DE11300C - Einführung von Kalkhydrad und Eisenoxyd in Verbindung mit Leuchtgas erzeugenden Stoffen in die Gasretorten - Google Patents

Description

1880.

Klasse 26.

. OTTO MUHL in EHRENFELD bei KÖLN.

Einführung von Kalkhydrat und Eisenoxyd in Verbindung mit Leuchtgas erzeugenden Stoffen

in die Oasretorten in Form von Briquettes.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. Februar 1880 ab.

Die erfahrungsmäfsig die Leuchtkraft des Gases vermehrenden Zusätze zu den Steinkohlen, Braunkohlen etc., bestehend in geringwerthigen Oelen, Harzen, Fetten oder Destillationsrückständen von öligen oder fetten Gegenständen überhaupt, werden mit zerkleinerten Steinkohlen, Braunkohlen oder Torf gemengt, welchen man noch einen Zusatz von Kalkhydrat, Eisenbohrspänen oder sonstigen noch näher zu erwähnenden metallhaltigen Materialien giebt. .Das innige Gemenge wird in der bequemen und zum Versandt gut geeigneten Form von Briquettes geprefst, vor dem Einfüllen in die Retorten zerkleinert und mit den zu vergasenden Kohlen innig vermengt.

Statt der vorhin erwähnten Eisenbohrspäne kann man auch Eisenoxyd oder Manganoxyd oder deren Hydrate in Form von Erz u. s. w. verwenden.

Die für die Reinigung des Gases besonders nöthigen Zusätze von Kalkhydrat (oder auch Aetzkalk) und die genannten Metalle bezw. deren Oxyde beruhen in ihrer Wirkung auf der durch die umfassendsten Versuche als unzweifelhaft festgestellten Thatsache, dafs sowohl der Kalk als die Metalle sich mit dem Schwefel des Schwefelwasserstoffs in der Hitze zu einfachen Sulfiden verbinden, welche unter der reducirenden Wirkung der Kohlenwasserstoffgase bei dem vorhandenen Ausschlüfs der Luft keine Zersetzung durch die Hitze erleiden.

Die durch die Gasverbesserungs- und Reinigungsbriquettes erreichten Vortheile sind:

1. -bequeme Art der Einführung von die Leuchtkraft des Gases vermehrenden Stoffen in die Retorte;

2. Beschleunigung des Vergasurigsprocesses;

3. gröfsere Befähigung des Wassers in dem Scrubber oder nassen Wäschern zur Absorption des Ammoniaks, da es für die Absorption des Schwefelwasserstoffs nicht mehr in der früheren Weise in Anspruch genommen ist;

4. gröfsere Billigkeit in der Darstellung des Gases durch wesentliche Vereinfachung des Reinigungsprocesses.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die unmittelbare Einführung von Kalkhydrat und Eisenoxyd in die Retorte als Reinigungsstoffe und gleichzeitige Vereinigung derselben mit Leuchtkraft vermehrenden Stoffen, gemengt mit Stein- oder Braunkohle in Form von Briquettes.