-
Luftleorblitzableiter. Die Erfindung bezieht sich auf einen Luftleerblitzableiter,
bei dem die Elektroden derartig zueinander angeordnet -sind, daß die zwischen ihnen
stattfindend - en Entladungen auf einen durch die Elektroden bestimmten Räum
beschränkt werden, so daß die' anderen Teile des Blitzableiters vor Beschädigung
bewahrt sind.
-
Von den bekannten Luftleerblitzableitern dieser Art unterscheidet
sich der Erfinduingsgegenstand vor allem durch die -sichere Lagerung der Elektroden,
welche unmittelbar durch einen festen Teil des Blitzableitergehäuses, nämlich einen
mit dem Gehäuse verschmolzenen Stab, in ihrer Lage selbst bei starken Erschütterungen
festgehalten werden.
-
Ferner wird der Erfindung gemäß der Luftleerblitzableiter mit einer
einfachen Vorrichtung versehen, durch die ein Stromweg von gering , erem
Widerstand parallel zu dem Lichtbogen hergestellt wird, im Falle ein Lichtbogen,
dei Zerstörungen des Blitzableiters herbeiführen kann, länger als eine bestimmte
Zeit hindurch bestel:en bleibt.
-
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, wobei Fig. i und 2 einen Längs- und Querschnitt des einen Ausführungsbeispiels,
und Fig. 3 das andere Ausführungsbeispiel im Längsschnitt darstellen.
-
Der Blitzableiter wird von einem Behälter 5
eingeschlossen,
der zweckmäßig aus Glas hergestellt und.-vollständig luftleer ist. Die Luftentleerung
des Behälters kann nach demselben Verfahren bewirkt werden wie bei den bekannten
elektrischen Glühlampen. Nach der Luftentleerung wird der Behälter an seinem oberen
Ende 6 durch Zuschmelzen der dort befindlichen Öffnung verschlossen. In dem
Behälter 5 sind nun die Elektroden des Blitzableiters untergebracht, die
mittels eines Halters getragen werden. Der Elektrodenhalter wird durch einen die
Form des röhrend artig ausgebildeten Fadenhalters derbekannten Glühlampen besitzenden
hohlen Teil 7 gebildet, der einen Flansch 8 besitzt, der das untere
Ende 9 des Behälters 5 luftdicht verschließt. Dem Röhrenteile
7 gegenüber befindet sich ein massiver oder hohler Stab ii, der vorteilhaft
aus Glas besteht und auf den die Elektroden des Blitzableiters aufgesetzt sind.
Der Röhrenteil 7 und der Stab ii bilden demnach gemeinsam den Elektrodenhalter.
Der Stab ii besitzt 'eine ringförrnige Wulst 12, auf der die auf den Stab ii aufgesetzte
innere Elektrode aufruht. Diese besteht aus einer Hülse 13, an deren äußerem Mantel
eine zweite HÜlse 14 befestigt ist. Die Außenfläche dieser Hülse 14 ist mit einer
Schraubenwindung zwecks Vergrößerung der Fläche des Mantels versehen. Die äußere
Elektrode 15 wird ebenfalls durch eine Hülse gebildet, deren Innenwandung
zu demselben Zwecke mit einer Schraubenwindung 16 versehen ist.
-
Die Schraubenwindungen der beiden Elektroden verlaufen vorteilhaft
in entgegengesetzter Richtung und haben verschiedene Steigungsgrade, zum Zwecke,
die Flächen der Elektroden, zwischen denen ein Austausch der Lichtbogenstrahlen
stattfindet, möglichst günstig zu gestalten. Die Elektroden werden vorzugsweise
aus Aluminium hergestellt, können aber auch
aus Kupfer, Messing
oder anderem geeigneten Material bestehen. Die Elektroden werden durch Scheiben
18 und ig aus Isoliermaterial in bestimmtem Abstande voneinander gehalten. Diese
Scheiben besitzen Löcher 2o, die einen Luftaustausch zwischen dem zwischen den Elektroden
gebildeten Raum und dem übrigen kaum des Behälters 5 gestatten, so daß im
Falle eines durch einen außerordentlich starken Lichtbogen erzeugten Luftdruckes
in dem Raum zwischen den Elektroden ein Entweichen der Luft in den Behälter
5 möglich ist.
-
Die Hülse 13 trägt eine Buchse 22, an der einezweckmäßigausPhosphorbronzebestehende
Uhrfeder 9,1 befestigt ist. Das innere Ende der Feder 21 ist mit der Buchse 9,9,
fest verbunden, während ihr außen liegendes Ende bei 223 (s. Fig. 2) festgelötet
ist und erst nach außen schwingen kann, wenn diese Lötstelle vernichtet wird. Das
Aufschmelzen der Lötstelle soll in dem Falle stattfinden, wenn ein Lichtbogen von
längerer Dauer zwischen den Elektroden erzeugt wird, wobei dann infolge der Ausspreizung
der Feder eine metallische Verbindung zwischen den Elektroden bergestellt und der
Lichtbogen somit kurz geschlossen wird.
