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Schrittschaltmotor Die Erfindung betrifft einen Schrittschaltmotor.
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Es sind bereits verschiedene Konstruktionen von Schrittschaltmotoren
bekannt, bei denen die schrittweise Drehbewegung eines Rotors in einem Stator erfolgt,
wobei der letztere eine permanentes Magnetfeld und ein sich in seiner Größe und
Richtung veränderliches Feld aufweist, die in Zusammenwirkung miteinander auf den
Rotor einwirken und diesen bei jeder Feldumkehrung schrittweise weiterdrehen. Eine
solche bekannte Konstruktion weist zwei einander gegenüberliegende Weicheisenpole
eines Hufeisenelektromagneten auf, dessen Polenden zungenartig ausgebildet und mit
einer leicht gekrümmten oder ebenen Abschrägung versehen sind. Zwischen den beiden
Polstücken ist eine aus Weicheisen bestehende und den Rotor bildende Scheibe drehbar
gelagert, die an ihrem Umfang mit Zähnen versehen ist, deren Spitzen so dicht wie
möglich an den Spitzen der Polstücke vorbeigehen. Ein permanenter Magnet beeinflußt
mit seinem einen Polstück den Rotor und mit seinem anderen Polstück den Eisenkem
des Hufeisenmagneten. Bei nicht erregter Spule ist der eine Statorpol auf einen
Rotorzahn und der andere Statorpol in den Raum zwischen zwei Rotorzähnen gerichtet.
Beim Durchgang eines Spulenstromes in der einen Richtung erfolgt eine Feldverstärkung
bzw. Feldschwächung, durch die der Rotor um eine halbe Rotorzahnteilung weitergedreht
wird. Bei der Umkehrung des Spulenstromes müßte sich der Rotor, da seine Zähne jetzt
umgekehrt zu den festen Polstücken liegen, um einen weiteren halben Schritt in der
gleichen Richtung drehen. Diese Drehung ist nicht immer sichergestellt, da durch
die Anordnuino, der Pole im Hinblick auf die Rotorzähne labile Verhältnisse entstehen,
so daß kein rasches und exaktes Anhalten bzw. Ingangsetzen des Rotors erfolgt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein rasches und einwandfreies
Schalten des Schrittschaltmotors zu erzielen. Die Lösung besteht nun bei einem Schrittschaltmotor
mit einem aus Weicheisen bestehenden und eine Mehrzahl von gleichmäßig verteilten
Vorsprüngen aufweisenden Rotor und einem mindestens zwei Antriebspole aufweisenden
Stator, auf die ein permanentes Magnetfeld und ein in seiner Größe und Richtung
veränderliches, von einer Spule erzeugtes Feld einwirken, die sich gegenseitig bei
Änderung der Feldrichtung des veränderlichen Feldes verstärken bzw. schwächen und
denRotor schrittweise bei jeder Feldumkehrung um jeweils eine halbe Rotorzahnteilung
weiterdrehen, darin, daß mindestens ein Bremspol vorgesehen ist, der das permanente
Magnetfeld auf einen Vorsprung des Rotors konzentriert, und daß bei nicht erregter
Feldspule die mindestens zwei Antriebspole unter sich gleiche Polarität haben und
der Bremspol die entgegengesetzte Polarität hat. Durch die Konzentration des Magnetflusses
auf einen Vorsprung des Rotors wird ein exaktes Anhalten des Rotors erreicht, so
daß bei der Umkehrung des Spulenstromes und der damit entsprechenden Feldänderung
die Bewegung des Rotors augenblicklich aussetzt und beim Anstieg des Spulenstromes
ebenso rasch wieder einsetzt. Hierdurch ergibt sich ein praktisch augenblickliches
Ingangsetzen und Stillsetzen des Motors, so daß er in allen den Fällen angewendet
werden kann, in denen ein exaktes Schalten erforderlich ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 eine Vorderansicht des Motors, Fig. 2 eine Seitenansicht
des Motors, Fig. 3 einen senkrechten Schnitt gemäß Linie 3-3
der Fig.
2, Fig. 4 einen senkrechten Schnitt gemäß Linie 4-4 der Fig. 1,
Fig.
5 einen senkrechten Schnitt durch eine Ausführungsform eines Dämpferorgans
gemäß Linie 5-5
der Fig. 4, Fig. 6, 7, 8 und 9 schematische
Darstellungen des Rotors in verschiedenen aufeinanderfolgenden Teilschritten, Fig.
10 graphische Darstellungen der durch den Rotor erzeugten Drehmomente.
