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Durch strombeheizte Bimetall-Auslösestreifen gesteuertes Überstromrelais
Die Erfindung bezieht sich auf ein durch strombeheizte Bimetall-Auslösestreifen
gesteuertes überstromrelais mit Kippschalter und einer gegenüber dem Bimetallstreifen
verstellbaren, die Anschläge für die Bimetallstreifen tragenden und unter Federdruck
stehenden Schiebeleiste, gegenüber der eine zweite Leiste in Längsrichtung verstellbar
angeordnet ist.
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Thermische überströmauslöser unter Verwendung mindestens eines mit
einem Bimetallstreifen kraftschlüssig verbundenen federbelasteten Schiebers, auf
welchem ein Dreizungen-Federelement als kontaktgcbend bzw. mechanisch wirksame Auslöser
aufgesetzt ist, sind bekannt.
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Bekannt ist ferner ein überstromrelais, bei welchem ein die Kontaktbetätiaun-
beeinflussender Schieber in einer Schiebeleiste gleitend geführt ist. Bei dieser
Schiebeleiste ist aber nur eine geringe Länj-bewegung in Auslenkungsrichtung
CD , der Bimetalle unter gleichzeitiger Schwenkung um einen Bolzen geg el
geneinander möglich. Im übrigen gestattet die bekannte Anordnung lediglich eine
gemeinsame Bewegung der beiden Lei sten gegen einen als Hubbegrenzer einstellbaren
Anschlag. Die durch den Anschlag vorgenommene Verstellung zum Zwecke einer kürzeren
oder längeren Auslösezeit führt daher zu einer früheren oder späteren Begrenzung
der gemeinsamen Längsbewegung beider Leisten und dann bei einer weiteren Ausbiegung
der Bimetallstreifen zu einem Schwenken der einen Leiste im Uhrzeigersinn um einen
Bolzen, der auf der ersten Leiste angebracht ist, wodurch dann die Kontaktunterbrechung
hervorgerufen wird. Der Anschlag wirkt ferner nur bei gleichmäßiger Ausbiegung der
Bimetallstreifen, d. h. also nur bei gleicher Erhöhung, des Stromes in allen
drei Bimetallstreifen. Da aber durch den einstellbaren Anschlag die gemeinsame Längsverschiebung
beider Leisten und damit die Ausbiegung der drei Bimetallstreifen bis zur Kontaktunterbrechung
verändert werden soll, wäre also die Möglichkeit einer Anpassung der Auslösecharakteristik
des Relais an die des Motors nur bei etwa gleicher Belastung der drei Phasen gegeben.
In der Praxis werden aber die Relais aus Gründen wirtschaftlich vertretbarer Lagerhaltung
und Typenbeschränkung so Igefertigt, daß der Auslösebereich um etwa 50 bis
100 % durch Einstellung veränderbar ist. Bei dreiphasi ger Auslösung kommt
der Anschlag aber nicht zur Wirkung, da ja bei ein- oder zweiphasiger Belastung
oder auch ungleicher Belastung schon eine kleine Stromerhöhung bzw. eine geringe
Stromdifferenz praktisch keine Längsbewegung der beiden Leisten erwirkt, sondern
nur eine Schwenkbewegung der einen Leiste, die zur Kontaktunterbrechung führt. Das
würde aber bedeuten, daß eine Verstellbarkeit zwecks Anpassens an den jeweiligen
Motorstrom bei der bekannten Anordnung ohne Auswirkung bleibt, Diese Nachteile werden
bei der Erfindung dadurch vermieden, daß die zweite Leiste für die Kontaktbetätigung
in einer Ausnehmung der ersten Schiebeleiste gleitend geführt und durch eine in,
der Schiebeleiste mittels Gewinde verstellbar gehaltene, durch eine öffnung im Gehäuse
herausragende Einstellschraube in ihrer Lage relativ zu dieser Schiebeleiste und
in Bewegungsrichtung derselben veränderbar ist. Diese erfindungsgemäße Anordnung,
bei welcher durch die Verschiebung der Leiste relativ zur Schiebeleiste eine Veränderung
des Ausschaltweges erreicht wird, ermöglicht dadurch bei verändertem Auslösestrom
gemäß der Skala auf der Einstellschraube eine entsprechende Korrektur. Hierbei erfolgt
die Läng-sbewegungbeiderTeile zueinander durch eine mitSkala versehene Einstellschraube
über die in ihr fest versiegelte Justierschraube. Mittels dieser Einstellschraube
kann also sowohl die Schiebeleiste betätigt, als auch die in ihr gleitende Leiste
in ihrer relativen Lage zur Schiebeleiste eingestellt sowie das Gerät durch die
in der Einstellschraube geführte versiegelbare Justierschraube in einfachster Weise
justiert werden.
