DE1134066B - Verfahren zur Reinigung von Divinylacetylen enthaltendem Rohacrylsaeurenitril durch azeotrope Destillation - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Divinylacetylen enthaltendem Rohacrylsaeurenitril durch azeotrope Destillation

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DE1134066B
DE1134066B DEST5758A DEST005758A DE1134066B DE 1134066 B DE1134066 B DE 1134066B DE ST5758 A DEST5758 A DE ST5758A DE ST005758 A DEST005758 A DE ST005758A DE 1134066 B DE1134066 B DE 1134066B
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C253/00Preparation of carboxylic acid nitriles
    • C07C253/32Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C253/34Separation; Purification

Description

  • Verfahren zur Reinigung von Divinylacetylen enthaltendem Rohacrylsäurenitril durch azeotrope Destillation Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung des aus Acetylen und Blausäure hergestellten Rohacrylsäurenitrils durch azeotrope Destillation in Gegenwart von Wasser.
  • Acrylsäurenitril hat wegen seiner Verwendung zur Herstellung von künstlichen Fasern große technische Bedeutung. Für die Herstellung solcher Fasern muß das Acrylsäurenitril sehr rein sein und der Gehalt an mehrfach ungesättigten Verunreinigungen, besonders an Divinylacetylen, unter 0,1 ovo liegen.
  • Acrylsäurenitril wird hauptsächlich nach zwei Verfahren hergestellt, durch Abspaltung von Wasser aus Äthylencyanhydrin und durch Anlagerung von Cyanwasserstoff an Acetylen. Das nach dem ersten Verfahren hergestellte Acrylsäurenitril enthält als einzige Verunreinigung Wasser und etwas nicht umgesetztes Äthylencyanhydrin, da man von reinem Äthylencyan-- hydrin ausgehen kann. Die Reinigung eines solchen Nitrils durch Destillation ist deshalb einfach.
  • Bei der Herstellung von Acrylsäurenitril aus Acetylen erhält man jedoch als Verunreinigungen zahlreiche Acetylenderivate, wie Monovinylacetylen, Divinylacetylen, Äthinylbutadien, 2-Chiorbutadien, Cyanbutadien, Acetaldehyd und Milchsäurenitril, deren Siedepunkte sowohl oberhalb als auch unterhalb des Siedepunktes von Acrylsäurenitril liegen. Bei der Reinigung von Acrylsäurenitril, dessen Siedepunkt 77,50 C beträgt, durch Destillation muß berücksichtigt werden, daß das azeotrope Gemisch aus 880/( Acrylsäurenitril und 12 0/o Wasser besteht, das bei 70,50 C siedet. Beim Abkühlen dieser Dämpfe einer solchen Mischung bilden sich zwei Schichten, von denen die eine 97 O/o Acrylsäurenitril und 3 O/o Wasser, die andere 7 O/o Acrylsäurenitril und 93 ovo Wasser enthält.
  • Es wurde nun gefunden, daß Divinylacetylen mit Acrylsäurenitril ein azeotropes Gemisch aus 37 O/o Divinylacetylen und 63 0/o Acrylsäurenitril mit dem Siedepunkt 75,00 C bei normalem Druck bildet. In Gegenwart von Wasser entsteht ein ternäres Gemisch mit dem Siedepunkt 670 C, das ohne Berücksichtigung des Wassers aus 46 O/o Divinylacetylen und 54 O/o Acrvlsäurenitril besteht; der Wassergehalt liegt schätzungsweise zwischen 10 und 15 O/o, bezogen auf das Gesamtvolumen.
  • Auch Athinylbutadien bildet mitAcrylsäurenitril ein azeotropes Gemisch, dessen Siedepunkt bei 76,50 C liegt. In Gegenwart von Wasser beträgt der Siedepunkt 70,00 C. Der Gehalt an Äthinylbutadien ist nach der Ultraviolettabsorption und der Reaktion mit Silbernitrat zu schließen, niedrig, er beträgt etwa 1 bis 2 O/o Wegen dieses Verhaltens bereitet die Reinigung eines solchen Acrylsäurenitrils durch Destillation Schwierigkeiten, die jedoch nach dem Verfahren der Erfindung überwunden werden konnten.
