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Hochspannungsgleichrichter mit mehreren in Reihe geschalteten Halbleiterdioden
Die Erfindung bezieht sich auf Hochspannungsgleichrichter mit mehreren in Reihe
geschalteten Halbleiterdioden, die gemeinsam in einem hermetisch abgedichteten Behälter
angeordnet sind, durch dessen Wandung wenigstens zwei Anschlüsse herausgeführt sind.
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Bisher bekannte Hochspannungsgleichrichter, die für die gleichen Zwecke
bestimmt sind, haben manche Nachteile. Ein solcher bekannter Gleichrichter besteht
z. B. aus einem keramischen Rohr, in dem eine Anzahl von Siliziumkristallen mit
einlegiertem pn-Übergang angeordnet sind.
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An den äußeren Enden sind innerhalb des keramischen Rohres Aluminium-Abstandsstücke
angeordnet, die mit dem nächsten Siliziumkristall in Kontakt sind. Auf der anderen
Seite jedes der beiden Aluminium-Abstandsstücke ist je eine Feder vorgesehen, um
eine mechanische Vorspannung auf die Siliziumkristalle zu übertragen. Ein Paar Metallkappen
verschließen die äußeren Enden des Rohres. Die einzelnen Siliziumkristalle, die
im Vergleich zum Innendurchmesser des keramischen Rohres einen kleinen äußeren Durchmesser
aufweisen, sind jeweils auf einem scheibenförmigen metallischen Teil befestigt,
dessen äußerer Durchmesser nur wenig kleiner ist als der innere Durchmesser des
keramischen Rohres. Auf einer Seite jedes dieser Scheiben, die Siliziumkristalle
tragen, ist eine scheibenförmige Bronzefeder angebracht, während jede dieser Scheiben
auf der anderen Seite ein ringförmiges isolierendes Abstandsstück trägt, durch das
der Siliziumkristall mit der nächsten Bronzefeder in Kontakt kommen kann. Auf diese
Weise sind alle Siliziumkristalle elektrisch miteinander in Reihe geschaltet. Um
eine Abdichtung dieser hier beschriebenen Anordnung zu erreichen, wird das keramische
Rohr an den äußeren Enden metallisiert, und die an den Enden aufgesetzten Metallkappen
werden aufgelötet.
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Dieser bekannte Hochspannungsgleichrichter hat viele Nachteile. Die
Abdichtung zwischen den Metallkappen und dem keramischen Rohr durch Verlötung begrenzt
den Betrieb eines solchen Gleichrichters selbst für eine kurze Zeit auf Temperaturen
unter 150° C. Weiterhin stellt diese Verlötung tatsächlich keine vollkommen hermetische
Abdichtung dar, so Saß die Kenneigenschaften der Vorrichtung im Betrieb von einer
Änderung der Luftfeuchtigkeit, der Temperatur und anderer Umgebungseinflüsse abhängig
sind. Außerdem haben die vielen unter Druck stehenden Dberflächenberührungskontakte
ein unbefriedigendes ; elektrisches Betriebsverhalten zur Folge, wenn der 31eichrichter
mechanischen Erschütterungen, Vibrationen und einem ständigen Temperaturwechsel
ausgesetzt ist. Diese Kontaktflächen neigen dazu, im Laufe der Zeit zerstört zu
werden.
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Der Hochspannungsgleichrichter gemäß der vorliegenden Erfindung überwindet
diese Nachteile. Aufgabe der Erfindung ist es, einen Hochspannungsgleichrichter
mit mehreren in Reihe geschalteten Halbleiterdicden für Spannungen über
1500 Volt herzustellen. Dabei soll der neue Hochspannungsgleichrichter verhältnismäßig
klein und gegen Erschütterungen und Stöße unempfindlich sein. Ferner soll er auch
unter erschwerten Betriebsbedingungen, wie z. B. bei starken mechanischen Erschütterungen,
bei stark erhöhten Temperaturen oder bei starken Temperaturschwankungen zuverlässig
arbeiten. Insbesondere soll dabei der neue Hochspannungsgleichrichter einen neuen
Endverschluß aufweisen, der nicht nur eine hermetische Abdichtung ergibt, sondern
auch in höchstem Grade zuverlässig ist.
