-
Verfahren und Anlage zur Fernmeldung auf einem Lichtschirm In vielen
Fällen ist es erforderlich, aus der Ferne eine Meldung zu geben, welche von zahlreichen
Personen aufgenommen werden soll, beispielsweise die Abfahrtzeiten an Bahnhöfen
und Flughäfen, die Übermittlung von Aufträgen in großen Betrieben (Walzwerken) od.
dgl. Es ist bereits bekannt, Tafeln zur Femmeldung mit Lichtzeichen zu verwenden,
etwa bei Leuchtuhren mit Ziffernfortschaltung oder für das Herbeirufen von Personen
an öffentlichen Schaltern. Die bekannten Tafeln sind in verschiedener Weise aufgebaut.
-
Es sind Tafeln bekannt, welche mit drehbar gelagerten Trommeln ausgerüstet
sind, welche kleine Ziffern oder Schriftzeichen tragen, welche durch Projektion
auf einem Schirm sichtbar gemacht werden. Andere bekannte Tafeln weisen bewegliche
Gitter auf, welche durch Elektromagnete derart verschoben werden, daß die jeweils
sichtbar zu machenden Schriftzeichen oder Ziffern aufgedeckt werden. Es sind schließlich
auch Schriftzeichen und Zahlen bekannt, welche aus getrennt gesteuerten Lichtzeichen
bestehen.
-
Der Nachteil der bekannten Einrichtungen besteht darin, daß eine äußerst
verwickelte elektrische Schaltung erforderlich ist, sobald für die Fermneldung eine
größere Zahl von Schriftzeichen verwendet werden soll. Derartige Tafeln müssen eine
große Anzahl einheitlicher Zellen aufweisen, und zwar je Schriftzeichen eine
Zelle, wodurch sich ein sehr verwickeltes Steuerpult ergibt, wenn jedes Schriftzeichen
ohne Schwierigkeiten unmittelbar oder nach dem Kodieren und Dekodieren durch elektronische
Vorrichtungen sichtbar gemacht werden soll, Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Fernmeldung auf einen Lichtschirm, bei welchem eine Meldung im Bildfenster eines
Projektionsgerätes angezeigt ist und in dieser Lage bis zum Löschen der Meldung
verbleibt. Erfindungsgemäß ist eine zur Projektion geeignete Meldekarte in den Schlitz
eines Steuerpultes eingeworfen, im gewünschten Augenblick rohrpostartig in das Bildfenster
befördert und beim Löschen ausgeworfen oder in ein anderes Bildfenster befördert.
-
Auf diese Weise können umfangreiche Mitteilungen jeder Art, also beispielsweise
auch Zeichnungen ferngemeldet werden, ohne daß eine umfangreiche und komplizierte
Anlage erforderlich ist.
-
Es sind Ferndrucker bekannt, bei denen Meldungen in einem Druckwerk
auf ein vorzugsweise durchscheinendes Band aufgedruckt werden und dieses Band dann
durch ein Projektionsgerät geführt wird, durch welches die Meldungen auf einem Bildschirm
sichtbar gemacht werden. Es ist hier ein aufwendiges Druckwerk erforderlich, und
es muß jede Meldung, die auf dem Bildschirm sichtbar gemacht werden soll, von neuem
gedruckt werden. Außerdem können umfangreichere Meldungen nur in einzelnen Abschnitten
zeitlich nacheinander sichtbar gemacht werden.
-
Das Absenden und Leiten einer jeden Meldekarte zum Bestimmungsort
kann vom Steuerpult aus durch Einschieben einer Belegkarte in einen entsprechenden
Kartenhalter erfolgen. Das Auswerfen der Meldekarte geschieht dann durch Herausnahme
der Belegkarte.
-
Das Steuern der Verschiebung der Meldekarte aus einem Feld zum anderen
der Meldetafel kann durch das entsprechende Verschieben der Belegkarte in den Feldern
einer übersichtstafel erfolgen.
-
Die Anlage zur Ausübung dieses Verfahrens umfaßt ein übersichtssteuerpult,
Luftförderrohre zwischen diesem Pult und den Meldetafeln, für jede Tafel ein Projektionsgerät,
in das die auf dem Lichtschirm vorzustellende Meldekarte selbsttätig eingestellt
wird, elektrische Mittel zum Steuern der die Luft in die Rohre einlassenden Ventile,
der Weichen und der Vorrichtungen zum Einsetzen, zum Verschieben und zum Auswerfen
der Meldekarten in den Projektionsgeräten, und schließlich auch elektrische Mittel
zum Einschalten und Löschen der Lampen.
