DE1123838B - Geraet zum Feststellen und Messen von AEnderungen des Gradienten der Vertikalkomponente des Erdschwerkraftfeldes aus der Luft oder vom Boden aus - Google Patents

Geraet zum Feststellen und Messen von AEnderungen des Gradienten der Vertikalkomponente des Erdschwerkraftfeldes aus der Luft oder vom Boden aus

Info

Publication number
DE1123838B
DE1123838B DEB46939A DEB0046939A DE1123838B DE 1123838 B DE1123838 B DE 1123838B DE B46939 A DEB46939 A DE B46939A DE B0046939 A DEB0046939 A DE B0046939A DE 1123838 B DE1123838 B DE 1123838B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
masses
gravity
earth
gradient
vertical
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEB46939A
Other languages
English (en)
Inventor
Boyd Day Boitnott
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Publication of DE1123838B publication Critical patent/DE1123838B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01VGEOPHYSICS; GRAVITATIONAL MEASUREMENTS; DETECTING MASSES OR OBJECTS; TAGS
    • G01V7/00Measuring gravitational fields or waves; Gravimetric prospecting or detecting
    • G01V7/08Measuring gravitational fields or waves; Gravimetric prospecting or detecting using balances
    • G01V7/10Measuring gravitational fields or waves; Gravimetric prospecting or detecting using balances using torsion balances, e.g. Eötvös balance

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Geophysics (AREA)
  • Geophysics And Detection Of Objects (AREA)