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Diese Einstellschraube in der Schiebeleiste ist in weiterer Ausbildung
der Erfindung durch eine Haltefeder gegen Verdrehung reibungsschlüssig gehalten
und, besitzt eine zentrale Bohrung für die Aufnahme einer Justierschraube z. B.
in Form einer Madenschraube mit kegelig verjüngter Spitze, die gegen eine schräge
Fläche an der Schiebeleiste kraftschlüssig anliegt. Durch diese Justierschraube
kann somit eine Feineinstellung der den Kontakt betätigenden Leiste und damit die
Eichung und Justierung des Gerätes bewirkt werden.
Erfindungsgemäß
besitzt dir, Leiste aa dem den Kontakten abgewandten Ende einen treppenartigen Ansatz,
in welchen die vordere Nase einer an dem Gehäuse angebrachten, unter Federdruck
stehenden Sperrklinke bei ausgeschaltetem Relais einrastet, wobei diese Sperrklinke
durch eine in dem Hebelkopf derselben angebrachten Schraube wirksam bzw. unwirksam
werden kann.
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Infolge dieser Maßnahme wird vermieden, daß nach dem Aussehaltvorgang
die Schiebeleiste selbsttätig wieder in die Ausgangsstellung zurückkehrt. Dies ist
vielmehr erst dann möglich, wenn die Sperrklinke ausgeklinkt wird. Hierdurch ist
aber ein wesentlicher Sicherheitsfaktor gegeben.
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Zum Zwecke der Kontaktbetätigung besitzt die Leiste gemäß der Erfindung
auf der Kontaktseite ein Fenster mit darin angebrachter Schneide für die
Ab-
stützung eines beiderseits zwischen den Kontakten schwingenden Kippkontaktes,
der unter der Spannung einer an seinem kontaktseitigen Ende angreifenden und am
Gehäuse befestigten Schraubenfeder steht.
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Die mit dem Kippschalter in Verbindung stehende Anschlußfahne trägt
eine Anschlußsch-raube, die ,gleichzeitig zum Sichern gegen unbefugte Betätigung
einer die Gegenkontakte des Kippschalters tragenden Abdeckplatte dient.
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In der Zeichnung ist das Ausführungsbeispiel eines Überstromrelais
gemäß der Erfindung veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt
durch das Gehäuseeberteil mit der Einstellschraube in der Stellung des geringsten
Schaltweges, Fig. 2 einen Querschnitt durch das Gehäuseoberteil nach der Linie II-II
der Fig. 1,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch das Gehäuseoberteil mit
der Einstellschraube in der Stellung des größten Schaltweges, Fig. 4 einen Querschnitt
durch das Gehäuseobertell nach der Linie IV-IV der Fig. 3,
Fig.
5 den Auslösemechanismus, nach der Auslösung in Ansicht, wobei der Kontakt
aus- bzw. umgeschaltet und die Sperrklinke eingerastet ist, Fig. 6 einen
Querschnitt durch das Gehäuseoberteil nach der Linie VI-VI der Fig. 5,
Fig.