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Die in der Zeichnung dargestellte Ausführungsforin nach Fig.
1 bis 5 besteht aus einem Paar nichtmagnetischer Seitenwände 20, die
an ihrem oberen
'reil Bohrungen 22 derart aufweisen, daß ringförmige
Lagerstellen 24 entstehen (Fig. 4). Ferner ist noch ein Paar von Jochstücken
26 vorgesehen, deren ringförinige Teile 28 gegen die ringförmigen
Lagerstellen 24 anliegen und den Bohrungen 22 entsprechende Bohrungen
30 aufweisen. In den jeweils fluchtenden Bohrungen 22, 30 sind Lagerbuchsen
32 angeordnet, die vorzugsweise kleine Kugellager 33 tragen und mit
Flanschen 34 versehen sind, die durch Schrauben 36
an den Ringteilen
28 befestigt sind. Die Lagerbuchsen sind in den Bohrungen der Seitenwände
20 drehbar derart angeordnet, daß sie als verstellbare Träger für die Jochstücke
26 dienen. Diese Jochstücke 26 sind mit Ansätzen 38 versehen,
in denen gegen die Seitenwände 20 anliegende Einsteffschrauben 40 vorgesehen sind.
Dadurch ist eine entsprechende Schwenkung der Jochstücke relativ zu den Seitenwänden
möglich. Auf den Zweck dieser Schwenkung wird später eingegangen. In den in den
Lagerbuchsen 32 angeordneten Kugellagern 33 ist eine Rotorwelle 42
gelagert, die einen aus Weicheisen oder einer Legierung von hoher magnetischer Permeabilität
bestehenden gezahnten Rotor 44 trägt. Die Seitenwände tragen die aus Weicheisen
oder einer Legierung von hoher magnetischer Permeabflität hergestellten Antriebspolstücke
46, die vorzugsweise lamelliert sind und in den neben dem Rotor liegenden Antriebspolen
48 enden. Die Seitenwände weisen sich nach unten erstreckende Arme 50
auf,
zwischen denen die Antnebspolstücke 46 angeordnet sind und die durch die Arme gehalten
sind. Ferner tragen die Arme 50 noch einen aus Weicheisen oder einer magnetisierbaren
Legierung hergestellten, aus Blechlamellen bestehenden Kern 52, auf welchem eine
eine oder mehrere Wicklungen aufweisende Spule 54 befestigt ist. Die in der Zeichnung
dargestellte Spule hat zwei Wicklungen.
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Zwischen den Jochstücken 26 ist eine Vielzahl von aus Weicheisen
oder einer magnetisierbaren Legierung hergestellten, aus Blechlamellen bestehenden
Platten 56 gehalten, die als Bremspole bezeichnet werden können und so ausgebildet
sind, daß über dem Rotor zwei im Abstand voneinander angeordnete Bremspolstücke
58 entstehen. Die Seitenflächen 59a und 59b dieser Bremspole konvergieren
vorzugsweise in einem solchen Winkel, daß der Kraftfluß an den Rotorzähnen am nächsten
liegenden Punkten der Bremspolstücke konzentriert wird. Diese Stellen können, wie
in der Zeichnung dargestellt, leicht abgerundet sein und sind in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
so ausgebildet, daß sich Kraftflußwege von geringstem magnetischem Widerstand zum
nächsten Zahn bzw. zu höchstens zwei benachbarten Zähnen ergeben. Im Ausführungsbeispiel
schließen die Seitenflächen 59 a und 59 b etwa einen rechten Winkel
ein, wobei die Halbierungslinie des Bremspolstückes etwa durch die Rotorachse verläuft.
Diese Form ist magnetisch günstig, doch kann gegebenenfalls auch davon abgewichen
werden. Die Schwenkbewegung der Jochstücke gestattet eine leichte Winkelverstellung
der Bremspolstücke 58 relativ zu den Antriebspolstücken 48 der Antriebspole.
Eine solche Verstellung ist nicht unbedingt notwendig, und es kann auch darauf verzichtet
werden; doch ist sie insbesondere dann erwünscht, wenn die Drehrichtung des Motors
geändert werden soll. Vorzugsweise gibt man den Bremspolstücken eine kleine Voreilung
(beispielsweise 5') in der gewünschten Drehrichtung. Diese Voreilung macht zweckmäßig
nur einen kleinen Bruchteil der möglichen Schrittstrecke aus, deren Größe von der
Zahnteilung des Rotors bestimmt ist.