  • Es gibt mehrere Verfahren zur Reinigung von rohem wasserhaltigem Acrylsäurenitril durch Destillation. So beschreibt z. B. die französische Patentschrift 914 167 ein Verfahren, Wasser aus dem Rohnitril durch binäre azeotrope Destillation zu entfernen, wobei das Destillat sich beim Abkühlen in zwei Schichten trennt; die obere arylsäurenitrifreiche Schicht wird in die Kolonne zurückgeführt. Aus dieser Patentschrift, besonders ihrem Fließbild geht klar hervor, daß die Reinigungsvorrichtung nur drei Ausläufe hat, und infolgedessen das Divinylacetylen, selbst wenn es eine Verunreinigung des Rohproduktes wäre, nur durch denselben Auslauf der Vorrichtung wie das Acrylsäurenitril abgehen kann. Folglich kann das Acrylsäurenitril nach diesem Verfahren nicht vom Divinylacetylen befreit werden, was auch nicht überraschend ist, da dieses bekannte Verfahren die Reinigung einer Acrylsäurenitril - Wasser - Mischung bezweckt, die durch Hydrolyse von Äthylencyanhydrin erhalten wird, wobei sich kein Divinylacetylen bildet.
  • Die USA.-Patentschrift 2 417 635 beschreibt die Reinigung von rohem Acrylsäurenitril von Divinylacetylen durch Herauslösen des Nitrils mit Wasser, das im Divinylacetylen unlöslich ist. Die erhaltene Wasserschicht (eine etwa 70/obige Acrylsäurenitril-Wasser-Lösung) wird abgetrennt und fraktioniert destilliert. Offensichtlich sind große Wassermengen erforderlich, um diese Reinigung durchzuführen, und außerdem muß zunächst der Acetaldehyd durch Destillation beseitigt werden, da dieser eine schwache Löslichkeit des Divinylacetylens im Acrylsäurenitril hervorrufen kann. Dieses Verfahren eignet sich nicht für technische Zwecke.
  • Ferner wird nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift 2 579 638 ein rohes Acrylsäurenitril unter Wasserzusatz in einer Waschkolonne gereinigt, wobei eine 20/obige Acrylsäurenitrillösung als Sumpfprodukt abgezogen wird. In dieser Lösung sind immer noch 0,160/0 Divinylacetylen enthalten, welches durch nachfolgende fraktionierte Destillation vom Acrylsäurenitril schwer abzutrennen ist.
  • Nach dem Verfahren der Erfindung wird dagegen die Eigenschaft ausgenutzt, daß Acrylsäurenitril, Divinylacetylen und Wasser eine ternäre azeotrope Mischung bilden. Wenn man die Wassermenge in der Kolonne der Divinylacetylenmenge angleicht, kann man durch kontinuierliche Destillation das Divinylacetylen, Wasser und etwas Acrylsäurenitril als Destillat am Kopf der Kolonne entfernen und reines Acrylsäurenitril als Sumpfprodukt erhalten.
  • Wie schon erwähnt wurde, bilden Divinylacetylen und Acrylsäurenitril unter Wasserausschluß ein azeotropes Gemisch, dessen Siedepunkt nur 2,50 C unter dem des Acrylsäurenitrils von 77,50 C liegt. Andererseits bilden Divinylacetylen und Acrylsäurenitril in Gegenwart von Wasser ein ternäres azeotropes Gemisch, das bei 67,00 C siedet, also nur 3,50 C unter der gleichbleibend siedenden Acrylsäurenitril-Wasser-Mischung. Diese Temperaturunterschiede sind zu klein, um für eine gewöhnliche technische Destillation ausgenutzt zu werden, und die Entfernung des Äthinylbutadiens ist noch schwieriger.
  • Es wurde nun gefunden, daß man durch bestimmte, genau aufeinander abgestimmte Maßnahmen den Temperaturunterschied zwischen dem Siedepunkt des Acrylsäurenitrils und dem des azeotropen Gemsiches, durch die das Divinylacetylen entfernt wird, vergrößern kann. Dies erreicht man dadurch, daß man während der Destillationsstufe, in der das Divinylacetylen entfernt wird, zu dem rohen Acrylsäurenitril genau die Wassermenge gibt, die zur Bildung des ternären azeotropen Gemisches aus Acrylsäurenitril, Divinylacetylen und Wasser benötigt wird. Der Siedepunktunterschied zwischen dem ternären azeotropen Gemisch aus Acrylsäurenitril, Divinylacetylen und Wasser einerseits und trockenem Acrylsäurenitril andererseits ist folglich 77,5-670 C = 10,50 C und für Äthinylbutadien 77,5 - 70,00 C =7,50 C. Dieser kritische Wassergehalt liegt bei 20 bis 30°/o des Divinylacetylengehaltes. Ist das Acrylsäurenitril bei der Destillation trockener, so reicht das Wasser nicht aus um mit dem gesamten Divinylacetylen das ternäre azeotrope Gemisch zu bilden.
