DE1124400B - Rueckprallsperre fuer Geradzugverschluesse an selbsttaetigen Feuerwaffen - Google Patents
Rueckprallsperre fuer Geradzugverschluesse an selbsttaetigen FeuerwaffenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf selbsttätige Feuerwaffen mit Geradzugverschluß, bei denen der Verschluß
einen Verschlußkopf und ein in einem Verschlußkörper eingesetztes Steuerstück umfaßt, das im
Verschlußkörper axial verschiebbar ist und mit Schrägflächen Verriegelungsorgane steuert und während der
Verriegelung unterstellt, wobei zwischen Steuerstück und Verschlußkörper eine vorgespannte Feder eingebaut
ist und das Gewicht des Steuerstückes kleiner ist als das des Verschlußträgers und die Schließfeder
stärker als die vorgespannte Feder.
Es sind schon Waffenverschlüsse bekannt, vor allem zweiteilige Drehwarzenverschlüsse für Rückstoßlader
mit beweglichem Lauf, bei welchen im Augenblick der Verriegelung die Drehbewegung des Verschlußkopfes
gegenüber dem Verschlußträger gegen drehenden Rückprall gesperrt wird. Jedoch sind hierbei
Steuerorgane notwendig, welche diese Sperrung beim Rücklauf des verriegelten Systems wieder aufheben,
worauf dann der Verschluß allein den eingeleiteten Rücklauf fortsetzt, während der Lauf in seine vordere
Endstellung zurückkehrt.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Verriegelungsorgane während einer vorbestimmten
Zeit, z. B. einer Zündverzögerung, gegen dabei auftretende Rückprallkräfte zwangsweise im Eingriff mit
dem lauffesten Verriegelungsstück zu halten, wobei die Sperrmittel hierfür ohne besondere Zwangssteuerungsorgane
wirken sollen.
Das Problem der Rückprallsperre ist ferner in einer Lösung bekanntgeworden, die aber anders als
im vorliegenden Fall ausgebildet ist, da der in Frage kommende Geradzugverschluß einen starr verriegelten
Verschluß darstellt, während es sich beim vorliegenden um einen halbstarr verriegelten Verschluß
handelt. Die Vorteile des halbstarr verriegelten Verschlusses gegenüber dem starr verriegelten, welcher
eines beweglichen Laufes bedarf, sind bekannt und brauchen hier nicht erörtert zu werden.
Beim Verschluß nach der Erfindung wird das Steuer- +°
stück, auf dessen vorderem Teil der Verschlußkopf gleitet, mit einem abgesetzten zylindrischen Ende von
vorn in den Verschlußträger eingesteckt und der Verschlußkopf mit dem Verschluß so gekuppelt, daß
zwischen den beiden Kupplungsnasen ein der Beharrungszeit angepaßtes Spiel in axialer Richtung
vorgesehen ist, wobei der Schlagbolzen innerhalb des Verschlußträgers in einer Hülse geführt ist, um die
eine mit Vorspannung eingebaute Druckfeder liegt, deren vorderes Widerlager mit der Hülse fest verbunden
ist, während ihr hinteres Widerlager auf dieser Hülse begrenzt verschiebbar ist. Dabei ist der gegen-Rückprallsperre
für Geradzugverschlüsse
an selbsttätigen Feuerwaffen
an selbsttätigen Feuerwaffen
Anmelder:
Mauser-Werke Aktiengesellschaft,
Oberndorf/Neckar
Oberndorf/Neckar
Ludwig Vorgrimler, Oberndorf/Neckar,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
über dem Spiel zwischen Verschlußträger und Verschlußkopf kleinere Hub der Druckfeder so bemessen,
daß das Steuerstück bei schon rücklaufendem Verschlußträger noch in Verriegelungsstellung verharrt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den neuen Verschluß in verriegeltem Zustand vor dem Schuß,
Fig. 2 einen solchen im rechten Winkel zu dem obigen, nach der Ebene A-B in Fig. 1,
Fig. 3 den Längsschnitt der Fig. 2 kurz nach der Entriegelung des Verschlusses und
Fig. 4 einen Querschnitt in Ebene C-D in Fig. 1.
