DE1526829C1 - Verfahren zur Herstellung von doppelbasigen Festtreibstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von doppelbasigen FesttreibstoffenInfo
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- DE1526829C1 DE1526829C1 DE1966J0032115 DEJ0032115A DE1526829C1 DE 1526829 C1 DE1526829 C1 DE 1526829C1 DE 1966J0032115 DE1966J0032115 DE 1966J0032115 DE J0032115 A DEJ0032115 A DE J0032115A DE 1526829 C1 DE1526829 C1 DE 1526829C1
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Description
Doppelbasige Festtreibstoffe bestehen im allgemeinen aus einer festen Masse eines sich auf zwei
Grundstoffen aufbauenden Treibstoffes, beispielsweise einem solchen, der aus einer Mischung von Nitrocellulose
und Nitroglycerin oder anderen flüssigen Salpetersäureestern mit oder ohne weiteren Zusatzstoffen, wie
Oxydationsmitteln, organischen Bindemitteln und Brennstoffen bestehen. Ein derartiger Treibstoff wird
gewöhnlich in zylindrischer Form, und zwar in Kartuschenform hergestellt, um das Einbringen desselben
in einen Raketenbehälter zu erleichtern, und er kann mit einem oder mehreren sich in der Längsrichtung
erstreckenden inneren Hohlräumen versehen sein, wobei ein den oberflächlichen Abbrand hemmendes
Material an der äußeren Oberfläche der Ladung angebracht ist. Wenn ein innerer Hohlraum vorgesehen
wird, so kann der Treibstoff von der inneren Oberfläche des Hohlraums aus nach außen abbrennen und wenn
kein Hohlraum vorgesehen ist, so brennt der Treibstoff von einem Ende desselben zigarettenförmig ab, wobei
dieses Ende nicht gegen Abbrennen gehemmt ist.
Bisher wurden Cellulosederivate wie Celluloseacetat und Äthylcellulose weitgehend als das Abbrennen
hemmende Materialien verwendet, da sie mit doppelbasigen Festtreibstoffen vollkommen verträglich sind, in
hohem Maße endotherm sind, in den Antriebsgasen nicht abbrennen, gegen den Zersetzungsprodukten des
Treibstoffs durchlässig sind und in einfacher Weise den Oberflächen angepaßt werden können, an denen sie
angebracht werden müssen. Infolge der Löslichkeit des Celluloseacetats in Nitroglycerin kann dieses weiterhin
leicht mit dem Treibstoff durch Kleben verbunden werden, ohne daß ein weiterer Klebstoff erforderlich ist.
Infolge dieser Eigenschaften ist die genannte Verbindung weitgehend als Hemmittel verwendet worden.
Die gleichzeitige Löslichkeit von Nitrocellulose und Celluloseacetat in Nitroglycerin und flüssigen Salpetersäureestern,
welche die Grundlage für diese Verzögerer/Treibstoff-Verbindung darstellt, besitzt jedoch
einen bemerkenswert nachteiligen Einfluß auf den hinsichtlich des Abbrennens gehemmten Treibstoff bei
der Lagerung desselben, und zwar aufgrund der ständigen Wanderung von Nitroglycerin in das Hemmmittel,
was so weit fortschreiten kann, daß schließlich das Hemmittel selbst brennbar wird. Diese Wanderung
wird beschleunigt durch Erhöhung der Lagerungstemperatur, so daß, wenn die Treibstoffe oder mit ihnen
ausgestattete Raketen nicht unter sehr sorgfältig geregelten Bedingungen gelagert werden, das Hemmittel
schnell unwirksam werden kann. Parallellaufend mit dieser Veränderung werden auch Weichmacher aus
dem Hemmaterial in den äußeren Bereich des Treibstoffs hineinwandern, so daß dieser weniger leicht
abbrennbar wird
Die gemeinsame Wirkung dieser Wanderungserscheinungen
verwischt die Schärfe der Abbrenneigenschaften, wenn das Hemmaterial erreicht ist. Da nun die
meisten Raketentreibstoffe genau kontrollierte Abbrenneigenschaften besitzen müssen, können die erwähnten
Einflüsse zu Fehlern beim Abschießen der Raketen führen.
Äthylcellulose hat an sich den gleichen Nachteil, wenn auch in geringerem Maße. Selbst wenn jedoch
Äthylcellulose mit einer dünnen Schicht an Celluloseacetat bedeckt wird, so wird hierdurch jedoch nicht eine
sehr befriedigende Verbindung mit vielen Treibstoffen erreicht
Zweck der vorliegenden Erfindung ist nunmehr, ein
gegenüber Abbrennen gehemmtes festes Treibmittel zu schaffen, welches bessere Lagerungseigenschaften besitzt,
als es bei den bisher bekannten Massen der Fall war.
