DE1122588B - Elektromagnetischer Vielfachschalter fuer Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen - Google Patents

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

117113 VIII a/21a³

ANMELDETAG: 15. O KTO B E R 1959

BEKANNTMACHUNG DER ANMELDUNG UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 25. J A N U A R 1962

Die Erfindimg betrifft einen elektromagnetischen Vielfachschalter mit einer Vielzahl von magnetisch betätigbaren Kontaktelementen und mit Dauermagneten zur Erzeugung eines konstanten magnetischen Feldes zum Zwecke der magnetischen Vorspannung der Kontaktelemente sowie mit einer alle Kontaktelemente umfassenden Spule zur Erzeugung eines veränderlichen magnetischen Feldes zur Verwendung in der Fernmelde-, insbesondere Fernsprechtechnik.

Es sind elektromagnetische Vielfachschalter bekannt, die eine Anzahl von Leitungen schalten und dazu elektromagnetische Relais verwenden, die mit einer Wicklung versehen sind und eine Schaltkapazität je nach Anzahl der Leitungen, die geschaltet werden müssen, aufweisen.

Diese Relais sind in ihrer Verwendbarkeit aber dadurch begrenzt, daß sie auf eine gleichzeitige Schaltung aller zu verbindenden Leitungen beschränkt sind und demgemäß keine Anwendung in Situationen besteht, in denen eine besondere Schaltfolge verlangt wird.

Es sind weiterhin elektromagnetische Schalter bekannt, die mit einer Wicklung versehen sind und bei denen eine Vielzahl von einzelnen Kontakten hintereinander in Übereinstimmung mit einer auf die einzige Wicklung abgegebene Serie von Impulsen betätigt wird. Diese Relais haben aber den Nachteil, daß sie nur in einer bestimmten Folge und nur nach Impulssteuerung schalten können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten elektromagnetischen Vielfachschalter zu vermeiden. Dies wird dadurch erreicht, daß die Intensität des konstanten magnetischen Feldes in dem magnetischen Kreis jedes Kontaktelementes einstellbar ist und die Spule so ausgelegt ist, daß eine gleichzeitige oder vorher festgesetzte Schaltfolge der Kontakte entsprechend der erwähnten einstellbaren Intensität des konstanten magnetischen Feldes erreicht werden kann.

Die Ankerkontakte der Kontaktelemente sind aus zwei magnetischen Teilen zusammengesetzt und tragen an dem einen Ende Kontaktvorrichtungen, denen an dem anderen Ende feststehende Kontaktstücke gegenüberstehen. Alle Kontaktelemente sind einzeln in Glasröhrchen eingeschmolzen, die entweder mit einem Vakuum versehen oder mit Gas gefüllt sind. Die Kontaktelemnte sind zueinander parallel angeordnet und zwischen zwei Platten aus magnetischem Material, von denen jede zwei Reihen von Polstücken trägt, eingefügt, die mit ihren Enden die Tiefe der Ankerkontakte begrenzen, und eine Viel-Elektromagnetischer Vielfachschalter

für Fernmelde-,
insbesondere Fernsprechanlagen

Anmelder:

International Standard Electric Corporation, New York, N. Y. (V. St. A.)

Vertreter: Dipl.-Ing. H. Ciaessen, Patentanwalt,
Stuttgart-Zuffenhausen, Hellmuth-Hirth-Str. 42

Beanspruchte Priorität:
Italien vom 16. Oktober 1958 (Nr. 15 423)

Bruno Dal Bianco, Mailand,
und Mario Scatä, Monza (Italien),
sind als Erfinder genannt worden

zahl von Paaren der Polstücke, die sich von der einen Platte aus erstrecken, sind durch Bewegungen jedes Polstückes in dessen Längsrichtung einstellbar.

Die alle Kontaktelemente umfassende Spule ist so bemessen, daß bei einem Stromfluß durch die Spule jeder Ankerkontakt seinen Schaltzustand je nach Größe des magnetischen Flusses durch den jeweiligen zu dem Kontaktelement gehörigen Magnetkreis und je nach Größe und Richtung des Stromes, der durch die Spule fließt, ändert oder hält, und daß diese Einstellung durch die Lage der verstellbaren magnetischen Polstücke innerhalb des Magnetkreises des Kontaktelementes und bei konstantem Spulenstrom erhalten bleibt.