Nachfolgend wird an Hand
der Zeichnung und als Beispiel eine Ausführungsart einer Femmeldeanlage zur Ausübung
des erfindungsgemäßen Verfahrens näher beschrieben.
-
Fig. 1 ist eine schaubildliche Darstellung einer Meldekarte;
Fig. 2 ist eine schaubildliche Darstellung des Steuerpultes; Fi(T. 3 ist
ein schematisches Bild der Luftförderrohre; Fig. 4 und 5 sind jeweils eine
Seitenansicht und eine Schnittansicht eines Projektionsgerätes; Fig. 6 ist
eine schaubildliche Darstellung einer Anlage.
-
Die durch Projektion vorzustellende Meldung wird durch Schriftzeichen,
Zahlen oder sonstige Zeichen gebildet, die durch Lochung oder Beschriftung einer
lichtdurchlässigen oder undurchlässigen Karte hergestellt werden, welche den Förderrohren
angepaßt ist.
-
Der vordere Teil der Karte 37 (Fig. 1) ist in der Einschubrichtung
in die Rohre derart geknickt, daß ein Falz 38 von bestimmter Breite entsteht,
wie er in üblicher Weise zur rohrpostartigen Beförderung in flachen Förderrohren
2 (Fig. 6) benutzt wird.
-
Die Anlage umfaßt ein Steuerpult (Fig. 2), ein Rohrnetz, wie es schematisch
in Fig. 3 dargestellt ist, und Meldetafeln gemäß Fig. 6.
-
Die Arbeitsweise der Anlage soll an Hand dieser Fig. 6 näher
beschrieben werden.
-
Jede Meldekarte wird in einen Drucksender 1 an sich bekannter
Art für Flachrohre 2 eingeschoben. Das Absenden erfolgt im gewünschten Augenblick
durch die üblichen Mittel zur Betätigung des elektrisch betriebenen Lufteinlaßventils
3. Das Gebläse 4 drückt die Luft hinter die Karte, die auf diese Weise im
Rohr 2 vorgeschoben wird. Es können Rohrweichen 5
vorgesehen sein, durch welche
die Meldekarte zum einen oder zum anderen der Projektionsgeräte 6 und
7
geleitet wird. Sie gelangt auf diese Weise in das Bildfenster
8, in dem sie durch eine weiter unten näher beschriebene Vorrichtung angehalten
wird.
-
Hinter dem Bildfenster 8 ist eine Projektionsvorrichtung
9 mit Lampe 54, Spiegel 55 und Kondensor 56 vorgesehen. Das
Bildfenster selbst besteht aus zwei lichtdurchlässigen Scheiben 10, 11, die
in die Rohrwände eingepaßt sind. Das Lichtbündel wird durch ein optisches System
12 auf einen Meldeschirrn 13
von angepaßter Größe gerichtet.
-
Fig. 2 zeigt als Beispiel ein Steuerpult. In der Mitte dieses Pultes
befindet sich ein normales Schreibmaschinen-Tastenbrett 14 zum Lochen der Karten
gemäß einem Verfahren, wie es zum Lochen der Platten in Adressenschreibmaschinen
oder zum Auf -
drucken von Schriftzeichen auf lichtdurchlässigen Karten Anwendung
findet.
-
Beiderseits des Tastenbrettes befinden sich zwei Steuertische. Der
eine, 15, entspricht einer Meldetafel 16 (Fig. 3) mit Feldern,
in denen die Meldungen stehenbleiben, also nach der Vorstellung gelöscht werden
und nicht in einem folgenden Feld erscheinen. Der andere, 17, entspricht
einer Meldetafel 18 (Fig. 3),
in welcher die Meldungen verschiebbar
sind, d. h. stets zunächst im ersten Feld und dann der Reihe nach in den
folgenden Feldern in dem Maße erscheinen, in welchem die dort vorhandenen Meldungen
gelöscht werden. Die Reihenfolge der Meldungen bleibt also dabei stets dieselbe.
Die Arbeitsweise für die Tafel mit feststehenden Meldungen ist folgende: Die auf
dem Pult liegende Meldekarte 57 (Fig. 2) wird in den Schlitz 19 eines
Drucksenders an sich bekannter Art eingeschoben. Gleichzeitig mit der Meldekarte
wurde vorher auch eine Belegkarte 57 gelocht. die in den einen oder anderen
Kartenhalter 20 geschoben werden kann, vorausgesetzt daß er frei ist.
-
Durch das Einschieben der Belegkarte 57 in einen der Kartenhalter
20 wird mittels eines Kontaktes 21 die entsprechende Weiche 22 (Fig. 3) im
Rohmetz betätigt. Ein Hilfskont akt 23 der Weiche öffnet das elektrisch betriebene
Ventil 3, durch das die Druckluft in den Sender eingelassen und die Meldekarte
befördert wird. Sobald diese ihren Bestimmungsort erreicht, wird auch die Weiche
durch einen nicht dargestellten Schlußkontakt wieder in die Ruhelage zurückgebracht,
das Lufteinlaßventil 3 wird geschlossen, und die Lampe des Projektionsgerätes
wird eingeschaltet. Es ist dann möglich, eine weitere Meldekarte in ein anderes
Feld zu senden (Fig. 3).
-
Soll die Meldung gelöscht werden, so genügt es, hierzu die entsprechende
Belegkarte aus dem Kartenhalter 20 herauszuziehen. Der freigegebene Kontakt 21 bewirkt
das Auswerfen der Meldekarte. Dieses Auswerfen wird weiter unten gleichzeitig mit
dem Bildfenster beschrieben.
-
Oberhalb eines jeden Belegkartenhalters 20 sind zwei Lichtsignale25
und 26 angeordnet, von denen das eine grün und das andere rot aufleuchtet.
Sie ge-
statten es, zu prüfen, ob das zugehörige Feld eine Meldekarte
enthält oder nicht. Auf diese Weise ist es möglich, in jedem Augenblick die in jedem
Feld der Tafel vorgestellte Meldung zu erkennen.
-
Die Arbeitsweise für die Tafel mit verschiebbaren Meldungen ist folgende:
Die Belegkarte 57, die wie vorstehend beschrieben ausgebildet ist, kann nur
in das erste Feld27 durch den Schlitz28 eingeführt werden. Eine mechanische Fördervorrichtung29
gestattet die Verschiebung der Belegkarte aus einem Feld in das folgende, sobald
dieses frei ist.
-
Will der Bedienende eine Meldung in einem freien Feld vorstellen (das
stets das erste der Tafel ist), so schiebt er die Meldekarte37 in den Schlitz30
des Senders und die Belegkarte 57 in den Schlitz 28. Das Einlaufen
der Belegkarte im ersten Kartenhalter 27
bewirkt durch einen Schlußkontakt
31 das Ablaufen der Meldekarte in Richtung der Meldetafel.
-
Die Übersichtstafel gibt auf diese Weise stets ein getreues Bild der
Meldetafel wieder.
-
Fig. 3 ist ein schematisches Gesamtbild der Rohrleitungen.
Ein Gebläse 4 drückt die Luft in ein Verteilungsrohr 32. Zwei elektrisch
betätigte Ventile 3
verteilen die Druckluft in zwei flache Rohrleitungen.
Die beiden Sender 19 und 30 bedienen durch die Rohrleitungen 2 jeweils
die Tafel 16 für feststehende Meldungen und die Tafel 18 für verschiebbare
Meldungen.
-
Die Tafel 16 für feststehende Meldungen ist mit Rohrweichen
22 und Bildfenstern 33 ausgerüstet. Die Tafel 18 für verschiebbare
Meldungen ist nüt einem Hilfsgebläse 34 versehen, das die Luft in ein Verteilungsrohr
35 drückt. Jedes Feld der Tafel ist mit einem Rückschlagventil 40, einem
Bildfenster 41, einer Rohrweiche 42 für das Auswerfen, einem elektrisch betätigten
Einlaßventil 43 und einem elektrisch betätigten Auslaßventil 44 versehen.