  • Ist der Wassergehalt größer, so gibt er in größerem Ausmaß Anlaß zur Bildung des gleichbleibend siedenden Acrylsäurenitril-Wasser-Gemisches, welches dann wegen des geringen Siedepunktunterschieds mit dem ternären Divinylacetylen azeotrop überdestilliert, wodurch der Acrylsäurenitrilgehalt in der »Divinylacetylenfraktion« die Mindestmenge von 54 0/o übersteigt (vgl. die ternäre Zusammensetzung des azeotropen Gemisches). Nun ist jedoch ein ge- wisser Wasserüberschuß bei der Destillation in einer Kolonne vorzuziehen, wenn trockenes Acrylsäurenitril, Siedepunkt 77,50 C, am unteren Ende und das azeotrope Divinylacetylen-Acrylsäurenitril-Wasser-Gemisch, Siedepunkt 67,00 C, am oberen Ende der Kolonne entnommen werden soll, auch wenn dadurch die oben entnommene Fraktion mehr Acrylsäurenitril enthält. Das dadurch sich bildende gleichbleibend siedende Acrylsäurenitril-Wasser-Gemisch, Siedepunkt 70,50 C, trägt nämlich dazu bei, alles Divinylacetylen als azeotropes ternäres Gemisch aus dem Acrylsäurenitril auszutreiben. Man arbeitet deshalb mit einem Wassergehalt im Acrylsäurenitril, der zwischen 20 und 300 0/o, vorzugsweise zwischen 50 und 200 0/o, bezogen auf den Gehalt an Divinylacetylen, liegt. Bei den zuletzt erwähnten Wassergehalten erhält man am Kopf der Kolonne ein 77-bzw. 950/oiges Acrylsäurenitril. Da der Divinylacetylengehalt im rohen Acrylsäurenitril zwischen beispielsweise 0,3 und 1 0/o schwanken kann, bedeutet das Wassergehalte von 0,15 bis 2°/o. Acrylsäurenitril ist vor der Destillation meistens mit Wasser gesättigt und enthält daher ungefähr 3 0/o Wasser, so daß immer vor oder während der Divinylacetylenabscheidung etwas Wasser entfernt werden muß, damit der Wassergehalt innerhalb der genannten Grenzen bleibt. Würde man kein Wasser entfernen, so würde die »Divinylacetylenfraktion« unnötig viel Acrylsäurenitril enthalten.
  • Die »Divinylacetylenfraktion« enthält mindestens 54 0/o Acrylsäurenitril, jedoch mehr, sobald der Wassergehalt bei der Divinylacetylenabscheidung höher ist. Dieses Acrylsäurenitril kann wiedergewonnen werden, z. B. durch Extraktion mit Wasser und Destillation der wässerigen Schicht.
  • Die Erfindung besteht demnach darin, daß das aus Acetylen und Blausäure hergestellte Acrylsäurenitril, das Wasser und Acetylenderivate als Verunreinigungen enthält, zuerst in einer Vorkolonne von ungelöstem Wasser und höhersiedenden Verunreinigungen besonders den Acetylenpolymeren befreit und anschließend in eine Destillationskolonne geleitet wird, im folgenden Hauptkolonne genannt, in der die Verunreinigung mit niedrigerem Siedepunkt als gleichbleibend siedende Acrylsäurenitril-Wasser-Mischung und die azeotrope Mischung aus Acrylsäurenitril, Divinylacetylen und Wasser am Kopf der Kolonne unter teilweisem Rückfluß abgenommen werden, während das Wasser, das sich in der Kolonne auf einem oder mehreren Böden ansammelt oder durch Verflüssigen einer gewissen, aus diesem oder diesen Böden kommenden Dampfmenge erhalten wird, der Kolonne in solcher Menge entnommen wird, daß der Wassergehalt in der Kolonne 20 bis 300 0/o des Divinylacetylengehaltes beträgt und reines Acrylsäurenitril am untersten Boden der Kolonne abgezogen wird, während eine geringe Menge Acrylsäurenitril zusammen mit höhersiedenden Verunreinigungen der Blase entnommen wird.
