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Schaber für Papiermaschinenwalzen Die Erfindung bezieht sich auf einen
Schaber für Papiermaschinenwalzen, der aus einem Klingenhalter mit darin gelagerter
Klinge besteht.
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Bei derartigen Schabern ist es bekannt, die Klinge federnd oder elastisch,
gegebenenfalls mittels entsprechender Einlagen, im Klingenhalter zu lagern. So,
ist z. B. ein Klingenhalter als im Querschnitt G-förmiges Rohr ausgebildet, das
in einem Träger sitzt und dessen oberer Schenkel nach vorn vorragt und an zwei Stellen
die Klinge berührt, die auf dem waagerecht nach dem Rohrinnern abgebogenen, unteren
Rohrschenkel aufliegt. Diese Auflagestelle bildet mit der davorliegenden hinteren
Berührungsstelle des oberen Rohrschenkels eine geringfügig federnde Stütze für die
Klinge, während die vordere Berührungsstelle des oberen Schenkels einen nicht einstellbaren
Druck auf die Klinge ausübt. Da bei dieser Ausbildung die Klinge nicht frei beweglich
im rohrförmigen Halter gelagert ist, dieser vielmehr an den vorstehend genannten
drei Stellen fest gegen die Klingenbreitseiten liegt und der rohrförmige Halter
eine erhebliche Steifigkeit besitzt sowie dicht in den Träger eingepaßt ist, wird
jede Senkung oder jedes Verziehen bzw. jede Deformation des Trägers sofort auf den
Halter und von dort auf die Klinge übertragen.
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Ähnlich liegen die Verhältnisse bei einer weiteren bekannten Ausführung,
bei der eine Blattfeder durch nahe dem Klingenrücken in der Klinge befindliche Schlitze
geflochten ist. Dadurch können sich wohl die benachbarten. Teile der Klinge gegenüber
ihrem Träger heben und senken. Die Klinge ist aber nicht vollkommen frei beweglich,
da ihre Oberseite zu jeder Zeit mit der starren Vorderkante des Halters in Berührung
ist. Infolgedessen wird jedes Durchhängen oder Verziehen dieser Kante unmittelbar
auf die Klinge übertragen.
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Es ist ferner bekannt, die Klinge nahe ihrem Rücken mittels Schrauben
an der Unterseite eines Halte- oder Tragarmes zu befestigen und zwischen der Klingenoberseite
und dem vorderen Ende des Halte- oder Tragarmes eine wasser- oder luftgefüllte schlauchartige
Einlage vorzusehen, um dadurch die Klinge an die Walze der Papiermaschine anstellen
zu können. Bei dieser Ausführung hängt also die Klinge an dem Halte- oder Tragarm,
ist also nicht frei beweglich gelagert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen,
und zwar dadurch, daß jetzt die Klinge nicht in ihrem Halter, sondern der Halter
in seinem Träger nach oben und unten elastisch frei beweglich gelagert ist. Das
wird erfindungsgemäß vor allen Dingen dadurch erreicht, daß der Klingenhalter nahe
seiner Hinterkante zwischen den beiden Backen des Trägers doppelseitig und in der
Nähe seiner Vorderkante einseitig elastisch federnd gegenüber den Trägerbacken abgestützt
ist, so daß eine direkte Verbindung zwischen Klingenhalter und Träger vermieden
ist.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform nach der Erfindung besteht die
elastisch federnde Lagerung aus aufblasbaren Schläuchen. Es können aber auch in
der oberen Backe elastisch nachgiebige Streifen eingelegt sein.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorteilhaft die dem Schlauch
oder Streifen gegenüberliegende Vorderkante der unteren Lagerbacke abgerundet. Ferner
liegt die Hinterkante des Klingen; halters auf- und abbeweglich in einem von beiden
Trägerbacken eingeschlossenen Hohlraum, dessen Rückwand zur Hubbegrenzung des Halters
nach rückwärts dient.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung und Lagerung wird vermieden,
daß ein Durchhängen oder Verziehen des Trägers direkt auf die Klinge übertragen
wird, da sie so, weit frei beweglich in dem Träger ist, daß sich ihr Halter in die
erforderliche Lage in dem Träger einstellen kann. Zusätzlich zu der frei schwingenden
Befestigung des Klingenhalters kommt die Verstellbarkeit durch Regeln des Aufblasens
des Schlauches hinzu, der die elastische Lagerung bewirkt, wodurch der Klingenhalter
gegen sein vorderes
Widerlager gedrückt und so ein nachgiebiger,
nach unten gerichteter Druck auf die Küngenschneide erzeugt wird. Durch die frei
schwingende Beweglichkeit des Klingenhalters und damit der Klinge wird somit das
Durchhängen des Trägers oder der Lagerung kompensiert bzw. unwirksam und werden
in einem erheblichen Maße Walzenunebenheiten bzw. Walzenwölbungen ausgeglichen.
Tritt ein Verziehen des Trägers bzw. der Lagerung ein, dann erfolgt, bedingt durch
die frei bewegliche Anordnung des Klingenhalters, automatisch ein Ausgleich durch
schnelle Verstellung des Druckes in der elastischen Lagerung.
