DE1645309C3 - Verfahren zur Herstellung von vulkanisierbaren, amorphen Olefin-Terpolymeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von vulkanisierbaren, amorphen Olefin-TerpolymerenInfo
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Description
verwendet werden, worin R einen Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylrest darstellt.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten linearen Aluminiumpolymerverbindungen von
Polyimin-Natur können einfach durch Umsetzung von LiAlH4 mit Aminhydrochloriden oder durch Umsetzung
von AlH3 mit primären Aminen nach folgenden Schemen erhalten werden:
nR —NH1-HCl+ /1LiAlH4 —>
H —
Al-N H — Al = N — R + 3n-H, + nUC\
n-l
H —
Al^-N
worin R und R' gleich oder verschieden sein können und arylische, alkylische oder cycloalkylische Kohlenwasserstoffreste,
wie CH3, C1H8, nC4H„ C6H5 u.a.,
darstellen.
Diese Verbindungen werden in der folgenden Beschreibung auch als Aluminiitmiminpolymere defi-
_ Al = N — R' +
, + 2n-H,
J «-1
Die Herstellung dieser Verbindungen ist in der Zeitschrift. Naturforsch. 106, S. 232 (1955), von E.
W i b e r g und A. M a y und insbesondere in Inorg. Chem. 3, S. 62S (1964) von R. E h r 1 i c h u. a. beschrieben.
Messungen des Molekulargewichts zeigen, daß es sich um Polymere mit η
> 4 handelt.
Wenn η klein ist (von 4 bis etwa SO) sind diese Verbindungen in den aromatischen und mitunter auch in
den aliphatischen Lösungsmitteln löslich. Verbindungen mit höherem Molekulargewicht sind in den
üblichen Lösungsmitteln unlöslich, obwohl sie beispielsweise in Gegenwart von TiCl4 noch als Katalysatoren
wirksam sind, da sie je Aluminiumatom noch ein wirksames Wasserstoffäquivalent besitzen.
Insbesondere im Vergleich zu den herkömmlicherweise verwendeten Aluminiumalkylen weisen diese
Verbindungen den Vorteil einer größeren Stabilität den Oxydations- und Hydrolysierungsmitteln gegenüber und einer besseren Handlichkeit auf. Die in diesen Katalysatorsystemen nützlich verwendbaren Verbindungen der Übergangsmetalle sind beispielsweise
TiCI4, TiCI3, VCl4, Vo(OC1Hs)3, ZrCI4 u. ä.
Die Umsetzungstemperatur muß verhältnismäßig niedrig gehalten werden, und man kann bei Temperaturen zwischen —500C und +500C, vorzugsweise
von —300C und +200C, arbeiten.
Die Polymerisation kann bei normalem Luftdruck oder bei Drücken bis 100 atü durchgeführt werden.
Man kann in Gegenwart von aliphatischen, aromatischen oder cycloaliphatischen Kohlenwasserstofflösungsmitteln arbeiten, es kann aber auch ein oder
mehrere der Monomeren als Lösungsmittel dienen.
Äthylen, Propylen, Buten-1, Isobuten, Penten-1,
3-Methyl-penten-l, 4-Methyl-penten-l, oder Homologe bis zu 12 Kohlenstoffatomen im Molekül; insbesondere werden Äthylen und Propylen verwendet.
Die als Polyene genannten, nicht konjugierten Diolefine, cyclischen Polyene und cyclischen Polyvinylkohlenwasserstoffe erteilen dem Terpolymer die Ungesättigtheit.
Das Katalysatorsystem kann durch gegenseitige Einwirkung der Komponenten, gegebenenfalls in
Gegenwart eines der Monomeren vorher gebildet werden, oder es kann unmittelbar während der Polymerisation erhalten werden, indem die Komponenten
des Katalysatorsystems und die Monomere einzeln in das Reaktionsgefäß eingebracht werden.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert.
to
100 Teile Terpolymer
5 Teile ZnO
2 Teile S
0,5 Teile Stearinsäure
1 Teil Mercaptobenzothiazol
2 Teile Tetramethylthiuramdisulfid
vernetzt erscheint, wie sich aus den folgenden Messungen ergibt:
Vor Nach der Vulkanisation
Zerreißen (%) 206 35
Es wird mit der im Beispiel 1 beschriebenen Apparatur und nach den erläuterten Modalitäten gearbeitet.
400 cm3 n-Heptan werden bei -203C mit einem Propylen/Äthylen-Gasstrom (Molverhältnis 2,5) gesättigt.
Anschließend werden in das Reaktionsgefäß 5 cm»
4,7,3a,7a-Tetrahydro-inden, 10,0 mg Atome Al als
Äthyliminpolymer (n = 6) und 0,42 cm* VCI1 eingebracht, wobei weiterhin der aus Propylen und Äthylen
gebildete Gasstrom eingeleitet wird. In 10 Minuten erhält man 12,5 g Elastomer, das sich bei der
amorph erweist, einen Äthylengehalt in Mol von 42%
und eine Grundviskosität von [η] = 2,61 dl/g besitzt.
40
Vor Nach der Vulkanisation
Zerreißen (%) 175 46
In ein mit mechanischem Rührwerk, Thermometerhülse und Gaszufuhrrohr versehenes, rohrförmiges
Reaktionsglas werden unter inerter Atmosphäre 400 cm1 n-Heptan und 5 cm3 Dicyclo-pentadien bei
thermostatisch auf —20°C gehaltener Temperatur eingebracht. Das Kohlen wasserstoff lösungsmittel wird
mit einem Gasstrom, bestehend aus Propylen und Äthylen im MolverhälUm 2,4, gesättigt, und sodann
werden in das Reaktionsgefäß 4,77 mg-Atome Al als n-Butyliminpolymer (n = 8) und 1,88 mMol VCI4
eingebracht. Nach einer Polymerisationsdauer von 15 Minuten, Koagulation in einem Alkoholüberschuß
und Trocknung bei 50° C und herabgesetztem Druck werden 15,1 g Elastomer, das bei der RöntgeiistrahJenuntersuchung amorph erscheint und eine Grundviskosität [17] = 5,1 dl/g besitzt, erhalten. Der Äthylengehalt in Mol beträgt 50%, während das Vorhanden-
sein des Dicyclopentadiens durch den Umstand erwiesen ist, daß ein Teil des erzeugten Polymers, der
nach folgendem Rezept vulkanisiert wird:
Es wird der vorhergehende Versuch wiederholt, nur daß als drittes Monomer das 1,4-Pentadien
(4 cm3) verwendet wird, welches während der Polymerisationsdauer zugegeben wird. Im Verlauf von
15 Minuten erhält man 8,6 g Elastomer, das sich bei der Röntgenstrahlenuntersuchung im wesentlichen als amorph erweist, dessen Grundviskosität
[η] = 2,71 dl/g ist und das einen Äthylengehalt in MoI
von 57% besitzt.
Nach Vulkanisation gemäß dem Rezept des Beispiels 1 erhält man folgende Meßergebnisse:
Zerreißen (%) 75
1 6413309
B e i s ρ i e I 4
Es wird der im Beispiel 2 beschriebene Versuch wiederholt, nur daß als Termonomer das Cyclö-oktadien-1,5 (8 cm») verwendet wird.
Nach 7 Minuten Polymerisation erhält man 10 g Elastomer, das sich bei der Röntgenstrahlenuntersuchung im wesentlichen als amorph erweist, eine
Grundviskositit [η] = 3,54 dl/g und einen Äthylengehalt in Mol von 50% besitzt.
Nach Vulkanisation gemäß dem Rezept des Beispiels 1 werden die folgenden Meßergebnisse erhalten:
BeisPie15
Es wird auf die gleiche Weise wie im Beispiel 1 beschrieben vorgegangen, nur daß 2 cm* 1-Äthyliden-(l-äthylHJ.3a,7a-tetrahydroinden verwendet werden.
Nach U Minuten Polymerisation erhält man 13 g Elastomer, das sich bei der Röntgenstrahlenuntersuchung im wesentlichen als amorph erweist, dessen
Grundviskosität [η] — 3,90 dl/g ist und das einen
Äthylengehalt in Mol von 48% besitzt.