-
. Das Zusammensetzen der beiden Elektroden geschieht in der
Weise, daß zunächst die Scheibe ig auf die Hülse 13 aufgesetzt und dann die Hülse
14 an der Hülse 13 befestigt wird. Hierauf folgt die Buchse 2,2 mit der darauf befestigten
Feder ?,i, dann die Hülse 1:5 und schließlich die Scheibe 18, worauf alsdann das
obere Ende des Stabes ii mit. einer Erweiterung 25 versehen wird, um ein
Festsitzen der ineinandergesetzten Teile zu bewirken. Selbstverständlich geschieht
der Zusammenbau der Elektroden, bevor der Elektrodenhalter in den Behälter
5 eingesetzt wird. Von dem Röhrenteil 7 werden stromleitende Verbiridungsstücke
27, 28 getragen, welche die Zuführung nach den Elektroden 14, 15 bewirken
und zugleich die Lage des Stabes ii mit den von ihm getragenen Teilen bestimmen.
Uni eine möglichst vollkommene Luftdichtigkeit an der Durchtrittsstelle der Verbindungsstücke
27, 28
zu erzielen, sind in dem Glaskörper 7 Platinstückchen 29 angeordnet.
Die VerbindungsstÜcke 27, 28 können mit den Elektroden in beliebiger geeigneter
Weise, z. B. durch Anschweißen, Löten oder, wie in der Zeichnung dargestellt, mittels
Schrauben 30 verbunden werden. Der Behälter 5 ist an seinem unteren
Ende sowohl mit einer Metallkappe 32 als auch mit einer von dieser getrennten
Platte 35 aus Metall versehen, mit welchen die Verbindungsstücke
27, 28 verbunden sind. Die Kappe 32
besitzt einen vorteilhaft aus ihrer
Wandung herausgestanzten Ansatz 31, der in eine entsprechende Nut in der Fassung,
von der der Blitzableiter getragen wird, eingreift. Der untere Rand 33 der
Kappe, 32 ist nach innen umgebördelt und in' ein Fußstück 34 aus Isoliermaterial
eingebettet. Dieses Fußstück 34 trägt auch die Metallplatte 35. Wie aus der
Zeichnung ersichtlich, führt das Verbindungsstück 27 nach der Platte
35 und ist bei 36
mit ihr leitend verbunden. Das andere Verbindungsstück
--8 dagegen wird nach der Kappe 32 geleitet und ist bei
37 mit dieser fest verbunden.
-
Die äußere Fläche der inneren Elektrode und die innere Fläche der
äußeren Elektrode stehen nun in solch einem Abstand volleinander, daß nur bei bestimmter
Spannung eine Entladung durch den Blitzableiter stattfinden kann, und daß infolge
der durch die gegenüberliegenden, zusammenwirkenden, mit den Gewindegängen versehenen
Flächen der Elektroden gebildeten verhältnismäßig großen Anzahl Entladepunkte der
Lichtbogen zwischen diesen Flächen möglichst schnell überspringen kann. Der Lichtbogen
wird auf den zwischen den Gewindegängen befindlichen. Raum begrenzt, so daß eine
Beschädigung der Scheiben 18 und ig sowie der anderen Teile des Blitzableiters durch
den Lichtbogen verhütet wird. Eine Entladung von kürzerer Dauer zwischen den Elektroden
hat auf die Auslösung der kurz schließenden Feder 21 keinen Einfluß. ' Erst
bei dem Zustandekommen eines Lichtbogens von verhältnismäßig längerer Dauer findet
ein Abschmelzen der Lötstelle 23
an der Feder zi statt, so daß diese sich
ausspreizen und den Kurzschluß zwischen den Elektroden herstellen kann. Diese Anordnung
dient zur Sicherheit des Blitzableiters und tritt nur bei ungewöhnlichen Verhältnissen
in der Leitung des Blitzableiters in Wirkung. Nachdem diese Vorrichtung eine Kurzschließung
bewirkt hat, wird der Blitzableiter von der Leitung entfernt und der Behälter
5
geöffnet, so daß die Zurückführung der Feder 21 bzw. die erforderliche Reparatur
vorgenommen werden kann.
-
Das in Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
unterscheidet sich von dem ersteren durch die Form der Elektroden. Während die innere
Elektrode 1:3 nach diesem zweiten Ausführungsbeispiel ebenfalls als zylindrische
Hülse ausgebildet ist, besitzt die äußere Elektrode 15 eine Verjüngung
38, durch deren Innenwandung die Entladefläche gebildet wird. Die an dem
ersten Ausführungsbeispiel vorgesehenen Gewindegänge sind bei diesen Elektroden
nicht vorhanden, und die Entladung wird hierbei auf den verjüngten Teil
38 und den diesem gegenüberliegenden Teil der inneren Elektrode 13 begrenzt,
so daß auch bei dieser Ausführung der Elektroden eine Beschädigung der übrigen
Teile
des Blitzableiters, z. B. der Scheiben 18 und ig und des Behälters 5, bei
einer etwaigen ungewöhnlichen Entladung verhütet wird.
-
Die bereits beschriebene, kurz schließende Vorrichtung kann hierbei
in dem an dem oberen oder unteren Ende der äußeren Elektrode gebildeten Raume
39 untergebracht werden und ist der Einfachheit halber nur in den Fig. i
und 2 dargestellt.