DE1128344B - Feststofftreibsatz - Google Patents
FeststofftreibsatzInfo
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Description
der Brennoberfläche kann durch das bekannte Mittel 2
einer Beschränkung des Verbrennens des Kornes auf
eine vorherbestimmte Oberfläche oder Oberflächen erzeugungsgeschwindigkeit sowie des Druckes in dem
erzielt werden. Dies kann man dadurch bewerk- Motor auftreten kann. Somit muß der Überzug in
stelligen, daß das Zünden weiterer der Kornober- 30 der Lage sein, sich mit dem Korn auszudehnen und
flächen vermittels eines Inhibitorüberzuges verhindert zusammenzuziehen, und zwar in Übereinstimmung
wird. Derartige Überzüge entzünden sich nicht, da mit Vorgängen, die der Treibsatz auf Grund von
dieselben allgemein polymere Materialien, wie Cellu- Temperaturveränderungen erleidet, da ansonsten die
loseacetat oder Äthylcellulose, sind, die keinen für Verbindung zwischen dem Korn und dem Überzug
die Verbrennung des Überzuges zur Verfügung 35 reißen kann.
stehenden Sauerstoff enthalten. Durch die Inhibitor- Die zur Zeit zur Anwendung gelangenden thermo-
überzüge werden daher die mit diesen versehenen plastischen Überzüge eignen sich für einen normalen
Oberflächen der Feststofftreibsätze bzw. Treibmittel- Bereich der Umgebungstemperaturen. Es ergeben sich
körner gegen Abbrand gesichert. jedoch ernsthafte Probleme, wenn die inhibierten
Die Lageanordnung des Inhibitorüberzuges wird 4° Treibsätze extremen Temperaturen ausgesetzt werden,
durch die Form des Treibsatzes und die gewünschte wie z. B. in kalten Klimazonen, oder wenn dieselben
Verbrennungsart bestimmt. Im Falle zylinderförmiger, der aerodynamischen Erwärmung unterworfen oder in
am Ende oder im Inneren abbrennender Körner der Nähe von erwärmten Gegenständen gehalten
befindet sich der Inhibitorüberzug an der gesamten, werden. Bei Temperaturen unter etwa —23,3 bis
zylinderförmigen Umfangsfläche des Kornes. In 45 —28,9 0C verlieren die bekannten Überzüge ihre
einigen Fällen, wie bei einem kreuzförmigen Korn, Elastizität und werden so brüchig, daß bei ihnen
sind nur die äußersten Teile der Umfangsflächen des Sprünge oder Risse auftreten, durch welche sich ein
Kornes durch einen Inhibitorüberzug inhibiert. entsprechendes Versagen der Treibsätze ergibt^ Bei
Der Inhibitorüberzug muß bleibend und zäh an erhöhten Temperaturen neigen die bekannten Überdem
Treibsatz anhaften, da jedes Brechen desselben 50 züge dazu, übermäßig zu erweichen, wodurch ein
zu einem Entzünden an dieser Stelle führen und hier- Verlust ihrer mechanischen Festigkeit eintritt. Überdurch
eine überaus gefährliche Zunahme der Gas- züge mit verbesserten Hochtemperatureigenschaften
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neigen vielfach auch dazu, höhere Brüchigkeits- und das Epoxypolymere vermittels eines Härtungstemperaturen zu besitzen. Keiner der bekannten mittels zu einem festen Überzug gehärtet. Nach dem
Überzüge hat sich bei wesentlich unter etwa—23,3 0C Härtungsvorgang haftet der Epoxyharzüberzug in
liegenden Temperaturen als vollständig zufrieden- einer zähen Bindung an der Oberfläche des Treibstellend
erwiesen. 5 mittelkornes an, wobei diese Bindung im allgemeinen Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, Inhibitor- fester ist als das eigentliche Treibmittelkom. Dies
Überzüge für Feststofftreibsätze in Vorschlag zu stellt einen wichtigen Vorteil dar, da hierdurch viele
bringen, die erfolgreich bei praktisch allen Umgebungs- der bei derartigen vorbekannten Produkten nottemperaturen,
denen sie unterworfen werden können, wendigen Bedingungen entfallen, wie die getrennte
und zwar von ausgesprochen kalten bis zu erhöhten io Herstellung der Inhibitor Überzugsstreif en, wie z. B. in
Temperaturen, arbeiten. dem Fall von Celluloseacetat oder Äthylcellulose, und Weiterhin verfolgt die Erfindung die Aufgabe, das sich daran anschließende klebende Verbinden des
Inhibitorüberzüge für Feststofftreibsätze mit einer Inhibitors mit dem Korn.