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Zwischen den Jochstücken sind zwei Dauermagnete 60 untergebracht.
Ihre Anordnung ist so, daß ihre gleichnamigen Pole, beispielsweise ihre
Süd-
pole, die Antriebspole 46 und ihre entgegengesetzten Pole, beispielsweise
ihre Nordpole, ein aus Weicheisen oder einer magnetisierbaren Legierung bestehendes
Zwischenstück 62 berühren, das mit der Oberseite der Platten 56 in
magnetischerVerbindung steht. So ist ein magnetischer Kreis hergestellt, in dem
die Bremspolstücke 58 der Bremspole in einem Sinne (beispielweise nach Nord)
magnetisiert sind, während die Antriebspolenden 48 der Antriebspole durch den Magrietfluß
der permanenten Magnete in entgegengesetztem Sinne magnetisiert sind. Die Polarität
der Antriebspole kann jedoch durch den die Spule 54 durchfließenden Strom beeinflußt
bzw. umgekehrt werden. Da die Magnete 60 durch ihren eigenen Magnetismus
in ihrer Lage gehalten sind, können sie lose zwischen den Ansätzen 38 der
Jochstücke angeordnet sein, wobei die Magnete auch noch das Zwischenstück
62 in seiner Lage halten. Gegebenenfalls können die Magnete mit einem nichtmagnetischen
Abschirmblech 63 abgedeckt sein (lediglich in Fig. 3 dargestellt).
Die Magnete 60 können eine beliebige Form aufweisen und auf beliebige Art
befestigt sein, sofern nur der vorbeschriebene magnetische Kreis durch den Rotor
hergestellt ist.
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Die Zähnezahl des Rotors 44 kann beliebig sein, muß jedoch mindestens
vier betragen. In der Zeich-nung sind zehn Zähne dargestellt. Der Abstand
der Mittelpunkte der Bremspolstücke 58 entspricht nicht dem Abstand der Mittelpunkte
der Pole des Rotors. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Winkelabstand
zwischen den Mittellinien dieser Bremspolstücke 21/2mal so groß wie die Zahnteilung
des Rotors. Wenn also ein Rotorzahn auf einen der Bremspolstücke 58 ausgerichtet
ist, so sind zwei andere Zähne des Rotors gleich weit von der Mittellinie des anderen
Bremspolstückes entfernt. Der Winkelabstand der Mitteinie der Bremspolstücke
58 von den Mittellinien der Antriebspolenden 48 entspricht ebenfalls nicht
der Zahnteilung. In dem gezeigten Beispiel beträgt der Abstand der Mittellinien
der Bremspolstücke 58 von den Mittellinien der danebenliegenden Antriebspolenden
48 etwa das 13/dache der Zahnteilung des Rotors plus einem geringfügigen Betrag
in Drehrichtung und minus einem entsprechenden Betrag in entgegengesetzter Richtung,
was eine Folge der erwähnten anfänglichen Verschiebung der Bremspolstücke
58 ist. (Dieser erwähnte Abstand kann um einen bestimmten Betrag verstellt
werden, wenn die vorbeschriebene Einstelleinrichtung verwendet wird.) Die beiden
Antriebspolenden 48 der Antriebspolstücke 46 weisen einen Abstand auf, der der Zahnteilung
des Rotors entspricht, so daß sie mit zwei nebeneinanderliegenden Zähnen zusammenwirken
können und so den Magnetflußweg vergrößern, wobei die beiden Antriebspolenden 48
in ihrer Wirkung als Einheit betrachtet werden können.
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Die Wirkungsweise des Motors geht besonders deutlich aus den Fig.
6 bis 10 hervor. Die Kurve 1
der Fig. 10 ist eine Sinuskurve,
die die allein durch den Magnetfluß des permanenten Magnets Ober die Bremspole auf
den Rotor ausgeübte Kraft darstellt. Diese Kraft ändert sich je nach der
ZahnstoDung relativ zu den beiden Bremspolstücken, Die -Kurw 2 stellt
die
durch den Strom in der Spule erzeugte Kraft für beide Polaritäten und verschiedene
Drehwinkel dar. Die Kurve 3 zeigt das lediglich durch die Umkehrung des Stroms
erzeugte nutzbare Drehmoment. Das resultierende Drehmoment, das sich aus der Kombination
des durch die permanenten Magnete erzeugten Drehmoments und des durch die Strornumkehrung
in der Spule erzeugten Drehmoments ergibt, ist in der Kurve 4 wiedergegeben. Dies
zeigt, daß zwar das Drehmoment sich ändert, jedoch stets positiv ist. Damit dreht
sich derRotor schrittweise, jedoch immer in der gleichen Drehrichtung. Wie die Kurven
zeigen, ist der durch den Spulenstrom erzeugte Bewegungsanteil größer als der, der
allein durch das perinanente Magnetfeld erzeugt wurde, und dieses Magnetfeld hat
im wesentlichen die Aufgabe, den Rotor in die richtige Lage zu bringen, in der er
den nächsten Impuls zur Drehung empfängt.
