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Verfahren zur Erzeugung von kinematografischen Bildern Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von kinematografischen Bildern, bei dem einzelne
Filmstreifen auf einem Bildschirm von mehreren synchron arbeitenden Bildwerfern
projiziert werden, wobei die Ränder der projizierten Bilder sich deckend überlappen
und in den Überlappungszonen derart ineinander übergehen, daß ein einziges Bild
entsteht.
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Die heutigen kinematografischen Bildwurfschirme, die ein Längen- zu
Höhenverhältnis von 2 zu 1
oder mehr haben, stellen an das Bildwurfsystem
Anforderungen, die sich nur schwer erfüllen lassen. Die Fläche derartiger Schirme
ist praktisch so groß und die Form ist so lang gezogen, daß die Frage einer genügenden
Schirinausleuchtung kritisch wird. Bei einer vorgeschlagenen Lösung werden Abzüge
benutzt, die breiter als normal sind, z. B. 65 mm breit an Stelle der üblichen
35 mm. Diese Lösung ist jedoch nicht ganz zufriedenstellend. Eine Änderung
der Form des Bildfeldes im Sinne einer Verlängerung vergrößert nicht nur die Fläche
des Bildfeldes, sondern vergrößert auch unverhältnismäßig mehr die Menge des erforderlichen
Lichtes. Die Menge des von der Kondensorlinse ausgehenden Lichtes des Bildwurfsystems
muß mit dem Quadrat der Länge der Diagonale des Bildrahmens vergrößert werden, wenn
man die gleiche Leuchtdichte über die Fläche des Bildrahmens aufrechterhalten will.
Die durch die längliche Form und die andere Größe der Fürabildfläche verursachte
Veränderung würde eine Projektionslampe von außerordentlich hoher Leistung erforderlich
machen.
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Es ist bekannt, zwei einander ähnliche Abschnitte zweier verschiedener
Bilder mit Hilfe von Vignetiereinrichtungen an den überlappenden Stellen zum Verschmelzen
zu bringen. Diese Verschmelzung und übergangsbildung kann jedoch geometrisch nicht
einwandfrei sein, weil die beiden Bilder nicht ursprÜnglich mit dem gleichen Objektiv
aufgenommen wurden. Wenn die Bilder, die mit den getrennten Projektoren erzeugt
werden, nicht von einem einzigen urspränglichen, mit einer einzigen Kamera aufgenommenen
Bild stammen, dann ergeben sich bei dem zusammengesetzten Bild auf dem Bildschirm
keine einwandfreien übergangsstellen.
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Die genannten Nachteile und Schwierigkeiten werden bei einem Verfahren
zur Erzeugung von kinematografischen Bildern, bei dem einzelne Filmstreifen auf
einem Bildschirm von mehreren synchron arbeitenden Bildwerfern projiziert werden,
wobei dieRänder der projiziertenBilder sich deckend überlappen und in den überlappungszonen
derart ineinander übergehen, daß ein einziges Bild entsteht, erfindungsgemäß dadurch
vermieden, daß erst eine Szene mit einer Filmkamera fotografisch zur Herstellung
eines Hauptfilmstreifens aufgenommen und daß der Hauptfilmstreifen dazu benutzt
wird, die Einzelfilmstreifen herzustellen, so daß das Bild in jedem Bildfeld des
Einzelfilmstreifens nur einen Teil des Bildes auf dem zugehörigen Bildfeld des Hauptfilmes
enthält.
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Vorteile dieses Verfahrens sind insbesondere darin zu sehen, daß die
Aufnahme von Szenen vereinfacht wird und daß Parallaxen nicht gleichförmiger Ausrichtung
und andere optische Störungen vermieden werden, die bei der Verwendung von Kameras
mit mehreren Objektiven auftreten.
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Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher beschrieben.
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Fig. 1 ist eine schaubildliche Ansicht in stark vereinfachter
Form, die eine kinematografische Kamera und eine aufzunehmende Szene darstellt.