Die Erfindung betrifft also ein Verfahren zur Herstellung von doppelbasigen Festtreibstoffen, die
durch gegebenenfalls mit Inertstoffen gefüllten Künstle
harzschichten gegen oberflächlichen Abbrand isoliert sind, und das Neue der Erfindung besteht darin, daß die
gegen Abbrand zu isolierenden Oberflächen über Polyvinylacetalharz mit modifiziertem chloriertem
sulfoniertem Polyäthylen, modifizierten Äthylen-propylenterpolymeren
oder einem an sich bekannten vergießbaren Epoxid bzw. einem vergießbaren PoIyurethankautschrk
verbunden oder verklebt werden.
Vorzugsweise wird bei dem Verfahren zur Herstellung des Treibmittels gemäß der Erfindung eine Schicht
aus einem anderen Harz zwischen der Polyvinylacetalschicht und dem Hemmaterial vorgesehen, wobei das
andere Harz im Hinblick auf seine Verträglichkeit mit sowohl dem Polyvinylacetal als auch dem Hemmaterial
ausgewählt wird. Als Beispiele von geeigneten Harzen seien genannt: Epoxy-, Polyester- und Formaldehydharze.
Phenolformaldehydharz hat sich als besonders geeignet erwiesen, wenn das Acetal aus Polyvinylformal
besteht. Gegebenenfalls kann dieses Harz selbst das elastomere, gegen oberflächlichen Abbrand schützende
">o Material darstellen.
Wenn in der vorliegenden Beschreibung von einem elastomeren, das Abbrennen hemmenden Material die
Rede ist, so wird darunter ein Elastomer verstanden, das folgende Eigenschaften besitzt:
1. Verträglichkeit mit dem doppelbasigen Festtreibstoff, wobei die Konstruktionsmaterialien für den
Raketenantrieb derart ausgewählt werden, daß sie mit dem elastomeren, die Verbrennung hemmenden
Material verträglich sind.
2. Geringe Löslichkeit in Nitroglycerin und anderen
2. Geringe Löslichkeit in Nitroglycerin und anderen
flüssigen Salpetersäureestern und umgekehrt.
3. Nicht brennbar in und beständig gegenüber Erosion durch die Verbrennungsgase des Treibstoffes.
hi 4. Endotherm.
3. Nicht brennbar in und beständig gegenüber Erosion durch die Verbrennungsgase des Treibstoffes.
hi 4. Endotherm.
5. Es besitzt eine Wärmekapazität, Wärmeleitfähigkeit und Wärmeausdehnung der gleichen Größenordnung,
wie diejenigen des Treibstoffs.
6. Durchlässigkeit gegenüber den Zersetzungsgasen des Treibstoffs, welche während der Lagerung
entstehen.
7. Möglichkeit der Verbindung und Verklebung mit dem Treibstoff.
8. Leichte Verformbarkeit
9. Elastomer, um sich den physikalischen und mechanischen Eigenschaften des Treibstoffs anpassen
zu können.
Geeignete elastomere Stoffe, welche als Hemmaterial ι ο
verwendet werden können, sind modifiziertes chloriertes sulfoniertes Polyäthylen und modifizierte Äthylenpropylenterpolymere.
Andere geeignete Stoffe sind die gießbaren Epoxyde sowie gießbare Polyurethankautschuke.
Diese sämtlichen Materialien sind verträglich mit den doppelbasigen Treibstoffen, und sie besitzen befriedigende
Isolierungseigenschaften. Sie sind geeignet, der Ausdehnung und Kontraktion von Treibstoffen über
einen weiten Temperaturbereich zu folgen, insbesondere wegen ihrer hohen Ausdehnungsfähigkeit und
teilweise wegen ihres Wärmeausdehnungskoeffizienten, der ähnlich demjenigen des Treibstoffes selbst ist
Die Erosionsbeständigkeit kann dadurch geschaffen werden, daß Flammenverzögerungs- oder Hemmittel,
wie Kieselsäure oder Antimonoxyd eingefüllt werden und insbesondere in dem Fall der Verwendung von
modifiziertem chloriertem sulfoniertem Polyäthylen durch Erhöhung des Vernetzungsgrades in dem
Polymer durch Vulkanisation mit Schwefel enthaltenden Verbindungen. Sämtliche Typen sind ausreichend
durchlässig gegenüber den Zersetzungsgasen des Treibstoffs, so daß ihr langsames Entweichen während
der Lagerung verhindert wird und damit die Bildung von Blasen in dem Hemmaterial, so daß hierdurch auch
eine örtliche Unterbrechung der Verbindung zwischen dem Treibstoff und dem Hemmittel verhindert wird. Sie
besitzen weiterhin eine geringe Affinität gegenüber Nitroglycerin, so absorbiert das genannte modifizierte
chlorierte sulfonierte Polyäthylen nur i bis 5% seines eigenen Gewichtes an Nitroglycerin verglichen mit bis
zu 100% Celluloseacetat.