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Fig. 6 bis 9 zeigen aufeinanderfolgende Stellungen des
Rotors während eines Schrittes. Bei einem zehnzahnigen Rotor bilden dabei zehn Vollschritte
und zwanzig Haltepunkte oder Teilschritte eine volle Umdrehung. In diesen Figuren
bedeutet X die Rotorzahnteilung, CW = im Uhrzeigersinn und CCW entgegen dem Uhrzeigersinn.
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Fig. 6 zeigt die Ausgangsstellung, in der der Rotor stillsteht,
da noch kein Strom durch die Spule fließt. Der Rotor wird durch den von den permanenten
Magneten erzeugten Magnetfluß in dieser Lage gehalten, der vom Brernspolstück
D ausgeht, den Zahn 1 und die den Antriebspolenden 48 des Antriebspolstückes
A am nächsten gelegenen Zähne 6
und 7 des Rotors durchfließt.
Wird die Spule in einer solchen Richtung von Strom durchflossen, daß das Antriebspolstück
A zu einem Nordpol wird, nachdem es zuvor unter dem Einfluß des von den permanenten
Magneten erzeugten Magnetflusses ein Südpol war, so wird zunächst der vom Polstück
A ausgehende Magnetfluß die Wirkung des von den permanenten Magneten erzeugten
Magnetflusses neutralisieren und dann bei Zunahme des durch die Spule erzeugten
Magnetflusses die Durchflußrichtung durch den Rotor umkehren. Dadurch vereinigt
sich der in der Spule erzeugte Magnetfluß mit dem des linken permanenten Magnets
und fließt durch die neben den Polstücken des Antriebspolstücks B liegenden Zähne
2 und 3
zurück. Dies bewirkt eine Drehung des Rotors im Sinne des Uhrzeigers
in die in Fig. 7 gezeigte Stellung, in der die Magnetflußrichtung durch Pfeile
angedeutet ist. Nun erfolgt eine Unterbrechung oder Unikehrung des in der Spule
erzeugten Stromes, und während des Augenblicks des Stillstands bzw. der Umkehrung,
währenddessen der durch die Spule bewirkte Magnetfluß aufhört oder so gering wird,
daß er unter dem durch den permanenten Magnet erzeugten Magnetfluß liegt, wird der
Rotor durch den von den permanenten Magneten erzeugten Magnetfluß weitergedreht.
Der permanente Magnetfluß dreht den Rotor nur um einen Bruchteil eines Schrittes
weiter und richtet den dem Brernspolstück C am nächsten gelegenen Zahn
8
auf dieses Bremspolstück C aus, so daß der Rotor nun in der in Fig.
8 gezeigten Stellung ist, in der der perinanente Magnetfluß zuerst durch
das Bremspol-Stück C, dann über den Zahn 8 zu den den Polstücken des Antriebspols
B am nächsten gelegenen Zähnen 2 und 3 fließt.
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In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Zahnteilung
360. Die durch den in der Spule erzeugten Magnetfluß verursachte Bewegung
aus der Stellung gemäß Fig. 6 in die Stellung gemäß Fig. 7 beträgt
drei Achtel eines Vollschrittes oder 13'/2'. Die durch den permanenten Magnetfluß
erzeugte Bewegung bei Rückgang des Magnetflusses durch die Spule, d. h. die
Bewegung von der Stellung gemäß Fig. 7 in die Stellung gemäß Fig.
8, beträgt 4'/20, was zusammen mit der erstgenannten Zahl 18' oder
einen halben Vollschritt ergibt.
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Der in seiner Richtung umgekehrte Strom nimmt nun wieder so weit zu,
bis er die Wirkung des permanenten Magnetflusses aufhebt und den Rotor um einen
weiteren -1/8-Teil eines Vollschrittes oder 131/2 0
in die in Fig.