Der Waffenlauf ist mit 10 bezeichnet, mit 11 das Verriegelungsstück, mit 12 der Verschlußträger. Im
Verschlußträger befindet sich eine Längsbohrung 12 a, die am rückwärtigen Ende in abgesetzte engere Bohrungen
12 ft übergeht. Die Bohrungen 12 a und 12 & und eine Hülse 14 nehmen den Schlagbolzen 13 auf.
Auf dem laufseitigen Ende dieser Hülse 14 ist das vordere Federwiderlager 15 mit einem Stift 15 α befestigt,
während auf dem entgegengesetzten Ende der Hülse 14 gleitbar das hintere Widerlager 16 angeordnet
ist. Der darin befestigte Stift 17 ist in der seitlichen Anfräsungl4a der Hülse 14 beweglich, und
die Länge der Anfräsungl4a bestimmt den Hub des
hinteren Widerlagers 16 und damit den Hub der mit Vorspannung eingebauten Feder 18.
In der Verschlußträgerbohrung 12 α ist ferner längsbeweglich gelagert das zylindrische Hinterende
19 a des Steuerstückes 19. Es berührt mit einer rück-
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wärtigen Stirnfläche das Stirnende der Federführungshülse 14 und des vorderen Widerlagers 15. Die Eintauchtiefe
des Steuerstückes 19 in den Verschlußträger 12 wird begrenzt durch den Ansatz 19 b am
Steuerstück. Der Kopf 19 c des Steuerstückes ist (Fig. 4) prismatisch gestaltet. Auf ihm gleitet der an
seinem rückwärtigen Ende mit einer entsprechenden Ausnehmung versehene Verschlußkopf 20. Der Verschlußkopf
weist seitliche Fenster 20 a (Fig. 1) für die
schlußträger 12, der seinerseits über die Nase 12 c
den Verschlußkopf an der Nase 20 b mitnimmt und vollständig entriegelt, nachdem der Gasdruck abgefallen
ist und das Geschoß den Lauf verlassen hat.
Während bei Einzelfeuer es im allgemeinen ohne Bedeutung ist, ob der Verschluß Rückprallneigung
zeigt, können Schwierigkeiten bei Dauerfeuer unter hoher Schußfolge und bei Munition auftreten, bei der
auf eine möglichst gleichmäßige Zünderverzugszeit
Verriegelungsrollen 21 auf und diese ihrerseits wir- io wenig Rücksicht genommen ist oder die Zündhütchen
ken mit etwa halbzylindrisch geformten Ausnehmun- durch Luftfeuchtigkeit während der Lagerung gelitgen
Ha im Verriegelungsstück 11 zusammen. Zur ten haben.
Steuerung der Verriegelungsrollen 21 dienen die Denkt man sich zunächst die Federeinrichtung 14
Schrägflächen 19 d am Steuerstück. Zur Kupplung bis 18 im Verschlußträger 12 weg, läßt sich leicht
von Verschlußkopf 20 und Verschlußträger 12 dienen 15 vorstellen, daß beim Zünden einer Patrone mit verdie
an den beiden Teilen angebrachten Nasen 12 c hältnismäßig längerer Anbrennzeit der Verschluß-
und 20Z> (Fig. 1 und 4), wobei zwischen den Nasen träger 12 mit dem Steuerstück 19 durch Rückprall
so viel freies Bewegungsspiel vorhanden ist, daß beim bereits wieder ein Stück weit in die Entriegelungslage
Durchladen das Steuerstück 19 in die Entriegelungs- zurückgeprallt ist, d. h. die Schrägen 19 d am Steuerstellung gebracht werden kann. Die Schließfeder ist 20 stück die Verriegelungsrollen 21 nicht mehr hintermit
22 bezeichnet; sie greift am Boden der in den stellen und so im Augenblick des Gasanstieges bei
einem solchen Nachbrenner die Waffe praktisch unverriegelt ist; denn die verhältnismäßig kleine Masse
von Verschlußkopf 20 und Rollen 21 reicht nicht zu einer sicheren Verdammung des Laufes, beispielsweise
beim Verschießen von Infanterie-Patronen, aus. Es ist bei gewissen, zum Teil neuzeitlichen Waffen
eine bekannte Erscheinung, daß dann die Patronenhülse unter der Wirkung des Gasdruckes nach hinten
Hälfte in den halbzylindrischen Ausnehmungenil« 3° aus dem Patronenlager heraustritt, aufplatzt und exdes
Verriegelungsstückes 11 und den Fenstern 20 α im plosionsartige Erscheinungen, die zur Zerstörung von
Verschlußträger 12 eingebauten Federführungshülse 23 an.