7 einen Ausschnitt aus der Lagerung und Halterung des Kippkontaktes sowie
dessen Anschlußfahne und Schraube, Fig. 8 einen senkrechten Querschnitt durch
die Sperrklinke, Fig. 9 einen waagerechten Querschnitt durch die Sperrklinke
gemäß der Linie IX-IX der Fig. 8,
Fig. 10 einen Querschnitt durch die
Sperrklinke nach der Linie X-X der Fig. 9, wobei sich die Schraube in der
Stellung ohne Verklinkung befindet, Fig. 11 einen Längsschnitt durch die
Einstellschraube mit Justierschraube und Haltefeder im Montagezustand, Fig. 12 eine
Draufsicht auf die Einstellschraube mit Einstellwerten von oben gesehen, Fig.
13 eine Vorderansicht des den Auslösemechanismus tragenden oberen Gefäteteiles,
Fig. 14 eine Draufsicht auf das Relais.
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Am nicht dargestellten Fuße des Gehäuses 1 sind die drei Bünetaff-Auslösestreifen
2, 3 und 4 mit den zugehörigen, nicht dargestellten Anschlußklemmen angebracht
bzw. eingespannt. über den drei Bimetall-Auslösestreifen ist die Schlebeleiste
5 in dem Oberteil des Gehäuses gleitend geführt. Sie wird mit der in ihr
gleitend geführten Leiste 6 durch eine zwischen der Stirnseite der Leiste
und der Gehäusewand eingelegten Schraubenfeder 7 stets in der Ausgangsstellung
gehalten. Fig. 1 bis 4 zeigen diesen Zustand. Die Schraubenfeder
7 ist in einer entsprechenden Aussparung 7 a
in der Leiste geführt.
Die in der Schiebeleiste 5, an, der sich die Anschläge 8, 9 und
10 für die Bimetall-Auslösestreifen auf der Unterseite befinden, gleitend
geführte Leiste 6 wird gegenüber der Schiebeleiste mittels der Einstellschraube
11, in der eine Justierschraube 12 eingesetzt ist, verstellt. Durch die konische
Fläche der Justierschraube am unteren Ende derselben und der Schräge 6a der Leiste
6, welcher mittels der Schraubenfeder 7 gegen die Justierschraube
gedrückt wird, wird die Drehbewegung der Einstellschraube, die durch eine Haltefeder
13 in der Schiebeleiste festgehalten wird, in eine Verschiebebewegung umgewandelt.
Die Leiste, die durch eine Aussparung im Gehäuse von oben an einem Ende zugänglich
ist, besitzt hier auf der Oberseite einen Ansatz 14, gegen welchen sich die vordere
Nase der Sperrklinke 15 anlegt (Fig. 5), wenn die Schiebeleiste in
Ausschaltstellung (Fig. 6) durch die Bimetall-Auslösestreifen bewegt wurde.
In dieser Ausschaltstellung wird dann die Schiebeleiste gehalten, bis die Sperrklinke,
die mittels der Schraube 15a wirksam oder unwirksam gemacht werden kann, wieder
von Hand ausgeklinkt wird. Die in der Schiebeleiste gleitend geführte Leiste besitzt
zur Aufnahme des Kippkontaktes 16 ein Schneidlager 17.
Der Kippkontakt
wird gegen dieses Lager mittels der Zugfeder 18 gehalten, die einerseits
in einer Schneide 19 des Kippkontaktes 16 und andererseits in einer
Ausnehmung der Anschlußfahne 20 des Kippkontaktes durch einen Stift 20a eingehängt
ist. Die Anschlußfahne trägt an dem das Gehäuse überragenden Teil die Anschlußschraube
21 (Fig. 13 und 14), die nicht nur zum Anklemmen von Leitern dient, sondern
auch die Abdeckplatte 22, die an der Stelle des Kippkontaktes die Gegenkontakte
23 und 24 des Kippschalters trägt, gegen unbefugtes Abheben derselben nach
Hereindrehen der Anschlußschraube sichert. Die Anschlußschrauben sind auf diese
Weise leicht zugänglich.