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Frei stehende Wandanordnung für Kühltruhen, Kühlschränke und sonstige
Kühlräume aus Isolierplatten Es ist bekannt, selbsttragende Wände aus Isoliermaterial
zu erstellen. Das Isoliermaterial wird hierbei in Form von Isolierplatten angewandt.
Es ist auch bekannt, solche Isolierplatten in Verbindung mit selbsttragenden Wänden
zu benutzen zwecks Isolierung gegen Kälte, Wärme und/oder Schall. Die Isolierplatten,
die in Art eines Baukastensystems als einzelne Bauelemente verwendet werden können,
bestehen vorzugsweise aus Korkplatten, Kunststoffplatten u. dgL Die Verarbeitung
solcher Isolierplatten ergibt jedoch bei der bisherigen Art der Zueinanderordnung
und gegenseitigen Halterung erhebliche Nachteile in isoliertechnischer Beziehung.
Ein Nachteil ist der erhöhte Fugenverlust. Er begründet sich wie folgt: Die Hersteller
von Isoliermaterialien streben nach immer diffusionsdichteren und leichteren Materialien.
Die Wärmeleitzahl sinkt, damit steigt die Isolierfähigkeit oder der Isolierwert,
damit sinken die anzuwendenden wirtschaftlichen Isolierstärken. Es folgt daraus,
daß die Fugen stärker beaufschlagt werden, d. h., Fugenfehler machen sich
im erhöhten Wärme- oder Kälteverlust bemerkbar.
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Ein weiterer Nachteil ergibt sich, daß leichte Werkstoffe oder Materialien
nicht die Festigkeiten besitzen wie schwere. Wie vorerwähnt, wird aus Gründen der
Gewichts- und Rohstoffersparnis der Markt in zunehmendem Maße mit leichten Isoliermaterialien
beliefert, wie leichten Schäumen und feinen Fasern. Es liegt auf der Hand, daß die
Belastbarkeit und Widerstandsfähigkeit solcher Wände aus solchen leichten Materialien
gegen mechanische Einflüsse aus solchen leichten Materialien nur gering ist.
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Weiter kommt als nachteilig hinzu, daß solche leichten und verhältnismäßig
lockeren Materialien dem Abrieb und der Zerrüttung mehr unterliegen als schwere
Materialien. Um zu verhindern, daß sich Isolierplatten voneinander oder von der
Auflage lösen, eventuell sogar Teile der Wand zusammensacken, ist ein erhöhter und
damit verteuernder Verlegeaufwand nötig.
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Weiter wirkt sich nachteilig aus, daß z. B. die Gruppe der Kunststoffe
einen hohen Ausdehnungskoetfizienten hat. Die einzelnen Platten verändern teils
durch Feuchtigkeits-, teils durch Temperatureinflüsse ihre Form, sie unterliegen
unkontrollierbaren Spannungen, die auch durch äußere Einflüsse vergrößert werden
können. Das hat zur Folge: Risse in der Abdeckung, Fugenrisse, auf deren Auswirkung
schon hingewiesen wurde, Veränderung in der Fluchtlinie einer Wand bzw. Verwerfungen.
Daraus resultiert, daß sichdurchDampfdiffusion (hauptsächlieh bei stationären Isolierungen)
und Luftinfiltration (bei bewegten, isolierten Anlagen) die Isoliermaterialien mit
Feuchtigkeit anreichern. Das Wechselspiel zwischen vermindertem Isolierwert und
erhöhter Isolierstärke beginnt von neuem. Überstarke lsolierungen verringern den
Anteil des Nutzraumes und vergrößern das Gewicht der gesamten Isolierung, zwei entscheidende
Faktoren in der Isoliertechnik für Fahrzeuge und Schiffe. Neuerdings geht man dazu
über, die Isoliermaterialien durch Entfeuchtung trocken zu halten; abgesehen von
dem verteuernden zusätzlichen apparativen Aufwand einer Entfeuchtungsanlage zieht
diese Methode eine Verteuerung der Isolierung nach sich, da die dem Laderaum zugekehrte
Seite luftführende Kanäle enthalten muß, die sich über den gesamten Flächenbereich
der isolierten Wand erstrecken.