Es kann jedes der allgemein üblichen Verfahren zum ■Aufbringen von Hemmitteln auf Treibstoffladungen bei
der Erfindung angewendet werden, d. h. indem zunächst die Treibstoffladung hergestellt und dann das Hemmaterial
auf dessen Oberfläche angebracht wird oder indem zunächst eine Hülse des Hemmittels in der
erforderlichen Form hergestellt und dann der Treibstoff in diese Hülse eingegossen wird.
Beim erstgenannten Verfahren kann das Hemmaterial auf den vorher geformten Treibstoff durch
Umwickeln desselben mit einem Band oder einer Bahn aufgebracht werden oder durch Eintauchen oder
Besprühen der Treibstoffladung mit einer Lösung des Elastomers in einem geeigneten Lösungsmittel oder
durch Umgießen oder dick Auftragen eines Vorpolymers um die Treibstoffladung, worauf dann eine
entsprechende Wärmebehandlung oder Vulkanisierung erfolgt.
Beim zweiten Verfahren kann ein" Hemmaterial vorgeformt werden, und zwar durch Gießen, Vakuumformen,
Auspressen oder durch andere geeignete Verfahren zum Verarbeiten von plastischen Werkstoffen,
worauf dann diese Hülse mit dem Treibstoff durch &5 Gießen oder Ausgießen gefüllt wird.
Bei dem erstgenannten Verfahren kann das Polyvinylacetal auf die vorgeformte Treibstoffladung in Form
eines Lösungsmittellackes aufgebracht werden, der dann getrocknet wird vor dem Aufbringen des
Hemmaterials oder Vorpolymers, welches das Hemmaterial bildet Gewünschtenfalls kann das Bindemittel
auch auf das Hemmaterial aufgebracht werden, bevor dieses mit der Treibstoffladung in Berührung kommt
und zwar vorzugsweise in Form eines Doppelharzes oder einer Duplexschicht welche aus Schichten von
Phenolformaldehyd und Polyvinylacetat besteht, wobei die Phenolformaldehydschicht auf das Hemmittel
aufgetragen wird. Das Acetal besteht vorzugsweise aus PolyvinylformaL
Im folgenden werden weitere abgewandelte Verfahren zur Herstellung der Festtreibstoffe gemäß der
Erfindung beschrieben:
1. Inhibitoren für vorgeformte Treibstoffe
(I) Umwickelte Elastomere
(I) Umwickelte Elastomere
Hierbei wird zunächst das Hemmaterial in Form einer Bahn, eines Bandes oder Rohres hergestellt, das dann
mit einem Belag der Klebstoffzusammensetzung gemäß 2 versehen wird. Bei einem bevorzugten Verfahren wird
nichtvulkanisiertes modifiziertes chloriertes sulfoniertes Polyäthylenmaterial in Bahnform aufeinanderfolgend
auf beiden Seiten mit Phenolformaldehyd- und dann mit Polyvinylacetallösungen als Klebmittel lackiert Nach
dem Trocknen wird die Bahn ausvulkanisiert, und zwar unter Anwendung von Wärme und Druck. Aus dieser
Bahn werden dann Streifen geschnitten, und zwar in einer Form, in der sie geeignet sind, auf die
Treibstoffladung aufgeklebt zu werden, welche zunächst mit einem Polyvinylacetallackauftrag versehen worden
sind. Die Verbindung wird in der Weise durchgeführt, daß die einander berührenden Oberflächen mit einem
geeigneten Lösungsmittelauftrag versehen werden und ein Druck ausgeübt wird, während das Lösungsmittel
dispergiert.
(II) Gegossene Vorpolymere
Eine vorgeformte Treibstoffladung, welche mit einem Film von Polyvinylacetat belegt ist, dient auch hierbei als
Ausgangsmaterial für dieses Verfahren. Der Treibstoff wird in eine geeignete Form eingebracht, und das
gemischte Vorpolymer-Hemmaterial wird in einen ringförmigen Raum zwischen dem Treibstoff und der
Formoberfläche eingegossen.
Bei dieser Arbeitsweise werden vorzugsweise Epoxyde verwendet, jedoch können auch gewünschtenfalls
andere Materialien, wie ungesättigte, mit Peroxyd vulkanisierte Polyester oder Polyurethane verwendet
werden.