derartig großen Festigkeit in Vorschlag zu bringen, Der Epoxyharzinhibitor kann mit einem festen
daß den Treibsätzen bei Belastung derselben durch 15 Treibmittelkom beliebiger Zusammensetzung andie
Überzüge eine schützende Abstützung vermittelt gewandt werden und derselbe ist insbesondere für die
wird. Anwendung an einem Treibmittelkorn wirksam, das Zur Lösung dieser Aufgaben sieht die Erfindung in eine organische polymere Komponente aufweist. Das
erster Linie vor, daß die inhibierenden Überzüge von organische Polymere kann bezüglich seines Sauerstoffeinem
gehärteten Gemisch aus einem Epoxypolymeren 20 bedarfes unabhängig sein, und zwar Sauerstoff ent-
und einem Polyamid, das umsetzungsfähige Amino- halten, der für die Verbrennung der weiteren Komgruppen
enthält, gebildet wird. Bei dem Epoxypoly- ponenten des Moleküls zur Verfügung steht, wie z. B.
meren soll es sich dabei erfindungsgemäß vorzugsweise Nitrocellulose in einem Zweikomponentenkorn, oder
um ein aromatisches Epoxypolymeres handeln. Ferner es kann sich um ein organisches Polymeres handeln,
soll gemäß der Erfindung das aromatische Epoxy- 25 das als ein Bindemittel und Brennstoff in einem
polymere zweckmäßig das Umsetzungsprodukt aus zusammengesetzten Treibmittel wirkt, das zusätzlich
Bisphenol A und Epichlorhydrin sein. Oxydationsmittelkomponenten enthält, wie anorga-Weiterhin
wird von der Erfindung zur Lösung der nische Oxydationsmittelsalze, Metallperoxyde u. dgl.
gestellten Aufgaben vorgesehen, daß die inhibierenden Beispiele für derartige polymere Brennstoffe und
Epoxypolymereüberzüge als ergänzenden Bestandteil 30 Bindemittel sind die Vinylpolymereri, wie Polyvinylwenigstens
eine Schicht eines porösen Schicht- chlorid und Polyvinylacetat, Alkyd- und Polyestermaterials enthalten, das im wesentlichen aus einem harze, organische Polysulfide, Celluloseester, wie
organischen, polymeren Material besteht. Erfindungs- Celluloseacetat, Polyurethane, Polybutadien-Acrylgemäß
liegt dabei das poröse Schichtmaterial Vorzugs- nitril u. dgl. Das Oxydationsmittel kann jedes beliebige
weise in Form eines Gewebes vor, und zwar zweck- 35 aktive oxydierende Mittel, wie Ammonium- oder
mäßig eines solchen aus Polyamid. Alkalimetall-, ζ. B. Na, K oder Li-Perchlorate oder
In den Zeichnungen sind Feststofftreibsätze gemäß Nitrate und Metallperoxyde, wie Bariumperoxyd, sein,
der Erfindung an Hand von Treibmittelkörnern Die Epoxyharzüberzüge sind durch einen Wärmeverschiedener Ausbildung beispielsweise veranschau- ausdehnungskoeffizienten gekennzeichnet, der in unlicht.
Dabei werden ähnliche Teile durch die gleichen 4° mittelbarer Nähe der Ausdehnungskoeffizienten der
Bezugszeichen bezeichnet. festen Treibmittelkörner auf der Grundlage der
Fig. 1 ist ein Längsschnitt, der ein erfindungs- organischen Polymeren liegt, einschließlich derartiger
gemäßes am Ende abbrennendes Treibmittelkorn in Körner, die große Anteile an feinverteilten festen
seiner Anordnung in einem Raketenmotor zeigt; anorganischen Oxydationsmitteln, wie Ammonium-Fig.
