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Gleichlaufsteuerung für hydraulische Pressen, insbesondere Blechpressen
Die Erfindung betrifft eine Gleichlaufsteuerung für hydraulische Pressen, insbesondere
Blechpressen, die den Stößel der Presse auf seinem gesamten Hub waagerecht hält.
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Es ist bei Gleichlaufsteuerungen bekannt, die Relativdrehung zweier
je mit einem Ende des Stößels verbundener Einrichtungen beim Abweichen vom
Gleichlauf zum Steuern der Druckmittelzufuhr zu den Antriebszylindem auf mechanischem
oder auf mechanisch-hydraulischem Wege zu benutzen.
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Es ist insbesondere eine Gleichlaufsteuerung für hydraulische Pressen,
insbesondere Blechpressen, bekannt, bei der die jedem Antriebszylinder des Stößels
zugeförderte Flüssigkeitsmenge durch ein zugehöriges Steuerorgan von einem gemeinsamen
Regelorgan aus geregelt wird, das auf die Relativdrehung zweier durch die Bewegungen
der Enden des Stößels gleichsinnig gedrehter, gleichachsig von den entgegengesetzten
Seiten in ihm zusammengeführter Wellen anspricht.
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Gleichlaufsteuerungen der letztgenannten Art, von der die Erfindung
ausgeht, bestehen aus je einem hydraulischen Arbeitsstromkreis mit einer
Pumpe für jeden Antriebszylinder sowie aus je einem hy-
draulischen
Steuerkreis für jeden Arbeitsstromkreis bzw. dessen Pumpe. Es sind also zwei Arbeitsstromkreise
und zwei Steuerkreise vorhanden. Bei der bekannten Gleichlaufsteuerung enthält jeder
Steuerkreis ein gesondertes Ventil, die beide von einem gemeinsamen, sehr komplizierten
Regelorgan aus geregelt werden, wenn sich das eine Ende des Stößels schneller bewegt
als das andere Ende.
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Die neue Gleichlaufsteuerung für hydraulische Pressen, insbesondere
Blechpressen, kennzeichnet sich dadurch, daß die Wellenenden als zusammenwirkende
Teile eines doppelten Drehschiebers mit zwei Gruppen von Durchtrittsöffnungen ausgebildet
sind, von denen die eine Gruppe bei der Relativdrehung sich auf öffnen, die andere
Gruppe auf Schließen verstellt und jede einer Steuerleitung für eines der Steuerorgane
der Antriebszylinder zugeordnet ist.
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Die erfindungsgemäße Gleichlaufsteuerung ist gegenüber den bekannten
Steuerungen einfacher, da die zwei Ventile der beiden Steuerkreise und ihr gemeinsames
Regelorgan zu einem einzigen eine Baueinheit bildenden Synchronisierventil vereinigt
sind. Durch die Ausbildung dieses Synchronisierventils als doppelter Drehschieber
ist die Steuerung außerdem wegen der unkomplizierten Bauteile weniger störanfällig.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
in Verbindung mit der nachfolgenden Beschreibung eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels. Es zeigt Fig. 1 eine schematische Darstellung teils
in Ansicht, teils im Schnitt, der in eine Ziehpresse eingebauten, erfindungsgemäßen
hydraulischen Gleichlaufsteuerung, Fig. 2 einen Querschnitt durch das in Fig.
1 dargestellte Synchronisierventil der Gleichlaufsteuerung nach der Linie
2-2 der Fig. 1,
Fig. 3 einen der Fig. 2 ähnlichen Schnitt durch das
Synchronisierventil nach der Linie 3-3 der Fig. 1,
Fig. 4 eine schematische
Darstellung des hydraulischen Steuerkreises der Gleichlaufsteuerung mit dem Synchronisierventil
in vergrößertem Maßstab, Fig. 5 eine teilweise geschnittene Ansicht des Synchronisierventils
in vergrößertem Maßstab, Fig. 6 einen Querschnitt durch das Synchronisierventil
nach der Linie 6-6 der Fig. 5 und Fig. 7 einen Querschnitt
durch das Synchronisierventil nach der Linie 7-7 der Fig. 5.