  • Die angegebene Regel, wieviel Wasser entzogen werden soll, kann auch so ausgedrückt werden, daß am Kopf der Kolonne ein bestimmtes Verhältnis zwischen Divinylacetylen und Acrylsäurenitril herrschen muß, wobei 20 01o Wasser, auf den Divinylacetylengehalt berechnet, ungefähr 115°/o Acrylsäurenitril des Divinylacetylengehaltes entsprechen. Die Tempe ratur am oberen Ende der Kolonne soll 65 bis 700 C betragen. Auf diese Weise kann man in einer Kolonne Acrylsäurenitril von den niedriger siedenden Verunreinigungen, wie Divinylacetylen und Wasser, trennen.
  • Man kann das Verfahren auch so abändern, daß man den Dampf oder die Flüssigkeit, die sowohl aus einer wasserhaltigen Acrylsäurenitrilschicht als auch einer acrylsäurenitrilhaltigen Wasserschicht besteht, einem der Böden der Hauptkolonne entnimmt, in denen sich Wasser abscheidet, und diese ohne Trennung in die einzelnen Schichten m die Vorkolonne zurückleitet. Die Dampf- oder Flüssigkeitsmenge, die auf diese Weise der Kolonne entnommen wird, kann vorzugsweise zwischen 10 und 25 0/o der Beschickung betragen. Schließlich kann man den Wassergehalt mit einem Wasserabscheider in der Rückflußleitung regeln.
  • Vor dem Eintritt in die Hauptkolonne kann das rohe Acrylsäurenitril folgendermaßen behandelt werden. Das rohe Acrylsäurenitril wird zusammen mit dem bei dessen Herstellung gebildeten Wasser in eine Vorkolonne geleitet, aus deren Kopfkühler niedrigsiedende Acetylenderivate und Wasser enthaltendes Acrylsäurenitril entnommen werden, wobei ein Teil des Destillats der Kolonne wieder als Rückfluß zurückgeführt wird. Das vom Acrylsäurenitril befreite Wasser und die höhersiedenden Verunreinigungen, besonders Acetylenpolymere, Milchsäurenitril und Cyanbutadien, werden der Kolonne am unteren Ende entnommen. Die Wassermenge, die, im Acrylsäurenitril gelöst, am Kopf der Kolonne abgeht, beläuft sich auf weniger als 3 ovo des Nitrils.
  • Es gibt auch andere Möglichkeiten, das rohe Acrylsäurenitril vor seinem Eintritt in die Hauptkolonne vorzubehandeln. Das Rohnitril kann z. B. zusammen mit der Wasserschicht durch eine Gasabtreibekolonne geführt und dabei von den am niedrigsten siedenden Verunreinigungen und anschließend von überschüssigem Wasser befreit werden, wodurch die Bedienung der Hauptkolonne vereinfacht wird. Das rohe Acrylsäurenitril kann auch von der mitfolgenden Wasserschicht getrennt werden und eine gleichbleibend siedende Acrylsäurenitril-Wasser-Mischung aus der wässerigen Schicht durch getrennte Destillation oder Extraktion gewonnen werden, bevor es nach der Entfernung des überschüssigen Wassers bis zur angegebenen kritischen Grenze in die Hauptkolonne geleitet wird.
  • Das aus der Hauptkolonne kommende reine Acrylsäurenitril kann durch Destillation in Gegen- wart einer entsprechenden Menge Wasser in einer Nachkolonne zusätzlich gereinigt werden, wobei ein weiteres azeotropes Gemisch aus Acrylsäurenitril, Divinylacetylen und Wasser am Kolonnenkopf und äußerst reines Acrylsäurenitril in Dampfform am unteren Ende der Kolonne entnommen wird.
  • Je nach den Verhältnissen, z. B. dem Alter des verwendeten Katalysators, der Temperatur und der Cyanwasserstofimenge, enthält das Acrylsäurenitril verschieden große Mengen Divinylacetylen, die zwischen 0,3 und 10/o liegen. Die Wasserentnahme aus der Hauptkolonne muß daher entsprechend geregelt werden. Je nach der Leistungsfähigkeit der Kolonne, die man gewählt hat, muß man auch die Wasserentnahme aus der Hauptkolonne ändern. Hat man eine Kolonne mit gutem Trennungsvermögen, kann man den Wassergehalt direkt oberhalb des theoretisch zur Bildung der ternären azeotropen Mischung notwendigen Wassermenge einstellen und doch reines Acrylsäurenitril am unteren Ende erhalten. Will man mit einer schlechter arbeitenden Kolonne reines Acrylsäurenitril erhalten, muß man die Wasserentnahme verringern und sich damit abfinden, daß das Destillat mehr Acrylsäurenitril enthält, als der ternären azeotropen Mischung entspricht.