2 ist eine vergrößerte Teilansicht im Quer- 45 perchlorat, enthalten, so daß die Überzüge zusammen
schnitt längs der Linien 2-2 der Fig. 1; mit den Körnern die gleichen temperaturbedingten
Fig. 3 ist ein Querschnitt längs der Linien 3-3 der Veränderungen erfahren, ohne daß ein Brechen oder
Fig. 1; Rißbildung auftritt. Eine enge Anpassung der Aus-Fig. 4 ist ein Längsschnitt einer abgewandelten dehnungseigenschaften auf diejenige eines besonderen
Ausführungsform, die ein inhibiertes im Inneren 50 Kornes kann leicht durch geeignete Zusammensetzung
abbrennendes Treibmittelkom zeigt, das in einem der Epoxypolymerenmasse, Auswahl des Härtungs-Raketenmotor
angeordnet ist; katalysators sowie der Härtungszeiten und Tempe-
Fig. 5 ist eine vergrößerte Teilansicht im Quer- raturen erzielt werden.
schnitt längs der Linien 5-5 der Fig. 4; Die Epoxyharzüberzüge behalten weiterhin bei so
Fig. 6 ist ein Querschnitt längs der Linien 6-6 der 55 tiefen Temperaturen wie -540C und darunter eine
Fig. 4; ausreichende Zerreißfestigkeit und Elastizität bei, Fig. 7 ist eine perspektivische Ansicht eines am wobei dieselben ihre inhibierende Funktion ohne die
Ende abbrennenden Treibmittelkornes, welches einen Unzulänglichkeiten ausführen, die bisher bei anderen
Inhibitor Überzug anderer Ausbildung besitzt; Inhibitorarten auftraten. Der wärmeerhärtende
Fig. 8 ist eine vergrößerte Teilansicht im Querschnitt 60 Kunststoffüberzug weist ebenfalls ausgezeichnete Hochlängs
der Linien 8-8 der Fig. 7; temperatureigenschaften auf, da derselbe nicht im Fig. 9 ist eine perspektivische Ansicht eines kreuz- merklichen Ausmaß bei derartig hohen Temperaturen,
förmigen inhibierten Treibmittelkornes; wie 80° C oder darüber, erweicht oder seine innere
Fig. 10 ist ein Querschnitt längs der Linien 10-10 Festigkeit verliert. Das Epoxyharz bildet somit auf
der Fig. 9. 65 dem Treibmittelkorn einen Überzug, der erfolgreich
Bei der Herstellung des Inhibitorüberzuges wird seine inhibierende Funktion innerhalb des breitesten
ein flüssiges Epoxypolymeres auf die zu inhibierenden Spektrums der Umwelttemperaturen erfüllt, die geOberflächen
des festen Treibmittelkornes aufgebracht gebenenfalls auftreten können.
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Das flüssige Epoxyharz ist vorzugsweise eine Erläuternde Beispiele für geeignete Härtungs- und
aromatische Epoxyverbindung, wie das Umsetzungs- Modifizierungsmittel für Polyamide sind die flüssigen
produkt aus Harze, die durch Umsetzung dimerer und trimerer
pflanzlicher Ölsäuren, wie dimerisierter Linolsäure,
Bisphenol A 5 mit Di- oder Triaminen, wie Äthylendiamin oder
HOC6H4C(CHg)2C6H4OH, Diäthylentriamin hergestellt worden sind.
Bisphenol F Die Menge des Härtungsmittels wird natürlich in
HOC6H4CH2C6H4OH, Abhängigkeit von dem besonderen flüssigen Epoxy-
Tetrachlorbisphenol A polymeren und Härtungsmittel schwanken, und zwar
' ίο von einer derartig geringen Menge wie 2 oder 3 T. H. H.
^^ r (Teile pro 100 Teile Epoxyharz) für sehr aktive
,.H4Mth3)LLtisLH2tuUH, Katalysatoren, wie DMP-30, bis zu 100 T. H. H.
Akajouphenol eines umsetzungsfähigen Polyamides. Die bevorzugten
HOCgHj^CH^HOCeHJCHiCH^eCHa, Verhältnisse des flüssigen Epoxypolymeren zu dem
u· dgl. 15 flüssigen und umsetzungsfähige Amingruppen enthaltenden
Polyamid betragen 50: 50 bis 70: 30.