Die im wesentlichen vorbeschriebenen Elemente wirken in folgender Weise zusammen:
Bei geschlossener Waffe (Fig. 1 und 2), solange der (nicht gezeichnete) Hahn den Schlagbolzen 13 noch
nicht in den Boden der Patrone P eingetrieben hat,
befinden sich die Verriegelungsrollen 21 etwa zur
Verschlußkopf. Das Steuerstück 19 befindet sich in seiner vordersten Stellung, in der seine Schrägen 19 d
die Verriegelungsrollen 21 in ihrer äußersten Stellung, in Querrichtung gesehen, halten.
Die Schließfeder 22, die stärker als die Feder 18 ist, hält den Verschlußträger 12 in vorderster Stellung,
in der er mit seiner Stirnfläche lld an der rückwärtigen Stirnfläche des Verschlußkopfes 20 anliegt;
Waffenteilen führen, die Folge sind.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird dieser
Gefahr mit völliger Zuverlässigkeit begegnet; wenn bei voreilendem Verschleiß das Steuerstück 19 mit unter
der Wirkung der Schließfeder 22 am Ansatz 19 b anliegendem Verschlußträger 12 in seiner vordersten
Stellung angelangt ist und über die Schrägen 19 d die Verriegelungsrollen 21 in Verriegelungsstellung ge-
das Steuerstück 19 ist in dieser Stellung bis zum An- 4° stoßen hat (Fig. 2), besteht, da diese Bewegung mit
schlag seines Ansatzes 19 b in den Verschlußträger hoher Geschwindigkeit erfolgt ist, bei den Teilen 19
eingetaucht. und 12 die Neigung zurückzuprallen; wären sie fest
Um die Wirkung der Rückprallsperre gemäß der miteinander verbunden, d. h. eine Masse, so würden
Erfindung deutlich zu erklären, werden zunächst die die wirkenden Massenkräfte ausreichen, um eine
Vorgänge beim Lösen eines Einzelschusses beschrie- 45 Rückprallbewegung herbeizuführen, durch welche die
ben, wobei das Vorhandensein der Rückprallsperre Rollen 21 ihre Hinterstellung an den Schrägen 19 d
(Teil 14 bis 18) nicht berücksichtigt wird; nach Lö- verlieren würden.
sen eines Schusses durch Eintreiben des Schlag- Erfindungsgemäß ist nun aber das Steuerstück 19,
bolzens 13 durch den (nicht gezeichneten) Schlaghahn das im Vergleich zum Verschlußträger 12 eine gein
den Boden der Patrone P entwickelt sich am Stoß- 5° ringe Masse hat, in axialer Richtung verschiebbar im
boden des Verschlußkopfes 20 der Stoßbodendruck Verschlußträger gelagert, und zudem wirkt die mit
der unter Gasdruck stehenden Patronenhülse, und Vorspannung eingebaute Feder 18 auf eine Trennung
unter diesem Druck legen sich die Verriegelungs- der genannten Teile hin. Wenn nun die Rückprallrollen
21 teils an die vorderen Widerlagerflächen der kraft sich einstellt, die im wesentlichen von der Vor-Verschlußkopffenster
20 a, teils an die etwa diametral 55 laufgeschwindigkeit des Verschlusses und von der
gegenüberliegenden Teile der halbzylindrischen Aus- Vorspannkraft der Schließfeder abhängt, gleitet der
nehmungen Ha im Verriegelungsstück 11. Da das Verschlußträger 12 allein nach hinten. Gleichzeitig
Steuerstück 19 sich in seiner vordersten Stellung be- stützen sich die Rückprallkräfte des leichten Steuerfindet,
lassen seine Schrägen 19 d die Rollen 21 nicht Stückes 19 an dem schweren Verschlußträger 12 genach
innen ausweichen, d. h., Verschlußkopf 20 und 60 gen den Druck der Feder 18 ab und beschleunigen es
Verriegelungsstück 11 verharren in ihrer gegenseiti- zusätzlich nach hinten. Die Hülse 14 im Verschlußgen
Lage, und die Waffe ist verriegelt. träger 12 stützt die Vorspannfeder 18. Durch diese
