DE1127077B

DE1127077B - Verfahren zur Herstellung von schweissbaren Schrumpffolien

Info

Publication number: DE1127077B
Application number: DEF26750A
Authority: DE
Inventors: Dr Herbert Bartl; Dr Hans Scheurlen
Original assignee: Bayer AG
Current assignee: Bayer AG
Priority date: 1958-10-07
Filing date: 1958-10-07
Publication date: 1962-04-05
Also published as: NL244072A; US3114736A; GB882543A; CH383622A; FR1238589A

Description

Für verschiedene Verpackungszwecke werden sogenannte Schrumpffolien verwendet, die bei der Herstellung gedehnt werden und die Eigenschaft haben, sich unter Wärmeeinwirkung zusammenzuziehen, so daß sie die eingepackten Gegenstände fest und ohne Luftpolster umschließen. Man verwendet hierfür z. B. Folien aus Weichmacher enthaltenden Vinylidenchloridpolymerisaten. Der Gehalt dieser Folien an Weichmachern wirkt sich aber in vielen Fällen nachteilig aus, da die Weichmacher aus den Folien herausdiffundieren können. Die ebenfalls für Verpackungszwecke eingesetzte Polyäthylenterephthalatfolie hat trotz relativ guter Schrumpfung den Nachteil, daß sie nicht durch Hitze verschweißbar ist. Diese Verschweißung ist in den meisten Fällen für eine dauerhafte Verpackung unumgänglich. Zahlreiche andere weichmacherfreie, folienbildende Kunststoffe sind aber als Schrumpffolien nicht geeignet, da die Folien, auch wenn sie im hohen Maße gedehnt sind, nur wenig schrumpfen, sobald man sie einer Wärmebehandlung unterwirft.

Es wurde nun gefunden, daß überraschenderweise Mischpolymerisate aus Äthylen und Vinylacetat und/ oder Vinylpropionat sehr stark dehnbar sind und beim Erwärmen auch wieder zu schrumpfen vermögen, so daß sie sich zur Herstellung von physiologisch einwandfreien Schrumpffolien ausgezeichnet eignen. Diese Folien lassen sich außerdem durch Hitzeeinwirkung gut und dauerhaft verschweißen. Diese Mischpolymerisate können nach bekannten Polymerisationsverfahren hergestellt werden, z. B. durch radikalische Aktivierung mit organischen Peroxyden oder radikalbildenden Azoverbindungen oder auch mit sogenannten Koordinationskatalysatoren wie Vanadinchloride, die man mit Aluminiumtrialkylen reduziert. Die physikalischen Eigenschaften der Mischpolymerisate hängen dabei sehr vom Vinylestergehalt sowie dem Molekulargewicht und dem kristallinen Anteil der Produkte ab.

Die Mischpolymerisate mit hohem Vinylestergehalt können eine gewisse Klebrigkeit besitzen. Man kann die Klebrigkeit wohl durch Zumischen geeigneter Füllstoffe, wie z. B. von feinteiligen Silikatfüllstoffen, beseitigen, aber für viele Verpackungszwecke ist es doch erwünscht, daß die Folien volltransparent sind. Zur Herstellung solcher nicht klebenden transparenten Schrumpffolien eignen sich besonders Mischpolymerisate mit einem Gehalt von etwa 5 bis 35 Gewichtsprozent an einpolymerisiertem Vinylacetat und/ oder Vinylpropionat. Die physikalischen Eigenschaften der Schrumpffolien aus diesen Mischpolymerisaten sind besonders hochwertig, wenn die Mischverfahren zur Herstellung
von schweißbaren Schrumpffolien

Anmelder:

Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen-Bayerwerk

Dr. Herbert Bartl, Köln-Stammheim,

und Dr. Hans Scheurlen, Leverkusen,

sind als Erfinder genannt worden

polymerisate nach dem Verfahren gemäß der nicht vorveröffentlichten französischen Patentschrift 1189 387 in Abwesenheit von Netzmitteln und in Gegenwart von tert. Butylalkohol hergestellt werden.

