DE1134200B - Verfahren zur Herstellung von Polymerisations- und Copolymerisationsprodukten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Polymerisations- und CopolymerisationsproduktenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F4/00—Polymerisation catalysts
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Description
Die Polymerisation und Copolymerisation ungesättigter Verbindungen ist bekannt. Zur Auslösung
der Polymerisation werden Katalysatoren verwendet, von denen es abhängt, bei welcher Temperatur die
Polymerisation erfolgt. Allgemein bekannt ist z. B. die Verwendung von Peroxyden und Azoverbindungen
für radikalisch verlaufende Polymerisationen, von Verbindungen
wie Bortriftuorid und Aluminiumchlorid für kationische Polymerisationen und von alkaliorganischen
Verbindungen oder Alkalimetallen für anionisehe Polymerisationen. Auch ist es bekannt, daß
Sulfoncarbinole und deren Umsetzungsprodukte mit Aminen Polymerisationen beschleunigen. Schließlich,
hat man bereits derartige Polymerisationen in Gegenwart eines Umsetzungsproduktes eines oc-Oxysulfons
mit einem Amin oder Ammoniak einerseits und einer quaternären Schwermetallverbindung und einem Hydroxylaminderivat
andererseits in Gegenwart von Peroxyden durchgeführt. Jedoch selbst bei Verwendung
von kernchlorierten Benzoylperoxyden betragen die Polymerisationszeiten noch 8 bis 93U Minuten. Diese
Zeitspanne ist indessen in vielen Fällen, insbesondere bei der Polymerisation von Dentalmassen für Zahnfüllungen,
zu groß.
Es wurde nun gefunden, daß man Polymerisate und Copolymerisate von Verbindungen mit einer oder
mehreren Doppelbindungen wesentlich schneller und bei relativ tiefen Temperaturen herstellen kann, wenn
man als Polymerisationsbeschleuniger Thionamidsäuren der Struktur Verfahren zur Herstellung
von Polymerisationsund Copolymerisationsprodukten
Anmelder:
Richter & Hoffmann HARVARD Dental-Ges., Berlin-Wilmersdorf, Johannisburger Str. 24
DipL-Chem. Dr. Leonhard Reihs, Mainz-Mombach, ist als Erfinder genannt worden
Als Derivate der Thionamidsäuren werden bevorzugt verwendet die Umsetzungsprodukte mit Aldehyden
oder Ketonen, d. h. Verbindungen folgender Struktur:
—SO2-CHOH
R"
—SO2H
R"
wobei R bzw. R' Wasserstoff bzw. ein organischer Rest ist, bevorzugt jedoch ein aliphatischer, cycloaliphatischer
oder arylaliphatischer Rest, wobei R und R' gleich, verschieden oder zu einem Ring geschlossen
sein können, bzw. deren Salze oder Umsetzungspro- 4c
dukte mit Aldehyden und Ketonen verwendet. Diese Verbindungen können mit dem ihnen zugrunde
liegenden Amin oder einer anderen Base Salze bilden, denen z. B. folgende Struktur zukommt:
wenn R und R' organische Reste sind und
R_N — SO2H
R_N — SO2H
CHOH
wenn R' Wasserstoff ist. Diese Verbindungen können weiter umgesetzt werden, wobei z. B. Verbindungen
folgender Strukturen entstehen:
R'
— SO2-C-N:
.R
wobei R oder R' und R" die gleiche Bedeutung haben wie vorher R und R' und ebenfalls gleich oder verschieden
sein können.
Θ + R —N —SO2 |
e H •N |
/R \R' |
209 628/295 |
I CHOH I |
NR" | ||
I R |
|||
3 4
und Füllstoffe enthalten können, zugesetzt werden oder
®. R auch Lösungen von Polymeren in einem oder mehreren
r» XT cn ία' r>' Monomeren, denen Katalysatoren, Beschleuniger und
R — N—bO2 — N^R Füllstoffe zugesetzt werden.
R R" 5 Die erhaltenen Polymerisate können bereits nach
etwa 3 Minuten weiterverarbeitet werden, z. B. durch . Schleifen oder Spanabhebung.
„ ' Als Zusatz-bzw. Füllstoffe kommen z. B. in Frage:
hochdisperse Metalloxyde, wie Siliciumdioxyd, Zink-
Auch hier haben R, R' und R" die schon an- io oxyd, Magnesiumoxyd, Glaswolle, Glaspulver, Schergeführte
Bedeutung. Ferner können auch Thionamid- benmehl, Knochenmehl, Farbstoffe und Pigmente,
säuren von Di- und Polyaminen bzw. deren Salze und Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren her-
Derivate verwendet werden, wobei die Aminogruppen gestellten Polymerisate haben gute Oberflächen, versowohl
primär als auch sekundär sein können. ändern ihre Farbe nicht und können auf den ver-
Außer diesen Polymerisationsbeschleunigern ist es 15 schiedensten Gebieten und für die verschiedensten
in vielen Fällen günstig, weitere, an sich bekannte Zwecke eingesetzt werden, z. B. als Spachtelmasse,
Polymerisationskatalysatoren, bevorzugt peroxydische Imprägniermasse, zur Herstellung von Formstücken
Verbindungen, wie vor allem Diacylperoxyde, mitzu- und Auskleidungen, als Abdruckmasse usw. Vorzügverwenden.
Ferner ist von Vorteil der Zusatz eines liehe Ergebnisse werden erzielt in der Dentalindustrie
Salzes einer Halogenwasserstoffsäure, bevorzugt das 20 zur Herstellung von Prothesen, künstlichen Zähnen,
Hydrochlorid einer organischen Base sowie die Gegen- Zahn- und Wurzelfüllungen.
wart geringer Mengen einer Organometallverbindung, Die Prüfung der Polymerisationsbeschleuniger erbevorzugt
Kupfernaphthenat. folgte dadurch, daß jeweils 1,5 g eines Gemisches aus
In vielen Fällen ist es zweckmäßig, die Polymerisa- 60 g eines ungesättigten Polyesters, 40 g Glaspulver,
tion bzw. die Copolymerisation der Monomeren, die 25 dem 20J0 eines Diacylperoxyds und 5% eines der
eine oder mehrere Doppelbindungen haben können, erfindungsgemäßen Polymerisationsbeschleuniger neben
wie Vinyl-, Divinyl-, Allyl-, Diallyl- und Acrylver- 3 °/o des Hydrochloride einer organischen Base und
bindungen, bevorzugt Styrol, Diallylphthalat und die gegebenenfalls noch 5% emes Metalloxyds ent-Methylmethacrylat,
in Gegenwart von Polymeren hält, mit Methylmethacrylat versetzt wurde, dem keine
durchzuführen, die gegebenenfalls ungesättigte, poly- 30 oder geringe Mengen Kupfer in Form von Kupfermerisierbare
Doppelbindungen enthalten, z. B. un- naphthenat zugesetzt wurden. Verglichen wurden die
gesättigte Polyester. Hierbei kann man Gemische von Ergebnisse mit Ansätzen, die keinen der angeführten
pulverisiertem Polymeren mit Katalysatoren, Be- Beschleuniger enthielten.
schleunigem und Füllstoffen verwenden, denen das Es wurden folgende Polymerisationsbeschleuniger
oder die Monomeren, die ebenfalls Beschleuniger oder 35 verwendet:
1. Dibutylthionamidsäure
QH9.
") N-SO2H
C4H/ 2. Dibutylthionamidsaures Dibutylamin
C*H»\
© N-SO2-H3N
© N
3. n-Hexylthionamidsaures Hexylamin
C6H13N-SO2-H3N-C6H13
4. Stearylthionamidsaures Stearylamin
CH3 — (CHa)16 — CH2 — NH — SO2 · H3N — CH2 ^- (CH2)16 — CH3
5. Cyclohexylthionamidsaures Cyclohexylamin
C6H11 -NH-SO8- H3N — C6H11
6. Benzylthionamidsaures Benzylamin
C6H5-CH2-NH-SO2-H3N-CH2^C6H5
7. Phenyläthylthionamidsaures Phenyläthylamin
C6H5-(CH2)2 —NH-SO2-H3N-(CH2)2 —C6H5
8. Hexamethylen-l,6-bisthionamidsaures Hexamethyldiamin
SO2-HN- (CH2)6 — NH — SO2 · H8N(CHJ6-NHi,
9. Äthylen-l,2-bisthionamidsaures Äthylendiamin
SO2 — HN — (CH2), — NH-SO2 · H3N — (CH2), — NH3
10. Formaldehydcyclohexylthionamidsaures Cyclohexylamm
C6H11 -N-SO2- H3N — C6H11
CH2OH 11. Benzaldehydcyclohexylthionamidsaures Cyclohexylamin
C6H11 -N-SO2- H3N — C6H11
HCOH
12. Formaldehydbenzylthionamidsaures Benzylamin
C6H5 — CH2N — SO2 · H3N — CH2 — C6H5
CH2OH 13. Benzaldehydbenzylthionamidsaures Butylamin
C6H5-CH2-N-SO2-H3N-CH2-C3H7
HCOH
14. Acetoncyclohexylthionamidsaures Cyclohexylamin
C6H11-N
H3C-COH
Θ ©
SO2-H3N- 1 OeXJ-I
CH3
15. Acetonbenzylthionamidsaures Benzylamin
C11H11 — CH2N — SO2 · H3N — CH2 — C6H5
H,C — COH
CH3
Die Herstellung dieser Verbindungen erfolgte nach A. Dorlas in Houben—Weyl, Methoden der organischen
Chemie, Stickstoffverbindungen II/III; 11/2, S. 733 ff.
Die Ergebnisse der Polymerisation bei 360C sind
der folgenden Tabelle zu entnehmen:
45
Poly | Polymerisations- ηοτίίΐτ nf^t |
Polymerisations |
merisations- beschleuniger |
UdUCl UCl 0,0012% Kupfer |
dauer bei 0 % Kupfer |
(Minuten) | (Minuten) | |
1 | 3 bis 4 | 10 bis 12 |
2 | 3 bis 4 | 12 bis 13 |
3 | 3 bis 4 | 12 bis 13 |
5 | 3 bis 4 | 12 bis 13 |
6 | 3 bis 4 | 12 bis 13 |
7 | 3 bis 4 | 12 bis 13 |
8 | 4 bis 5 | etwa 40 |
9 | 6 bis 7 | etwa 40 |
10 | 6 bis 7 | 7 bis 8 |
11 | 7 bis 8 | 10 bis 11 |
12 | 6 bis 7 | 7 bis 8 |
13 | 7 bis 8 | 10 bis 12 |
14 | 10 | etwa 30 |
15 | 10 | etwa 30 |
ohne | mehr als 120 | mehr als 120 |
55
6o
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Polymerisations- und Copolymerisationsprodukten aus Verbindungen
mit einer oder mehreren Doppelbindungen unter Verwendung von Polymerisationsbeschleunigern, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Polymerisationsbeschleuniger Thionamidsäuren der Formel
—so»H
R"
worin R bzw. R' Wasserstoff bzw. ein organischer Rest ist, wobei R und R' gleich, verschieden oder
zu einem Ring geschlossen sein können, bzw. deren Salze oder Umsetzungsprodukte mit Aldehyden
oder Ketonen verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zusätzlich zu den Thionamidverbindungen
noch an sich bekannte Polymerisationsaktivatoren verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 016 935.
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 016 935.
© 209 628/295 7.62
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER28333A DE1134200B (de) | 1960-07-13 | 1960-07-13 | Verfahren zur Herstellung von Polymerisations- und Copolymerisationsprodukten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER28333A DE1134200B (de) | 1960-07-13 | 1960-07-13 | Verfahren zur Herstellung von Polymerisations- und Copolymerisationsprodukten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1134200B true DE1134200B (de) | 1962-08-02 |
Family
ID=7402702
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DER28333A Pending DE1134200B (de) | 1960-07-13 | 1960-07-13 | Verfahren zur Herstellung von Polymerisations- und Copolymerisationsprodukten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1134200B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5298585A (en) * | 1993-03-24 | 1994-03-29 | Rohm And Haas Company | Amine-thiol chain transfer agents |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1016935B (de) * | 1955-02-22 | 1957-10-03 | Degussa | Verfahren zur Polymerisation organischer Verbindungen |
-
1960
- 1960-07-13 DE DER28333A patent/DE1134200B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1016935B (de) * | 1955-02-22 | 1957-10-03 | Degussa | Verfahren zur Polymerisation organischer Verbindungen |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US5298585A (en) * | 1993-03-24 | 1994-03-29 | Rohm And Haas Company | Amine-thiol chain transfer agents |
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