  • Das Äthinylbutadien kann natürlich auch mit Silber-, Kupfer-, Quecksilber- und anderen Metallsalzen, die mit Äthinylbutadien Metallkomplexverbindungen bilden, entfernt werden.
  • Beispiel 1 Acrylsäurenitril mit einem Divinylacetylengehalt von 0,31 0/o (bestimmt durch Ultraviolettabsorption) wurde kontinuierlich in einer Glaskolonne von 2,5 cm Durchmesser, die mit Raschig-Ringen von der Größe 6 - 8 mm gefüllt war, destilliert. Der Versuch wurde durchgeführt, um im Laboratoriumsmaßstab die Wirksamkeit einer verhältnismäßig unvollkommenen Kolonne zu erproben, bei verschiedenem Wassergehalt der Beschickung. Der Abstand zwischen dem Kolonnenkopf und dem Zulauf betrug 80 cm, der zwischen dem Zulauf und der Austrittsöffnung für »reines« Acrylsäurenitril 75 cm und der zwischen der Austrittsöffnung und der Destillierblase 35 cm. Die Destillationsgeschwindigkeit aller in der Tabelle verzeichneten Versuche betrug 150 cm3 je Stunde, der Rückfluß 1:20. Der Wassergehalt des verwendeten rohen Acrylsäurenitrils wurde verändert, und es wurden folgende Ergebnisse erhalten.
    Gehalt des rohen Am Kopf der Kolonne Reines Acrylsäurenitril Am Boden der Kolonne
    Acrylsäurenitrils an abgezogen abgezogen
    Divinylacetylen- Divinylacetylen- Divinylacetylen-
    Divinylacetylen Wasser in gehalt in cm3 gehalt in DiVIeYhla1temtYle cm5 gehalt in cm3
    in ovo O/o °/o entnommen °/o entnommen °/o entnommen
    0,31 0,1 3,2 45 0,14 450 0,10 55
    0,31 0,5 1,7 82 0,05 455 0,05 63
    0,31 0,7 2,3 60 0,05 463 0,05 60
    Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, muß wegen der Unvollkommenheit der Kolonne der Divinylacetylengehalt im Kopfprodukt bedeutend tiefer gehalten werden, als es der Zusammensetzung der ternären azeotropen Divinylacetylen-Acrylsäurenitril-Wasser-Mischung entspricht, wenn am Boden der Kolonne reines Acrylsäurenitril erhalten werden soll.
  • Beispiel 2 Rohacrylsäurenitril (hergestellt aus Acetylen und Cyanwasserstoff in Gegenwart des Niewland-Katalysators), das ungefähr 0,7 0/o Divinylacetylen und höhere Acetylenpolymere (durch Ultraviolettabsorption bestimmt) samt allen früher erwähnten Verunreinigungen enthielt, wurde in einer Vorkolonne destilliert, wobei Wasser, höhere Acetylenpolymere, 1-Cyan-1,3-butadien und Milchsäurenitril unten entfernt wurden. Das Acrylsäurenitril, das am Kopf der Vorkolonne erhalten wurde, wurde dann mit einem Divinylacetylengehalt von 0,5 ovo in die Hauptkolonne übergeleitet.
  • Als Hauptkolonne diente eine Kupferkolonne von etwa 8 cm Durchmesser mit einer Füllung von Raschig-Ringen mit der Größe 68 8 cm. Der Abstand zwischen Kopf und Zulauf betrug 1 m, der Abstand zwischen Zulauf und Acrylsäurenitrilaustritt 0,6 m und der Abstand zwischen Acrylsäurenitrilaustritt und Destillierblase (dem unteren Ablauf) 0,4 m.