Nicht klebende Folien mit besonders hoher Festigkeit und einem ausgezeichneten Schrumpfeffekt, die darüber hinaus glasklar sind, erhält man ferner aus teilweise oder vollständig verseiften Mischpolymerisaten des Äthylens und der genannten Vinylester, die vorzugsweise 20 bis 70 Gewichtsprozent an einpolymerisiertem Vinylacetat und/oder Propionat enthalten. Die Verseifung dieser Mischpolymerisate kann nach bekannten Methoden, z. B. durch Einwirken von wäßrigen Alkalien oder von niedermolekularen aliphatischen Alkoholen in Gegenwart eines Umesterungskatalysators, wie Z.B.Chlorwasserstoff, erfolgen. Die Reckung der Folien kann nach an sich bekannten Verfahren sowohl in als auch quer zur Fließrichtung vorgenommen werden, wobei es nicht erforderlich ist, bei dem Recken der extrudierten Folien zusätzlich Wärme einwirken zu lassen. Die aus den beschriebenen Polymerisaten hergestellten gereckten Folien sind praktisch vollkommen transparent und dimensionsstabil, d. h., sie zeigen bei Raumtemperatur keine Schrumpfung.

Die Schrumpfeigenschaften der erfkidungsgemäßen Folien werden in den folgenden Beispielen erläutert. Es werden Folien mit einer Dicke von 0,3 bis 0,4 mm mit Hilfe einer Schneckenspritzmaschine und einer Breitschlitzdüse hergestellt. Aus diesen Folien werden Streifen der Abmessung 100· 12 mm ausgestanzt, die daraufhin mit einem Vorschub von 50 mm/Minute auf die jeweils angegebene Länge gereckt werden. Die Schrumpfwerte werden nach einem kurzen Eintauchen (5 Sekunden) der gereckten

209 558/468

Streifen in Wasser von verschiedener Temperatur gemessen.

Beispiel 1

Folien aus einem Mischpolymerisat aus Äthylen und Vinylacetat (25% Vinylacetat), hergestellt nach den Verfahren gemäß der nicht vorveröffentliohten französischen Patentschrift 1189 387.

Meßlänge
vor der
Reckung

50 mm
50 mm
50 mm

Meßlänge nach der Reckung

87 mm 125 mm 165 mm

Prozentuale Schrumpfung bei ° G 60 I 70 [ 80 I 90

33 44 38

37 48 48

39

54 57

42 61 62

45 64 69

Meßlänge
vor der
Reckung

50 mm
50 mm
50 mm

Meßlänge nach der Reckung

100 mm 155 mm 200 mm

Prozentuale Schrumpfung bei ° C 60 70 I 80 I 90 !

20 20 19

28 30 26

33 36 35

38 45 45

Beispiel 3

Folie aus einem Mischpolymerisat aus Äthylen und Vinylacetat (17%), hergestellt nach dem Verfahren gemäß der nidht vorveröffentlichten französischen Patentschrift 1189 387.

10 Meßlänge
vor der
Reckung

50 mm
50 mm
50 mm

Meßlänge
nach der
Reckung

85 mm
125 mm
170 mm

Prozentuale

Schrumpfung bei ° C

60 I 80 I 90

35
41
46

47
51
54

Beispiel 2

Folie aus einem Mischpolymerisat aus Äthylen und Vinylacetat (35%), bei welchem etwa 40% aller Acetylgruppen verseift sind. Das Mischpolymerisat wird hergestellt nach dem Verfahren gemäß der nicht vorveröffenth'chten französischen Patentschrift 1189 387.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 40 59 60

1. Verfahren zur Herstellung von verschweißbaren Schrumpffolien durch Recken von Folien austhermoplastischenÄthylenmischpolymerisaten, dadurch gekennzeichnet, daß man als Äthylenmischpolymerisate weichmacherfreie Mischpolymerisate aus 95 bis 30 Gewichtsprozent Äthylen und 5 bis 70 Gewichtsprozent Vinylacetat und/ oder Vinylpropionat verwendet, wobei die Mischpolymerisate ganz oder teilweise verseift sein können.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Mischpolymerisate aus 95 bis 65 Gewichtsprozent Äthylen und 5 bis 35 Gewichtsprozent Vinylpropionat verwendet.

2OJ 558/468 3.62