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Die dargestellte hydraulische Ziehpresse weist in üblicher Weise ein
Pressengestell 1 und einen Ziehstößel 2 auf.
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An jedem Stimende des Pressengestells ist je ein Antriebszylinder
3 mit einem Kolben 4 angeordnet. Die Kolben 4 sind über Kolbenstangen
5 mit dem Ziehstößel 2 verbunden, zu dessen Antrieb sie dienen.
Jedem
Antriebszylinder 3 ist ein hydraulischer Arbeitsstromkreis 6 einer
Pumpe 7 zugeordnet, die sich an jedem Stimende der Presse befindet und von
je einem Motor 8 angetrieben wird. Die Arbeitsflüssigkeit wird von
einem Flüssigkeitsvorrat durch einen Einlaß 9 jeder Pumpe 7 zugeführt
und von dieser über Rohrleitungen 10 in den zugehörigen Antriebszylinder
3 gedrückt. Bei der Zuführung der Arbeitsflüssigkeit unter Druck zu den Antriebszylindem
3 werden die Kolben 4 und dadurch der Ziehstößel 2 bewegt. Die Förderleistung
jeder Pumpe 7 ist getrennt durch je ein an ihr angeordnetes, auf sie
einwirkendes Steuerorgan 12 verstellbar, das einen Kolben 13 und einen Zylinder
14 enthält.
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Zur Gleichlaufsteuerung des Ziehstößels 2 ist jedem Steuerorgan 12
der Pumpe 7 jedes Arbeitsstronikreises 6 je ein hydraulischer Steuerkreis
11 zugeordnet. Druckflüssigkeit für die Steuerkreise wird aus einem Vorrat
durch je eine Rohrleitung 15 entnommen und über Zuführleitungen
16 und 17 jedem Zylinder 14 der Steuerorgane 12 zu der innenliegenden
Seite des darin befindlichen Kolbens 13 geleitet, d. h. der Seite,
-die der Pumpe 7 zugewandt ist. Von der Entnahmeleitung 15 ist eine
Rohrleitung 18
abgezweigt, die ein Druckminderventil 28 enthält und
mit einer Rohrleitung 19 in Verbindung steht, die an der außenliegenden Seite
des Kolbens 13 in den Zy-
linder 14 mündet. Dieser Druck wirkt also
entgegen dem Druck der über die Zuführleitungen 16, 17 direkt zugeführten
Steuerflüssigkeit.
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An dem einen Stimende der Ziehpresse ist in dem zugehörigen hydraulischen
Steuerkreis an die Ab-
zweigleitung 18 über ein Zwischenrohr 20 eine
Steuerleitung 21 angeschlossen, die mit einer Einlaßöffnung 22 des Gehäuses
23 eines Synchronisierventils 24 in Verbindung steht. In dem anderen
hy-
draulischen Steuerkreis ist an die Abzweigleitung 18
über ein Zwischenrohr
20 eine Steuerleitung 21' angeschlossen, die mit einer anderen Einlaßöffnung
25
des Gehäuses 23 des Synchronisierventils 24 verbunden ist.
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Mit einer in dem Gehäuse 23 befindlichen Auslaßöffnung
26 ist eine Rücklaufleitung 27 verbunden, die die Flüssigkeit zurück
zum Vorratsbehälter leitet.
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Das Synchronisierventil 24 ist also den beiden Steuerkreisen
11 für die Verstellung der Steuerorgane 12 den beiden Pumpen 7 zugeordnet.
Da außerdem jedes Steuerorgan 12 mit dem Arbeitsstromkreis 6
der betreffenden
Pumpe 7 verbunden ist, gehört jedes Steuerorgan sowohl zu dem Arbeitskreis
6 als auch gleichzeitig zu dem entsprechenden Steuerkreis 11. .
