DE112832C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung von Phosphor aus Phosphaten,
und anderem phosphorhaltigem, Material. Bisher wurde diese Art der Phosphorgewinnung
in der Weise ausgeführt, dafs man das mit geeigneten Reductionsmitteln versetzte Ausgangsmaterial
der Wirkung von Wärme in von aufsen erhitzten Retorten bezw. Muffeln aussetzte. Hierbei wird der Phosphor in Form
von Dämpfen abgetrieben, welche in Vorlagen aufgefangen werden. Der zur vollständigen
Entbindung des Phosphorgehaltes erforderliche Hitzegrad ist sehr hoch und es wirkt
seine Zufuhr von aufsen durch die Wände der Retorten, und Muffeln zerstörend auf
letztere ein, indem sie auf eine höhere Temperatur als die Beschickung erhitzt werden
müssen.
Zur Verbesserung des Verfahrens wurde vorgeschlagen, das phosphorhaltige Material zusammen
mit Reductionsmitteln in einem elektrischen Ofen gewöhnlicher Bauart zu erhitzen,
d. h. in einem Ofen, in welchem der Strom zwischen zwei Kohlenelektroden übergeht,
welche durch einen Zwischenraum von einander getrennt und mit der Beschickung bedeckt
sind. Hierdurch wird der Angriff der Hitze in das Innere der Masse der Beschickung
verlegt und somit die Ofenwandung nicht auf die erwähnte übermäfsige und zerstörende
Temperatur erhitzt; aufserdem kann bei dieser Methode die Ofenwandung unvergleichlich
widerstandsfähiger gegen hohe Hitzegrade gemacht werden, als wie die nothwendig relativ
dünnen Wandungen von Muffeln oder Retorten. Dieses verbesserte Verfahren hat jedoch den
Nachtheil, dafs durch die stürmischen Aufwallungen und heftigen Erschütterungen,
welche die eng localisirte Hitze des in Berührung mit geschmolzener Masse stehenden
Lichtbogens hervorruft, Kohlenstaub in gröfserer Menge mit den Phosphordämpfen in die Vorlage
geht und den verdichteten Phosphor entsprechend verunreinigt. Es ist unausführbar,
das Aufwallen in Wegfall zu bringen durch Anordnung der Elektroden oberhalb der Beschickung, weil alsdann die Kohlen einem
so bedeutenden Abbrand unterliegen, dafs der Procefs unausführbar wird; überdies ist die
Localisirung der Hitze des Lichtbogens eine solche, dafs sie nicht in zweckdienlicher Weise
zur Schmelzung durch Bestrahlung ausnutzbar ist.
Zweck vorliegender Erfindung ist, die Vortheile festzuhalten, welche sich aus der
Anwendung eines innerlich geheizten oder elektrischen Ofens ergeben, gleichzeitig aber
die oben berührten, mit dem Lichtbogen verknüpften Nachtheile zu vermeiden; zu. diesem
Zwecke wird die phosphorhaltige Beschickung gemäfs Patent 107736 vermittelst eines im
Ofenraum allseitig frei angeordneten Umsetzungswiderstandes mit J öuIe'scher Wärme
bestrahlt. Hierdurch wird einerseits heftiges Aufwallen, andererseits Verunreinigung mit
Kohlenstaub verhütet; die Phosphordämpfe
gelangen in so hoher Reinheit in die Vorlage, dafs im Allgemeinen eine Raffination des
Phosphors nicht erforderlich ist; auch wird wesentlich der ganze Phosphorgehalt der Beschickung
gewonnen.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein Beispiel des Ofens zur Ausführung der Erfindung
veranschaulicht.
Der Ofen besteht aus einer Kammer A, in deren genügend feuerfeste Wände solide
Kohlenblöcke,B eingesetzt sind, zum Anschlufs der Leiter C C. Die Blöcke sind durch eine
Kohlenstange D in leitender Verbindung. Die Beschickung E wird durch die Oeffnung F auf
die Kammersohle gebracht; die Rückstände werden durch die Oeffnung G abgezogen. Die
Phosphordämpfe gehen durch das Rohr H nach einer (nicht dargestellten) Vorlage.
Nachdem die Kammer beschickt ist, leitet man durch die Kohlenstange Strom von solcher
Stärke, dafs die durch den Widerstand entwickelte Wärme, welche theils durch
directe Strahlung, theils durch Zurückstrahlung von der Ofenwandung und -Decke zur Einwirkung
auf die Beschickung gelangt, genügend hoch ist, um die Verflüchtigung des Phosphorgehaltes
zu bewirken.
Es wurde gefunden, dafs es sich empfiehlt, eine Graphitstange D anstatt einer Kohlenstange
in die Blöcke B einzusetzen; denn wenn auch die Kohlenstange durch die intensive Hitze in
Graphit umgewandelt wird, so ist doch diese Umwandlung von einer so starken Zusammenziehung
begleitet, dafs die Stange leicht zerbricht.
. Das Verfahren .eignet, sich auch in vorzüglicher
Weise zur Destillation unreinen Phosphors behufs dessen Reinigung.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Gewinnung von Phosphor aus Phosphaten und anderem phosphorhaltigem Material mittelst elektrischer Widerstandserhitzung, dadurch gekennzeichnet, dafs man das Ausgangsmaterial unter Benutzung des Verfahrens des Patentes 107736 unbedeckt der Bestrahlung vermittelst eines in einer geschlossenen Kammer allseitig frei angeordneten elektrischen Widerstandes, z. B. eines Kohlenstiftes, unterwirft.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE112832C true DE112832C (de) |
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ID=382464
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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0
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