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Gemäß der Erfindung ist jede der in Reihe geschalteten Halbleiterdioden
für sich in einer hermetisch abgeschlossenen, an ihrem einen Ende mit einem Minus-
und an ihrem anderen Ende mit einem Pluspol versehenen zylindrischen Umhüllung angeordnet,
wobei die Halbleiterdioden so Seite an Seite liegen, daß ungleichnamige Pole einander
benachbart sind
und die benachbarten Pole derart mittels Verschweißung
elektrisch und mechanisch miteinander verbunden sind, daß die Halbleiterdioden eine
kompakte Baueinheit bilden. Die zylindrische Umhüllung für die einzelnen Halbleiterdioden
besteht zweckmäßig in an sich bekannter Weise aus einem Glasröhrchen, dessen Enden
durch eingeschmolzene Metallkappen abgedichtet sind. Entsprechend einer zweckmäßigen
Weiterbildung ist die aus den Halbleiterdioden bestehende Baueinheit von einer Kunststoffhülle
eingeschlossen, die mit Füllmaterial aus Kunststoff gefüllt und an ihren Enden mit
einem Paar elektrisch mit der aus den Halbleiterdioden bestehenden Baueinheit verbundener
Metallkappen hermetisch abgeschlossen ist.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist jede der Halbleiterdioden
in entsprechenden Ausnehmungen eines Magazins aus Isoliermaterial angeordnet. Die
Kunststoffhülse und das Magazin für die Halbleiterdioden können aus einem Kunststoff
bestehen, der ein Polymerisat von Trifluorchloräthylen ist, während als Füllmaterial
ein Epoxykunstharz dienen kann.
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Die neuen die Erfindung kennzeichnenden Merkmale sowie weitere Vorteile
der Erfindung werden besser verständlich aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen
an Hand der Zeichnungen. Dabei zeigt Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines bevorzugten
Ausführungsbeispieles eines Hochspannungsgleichrichters, Fig.2 eine vergrößerte
teilweise Schnittansicht längs der Linie 2-2 in Fig. 1, Fig. 3 eine Ansicht längs
der Linie 3-3 in Fig. 2, Fig. 4 eine teilweise Schnittansicht des Gleichrichters
nach Fig. 1 während eines Zwischenschrittes in der Herstellung, Fig. 5 eine vergrößerte
Vorderansicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, Fig. 6 eine vergrößerte
Seitenansicht einer anderen Ausführungsform der Erfindung, Fig. 7 eine Schnittansicht
längs der Linie 7-7 in Fig. 6 und Fig. 8 eine perspektivische Ansicht der Gleichrichterbaugruppe,
wie sie innerhalb des Gleichrichters in Fig. 6 eingebaut ist.
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In Fig. 1 der Zeichnungen ist ein Hochspannungsgleichrichter dargestellt,
der in einem relativ dünnwandigen Kunststoffrohr 10 eingebaut ist. Dieses Rohr wird
vorzugsweise aus einem Kunstharz, wie z. B. einem mit Füllstoffen versehenen Epoxyharz
hergestellt. Ein für diesen Zweck besonders brauchbares Epoxyharz enthält 12 fl/o
Silizium als Füllstoffanteil: Andererseits können auch geschichtete, mit Epoxyharz
imprägnierte Glasfasergewebe oder mit Melaminharz getränkte Glasfaserschichtgewebe
oder ähnliche Materialien zur Herstellung des Rohres 10 verwendet werden. Hermetisch
abdichtend sind an beiden Enden des Rohres 10 zwei Messingendkappen 11 und 12 aufgesetzt,
die mit einer Nickelschicht von etwa 0,051 bis 0,076 mm überzogen sein können. Die
Wandstärke der Kappen 11 und 12 beträgt ungefähr 0,25 mm. Innerhalb jeder dieser
Endkappen 11. und 12 sind aus geschichtetem, mit Epoxyharz imprägniertem Glasfasergewebe
bestehende Manschetten 13 und 14 angeordnet, die am besten aus Fig. 2 zu erkennen
sind. Diese Manschetten 13 und 14 füllen den Zwischenraum zwischen den Abschlußkappen
11 und 12 und der Außenwand des Rohres 10 aus. Je eine kleine Bohrung 15 oder 16
von etwa 1 mm ist innerhalb einer eingedrückten Vertiefung 17 bzw. 18 am Ende der
Kappe 11 bzw. 12 vorgesehen. Die aktiven Bauelemente des Hochspannungsgleichrichters
bestehen aus einer Anzahl von in Glasröhrchen mit angeschmolzenen Metallkappen hermetisch
abgedichtet eingeschlossenen Siliziumgleichrichtern 22. Diese Gleichrichter 22 bestehen
alle aus einem zylinderförmigen Glasröhrchen 23, in die ein Paar Metallmanschetten
24 aus einem mit Glas leicht verschmelzbaren Stahl eingesetzt sind. Die Manschetten
24 sind an das zylinderförmige Glasröhrchen angeschmolzen, um zwischen beiden eine
hermetische Abdichtung zu erzielen. Ein Paar Metallbolzen 25 und 26 sind in die
Metallhülsen 24 eingesetzt, um das Gehäuse des einzelnen Gleichrichters fertigzustellen.
