DE1128983B - Verfahren zur Polymerisation oder Mischpolymerisation konjugierter diolefinischer Kohlenwasserstoffe - Google Patents
Verfahren zur Polymerisation oder Mischpolymerisation konjugierter diolefinischer KohlenwasserstoffeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Polymerisation von diolefinischen Kohlenwasserstoffen,
ζ. B. 1,3-Butadien, wobei ein Diolefinpolymerisat mit vorwiegender cis-Struktur erhalten wird.
Das Verfahren zur Polymerisation oder Mischpolymerisation konjugierter diolefinischer Kohlenwasserstoffe
ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisation in Gegenwart eines Katalysatorsystems
durchführt, das aus einer Organometallverbindung, einem wasserfreien Kobalthalogenid und einem
Acetylhalogenid besteht, wobei das Molverhältnis der Organometallverbindung, zu dem wasserfreien Kobalthalogenid
mindestens etwa 1: 1 und die vereinigte Menge der drei Bestandteile in diesem Katalysatorsystem
mindestens etwa 2,5 Millimol pro Mol Diolefin beträgt.
Jede Organometallverbindung, die die folgende Strukturformel einschließt, kann im Katalysatorsystem
angewendet werden:
In der obigen Formel kann A ein Kohlenwasserstoffrest sein, z. B. ein Alkylrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen,
ein Arylrest mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen, ein Aralkylrest mit 7 bis 10 Kohlenstoffatomen
oder ein Alkarylrest mit 7 bis 10 Kohlenstoffatomen. Me bedeutet ein Metall, wie Aluminium, Bor,
Gallium, Indium, Thallium, Zinn oder Blei. B bedeutet ein Halogen, wie Fluor, Chlor, Brom oder Jod oder
kann auch Wasserstoff bedeuten. Die Summe von m und η entspricht der Valenzzahl von Me, wobei m
1 bis zur Valenzzahl von Me und η 0 bis zur Valenzzahl
von Me minus 1 bedeutet. Vorzugsweise besteht A aus einem Alkylrest, wie einem Isobutylrest, Me aus
Aluminium und B aus Chlor.
Gewünschtenfalls kann man Mischungen aus zwei oder mehr Organometallverbindungen im Katalysatorsystem
verwenden.
Im Gemisch mit den Organometallverbindungen befinden sich ein Halogenid (Fluorid, Chlorid, 4a
Bromid oder Jodid) des Kobalts und ein Acetylhalogenid (Fluorid, Chlorid, Bromid oder Jodid).
Bevorzugt sind Kobaltchlorid und Acetylchlorid.
Die Menge von jeder der oben genannten im Katalysatorsystem vorhandenen Verbindungen ist
außerordentlich wichtig, Das Molekularverhältnis der Organometallverbindung zum Kobalthalogenid beträgt
mindestens etwa 1: 1 und vorzugsweise etwa 2:1 bis etwa 5:1. Die Menge des anwesenden
Acetylhalogenide muß mindestens etwa 0,5 Millimol pro Mol Diolefin, vorzugsweise etwa 2,5 bis etwa 5 Millimol
betragen. Die kombinierten Mengen dieser drei Verfahren zur Polymerisation
oder Mischpolymerisation konjugierter
diolefinischer Kohlenwasserstoffe
Anmelder:
Goodrich-Gulf Chemicals, Inc.,
Cleveland, Ohio (V. St. A.)
Cleveland, Ohio (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. H. Ruschke, Berlin-Friedenau,
und Dipl.-Ing. K. Grentzenberg,
München 27, Pienzenauer Str. 2, Patentanwälte
München 27, Pienzenauer Str. 2, Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 23. März 1960 (Nr. 16 949)
V. St. v. Amerika vom 23. März 1960 (Nr. 16 949)
Stanley Murl Hazen, Cheswick, Pa.,
und Leo Francis Meyer, Glenshaw, Pa. (V. St. A.), sind als Erfinder genannt worden
Verbindungen müssen mindestens etwa 2,5 Millimol, vorzugsweise etwa 15 bis etwa 25 Millimol pro Mol
Diolefin betragen.
Jedes konjugierte Diolefin, das mindestens eine CH2 = C
<-Gruppierung enthält, kann nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung polymerisiert
werden. Im allgemeinen können Diolefine, die verwendbar sind, 4 bis 20 Kohlenstoffatome in ihrer
Struktur besitzen, vorzugsweise 4 bis 8 Kohlenstoffatome. Infolgedessen sind zu verwendende Diolefine
1,3-Butadien, Isopren, 1,3-Hexadien, 2-Methyl-1,3-pentadien,
4-Methyl-l,3-pentadien, 2,3-Dimethyl-1,3-butadien, 2-Äthyl-l,3-butadien, 1,3-Heptadien,
5-Methyl-l,3-hexadien, 1,3-Tetradecadien, 1,3-Hexadecadien,
1,3-Octadecadien, 1,3-Eicosadien, Aromaten
mit konjugierten diolefinischen Seitenketten, wie 2-Phenyl-l,3-butadien,l-Phenyl-2,3-dimethyl-l,3-butadien.