Description

  • Gerät zum Feststellen und Messen von Änderungen des Gradienten der Vertikalkomponente des Erdschwerkraftfeldes aus der Luft oder vom Boden aus Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Feststellen und Messen von Anderungen des Gradienten der Vertikalkomponente des Erdschwerkraftfeldes aus der Luft oder vom Boden aus. Es wurde festgestellt, daß man den vertikalen Schwerkraftgradienten durch aufeinanderfolgende Messungen mit einem in verschiedener Höhe in einem auf der Erde stehenden Halter angebrachten Gravimeter feststellen kann. Entsprechende Versuche wurden unter Verwendung von Stativen und Türmen durchgeführt, jedoch waren die Ergebnisse nicht zufriedenstellend, da beim Auf- und Abwärtsbewegen des Gravimeters entstehendeSchwingungen sowie auch Windstöße eine ausreichende Genauigkeit verhinderten. Bei einem derartigen Experiment wurde mit einem 3,6 m hohen Stativ und einem Gravimeter gearbeitet, wobei die zur Messung erforderliche Zeit an jeder Station all/2 Stunden betrug. Die Arbeit wurde in einem Tal mit bekannten Schwerkrafteigenschaften durchgeführt; es wurde ein Stativ ausreichender Höhe verwendet, damit eine Veränderung der Höhe des Gravimeters von etwa 3,6 m möglich war.
  • Es stellte sich heraus, daß der Bedienende das Gerät oder das Stativ bei seinen Beobachtungen nicht berühren konnte, so daß für ihn eine erhöhte Plattform gebaut oder eine Leiter aufgestellt werden mußte. Die für die Messung an jeder Station erforderliche Zeit wurde schließlich auf 10 bis 15 Minuten verkürzt. Man mußte aber verhältnismäßig windstille Zeiten abwarten und den Abtrieb des Gerätes überwachen. Es wurden Beobachtungen an elf etwa 800 m auseinanderliegenden Stationen gemacht.
  • Das Experiment hat gezeigt, daß es auf diese Weise möglich ist, praktische Messungen des vertikalen Schwerkraftgradienten vorzunehmen, wenn größte Sorgfalt aufgewendet wird, jedoch können die theoretischen und praktischen sich aus dem Experiment ergebenden Folgerungen noch nicht vollständig übersehen werden, da offensichtlich weitere Experimente notwendig sind, bevor ein endgültiges Urteil über die praktische Durchführbarkeit dieses Verfahrens abgegeben werden kann. Diese Methode ist jedenfalls sehr zeitraubend.
  • Die Beschaffenheit der Erdoberfläche ist ein Faktor, der häufig auf die von der Erdoberfläche aus durchgeführten Schwerkraftmessnngen einwirkt, und solche Eigenheiten der Erdoberfläche, wie dichte Wälder, starkes Unterholz, Marschland, Flüsse und kahle Berge, können oft unüberwindliche Schranken für das praktische Arbeiten darstellen oder zumindest einen großen Zeitaufwand und hohe Kosten verursachen. Ein Versuch, diese Schwierigkeiten zu über- winden, sieht vor, daß ein Gravimeter mittels Hubschrauber oder Kleinluftschiff zu den gewünschten Punkten gebracht und dort mit einem Kabel zur Erde herabgelassen wird. Das Gerät wird von einem mit Spitzen versehenen Stativ getragen und ist so schwer, daß die Spitzen in den Erdbodenn eindringen und das Gerät in seiner Lage halten, während das Stativ gleichzeitig als Anker für das Flugzeug dient. In dem Gerät sind Mittel für das automatische Ausrichten sowie das Anzeigen der Schwerkraftmessung eingebaut, so daß die Ablesung durch den Bedienenden vorgenommen werden kann, wenn das Gerät später in das Flugzeug hochgezogen wird.
  • Die Ablesung der Schwerkraft ist aber so lange wertlos, als keine Mittel zur genauen Bestimmung der Höhe der Station vorgesehen sind. Zwei Ausführungsformen solcher Mittel sind bekannt, von denen die eine teleskopischer Natur und etwas kompliziert, die andere ungenauer, jedoch schneller ist, wobei Funkübertragungsanlagen an zwei oder mehr Erdstationen verwendet werden. In dieser Weise durchgeführte Schwerkraftmessungen werden in dem auszumessenden Bereich an gewünschten Stellen wiederholt, wobei das Gerät auf dem Luftwege von Station zu Station transportiert wird und die Messungen auf der Erde vorgenommen werden.
  • Beim Schwerefeldvektor sind die horizontalen und die vertikalen Komponenten sehr ungleich, wobei jedoch die vertikale Komponente meist nahezu gleich dem Gesamtvektor ist, und es ist eine anerkannte Tatsache, daß Gradientenmessungen im Gegensatz zu absoluten Messungen und insbesondere Messungen des Vertikalgradienten die aufschlußreicheren Daten bei der geophysikalischen Suche nach Minerallagern liefern.