9 gezeigte Stellung weiterbewegt. Diese Bewegung wird durch den vom Antriebspolstück
B ausgehenden, durch das rechte Bremspolstück D und die Zähne 5 und
6 zum Pol A fließenden Magnetfluß hervorgerufen. Da die Zähne
5 und 6 dem Pol A am nächsten liegen, dreht sich der
Rotor im Sinne des Uhrzeigers, bis diese Zähne auf die Polstückenden des Antriebspols
A ausgerichtet sind.
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Bei der nächsten Stromunterbrechung bzw. dem nächsten Rückgang im
Magnetfluß dreht sich der Rotor unter der Wirkung des permanenten Magnetflusses
in eine Stellung weiter, die im allgemeinen der in Fig. 6 gezeigten entspricht,
nur daß der Zahn 10
anstatt auf den Zahn 1 nun auf das Bremspolstück
D
ausgerichtet ist. Nun wurde ein Vollschritt zurückgelegt, wobei sich der
Rotor um einen Zahnabstand gedreht hat.
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Die beschriebene Vorrichtung arbeitet auch bei sehr hohen Drehgeschwindigkeiten,
und der Rotor läuft und hält wie vorbeschrieben an. Bei hohen Drehgeschwindigkeiten
kann sein Stillstand an den Haltepunkten während der Teildrehung so erfolgen, daß
er dabei zu pendeln beginnt, was zum überspringen eines Teilschritts führen kann.
Um ein solches Pendeln zu vermeiden, ist es in vielen Fällen wünschenswert, die
Bewegung zu dämpfen, was auf verschiedene Arten geschehen kann. Als besonders zweckmäßig
hat sich die Anbringung eines rotierenden, Dämpferflügel aufweisenden, mit Luft
arbeitenden Dämpferorgans erwiesen, wie es in den Fig. 2, 4 und 5 dargestellt
ist. Am Ende der Welle 42 ist ein Körper 100 aus Magnesium oder einem anderen
leichten Material angebracht, auf dessen zylindrischer Oberfläche 102 eine leichte
Hülse 104 drehbar befestigt ist. An der letzteren sind zwei sektorförmige Stücke
106 befestigt, die aus Leichtmetall, beispielsweise Aluminium oder Magnesium,
bestehen können. Zwischen den Enden dieser Sektorstücke sind fächerförinige, geschlossene
Lufträume 108 vorhanden. Eine vorzugsweise aus starrem Kunststoff oder aus
Magnesium bestehende Platte 110 ist in einem Schlitz 112 befestigt und erstreckt
sich quer durch den Körper 100, so daß ihre Enden sich über die fächerförmigen
Lufträume erstreckende Flügel bilden. Auch wenn die Flügel gut eingepaßt sind, kann
entlang der Flügelkanten etwas Luft durchstreichen. Eine mit ihrem einen Ende an
der Hülse 104 und ihrem anderen Ende am Körper 100 befestigte schwache Schraubenfeder
114 hält die Hülse in ihrer Mittellage fest, in der die Flügel der Platte
110 mittig in den Lufträumen 108 liegen. Bei plötzlichem Anhalten
der Welle 42 bewirkt das Trägheitsmoment der Hülse 104 und der Sektorstücke
106, daß sich die Hülse noch ein kleines Stück weiterdreht, und dieser Weiterdrehung
wirkt die von den Flügeln in den
Räumen 108 komprimierte
Luft entgegen, die verhältnismäßig langsam an der Fahne entlangströmt und sich wieder
ausgleicht. Dadurch erfolgt die erforderliche Bewegungsdämpfung, die ein Schlagen
oder Rückstoßen verhindert. Die Hülse ist jedoch verhältnismäßig leicht, so daß
nur ein kleines Trägheitsmoment auf den Rotor ausgeübt wird. Diese Art der Dämpfung
ist gegen Temperaturschwankungen unempfindlich.
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Eine leichte Winkelverstellung der den Brenispol tragenden Jochstücke
gestattet ein leichtes Verstellen der Bremspolstücke 58 relativ zu den Antriebspolenden48,
wodurch ein Optimum in bezug auf gutes und rasches Anhalten und Anlaufen des Motors
eingestellt werden kann. Die Bremspolstücke können auch so verstellt werden, daß
der Motor in umgekehrter Richtung (entgegen dem Uhrzeigersinn) umläuft. In diesem
Fall werden die Bremspolstücke 58
um ein geringes nach links bewegt, wodurch
die Drehrichtung des Motors umgekehrt wird.