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Der Aufbau des Synchronisierventils 24 ist in den Fig. 2,
3, 5 und 7 näher dargestellt. Das Gehäuse 23
des Synchronisierventils
enthält zwei ineinandergesteckte rohrförmige Buchsen 30, 33, die als ein
doppelter Drehschieber ausgebildet sind. Die Außenbuchse 30 hat diametral
gegenüberliegende, ihre Wand durchsetzende öffnungen 31 und 32. Die
Innenbuchse 33 hat ebenfalls ihre Wand durchsetzende, sich diametral gegenüberliegende
öffnungen 34 und 35. Bei der Darstellung nach Fig. 2 liegt die die Außenbuchse
30 durchsetzende öffnung 31
unmittelbar rechts von der die Innenbuchse
33 durchsetzenden Öffnung 34. Die Öffnungen 31 und 34 stehen also
in der dargestellten Lage außer Verbindung. In ähnlicher Weise ist die die Wand
der Außenbuchse 30 durchsetzende Öffnung 32 links von der die Innenbuchse
33 durchsetzenden öffnung 35
angeordnet, so daß auf diese Weise beide
öffnungen außer Verbindung stehen.
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Druckflüssigkeit für den Steuerkreis wird über die Einlaßöffnung 22
dem Gehäuse 23 zugeführt und füllt eine um die Außenbuchse 30 befindliche
Ringmit 29. Die Öffnungen 31 und 32 der Außenbuchse sind in
Verbindung mit der Ringnut 29, so daß diese Öffnungen mit der Druckflüssigkeit
gefüllt werden. Tritt nun ein Betriebszustand ein, bei dem eine Rechtsdrehung der
Außenbuchse 30, gesehen in Fig. 2, oder eine Linksdrehung der Innenbuchse
33
erfolgt, dann werden die öffnungen 31 und 34 sofort in Verbindung
miteinander gebracht. Gleichzeitig werden auch die Öffnungen 32 und
35 in Verbindung miteinander gebracht, worauf die Druckflüssigkeit des Steuerkreises
zum Innenraum 36 der Innenbuchse 33 fließt. Aus diesem Innenraum wird
dann die Flüssigkeit über in der Wand der Buchse 30 befindliche Auslaßöffnungen
37 einer in dem Gehäuse 23
befindlichen Ringnut 38 und von dort
über die Auslaßöffnung 26 und die Rücklaufleitung 27 zurück zum Behälter
geführt. Hierbei wird der Druck der Druckflüssigkeit des hinter dem Druckminderventil
28 liegenden Teiles des Steuerkreises entlastet, und zwar dadurch, daß das
in Abzweigleitung 18 befindliche Druckminderventil 28 so eingestellt
ist, daß nicht genügend Flüssigkeit hindurchströmen kann, um dem Druckerfordernis
zu genügen. Hierdurch wird der Gleichgewichtszustand an dem Kolben 13
des
Steuerorgans 12 an der Pumpe 7 gestört und der Kolben infolge der durch die
Zuführleitungen 16, 17
mit unverändert vollem Druck zugeführten Steuerflüssigkeit
nach außen bewegt. Letztlich wird dadurch die Pumpe 7 verstellt und der in
dem Arbeitskreis herrschende Druck vermindert, so daß geringerer Druck auf den zugehörenden
Kolben 4 ausgeübt wird, der dieses betreffende Ende des Ziehstößels treibt.
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Die Druckverminderung in dem Arbeitskreis 6 an einem Ende des
Ziehstößels 2 verlangsamt die Bewegung an diesem Ende des Ziehstößels, wobei sofort
eine Relativdrehung zwischen der Innenbuchse 33
und der Außenbuchse
30 in der entgegengesetzten Richtung stattfindet, um die Öffnungen
31 und 34 und die Öffnungen 32 und 35 wieder außer Verbindung
zu bringen. An diesem Zeitpunkt wird wieder der erforderliche Druck von der durch
den Steuerkreis über Ventil 28 und Rohrleitungen 18, 20 und 21 strömenden
Flüssigkeit geschaffen, so daß der Kolben 13 wieder seine Normalstellung
einnimmt und sich der von dem Arbeitskreis ausgeübte Druck an diesem Stimende des
Ziehstößels erhöht.