  • Der vertikale Gradient ist die erste Ableitung des Schwerefeldes in einer vertikalen Richtung, und die Gleichungen, die sowohl diese Ableitung als auch die zweite Ableitung ausdrücken, sind dem mit dieser Tätigkeit befaßten Fachmann geläufig. Diese Ableitungen haben die Eigenschaft, daß sie bequem die einzelnen Wertangaben liefern, jedoch war es bisher notwendig, die Ableitungen aus Daten zu errechnen, die durch unmittelbar auf dem Erdboden mit bekannten Geräten zur Messung der Schwerkraft, wie beispielsweise Torsionswaage, Pendel oder Gravimeter, durchgeführte Beobachtungen gewonnen wurden. Dieses Verfahren macht nicht nur die erwähnte beschwerliche und zeitraubende Arbeit, sondern auch umfangreiche mathematische Berechnungen notwendig, die unvermeidlich menschlichen Irrtümern unterliegen, während die bei den Berechnungen verwendeten Gleichungen und Formeln nur annähernd gelten.
  • Demgegenüber gestattet die vorliegende Erfindung mittels eines einfachen Gerätes und eines einfachen Verfahrens das automatische Messen und das kontinuierliche gleichlaufende Aufzeichnen derAnderungen im Gradienten der vertikalen Komponente des Erdschwerkraftfeldes, also einer Ableitung dieses Schwerefeldes; Messung und Aufzeichnen erfolgen, während das Gerät über dem nach Minerallagern zu erforschendem Gebiet durch die Luft geflogen wird und damit von den örtlichen Bodenbeschaffenheiten gänzlich unabhängigist.DieNotwendigkeit absoluterMessungen oder Bestimmungen ist eliminiert. Die Wirkungen der horizontalen Komponenten des Schwerefeldes sind beseitigt. Die kritischen und bedeutsamen Teile der Ableitung des Gradienten werden in Karten eingetragen, und das ganze Verfahren zeichnet sich so durch Schnelligkeit åus, daß beispielsweise 75 Quadratmeilen Gelände in etwa einer Stunde ausgemessen und kartenmäßig erfaßt werden können, was völlig außerhalb jedes Vergleiches mit der Leistungsfähigkeit oder Anpassungsfähigkeit der bisher bekannten Verfahren liegt.
  • Die Erfindung geht dabei von einer bekannten Bauweise aus, bei welcher mehrere in einem senkrechten Abstand voneinander angeordnete bewegliche und auf die Schwerkraft ansprechfähige Massen Verwendung finden.
  • Die bisher bekannten Geräte, bei denen, wie oben angeführt, mit mehreren übereinander angeordneten Massen gearbeitet wird, sind für diese Zwecke unbrauchbar.
  • In diesem Falle hängen die Massen an Federn, was es erforderlich macht, sie bei einem Transport des Gerätes zu arretieren, damit dieses überaus empfindliche Instrument hierbei keinen Schaden erleidet.
  • Für den Einsatz in einem Falle, bei welchem das Gerät fortlaufend bewegt werden würde, ist es also unverwendbar.
  • Die Erfindung wendet sich demgegenüber einer grundlegend neuartigen Bauweise für solche Geräte zu, deren wesentliches Merkmal darin besteht, daß die Massen an einen aufgehängten Teil auf gegenüberliegenden Seiten von dessen Aufhängepunkt angelenkt sind, so daß sie unter dem unterschiedlichen Einfluß, den die Schwerkraft auf sie entsprechend ihrem senkrechten Abstand voneinander ausübt, in einander entgegengesetzten Richtungen bewegbar sind, und daß die Bewegungen der Massen gegeneinander in Anderungen einer elektrischen Meßgröße umsetzbar sind, die zum Anzeigen und/oder Registrieren einer eingetretenen Gradientenänderung dient.
  • Hierbei kann man so verfahren, daß den beiden Massen plattenförmige Teile zugeordnet sind, die mit den Massen je einen kapazitätsveränderlichenKondensator bilden und diese Kondensatoren in einer Kapazitätsmeßbrücke liegen, vermittels der Größenänderungen der Kapazitäten letzten Endes als Gradientenänderungen sichtbar gemacht und/oder registriert werden können.
  • Damit das Gerät auch bei größeren Beanspruchungen im Einsatz ein befriedigendes Verhalten zeigt, empfiehlt es sich, es mit einer elektrischen Einrichtung zum Dämpfen der senkrechten Bewegungen auszustatten.
  • Das Dämpfen der senkrechten Bewegungen kann auf besonders einfache und vorteilhafte Weise dadurch geschehen, daß die Massen an den einen Pol, ihre zugeordneten plattenartigen Teile an den anderen Pol einer insbesondere rhythmisch intermittierend einschaltbaren Gleichstromquelle angeschlossen werden.
  • Weiterhin ist es von Wert, das Gerät mit einer Einrichtung auszustatten, die dazu dient, eine seitliche Verlagerung der Massen, die als eine Folge der Wirkung der Horizontalkomponente des Erdschwerkraftfeldes auf diese Massen auftreten könnte, zu unterbinden.