Diese Verriegelung ist als eine halbstarre zu be- Anordnung wird das Steuerstück noch so lange vorn
zeichnen, denn die Rollen 21 gleiten im weiteren an in Verriegelungslage gehalten, bis der Rückprall ab-
den Ausnehmungen Ua ab, drücken nach innen und 6S geklungen ist, worauf das Steuerstück 19 mit der
beschleunigen über die Schrägen 19 d das Steuerstück Hülse 14 der Rückbewegung des Verschlußträgers 12
19 nach hinten. Das Steuerstück seinerseits überträgt folgt. Die Dauer dieser Zwischenphase, in der der
die ihm mitgeteilte Bewegungsenergie an den Ver- Rückprall auftritt, genügt, um die Zeit der Zündver-
zögerung zu überbrücken und ein Entriegeln des Verschlusses unter der Wirkung von Rückprallkräften zu
verhindern.
Claims (1)
- Patentanspruch.Rückprallsperre für Geradzugverschlüsse an selbsttätigen Feuerwaffen mit einem Verschlußkopf und einem in einem Verschlußkörper eingesetzten Steuerstück, das im Verschlußkörper axial verschiebbar ist und mit Schrägflächen Verriege- 1^ lungsorgane steuert und während der Verriegelung unterstellt, wobei zwischen Steuerstück und Verschlußkörper eine vorgespannte Feder eingebaut ist und das Gewicht des Steuerstückes kleiner als das des Verschlußträgers und die Schließfeder stärker als die vorgespannte Feder ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerstück (19), auf dessen vorderem Teil (19 c) der Verschlußkopf (20) gleitet, mit einem abgesetzten zylindrischen Ende (19 a) von vorn in den Verschlußträger (12) eingesteckt ist und der Verschlußträger (12) mit dem Verschlußkopf (20) so gekuppelt ist, daß zwischen den beiden Kupplungsnasen (12 c und 20 b) ein der Beharrungszeit angepaßtes Spiel in axialer Richtung vorgesehen ist, wobei der Schlagbolzen (13) innerhalb des Verschlußträgers (12) in einer Hülse (14) geführt ist, um die eine mit Vorspannung eingebaute Druckfeder (18) liegt, deren vorderes Widerlager (15) mit der Hülse (14) fest verbunden ist, während ihr hinteres Widerlager (16) auf dieser Hülse (14) begrenzt verschiebbar ist, und der gegenüber dem Spiel zwischen Verschlußträger (12) und Verschlußkopf (20) kleinere Hub der Druckfeder so bemessen ist, daß das Steuerstück (19) bei schon rücklaufendem Verschlußträger (12) noch in Verriegelungsstellung verharrt.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 945 218;
schweizerische Patentschriften Nr. 309 603,
988.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 209 510/68 2.62
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM45068A DE1124400B (de) | 1956-11-24 | 1956-11-24 | Rueckprallsperre fuer Geradzugverschluesse an selbsttaetigen Feuerwaffen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM32456A DE1119726B (de) | 1956-11-24 | 1956-11-24 | Rueckprallsperre fuer Geradzugverschluesse an selbsttaetigen Feuerwaffen |
DEM45068A DE1124400B (de) | 1956-11-24 | 1956-11-24 | Rueckprallsperre fuer Geradzugverschluesse an selbsttaetigen Feuerwaffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=25986746
Family Applications (1)
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DEM45068A Pending DE1124400B (de) | 1956-11-24 | 1956-11-24 | Rueckprallsperre fuer Geradzugverschluesse an selbsttaetigen Feuerwaffen |
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---|---|
DE (1) | DE1124400B (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1956
- 1956-11-24 DE DEM45068A patent/DE1124400B/de active Pending
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