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Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß die Außenbuchse 30
von
einer zweiten Ringnut 39 umgeben wird, die in Verbindung mit dem Einlaß 24
steht, der mit der Steuerleitung 21' verbunden ist, die dem an der gegenüberliegenden
Stirnseite des Ziehstößels befindlichen Steuerkreis zugeordnet ist. Die Außenbuchse
30 hat in dieser Fläche die Wand der Außenbuchse 30 durchsetzende,
sich gegenüberstehende Öffnungen 40 und 41. Die Innenbuchse 33 hat an dieser
Stelle die Wand der Innenbuchse 33 durchsetzende, sich gegenüberstehende
öffnungen 42 und 43. Unter normalen Betriebsverhältnissen stehen die Öffnungen 40
und 42 und die Öffnungen 41 und 43, wie in Fig. 3
dargestellt, nicht in Verbindung
miteinander. Wenn jedoch durch Betriebsverhältnisse die Außenbuchse
30
in Linksrichtung oder die Innenbuchse 33 in Rechtsrichtung gedreht wird,
so werden die betreffenden Öffnungen 40 und 42 und die öffnungen 41 und 43 in Verbindung
miteinander gebracht, so daß Druckflüssigkeit aus der Steuerleitung 21' über die
Ringnut 39 und die miteinander in Verbindung stehenden Durchlässe in den
Wänden der Außenbuchse und der Innenbuchse zum Innenraum 36 der Innenbuchse
33 geleitet wird, aus dem die Flüssigkeit in der bereits beschriebenen Weise
über die Auslaßöffnung 26 zurück zum Behälter fließt.
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Da die Druckflüssigkeit des Steuerkreises, die an diesem betreffenden
Stirnende des Ziehstößels das Druckminderventil 28 durchströmt, nicht schnell
genug zugeführt werden kann, sinkt der Druck, und der Kolben 13 wird nach
auswärts bewegt, wodurch eine Verminderung im Flüssigkeitsdruck des diesem Stirnende
des Ziehstößels zugeordneten Arbeitskreises erfolgt, so daß die Bewegung dieses
Stimendes des Ziehstößels vergrößert wird. Bei Erreichen dieses Betriebszustandes
werden die entsprechenden öffnungen 40 und 42 und die öffnungen 41 und 43 wieder
außer Verbindung gebracht, worauf sich der Druck im Steuerkreis erhöht, um den Kolben
13 nach innen zu bewegen und den Arbeitskreis auf Normalarbeit zurückzuführen.
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Bewegt sich das in Fig. 1 rechts liegende Ende des Ziehstößels
mit größerer Geschwindigkeit nach unten als das gegenüberliegende Stimende des Ziehstößels,
dann wird die Innenbuchse 33 in Linksrichtung, gesehen in Fig. 2, relativ
zur Außenbuchse 30 bewegt. Wenn sich jedoch das linksliegende Stimende des
Ziehstößels mit einer größeren Geschwindigkeit bewegt als das rechtsliegende Stimende
des Ziehstößels, dann bewegt sich die Außenbuchse 30 in Linksrichtung, gesehen
in Fig. 3, relativ zu der Innenbuchse 33.
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Um diese Bewegung herbeizuführen, ist das Außenende der Innenbuchse
33 mit einer Welle 44 verbunden, auf der ein Ritzel 45 befestigt ist, das
im Eingriff mit einer an dem rechtsliegenden Stirnende des Stößels 2 befestigten
Zahnstange 46 steht. An der Außenbuchse 30 ist eine ähnliche Welle 47 befestigt,
die ein Ritzel 48 trägt, das im Eingriff mit einer auf dem gegenüberliegenden Stimende
des Ziehstößels befestigten Zahnstange 49 steht. Bei der nach unten erfolgenden
Bewegung des Ziehstößels, bei der auch die Zalmstangen 46 und 49 nach unten bewegt
werden, bewirkt die Drehung der Ritzel 45 und 48 eine gleich große Drehung der Wellen
44 und 47 und der mit den Wellen verbundenen Innenbuchse 33 bzw. Außenbuchse