Ein Siliziumkristall mit einem pn-übergang ist an den Bolzen 25 und 26 angeschlossen
und stellt das aktive elektrische Element für die Gleichrichtung dar.
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Beim Zusammenbau wird eine Gruppe solcher Gleichrichter 22 Seite an
Seite mit geringem Abstand voneinander so angeordnet, daß ihre Längsachsen. parallel
verlaufen. Dabei sind benachbarte Gleichrichter jeweils gegensinnig gepolt, so daß
die Kathode der einen Gleichrichterzelle gegenüber der Anode der nächsten Gleichrichterzelle
liegt usw. Die Gleichrichter werden dann durch kurze Stücke Nickeldraht 27, dessen
Durchmesser etwa 0,5 bis 0,75 mm beträgt, miteinander in Reihe geschaltet. An den
nicht angeschlossenen Anschlußklemmen der außenliegenden Gleichrichterzellen ist
jeweils ein Draht 28 angeschweißt, der länger ist als die Drähte 27. Die Drähte
28 sind so abgebogen, daß die von den Gleichrichterzellen abgelegenen Enden koaxial
mit der durch die Reihenanordnung der Dioden verlaufenden Linie liegen, wie sich
dies am besten aus Fig. 2 ergibt.
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Die aus den miteinander verbundenen Gleichrichterzellen 22 und den
daran angeschlossenen Anschlußdrähten 28 bestehende Baugruppe wird dann in dem Hohlrohr
10 in senkrechter Lage, wie in Fig. 4 gezeigt, angebracht. Eine kurze, aus Epoxyharz
bestehende Kappe 31, deren äußerer Durchmesser im wesentlichen gleich dem inneren
Durchmesser des Rohres 10 ist, wird am Boden des Rohres eingesetzt, so daß die äußere
Oberfläche der Kappe 31 mit dem Ende des Rohres 10 abschließt. Anschließend wird
eine vorgeformte Silikongummikappe 33 um das untere Ende des Rohres 10 herum angeordnet.
Der Innendurchmesser der Kappe 33 ist wenig kleiner als der äußere Durchmesser des
Rohres 10, so daß sich beim Aufsetzen der Kappe 33 ein dichter Verschluß ergibt.
Es ist klar, daß die Kappe 33, die etwas elastisch ist, über das Ende des Rohres
10 gezogen werden kann. Eine kleine Bohrung 33a ist in der Kappe 33 in der Verlängerung
der Mittelachse des Rohres 10 vorgesehen und dient zur Aufnahme des unteren Anschlußdrahtes
28, während gleichzeitig ein im wesentlichen vollständiger Verschluß der Unterseite
des Rohres 10 gewährleistet ist. Ein zweites Silikongummiteil 34 in Form eines Trichters
wird über das Rohr 10 geschoben. Der Trichter 34 weist eine Bohrung 34a auf, die
etwas größer als der äußere Durchmesser des Rohres 10 ist. Dann wird das Epoxyharz
in den Trichter 34 eingegossen und füllt alle Zwischenräume im Rohr 10 aus, die
nicht durch die Gleichrichtergruppe eingenommen werden. Als besonders geeignet hat
sich ein Epoxygießharz mit einstellbarer Biegsamkeit erwiesen. Die gesamte Anordnung,
wie sie in Fig. 4
gezeigt ist, wird dann in einen Ofen eingebracht
und einem Unterdruck von etwa 508 bis 635 mm Quecksilbersäule zwei- bis dreimal
ausgesetzt, bis es völlig mit Harz gefüllt ist. Nach Herausnehmen dieser Anordnung
aus dem Ofen wird überschüssiges Epoxyharz von der Oberfläche des Rohres entfernt,
und eine zweite Kappe 35 wird innerhalb des gegenüberliegenden Endes des Rohres
10 eingesetzt, solange die Epoxyharzfüllung 36 in Fig. 2 noch nicht ausgehärtet
ist. Die Anordnung wird dann in einem Aushärteofen für etwa 3 Stunden einer Temperatur
von etwa 150° C angesetzt. Dann wird die Anordnung aus dem Ofen herausgenommen und
abkühlen gelassen.