mit Epichlorhydrin. Es kann sich ebenfalls um eine Die flüssige Epoxymasse kann auf die Oberflächen
aliphatische Epoxyverbindung handeln, wie das des zu inhibierenden Treibmittelkornes in jeder
Kondensationsprodukt eines Polyols, ζ. B. Glyzerin geeigneten Weise, wie durch Eintauchen, Besprühen
mit Epichlorhydrin. In die aromatischen flüssigen 20 oder Aufbürsten, aufgebracht und sodann bei Raum-
Epoxyde können umsetzungsfähige Monoepoxy-Ver- temperatur oder erhöhter Temperatur gehärtet werden,
dünnungsmittel, wie Allylglycidyläther, Butylglycidyl- Die in dem Raketenmotor eingeschlossenen festen
äther und Phenylglycidyläther, wie das Bisphenol A Treibmittelkörner sind häufig hohen Beschleunigungs-
Diepoxyd, zur Verringerung der Viskosität eingeführt belastungen unterworfen, wie z. B. in dem Fall von
werden. 25 Abfangmotoren und bei Flugkörpern, die bei der
Es kann jedes geeignete Härtungsmittel zum Erhärten Annäherung an ein Ziel scharfe und schnelle Biegungen
des flüssigen Epoxydes in einen festen Überzug an- ausführen. Derartig hohe Belastungen können das
gewandt werden, wobei man dasselbe unter Berück- Treibmittelkorn zum Springen bringen oder eine
sichtigung der besonderen in dem gehärteten Überzug Rißbildung verursachen oder es kann sogar ein
gewünschten Eigenschaften auswählen kann, wie einer 30 Abbrechen desselben aus seiner vorderen Verbindung
Zähigkeit, Biegsamkeit, der Erweichungstemperatur mit der Vorderwand oder Kopfplatte des Raketen-
u. dgl. Ein weiterer Faktor bei der Auswahl eines motors erfolgen, wodurch sich eine Verstopfung der
Härtungsmittels liegt in der -benötigten Härtungs- Düse ergibt.
temperatur. In vielen Fällen ist es vorteilhaft, ein Es wurde gefunden, daß der inhibierende Epoxy-
Mittel anzuwenden, das bei Raumtemperatur eine 35 überzug eine außerordentlich feste, leichte, starre
Härtung bewirkt, um so aus wirtschaftlichen Gründen strukturelle Abstützung . für das Treibmittelkorn
ein zusätzliches Erwärmungsverfahren zu vermeiden ergibt, wenn derselbe mit einer oder mehreren Schichten
oder um die gefährliche Wärmebehandlung eines eines porösen Körpers flächiger Gestalt aus einem
empfindlichen Treibmittels möglichst gering zu halten. organischen polymeren Material verstärkt und derart
In der einschlägigen Industrie sind Härtungs- und 40 hergestellt ist, daß der poröse Körper mit dem Epoxy-
Modifizierungsmittel für flüssige Epoxypolymere all- harz ausgefüllt wird und hierdurch mit diesem eine
gemein bekannt, und zu denselben gehören z. B. Einheit bildet. Es ist wesentlich, daß der poröse
primäre, sekundäre und tertiäre Amine, wie Äthylen- Körper aus einem organischen polymeren Material,
diamin, Diäthylentriamin, Triäthylentetramin, Me- wie Polyamid, z. B. Nylon, Polyacrylnitril, z. B. Orion,
thylendianilin, m-Phenylendiamin, 4,4'-Diaminodi- 45 Polyacrylat oder Methacrylatester, Polyester, wie
phenylsulfon und Tri-(dimethylaminomethyl)-phenol Dacron, Polyäthylen, Celluloseester, z. B. Cellulose-
(DMP-30), umsetzungsfähige Amino- und Carboxyl- acetat, Celluloseäther, z. B. Äthylcellulose, Polyvinyl,
gruppen enthaltende flüssige Polyamide, Säurean- z. B. Polyvinylchlorid, Polystyrol, Baumwolle oder
hydride, wie Phthalsäureanhydrid, Hexahydrophthal- Kunstseide gefertigt ist, damit der verstärkte Epoxy-
säureanhydrid und Dodecylbernsteinsäureanhydrid, 50 harzüberzug den richtigen Wärmeausdehnungskoeffi-
Bortrifluorid-Aminkomplex, flüssige organische Poly- zienten beibehält, der für einen zufriedenstellenden
sulfide u. dgl. Temperaturzyklus mit dem Treibmittelkorn not-
Für die erfindungsgemäßen Zwecke sind ins- wendig ist. Anorganische Materialien, wie Fiberglas,
besondere die umsetzungsfähige polare Amingruppen Asbest oder im allgemeinen auch Metall, weisen
enthaltenden flüssigen Polyamide geeignet. Derartige 55 Wärmeausdehnungskoeffizienten auf, die derartig
umsetzungsfähige flüssige Polymere arbeiten sowohl geringer als diejenigen der auf der Grundlage des
als Härtungsmittel auf Grund der umsetzungsfähigen organischen Polymeren hergestellten Treibmittelkörner
Aminogruppen als auch als Vernetzungsmittel, die sind, daß ein Versagen des Inhibitors eintritt, wenn die
mit zur Umsetzung kommen und für das flüssige Körner ausgeprägten Veränderungen der Umwelt-
Epoxypolymere Modifizierungsmittel darstellen. Die 60 temperatur unterworfen werden.