  • Letzteres läßt sich leicht und mit einem geringen Aufwand erreichen, wenn man die Massen mit einem rohrartigen Gehäuseteil ummantelt und diesen Gehäuseteil an den einen Pol, die beiden Massen an den anderen Pol einer insbesondere rhythmisch intermittierend einschaltbaren Gleichstromquelle anschließt.
  • Einen sehr wertvollen Beitrag zur bestmöglichen Durchführung des Betriebes mit einem solchermaßen aufgebauten Gerät stellt es dar, wenn man erfindungsgemäß schließlich weiterhin so verfährt, daß die Stromversorgung der Kapazitätsmeßbrücke, der Einrichtung zum Dämpfen der senkrechten Bewegung der Massen sowie der Einrichtung zum Verhindern der seitlichen Verlagerungen dieser Massen über ein allen gemeinsames Schaltgerät erfolgt, welches die Brücke und die beiden anderen genannten Einrichtungen während der Benutzung des Gerätes selbsttätig fortlaufend in einer zyklischen Aufeinanderfolge abwechselnd ein- und ausschaltet.
  • In der Zeichnung ist eine praktische Ausführungsr form der Erfindung schematisch dargestellt, die nachstehend beschrieben werden soll.
  • Das erfindungsgemäße Gerät hat zwei gleiche Massen 1 und 2, die aus einer Substanz mit guter elektrischer Leitfähigkeit bestehen, jedoch nichtmagnetisch oder doch wenigstens paramagnetisch und rostfrei ist. Edelmetalle, wie Gold und Silber, haben sich als sehr geeignet erwiesen. Die Massen 1 und 2 brauchen nicht groß zu sein; es genügt, wenn ihr Gewicht weniger als 1 g beträgt, um eine ausreichende Arbeitsgenauigkeit des Gerätes zu erzielen. Die Massen 1 und 2 sind vertikal übereinander mit Abstand an einem Kopfstück 5 mittels dünner Kupferdrähte 3 und 4 frei aufgehängt, wobei die Verbindungen mit dem Kopfstück 5 zwecks reibungsfreier Befestigung gelenkige Aufhängungen 6 und 7 sind.
  • Die Masse 1 ist bei 8 für einen freien Durchgang des Drahtes 4 durchbohrt, so daß ein genaues vertikales Ausrichten der Massen 1 und 2 ermöglicht wird.
  • Sonst sind die beiden Massen völlig gleich ausgebildet und haben unter normalen Bedingungen gleiches Gewicht. Das Kopfstück 5 ist seinerseits an einem zwischen den gelenkigen Aufhängungspunkten 6, 7 liegenden Punkt an einem das Gerät tragenden Halter 10 mittels eines Kupferdrahtes 9 aufgehängt, wobei der Halter 10 die Decke einer nicht dargestellten Kammer od. dgl. sein kann und die Aufhängungspunkte 11 und 12 des Drahtes 9 ebenfalls gelenkig sind.
  • Zwischen den Massen 1 und 2 sind in beliebiger Weise die Platten 13 und 14 einer nachstehend näher beschriebenen Kapazitätsbrücke fest angebracht, wobei die Platte 13 der Masse 1, die Platte 14 der Masse 2 benachbart ist. In ähnlicher Weise ist eine nichtmagnetische, jedoch elektrisch gut leitfähige Abschirmungl5 fest angebracht, die zur Verhinderung einer unerwünschten Interferenz oder einer gegenseitigen Einwirkung der Massen 1 und 2 zwischen den Platten 13 und 14 eingesetzt ist. Die Abschirmung 15 und das Kopfstück 5 können zweckmäßigerweise aus Kupfer oder Messing sein.
  • Eine zylindrische Elektrode 16 aus beliebigem nichtmagnetischem, jedoch elektrisch leitfähigem Metall, z. B. aus Kupfer, umgibt die Massen 1 und 2, die Platten 13 und 14 und die Abschirmung 15, wobei die Elektrode 16 den Zweck hat, Einwirkungen der horizontalen Komponenten des Erdschwerkraftfeldes in einer später erläuterten Weise zu eliminieren.
  • Für die vertikale Stabilisierung der Massen 1 und 2, der zugeordneten Platten 13 und 14, der Abschirmung 15 und der Elektrode 16 sind (nicht dargestellte) Mittel vorgesehen, die beispielsweise gyroskopischer Art sein können. obwohl auch andere bekannte Formen der Aufhängung, z. B. einfach eine freie Aufhängung, gewählt werden können. Dem Fachmann sind die verschiedenen Arten solcher Stabilisierungsmittel vertrnut so daß weder eine genaue Beschreibung noch eine Darstellung für erforderlich gehalten wird.
  • Die erwähnte Kapazitätsbrücke ist Teil eines elektrischen Steuersystems für das erfindungsgemäße Gerät, das drei Aufgaben hat. Nachstehend wird die Kapazitätsbrücke sowie ihre Arbeitsweise beschrieben.