2. Vorgeformte Inhibitoren zum Eingießen
des Treibstoffs
des Treibstoffs
(I) Duplex-Filmsystein
Auf eine dünne Trägerfolie, beispielsweise aus Polyäthylen, wird ein Phenolformaldehydharzlackauftrag
aufgebracht, auf den dann Polyvinylacetalpulver aufgetragen wird, um so einen von einer Folie
getragenen Duplex-Film zu bilden. Wenn der Harzauftrag durch Erwärmen und Durchführen zwischen
Walzen verfestigt worden ist, kann die Trägerfolie abgestreift werden, so daß der Duplex-Film aus
Phenolformaldehyd und Polyvinylacetat freigelegt wird. Dieser Duplex-Film, welcher einen Griff ähnlich
Reinigungspapier besitzt, kann auf der Oberfläche des
Inhibitors abgelegt werden, welcher mit dem Treibstoff
verbunden werden soll, wobei die Polyvinylacetalschicht außen zu liegen kommt Die Anteile an Phenolformaldehyd
und Polyvinylacetal können zwischen 1 :1 und 1 :4 verändert werden, obwohl auch Verhältnisse außerhalb
dieses Bereiches angewendet werden können, falls dies erforderlich ist.
(II) Lackauftragssystem
Hierbei wird die Oberfläche des Hemmaierials,
welches mit dem Treibstoff verbunden werden soll, mit einem Auftrag von zwei Lösungen versehen. Die erste
Lösung enthält Phenolformaldehyd und die zweite Polyvinylacetal, wobei der erste Auftrag an der Luft
getrocknet wird, bevor der zweite aufgebracht wird. Bei einem bevorzugten Verfahren enthält die erste Lösung
sowohl Phenolformaldehyd als auch Acetal. Der Auftrag kann durch Sprühen oder Tauchen erfolgen,
wobei die Viskosität der Lösungen entsprechend eingestellt wird, um der jeweiligen Methode zu
entsprechen. Ein Auftrag durch Tauchen ist ideal, wenn beide Seiten des Hemmittels mit dem Belag versehen
werden sollen.
(III) Pudereinbettsystem
Die Oberfläche des Hemmaterials wird zunächst mit einem Auftrag einer Phenolformaldehydlösung versehen,
und der noch klebrige Oberflächenauftrag wird dann mit Polyvinylacetalpulver bestäubt. Hierbei wird
ein Duplex-Film in situ hergestellt, so daß die bei der Handhabung eines solchen Films auftretenden Schwierigkeiten
vermieden werden.
Wenn das Hemmaterial auf den entsprechenden Oberflächen des Treibstoffs abgelegt worden ist oder
wenn die Treibstoffladung in eine Hülse des Hemmaterials eingegossen worden ist, so wird der mit dem
Hemmittel versehene Treibstoff vorzugsweise einer Wärme- und Druckbehandlung unterworfen, um den
Treibstoff auszuhärten und die Klebverbindung zwischen dem Hemmaterial und dem Treibstoff zu
erzeugen.
Bei einem bevorzugten Verfahren wird ein elastomeres
Hemmittel in Form einer Schale oder Hülse hergestellt, und zwar durch Auftragen von Hand auf
einem entsprechenden Formstück oder durch eine Gießbehandlung. Die innere Oberfläche dieser Hülse
wird dann mit einem Duplex-Harzbelag versehen, und der zweibasige Treibstoff wird in die so vorbereitete
Hülse eingegossen.
Der Erfindungsgegenstand ist in den folgenden Beispielen näher erläutert:
Die innere Oberfläche eines Stahlrohre mit einem Durchmesser von 152 mm wurde gereinigt und mit einer
Polypropylenfolie als Trennmittel ausgekleidet, und auf das eine Ende des Stahlrohres wurde ein kuppeiförmiger
Stahldeckel aufgebracht, der vorher gereinigt worden ist.
Unter Anwendung des Deckels als Form wurde eine Bahn des Hemmittels, bestehend aus nichtvulkanisiertem
chloriertem sulfoniertem Polyäthylen einer Stärke von 1,5 mm unter Vakuum geformt, um einen domartigen
Deckel zu bilden. In der gleichen Form wurde eine ähnliche Scheibe oder ein ähnlicher Deckel aus
Polypropylenfolie hergestellt. In den Mittelpunkten dieser beiden Scheiben wurden Löcher mit einem
Durchmesser von 16 mm eingestanzt. Die Scheiben
wurden dann mit Trichloräthyleii entfettet und an der
Luft 30 Minuten lang trocknen gelassen.
Die inneren und äußeren Oberflächen der Polyäthylen-Scheibe wurden mit Brennspiritus angestrichen, und
während die Oberfläche noch feucht war, wurde die Rückenfolie aus Polyäthylen von einem Duplex-Harzfilm
abgestreift, in der beschriebenen Weise vorbereitet und der Film wurde dann auf die Polyäthylen-Scheibe
mit einem Rand von 12,7 mm aufgebracht Die so mit
ίο dem Harzbelag versehene Scheibe wurde dann bei
Raumtemperatur 24 Stunden an der Luft trocknen gelassen.