Die Kamera benutzt einen einzigen Filmstreifen, der durch ein einziges Linsensystem
belichtet wird; Fig. 2 zeigt schematisch ein einzelnes Bildfeld auf dem Negativfilmstreifen
der Kamera;
Fig. 3 und 4 zeigen Einzelbildfelder auf positiven
Fümstreifen, die von dem Streifen der Fig. 2 abgeleitet sind; Fig. 5 ist
eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsforin der Erfindung und
zeigt eine Anzahl von Bildwerfern, die ein einzelnes Bild auf einem durchscheinenden
Schirm zur Erzeugung eines Hintergrundes hervorrufen; Fig. 6 zeigt einen
Teil der Fig 5 in größerem Maßstab; Fig. 7 ist eine schematische Darstellung
einer abgeänderten Form des Bildfeldes auf dem von der Kamera erzeugten negativen
Filmstreifen; Fig. 8, 9 und 10 zeigen einzelne Bildfelder auf positiven
Filmstreifen, die von dem Bild nach Fig. 7
abgeleitet sind; Fig.
11 ist eine schematische Darstellung einer abgeänderten Ausführungsform,
bei der gemäß der Erfindung eine Anzahl von Bildwerfern mit positiven Filmstreifen
nach Fig. 8, 9 und 10 zur Erzeugung eines Einzelbildes auf dem Bildwurfschirin
benutzt werden; Fig. 12 ist ein Diagramm, welches den Lichtverlust darstellt, wenn
ein rechteckiges Bildfeld projiziert wird, bei dem die Höhe und die Breite annähernd
gleich sind; Fig. 13 ist eine schematische Darstellung, welche den größeren
Lichtverlust zeigt, wenn die Breite des Filmbildes verdreifacht und die gleiche
Lichtquelle zur Ausleuchtung benutzt wird.
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Die Kinokamera 10 wird benutzt, um eine beliebige Szene
11 durch ein Linsensystem 12 aufzunehmen. Die Breite des negativen Filmstreifens
13,
der in der Kamera belichtet wird, kann größer als üblich sein und z. B.
65 mm betragen. Der negative Filmstreifen 13 wird dann dazu verwendet,
um eine Anzahl von positiven Filmstreifen 14 und 15 von 35 mm Breite
herzustellen, wobei jedes Bildfeld des positiven Filmstreifens ein Bild enthält,
welches nur ein Teil des Bildes in dem entsprechenden Bildfeld des negativen Filmstreifens
13 ist. Wie aus Fig. 3
und 4 hervorgeht, enthalten die Bilder der positiven
Filmstreifen 14 und 15 je einen Teil des Gesamtbildes 16 des entsprechenden
Bildfeldes auf dem negativen Filmstreifen 13. Es sei bemerkt, daß die am
rechten Rand des Bildfeldes 17 enthaltene Information der am linken Rand
des Bildfeldes 18
vorhandenen Information gleicht. Die Größe dieser Überlappung
beträgt zweckmäßig zwischen 5 und 7 1/o der Breite des Bildfeldes.
Wie aus der Zeichnung hervorgeht, kann die Höhe der positiven Bildfelder kleiner
als die Höhe der entsprechenden negativen Bildfelder sein, so daß die Höhenabmessungen
der Negative kleiner als die Abmessungen der Positive sind.
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Die positiven Bildstreifen 14 und 15 werden durch die Bildfelder
19 und 20 geführt, die bezüglich der Bildfelder synchron arbeiten, so daß
das in einem gegebenen Augenblick projizierte Bild der positiven Bildfelder einem
Bildfeld des Negativfilms entspricht.
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Die synchrone Arbeitsweise der Bildwerfer kann durch eine mechanische
Verbindung oder vorzugsweise durch die Verwendung synchroner Elektromotore erfolgen.
Die Bildwerfer können in dem gleichen Gehäuse 21 untergebracht sein. Das von jedem
der Bildwerfer erzeugte Bild füllt einen Teil des durchscheinenden Schirmes 22 aus.
Die Bildwerfer 19 und 20 sind so gerichtet, daß die projizierten Bilder sich
auf dem durchscheinenden Schirm 22 geometrisch genau überlappen.
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Die Vignettierblende 23 befindet sich im Lichtweg am rechten
Rand des Strahlenganges des Bildwerfers 19 und die Vignettierblende 24 im
Lichtweg am linken Rand des Strahlenganges des Bildwerfers 20. Der Zweck dieser
Vignettierblenden ist der, eine Überblendung und Verschmelzung der Bildelemente
in der überlappungszone 25 zu bewirken, so daß ein einheitliches Bild den
gesamten Schirm 22 ausfüllt, wobei ein Minimum an sichtbaren Spuren der Ränder der
Bildelemente in dem Gesamtbild auftritt. Infolge dieser Anordnung ändert sich die
Lichtintensität von einer Seite der überlappungszone 25 zur anderen nicht
wesentlich.