  • Die Pole einer elektrischen Spannungsquelle, etwa einer Batterie 17, sind über Leitungen 18 und 19 mit einer üblichen mechanischen oder elektrischen Schalteinrichtung 20 verbunden, deren Beschreibung sich erübrigt. Von der Schalteinrichtung 20 aus führen Leitungen 21 und 22 zu der Kapazitätsbrücke 23, von der aus Leitungen 24 und 25 über mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnete Abzweigungen zu den Massen 1 und 2 und deren benachbarten Platten 13 und 14 gehen. In der Zeichnung sind die Leitungen unmittelbar mit den Massen verbunden dargestellt, in der Praxis bestehen die Verbindungen naturgemäß mittelbar über die Haltemittel der Massen. Der Aus- gang der Kapazitätsbrücke ist elektrisch mit einer Aufzeichnungsanlage verbunden, die zum Teil bekannt sind und von der Industrie angeboten werden.
  • Graphische Aufzeichnungen, beispielsweise durch Oszillographen, oder Bandaufzeichnungen sind am zweckmäßigsten, jedoch kann statt dessen auch eine Überwachung mittels Kopfhörer durchgeführt werden.
  • Wenn das Gerät arbeitet und mittels eines Flugzeuges über das zu erforschende Gebiet geflogen wird, unterliegen die beiden Massen 1 und 2 der Kraft der vertikalen Komponente des Erdschwerkraftfeldes, jedoch ist die Intensität der Schwerkrafteinwirkung auf die beiden Massen infolge ihres vertikalen Abstandes unterschiedlich. Der vertikale Abstand braucht nicht groß zu sein, weniger als 30 cm genügen.
  • Wenn das Gerät über eine Schwerkraftanomalie hinwegfliegt, wirkt sich dies so aus, daß die Gewichte der Massen sich unterschiedlich ändern und die Masse 2 sich entweder aufwärts oder abwärts bewegt mit einer entsprechenden entgegengesetzten Bewegung der oberen Masse 1. Dadurch werden beide Massen entweder dichter an die Platten 14 und 13 des Kapazitätsbrückenkreises gebracht oder weiter von ihnen entfernt. Daraus ergibt sich eine Änderung der Kapazität, wobei die Summe der Abstandsänderungen zwischen jeder Masse und ihrer zugeordneten Platte der Brücke 23 eine proportionale Kapazitätsänderung vermittelt, wodurch die Änderung sofort auf die Aufzeichnungsvorrichtung übertragen wird. Die Bewegungen der Massen sind so gering, daß sie zwar nicht sichtbar sind, aber für die Arbeitsweise des Gerätes völlig ausreichen.
  • Wie bereits erwähnt, hat die die Massen 1 und 2, die Platten 13 und 14 und die Abschirmung 15 umgebende Elektrode 16 den Zweck, die Wirkungen der horizontalen Komponenten des Schwerefeldes zu eliminieren. Zu diesem Zweck verbindet die Schalteinrichtung 20 über die positiven bzw. negativen Leitungen 26 bzw. 27 periodisch die Spannungsquelle 17 mit der Elektrode 16 sowie den beiden Massen 1 und 2, wobei die Leitung 27 über Abzweigungen mit gleichen Bezugszeichen den Kontakt mit den Massen herstellt. Wie schon in bezug auf die Leitung 24 erwähnt wurde, erfolgt auch hier der Kontakt mit den Massen mittelbar über die Haltemittel der Massen.
  • Wenn man das elektrische Potential der beiden Massen und das davon verschiedene Potential der Elektrode 16 konstant hält, werden seitliche Bewegungen der Massen verhindert und die Massen praktisch der Wirkung der horizontalen Schwerkraftkomponenten entzogen.
  • Die Steueranlage des erfindungsgemäßen Gerätes enthält außerdem Mittel, die das Gleichgewicht der Brücke durch Dämpfung der normalerweise starken Eigenschwingungen gewährleisten. Zur Erzielung dieser Dämpfung liegen elektrische Potentiale an den Massen 1 und 2 und den dazu gehörenden Platten 13 und 14. Zu diesem Zweck wird über die Schalteinrichtung 20 Spannung von der Quelle 17 an die positive Leitung 28 und die negativen Leitung 29 gelegt, wobei die positive Leitung 28 drei mit der gleichen Bezugsziffer bezeichnete Abzweigungen hat, die zu der Masse 1, der Masse 2 und der Platte 14 führen, während die negative Leitung zu der Platte 13 geht. Auch hier erfolgen die Verbindungen mit den Massen über deren Halterungen. Die Abschirmung 15 unterstützt die Beibehaltung des Gleichgewichtes, indem sie Interferenzen oder eine gegenseitigen Einwirkung zwischen den beiden Massen 1 und 2 verhindert.
  • Wenn die Brücke richtig abgeglichen ist, ist das Signal an der Aufzeichnungsvorrichtung Null.
  • Die Schalteinrichtung 20 ist so gebaut und eingestellt, daß sie abwechselnd nacheinander die Kapazitätsbrücke, den Dämpfungskreis und den Kreis der Elektrode 16 in einer solchen Geschwindigkeitsfolge einschaltet, daß der Gradient der vertikalen Komponente des Schwerefeldes im wesentlichen kontinuierlich aufgezeichnet wird.
  • Zur Anwendung des erfindungsgemäßen Gerätes wird dieses in oder an einem vorzugsweise langsam fliegenden Flugzeug so angebracht oder darin oder darauf oder von diesem so getragen oder geschleppt, daß es gegen alle Bewegungen des Flugzeuges einschließlich dessen Geschwindigkeitsänderungen vertikal stabilisiert ist.