Die domartig ausgebildete Polypropylenfolienscheibe wurde in den Deckel eingebracht, wobei sich an der
Oberseite der Folie die Polyäthylen-Scheibe befand, und zwar mit ihrer mit dem Belag versehenen Oberfläche
nach außen gerichtet
Eine 1,27 mm starke Bahn aus nichtvulkanisiertem modifiziertem chloriertem sulfoniertem Polyäthylen
von solcher Fläche, daß mit ihr die innere zylindrische Oberfläche des Stahlrohres ausgekleidet werden kann,
wi rde entfettet und in der oben angegebenen Weise mit einem Duplex-Harzfilmbelag versehen. Der beschriebene
Deckel wurde dann auf das eine Ende des Stahlrohres aufgebracht, und die mit dem Belag versehene
Polyäthylen-Auskleidungsbahn wurde in die Innenseite des Rohres derart eingebracht, daß ihre untere
gekrümmte Kante die Kante der domartigen Polyäthylen-Scheibe überlappte. Die äußere Oberfläche der
jo Oberlappungskante der Bahn ist vorher mit einem
Phenolformaldehydharz versehen worden. Die Längskanten der Auskleidung überlappten sich ebenfalls,
wobei der Überlappungsstreifen auch mit einem Phenolformaldehydauftrag versehen wurde. In jedem
Fall wurde der Phenolformaldehydauftrag zwischen den beiden Bahnen aus Polyäthylen angebracht.
Die innere Oberfläche der so gebildeten Polyäthylen-Hülse
wurde mit einer Polypropylenfolie als Trennmittel bedeckt, und dann wurde die innere Oberfläche der
Folie weiter mit einer Bahn aus Celluloseacetat als Trennmittel versehen. Ein Druckbeutel wurde in die
Hülse eingebracht, und der Beutel wurde unter einem Druck von 4,2 kg/cm2 bei Raumtemperatur gebracht.
Der so unter Druck stehende Zusammenbau wurde dann 272 Stunden lang auf 1500C erwärmt, dann auf
Raumtemperatur abkühlen gelassen, und der Beutel und das Trennmittel wurden entfernt.
Der Deckel wurde entfernt und die gebildete Hülse vorsichtig aus dem Stahlrohr entfernt. Ein Rohr oder ein
Gießschlauch, hergestellt aus Polyvinylformalpulver, wurde an dem domförmigen Ende der Hülse angebracht,
so daß die Bohrung des Rohrs in einer Linie mit der Zentralbohrung in dem domförmigen Ende lag. Die
Verbindung wurde dadurch hergestellt, daß die zusammenpassenden Oberflächen mit einem Belag aus einer
Lösung von Polyvinylformalpulver in Dioxan versehen und dann die Teile zusammengepreßt wurden, worauf
sie 24 Stunden an der Luft trocknen gelassen wurden.
Die mit einem Harzbelag versehene innere Oberflä-
bo ehe der so gebildeten Hemmhülse wurde mit Methylethylketon
entfettet, und der doppelbasige Festtreibstoff wurde eingefüllt, indem die Hülse zunächst mit dem
körnigen Treibstoffpulver gefüllt wurde, das sich auf Nitrocellulose aufbaut, und dann die Luft zwischen den
Körnern durch eine Gießflüssigkeit ausgetrieben wurde, welche aus unempfindlich gemachtem Nitroglycerin
besteht. Die Gießflüssigkeit wurde in die Hülse durch das Gießrohr aus einem Vorratsbehälter eingepreßt.
und zwar mil unier Druck stehendem Stieksloffgas.
Wenn die Luft entfernt worden ist, ließ man die ganze Masse, bestehend aus Nitrocellulose/Nitroglycerin, fest
werden, und sie wurde dann 96 Stunden lang einer Wärmebehandlung bei 60uC unterwürfen. Während
dieser Aushänungsbehandlung wurde die obere Oberfläche des Treibstoffs unter einem leichten Stickstoff-
Überdruck gehalten.
Dieses Herstellungsverfahren ist besonders geeignet /ur Herstellung von kleinen Produktionen für gehemmte
Treibstoffe, wie sie beispielsweise für Forschungsund
Entwicklungsprojekte verwendet werden.