gehärteten Epoxypolyamidmassen besitzen außer- Das poröse verstärkende Element liegt vorzugsweise
gewöhnlich tiefe Versprödungstemperaturen und be- in Form eines gewobenen Gewebes oder Netzes vor,
halten ihre gute Zerreißfestigkeit und mechanische es kann jedoch ebenfalls eine Tafel aus dem orga-
Festigkeit von derartig tiefen Temperaturen, wie nischen polymeren Material sein, die in irgendeiner
—54°C und darunter, bis zu derartig hohen Tempe- 65 geeigneten Weise, z.B. durch Perforieren, porös
raturen, wie 80° C und darüber, aufrecht. Zu weiteren gemacht worden ist. Dasselbe kann auf die Oberfläche
diesbezüglichen Vorteilen gehören eine lange Ge- des Treibmittelkorns als ein einstückiges Teil des
brauchsdauer und Härtbarkeit bei Raumtemperaturen. inhibierenden Epoxyüberzuges in einer Vielzahl an
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Arbeitsweisen aufgebracht werden. Die flüssige Epoxy- einer nach hinten vorspringenden konzentrischen
masse kann auf der Kornoberfläche ausgebreitet und Verlängerung der vorderen Motorwand oder des
sodann die poröse Tafel darüber angeordnet werden, Verschlußbauteiles durch Festkleben verbunden wird,
während sich der Überzug noch im fließfähigen Dieses konzentrische Bauelement kann ein ring-Zustand
befindet. Man verfährt hierbei dergestalt, 5 förmiger Flansch oder ein Vorsprung sein, der mit
daß die poröse Tafel mit dem flüssigen Polymeren dem vorderen Motorverschlußbauteil einstückig ausimprägniert
wird. Auf die Tafel sollte einheitlich ein gebildet ist, oder es kann sich um eine Kopfplatte
starker Druck ausgeübt werden, so daß das flüssige handeln, die an der hinteren Fläche des vorderen
Polymere durch die poröse Tafel bis zu der Außen- Motorverschlußteiles in irgendeiner geeigneten Weise
oberfläche hindurchdringt. Das ausgedrückte Poly- 10 befestigt ist, z. B. durch ein Verkleben, eine Befestigung
mere kann sodann durch Bürsten oder in anderer mittels eines Bolzens u. dgl.
Weise glatt über die Außenoberfläche der Tafel aus- Das zur Befestigung des inhibierenden Epoxy-
gebreitet werden. Andererseits kann die poröse Tafel Überzuges vorgesehene konzentrische Verlängerungsin
das flüssige Polymere eingetaucht und sodann das- element kann aus jedem starken, starren Material
selbe mit gleichmäßigem starkem Druck auf die 15 gefertigt sein, wie Metall oder Kunststoff, z. B. Epoxy-Oberfläche
des Treibmittelkornes aufgetragen werden. harz, Phenol-Formaldehyd-Harz od. dgl. Das Epoxy-Nach
dem Härten bei Raumtemperatur oder harz des inhibierenden Überzuges haftet zäh an allen
erhöhter Temperatur wird die poröse Tafel ein derartigen Materialien sowie auch an dem Treibeinstückiges
Teil des inhibierenden Epoxyüberzuges mittelkorn. Der verstärkte inhibierende Epoxyüberzug
und erhöht die Zerreißfestigkeit und Widerstands- 20 wird, wenn derselbe sicher in dieser Weise an dem
fähigkeit gegenüber Stoß auf das Mehrfache, so daß vorderen Ende der Motorkammer befestigt ist, als ein
sich hierdurch eine sehr wirksame strukturelle Ab- starkes abstützendes und festhaltendes Bauelement
Stützung für das Korn unter einer kleinstmöglichen für das Treibmittelkorn, wobei die durch die nach
Zunahme des toten Gewichtes ergibt. Dies liegt an hinten gerichteten Kräfte bedingten Scherbelastungen
der relativ geringen Dichte des Verstärkungsmaterials 25 gleichmäßig über die große Fläche verteilt werden,
aus dem organischen Polymeren. die durch die Verbindung zwischen dem Überzug und
Die poröse Tafel kann auf die Größe der abzu- dem Korn vorliegt.