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Es sei bemerkt, daß drei oder mehr Bildwerfer verwendet werden können,
so daß infolgedessen drei oder mehr Vignettierblenden erforderlich sind. Wenn ein
größerer Betrachtungsschirin 22 gewünscht wird, werden die Abzüge so hergestellt,
daß drei oder mehr Bildwerfer gleichzeitig benutzt werden können. Die Vignettierblenden
23 und 24 können auch zu einer einzigen Blende kombiniert werden. Es ist
jedoch vorzuziehen, getrennte Blenden zu benutzen, um ihre Lage leichter einstellen
zu können.
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Eine Kamera 26 kann an einer beliebigen geeigneten Stelle aufgestellt
werden, um das Bild auf dem durchscheinenden Schirm 22 als Hintergrund zu benutzen.
Die Linsenachse der Kamera kann senkrecht zu dem Schirm 22 stehen oder auch nach
Fig. 5 einen spitzen Winkel zu ihm einnehmen. Die Bildwerfer 19 und
20 und die Kamera 26 werden synchron bezüglich der Bildfelder betrieben,
so daß das Bild, welches von jedem positiven Bildfeld projiziert wird, von ein und
demselben negativen Bildfeld abgeleitet ist. Die Schauspieler und die Gegenstände
des Vordergrundes befinden sich zwischen der Kamera 26 und dem Schirm. Wenn
der Bildhintergrund keine Bewegung zeigen soll, können ruhende Bilder verhältnismäßig
großer Abmessung z. B. 4" X 5" (10 X 121/2 CM) mit überlappenden
und abgeblendeten Rändern projiziert werden. Die abgeblendeten Ränder dienen dazu,
die übereinandergreifenden Zonen in der oben beschriebenen Weise zu überblenden.
Der zu beanstandende grelle Fleck, der häufig in der Mitte des durchscheinenden
Schirmes auftritt, wenn nur ein Hintergrund-Projektor benutzt wird, wird so weit
verringert, daß er keine Störung mehr bildet. Der gesamte Lichtpegel wird erhöht,
und der zu beanstandende Kontrast zwischen der Mitte des Schirmes und den Rändern
desselben ist fast ganz beseitigt.
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Bei der abgeänderten Ausführungsform der Erfindung nach Fig.
7 bis 11 wird der negative Streifen 30 in der Kamera belichtet,
wobei ein Zerr-Linsensystem benutzt wird. In jedem Bildfeld 31 des negativen
Streifens 30 sind die Abmessungen der Bildbreite gegenüber denen der Bildhöhe
zusammengedrückt. Die Breite des negativen Filmstreifens 30
kann größer sein
als die normale Breite von 35 nun, und die drei positiven Filmstreifen
32, 33 und 34 mit einer Breite von 35 mm werden von ihm abgeleitet.
Die Bilder auf diesen positiven Filmstreifen enthalten je einen Teil des
Gesamtbildes des zugehörigen Bildfeldes 31 auf dem negativen Filmstreifen
30. Die Bilder auf den positiven Filmstreifen 32, 33 und 34 können
in dem gleichen Ausmaß wie das Bildfeld 31 verzerrt bleiben, oder sie werden
vorzugsweise
bei der Vervielfältigung oder anderweitig entzerrt, so daß das Verhältnis von Höhe
zu Breite des Bildes wieder normal ist. Wie aus der Zeichnung hervorgeht, kann die
Höhe des Bildfeldes des positiven Filmes größer sein als die Höhe des Bildfeldes
des entsprechenden negativen Filmes mit dem Ergebnis, daß die Abmessungen der Bildhöhe
auf den positiven Filmbildern größer ist.
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Es sei bemerkt, daß die an dem rechten Rand des Bildfeldes
35 enthaltene Information der am linken Rand des Bildfeldes 36 enthaltenenInformation.
gleicht. In ähnlicher Weise ist die Information am rechten Rand des Bildfeldes
36 gleich der am linken Rand des Bildfeldes 37. Die Größe dieser überlappung
ist in jedem Falle vorzugsweise gleich 5 bis 7 1/o der Breite des
Bildfeldes.