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Es ist bereits bekannt, bei Wandisolierungen versetzte Vertikal- und/oder
Horizontalfugen vorzusehen. Durch diese Versetzung allein wird jedoch noch keine
Versteifung erzielt.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Mittel für eine
Wandisolierung aufzuzeigen, die es gestatten, unter voller Ausnutzung der Isolierwerte
handelsübliche Isoliermaterialien zu verarbeiten, vorzugsweise unter Verwendung
von Kunststoffschäumen und feinsten Fasermaterialien, gleichzeitig aber auch die
Beseitigung vorerwähnter Nachteile zu bewirken.
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Demgemäß ist die Erfindung bei frei stehenden Wandanordnungen für
Kühltruhen, Kühlschränke und sonstige KüWräume, die aus Isolierplatten bestehen,
die ihrerseits ein- oder doppellagig mit versetzten
Vertikal- und/oder
Horizontalftigen vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß Z-förmige selbsttragende
Profile jeweils zwischen benachbarten Isolierplatten angeordnet sind, wobei die
Steglänge der Profile das Ausmaß der Fugenversetzung bedingt und wobei die beiden
abgewinkelten Schenkel dieser Profile nur teilweise in ihre zugehörigen Stoßfugen
hineinragen.
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Erfindungsgemäß werden die Flächenftigen zwischen den Isoliermaterialien
und den Flächen der Versteifungen oder Profile mit Dichtungs- und/oder Befestigungsmitteln
versehen.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung werden die Isolierplatten
im Bereich der selbsttragenden Profile, nämlich der Steg- und Schenkelflächen, miteinander
verklebt. Die verbleibenden Fugenspalten können vorteilhaft mit Füllstoffen, vorzugsweise
plastischen Kittmassen, aufgezogen werden.
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Weiter können die Versteifungen oder Profile fachwerkähnlich in horizontaler
und vertikaler Richtung angeordnet sein.
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Die Versteifungen oder Profile, und zwar vorzugsweise die senkrecht
angeordneten, können an ihren Enden Abkröpfungen oder Absätze aufweisen zur Auflagerung
von waagerecht verlaufenden Abstandselementen. Diese Anordnung empfiehlt sich insbesondere
bei der Schaffung von Tiefkühltruhen. Die durch die Abkröpfungen bedingten Längenmaße
der Versteifungen bestimmen die entsprechenden Wandmaße, z. B. der Tiefkühltruhen.
Diesen Maßen sind dann auch die Abmessungen der zur Verwendung kommendenIsolierplatten
angepaßt.Man kann diese Versteifungen oder Profile auch selbsttragend ausgestalten
oder auch beispielsweise aus geschäumten Isoliermaterialien von einer Kunststoffschicht
oder anderen Abdeckungen umgeben selbsttragend machen, wobei solche selbsttragenden
Versteifungen oder Profile alsdann nur in senkrechter Richtung zu verlaufen brauchen,
während in waagerechter Richtung Gurtungen angewendet werden aus Bändern, Draht
od. dgl. Ebenso wie gemäß der Erfindung die z. B. im Querschnitt -7-förmig gestalteten
Versteifungen im Bereich der Dicke der Isolierplatten liegen, ebenso haben dann
auch diese Gurtungsmaterialien im Bereich der Dicke der Isolierplatten sich zu befinden.
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Die Erfindung ist auch bei Schiffsisolierungen, Kühlwagenisolierungen
und allen übrigen Kühlraumisoherungen anwendbar. In diesen Fällen werden die waagerechten
und/oder senkrechten Versteifungen, die im Bereich der Dicke der Isolierplatten
liegen, gemäß einer Weiterbildung der Erfindung mit den selbsttragenden Wandflächen
oder der Abdeckung verbunden.
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Diese Verbindungen können in vielfältigen, verschiedenen Ausführungen
erfolgen. Die Querschnitte solcher Verbindungen wird man dabei immer möglichst klein
halten, weil derartige Verbindungen letzthin Kältebrücken darstellen.