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Anschließend werden die beiden Kunststoffmanschetten 13 und 14, die
auf ihrem Umfang und an den Endflächen mit dem gleichen Epoxyharz überzogen sind,
in die Endkappen 11 und 12 eingebracht, und die Endkappen mit den eingepreßten Manschetten
werden dann in einen Ofen eingesetzt und für etwa '.= Stunde auf etwa 75° C erwärmt.
Diese aus Endkappe und Manschette bestehenden Teile werden dann aus dem Ofen herausgenommen
und. abkühlen gelassen. Anschließend wird innerhalb der Endkappen ein Überzug aus
Epoxyharz angebracht, worauf die Endkappe auf die äußeren Enden des Rohres
10
aufgeschoben werden. Dann wird die gesamte Vorrichtung wiederum in einen
Ofen eingebracht und für etwa '. Stunde auf eine Temperatur von 65,5° C erwärmt.
Dann wird die gesamte Anordnung aus dem Ofen herausgenommen und abkühlen gelassen,
worauf überschüssiges Harz von den Bohrungen 15 und 16 entfernt wird, durch die
die Drähte 28 hindurchtreten. Die Anschlußdrähte 28 werden dann innerhalb von 0,8
mm von den Endflächen der Kappen 11 und 12 umgebogen. Das kurze Stück der Drähte
28 liegt dann gegen die Bodenfläche der Vertiefungen 17 und 18 an. Anschließend
werden die Drähte mit der Kappe verlötet, wodurch der Hochspannungsgleichrichter
fertiggestellt ist. Ein Lötmetall, das für diesen Zweck besonders brauchbar ist,
besteht zu 95 % aus Zinn und zu 5 % aus Antimon.
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In Fig.5 ist eine weitere Ausführungsform eines Gleichrichters gezeigt.
Der einzige Unterschied zwischen dem Gleichrichter der Fig. 1 und 2 und dem in Fig.5
dargestellten Gleichrichter liegt in der Ausbildung der Endkappen 40 und 41. Diese
Endkappen enthalten keine Kunststoffmanschette und sind statt dessen so geformt,
daß die Kappen mit einem Flansch 46 am Kunststoffrohr 10 unmittelbar anliegen. Der
Innenraum 42 der Metallkappen 40 und 41 hat einen Innendurchmesser, der etwas größer
als der Außendurchmesser des Rohres ist. Am geschlossenen Ende 43 der Kappen ist
in der Mitte eine im allgemeinen kegelförmige Bohrung 44 vorgesehen, deren Durchmesser
ungefähr dem Durchmesser des Drahtes 28 entspricht. Die Seitenwände 45 der Bohrung
sind geneigt, um eine bessere Abdichtung zu geben, wenn das Kunststofffüllharz 36
eingefüllt wird. Am anderen Ende der Kappe ist ein in radialer Richtung sich nach
innen erstreckender Flansch 46 vorgesehen. Der Flansch 46 hat einen Innendurchmesser,
der ungefähr gleich dem Außendurchmesser des Rohres 10 ist. Dadurch entsteht ein
Hohlraum 47, der ebenfalls durch den einzufüllenden Kunststoff ausgefüllt wird,
wenn das Rohr 10, wie im Zusammenhang mit den Fig.1 und 2 beschrieben, mit Kunststoffharz
ausgefüllt wird. Am Ende des Hohlraumes 47 in der Nähe des geschlossenen Endes 43
befindet sich eine Abschrägung 50. Betrachtet man nunmehr die Fig. 6 und 7, so sieht
man dort eine andere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Im allgemeinen
ist diese Ausführungsform konstruktiv ähnlich aufgebaut wie die in Fig. 1 und 2
gezeigte Ausführungsform. Der Gleichrichter besteht ebenfalls aus einem Rohr oder
einer Hülse 70 aus Kunststoff. Obgleich ein Epoxyharz oder mit Glasfasern verstärkte
Kunstharze für das Rohr 70 Verwendung finden können, so wurde doch vorzugsweise
ein Kunststoff verwendet, der ein Polymer von Trifluorchloräthylen ist. Die Eigenschaften
dieses Materials sind wie folgt: Es besitzt einen außerordentlich hohen Widerstand
gegen chemische Einflüsse, eine sehr geringe Feuchtigkeitsabsorption, eine sehr
hohe Druckfestigkeit, einen weiten Betriebstemperaturbereich von -195 bis -i- 200°
C, eine hohe Schlagfestigkeit sowohl bei hohen als auch bei niedrigen Temperaturen.