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Die Drehgeschwindigkeit des erfindungsgemäßen Motors wird durch das
Verhältnis des Trägheitsmomentes des Rotors zu dem durch die permanenten und variablen
Magnetflüssen erzeugten Drehmoment bestimmt. Im allgemeinen wird dieses Verhältnis
dadurch hoch gewählt, daß man den Durchmesser des Rotors so klein als möglich hält,
d. h. so klein, als dies im Einklang mit einem guten mechanischen und magnetischen
Aufbau und der Unterbringung von guten und dauerhaften Kugellagern steht. Ein maximales
Drehmoment wird am besten dann erreicht, wenn die durch die Dauermagnete und durch
den maximalen Spulenstrom erzeugten Magnetflüsse gleich oder nahezu gleich groß
sind. Die Stärke dieser Magnetflüsse ist zweckmäßig zu jedem Zeitpunkt so groß,
daß die jeweils durchfluteten Rotorzähne mindestens annähernd gesättigt sind.
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Gegebenenfalls kann ein stärkeres Motordrehmoment durch Verlängerung
des Rotors und der Pole oder Anbringen einer Vielzahl von Rotoren auf derselben
Welle erreicht werden. Dadurch nehmen der Magnetfluß und das Drehmoment proportional
zum Trägheitsmornent des Rotors zu.
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Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung, die etwa im
Maßstab 2 - 1 dargestellt ist, beträgt der Rotordurchmesser 9,5 mm,
die Rotorlänge 12,7 mm und sein Trägheitsmoment etwa 0,6 g cm2. Der
Rotor besteht aus Weicheisen oder einer Legierung von hoher Permeabilität. Das durch
die Stromimpulse in der Spule und das permanente Feld erzeugte Drehmoment ist etwa
100 g cm. Die verwendete Spule bzw. die verwendeten Spulen weisen etwa
250 Amperewindungen auf. Dieser Motor kann bis zu Frequenzen von 200 Vollschritten
pro Sekunde arbeiten (400mal anlaufen, 400mal stillstehen).
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Die oben angegebenen Dimensionen sind nur beispielsweise genannt und
ergeben eine befriedigende Leistung. Doch ist die Erfindung keinesfalls auf die
vorgenannten Dimensionen beschränkt, da die erfindungsgemäßen Motoren in jeder Größe,
je nach dem Kraftbedarf oder den gewünschten Drehgeschwindigkeiten, gebaut
werden können.
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Die symmetrische Anordnung der Pole gestattet den Umlauf des Motors
in beiden Drehrichtungen, wobei vorzugsweise eine Voreilung der Bremspole in der
gewünschten Drehrichtung vorgenommen wird. Die schmale, kegeNörmige oder allgemein
scharf auslaufende Form der Brernspolstücke bewirkt eine Konzentration des Magnetflusses
auf einen Zahn bzw. eine begrenzende Zahl von Zähnen des Rotors, die den einzelnen
Polen jeweils am nächsten liegen, was zum exakten Anhalten des Rotors führt, so
daß bei Rückgang oder Umkehrung des Spulenstromes die Bewegung des Rotors augenblicklich
aussetzt und bei Anstieg des Spulenstroms ebenso rasch wieder einsetzt. Dies bewirkt
praktisch ein augenblickliches Ingangsetzen und Stillstehen, Eigenschaften, welche
dem erfindungsgemäßen Motor eigen und für die beabsichtigten Verwendungszwecke unerläßlich
sind. Die scharf auslaufenden oder schmalen Bremspolstücke sind vorzugsweise in
einem beträchtlichen Ab-
stand voneinander angeordnet. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
beträgt dieser Abstand das 21/Efache des Zahnabstands des Rotors und ein Mehrfaches
der Breite der einzelnen Bremspolstücke.
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Wo in der Beschreibung oder den Ansprüchen der Ausdruck »Weicheisen«
gebraucht ist, soll dieser Ausdruck so verstanden werden, daß er auch andere geeignete
Metalle oder Legierungen von hoher magnetischer Permeabilität umfaßt.
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In dem obenerwähnten Ausführungsbeispiel wurde eine Betätigung durch
Wechselstrom angenommen. Die Vorrichtung kann jedoch auch in Verbindung mit unterbrochenem
Gleichstrom verwendet werden, und zwar kann dies beispielsweise durch Verwendung
von zwei Spulen geschehen, wobei in einer ein ununterbrochener Strom fließt, während
in der anderen ein stärkerer, unterbrochener Strom, beispielsweise doppelt so stark
wie der ununterbrochene, fließt. Dadurch bewegt sich der Rotor ebenfalls schrittweise
in beschriebenen Art.