30. Bei der Abwärtsbewegung des Ziehstößels werden also die Innenbuchse
33 und die Außenbuchse 30 gemeinsam in derselben Richtung und bei
Gleichlauf der beiden Stößelseiten mit derselben Geschwindigkeit gedreht, so daß
jede Verbindung zwischen den die Wände dieser Buchsen durchsetzenden Öffnungen verhütet
wird. Beide Buchsen drehen sich in Linksrichtung, gesehen in Fig. 2. Bewegt sich
jedoch das rechtsliegende Ende des Ziehstößels mit einer größeren Geschwindigkeit
als das in Fig. 1 linksliegende Ende des Ziehstößels, dann wird Ritzel 45
schneller gedreht als Ritzel 48, und Innenbuchse 33 wird ebenfalls schneller
gedreht als Außenbuchse 30. Dreht sich Innenbuchse 33 schneller als
Außenbuchse 30, so wird sofort eine Verbindung zwischen den Öffnungen
31 und 34 und den öffnungen 32 und 35 hergestellt. Wenn dies
der Fall ist, wird der Druck der Druckflüssigkeit des Steuerkreises, die dem Synchronisierventil
24 über die Steuerleitung 21 zugeführt wird, vermindert, worauf der Druck der Druckflüssigkeit
in dem dem rechtsliegenden Stirnende des Ziehstößels 2 zugeordneten Arbeitskreis
6 vermindert wird. Hierdurch wird sofort die Bewegungsgeschwindigkeit dieses
Stirnendes des Ziehstößels in der erwähnten Weise verzögert. Sobald diese Verzögerung
erfolgt, dreht sich das Ritzel 45 so lange mit einer geringeren Geschwindigkeit,
bis es mit der Umdrehungsgeschwindigkeit des Ritzels 48 in übereinstimmung gebracht
ist.
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Bewegt sich das linksliegende Stimende des Ziehstößels 2 mit größerer
Geschwindigkeit als das gegenüberliegende Stirnende des Ziehstößels, dann wird die
Außenbuchse 30 mit einer größeren Umdrehungsgeschwindigkeit gedreht als die
Innenbuchse 33, worauf eine Verbindung zwischen den öffnungen 40 und 42 und
den öffnungen 41 und 43 hergestellt wird. Es erfolgt dann, wie bereits erwähnt,
ein Druckabfall in der Steuerleitung 21' und ein entsprechender Druckabfall in den
dem linksliegenden Stirnende des Ziehstößels 2 zugehörenden Arbeitskreis
6. Hierdurch wird die Bewegung des Ziehstößels 2 verzögert und die Umdrehungsgeschwindigkeit
des Ritzels 48 in Obereinstimmung mit der Drehung des Ritzels 45 gebracht.
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Bei Rückhub des Ziehstößels 2 drehen sich die Außenbuchse
30 und die Innenbuchse 33 des Synchronisierventils 24 in einer Richtung,
die entgegengesetzt zu der bei der Abwärtsbewegung des Ziehstößels erfolgenden Drehrichtung
ist. Das Synchronisierventil würde daher bei der Abwärtsbewegung des Ziehstößels
nur arbeiten, wenn die Verbindungen zu dem Ventil über die Steuerleitungen 21 und
21' umgekehrt würden. Mit anderen Worten: Das Ventil würde den Ziehstößel nur in
waagerechter Stellung halten, wenn Innenbuchse und Außenbuchse sich in Linksrichtung,
gesehen in Fig. 2 und 3, drehen würden. Bewegt sich der Ziehstößel nach oben,
so drehen sich die Buchsen in Rechtsdrehung. Damit das Synchronisierventil nun einwandfrei
arbeitet, muß der nach Fig. 1 an der linken Seite des Pressengestellts
1 gelegene Steuerkreis zum Arbeiten gebracht werden, wenn sich infolge der
erhöhten Bewegungsgeschwindigkeit des rechtsliegenden Stirnendes des Ziehstößels,
gesehen in Fig. 1, die Innenbuchse 33 zu schnell dreht. Umgekehrt
muß der an der rechten Seite gelegene Steuerkreis arbeiten, wenn sich infolge der
erhöhten Bewegungsgeschwindigkeit des linken Stirnendes des Ziehstößels die Außenbuchse
30 schneller dreht als die Innenbuchse 33.