  • 15 cm oberhalb des Zulaufs in die Kolonne befand sich ein Auffangboden, wo sich die innerhalb der Kolonne vernüssigte Wasserschicht sammelte und abgelassen wurde. Hier mußte darauf geachtet werden, daß gerade so viel Wasser abgelassen wurde, daß sich der Divinylacetylengehalt der oberen Fraktion bei einer Höchsttemperatur von 67 bis 680 C innerhalb 10 bis 80°/o der Acrylsäurenitrilmenge, vorteilhaft 20 bis 400/0, hielt. Die Kolonne wurde mit 1,5 1 Acrylsäurenitril je Stunde beschickt. Bei diesem Versuch wurde eine Anreicherung des Divinylacetylens im Destillat bis zu 200/0 der Acrylsäurenitrilmenge erreicht. Das dem unteren Teil der Kolonne entnommene Acrylsäurenitril enthielt 0,150/0 Divinylacetylen. Dieses Acrylsäurenitril wurde dann noch einmal in einer anderen Kolonne unter Zusatz von 0,30/0 Wasser destilliert, wobei der Divinylacetylengehalt des gereinigten Nitrils auf 0,020/0 sank.
  • Beispiel 3 Acrylsäurenitril, das aus Acetylen und Cyanwasserstoff hergestellt und durch Kühlung bei 100 C von den Reaktionsgasen abgetrennt worden war, hatte einen Divinylacetylengehalt von 0,80/( nach dem Abdestillieren der leichtflüchtigen und schwerflüchtigen Bestandteile in einer Vorkolonne.
  • Der Wassergehalt des Acrylsäurenitrils wurde durch Zugabe von Wasser auf 2,60/0 eingestellt.
  • Dieses Acrylsäurenitril wurde auf eine Kolonne von 4 m Höhe und 75 mm Durchmesser, die mit 6-mm-Sattelkörpern gefüllt war, gepumpt. Im Zulauf, der in der Mitte der Kolonne angesetzt war, betrug die Temperatur etwa 750 C. Die Menge betrug 0,8 1 = 0,65 kg je Stunde. Die Blase wurde mit elektrischem Strom geheizt. Es wurden 660 Kalorien je Stunde verbraucht. Für den Rückfluß am Kolonnenkopf bzw. für das Kopfprodukt wurden etwa 250 Kalorien bzw. 10 Kalorien je Stunde abgeführt. Die Kopftemperatur betrug 66,00 C.
  • Am unteren Teil der Kolonne wurde reines Acrylsäurenitril über eine Seitenkolonne und einen Kühler entnommen, die Kopftemperatur betrug 76,30 C.
  • Hier wurden für den Rückfluß etwa 50 Kalorien je Stunde und für die Acrylsäurenitrilverfiüssigung etwa 100 Kalorien je Stunde abgeführt. Die Sumpftemperatur betrug 80,70 C.
  • Bei wochenlangem Betrieb lieferte diese Kolonne etwa 0,60 kg je Stunde Acrylsäurenitril mit einem Gehalt von 0,02 bis 0,08 O/o, durchschnittlich 0,045 ovo Divinylacetylen.
  • Das Kopfprodukt bestand aus etwa 0,02 kg je Stunde einer Acrylsäurenitrilschicht mit 34 bis 43 ovo Divinylacetylen (nur zeitweise abgezogen). Die wässerige Schicht des Kopfproduktes wurde dem Rohnitril wieder zugesetzt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Reinigung von Divinylacetylen enthaltendem Rohacrylsäurenitril, das in üblicher Weise durch Umsetzung von Acetylen mit Blausäure hergestellt wurde und dessen Wassergehalt bei oder unter der Löslichkeitsgrenze von Wasser in Acrylsäurenitril liegt, durch azeotrope Destillation in Gegenwart von Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß der Wassergehalt in der Kolonne auf 20 bis 3000/0, besonders 50 bis 200 0/o, bezogen auf den Divinylacetylengehalt des Rohnitrils, eingestellt und am Kopf der Kolonne ein ternäres azeotropes Gemisch aus Divinylacetylen, Acrylsäurenitril und Wasser mit einem Siedepunkt von 67,50 C bei normalem Druck und am Boden der Kolonne reines, wasserfreies Acrylsäurenitril abgezogen wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 732 562; französische Patentschriften Nr. 833 599, 914 167, 949 084, 949 405, 982 131; USA.-Patentschriften Nr. 2 361 367, 2 382 383, 2 417 635, 2526 676, 2 555 798, 2 579 638; schweizerische Patentschrift Nr. 255 096.
    In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsche Patente Nr. 866 937, 850 888.
DEST5758A 1951-12-29 1952-12-18 Verfahren zur Reinigung von Divinylacetylen enthaltendem Rohacrylsaeurenitril durch azeotrope Destillation Pending DE1134066B (de)

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