Die Erfindung hat gegenüber bekannten elektromagnetischen Vielfachschaltern den Vorteil, daß je nach Einstellung der Polstücke eine beliebige Schaltfolge der Kontakte erreicht werden kann.

Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen beschrieben. Davon zeigt

Fig. 1 eine Vorderansicht eines Vielfachscharters im Schnitt, von dem nur drei in Glas eingeschmolzene Kontaktelemente dargestellt sind,

Fig. 2 eine Draufsicht auf den Vielfachschalter nach Fig. 1,

Fig. 3 eine Seitenansicht des Vielfachschalters nach Fig. 1, im Schnitt entlang der Linie a-a, die in sche-

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matischer Form die Wirkungen der in Glas eingeschmolzenen Kontaktelemente in Abhängigkeit von dem konstanten und dem variablen magnetischen Feld veranschaulicht.

Gemäß Fig. 1 enthält der Vielfachschalter die zwei 5 Platten 1 und 2 aus hochpermeablem magnetischem Material, zwischen denen eine Vielzahl von in Glas eingeschmolzenen magnetischen Kontaktelementen 3, 4 und 5 angeordnet sind. An die Platten 1 und 2 sind die Polstücke 6, 7, 8 bzw. 9, 10, 11 befestigt, die die magnetischen Pole des permanentmagnetischen Kreises bilden. Die Polstücke des magnetischen Südpols, z. B. das Polstück 9, sind aus einem einzigen Stück magnetischen Materials hergestellt, das an der Platte 2 befestigt ist. Die Polstücke, die den magnetischen Nordpol bilden, beispielsweise das Polstück 6, bestehen aus Schrauben aus magnetischem Material mit Feingewinde, die in die Platte 1 eingeschraubt sind. Diese Polstücke sind paarweise senkrecht zu der Längsrichtung der Kontaktelemente 3, 4, 5 angeordnet. Es gibt, wie Fig. 3 zeigt, zwei verschiedene Paare von Polstücken, und zwar die Polstücke 10 und 10', die den magnetischen Südpol, und die Polstücke? und 7', die den magnetischen Nordpol bilden. Zwei oder mehrere Dauermagnete, wie z. B. 12, 13 und 12', 13' (Fig. 1 und 2) sind mit ihren Enden an den Kanten 14, 15, 16, 17 der Platten 1 und 2 befestigt, um den permanentmagnetischen Kreis zu schließen und den Platten 1 und 2 eine bestimmte Polarität zu verleihen. Zur Steuerung der Kontakte dient die allen Kontaktelementen gemeinsame Spule 18, die die Kontaktelemente umgibt. Die Anordnung der Spule 18 um alle Kontaktelemente 3, 4, 5 ist in Fig. 1 durch eine gestrichelte Linie gezeigt und schematisch in Fig. 2 und 3 dargestellt.

Die Wirkungsweise der Vielfachschalteinheit ist aus Fig. 3 erkennbar, die einen Längsschnitt durch das Kontaktelement 4 veranschaulicht. Dieses ist zwischen den Platten 1 und 2 und deren einstellbaren Polstücken 7, T sowie deren festen Polstücken 10, 10' angeordnet. Das Kontaktelement ist in dem Glasrohr 19 eingeschmolzen. Auf der einen Seite des Glasrohres 19 sind zwei magnetisch wirksame Kontaktstücke, die aus den dünnen Streifen 23 und 24 aus magnetischem Material bestehen, eingeschmolzen. Auf der anderen Stirnseite des Glasrohres 19 ist ein einzelner elektrischer Leiter eingeschmolzen, auf dessen in das Schutzrohr hineinragendes Ende eine Blattfeder mit Hilfe eines Nietes befestigt ist. Auf dem freien Ende dieser Blattfeder sind die zwei Magnetstäbe 20 und 21 angeordnet. Zwischen den Magnetstäben 20 und 21 und der Blattfeder sind Abstandsstücke aus elektrisch und magnetisch leitendem Material angeordnet. Zwischen diesen Abstandsstücken und den äußeren Magnetstäben 20 und 21 sind zwei Blattfedern eingeklemmt, die derart an ihren freien Enden gegeneinander abgebogen sind, daß sie sich an ihren vorderen Enden berühren. Das Ganze wird durch Niete zusammengehalten und bildet den Ankerkontakt. Auf den freien Enden der Blattfedern sind die Kontaktniete 22 befestigt.