Nach Vulkanisation gemäß dem Rezept des Beispielsl werden folgende Meßergebnisse erhalten:
B ei spiel 6 "
Es wird wie im Beispiel 1 beschrieben vorgegangen,
nur daß man 3 cm'' l-Äthyliden-(l-phenyl) 4,7 3a,
7a-tetrahydroinden verwendet. Nach 30 Minuten Polymerisation erhält man 5,5 g Elastomer, das sich bei
der Röntgenstrahlemintersuchung im wesentlichen als amorph erweist und eine Grundviskosität [η] = 3,85dl/g
sowie einen Äthylcngehalt in Mol von 60% besitzt. Nach Vulkanisation gemäß dem Rezept des Beispiels 1
werden die folgenden Meßergebnisse erhalten:
Es wird der Versuch des Beispiels 1 wiederholt, nur daß man 2cm3 ]-lsopropyliden-4,7,3a,7a-tetrahydroinden verwendet. Nach 30 Minaien Polymerisation erhält man 6 g Elastomer, das sich bei der
Röntgenstrahlenuntersuchimg im wesentlichen als amorph erwe.st und eine Grundviskosität [η] = 3,9dl/g
sowie einen Äthylengehalt in Mol von 67% besitzt.
Ein Teil des erzeugten Elastomers wird nach dem Rezept des Beispiels 1 vulkanisiert, und es werden folgende Meßergebnisse erhalten:
2S£
verbindung 13,25 mMol Äthylinunpolymer (π = 6)
verwendet wird und daß in das Reaktionsgelaß 2 cm1 l-Äthyliden-(l-äthyI)-4,7,3a,7a-tarahydroinden einge
bracht werden.
Nach 20 Minuten Polymerisation erhalt man 5 2 g Elastomer, das sich bei der Rontgenstraluenuntersuchung im wesentlichen als amorph erweist, uer
Äthylengehalt in MoI beträgt 71%, und die JJestimmung der Grundviskosität ergibt [η] ~ 3,lö dt/g.
Ein Teil des erzeugten Elastomere wird nach dem Rezept des Beispiels 1 vulkanisiert, und man erhalt
die folgenden Meßergebnisse:
ao Es wird wie im Beispiel 1 beschrieben vorgegangen,
nur daß als Vanadiumverbindung VOCI, und als Aluminiumverbindung ein n-Butyliminpolymer (n = 8
13,25 mMol) verwendet wird und daß in das Reaktionsgefäß 4 cm3 Dicyclopentadien eingebracht weras den.
Nach 15 Minuten Umsetzung werden 5,5 g Elastomer erhalten, das sich bei der Röntgenstrahlenunterschung im wesentlichen als amorph erweist, einen
Äthylengehalt in Mol von 61% und eine Grundviskosität [η] = 3)io dl/g besitzt. Nach der Vulkani-
sation cines Teües des erzeugten Elastomers nach dem
Rezept des Beispiels 1 werden die folgenden Meßergebnisse erhalten:
Modu|LJ*1 Τ"/0,??^ S
B e i s ρ i e 1 10
817
Es wird wie in den vorhergehenden Beispielen gearbeitet. 11 n-Heptan wird bei —200C mit einem Propylen-Äthylen-Gasstrom (Molverhältnis 1,0) gesättigt.
Anschließend werden in das Reaktionsgefäß 5 cm3 Dicyciopentadien, 10 mMol/1 N-Methylpolyiminälan
(„ = 12) und 1,5 mMol/l VCl4 eingebracht, wobei
weiterhin der aus Propylen und Äthylen gebildete Gasstrom eingeleitet wird. Im Verlauf von 50 Minuten
erhäU m£m 27g g Terpolymer mit den nach den
Methoden der vorhergehenden Beispiele erhaltenen Eigenschaften:
Athylengehalt: 64 Gewich sprozcnt Grund viskosität von M ToI„0, = 2 76,
D.cyclopentad.engehalt (m.ttels IBr-Absorpt.on)
= 3'4 Gewlchtsprozent.
Bei der IR-Untersuchuiig ist das Vorhandensein
von Absorptionen bei 1625 bis 3030 cm-1 ersichtlich, die für Cyclopenten-Doppelbindungen typisch sind.
Es wird wie bei den vorhergehenden Beispielen gei d M o ^ i
R . . . R p l 8
Es wird der im Beispiel 1 beschriebene Versuch wiederholt, nur daß die verwendete Vanadiumverbindung VOCI3 (5,3 mMol) ist, daß als Aluminium-
Propylen-Äthylen-Gasstrom (Molverhältnis 2,0) gesättigt. Anschließend werden in das Reaktionsgefäß
7,5 cms 1,4-Trans-hexadien, 8 mMol/1 N-n-pentylpolyiminalan (n = 6) und 2 mMol/1 VCI, eingebracht,
wobei weiterhin der aus Propylen und Äthylen gebil-
7 8
dete Gasstrom eingeleitet wird. Im Verlauf von 30 Mi- Hexadiengchalt (mittels IBr-Absorption)
nuten erhält man 12,7 g Terpolymer mit folgenden = 4,2 Gewichtsprozent,
nach den Methoden der vorhergehenden Beispiele
nach den Methoden der vorhergehenden Beispiele
erhaltenen Eigenschaften: Bei der IR-Untersuchung ist: das Vorhan
5 von Absorptionen in der Zone zwischen '
Äthylengehalt: 57 Gewichtsprozent, 970cm~l ersichtlich, die für innere Doppelbir
Grundviskosität [η] To 3,°ol = 1,68, typisch sind.