deckenden Kornoberfläche vorgeschnitten werden Unter Bezugnahme auf die Figuren ist in der Fig. 1
oder dieselbe kann in Form eines relativ engen ein Raketenmotor 1 dargestellt, der eine Verbrennungs-Streifens
oder Bandes aufgebracht werden, wobei der 30 kammer 2 aufweist, die durch die Motorumkleidung 3,
Streifen oder das Band in jeder beliebigen Weise auf ausgekleidet mit der Isolierung 4, gebildet wird, und
das Korn aufgewickelt wird. Die Festigkeit der die eine verengte Düse 5 für den Austritt der schub-Struktur
des aufgebrachten Überzuges kann ge- bildenden Hochdruck-Verbrennungsgase besitzt. Das
gebenenfalls durch Aufbringung einer Anzahl von VOm Ende aus abbrennende feste Treibmittelkorn 6,
Schichten des porösen Tafelmaterials in aufgewickelter 35 das in dem Raketenmotor angeordnet ist, wird gegen
Form oder Lamellenform erhöht werden, wobei je eine Zündung an dessen seitlicher Zylinderoberfläche
nach den Gegebenheiten zusätzliches ausfüllendes, durch den Überzug 7 inhibiert, der mit derselben
flüssiges Epoxypolymeres zugeführt werden kann. verbunden ist und aus Epoxyharz besteht, das ein-
Das Treibmittelkorn muß in der Motorkammer in gegossen in demselben zwei Schichten 8 eines porösen
einer stationären Lage verankert werden, um so ein 40 Materials, wie einem gewobenen Gewebe, enthält,
Zerbrechen des Kornes oder Verstopfen der Motor- das aus einem organischen polymeren Material
düse durch das Korn bei Auftreten rückwärts ge- gefertigt ist, wie Nylon, Kunstseide, Baumwolle,
richteter Kräfte zu verhindern, die durch eine hohe, Dacron, Orion u. dgl. Die hintere Endfläche 9 des
nach vorn gerichtete Beschleunigung des Motors Kornes 6 stellt die nicht inhibierte Zündoberfläche
verursacht werden. Es ist hierbei üblich, das vordere 45 dar. Die vordere Endfläche 10 des Kornes ist klebend,
Ende des Kornes mit der Vorderwand der Motor- z. B. mit Epoxyharz, an der vorderen Motorwand
kammer fest zu verbinden oder diese Verbindung unter oder Verschlußteil H verbunden, die mit einem um
Vermittlung einer Kopfplatte herzustellen, die an dem den Umfang herum gehenden und sich nach hinten
vorderen Verschlußteil des Motors befestigt ist, Das erstreckenden ringförmigen Flansch 12 versehen ist,
verbindende Klebmittel wirkt ebenfalls als ein in- 50 der ein becherförmiges Bauelement bildet, wobei die
hibierender Überzug, um so die Entzündung der vordere Motorwand das Bodenelement darstellt, in
vorderen Seite des Kornes zu verhindern. Eine dem das Treibmittelkorn mit seinem seitlichen verderartige
Verbindung ist häufig dann unzureichend, stärkten Epoxyüberzug angeordnet ist. Zusätzlich zu
wenn das Korn hohen Beschleunigungskräften unter- der Verbindung der vorderen Endfläche 10 mit der
worfen wird, und zwar insbesondere in dem Fall von 55 vorderen Motorwand ist das vordere Ende des verAbfangraketen,
stärkten Epoxyüberzuges 7 an dem Umfang herum Wenn zusätzlich zu dem Festkleben des Kornes mit mit dem ringförmigen Flansch 12 verbunden. Diese
seinem vorderen Ende ein mit Harz verstärktes Bindung kann durch Einsetzen des überzogenen
poröses Schichtmaterial als eine zusammenhaltende Kornes in das nach hinten gerichtete becherförmige
Umkleidung an der zylinderförmigen Umfangsfläche 60 Teil des vorderen Motorverschlußteiles vor dem
des Kornes angebracht wird, wobei der inhibierende Härten und Erstarren des flüssigen Epoxydes erzielt
Überzug das mit Harz verstärkte poröse Schicht- werden. Nach dem Verbinden des Kornes mit dem
material enthält, das vorzugsweise in Form einer vorderen Motorverschlußteil 11 wird dasselbe in die
Mehrzahl an Schichten aus gewobenem Gewebe Motorumkleidung 3 eingesetzt, an der der ringförmige
vorliegt, wurde gefunden, daß das Schichtmaterial 65 vordere Flansch 13 des Verschlußteiles 11 durch
als eine sehr wirksame strukturelle, zusammenhaltende jedes geeignete Mittel befestigt werden kann, wie z. B.