Eine vorgeformte Hemmhülse, bestehend aus einem im allgemeinen zylindrischen Körperteil, der an einem
Ende durch einen dommrmigen Deckel geschlossen ist und der eine zentrale Öffnung mit einem Gießrohr
aufweist, wurde aus einer aus modifiziertem chlorieriem
sulfonierten! Polyäthylen bestehenden Formmasse geformt, d. h. die durch Zusatz von anorganischen
Füllstoffen modifiziert worden ist, um die Wärmebeständigkeit zu verbessern und dem auch noch
Weichmacher zugesetzt sind, um bessere Fließeigenschaften
zu ergeben.
Die innere Oberfläche des Behälters wurde poliert, mit Trichlorethylen entfettet und über Nacht einer
Wärmebehandlung bei 600C unterworfen. Die innere Oberfiäche wurde dann mit Brennspintus ausgewischt
und 15 Minuten lang an der Luft getrocknet.
Die innere Oberfläche des Behälters wurde durch Walzen mit einem Belag mit einer Lösung von
Phenolformaidehyd in Brennspiritus (1/2 v/v) versehen
und 2 Stunden lang an der Luft getrocknet. Dieses
Verfahren wurde wiederholt, um einen glatten Belag einer Stärke zwischen 0,025 und 0,038 mm zu ergeben,
worauf dann der Behälter 30 Minuten lang an der Luft
getrockne» wurde.
Der klebrige Obeifiächenbelag wurde mit Polyvinylformalpiiiver
bestäubt, um einen gleichmäßigen Belag zu ergeben, und das überschüssige Pulver wurde
entfernt. Der so mit einem Belag versehene Behälter wurde über Nacht bei 60c C wärmebehandelt.
Dieser Behälter wurde in eine Form eingesetzt und die mit dem Polyvinylformalpulver belegte Oberfläche
mit einer Polypropylenfolie abgedeckt, welche als Trennmittel dient. In den Behälter wurde ein Preßbeutel
eingeführt und dieser unter einem Druck von 4,2 kg/cm2 gebracht. Der Zusammenbau wurde in einen Warmluftofen
eingesetzt und in ihm 2'/2 Stunden lang auf 1500C
erwärmt. Der Zusammenbau wurde dann abkühlen gelassen und der Druckbeutei, das Trennmittel und die
gehärtete, mit einem Belag versehene Hemmhülse wurde aus der Form entfernt.
Die mit dem Belag versehenen Oberflächen wurden mit Methylethylketon entfettet, und der doppelbasige
Treibstoff wurde in den Behälter in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise eingegossen.
Auf diese Weise geformte Hemmittel sind besonders
zweckmäßig, wenn bei der Produktion eine große Ausstoßzahl erforderlich ist
Eine zylindrische Treibstoffladung von 75 mm Durchmesser wurde mit einer zentralen .Bohrung auf eine
Stange aufgesteckt, die sich durch die Bohrung erstreckte, wobei die Enden der Bohrung verschlossen
wurden. Die äußere Oberfläche der Treibstoffladung wurde mil Methylethylketon abgewischt, 15 Minuten
lang aii der Luft getrocknet, dann mit einem Folyvinylformal-Lackauftrag durch Eintauchen versehen.
Das Lacklösungsmiucl wurde entfernt, indem eine > Trocknurigsbchandlung 24 Stunden lang in einem
luftstrom von bO'" C durchgeführt wurde.
Unterdessen wurde eine Form vorbereitet, welche aus einem zylindrischen aufgespaltenen Formteil mit
einem Durchmesser bestand, der 6 mm größer war als
in der des Treibstoffs. Die innere zylindrische Oberfläche
des Formteils wurde in seiner zusammengestellten Lage mit einem Silikonfellbelag verschen, um ein Anhaften
zu verhindern, und am einen Ende der Form wurde ein Verschlußdeckel angebrach; und verbolzt. Hierbei
r> wurde ebenfalls eine Dichtung durch Einlegen einer
ringföi-pilgcn SiliRonkautschukschcibc bewirkt, die
einen inneren Durchmesser besaß, der wesentlich kleiner als 75 mm war. Der Endverschluß war mit einer
axialen Zentrierstange versehen, welche in die zylindri
2') sehe Bohrung paßt, um die Treibstoffladung koaxial mit
liem zylindrischen Formteil auszurichten. Die Zentrierstange
war an ihrem oberen Ende mit einem Gewinde versehen, so daß die Ladung fest gegen die radialen
inneren Teile der Silikonkautschukdichtungsscheibe
:~i gepreßt werden konnte, um so zu verhindern, daß Harz
in die Bohrung eintritt.