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Nach derErfindung kann dieWandisolierung auch so aufgebaut sein, daß
Hohlräume entweder zwischen der Abdeckung und dem Isoliermaterial und/ oder zwischen
den selbsttragenden Wandflächen und dem Isoliermaterial angeordnet werden.
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Wenn es sich darum handelt, eine Wandisolierung zu schaffen, die nicht
aus mehrlagigen Isolierplatten, sondern aus einlagigen Isolierplatten besteht, dann
ist die Erfindung in der Weise anwendbar, daß gegenüberliegende Seitenkanten dieser
Isolierplatte z. B. treppenartig abgestuft sind; dadurch ergeben sich auch bei einlagigen
Isolierplatten Stoßfugen einerseits und Flächenfugen andererseits, und zwischen
diesen Stoß- und Flächenfugen werden die Versteifungen eingelagert. Auch bei einer
Wandisolierung mit einlagigen Isolierplatten können diese treppenartigen Abstufungen
nicht nur an zwei einander gegenüberliegenden Seitenkanten, sondern an allen vier
Seitenkanten vorgesehen sein, damit eine überlappung der Isolierplatten an allen
Fugen geschaffen wird.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend beschrieben.
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Es zeigt Abb. 1 in Seitenansicht und Draufsicht eine doppellagige
Wandisolierung. In der vertikalen Fuge, die von den Isolierplatten 1 und
2 gebildet wird, befindet sich eine im Querschnitt Z-förmige Versteifung
3. Der Steg 5 dieser Versteifung steht quer zum Diffusionsstrom4.
Dieser Steg5 liegt in zweckmäßiger Länge und Form sowohl den Isolierplatten
1 als auch den Isolierplatten 2 an. Träger für Kitt oder Klebemittel, die
vorzugsweise plastisch, d. h. auch dehnungsfähig sein sollen, ist die in
der Fugenfläche liegende Fläche 5 der fugenversetzenden Versteifung
3. Der Steg 5 kann mit Löchern oder Bolzen versehen sein, damit er
dicht und dichtend an die Isolierplatten herangedrückt werden kann. Der Abstand
6 wird durch die zueinander fixierten Halterungen 3 bestimmt, während
der Abstand 7 den Fugenantell quer zum Diffusionsstrom inVerbindung mit der
Versteifung 3 wahlweise in der Größenordnung und zweckentsprechend in der
Form durch den Steg 5 bildet. Dasselbe Prinzip läßt sich auch in der Längsfuge
bzw. gleichzeitig in beiden, also in der Längs- und in der Querfuge, wiederholen.
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In der Abb. 2 ist ein entsprechender Knotenpunkt in zwei verschiedenen
Ansichten dargestellt. Die schraffierte Fläche, in der Vorderansicht ist der Fugenantell,
der quer zum Diffusionsstroin liegt. Die vertikale Versteifung 3 wird durch
die horizontale Versteifung 8 fixiert, und umgekehrt. Der Knotenpunkt kann
durch bekannte Verbindungen, z. B. durch Niete 25, zusätzlich verfestigt
werden. Die freien Enden der Versteifungen 3 können auch ganz oder zum Teil
in entsprechende Ausnehmungen der Isolierplatten eingreifen.
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Die Abb. 3 stellt eine Wand einer Tiefkühltruhe dar. Einer
Leiste 9, die durch Bandeisen 10 im Boden verankert ist, werden die
Versteifungen 3 aufgeschraubt. In diesem Falle sind die Versteifungen bei
11 und 12 abgekröpft, so daß sie die Leisten 13,
die auch das Teilstück
eines Rahmens sein können, in bestimmtem Abstand von der Leiste 9 halten.
Rahmen 13 dient zum Abschluß der Truhenabdekkung. In die entstandenen fachwerkähnlichen
Felder werden die Isolierplatten 1 und 2 eingebracht, wobei die vertikale
Versteifung durch Wellung so ausgeführt sein kann, daß eine etwa 1 bis 2
cm breite Fuge in Richtung des Diffusionsstromes entsteht, die nachträglich mit
plastischem Kitt ausgefüllt wird (s. Ziffer 14 der oberen Figur der Abb.