Abstützung für das Korn wirkt, wenn der Überzug einer Klebverbindung 14. Die zu befördernde Ladung
mit seinem vorderen Ende um den gesamten Umfang 15 kann sodann an dem Motor befestigt werden.
ίο
Die Fig. 4, 5 und 6 zeigen eine Abwandlung, bei der das Treibmittelkorn 20 ein im Inneren abbrennendes
Korn ist, das von der durch die längsseitige Perforation
21 mit kreuzförmigem Querschnitt gebildeten nicht inhibierten Zündoberflächen nach außen hin abbrennt.
Die seitliche zylinderförmige Oberfläche des Kornes wird durch den Epoxyüberzug 22 inhibiert, der ähnlich
zu dem in der Fig. 2 gezeigten ist mit der Ausnahme, daß derselbe mit drei Gewebeschichten laminiert ist.
Die hintere Endfläche des Kornes 20 ist mit einem Überzug aus Epoxypolymeren 23 inhibiert.
Die vordere Endfläche 24 des Kornes ist vorzugsweise mit Epoxyharz an der Kopfplatte 25 befestigt,
die in diesem Fall eine flache Scheibe mit dem gleichen Durchmesser ist, wie sie das Korn ohne dessen seitliehen
inhibierenden Oberflächenüberzug aufweist, so daß die Kopfplatte eine Grundlage für die gesamte
Kornfläche ohne den seitlichen Inhibitor ergibt. Der inhibierende zylinderförmige Überzug 22 erstreckt sich
nach vorn über die vordere Fläche 24 des Kornes hinaus, so daß derselbe die kreisförmige seitliche
Oberfläche 26 der Kopfplatte 25 umgibt und mit deren Umfang verbunden ist. Dies kann dadurch
erzielt werden, daß das vordere Ende des Treibmittelkornes an der Kopfplatte befestigt und sodann der
verstärkte inhibierende Überzug 22 um die Kopfplatte und das Korn herum aufgebracht wird. Die
Kopfplatte kann aus einem Metall, wie Aluminium, oder aus einem starren Kunststoff gefertigt sein. Die
Kopfplatte wird an dem Verschlußteil 27 der vorderen Motorwand in jeder geeigneten Weise befestigt, z. B.
vermittels Bolzen und Mutter 28.
Die Fig. 7 und 8 zeigen ein vom Ende aus abbrennendes Korn 30, das eine erste Zündoberfläche 31
aufweist, eine mit Epoxyharz inhibierte Endoberfläche 32 hat sowie an seinem Umfang einen verstärkten
inhibierten Epoxyüberzug 33 besitzt, wobei das poröse Verstärkungsmaterial von einem Band 33
gebildet wird, z. B. einem gewobenen Nylonband, das in der dargestellten Weise um das Korn gewickelt und
mit dem flüssigen Epoxyd ausgefüllt ist, so daß dasselbe nach dem Härten einen Bestandteil des Überzuges
bildet. Wie dargestellt, ist das Band eine einzige Schicht bildend angeordnet, jedoch kann dasselbe
auch in einer Vielzahl von Schichten aufgewickelt werden. Es versteht sich weiterhin, daß das Band in
einer Vielzahl von räumlichen Anordnungen aufgebracht werden kann.
Die Fig. 9 und 10 zeigen ein Korn 35 kreuzförmigen Dehnung innerhalb eines breiten Bereiches der Umwelttemperatur zu bestimmen.
Die Fig. 9 und 10 zeigen ein Korn 35 kreuzförmigen Dehnung innerhalb eines breiten Bereiches der Umwelttemperatur zu bestimmen.
A. Araldite 502 (das Umsetzungsprodukt aus
Bisphenol A und Epichlorhydrin) 50 Teile
Versamid 125 (ein umsetzungsfähige Amin-
gruppen enthaltendes Polyamid) 50 Teile
DMP-30(Tri-(dimethylaminoäthyl)-
phenol) 3 Teile
B. Araldite 502 50 Teile
Versamid 125 50 Teile
C. Araldite 502 60 Teile
Versamid 125 40 Teile
D. Araldite 502 70 Teile
Versamid 125 30 Teile
Die flüssigen Epoxy- und Polyamidkomponenten wurden miteinander vermischt, und man ließ dieselben
bei Raumtemperatur härten. Die bei diesen Prüfungen angewandten Streifen besaßen eine Dicke von 2,54 mm
und eine Breite von 12,7 mm.