  • Die Änderungen des Gradienten der vertikalen Komponente (d. h. einer Ableitung) des Erdschwerefeldes, die während der Flüge durch das Gerät festgestellt werden, können entweder graphisch oder auf Band kontinuierlich aufgezeichnet oder laufend bei gleichzeitigem Notieren der Beobachtungen sorgfältig verfolgt werden.
  • Das erfindungsgemäße Gerät arbeitet auch dann zufriedenstellend, wenn es unter ziemlich turbulenten Bedingungen in der Luft getragen wird, sofern die Druckkraft nicht größer ist als das Einundeinviertelfache der normalen Schwerkraft. Falls die Turbulenz die Arbeitstoleranz des Gerätes übersteigen sollte, wird dies dem Bedienenden sofort bekannt, so daß er die unzuverlässigen Aufzeichnungen abbrechen kann. Darüber hinaus hat eine solche übermäßige Turbulenz keine schädliche Wirkung auf das Gerät.
  • Obwohl seine vollkommene Anpassungsfähigkeit an die Erforschung aus der Luft eine wichtige Eigenschaft des erfindungsgemäßen Gerätes ist, kann es selbstverständlich in gleicher Weise für Arbeiten vom Erdboden aus verwendet werden, wo ebenfalls die oben erläuterten Vorzüge gegenüber den vorbekannten Geräten, beispielsweise die Ausschaltung mathematischer Berechnungen, wertvoll sind.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Gerät zum Feststellen und Messen von Anderungen des Gradienten der Vertikalkomponente des Erdschwerkraftfeldes aus der Luft oder vom Boden aus mittels mehrerer in einem senkrechten Abstand voneinander angeordneter beweglicher und auf die Schwerkraft ansprechfähiger Massen, dadurch gekennzeichnet, daß die Massen (1, 2) an einen aufgehängten Teil (5) auf gegenüberliegenden Seiten von dessen Aufhängepunkt (11) angelenkt sind, so daß unter dem unterschied- lichen Einfluß, den die Schwerkraft auf sie entsprechend ihrem senkrechten Abstand voneinander ausübt, in einander entgegengesetzten Richtungen bewegbar sind; und daß die Bewegungen der Massen gegeneinander in Änderungen einer elektrischen Meßgröße umsetzbar sind, die zum Anzeigen und/oder Registrieren einer eingetretenen Gradientenänderung dient.
  2. 2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den beiden Massen (1, 2) plattenförmige Teile (13, 14) zugeordnet sind, die mit den Massen je einen kapazitätsveränderlichen Kondensator bilden und diese Kondensatoren in einer Kapazitätsmeßbrücke (23) liegen.
  3. 3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es mit einer elektrischen Einrichtung zum Dämpfen der senkrechten Bewegungen der Massen (1, 2) ausgestattet ist.
  4. 4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfung der senkrechten Bewegung der Massen durch an den anderen Pol eine insbesondere rhythmisch intermittierend an die Massen (1, 2) und ihre zugeordneten plattenartigen Teile (13, 14) anschaltbare Gleichstromquelle (17) bewirkt wird.
  5. 5. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine elektrische Einrichtung eine seitliche Verlagerung der Massen (1, 2), die als eine Folge der Wirkung der Horizontalkomponente des Erdschwerkraftfeldes auf diese Massen auftreten könnte, unterbindet.
  6. 6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Massen von einem rohrartigen Gehäuseteil (16) ummantelt sind und dieser Gehäuseteil an den einen Pol, die beiden Massen (1, 2) an den anderen Pol einer insbesondere rhythmisch intermittierend einschaltbaren Gleichstromquelle (17) angeschlossen sind.
  7. 7. Gerät nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromversorgung der Kapazitätsmeßbrücke (23), der Einrichtung (1, 13; 2, 14) zum Dämpfen der senkrechten Bewegung der Massen sowie der Einrichtung (1, 2, 16) zum Verhindern der seitlichen Verlagerungen dieser Massen über ein allen gemeinsames Schaltgerät (20) erfolgt, welches die Brücke und die beiden anderen genannten Einrichtungen während der Benutzung des Gerätes selbsttätig fortlaufend in einer zyklischen Aufeinanderfolge abwechselnd ein- und ausschaltet.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Österreichische Patentschriften Nr. 162 358, 171 668.
    In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1006170.
DEB46939A 1956-11-27 1957-11-27 Geraet zum Feststellen und Messen von AEnderungen des Gradienten der Vertikalkomponente des Erdschwerkraftfeldes aus der Luft oder vom Boden aus Pending DE1123838B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US1123838XA 1956-11-27 1956-11-27

