DE2842050A1 - Entfernung von radionukliden aus wasser - Google Patents
Entfernung von radionukliden aus wasserInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/28—Treatment of water, waste water, or sewage by sorption
- C02F1/286—Treatment of water, waste water, or sewage by sorption using natural organic sorbents or derivatives thereof
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- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21F—PROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
- G21F9/00—Treating radioactively contaminated material; Decontamination arrangements therefor
- G21F9/04—Treating liquids
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- G21F9/12—Processing by absorption; by adsorption; by ion-exchange
-
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- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F2101/00—Nature of the contaminant
- C02F2101/006—Radioactive compounds
Description
KARL H. WAGNER " 6000 MÖNCHEN 22
GEWORZMOHLSRASSE 5 POSTFACH 246 2 8 4 2 O 5
27. September 1978 78-R-3316
United States Department of Energy, Washington, D.C 20545,
V.St.A.
Entfernung von Radionukliden aus Wasser
Zu den Hauptproblemen der Kernindustrie gehört die normale oder durch einen Unfall hervorgerufene und unbeabsichtigte Erzeugung
großer Volumina an flüssigem Abfall, der biologisch gefährliche Radionuklide enthält. Eine sehr kleine Menge vorhandener Radionuklide
kann eine sehr teure Reinigung oder Entfernung erforderlich machen. Einige Radionuklide sind besonders gefährlich
während ihrer langen physikalischen oder biologischen Halbwertszeiten. Andere Radionuklide sind besonders gefährlich, weil
sie durch lebende Organismen innerhalb einer Nahrungskette konzentriert werden können.
Zur Überwindung der genannten Probleme und Nachteile hat sich die Erfindung zum Ziel gesetzt, ein verbessertes,verhältnismäßig
einfaches und wirtschaftliches Verfahren vorzusehen, um Radionuklide aus wässrigen Lösungen zu entfernen. Die Erfindung
bezweckt ferner, ein Verfahren anzugeben, um diese Radionuklide aus wässrigen Lösungen zu entfernen, die eine Affinität für die
Gewebe lebender Organismen haben können. Ferner bezweckt die Erfindung, ein Verfahren zur Entfernung dieser Radionuklide aus
wässrigen Lösungen vorzusehen, die biologisch gefährlich sein können infolge ihrer langen physikalischen oder biologischen
Halbwertszeit oder deshalb, weil sie in einer Nahrungskette konzentriert werden können.
909814/0987
Die Erfindung sieht vor, daß eine ein Radionuklid enthaltende
wässrige Lösung mit Chitin kontaktiert wird, bis ein 'i'eil des
Radionuklids mit dem Chitin absorbiert oder in anderer-Weise
assoziiert wird, worauf dann das Chitin von der wässrigen Lösung getrennt wird.
Weitere Vorteile, Zieleund Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich insbesondere aus den Ansprüchen sowie aus der folgenden Beschreibung anhand der Zeichnung, die eine Strömungsdarstellung
des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt.
In der das Verfahren darstellenden Zeichnung sieht man, wie das verunreinigte Wasser in Kontakt gebracht wird mit frischem
Chitin, und zwar in einer Kontaktvorrichtung, um darauffolgend getrennt zu werden, was ein gereinigtes Wasserprodukt und ein
verunreinigtes Chitin-Produkt ergibt.
Das radioaktiv verseuchte Wasser kann irgendein wässriger Abfallstrom sein, wie er in der Kernindustrie erzeugt wird,
beispielsweise im Bergbau, beim Vermählen, bei der Anreicherung, bei der Brennstoffherstellung, in Kernreaktoren, in der Brennstoffwiederauf
bereitung und bei der Abfallaufbewahrung. Diese Abfallströme können Radionuklide oder Aktiniden und Spaltprodukte
in entweder saurem, neutralem oder basischem Medium enthalten. Von besonderer Wichtigkeit sind diejenigen Radionuklide,
die biologisch aktiv sind und daher in lebendem Gewebe und Nahrungsketten konzentriert werden.
Plutonium ist ein Radionuklid von besonderer Wichtigkeit, wegen seiner hohen Gefahrenklasse. Andere Elemente der Aktinidenreihen
des periodischen System besitzen erwartungsgemäß ähnliches chemisches Verhalten und können daher gleichfalls
dem erfindungsgemäßen Verfahren unterworfen werden.
90981 4/0987
Chitin ist der Hauptbestandteil der Schalen bestimmter Schalen- oder Krustentiere (Crustacea und Insekten). Es ist
ein Polysaccharid, ein langkettiges, nicht verzweigtes Polymer
aus N-Acetyl-2-Amino-2-Deoxy-/£ -D-Glucopyranose-Einheiten.
Strukturell ist Chitin analog der Zellulose aufgebaut, wobei die Hydroxyl-Gruppen am C-2 Kohlenstoff ersetzt wurden durch
Acetylamino- oder Amino-Gruppen. Chitin kommt in seiner reinen Form nicht in der Natur vor, kommt aber normalerweise zusammen
mit beträchtlichen Mengen an Protein und anorganischen Salzen, wie beispielsweise Kalziumkarbonat vor. Diese Verunreinigungen
können durch eine Reihe von milden chemischen Trennungen entfernt werden, was ein festes flockenförmiges, in etwa weißes
Produkt von ungefähr 99 % Reinheit ergibt. Chitin ist im Handel von verschiedenen Herstellern erhältlich, beispielsweise
der Firma Hercules Incorporated in Wilmington, Delaware, USA. Es sei bemerkt, daß Chitin normalerweise in Verbindung
mit lebenden Organismen gefunden wird, und es ist daher zu erwarten, daß sich geänderte Eigenschaften ergeben, wenn es
aus der Umgebung biologischer Prozesse entfernt ist.
Chitin kctiin zur Reinigung (Entgiftu;..<_;) oder Ej.-Lralii·.ru-.i'j von
Radionukliden aus wässrigen Lösungen verwendet werden, und zwar unter Verwendung irgendeiner der Fest- Flüssig-Kontakteinheitsoperationen,
die wohl bekannt sind. Eines der einfachsten Verfahren ist die Charge-Equilibration so wie sie im gezeigten
Beispiel dargestellt ist. Der Fachmann erkennt, daß andere Mittel der Inkontaktbringung und Trennung höhere Entgiftungsniveaus erzeugen können. Zu diesem Verfahren gehören Operationen
wie das mehrstufige Mischen-Absetzen und das Gegenstromverfahren
oder das Verfahren mit stationärer Säule. Der gereinigte wässrige Strom und das verunreinigte Chitin können durch
schwere Trennung oder Filterverfahren getrennt werden.
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Bei dem Verfahren der Lösungsmittelextraktion oder der Ionenaus
tauschung ist das Konzept eines Verteilungs- oder Distributions-Koeffizienten
bekannt. Dieser Koeffizient ist ähnlich dem Konzept eines Entgiftungsfaktors oder eines Gleichgewichtskoeffizienten und kann ausgedrückt werden als die Menge an
(interessierenden) Species in der festen Phase dividiert durch die Menge der Species in der flüssigen Pnase. Sämtliche Radionuklide
würden nach der Gleichgewichtsbildung eine charakteristische Verteilung zwischen der festen Phase (Chitin) und der flüssigen
Phase (wässrige Lösung) zeigen. Mit einer richtig aufgebauten Ausrüstung, die genügend theoretische Stufen enthält, sollte
jedes Radionuklid aus einer wässrigen Lösung durch Kontaktierung mit Chitin entfernbar sein. Natürlich sind diejenigen Radionuklide,
die einen höheren Verteilungskoeffizienten mit Chitin zeigen, leichter als die mit einem niedrigeren Koeffizienten zu entfernen
.
Nachdem die radioaktiven Verunreinigungen fc.-ini.ial aureii >iu>
Chitin absorbiert oder in anderer weise mit diesem verbunden
sind, können sie entweder in einer Aufbewahrung für radioaktiven Abfall angeordnet werden, oder aber zum erneuten Gebrauch
wiedergewonnen werden. Diese darauffolgende wiedergewinnung kann die Auflösung in einer starken Mineralsäure oder aber
die Verbrennung umfassen, gefolgt von weiteren Wiedergewinnungsschritten, die in der Kernindustrie bekannt sind. Man erkennt,
daß Chitin, welches in seiner reinen Form nur Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff enthält, praktisch aschelos verbrannt
werden kann und besonders für die Radionukleid-Wiedergewinnung geeignet ist, ohne in nicht notwendiger Weise die
Masse des radioaktiv verunreinigten Materials zu vergrößern, die in Abfallaufbewährungsstätten gespeichert werden muß.
In mehrere loo ml Flaschen wurden gleiche Proben von sechswertigem
Plutonium in einer solchen Menge gebracht, daß bei Verdünnung
909814/0987
auf die volumetrische Markierung die Proben 13.ooo Desintegrationen
pro Minute pro Millimeter Lösung enthielten. In jede Flaschen wurden abgewogen 387 ± 5 mg Chitin in zerkleinerter
oder Flockenform eingebracht. Die Flocken waren unregelmäßige weiße Flocken mit einer Oberfläche von ungefänr
1 - Io mm2 auf jeder Seite. Gleiche Volumina an ^atriumacetat/
Ammoniumnitrat-Pufferlösungen mit verschiedenen pll-tferten
wurden jeder Flasche hinzugegeben und die Lösungen wurden auf loo ml mit destilliertem Wasser verdünnt. Nach einem
einwöchigen STehenlassen mit häufigem Schütteln unter atmosphärischem Druck und Raumtemperatur wurde ein Aliquot
an Flüssigkeit aus jeder Flasche entnommen und in einem Flüssigkeitsscintillationszähler ausgezählt.
Wie man aus Tabelle I erkennt, war das Chitin in der Entfernung von 5/6 bis 15/16 der anfänglichen Radioaktivität effektiv.
Flasche Nr.
ursprünglich 1 2 3 4 5 6 7
Tabelle I | Radioaktivi tat |
£11 | 13.ΟΟΟ d/min/ml |
neutral | 8lo |
4.94 | 1.125 |
6.65 | 2.363 |
8.1o | 2.163 |
8.65 | 1.874 |
9.3o | 2.192 |
9.75 | 2.33ο |
1Ο.24 | |
d = Disintegrationen
Dem Fachmann sind Abwandlungen der hier beschriebenen Erfindung gegeben.
9Q98U/0987
Claims (2)
- P a tent a. ns ρ rüc h ^Verfahren zur Entfernung von mindestens einem Teil an Plutonium aus einer wässrigen das Plutonium enthaltenden Lösung, gekennzeichnet durch Kontaktierung der Lösung mit zerkleinertem Cnitin, Trennung der Lösung vom Chitin und Verbrennung de3 Cnitins zur Erzeugung einer einen Teil des Plutoniums enthaltenden Asche.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Radionukleid ein Aktinid ist.Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die wässrige Lösung einen pli-tVert im Bereich von ungefähr 5 bis Io besitzt.909814/0987ORIGINAL INSPECTED
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US05/837,251 US4120933A (en) | 1977-09-27 | 1977-09-27 | Decontamination of plutonium from water with chitin |
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