DE1132504B - Verfahren zur Entfernung radioaktiver Ionen aus Wasser - Google Patents

Verfahren zur Entfernung radioaktiver Ionen aus Wasser

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DE1132504B
DE1132504B DEF28632A DEF0028632A DE1132504B DE 1132504 B DE1132504 B DE 1132504B DE F28632 A DEF28632 A DE F28632A DE F0028632 A DEF0028632 A DE F0028632A DE 1132504 B DE1132504 B DE 1132504B
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Germany
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water
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cation exchanger
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sulfonic acid
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Inventor
Dr Friedrich Martinola
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Bayer AG
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Bayer AG
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J39/00Cation exchange; Use of material as cation exchangers; Treatment of material for improving the cation exchange properties
    • B01J39/02Processes using inorganic exchangers

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Treatment Of Water By Ion Exchange (AREA)

Description

  • Verfahren zur Entfernung radioaktiver Ionen aus Wasser Es ist bereits bekannt, zur Entfernung von Kationen aus flüssigen Medien sulfonierte Polymerisate von Mono- bzw. Divinylaromaten zu verwenden.
  • Zur Reinigung von radioaktiv verunreinigten Wässern im besonderen sind andererseits schon Verfahren bekannt, nach denen Ton- oder Schiefersuspensionen in die betreffenden Wässer eingerührt und anschließend eine Fällung mit Polyelektrolyten vorgenommen wurde.
  • Man hat zu dem gleichen Zweck ferner gepulverte Mischungen synthetischer organischer Kationen- und auch Anionenaustauscher in die Wässer eingetragen sowie eine Filtration radioaktiv verunreinigter Wässer über Tone, Ionenaustauscher oder Metallspäne in Anwendung gebracht.
  • Es ist andererseits bereits vorbeschrieben, Plutoniumverbindungen aus wäßrigen Medien zu entfernen, indem Kationenaustauscher verwendet werden, welche mit zweiwertigen Ionen (insbesondere Eisenionen) beladen wurden, um beim Überleiten der plutoniumhaltigen Lösung eine Reduktion des Plutoniums und gleichzeitige Adsorption zu ermöglichen.
  • Weiterhin ist auch die Beladung von Ionenaustauschern mit Schwermetallionen, welche ein Atomgewicht von über 100 haben, zwecks Bildung schwerlöslicher Niederschläge mit radioaktiven Verunreinigungen bekannt.
  • Die Nachteile dieser bekannten Verfahren bestehen darin, daß sie manche Ionen nur zu einem kleinen Teil entfernen (z. B. bei Ton- und Schiefersuspensionen), daß Gleichgewichte der zu adsorbierenden Ionen mit der umgebenden Lösung gebildet werden und die zur Bindung verwendeten Substanzen bei längerer Lagerung einen Teil ihrer Adsorptionskapazität verlieren (z. B. organische Anionenaustauscher) oder daß sie einer vergleichsweise komplizierten und umfangreichen Apparatur bedürfen.
  • Es wurde nunmehr ein Verfahren gefunden, nach dem Wasser in sehr einfacher Weise auch von geringsten Spuren radioaktiver Verunreinigungen befreit bzw. auf Trinkwasserqualität gereinigt werden kann.
  • Bei diesem Verfahren wird das zu reinigende Wasser mit Gemischen von Kationenaustauschern behandelt wobei ein Kationenaustauscher mit austauschbaren Kationen beladen ist, welche mit den im Wasser befindlichen radioaktiven Ionen schwerlösliche Niederschläge zu bilden vermögen, während ein zweiter Kationenaustauscher einen mit Natrium oder Wasserstoff beladenen organischen, Sulfonsäuregruppen tragenden Kationenaustauscher darstellt.
  • Das Verfahren ist erfindungsgemäß dadurch charakterisiert, daß entweder der letztgenannte, d. h. mit Natrium oder Wasserstoff beladene organische, Sulfonsäuregruppen tragende Kationenaustauscher auch gleichzeitig Carboxylgruppen enthält, oder daß ein dritter, Carboxylgruppen tragender, mit Natrium oder Wasser beladener organischer Kationenaustauscher mitverwendet wird.
  • Das folgende Vergleichsbeispiel a/b zeigt den Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber dem bekannten Verfahren. a) Wasser einer Härte von 18- dW und etwa 725 mg/l Salzgehalt wurde mit 2,3 ErC/ml an J-31 in Form von NaJ versetzt.
  • 11 dieses Wassers wurde mit 50 g eines Austauschers auf Polystyrolsulfonsäurebasis eine Viertelstunde lang geschüttelt. Der Austauscher war zuvor mit einer Mischung von 10 g NaCl und 30 g Ball2, gelöst in 11 Wasser, behandelt und danach bis zur Ba-Freiheit ausgewaschen worden.
  • Nach Abfiltrieren des Austauscherpulvers enthielt das mit radioaktivem Jod versetzte Wasser noch 91 0/c der ursprünglichen Radioaktivität. b) Wasser wie im Beispiel a) wurde mit Cs-137 in Form von Cs Cl versetzt bis zu einer Radioaktivität von 0,5 IlC/ml.
  • Danach wurde 1 1 Wasser mit 50 g des im Beispiel a) beschriebenen Austauschers 9/4 Stunde lang geschüttelt und im Filtrat die Restaktivität gemessen. Sie betrug 21 der derAusgangsaktivität.