Epoxydharz wurde mit einem Härter im Gewichtsverhältnis 100/80 gemischt und evakuiert, um Lufteinschlüsse
zu entfernen. Das gemischte Harz wurde dann
Ji; durch Vakuum in den unleren Teil eines Ringraumes
gesaugt, welcher sich zwischen der Ladung und dem zylindrischen Formteil befindet, und zu diesem Zweck
war am Boden ein entsprechendes Saugrohr vorgesehen. Wenn der Raum gefüllt war, wurde das Rohr
ti entfernt, und die Einlaßöffnung wurde mit einem
Silikonkautschukstopfen verschlossen. Der Zusammenbau wurde bei Raumtemperatur 16 Stunden lang
erhärten gelassen, worauf dann die Form auseinandergenommen und die Hcmmladung gelöst wurde. Einige
Ladungen wurden weitere 2 Tage lang bei 60°C r achhärten geiasren.
Dieses Verfahren ist besonders geeignet zurr Hemmen von kleinen Treibstoffladungen, wie sie füi
Forschungs- und Entwicklungszwecke benötigt werden
■-.-. Durch entsprechende Ausgestaltung der Einrichtung
i_nd mit zusätzlichen Vorrichtungen zum Beheizen unc Abkühlen, um hierdurch das Aushärten des Harzes zi
beschleunigen, läßt sich dieses Verfahren besonder; zweckmäßig für die Massenproduktion von gehemmter
V) Treibstoffladungen verwenden.
Eine vorgeformte Treibstoffladung wurde mit einerr Belag aus Polyvinylforrnal, wie im Beispiel 3 beschrie
ben, versehen und dann getrocknet
Die eine Fläche von einer Bahn von unvulkanisierterr Hemmaterial aus modifiziertem chloriertem sulfonierten! Polyäthylen, 0,5 mm stark, wurde zunächst durch
Kalandern mit einem Belag aus einer Lösung versehen
ho die gleiche Teile Phenolformaldehyd und Polyvinylfor
mai in Äthylendichlorid/Cyclohexanon (2/1) ah Lösungsmittel enthielt. Auf diese Weise wurde ein FiIn
hergestellt, der getrocknet eine Stärke von 0,025 mn besaß. Es wurden beide Flächen der Bahn mit einen
b5 Auftrag versehen, und die Bahn wurde dann 15 Minutei
iang in einem Luftstrom von 60° C getrocknet. Eil zweiter Lackauftrag bestand aus einer Polyvinylformal
Lösung in Äthylendichlorid/Cyclohexanon, und diesel
Lackauftrag wurde ebenfalls auf beide Seiten der Bahn
aufgetragen, wobei ein weiterer Filmbelag einer Slärke von 0,05 mm hergestellt wurde. Die mit dem Belag
versehene Bahn wurde dann 16 Stunden lang bei 60° C getrocknet und unter Zwischenlage eines Poiypropylenfilms,
zum Zweck eine Berührung der behandelten Oberflächen zu verhindern, fest zu einem Mantel
aufgewickelt. Eine Schutzhülse aus Kautschuk wurde dann über die Walze gezogen und an den Enden
versiegelt.
Die Vulkanisation der Klebstoffe und des modifizierten Polyäthylen-Kautschuks in dem Zusammenbau
wurde bei einer Temperatur von 1500C unter einem Druck von 6,3 kg/cm2 durchgeführt. Nach dem Abkühlen
wurde die Walze auf eine Drehbank gespannt, und 50 mm breite Streifen von vorbereitetem Polyäthylen
wurden abgeschnitten.
Die vorgeformte und mit einem Belag versehene Treibstoffladung, wie sie oben beschrieben worden ist,
wurde schraubenlinienförmig mit diesen Streifen umwickelt, wobei die Seitenkanten fest aufeinanderlagen.
Das Verkleben erfolgte in der Weise, daß die gegeneinanderstoßenden Oberflächen mit Aceton befeuchtet
und sie dann unter leichtem Druck getrocknet wurden. Es wurden drei Lagen aus Polyäthyien-Band
aufgewickelt, wobei die Schraubenwindungen zueinander versetzt wurden. Das Verkleben erfolgte in jedem
Fall mit Hilfe von Aceton.
Dieser Zusammenbau wurde dann 2 Tage lang einer Wärmebehandlung bei 60°C unterworfen, um eine
vollkommene Verklebung zu erzielen.
Es wurden Zugfestigkeitsversuche im Laboratorium durchgeführt, und zwai mit scheibenförmigen zusammengestoßenen
Verbindungen aus Stahl/modifiziertem Polyäthylen/Treibstoff/modifiziertem Polyäthylen/
Stahl und Stahl/Treibstoff/Stahl, die in der angegebenen Weise hergestellt worden sind. Es wurde keine
Haftfähigkeit an dem Treibstoff oder Polyäthylen festgestellt und nur in der Verbindung, wobei Zugfestigkeitswerte
von über 84,4 kg/cm·' gemessen wurden.
