DE1123462B - Verfahren zum Haerten von Harnstoff-Aldehyd-Harzen - Google Patents

Verfahren zum Haerten von Harnstoff-Aldehyd-Harzen

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DE1123462B
DE1123462B DED35139A DED0035139A DE1123462B DE 1123462 B DE1123462 B DE 1123462B DE D35139 A DED35139 A DE D35139A DE D0035139 A DED0035139 A DE D0035139A DE 1123462 B DE1123462 B DE 1123462B
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DE
Germany
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hardening
gel
zinc sulfite
aldehyde resins
urea
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DED35139A
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English (en)
Inventor
Dr Robert Wassenegger
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Dynamit Nobel AG
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Dynamit Nobel AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K3/00Use of inorganic substances as compounding ingredients
    • C08K3/30Sulfur-, selenium- or tellurium-containing compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zum Härten von Harnstoff-Aldehyd- Harzen Es ist bekannt, daß Harnstoff-Formaldehyd-Harze und daraus hergestellte Preßmassen zur genügend schnellen Härtung bei den in der Preßtechnik angewandten Temperaturen einen Zusatz von Härtemitteln benötigen. Zu diesem Zweck werden bekanntlich sogenannte »latente« Härter angewandt, d. h.
  • Substanzen, die sich bei Raum- oder schwach erhöhter Temperatur indifferent verhalten und erst bei Preßtemperatur durch saure Reaktion eine schnelle Härtung herbeiführen. Hierbei kann durch einen weiteren Zusatz von sogenannten »Puffermitteln«, wie z. B. Hexamethylentetramin, die Härtegeschwindigkeit reguliert werden.
  • Em bekanntes »latentes« Härtemittel ist Zinksulfid in der handelsüblich vorkommenden feinkristallinen Form ZnS03 2 H20, das in feinstvermahlener Form entweder der pulverförmigen Preßmasse beigemischt werden kann oder besser in wäßriger Aufschlämmung der zur Imprägnierung des Füllstoffes dienenden Harzlösung zugesetzt wird. Auch hier wird meistens noch zur Regulierung der Härtegeschwindigkeit und zur Verbesserung der Lagerstabilität der fertigen Preßmasse Hexamethylentetramin hinzugefügt.
  • Dieses Zinksulfit hat den Nachteil, daß es wasser-und harzunlöslich ist und auch in feinster Aufmahlung seine körnige Struktur beibehält, so daß die härtende Wirkung selbst bei gleichmäßigster Verteilung in der Preßmasse nur von dem in der Masse eingebetteten »Körnchen« ausgehen und in die unmittelbar umgebende Harzzone »ausstrahlen« kann. Durch die vorzeitige zonale Anhärtung wird aber die weitere Tiefenwirkung gebremst und die Gleichmäßigkeit der Aushärtung beeinträchtigt. Diese ungleichmäßige Wirkung durch Erhöhung des Zinksulfitzusatzes auszugleichen, bringt jedoch die Gefahr lokaler Überhärtungserscheinungen mit sich, die zu Spannungen im Preßteil und zur späteren Rißbildung führen können.
  • Es wurde nun gefunden, daß man durch die Verwendung von in ein Gel übergeführtem Zinksulfit dessen Härterwirkung auf Harnstoff-Aldehyd-Harze sowohl erhöhen als auch die Gleichmäßigkeit der Wirkung verbessern kann. Diese Umwandlung kann ausgeführt sein, indem zuerst aus dem Zinksulfid durch Auflösen in der wäßrigen Lösung eines Amins das entsprechende Zink-Amin-Komplexsalz hergestellt und darauf durch Zugabe einer wäßrigen Formaldehydlösung das Amin in eine Schiffsche Base übergeführt hat. Dadurch wird die lösende Wirkung des Amins gegenüber Zinksulfit aufgehoben, und es entsteht aus letzterem ein Gel. War als Amin vorzugsweise Ammoniak verwendet, so bildet sich mit Formaldehyd das stabile Hexamethylentetramin, das nun gleichzeitig zum Regeln der Härtegeschwindigkeit dient. Durch weiteren Zusatz von Hexamethylentetramin kann dessen Wirkung in dem gewünschten Ausmaß eingestellt werden.
  • Das auf diese Weise aus Zinksulfit entstandene Gel einschließlich der Aminkomplexlösung wird zweckmäßig der Harzlösung einverleibt und anschließend mit dieser die Imprägnierung des Füllstoffes (z. B. gebleichter Zellstoff oder Holzmehl) vorgenommen und die-Knetmasse in bekannter Weise zur Preßmasse aufgearbeitet. Die so erhaltene Preßmasse zeigt ein erhöhtes Härtungsvermögen im Vergleich zu einer Preßmasse gleicher Stoffzusammensetzung und gleicher Aufbereitungsart bei gleichem Gehalt an berechnetem ZnSO3 und Hexamethylentetramin, wobei diese Komponenten der Vergleichsmasse in der üblichen Form der wäßrigen Aufschlämmung zugesetzt wurden.