Das Material kann einen wesentlichen Wärmeschock aushalten und hat ausgezeichnete
elektrische Eigenschaften, d. h. hohe dielektrische Durchschlagsfestigkeit sowie
eine hohe Lichtbogenbeständigkeit. Das Rohr 70 ist an den Enden an einer Schulter
51 auf einen kleineren Außendurchmesser abgesetzt. Diese Teile mit verringertem
Durchmesser 52 sind über ihre gesamte Länge mit einem Gewinde 53 versehen. Trotz
der Verringerung des Außendurchmessers des Rohres 70 an den Enden bleibt der Innendurchmesser
des Rohres über die gesamte Länge gleich.
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Ein aus Kunststoff bestehendes Bauteil 56, das am besten aus
Fig. 8 zu erkennen ist, weist eine Anzahl von durchgehenden Bohrungen zur Aufnahme
der einzelnen Gleichrichterzellen 71 auf. Die Durchmesser der Bohrungen in der Baugruppe
sind so gewählt, daß die Gleichrichter im wesentlichen mit Preßsitz eingesetzt werden.
Dieses Bauteil kann aus einem beliebigen Kunststoff hergestellt werden, der chemisch
inert, relativ stark und zäh ist und einen hohen Temperaturbereich aushält. Ein
Material, das für diesen Zweck besonders zufriedenstellend arbeitet, ist das obengenannte
Trifluorchloräthylenpolymerisat. Die einzelnen Gleichrichterzellen werden in das
Bauteil 56 jeweils mit entgegengesetzter Polung eingesetzt, so daß die Anode
einer Gleichrichterzelle gegenüber der Kathode der nächsten Gleichrichterzelle liegt.
Sind alle Gleichrichter oder Dioden 71 eingesetzt, dann werden die Anschlußkappen
der Dioden in der aus Fig. 5, 6 und 8 erkennbaren Weise miteinander verbunden, so
daß alle Gleichrichter in Reihe geschaltet sind. Die Anschlußleitungen 63 werden
dann an den äußeren Dioden, an denen keine Verbindungsleitungen 64 angeschlossen
sind, angeschweißt. Diese Drähte 63 werden, wie bei 60 gezeigt, umgebogen, so daß
sich ihre Enden koaxial mit der Mittellinie der Baugruppe erstrecken. Nunmehr wird
die Baugruppe in die Hülse oder das Rohr 70 von Fig. 6 eingesetzt. Zwei Metallendkappen
54 und 55, die ein Innengewinde aufweisen, werden auf die mit Gewinde versehenen
Endflansche der Hülse aufgeschraubt, nachdem ein Dichtungsmaterial; wie z. B. ein
Epoxyharz, auf die Windungen aufgetragen worden ist, um eine hermetische Abdichtung
zwischen dem Rohr und den Endkappen sicherzustellen. Dann werden die Endkappen fest
angezogen, um auch noch eine Druckabdichtung mit den Schultern 51 zu erzielen. Die
so zusammengebaute Einheit wird dann zum Aushärten und Auspolymerisieren des Epoxyharzes
auf eine Temperatur von 80 bis 90° C für etwa 30 Minuten erwärmt, um eine
wirksame
hermetische Abdichtung zwischen den Kappen und dem Rohr herzustellen. Einer der
Anschlußdrähte 63, der, wie bei 60 dargestellt, umgebogen ist und in der Bohrung
61 der Endkappe liegt, wird nun, wie bei 62 zu sehen, umgebogen, worauf die Bohrung
mit einem hochschmelzenden Lötmetall, das beispielsweise aus 95 % Zinn und 5 % Antimon
besteht, verschlossen wird, um eine hermetische Abdichtung der Kappe zu erreichen.