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In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig.1 einen Querschnitt durch eine Ausführungsform, Fig. 2 einen Grundriß
des linken Endes dieser Ausführungsform, Fig. 3 einen Grundriß und einen teilweisen
Schnitt des rechten Endes der Lagerung nach Fig.1 und Fig. 4 einen Querschnitt durch
eine weitere Ausführungsform der Schaberlagerung.
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Bei dem in, Fig.1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht
der Schaber aus einer Stahlklinge 5,
deren Vorderkante abgeschrägt und deren
Hinterkante in Klemmen 6 eines Halters 7 befestigt ist. Die Klemmen 6 liegen im
Abstand nebeneinander entlang der Längskante des Halters 7.
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Die Hinterkante dieses Halters 7 trägt eine Reihe von Gleitklötzen
8, die gegen die aufrechte Schulter 9 an der unteren Backe 10 eines Trägers
11 wirken. Diese Backe 10 ist am oberen Teil eines Rohres
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angeschweißt, in dessen Enden achsgleiche Lagerzapfen 14 befestigt
sind.
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Mittels dieser Lagerzapfen sind das Rohr 13 und der Träger
11 parallel zu der Achse der Walze oder des Zylinders 15 montiert,
an die bzw. den die Klinge 5 bei einer normalen Neigung in einem Winkel von
35° zur Tangente an die Walze gedrückt werden soll Der Halter 11 ist ferner
mit einer oberen Backe 16
versehen, die mittels einer Reihe von Schrauben
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hinter der Schulter 9 an der unteren Backe 10 befestigt ist.
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Vor der Schulter 9 konvergierten die benachbarten Flächen der Backen
10 und 16 und begrenzen einen Hohlraum im Träger 11, der den hinteren
Teil des Halters 7 aufnimmt, während der vordere Teil dieses Halters und
die von ihm getragene Schaberklinge 5 zwischen den zueinander parallelen Vorderkanten
der Backen 10 und 16 hervorragen.
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Die Kante 18 der unteren Backe 10 ist abgerundet. Zwischen
der Backe 10 und dem Halter 7 befindet sich ein Zwischenraum. Gegenüber
der Kante 18 befindet sich eine Auflage für den Halter 7 in der Form eines
aufblasbaren Gummischlauches 19, der in eine Längsnut 20 in der oberen Backe
16 eingelegt ist.
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Die Innenseite der Backe 16 weist Nuten 20, 22
auf. Die
Innenseite der Backe 10 hat eine Nut 21, die der Nut 22 gegenüberliegt.
In den Nuten 20, 21, 22
sind Gummischläuche 19, 23 und 24 in
solcher Weise eingelegt, daß sie den Halter 7 zwischen sich einklemmen.
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Wie in Fig. 2 und 3 gezeigt, sind die entsprechenden Enden der Backen
10 und 16 durch Deckplatten 25 verbunden, die mittels Schrauben
26 in ihrer Lage gehalten sind. Jede dieser Platten ist mit Aussparungen
27 an der Innenseite versehen und hat gegenüber den Enden der Haltenuten
20, 21 und 22 Durchgangslöcher 28.
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Jeder der Gummischläuche 19, 23 und 24 ragt an beiden
Enden in die Aussparungen 27 der Deckplatte hinein, und das eine Ende ist
mit einem Spritzgußstopfen 29 mit Kopf verschlossen, während das andere mit
einem Spritzgußfitting 30 mit einem rechteckigen Flansch 31 versehen
ist. Dieser Fitting hat ein äußeres Gewinde 32, das durch eines der Löcher
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in der Deckplatte 25 nach außen vorspringt und mittels eines flexiblen
Rohres oder Schlauches mit einer Druckmittelquelle, z. B. Druckluftquelle, verbindbar
ist.
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Vorzugsweise sind die Schaftteile der Stopfen 29
bzw: die Muffenteile
der Fittings 30 mit umlaufenden Rippen von zahnförmigem Querschnitt versehen,
die ein Lösen dieser Teile von den Schläuchen 19, 23 und 24 verhindern.
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Der Umstand, daß der Halter 7 zwischen den voneinander unabhängig
aufblasbaren Schläuchen 23 und 24 gehalten ist, gewährleistet, daß
die freie Kante der Klinge 5 mit über die ganze Länge gleichförmigen Druck
gegen die Walze öder den Zylinder 15 gedrückt wird, wobei der die Schwenkstelle
bildende Schlauch 19 im Betrieb als Widerlager für die Klinge verwendet wird.
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Durch Vermindern des Druckes in dem einen der Schläuche
23 und 24 und durch Erhöhen des Druckes in dem andern kann die Klinge
5 zwischen der starren Kante 18 und dem Rohr 19 in solcher
Weise geschwenkt werden, daß ihr Neigungswinkel sich in Bezug auf die Walze oder
den Zylinder ändert.
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Eine Federstahlplatte 33 ist vorzugsweise entlang des Vorderabschnittes
der Backe 16 so befestigt, daß sie auf den Halter 7 drückt und somit verhindert,
daß durch den Schaber entferntes Material zwischen dem Halter 7 und dem Schlauch
19 hindurchtritt.
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Bei der abgewandten Ausführungsform nach Fig. 4 sind die auf die obere
Fläche des Klingenhalters 7 wirkenden Schläuche 19 und 24 durch
nachgiebige Streifen 34 und 35 aus Schaumgummi od. dgl. ersetzt. Der
Streifen 35 wirkt dem Aufblähen des Schlauches 23
entgegen.