—54°C | Dehnung | 25 | Z. F. | ,50C | 74C | C | |
Z. F.* | °/o | kg/cm2 | Dehnung | Z. F. | Dehnung | ||
kg/cm2 | 5 | 157,5 | % | kg/cm2 | °/o | ||
A | 217 | 4 | 196 | 78 | 9,8 | 47 - | |
B | 231 | 4 | 350 | 35 | 10,5 | 32 | |
C | 147 | 2,5 | 336 | 33 | 42 | 48 | |
D | 87,5 | 13 | 23,8 | 46 |
* Zerreißfestigkeit — Belastung bei Bruch.
Man sieht, daß alle Epoxymassen ausgezeichnete hohe Zerreißfestigkeiten bei derartig tiefen Temperaturen
wie —54° C und ebenfalls bei gewöhnlichen Temperaturen aufwiesen. Bei derartig hohen Temperaturen
wie 74°C behielten alle Massen eine wesentliche Zerreißfestigkeit bei, wobei die 60:40-Masse
besonders günstige Werte ergab. Der erhebliche Dehnungsgrad bei einer Temperatur von —54° C
zeigt eindeutig das Nichtvorliegen einer Versprödung. Diese Prüfungen zeigen ebenfalls, daß Veränderungen
in der Epoxymasse angewandt werden, um so den Epoxyüberzug auf die gewünschten physikalischen
Eigenschaften zuzuschneiden.
Die Masse C des Beispieles 1 wurde mit drei
Querschnitts, das mit einem verstärkten Epoxyüberzug 50 Schichten eines Nylongewebes verstärkt. Die Gewebe-36
an seinen gewölbten seitlichen Oberflächen 37 schichten wurden mit der flüssigen Harzmasse iminhibiert
und mit in Längsrichtung verlaufenden seitlichen Vertiefungen 41 versehen ist, die nicht
inhibiert sind und somit anfängliche Zündoberflächen 38 ergeben. Die Endflächen 39 und 40 des Korns 35 55
sind in diesem Falle mit Epoxyharz inhibiert. Die vorderen Enden des seitlichen inhibierenden Epoxyüberzuges
können an dem Umfang einer entsprechenden Verlängerung des vorderen Motorverschlußteiles
befestigt werden, und zwar praktisch 60 in der gleichen Weise, wie es in den Fig. 1 und 4
gezeigt ist.
prägniert und unter Ausbildung einer einstückigen Folie gehärtet.
Streifen des verstärkten Epoxyproduktes wurden wie im Beispiel 1 geprüft, wobei praktisch gleiche
Temperaturen unter Erzielung der folgenden Ergebnisse angewandt wurden:
Z. F., kg/cm2
Dehnung, % .
Dehnung, % .
-540C
658
36
36
27° C
668 39
71°C
420
52
Es wurden Versuche mit einem Tinius-Olsen- 65 Man sieht, daß das verstärkende Nylongewebe die
Zerreißfestigkeitsmesser an Streifen ausgeführt, die Zerreißfestigkeit des Epoxyüberzuges sehr stark
Elastizität
aus den folgenden Epoxyprodukten hergestellt waren, um so die Zerreißfestigkeit und das Ausmaß der
erhöhte und zu einer verbesserten tiefen Temperaturen führte.
209 560/75
Claims (6)
1. Feststofftreibsatz mit durch aufgeklebte Kunstharzüberzüge teilweise gegen Abbrand gesicherten
Oberflächen, dadurch gekennzeichnet, daß die inhibierenden Überzüge aus einem gehärteten
Gemisch aus einem Epoxypolymeren und einem Polyamid, das umsetzungsfähige Aminogruppen
enthält, bestehen.
2. Feststofftreibsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der inhibierenden
Überzüge ein aromatisches Epoxypolymeres ver-
45 wendet ist.
3. Feststofftreibsatz nach den Ansprüchen 1 und2, dadurch gekennzeichnet, daß das aromatische
Epoxypolymere das Umsetzungsprodukt aus Bisphenol A und Epichlorhydrin ist.
4. Feststofftreibsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die inhibierenden
Epoxypolymerenüberzüge als ergänzenden Bestandteil wenigstens eine Schicht eines porösen
Schichtmaterials enthalten, das im wesentlichen aus einem organischen, polymeren Material besteht.
5. Feststofftreibsatz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das poröse Schichtmaterial in
der Form eines Gewebes vorliegt.
6. Feststofftreibsatz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe aus Polyamid
besteht.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 974 892;
F. A. Warren, Rocket Propellants, 1958, S. 39 und 40.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 209 560/75 4.
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