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1123838B true DE1123838B (de) 1962-02-15

Family

ID=22343607

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEB46939A Pending DE1123838B (de) 1956-11-27 1957-11-27 Geraet zum Feststellen und Messen von AEnderungen des Gradienten der Vertikalkomponente des Erdschwerkraftfeldes aus der Luft oder vom Boden aus

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1123838B (de)

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT162358B (de) * 1946-01-15 1949-02-25 Bruno Dr Kunz Einrichtung und Verfahren zur Bestimmung des vertikalen Schweregradienten
AT171668B (de) * 1950-01-07 1952-06-25 Bruno Dr Kunz Einrichtung zur Bestimmung des vertikalen Schweregradienten

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT162358B (de) * 1946-01-15 1949-02-25 Bruno Dr Kunz Einrichtung und Verfahren zur Bestimmung des vertikalen Schweregradienten
AT171668B (de) * 1950-01-07 1952-06-25 Bruno Dr Kunz Einrichtung zur Bestimmung des vertikalen Schweregradienten

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE842034C (de) Bestimmung des Einfallens der von einem Bohrloch durchteuften Schichten
DE4430230C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Messen der örtlichen Strömungsgeschwindigkeit eines Flusses
DE2130266A1 (de) Gradiometer
DE722455C (de) Verfahren zur gleichzeitigen Messung zweier oder mehrerer Groessen im Innern eines Bohrloches
DE3228145A1 (de) Feinabgleicheinrichtung fuer dreispulengradiometer
DE1123838B (de) Geraet zum Feststellen und Messen von AEnderungen des Gradienten der Vertikalkomponente des Erdschwerkraftfeldes aus der Luft oder vom Boden aus
DE2640002A1 (de) Verfahren zum bestimmen der ausbreitungsgeschwindigkeiten von wellen im boden
DE1448598A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Erdgezeitenregistrierung
DE2460071B2 (de) Bohrloch-Meßanordnung
DE952611C (de) Verfahren und Einrichtung zur Messung der Abweichung von Bohrloechern von der Lotrechten in Abhaengigkeit von der Tiefe
DE676809C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung elastischer Wellen im Erdboden
DE1516190B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Messung von Magnetfeldern
AT166400B (de) Einrichtung zur geophysikalischen Erforschung
DE1548155C3 (de) Geoelektrische Bohrloch- MeBlog-Apparatur
DE731397C (de) Vorrichtung zum elektrischen Bestimmung der von einem Bohrloch durchschlagenen Schichten
AT231002B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung von geringen remanenten magnetischen Momenten schwach magnetischer Proben
DE526556C (de) Verfahren zur Feststellung des Verlaufs eines Salzlagers durch Messung des elektrischen Widerstandes des Bodens zwischen zwei Wanderelektroden von gleichbleibendem Abstand
DE509285C (de) Verfahren zur Bestimmung der Streichrichtung und des Neigungssinnes von durch ein erstes Sondier-Bohrloch getroffenen Gesteinsschichten
DE681396C (de) Verfarhen und Vorrichtung zum Bestimmen der Richtung des Streichens, des Fallsinnes und gegebenenfalls des Fallwinkels der von einer Bohrung durchschlagenen Bodenschichten
DE20919C (de) Instrument und Verfahren zur direkten Messung von Luftlinien, Höhen, Tiefen und horizontalen Entfernungen
DE461908C (de) Einrichtung zur Bestimmung der raeumlichen Lage der luftelektrischen AEquipotentialflaechen und Potentialdifferenzen, insbesondere fuer die Zwecke der elektrischen Bodenerforschung
DE4106849A1 (de) Bestimmung der magnetischen interferenz in einem bohrloch
DE936236C (de) Verfahren zur Messung der Verschiebungen von Verkabelungs-elementen in elektrischen Kabeln
DE568780C (de) Einrichtung zur UEbertagemessung der Abweichung von Bohrungen mittels Induktionsbussole
DE1773610C (de) Verfahren zum gegenseitigen Ausrichten von Gegenstanden in einem Fahrzeug