Mischungen von 2 oder mehr solcher Diolefine können im Ansatz verwendet werden. Von den oben
angegebenen Diolefinen wird 1,3-Butadien bevorzugt, da das erhaltene Polymerisat vorherrschend cis-Polybutadien
enthält und ein hohes Molekulargewicht besitzt, welches feste Polymerisat besonders brauchbar
für die Herstellung von synthetischen Kautschukreifen
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ist wegen seiner Klebrigkeit und seiner Fähigkeit, Wärme leicht zu verteilen,
Bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen werden nach dem vorliegenden Verfahren ausgezeichnete
Ergebnisse erhalten. Zum Beispiel kann die Temperatur etwa —25 bis etwa 1000C, vorzugsweise etwa 0 bis
etwa 100C, betragen. Der Druck ist nicht wesentlich
und kann beispielsweise von etwa atmosphärischem Druck bis zu einem Druck von etwa 35 kg/cm2
betragen, vorzugsweise von etwa Atmosphärendruck bis etwa 2,10 kg/cm2. Die Reaktionszeit hängt natürlich
von den vielen anderen in Betracht kommenden Variablen ab, sie beträgt etwa 1 bis etwa 50 Stunden.
Die Polymerisationsreaktion nach der Erfindung wird vorzugsweise in Gegenwart einer kleinen Menge
eines Lösungs- oder Verdünnungsmittels ausgeführt. Zu verwendende Lösungs- oder Verdünnungsmittel
sind aliphatische, aromatische, cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe, die mit den Reaktionsteilnehmern
oder dem erhaltenen Produkt sich nicht umsetzen oder den Ablauf der Polymerisationsreaktion nicht anderweitig
beeinflussen, z. B. Hexan, Heptan, Benzol, Toluol, Cyclohexan. Die anzuwendende Menge
Lösungsmittel kann innerhalb eines weiten Bereiches schwanken, im allgemeinen sind etwa 2 bis etwa
10 Volumina auf das Volumen Diolefin zufriedenstellend.
Nachdem man die Umsetzung bis zu dem gewünschten Punkt hat vor sich gehen lassen, wird der
Katalysator entaktiviert und die Polymerisation beendet, z. B. durch Zumischen eines den Katalysator
entaktivierenden Mittels, wie Luft, Wasser, Alkohole, wie Methanol, Äthanol, Propanol, Säuren, wie Salzsäure,
zum Reaktionsprodukt in einer Menge, die, bezogen auf die gesamten Verbindungen des Katalysatorsystems,
etwa 50 bis etwa 100 Gewichtsprozent oder mehr beträgt. Die Abtrennung des den Katalysator
entaktivierenden Mittels von dem polymerisierten Produkt kann auf irgendeine Weise bewirkt
werden, z. B. durch Filtrieren. Das verbleibende Polymerisat kann durch Mischen mit einem üblichen
Antioxydans für synthetischen Kautschuk, wie ditertiäres Butylhydrochinon, Phenyl-/S-naphthylamin
oder irgendein im Handel erhältliches Kautschukantioxydans stabilisiert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann ferner unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele erläutert
werden, deren Daten nachfolgend in der Tabelle berichtet werden. In jedem Beispiel, in dem Kobaltchlorid
verwendet wurde, wurde es dadurch hergestellt, daß Kobaltchlorid-hexahydrat etwa 5 Stunden
bei einer Maximaltemperatur von 300° C erhitzt wurde, wobei wasserfreier Chlorwasserstoff unter einer Stickstoffatmosphäre
darübergeleitet wurde, bis das Kobaltchlorid weniger als etwa 5 Gewichtsprozent Wasser
enthielt. Wenn auch das Kobaltchlorid auf diese Weise hergestellt wurde, so kann es doch in jeder
geeigneten Weise hergestellt werden, vorausgesetzt, daß es im wesentlichen wasserfrei ist und weniger als
etwa 5 Gewichtsprozent chemisch, physikalisch oder auf andere Weise mit ihm verbundenes Wasser enthält.
Das in den Beispielen VII und VIII verwendete Acetylacetat befand sich ebenfalls in wasserfreier
Form.