Da die andere Kappe noch nicht verlötet ist, wird die ganze Anordnung in eine Vakuumkammer
eingebracht und Epoxyharz der oben beschriebenen Art mit einem Druck von etwa einer
Atmosphäre durch die Bohrung in der Kappe 55 eingefüllt, die noch nicht verlötet
ist. Dann wird das Epoxyharz 57 in einem zweistufigen Verfahren ausgehärtet, wobei
beim ersten Verfahrensschritt, bei dem die Anordnung für etwa 16 Stunden auf ungefähr
80° C erwärmt wird, zunächst eine Vorpolymerisation erreicht wird. Anschließend
wird zum Auspolymerisieren die Temperatur für etwa 3 Stunden auf etwa 150° C gehalten.
Dann wird die Kappe 55 durch Löten in der gleichen Weise abgedichtet, wie dies bei
der Kappe 54 beschrieben wurde.
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Einige Eigenschaften solcher Gleichrichter, die gemäß der Erfindung
hergestellt wurden, sind wie folgt: Ein Gleichrichter mit 38 Dioden, der entsprechend
den Fig. 6 und 7 hergestellt wurde, hat eine Gesamtlänge von etwa 15 cm mit einem
äußeren Durchmesser von etwa 16 mm. Der Durchmesser der Kappen beträgt etwa 14 mm.
Typische elektrische Eigenschaften sind eine Sperrspannung von etwa 19 000 Volt
mit einem Sperrstrom von 1 mA bei 16 000 Volt sowie ein Spannungsabfall in Durchlaßrichtung
von etwa 30 Volt. Eine solche Vorrichtung hat eine typische maximale Verlustleistung
von 6,5 Watt. Eine Anordnung, wie sie in den ersten beiden Ausführungsbeispielen
dargestellt ist, mit einer gleichen Anzahl Dioden, wie sie im Zusammenhang mit der
anderen Ausführungsform genannt wurden, ist ungefähr gleichartig, nur daß die maximale
Verlustleistung 9 Watt beträgt. Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, daß die
Hülse dieser Ausführungsform dünnwandiger ist als die oben beschriebene Ausführungsform
und einen geringeren äußeren Durchmesser aufweist, der etwa 11 mm beträgt. Die Wandstärke
der Ausführungsform nach Fig.1, 2 und 5 beträgt etwa 1,6 mm.
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Es ist selbstverständlich, daß diese Angaben für eine ganz bestimmte
Ausführungsform gelten und daß man ebensogut weniger oder mehr Dioden nehmen kann,
um entsprechend andere Betriebsdaten zu erhalten.
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Im vorangegangenen wurde ein neuer und verbesserter hermetisch abgedichteter
Hochspannungsgleichrichter beschrieben. Der Gleichrichter enthält eine dreifach
hermetisch abgedichtete Packung und besteht aus einer Anzahl einzeln hermetisch
abgedichteter Dioden, die durch verschweißte Verbindungen miteinander verbunden
sind, die ihrerseits in einem stoßsicheren, gegen Feuchtigkeitsaufnahme widerstandsfähigen
Harz eingebettet sind.
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Außerdem ist die Außenseite der Anordnung durch Verlöten an kleinen
Bohrungen in den Endkappen und durch Einlage von Epoxyharzkappen zwischen den Erden
der Hülse und der Innenseite der Metallkappen hermetisch abgedichtet. Diese Gleichrichter
haben mit Erfolg einen täglichen Temperaturwechsel zwischen -f- 150 und -65° C,
gefolgt von einem Eintauchen in Wasser von über 16 bis 18 Stunden ausgehalten, ohne
daß irgendwelche sichtbaren oder elektrischen Schäden aufgetreten wären. Weitere
Untersuchungen über die Stoß- und Vibrationsfestigkeit zeigten keinerlei Änderungen
der Gleichrichtereigenschaften. Auch wenn man diese Gleichrichter Temperaturen von
etwa 200° C für kurze Zeit aussetzt, hat dies keinerlei schädliche Einflüsse.