Für
das Einlaufen der Meldekarte in das erste Feld ist das Einlaßventil 43 geschlossen,
während das Auslaßventil 44 geöffnet ist. Die Meldekarte bleibt im ersten Bildfenster
stehen. Zum Oberleiten der Meldekarte aus einem Feld in das folgende wird das Einlaßventil
des ersten Feldes geöffnet, während das Einlaßventil des folgenden Feldes geschlossen
wird. Das Auslaßventil des ersten Feldes wird dann geschlossen, während das Auslaßventil
des folgenden Feldes geöffnet wird. Es entsteht also zwischen dem Einlaßventil des
ersten Feldes und dem Auslaßventil des zweiten Feldes ein Luftstrom, der genügt,
um die Meldekarte aus einem Feld in das andere vorzuschieben. Auf diese Weise ist
es möglich, durch Vorschieben der Meldekarten aus einem Feld in das folgende
die ganze Meldetafel zu ändern. Ferner kann die Meldekarte eines beliebigen Feldes
in einen Aufnahmebecher ausgeworfen werden. Zu diesem Zweck wird das Einlaßventil
des Feldes geöffnet, das Auslaßventil geschlossen und die Rohrweiche 42 in die Auswurflage
gebracht. Diese Vorgänge werden durch das Herausziehen der Belegkarte
57 aus dem Halter der übersichtstafel ausgelöst. Durch Freigabe eines Feldes
beim Auswerfen der Meldekarte wird auch das Vorschieben der Karten aller vorhergehenden
Felder ohne weiteres ausgelöst.
-
Ein Bildfenster wird nachfolgend beispielsweise an Hand der Fig. 4
und 5 näher beschrieben. Das Rohr 2 ist auf einer großen Flachseite mit einer
rechteckigen Öffnung 46 versehen, die durch eine lichtdurchlässige Scheibe
10 aus Glas oder glasartigem Kunststoff luftdicht verdeckt ist. Auf der anderen
Flachseite sind mehrere Längsschlitze 49 vorgesehen, welche zusammen ein Gitter
bilden. Vor diesem Gitter befindet sich ein angeschweißter Kasten 50 mit
einer großen öffnung 52 (Fig. 5), die durch eine lichtdurchlässig
Scheibe 11 aus Glas oder glasartigern Kunststoff verdeckt ist.
-
Vor den beiden öffnungen 46 und 49 (in Richtung des Vorschiebens der
Karten) befindet sich ein Kamm, dessen Drähte 66 durch Querstäbe
67 miteinander verbunden sind. Der Kamm ist bei 58
schwenkbar gelagert
und kann zum Auffangen der Meldekarten in das Rohr eingreifen oder zur Freigabe
der Karten ausgeschwenkt werden. Zu diesem Zweck wird der Kamm durch einen Elektromagneten
59 betätigt.
-
Der Kasten 50 steht durch ein Rohr 60 mit einer Stelle
der Rohrleitung hinter dem Kamm 66 (in Richtung des Vorschiebens der Meldekarte)
in Verbindung. Das Rohr 60 kann durch ein elektrisch betätigtes Ventil
61 geschlossen werden.
-
Die Arbeitsweise ist folgende: Wenn eine Melde-
karte im Bildfenster
aufgehalten werden soll, befindet sich der Kamm 66 in der Ruhelage, in welcher
die Kammstifte den Weg innerhalb der Rohrleitung sperren. Die durch den Luftstrom
mitgenommene Meldekarte stößt gegen den Kamm, und der Falz 38 der Karte
37 verstopft den größten Teil des Rohrquerschnittes, wodurch zwischen den
stromauf- und stromabwärts liegenden Seiten ein Druckverlust entsteht.
-
Nach dem öffnen des Ventils 61 stellt sich im Kasten50 der
gleiche Druck wie im stromabwärts liegenden Teil der Rohrleitung ein. Beiderseits
der Meldekarte entsteht also ein Druckunterschied, durch den diese Karte gegen das
Gitter 49 gedrückt, also in bezug auf den Kondensor und das Projektionsobjektiv
genau eingestellt wird. Soll die Meldung gelöscht werden, so betätigt der Bedienende
durch ein beliebiges Mittel das Ventil 61
und erregt dabei auch den Elektromagneten
59, der den zum Auff angen der Karte dienenden Kamm ausschwenkt. Bei geschlossenem
Ventil 61 entsteht durch die undichten Stellen im Kasten 50 der gleiche
Druck wie im stromaufwärts liegenden Teil der Rohrleitung.
-
Die Meldekarte haftet dann nicht mehr am Gitter und wird ohne weiteres
vom Luftstrom abgehoben. Sie kann in einen Auffangbehälter ausgeworden oder in ein
anderes Feld vorgeschoben werden, wenn die Meldung aufrechterhalten wird.