Folgende Verfahrensweise wurde in jedem Beispiel angewendet. Einem sauberen, getrockneten und mit
Stickstoff ausgespülten Behälter wurden in folgender Reihenfolge die angegebene Menge der Kobaltverbindung,
500 ecm Benzol (welches destilliert und über Natrium aufbewahrt worden war), die angegebene
. Menge Diisobutylaluminiumchlorid und, wo angegeben, Acetylchlorid, Essigsäureanhydrid, Essigsäure
oder Chlorwasserstoff zugesetzt. Alle Zusätze wurden dem Behälter in Stickstoffatmosphäre zugegeben.
Diese Lösung wurde alle 5 Minuten gerührt und 1 Stunde »gealtert«. Darauf wurde Butadien in
einer Menge von 1 Mol dem Behälter zugesetzt, der in einem sich drehenden Bade 48 Stunden bei 5°C
gehalten wurde. Der Druck auf der Reaktionsmischung betrug anfänglich etwa 1,05 bis 1,75 kg/cm2. Am Ende
dieser Zeit wurde der Katalysator durch Zusatz von 20 ecm Ammoniumhydroxyd und 20 ecm Methylalkohol
entaktiviert. Nach 10 Minuten wurde die Reaktionsmischung aus dem Reaktionsgefäß in 200 ecm
Methylalkohol übergeführt. Dann wurde das Polybutadien mehrmals in Methylalkohol geknetet, darauf
abgetrennt und mit 5 ecm einer Lösung von DijS-naphthyl-p-phenylendiamin
und ditertiärem Butylhydrochinon in Methylalkohol und Benzol stabilisiert. Die erhaltenen Daten sind in der Tabelle angegeben.
Beispiel | Diisobutyl aluminium chlorid |
Millimol aul Kobaltchlorid |
das Mol Butadien Kobaltacetyl- acetonat |
von Acetylchlorid .oder vor geschlagenes Äquivalent |
Ausbeute Polybutadien in Gewichts prozent |
Gewichtsprozent cis-Struktur im Polybutadien |
I | 10 | 5 | 22 | 89 | ||
II | 10 | 5 | — | 2,5 Essigsäureanhydrid | 0 | 0 |
III | 10 | 5 | — | 2,5 Essigsäure | 1 | |
rv | 10 | 5 | — | 2,5 HCl | 7 | |
V | 10 | 5 | — | 2,5 Acetylchlorid | 53 | 87 |
VI | 10 | 5 | — | 5 Acetylchlorid | 79 | 93 |
VII | 10 | — | 5 | — | 96 | 79 |
VIII | 10 | — | 5 | 2,5 Acetylchlorid | 0 | — |
Aus den obigen Angaben ist die Einzigartigkeit des vorliegenden Verfahrens ersichtlich. Im Beispiel 1,
in dem nur Diisobutylaluminium und Kobaltchlorid im Katalysatorsystem angewendet worden waren,
betrug die Ausbeute an Polybutadien nur 22%· Wie im Beispiel 5 gezeigt, steigerte der Zusatz nur einer
kleinen Menge Acetylchlorid zu diesem System die Ausbeute an Polybutadien auf 53 %>
oßne die cis-Struktur
im Polymerisat nachteilig zu beeinflussen. Zusätzliche Mengen Acetylchlorid steigern weiter die
Ausbeute an Polymerisat ebenso wie seine cis-Struktur (vgl. Beispiel VI). Daß ein Acetylhalogenid für diesen
Zweck in Kombination mit einem Kobalthalogenid spezifisch ist, geht aus der Durchsicht der Beispiele II,
III und IV hervor, in denen Essigsäureanhydrid, Essigsäure bzw. Chlorwasserstoff verwendet worden waren,
wobei außerordentlich schlechte Ergebnisse erhalten wurden. Daß das Acetylhalogenid nur funktioniert,
wenn die Kobaltverbindung gleichfalls ein Halogenid ist, geht aus einem Blick auf die Beispiele VTI und VIII
hervor. Im Beispiel VII, in dem Kobaltacetylacetonat und Diisobutylaluminiumchlorid verwendet werden,
ist die Ausbeute an Polybutadien ausgezeichnet, selbst wenn die Prozente an cis-Struktur niedrig sind. Der
Zusatz einer kleinen Menge Acetylchlorid zu einem solchen System macht, wie im Beispiel VIII gezeigt,
den Katalysator wirkungslos.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Polymerisation oder Mischpolymerisation von konjugierten diolefinischen Kohlenwasserstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisation in Gegenwart eines Katalysatorsystems ausführt, das aus einer Organometallverbindung, einem wasserfreien Kobalthalogenid und einem Acetylhalogenid besteht, wobei das Molverhältnis der Organometallverbindung zu dem wasserfreien Kobalthalogenid mindestens etwa 1: 1 und die vereinigte Menge der drei Bestandteile (Organometallverbindung, wasserfreies Kobalthalogenid und Acetylhalogenid) in diesem Katalysatorsystem mindestens etwa 2,5 Millimol pro Mol Diolefin beträgt.
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