3).
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Die innere Abdeckung 15 kann wahlweise auf den Versteifangen
3 verankert werden oder in bekannter Weise auf der entsprechenden Isolierplatte
aufgebracht sein. Eine gleiche Möglichkeit würe gegeben für eine entsprechende äußereAbdeckung
der außenliegenden
Isolierplatten 2. Vier derartige Seitenwände
bilden mit einem isolierten Boden den Körper einer Tiefkühltruhe.
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Durch eine solche Anordnung sind die Fugenverluste vollständig ausgeschaltet.
Die Eigenfestigkeit des Isolierrnaterials ist hierbei von untergeordneter Bedeutung,
da die Abdeckungen zweckentsprechend, ohne mit den Isoliermaterialien inVerbindung
zu sein, gewählt werden können.
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Schwingungen, denen die Tiefkühltruhe ausgesetzt sein könnte, werden
durch die fachwerkähnlich angeordneten Versteifungen aufgenommen. Spannungen, die
entweder durch das Isolierinaterial selbst entstehen oder durch äußere Belastungen
auftreten könnten, werden durch die fachwerkähnlichen Versteifungen übernommen,
ohne daß sich diese Spannungen auf das ganze System auswirken. Ein dehnungsfähiger
plastischer Kitt in den Fugen trägt weiterhin dazu bei, daß die Isolierplatten selbst
in keiner Weise schädlichen Spannungskräften unterworfen werden.
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Dem äußeren Ansehen kann durch verschiedene Abdeckungen dieser Isolierwandungen
entsprochen werden. Reparaturen an einzelnen Feldern an einer solchen Tiefkühltruhe
lassen sich durchführen, ohne daß benachbarte Felder dieser Truhe hierbei abmontiert
werden müßten.
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Die Abb. 4 stellt das Teilstück der Wand eines Schiffskühlraumes im
Schnitt und Ansicht dar. Der Schiffswand 17 hegen über Halteeisen
18 die Leisten 9 auf. Zwischen den Leisten 9 sind die Versteifungen
3 angebracht. Die Isolierplatten 1 und 2 befinden sich in den fachwerkähnlichen
Feldern. Über die dem Kühlraum zugekehrte Fläche ist eine wasserdampfdurchlässige,
aber wasserdichte Folie oder Abdeckung 19 gespannt, z. B. eine entsprechende
Kunststoffolie. Die Abdeckung 16 ist mit den Leisten 9 entweder unmittelbar
verbunden, wie mit Ziffer 20 angedeutet, oder schließt mit der Isolierplatte 2 einen
Hohlraum 21 ein.
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Gegenüber bekannten Anordnungen hat diese Ausführung gemäß der Erfindung
den Vorteil, daß durch die fachwerkähnliche Aufteilung eine feste Auflage erreicht
wird, ohne daß die Isolierplatten belastet werden. Ladungsstöße bleiben also auf
die Isolierplatten unwirksam. Ferner kann derHohlraum 21 als kaltluftführender Kanal
ausgebildet werden. Es können völlig handelsübliche glattflächige Isolierplatten
verwendet werden.
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Bei Kesselwagenisolierungen, wie sie in Abb. 5
angedeutet sind,
stützen sich die Versteifungen 3
miteinander und gegenüber der Wagenwand 22
ab. Dadurch werden Massenkräfte, welche sich schädigend auf die Isolierplatten auswirken
könnten, reduziert. Ein derartiger Aufbau ist beispielsweise auch möglich für die
Isolierung von Schiffsschomsteinen od. dgl., wenn zwischen den wärmeführenden Flächen
und den Isolierplatten. ein Hohlraum gebildet wird, wodurch die Oberflächentemperaturen
vermindert werden.
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Es können auch noch, wie in Abb. 6 dargestellt, zur Erreichung
einer kombinierten Schall- und Wärmeisolierung in der Abdeckungg 16 zweckentsprechende
Löcher 23 vorgesehen werden, und man kann in einem Hohlraum 21 Heizregister
24 anordnen, wobei die Isolierung beispielsweise aus Mineralfaserplatten
1 und 2 bestehen kann.