  • Beispiel 1 1 1 Trinkwasser wird mit etwa 0,2 yC Jod 131 in Form von Natriumjodid versetzt.
  • Nach Zugabe von 2,5 g eines anorganischen Silberaustauschers (Silberzeolith) mit 35 01G Ag. 0- Gehalt wird 10 Minuten gerührt, dann 8 g eines organischen Kationenaustauschers, der Carbonsäure-und Sulfonsäuregruppen im Verhältnis4 :1 enthält, und 1 g Aktivkohle zugegeben, 15 Minuten gerührt und filtriert. Restgehalt an Radioaktivität 0,21 ovo.
  • Beispiel 2 11 Wasser mit 180 dH und etwa 725 mg/l Salze wird mit 2,3 FC an J-131 in Form von Natriumjodid versetzt.
  • Nach Zugabe von 4 g Silberzeolith (Kristallzeolith mit 47 ovo Ag2 0) und 0,4 g Natriumhydrogencarbonat wird 10 Minuten gerührt, danach 16 g eines organischen Kationenaustauschers, der Carbonsäure- und Sulfonsäuregruppen im Verhältnis3:2 enthält, und 2 g Aktivkohle zugesetzt, 15 Minuten gerührt und filtriert. Restgehalt an Radioaktivität 0,006 OIc.
  • Beispiel 3 Wasser mit radioaktivem Jod wie im Beispiel 2.
  • Zu 1 1 dieses Wassers werden 4g Silberzeolith (wie im Beispiel 2) und 0,4 g Natriumhydrogencarbonat zugesetzt, 10 Minuten gerührt, danach 3,2 g eines Kationenaustauschers mit Sulfonsäuregruppen, die mitNatriumionen beladen sind, 12,8 g eines Kationenaustauschers, der Carbonsäuregruppen enthält, und 2 g Aktivkohle zugesetzt, 15 Minuten gerührt und abzentrifugiert. Restgehalt des Filtrats an Radioaktivität 0,010/0.
  • Beispiel 4 1 1 Trinkwasser wird mit etwa 0,8 FC an radioaktivem Strontium als SrClg versetzt.
  • Nach Zugabe von 2 g Silberzeolith (wie im Beispiel 2 angegeben), 0,2 g NaCl, 0,2 g NaHCOs und 1 g Aktivkohle wird 10 Minuten gerührt unld filtriert.
  • Dann werden 8 g organischer Kationenaustauscher, der Sulfonsäure und Carbonsäuregruppen im Verhältnis 2: 3 enthält, zugesetzt, 15 Minuten gerührt und filtriert. Restgehalt an Radioaktivität 0,10/0.
  • Beispiel 5 1 1 Trinkwasser wird mit 2 AC radioaktivem Caesium in Form von Cs Cl versetzt.
  • Nach Zugabe von 2g Silberzeolith, 0,2g Nach, 0,2 g NaHCO3 und 1 g Aktivkohle wird 10 Minuten gerührt und filtriert. Dann werden 8 g organischer Kationenaustauscher, der Sulfonsäure- und Carbonsäuregruppen im Verhältnis 2 :3 enthält, zugesetzt, 15 Minuten gerührt und filtriert. Restliche Radioaktivität 0,19 °/o.
  • Beispiel 6 Wasser wie im Beispiel 5. a) Nach Zugabe von 2 g Silberzeolith wird 10 Minuten gerührt und filtriert. Restliche Radioaktivität etwa 50/o. b) Zu diesem Filtrat werden 8 g organischer Kationenaustauscher, der Sulfonsäure- und Carbonsäuregruppen im Verhältnis 2 : 3 enthält, sowie 1 g Aktivkohle zugefügt, 15 Minuten gerührt und filtriert. Restgehalt an Radioaktivität 0,1 O/o.
  • Beispiel 7 Wasser mit 18 dH und etwa 725 mgll Salzgehalt wird mit Cs-137 in Form von CsCl bis zu einer Radioaktivität von 0,51lC/ml versetzt.
  • Zu 11 dieses Wassers werden 4 g Silberzeolith (wie im Beispiel 2) zugesetzt, 10 Minuten gerührt und abfiltriert. Dann fügt man dem Filtrat 8 g eines stark sauren und 8 g eines schwach sauren Kationenaustauschers (wie im Beispiel 3 beschrieben) sowie 2 g Aktivkohle zu und rührt 15 Minuten. Das Filtrat zeigt eine Radioaktivität von 0,15°/o.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRUCHE: 1. Verfahren zur Entfernung radioaktiver Ionen aus Wasser durch Behandlung mit Gemischen von Kationenaustauschern, von welchen der eine mit austauschbaren Kationen beladen ist, die mit den im Wasser befindlichen radioaktiven Ionen schwerlösliche Niederschläge zu bilden vermögen, während ein zweiter ein mit Natrium oder Wasserstoff beladener organischer, Sulfonsäuregruppen tragender Kationenaustauscher ist, dadurch gekennzeichnet, daß letzterer auch Carboxylgruppen enthält oder daß ein dritter, Carboxylgruppen tragender, mit Natrium oder Wasserstoff beladener organischer Kationenaustauscher mitverwendet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Gemisches, bei dem das Verhältnis Carboxyl- zu Sulfonsäuregruppen in dem zweiten nebst gegebenenfalls dem dritten Kationenaustauscher zwischen 4:1 und 1 : 1 liegt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2752309; britische Patentschriften Nr. 796 441, 769 121, 577707.
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Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB577707A (en) * 1942-08-11 1946-05-29 British Thomson Houston Co Ltd Improvements in and relating to the removal of cations from liquid media
US2752309A (en) * 1952-04-30 1956-06-26 Ardath H Emmons Process for water decontamination
GB769121A (en) * 1955-02-14 1957-02-27 Auxiliaire Des Chemins De Fer Improvements in or relating to a process of treating radioactive liquids so as to reduce their radio-activity
GB796441A (en) * 1955-02-28 1958-06-11 Ca Atomic Energy Ltd Decontamination of acidic solutions

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