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Die positiven Filmstreifen 32, 33 und 34 werden durch die Bildwerfer
38, 39 und 40 im Synchronismus bezüglich der Bildfelder geführt. Die Bildwerfer
können in einem gemeinsamen Gehäuse oder auch an gewünschten Stellen einzeln im
Abstand angeordnet sein. Die von den einzelnen Bildwerfern erzeugten Bilder füllen
je einen Teil des flachen oder gekrümmten reflektierenden Schirmes 42 aus,
und die projizierten Bilder überlappen einander geometrisch genau auf dem Schirm
42, so daß überlappungszonen 43 und 44 entstehen. Die Vignettierblenden 45, 46,
47 und 48 befinden sich im Lichtweg jedes Bildwerfers, ähnlich wie dies in Fig.
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dargestellt ist, um eine überblendung und Verschmelzung in der überlappungszone
43 und 44 zu gen, welches bewirken und ein Gesamtbild zu erzeug den ganzen Schirm42
mit möglichst wenig wahrnehmbaren überlappungsrändern ausfüllt.
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Wenn ein breiterer Betrachtungsschirm verwendet werden soll, werden
die Abzüge so hergestellt, daß vier oder mehr Bildwerfer gleichzeitig benutzt werden
können. Die Vignettierblenden 45 und 46 können auch zu einem einzigen Schirm zusammengefaßt
werden ebenso wie die Blenden47 und 48. Es ist jedoch vorzuziehen, getrennte Vignettierblenden
in der dargestellten Weise zu verwenden, um ihre Lage leichter einstellen zu können.
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Wenn die Bilder auf dem positiven Filmstreifen 32, 33 und 34
im gleichen Maß verzerrt sind wie die entsprechenden Bilder auf dem negativen Filmstreifen
30 oder wenn die positiven Bilder stärker oder schwächer verzerrt sind als
die negativen Bilder, dann werden die Bildwerfer 38, 39 und 40 mit anamorphotischen
Projektionslinsen versehen, so daß das Verhältnis der Höhe zur Breite der projizierten
Bilder wieder normal wird. Die negativen Bilder können auch unverzerrt sein, und
die notwendige oder gewünschte Verzerrung kann den positiven Streifen bei
der Vervielfachung erteilt werden. Die Verwendung von anamorphotischen Linsen in
dei Kamera, dem Vervielfältigungsgerät oder dem Projektor oder in Kombinationen
derselben macht das Verfahren anpassungsfähig, so daß ein weiter Bereich von Höhe-
zu Breitenverhältnissen des projizierten Bildes von anamorphotischen Negativen erhalten
werden kann, die Bildfelder verschiedener Größe und Form haben.
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Abzüge, die breiter sind als normale Abzüge, sind bei dem Versuch
verwendet worden, eine genügende Ausleuchtung von breiten Betrachtungsschirmen zu
erhalten. Ein Vergleich von Fig. 12 und 13 zeigt jedoch, daß das Verhältnis
des Lichtverlustes bei der Projektion eines verhältnismäßig langen und schmalen
Bildfeldes viel größer ist als der Verlust bei Bildwurf von drei Bildfeldern, die
die Form der Fig. 12 haben. Das Bildfeld der Fig. 13
hat die gleiche Höhe
aber die dreifache Breite des Bildfeldes der Fig. 12. Die schraffierte Fläche in
Fig. 13 ist wesentlich mehr als dreimal so groß wie die schraffierte Fläche
in Fig. 12. Der Prozentsatz des Lichtverlustes ist daher bei Verwendung eines einfachen
Bildwerfers mit einer Form der Bildfläche nach Fig. 13 größer als bei Verwendung
von drei Bildwerfem, die je ein Bildfeld nach Fig. 12 haben, wenn man annimmt,
daß die gesamte Lichtmenge der drei Bildwerfer gleich der Lichtmenge ist, die von
den einzelnen Bildwerfern geliefert wird. Es ist daher klar, daß ein größerer Teil
des Lichtes auf dem Betrachtungsschirm ausgenutzt wird, wenn eine Anzahl von Bildwerfern
verwendet wird, die je einen Teil des Gesamtbildes erzeugen im Vergleich
mit einem einzelnen Bildwerfer, der mit einem länglichen Bildfeldrahmen arbeitet.