Die magnetisch wirksamen Teile sind schraffiert gezeichnet. Das Glasrohr 19 ist zwischen die zwei magnetischen Platten 1 und 2 eingefügt, und zwar in solch einer Weise, daß die Enden der Magnetstäbe 20 und 21 an die Polstücke 7, T und 10,10' die den Nord- bzw. Südpol darstellen, angrenzen. Auf diese Weise sind alle Kontaktelemente 3, 4 und 5 parallel nebeneinander angeordnet. Auf Grund der einstellbaren Polstücke 7, T ist die Stellung der einzelnen Ankerkontakte unterschiedlich wählbar. Wenn ein Strom durch die Spule 18 fließt, verändert oder behält jeder Ankerkontakt seine Schaltstellung bei in Abhängigkeit von einer bestimmten magnetischen Polarität und der Stellung der einstellbaren Polstücke in bezug auf die Kontaktelemente und den magnetischen Fluß, der mit der Spule 18 erzeugt wird, der wiederum in Abhängigkeit von dem Wert des durch die Spule 18 fließenden Stromes selbst steht. Deshalb ist es möglich, eine Vielzahl von verschiedenen, nacheinanderfolgenden oder gleichzeitig wirkenden Kontaktschließungen mit diesem Vielfachschalter herzustellen.

In der vorliegenden Erfindung konnte nur das Prinzip in Verbindung mit speziellen Darstellungen und einigen Beispielen davon gezeigt werden. Die Beschreibung bezieht sich ebenfalls nur auf die angeführten Beispiele und soll keine Einschränkung der Erfindung darstellen.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Elektromagnetischer Vielfachschalter mit einer Vielzahl von magnetisch betätigbaren Kontaktelementen und mit Dauermagneten zur Erzeugung eines konstanten magnetischen Feldes zum Zwecke der magnetischen Vorspannung der Kontaktelemente sowie mit einer alle Kontaktelemente umfassenden Spule zur Erzeugung eines veränderlichen magnetischen Feldes für Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß die Intensität des konstanten magnetischen Feldes in dem magnetischen Kreis jedes Kontaktelementes (z. B. 4) einstellbar ist (mittels 7, T) und die Spule (18) so ausgelegt ist, daß eine gleichzeitige oder vorher festgelegte Schaltfolge der Kontaktelemente (3, 4, 5) entsprechend der erwähnten einstellbaren Intensität des konstanten magnetischen Feldes erreicht werden kann.

2. Elektromagnetischer Vielfachschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ankerkontakte der Kontaktelemente (z. B. 4) aus zwei magnetischen Teilen (20,21) zusammengesetzt sind und an dem einen Ende Kontaktvorrichtungen (22) tragen, denen an dem anderen Ende feststehende Kontaktstücke (23, 24) gegenüberstehen, daß alle diese Kontaktelemente (3, 4, 5) in Glasröhrchen (19) einzeln eingeschmolzen sind, die entweder mit einem Vakuum versehen oder mit Gas gefüllt sind, daß die Kontaktelemente (3, 4, 5) zueinander parallel angeordnet und zwischen zwei Platten (1,2) aus magnetischem Material, von denen jede zwei Reihen von Polstücken (z. B. 7, T bzw. 10,100 trägt, eingefügt sind, die mit ihren Enden die Teile (20, 21) der Ankerkontakte begrenzen, und daß eine Vielzahl von Paaren (z. B. 7, T) der Polstücke (6, 7,8), die sich von der einen Platte (1) aus erstrecken, durch Bewegungen jedes Polstückes in dessen Längsrichtung einstellbar ist.

3. Elektromagnetischer Vielfachschalter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die alle Kontaktelemente (3, 4, 5) umfassende Spule (19) so bemessen ist, daß bei einem Strom-

fluß durch die Spule (19) jeder Ankerkontakt seinen Schaltzustand je nach Größe des magnetischen Flusses durch den jeweiligen zu dem Kontaktelement gehörigen Magnetkreis und je nach Größe und Richtung des Stromes, der durch die Spule (19) fließt, ändert oder hält und daß diese Einstellung durch die Lage der verstellbaren magnetischen Polstücke (z. B. 7, T) innerhalb des Magnetkreises des Kontaktelementes und bei konstantem Spulenstrom erhalten bleibt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen