DE1133443B - Thermoelement aus Nickellegierungen - Google Patents
Thermoelement aus NickellegierungenInfo
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- H10N—ELECTRIC SOLID-STATE DEVICES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- H10N10/00—Thermoelectric devices comprising a junction of dissimilar materials, i.e. devices exhibiting Seebeck or Peltier effects
- H10N10/80—Constructional details
- H10N10/85—Thermoelectric active materials
- H10N10/851—Thermoelectric active materials comprising inorganic compositions
- H10N10/854—Thermoelectric active materials comprising inorganic compositions comprising only metals
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Description
Die Erfindung betrifft ein Thermoelement aus Nickellegierungen, und zwar eine Kombination von
Legierungszusammensetzungen für die beiden Teile eines Thermoelementes, die in der Lage sind, dem
schädlichen Einfluß verschiedener Ofenatmosphären bei hohen Temperaturen standzuhalten.
Die von irgendeiner Legierung bei einer gegebenen Temperatur entwickelte EMK ist abhängig von Änderungen
in der Art und den Mengen der in der Legierung vorhandenen metallischen Bestandteile. Es gibt
auch andere Bestandteile nichtmetallischer Art, die immer in allen industriellen Legierungen vorhanden
sind und die bei Änderung einen merklichen Einfluß auf die Änderung der EMK einer gegebenen Legierungskombination
haben. Diese nichtmetallischen Bestandteile umfassen Sauerstoff, Stickstoff und Wasserstoff,
die von den metallischen Bestandteilen der Legierung absorbiert werden, und sie umfassen ferner
Verbindungen wie Oxyde, Nitride, Hydride und Sulfide, die in wesentlichem Maße in der Masse, aus der
die Legierung besteht, löslich sind.
Es ist industriell durchaus möglich, Legierungen bestimmter Zusammensetzungen herzustellen, die eine
bestimmte EMK innerhalb gewisser Grenzen bei einer gegebenen Temperatur erzeugen. Sowohl die metallischen
wie auch die nichtmetallischen Bestandteile können leicht variiert werden, die ersteren durch
Metallzugaben und die letzteren durch beim Schmelzvorgang verwendete oxydierende oder reduzierende
Mittel. Im Ergebnis erhält der Letztverbraucher die Thermoelementlegierungen mit Eigenschaften, die der
gewünschten EMK entsprechen. Der Verbraucher verwendet diese Thermoelemente jedoch zur Temperaturregelung
unter Bedingungen, die oft die Tendenz haben, die Zusammensetzung der Thermoelementlegierungen
zu ändern. So sind beispielsweise die Atmosphären in Industrieöfen in den meisten Fällen
entweder oxydierend oder reduzierend. Wenn diese Atmosphären Änderungen in der Zusammensetzung
der Thermoelementlegierung hervorrufen, was bei hohen Temperaturen unbedingt eintritt, so erfährt die
thermale EMK der Legierung eine Änderung, und das Element weicht von seiner ursprünglichen Eichung
ab. Es können auch weitere Änderungen infolge der Bildung von Oxyden, Karbiden und Sulfiden erfolgen.
Diese ursprünglich an der Oberfläche der Legierungen sich bildenden Metallverbindungen können sich in
den Legierungen auflösen und von der Oberfläche aus hineindiffundieren, da sie die Tendenz haben, sich
auf den Korngrenzen innerhalb der Legierung während des Kühlvorganges niederzuschlagen. Diese Ablagerungen
dienen als Gebiete für weitere Angriffe Thermoelement aus Nickellegierungen
Anmelder:
British Driver-Harris Company Limited,
Manchester (Großbritannien)
Manchester (Großbritannien)
Vertreter: Dipl.-Ing. H. Seiler,
Berlin-Grunewald, Lynarstr. 1,
und Dipl.-Ing. H. Stehmann, Nürnberg 2,
Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 6. Juli 1954 (Nr. 441 670)
V. St. v. Amerika vom 6. Juli 1954 (Nr. 441 670)
Charles Leon Guettel, East Orange, N. J.
(V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
durch die erwärmte Ofenatmosphäre während eines folgenden Heizvorganges. So ergibt sich, zusätzlich
zu den Änderungen der EMK der Legierungen, eine allgemeine Schwächung der Struktur, und die Legierungen
entwickeln spröde Eigenschaften, die ihre Brauchbarkeit zerstören.
Da beide Teile eines Thermoelementes zu der EMK der Kombination beitragen, ist es wesentlich, daß
beide weitgehend den hier dargelegten schädlichen Änderungen standhalten. Es wird nichts gewonnen,
wenn ein Teil des Thermoelementes gegen Angriffe der Ofenatmosphäre in hohem Grade widerstandsfähig
ist und der andere leicht zerstört wird. Die Brauchbarkeit des Thermoelementes ist durch die
Arbeitsfähigkeit des schwächeren Teiles der Legierungskombination genau begrenzt.
Es ist zwar schon bekanntgeworden, daß die Hitzebeständigkeit des elektropositiven Teiles durch Erhöhung
des Chromgehaltes gesteigert werden kann, aber gleichzeitig mußte dabei eine Herabsetzung der
EMK des Thermoelementes in Kauf genommen werden. Darüber hinaus war man jedoch bisher stets der
Ansicht, daß eine Steigerung des Chromgehaltes insofern nutzlos sein würde, als die Lebensdauer des elektronegativen
Teiles des Thermoelementes ohnehin wesentlich geringer sei als diejenige des elektroposi-
209 620/78
tiven Teiles. Eine Steigerung der Gesamtlebensdauer des Thermoelementes war danach also nicht zu erwarten.
Eine Erhöhung der Hitzebeständigkeit des positiven Schenkels schien bei diesem Sachverhalt
auch insofern nicht ratsam zu sein, als sich erwiesenermaßen die Gesamt-EMK eines Thermoelementes,
dessen positiver Schenkel mit erhöhtem Chromgehalt ausgeführt wurde, verminderte.
Neuere Anwendungsfälle von Thermoelementen haben jedoch gezeigt, daß beispielsweise innerhalb
von korrosiven, reduzierenden Atmosphären der negative Schenkel eines Thermoelementes der langlebigere
sein kann, weil das Chrom des positiven Schenkels von den aggressiven Gasen reduziert wird,
während der negative Schenkel kaum angegriffen wird. Da jedoch bei den vorbenannten Thermoelementen
der positive Schenkel auf den maximalen EMK-Wert abgestellt ist, bringt jede Verringerung
des Chromgehaltes desselben eine Verminderung der EMK des Thermoelementes mit sich. Eine derartige
Veränderung der EMK kann jedoch schwerwiegende Nachteile mit sich bringen, wenn man daran denkt,
daß beispielsweise mittels eines Thermoelementes die Temperatur einer Feuerung überwacht werden soll
und infolge des Absinkens der EMK des Thermoelementes fälschlich eine zu niedrige Temperatur
signalisiert wird. Dient dann die Thermospannung beispielsweise dazu, den Ist-Wert eines Regelkreises
abzubilden, so wird die Feuerungstemperatur auf einen zu großen Wert eingeregelt, und die Kesselanlage
weicht erheblich von dem beabsichtigten Arbeitsprogramm ab. Es braucht nicht weiter erläutert
zu werden, daß sich daraus erhebliche materielle Schäden ergeben können.
Man hat bekanntlich auch bereits vorgeschlagen, weitere Legierungsbestandteile, wie Wolfram, Eisen,
Tantal und Mangan, bei der Herstellung der Schenkel von Thermoelementen zu verwenden, da diese die
Thermokraftkurve nur unwesentlich beeinflussen und andererseits eine Erhöhung der Hitzebeständigkeit mit
sich bringen könnten. Aber auch diese seit langem bekannten Vorschläge führten nicht zur Entwicklung
von Thermoelementen mit der gewünschten Hitzebeständigkeit und Spannungsstabilität, wobei vor
allem gewährleistet sein muß, daß auch nach längerer Einwirkung sehr hoher Temperatur die Thermokraft
des Elementes nicht abnimmt, sondern im Gegenteil um möglichst geringe Beträge stetig zunimmt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Thermoelement aus Nickellegierungen. Erfindungsgemäß besteht der
elektropositive Teil aus einer Legierung von Nickel mit 18 bis 22 % Chrom und bis zu 2 % Niob und der
elektronegative Teil aus einer Legierung von Nickel mit bis zu 4 %, vorzugsweise etwa 2 %>
Mangan, bis zu 3%, vorzugsweise etwa 1% Aluminium und bis zu 2%, vorzugsweise etwa 1% Silicium.
Nach einem weiteren Erfindungsgedanken kann die Legierung des elektropositiven Teiles an Stelle
des entsprechenden Nickelanteiles noch bis zu 2% Mangan, 0,5 bis 2% Silicium und 0,01 bis 0,15%
Kohlenstoff enthalten.
Ein erfindungsgemäß zusammengesetztes Thermoelement weist, wie Versuche ergeben haben, im
Gegensatz zu allen anderen bekannten Thermoelementen die angestrebte Eigenschaft auf, daß seine
EMK nach längerer Temperatureinwirkung auch unter dem Einfluß korrosiver Gase um geringe Beträge
stetig ansteigt. '
Zur besseren Erläuterung der Erfindung wird im folgenden eine praktische Versuchsreihe beschrieben,
im Rahmen derer fünf verschiedene Thermoelemente, deren elektropositive Teile jeweils aus abweichenden
Chromnickellegierungen bestehen, 26 Stunden lang bei 900° C einer korrosiven Atmosphäre aus gespaltenem
Ammoniakgas (1 Volumteil Stickstoff und 3 Volumteile Wasserstoff), in der zusätzlich 6 Volumprozent
Methan enthalten waren, ausgesetzt wurden. Die Zusammensetzung der einzelnen Thermoelemente
war die folgende:
Thermoelement 1: Die Legierung des elektropositiven Teiles besteht aus 80% Nickel und 20 %>
Chrom und enthält noch die üblichen Spurenelemente. Der elektronegative Teil besteht im wesentlichen
aus Nickel mit den üblichen Beimengungen von Mangan, Silicium und Aluminium.
Thermoelement 2: Stimmt bezüglich des elektronegativen Teiles mit dem Thermoelement 1 überein,
und lediglich die Legierung des elektropositiven Teiles enthielt zusätzlich I1ZtVo Niob.
Thermoelement 3: Der elektronegative Teil entspricht wie auch bei den übrigen Thermoelementen denjenigen
des Thermoelementes 1. Die Legierung des elektropositiven Teiles besteht aus 9O°/o
Nickel und 10% Chrom.
Thermoelement 4: Elektronegativer Teil wie vorher. Elektropositiver Teil besteht aus einer Legierung
aus 65% Ni, 15% Cr und einem Eisenrest.
Thermoelement 5: Elektronegativer Teü wie vorher. Elektropositiver Teil besteht aus einer Legierung
von 77% Ni, 20% Cr und 3% Al.
Nach Ablauf von 26 Stunden wurde die EMK jedes dieser Thermoelemente bei dem Schmelzpunkt von
Natriumchlorid (8010C) gemessen, und es stellte
sich heraus, daß gegenüber den Thermospannungen vor Beginn des Versuches folgende Spannungsabweichungen
vorhanden waren:
Thermoelement Nr. | Spannungsabweichung |
1 | -0,08 |
2 | +0,12 |
3
4
5
4
5
-0,82
-0,73
-0,62
-0,73
-0,62
Dieses Versuchsergebnis zeigt eindeutig die Überlegenheit die niobhaltigen Legierung des elektropositiven
Teiles des Thermoelementes 2 gemäß der Erfindung. Während sämtliche übrigen Thermoelemente
eine beachtliche Minderung der Ausgangsspannung aufweisen, zeigt allein das erfindungsgemäß
aufgebaute Thermoelement eine Spannungssteigerung.
Claims (2)
1. Thermoelement aus Nickellegierungen, dadurch gekennzeichnet, daß der elektropositive
Teil aus einer Legierung von Nickel mit 18 bis 22% Chrom und bis zu 2% Niob und der elektronegative
Teil aus einer Legierung von Nickel
5 6
mit bis zu 4%, vorzugsweise etwa 2°/» Mangan, 2% Silicium und 0,01 bis 0,15% Kohlenstoff
bis zu 3°/o, vorzugsweise etwa 1% Aluminium enthält.
und bis zu 2°/o, vorzugsweise etwa 1% Silicium
besteht. In Betracht gezogene Druckschriften:
2. Thermoelement nach Anspruch 1, dadurch 5 Französische Patentschrift Nr. 1 046 219;
gekennzeichnet, daß die Legierung des elektro- Schulze, »Metallische Werkstoffe für Thermo-
positiven Teiles an Stelle des entsprechenden elemente«, 1940, S. 66, Abb. 47; S. 68, Abs. 2; S. 70;
Nickelanteiles noch bis zu 2% Mangan, 0,5 bis Zeitschrift für Metallkunde, 1927, S. 141.
© 209 620/78 7. 62
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