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Bei der Abwärtsbewegung des Ziehstößels muß also die Druckflüssigkeit
aus der Steuerleitung 21 der Einlaßöffnung 22 des Synchronisierventils 24 zugeführt
werden, während die Druckflüssigkeit aus der Steuerleitung 21' der Einlaßöffnung
25 des Ventils 24 zugeführt werden muß. Beim Aufwärts- oder Rückhub des Ziehstößels
muß die Druckflüssigkeit aus der Steuerleitung 21 der Einlaßöffnung 25 zugeführt
werden, während die Druckflüssigkeit aus der Steuerleitung 21' der Einlaßöffnung
22 zugeführt werden muß.
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Ein von einem Solenoid betätigtes, dem Synchronisierventil
28 vorgeschaltetes Vierwegeventil 50
(Fig. 4) ermöglicht eine solche
Umsteuerung. Dieses (in Fig. 1 zur Vereinfachung nicht dargestellte) Ventil
ist im Handel erhältlich und bekannt, so daß seine Arbeitsweise nicht näher beschrieben
wird. Es genügt
der Hinweis, daß die Steuerleitung 21 mit dem Vierwegeventil
50 verbunden ist und daß zur Abwärtsbewegung des Ziehstößels Druckflüssigkeit
dem Synchronisierventil 50 zugeführt und über die Rohrleitung 51 der
Einlaßöffnung 22 des Synchronisierventils 24 zugeleitet wird. Die Steuerleitung
21' des zweiten Steuerkreises ist ebenfalls mit dem Vierwegeventil 50 verbunden.
Beim Abwärtshub des Ziehstößels durchströmt die Druckflüssigkeit aus dieser Steuerleitung
21' das Vierwegeventil 50 und wird in die Rohrleitung 52 der Einlaßöffnung
25 des Synehronisierventils 24 zugeführt.
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Erreicht der Ziehstößel 2 seine tiefste Stellung, so berührt er einen
Endschalter, der Ventile betätigt, die die Beaufschlagung der Kolben 4 der Antriebszylinder
3 mit Arbeitsflüssigkeit umkehren, worauf der Ziehstößel 2 nach oben bewegt
wird. Im gleichen Zeitpunkt betätigt der Endschalter auch das Solenoid des Vierwegeventils
50, so daß bei der Aufwärtsbewegung des Ziehstößels die in der Steuerleitung
21, vorhandene Druckflüssigkeit über das Vierwegeventil 50 und die Rohrleitung
51 dem Einlaß 22 zugeführt wird. In gleicher Weise wird die Druckflüssigkeit
des Steuerkreises aus der Steuerleitung 21 geändert, so daß die Druckflüssigkeit
über das Vierwegeventil 50
und die Rohrleitung 52 zum Einlaß
25 strömt. Erreicht der Ziehstößel 2 seine oberste Stellung, dann wird ein
zweiter Endschalter betätigt, der den Strom der Druckflüssigkeit des Steuerkreises
und die Arbeitsflüssigkeit zu den Antriebszyliiidern umkehrt.
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Beim Aufwärtshub des Ziehstößels 2 wird das Synchronisierventil 24
in derselben Weise betätigt wie beim Abwärtshub des Ziehstößels, so daß die Bewegungen
der Stimenden des Ziehstößels synchronisiert werden und die Stirnenden die gleiche
Bewegungsgeschwindigkeit haben. Bewegt sich das eine Ende des Ziehstößels schneller
als das andere, dann werden Innenbuchse 33 und Außenbuchse 30 relativ
zueinander gedreht, wodurch der gegen die Außenseite des Kolbens 13 des einen
Steuerorgans 12 wirkende Druck vermindert wird. Der Kolben bewegt sich infolgedessen
nach außen und verursacht einen Druckabfall im hydraulischen Arbeitskreis, wodurch
die Bewegung des betreffenden Stimendes des Ziehstößels verlangsamt wird.
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Am Synchronisierventil 24 ist noch eine Vorrichtung vorgesehen, die
die Schnelligkeit dämpft, mit der das eine Stimende des Ziehstößels seine
Ge-
schwindigkeit über das andere Ende erhöht. Beim Fehlen einer derartigen
Vorrichtung könnte das eine Stimende des Ziehstößels die Neigung haben, entweder
seine Geschwindigkeit zu schnell zu erhöhen oder sich verhältnismäßig weit über
das andere Stirnende des Ziehstößels hinaus zu bewegen. Die Kolben 13 der
Steuerorgane 12 würden sich daher dauernd hin- und herbewegen. Diese Ausgleichsvorrichtung
ist des näheren in den Fig. 5 und 6 dargestellt.