Claims (1)
1
Patentanspruch:
Verfahren zur Herstellung von vulkanisierbaren, amorphen Terpolymeren aus zwei «-Olefinen mit
bis zu 12 Kohlenstoffatomen im Molekül und einem Polyen, ausgewählt aus der Gruppe von 1,4-Pentadien,
1,4-Hexadien, 3-Methyl-l,4-pentadien, Dicyclopentadien,
Vinylcyclohexen, Tetrahydroinden und dessen Alkylen- oder Alkylidenderivate, 1,4-
oder 1,5-Cyclooktadien, Divinylcyclobutan, Divinyl-benzol,
Trivinyl-cyclohexan, durch Polymerisation in Gegenwart eines Katalysatorsystems aus
einer Verbindung eines Übergangsmetalls und einer Verbindung des Aluminiums, dadurch gekennzeichnet,
daß als Aluminiumverbindung lineare Aluminiumpolymerverbindungen von Polyimin-Natur mit mindestens 4, vorzugsweise
4 bis 50 Einheiten
verwendet werden, worin R einen Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylrest darstellt.
Es ist bekannt, Terpolymere aus zwei oder mehreren Monoolefinen und einem Polyen unter Verwendung
von Katalysatorsystemen, die eine Verbindung eines Übergangsmetalls und eine metallorganische Aluminiumverbindung
umfassen, herzustellen, wobei Erzeugnisse erhalten werden, die sich nach den herkömmlichen,
für ungesättigte Gummiarten angewandten Verfahren vulkanisieren lassen.
Solche Aluminiumalkyle enthaltende Katalysatorsysteme, wie sie auch aus den britischen Patentschriften
957 105, 934 742 und 914 884 bekannt sind, weisen den Nachteil auf, daß sie, wie diese metallorganischen
Verbindungen, welche durch Feuchtigkeit, Sauerstoff usw. leicht angegriffen werden, unstabil sind. Andererseits
ist zu berücksichtigen, daß diese Katalysatorsysteme nicht immer zu Terpolymeren mit einer geeigneten
Strukturregelmäßigkeit führen, d. h. zahlreiche dieser bei der Mischpolymerisation von a-Olefinen
mit Polyenverbindungen verwendeten Katalysatorsysteme führen nicht zu tatsächlichen statistischen
Mischpolymeren, sondern vielmehr zu Ketten, welche aus kurzen Homopolymerreihen der verschiedenen
Monomeren bestehen.
ίο Dieser Umstand ist dafür verantwortlich, daß die
Vulkanisation weniger wirksam wird und man Elastomere mit minderwertigen mechanischen Eigenschaften
erhält.
Es wurde nun ein Verfahren gefunden, bei dem Terpolymere erhalten werden, die durch Vulkanisation Elastomere mit ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften liefern.
Es wurde nun ein Verfahren gefunden, bei dem Terpolymere erhalten werden, die durch Vulkanisation Elastomere mit ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften liefern.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von vulkanisierbaren, amorphen Terpolymeren aus
zwei a-Oiefinen mit bis zu 12 Kohlenstoffatomen im Molekül und einem Polyen, ausgewählt aus der
Gruppe von 1,4-Pentadien, 1,4-Hexadien, 3-Methyl-1,4-pentadien,
Dicyclopentadien, Vinylcyclohexen, Tetrahydroinden und dessen Alkylen- oder Alkylidenderivate,
1,4- oder l.S-Cyclooktadien, Divinylcyclobutan, Divinyl-benzol, Trivinyl-cyclohexan, durch
Polymerisation in Gegenwart eines Katalysatorsystems aus einer Verbindung eines Übergangsmetalls und
einer Verbindung des Aluminiums, ist dadurch gekennzeichnet, daß als Aluminiumverbindung lineare
Aluminiumpolymerverbindungen von Polyimin-Natur mit mindestens 4, vorzugsweise 4 bis 50 Einheiten
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