  • Die höhere Härtegeschwindigkeit wurde gemessen durch die Erstellung einer sogenannten Nigrosintest-Kennzahlkurve in einem Diagramm. Preßteile in Halbkugelform mit 1,5 mm gleichmäßiger Wandstärke werden bei 150 bis 155" C und 350 kg/cm2 Druck mit Stehzeiten von 30 bis 120 Sekunden mit 15 Sekunden Abstand gepreßt. Nach etwa 24 Stunden werden die Formkörper 30Minuten in Wasser gekocht, das mit 1% Nigrosin angefärbt ist. Nach dem Abkühlen und Abtrocknen zeigen dieselben je nach Aushärtungsgrad eine abgestufte Anfärbung von grauschwarz (ungenügende Härtung) bis nicht angefärbt (vollständige Durchhärtung), die in zehn Abstufungsgraden eingeteilt einen relativen Maßstab für das Fortschreiten der Härtung ergibt. Die Preßmasse, in der nach der Erfindung 1°/0 in Gel umgewandeltes Zinksulfit eingearbeitet wurde, benötigt gegenüber einer Preßmasse gleicher Zusammensetzung, die die gleiche Menge Zinksulfit, jedoch in handelsüblicher feingemahlener kristalliner Form, enthält, zur Erreichung desgleichen Aushärtungsgrades eine um 15 Sekunden kürzere Härtezeit, d. h., durch die Umwandlung des Zinksulfits in ein Gel durch die Umwandlung des Zinksulfits in ein Gel wurde eine Verkürzung um ein Drittel bis ein Viertel der vorher benötigten Härtezeit erzielt.
  • Herstellung des Harzes als Ausgangsstoff Die Lösung von Harnstoff in 35- bis 40°/oiger wäßriger Formaldehydlösung (Molverhältnis von 1,0:1,5) wird mit einem alkalischen Katalysator auf einen pri-Wert von 8,0 bis 8,5 eingestellt und bei 50 bis 60° C 1/2 Stunde kondensiert. Durch Vakuumdestillation wird das flüssige Harz anschließend bis zu einem Feststoffgehalt von 44 bis 46% konzentriert.
  • Beispiel 1 Herstellung des Härters als Ausgangsstoff 100 g Zinksulfit ZnSO3 2H20 werden in 310 g verdünntem 12°/Oigem Ammoniak gelöst und diese Lösung langsam unter ständigem starkem Rühren in 580 g 18 0/0iger wäßriger Formaldehydlösung eingetragen. Es entsteht ein dickflüssiges, amorphes Gel.
  • Das ZnSO3-Gel wird der oben angegebenen wäßrigen Harnstoff-Harz-Lösung mit 5950 g Festkörpergehalt erfindungsgemäß zugefügt unter gleichzeitiger Zugabe von 25 g Hexamethylentetramin zur Pufferung. Das flüssige Harnstoffharz wird mit 3400 g gebleichtem Zellstoff verknetet, die Knetmasse bei 80" C bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 2 bis 3°/0 getrocknet und unter Zusatz von Gleitmittel und Pigmentfarbstoffen fein vermahlen. Die Preßteile aus dieser Masse, unter den weiter oben beschriebenen Be- dingungen hergestellt und geprüft, ergaben die Nigrosintest-Kennzahlenkurve II.
  • Eine Vergleichspreßmasse in gleicher Stoffzusammensetzung, jedoch mit gewöhnlichem feingemahlenem kristallinem ZnSO3 2 H2O als wäßrige Aufschlämmung und mit einem Anteil an Hexamethylentetramin, welcher sich im obigen Beispiel aus der Umsetzung von Ammoniak und Formaldehyd bilden würde, ergab Preßteile mit den Prüfungsergebnissen gemäß Kurve I.
  • Beispiel 2 Herstellung des Härters als Ausgangsstoff 100 g Zinksulfit ZnSO3 2 H2O werden in einer Lösung von 210 g Äthanolamin (l000/oig gerechnet) in 200 g Wasser gelöst und durch Eingießen in 420 g 18°/Oiger wäßriger Formaldehydlösung wie im Beispiel 1 in ein dickflüssiges, amorphes Gel umgewandelt.
  • Dieses Gel wird der Harnstoff-Harz-Lösung erfindungsgemäß unter Zusatz von 130 g Hexamethylentetramin einverleibt und mit Zellstoff verknetet, wobei die gleichen Stoffmengen wie im Beispiel 1 und die gleiche Aufbereitungsart angewandt wird.
  • Die Prüfung dieser Preßmasse ergab einen Härtungsverlauf nach Kurve III.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Härten von Harnstoff-Aldehyd-Harzen durch Zinksulfit, dadurch ge kennzeichnet, daß als Zinksulfit gelförmiges Zinksulfit verwendet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein durch Auflösen in einer wäßrigen Lösung von Aminen und anschließende Fällung durch Formaldehyd hergestelltes Zinksulfitgel verwendet wird.
DED35139A 1961-01-10 1961-01-10 Verfahren zum Haerten von Harnstoff-Aldehyd-Harzen Pending DE1123462B (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1205697B (de) * 1962-08-01 1965-11-25 Joel Ostrowicz Aminoplastharzpressmassen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1205697B (de) * 1962-08-01 1965-11-25 Joel Ostrowicz Aminoplastharzpressmassen
US3320192A (en) * 1962-08-01 1967-05-16 Ostrowicz Joel Aminoplast molding compounds containing zinc sulfite

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