2. Vergrößerte Lagerungszeiten
Eigenschaften der gehemmten Treibstoffladungen
Gehemmte Treibstofflaciungen, welche nach den
beschriebenen Verfahren hergestellt worden sind, zeigten bemerkenswerte Verbesserungen gegenüber
ähnlichen Ladungen, welche mit den üblichen celluloseartigen Stoffen gehemmt worden sind. Dies ergibt sich
aus beispielsweise folgenden Untersuchungen:
I.Gewichts- und Raumersparnis
Treibstoffiadungen mit einem Durchmesser von 150 mm und Abbrennzeiten der Größenordnung von 90
Sekunden erfordern nur eine Stärke von 0.25 mm des Hemmittels aus modifiziertem chloriertem sulfoniertem
Polyäthylen gegenüber Stärken von 3,5 bis 5 mm bei Verwendung von Celluloseacetat.
Treibsioffladungen, welche mehr als 30 Gew.-% Nitroglycerin enthielten und wobei das Hemmittel aus
r< Celluloseacetat bestand, wurden bei 600C gelagert.
Schon nach 3 Monaten fielen diese Ladungen bei einem Zündversuch aus, weil das Celluloseacetat durchbrannte.
Es wurde festgestellt, daß dieses 40 Gew.-% Nitroglycerin enthält.
ίο Ähnliche Treibstoffladungen wurden mit einem
Hemmittel gemäß der Erfindung versehen und nach einer Lagerungszeit 9 Monate lang bei 60°C ließen sie
sich fehlerfrei zünden. Wenn bei diesen Ladungen gelegentlich Fehlzündungen auftraten, so war dies auf
Ii Fehler des Treibstoffs und nicht des Hemmittels oder
der Verbindung zwischen dem Hemmittel und dem Treibstoff zurückzuführen.
3. Verbesserte Beständigkeit gegenüber
Temperaturunterschieden
Temperaturunterschieden
Feste Treibstoffladungen mit einem Durchmesser von 400 mm und einer Länge von 800 mm wurden in drei
Gruppen geteilt, und sie wurden an einem Ende und an der gesamteii zylindrischen Oberfläche mit einem
2ϊ Hemmitte! versehen. Als Hemmittel wurden folgende
Materialien verwendet:
Gruppe (a): Celluloseacetat
Gruppe (b): Äthylcellulose verlackt mit
Nitrocellulose
'" Gruppe (c): modifiziertes chloriertes sulfoniertes Polyäthylen.
Die mit dem Hemmittel versehenen Treibstoffladungen wurden folgenden Temperaturuntersuchungen
unterworfen:
1. +5 · -20,6/40,5/21,10C
+ 5 · -26/40,5/21,1° C
+ 5 ■ -26/52/21,10C
+ 5 · -26/40,5/21,1° C
+ 5 ■ -26/52/21,10C
+ 5 · -34/52/21,!0C
w +5 · -40/52/2Ϊ.rC
4 5 ■ -40/60/21.Γ C
+ 5 · -40/60° C
w +5 · -40/52/2Ϊ.rC
4 5 ■ -40/60/21.Γ C
+ 5 · -40/60° C
2. -26/52/21,rc
Die Ladungen der Gruppe (a) zeigten Ablösungendes Treibstoffs von dem Hemmittel und ein Abblättern des
Hemmittels in der ersten Versuchsreihe bei der Stufe -34/52/21,rc des Versuches (1) und bei der zehnten
Versuchsreihe des Versuches (2).
■-,o Die Ladungen der Gruppe (b) zeigten weitgehende
Abtrennungen des Treibstoffs von dem Hemmittel bei den ersten fünf Versuchsreihen bei - 26/40,5/21,1°C des
ersten Versuches und bei der fünften Versuchsreihe des Versuches (2).
Die Ladungen der Gruppe (c) durchfließen unbeanstandet die ganze Versuchsreihe (1) und sie ließen sich
dann erfolgreich bei einer Temperatur von —400C
abschießen. Diese Treibstoffladungen entsprachen auch 25 Versuchsreihen des Versuchs (2).
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von doppelbasigen Festtreibstoffen, die durch gegebenenfalls mit
Inertstoffen gefüllten Kunstharzschichten gegen oberflächlichen Abbrand isoliert sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die gegen Abbrand zu isolierenden Oberflächen über Polyvinylacetalharz
mit modifiziertem chloriertem sulfonierten! Polyäthylen,
modifizierten Äthylen-propylenterpolymeren oder einem an sich bekannten vergießbaren
Epoxid bzw. einem vergießbaren Polyurethankautschuk verbunden oder verklebt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Polyvinylacetal und dem
Isolierungsmittel ein weiteres Harz wie ein Epoxy-, Polyester- oder Formaldehydharz eingebracht wird.
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