DE1129761B - Mittel zur Vernichtung unerwuenschten Pflanzenwuchses - Google Patents
Mittel zur Vernichtung unerwuenschten PflanzenwuchsesInfo
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Description
Gegenstand des nicht veröffentlichten Hauptpatents 1 108 977 sind Mittel zur Vernichtung unerwünschten
Pflanzenwuchses, die als Wirkstoffe Harnstoffderivate der Formel
Mittel zur Vernichtung unerwünschten
Pflanzenwuchses
Pflanzenwuchses
Zusatz zum Patent 1108 977
— N — CO — N
enthalten, in der R1 einen Alkylrest, R2 eine 1-Butin-3-yl-gruppe,
R3 Wasserstoff oder eine Alkylgruppe, X Halogen, eine Alkyl-, Alkylen-, Alkoxygruppe oder
Wasserstoff bedeutet und η = 1, 2 oder 3 ist.
Es wurde nun in weiterer Ausbildung des Gegen-Standes des Hauptpatents gefunden, daß Harnstoffderivate
der Formel
Ri
— N —CO —N
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft,
Ludwigshafen/Rhein
Dr. Gustav Steinbrunn, Schwegenheim (Pfalz),
Dr. Erich Flickinger, Ludwigshafen/Rhein,
Dr. Erich Flickinger, Ludwigshafen/Rhein,
Dr. Aldolf Fischer, Mutterstadt,
und Dr. Herbert Stanmeyer, Mannheim,
sind als Erfinder genannt worden
in der R1, R2, R3 und η die obengenannten Bedeutungen
haben und X eine Hydroxygruppe oder eine Hydroxygruppe und Halogen bedeutet, oder Harnstoffderivate
der oben angegebenen Formel, die am ersten Stickstoffatom an Stelle des gegebenenfalls
substituierten Phenylrestes einen gegebenenfalls durch eine bis dreiAlkylgruppen substituierten Cycloalkylrest
enthalten, als Wirkstoffe sehr gute selektive herbicide Eigenschaften besitzen.
Die Herstellung der Wirkstoffe erfolgt nach bekannten
Methoden, wobei man die Aminophenole bzw. die Chloraminophenole mit dem Carbaminsäurechlorid
des Methyl-l-butin-3-ylamins in Gegenwart säurebindender Mittel umsetzt. Die Harnstoffe, die
einen Cycloalkylrest besitzen, kann man nach der gleichen Methode herstellen bzw. mit Hilfe der
Isocyanate durch Reaktion mit den Aminen gewinnen.
Als Phenolderivate kommen Aminophenole, Aminokresole, Chloraminophenole und als Cycloalkylprodukte
Cyclohexyl-, Cycloheptyl-, Cyclooctyl-, C-Methylcyclohexyl-, C,C'-Dimethylcyclohexylamin in
Betracht.
Die Harnstoffderivate entstehen in sehr guten Ausbeuten. Zum Teil sind sie kristalline Substanzen, zum
Teil auch sirupöse Produkte. Sie sind leicht löslich in den meisten organischen Lösungsmitteln, z. B. Alkohole,
Ketone, Essigester, Tetrahydrofuran oder Dimethylformamid.
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Die Harnstoffderivate haben eine ausgezeichnete Wirkung als selektive Herbicide. Gegenüber den
bisher bekannten substituierten Harnstoffverbindungen haben die Verbindungen, z. B. N-m-Hydroxyphenyl-
bzw. N-Cyclohexyl-N'-methyl-N'- 1-butin-3-ylharnstoff,
eine günstige Wirkung bei Anwendung von 1 bis 20 kg Wirkstoff pro Hektar. Die Selektivität
zeigt sich besonders bei der Anwendung in Getreide und Mohren. Die Harnstoffderivate können bei
Getreide ohne Schädigung selbst über das Blatt angewandt, d. h. auf das bereits aufgegangene Getreide
gespritzt werden.
Es ist bekannt, N-Chlor- und N-Dichlorphenyl-N'-methyl-N'-propargylharnstoffe
als Herbicide zu verwenden, die eine gute Wirkung als Totalherbicide haben. Ihre selektive Wirkung ist jedoch im allgemeinen
unbefriedigend.
Es ist ferner bekannt, substituierte Harnstoffe, die am Stickstoff eine Methoxylgruppe oder einen Cycloalkylrest
enthalten, als selektive Herbicide im Vorauflaufverfahren anzuwenden. Diese Harnstoffe zeigen
jedoch nur noch geringe selektive Eigenschaften, wenn sie nach dem Auflaufen der Pflanzen angewendet
werden. Schließlich sind verschiedene substituierte Harnstoffe bekannt, die η-Butyl-, secundäre Butyl-
oder Isobutylgruppen als Substituenten enthalten. Diese Harnstoffe haben zum Teil nur eine geringe
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herbicide Wirkung oder, wenn diese Wirkung ausreicht,
sind sie nur wenig selektiv, d. h., sie vernichten Unkräuter und Kulturpflanzen nebeneinander.
Gegenüber den Mitteln des Hauptpatents haben die erfindungsgemäßen Mittel den Vorteil der kürzeren
Nachwirkung.
Die Harnstoffderivate können in dispergierter Form oder als Granulate gegebenenfalls mit anderen Unkrautvertilgungsmitteln,
je nach dem Verwendungszweck, mit Chlor-Cmethyl^-phenoxyalkylcarbonsäurederivaten,
chlorierten Carbonsäuren, wie z. B. «,«-Dichlorpropionsäure,
α,α-Dichlorbuttersäure oder anorganischen
Salzen, wie Chloraten oder Borax, oder Phenylcarbaminsäureestern usw., angewendet werden.
Im Gewächshaus werden Rüben-, Zwiebel-, Mohren-, Senf- und Weizenpflanzen, die zwei bis vier Laubblätter
entwickelt haben, mit N-Cyclohexyl-N'-methyl-N'-l-butin-3-ylharnstoff
(Fp. 99 bis 1000C) in einer Menge entsprechend der Anwendung von 2,5 kg,
dispergiert in 10001 Wasser, je Hektar besprüht. Die Pflanzen wachsen zunächst im Vergleich zu unbehandelten
Kontrollpflanzen normal weiter. Nach etwa 5 Tagen beginnen einzelne Pflanzen sich von den
Blattspitzen und Blatträndern her chlorotisch aufzuhellen. Nach 3 Wochen sind die meisten Zwiebel-,
Rüben- und Senfpflanzen fast vollkommen abgestorben. Die Mohren- und Weizenpflanzen sind in
ihrem Wachstum nur wenig beeinträchtigt. Von den zwischen den eingesäten Pflanzenreihen gewachsenen
Unkräutern sind Urtica ürens, Sinapis arvensis, Chenopodium album, Stellaria media, Matricaria
inodora und Poa annua nach dieser Zeit völlig abgestorben.
Ähnlich wirksam wie N-Cyclohexyl-N'-methyl-N'-l-butin-3-ylharnstoff
ist folgende Verbindung:
N-Cyclooctyl-N'-methyl-N'- l-butin-3-ylharnstofF
(F. 90 bis 91°C).
Eine landwirtschaftliche Nutzfläche, welche überwiegend mit Galinsoga parviflora, Sinapis arvensis,
Vicia sativa, Galium aparine, Polygonum persicaria, Polygonum arviculare, Lamium amplexicaule, Lamium
purpureum, Matricaria chamomilla, Chenopodium album, Stellaria media und Poa annua verunkrautet
ist, wird mit N-m-Hydroxyphenyl-N'-methyl-N'-l-butin-3-ylharnstoff
(N-Gehalt = 12,5 °/0, theoretisch
= 12,85 °/o) in einer Menge von 15 kg je Hektar, dispergiert in 5001 Wasser, gespritzt. Nach 6 bis
8 Wochen sind sämtliche Unkräuter vernichtet. Nach weiteren 12 Wochen kann eine Neueinsaat von Kulturpflanzen
vorgenommen werden.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Mittel zur Vernichtung unerwünschten Pflanzenwuchses nach Patent 1108977, enthaltend als Wirkstoffe Harnstoffderivate der Formel,R1F—co —n;in der R1 einen Alkylrest, R2 eine l-Butin-3-ylgruppe, R3 Wasserstoff oder eine Alkylgruppe, X eine Hydroxygruppe oder eine Hydroxygruppe und Halogen bedeutet und η = 1, 2 oder 3 ist, oder Harnstoffderivate der oben angegebenen Formel, die am ersten Stickstoffatom an Stelle des gegebenenfalls substituierten Phenylrestes einen gegebenenfalls durch eine bis drei Alkylgruppen substituierten Cycloakylrest enthalten.© 209 580/41? 5.62
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB61573A DE1129761B (de) | 1960-02-10 | 1961-03-08 | Mittel zur Vernichtung unerwuenschten Pflanzenwuchses |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB56595A DE1108977B (de) | 1960-02-10 | 1960-02-10 | Mittel zur Vernichtung unerwuenschten Pflanzenwuchses |
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Publications (1)
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---|---|
DE1129761B true DE1129761B (de) | 1962-05-17 |
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ID=25965569
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DEB61573A Pending DE1129761B (de) | 1960-02-10 | 1961-03-08 | Mittel zur Vernichtung unerwuenschten Pflanzenwuchses |
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Country | Link |
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DE (1) | DE1129761B (de) |
-
1961
- 1961-03-08 DE DEB61573A patent/DE1129761B/de active Pending
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