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Das Außenende der Innenbuchse 33 des Synchronisierventils 24
weist am Übergang zu seiner Antriebswelle 44 gestufte Ringschultern 53 und
54 auf. Über die im Durchmesser größere Schulter 53 ist ein Ring
55 gelegt, der gegen Verdrehen mittels eines Keiles 56 befestigt ist
und an seiner Stelle durch einen Ring 57 gehalten wird, der über die kleinere
Schulter 54 paßt.
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Die Außenbuchse 30 des Synchronisierventils 24 erstreckt sich
auf seiner freien Seite nach außen über das Ende des Gehäuses 23 hinaus bis
zu den Schultern 53 und 54 der Innenbuchse 33. Ein Außenring
58 paßt auf die Außenbuchse 30 und liegt am Stirnende 59 des
Gehäuses 23 an. Dieser Ring 58 ist auch auf der Außenbuchse
30 mittels eines Keiles 60
undrehbar befestigt und wird an seiner Stelle
von einem Haltering 61 gehalten.
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Der Außenring 58 hat mehrere, auf Abstand stehende, in Radialrichtung
verlaufende Bohrungen 62 mit einer eingesetzten Buchse 63. In jeder
Buchse liegt ein Bolzen 64, der sich längs in der Buchse verschieben kann. Das Innenende
jedes Bolzens 64 trägt drehbar eine Rolle 65, die für gewöhnlich auf dem
Boden einer im Ring 55 befmdlichen Ausnehmung 66
liegt.
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Das Außenende jedes Bolzens 64 hat einen Ansatz 67 kleineren
Durchmessers, der in einer entsprechenden Ausnehmung eines Ringsegmentes
68 aufgenommen wird. Für jeden Bolzen 64 ist ein Ringsegment 68 vorhanden.
Die Segmente 68 sind in Umfangsrichtung um den Ring 58 aufgestellt
und liegen in einer auf dem Umfang des Ringes 58 befindlichen Vertiefung,
die von Schultern 69 und 70 gebildet wird. Eine Klemmschraube
71 durchsetzt seitlich jedes Segment 68 und ragt mit ihrem kegelförtnigen
Innenende in eine Bohrung 72 des Ansatzes 67 des betreffenden Bolzens
64, der infolgedessen an einer Drehung um seine Längsachse gehindert wird.
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Jedes Segment 68 hat um seinen Außenumfang herum Nuten
73 und 74. Sind alle Segmente auf den Ring 58 so aufgelegt,
daß ihre Stirnseiten aneinanderstoßen, so entstehen Ringnuten, in die Ringfedern
75
bzw. 76 eingesetzt werden, die die Bolzen 64 nach innen drücken
und die Rolle 65 jedes Bolzens im tiefsten Punkt der zugehörenden Ausnehmung
66 zu halten sucht.
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Der Ring 55, in dem sich die Ausnehmungen 66
befinden,
dreht sich mit der Innenbuchse, da er auf die Innenbuchse 33 aufgekeilt ist.
Die Bolzen 64 in dem auf die Außenbuchse 30 aufgekeilten Ring 58
drehen
sich mit dieser. Wenn sich nun Innenbuchse 33 und Außenbuchse 30 relativ
zueinander drehen, müssen sie sich gegen den Druck der Federn 75 und
76 bewegen, die die Bolzen 64 nach innen halten. Es muß also ein Drehmoment
ausgeübt werden, damit die Rollen 65 sich längs der Schrägfläche der Ausnehmungen
66 nach außen bewegen. Umgekehrt wird bei verdrehten Buchsen 30, 33
auf diese ein Rückstellmoment ausgeübt.
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Im Betrieb wurde festgestellt, daß der Ziehstößel 2 bei Beginn seiner
Abwärtsbewegung aus seiner oberen Stellung etwas ausschwingen will. Wird jedoch
diese Ausgleichsvorrichtung an dem Synchronisierventil 24 verwendet, so wird diese
Schwingneigung bei der Abwärtsbewegung des Stößels geringer.