DE1121242B

DE1121242B - Schaltbares dauermagnetisches Haftsystem

Info

Publication number: DE1121242B
Application number: DED28596A
Authority: DE
Inventors: Walter Zeischegg
Original assignee: Deutsche Edelstahlwerke AG
Current assignee: Deutsche Edelstahlwerke AG
Priority date: 1958-07-24
Filing date: 1958-07-24
Publication date: 1962-01-04

Description

Schaltbares dauermagnetisches Haftsystem Schaltbare dauermagnetische Haftsysteme sind an sich bekannt. Die Haftkraft in solchen Systemen wird in der Regel durch Kurzschlüsse oder durch Kompensationsmagneten bewirkt, die gegenüber festen Magneten verschoben oder verdreht werden. Bekannte Haftsysteme dieser Art haben jedoch den Nachteil, daß sie im allgemeinen eine verhältnismäßig große Bauhöhe aufweisen, die durch die notwendigen Schaltmittel bedingt ist. So ist es beispielsweise bekannt, zwei Dauermagnetkörper in der Form von Scheiben beträchtlicher Stärke koaxial hintereinander anzuordnen und sie mit ihren breiten Randflächen mit Polleisten zusammenwirken zu lassen. Durch Verdrehen des einen Magneten gegenüber dem anderen wird die Haftkraft geregelt. Eine gedrängte Bauart ist auf diese Weise nicht möglich.
Bei einem anderen bekannten Haftsystem gelangen zwar relativ dünne Dauermagnetscheiben zur Anwendung, das System ist jedoch so aufgebaut, daß die Haftung zwischen den an den Stirnseiten der Magneten sektorförmig verteilten Polen stattfindet. Die Haftkraft wird wiederum durch Verdrehen der koaxial angeordneten Magneten gegeneinander geregelt. Dieses Haftsystem stellt jedoch keine geschlossene Einheit dar, die die Einwirkung einer regelbaren Haftkraft auf dritte Körper ermöglicht.
Zweck der Erfindung ist es, ein schaltbares dauermagnetisches Haftsystem anzugeben, das nur geringe Bauhöhe aufweist und dennoch bei einfachem und geschlossenem Aufbau große Haftkräfte auf außerhalb des Systems befindliche Körper auszuüben vermag. Gelöst wird diese Aufgabe an einem dauermagnetischen Haftsystem mit zwei gegeneinander verdrehbaren, koaxial zueinander angeordneten Dauermagnetscheiben, indem Dauermagnetscheiben zur Verwendung gelangen, die axial derart magnetisiert sind, daß sich auf den Polflächen eine gerade Anzahl von Polen abwechselnder Polarität ergibt, die gleichmäßig über den Umfang verteilt sind. Diese Dauermagnetscheiben sind mit einer etwa gleich großen Rückschlußplatte aus Weicheisen derart axial übereinander angeordnet, daß die eine Dauermagnetscheibe durch eine nichtferromagnetische Halterung mit der Rückschlußplatte fest verbunden ist, während die zweite Dauermagnetscheibe drehbar im Zwischenraum zwischen Rückschlußplatte und feststehendem Magneten gelagert ist.
In den Zeichnungen sind Ausführungsformen des Haftsystems gemäß der Erfindung dargestellt.
Die Abb. 1 und 2 zeigen in der Aufsicht Dauermagnetscheiben, wie sie in Haftsystemen gemäß der Erfindung zur Verwendung gelangen. In der Ausführungsform nach Abb. 1 handelt es sich um eine axial magnetisierte Scheibe, die auf den Stirnflächen je einen Nord- und einen Südpol aufweist. Die Scheibe gemäß Abb. 2 ist axial so magnetisiert, daß sie auf jeder Stirnfläche zwei Nord- und zwei Südpole aufweist, die in Form von Sektoren auf diesen Flächen angeordnet sind. Derartig magnetisierte Dauermagnetscheiben sind an sich bekannt, sie werden in Dauermagnetkupplungen und auch als Haftelemente verwendet. Bringt man zwei derartige Magneten so übereinander, daß Nord- und Südpole sich decken, so ergibt sich an den Stirnflächen höchste Haftkraft. Wird der eine Magnet gegenüber dem anderen verdreht, so daß sich Süd- und Nordpole gegenüberstehen, ist die Haftkraft durch Kompensation aufgehoben.
Die Abb. 3 zeigt eine Ausführungsform des Haftsystems gemäß der Erfindung, die mit Magneten nach Abb. 1 oder 2 ausgerüstet sein kann. In diesem Haftsystem ist der Magnet 1 feststehend. Er wird getragen von einem nichtferromagnetischen zentralen Zapfen 2. Auf diesem Zapfen ist eine Rückschlußplatte 3 aus Weicheisen befestigt, und außerdem ist auf ihm drehbar der Dauermagnet 4 gelagert. Mittels eines nach außen herausragenden Stiftes 5 ist die Verdrehung in Ein- und Ausschaltstellung zu bewirken. Die Rückschlußplatte 3 ist mit dem Zapfen 2, wie bei 6 angedeutet, verschraubt. Eine Schutzhülle 7 aus nichtferromagnetischem Werkstoff verbindet den feststehenden Magneten 1 zusätzlich mit der feststehenden Eisenrückschlußplatte 3. Wenn, wie oben angedeutet. die Verstellung des beweglichen Magneten 4 über einen Stift 5 erfolgt, so ist in der Hülle ein Schlitz 8 entsprechender Länge anzubringen.
Die Bewegung des Magneten 4 kann in Abwandlung der Darstellung in Abb. 3 auch dadurch bewirkt werden, daß durch den Zapfen eine kleine Schaltwelle mit waagerechter Verbindung zum Magneten 4 eingeführt ist, die die Verdrehung über einen Rändelknopf od. dgl. zu bewerkstelligen gestattet.
In der Ausführungsform nach Abb.4 ist der scheibenförmige feststehende Magnet 1 ausschließlich gehalten durch eine nichtferromagnetische Hülse 7, die ihrerseits mit der Eisenrückschlußplatte 3 verbunden ist. Der bewegliche Magnet 4 ist an einem Zapfen 9 befestigt, der in einem als Lager ausgebildeten Teil 10 der Rückschlußplatte 3 gelagert ist. Mittels eines am Zapfen 9 befestigten Rändelknopfes 11 kann der Magnet 4 gegenüber dem Magneten 1 zur Ein- und Ausschaltung der Haftkraft verdreht werden. Welche Art der mechanischen Betätigung für das Schalten der Magnetkraft zu wählen ist, entscheidet sich nach der jeweils vorliegenden Spezialaufgabe.
Als Dauermagnetwerkstoff für das System gemäß der Erfindung wird vorzugsweise oxydkeramischer Werkstoff verwendet, d. h. also ein Dauermagnetwerkstoff auf der Basis Eisen(11I)-oxyd-Bariumoxyd.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Schaltbares dauermagnetisches Haftsystem mit zwei gegeneinander verdrehbaren, koaxial zueinander angeordneten Dauermagnetscheiben, da- durch gekennzeichnet, daß die beiden Dauermagnetscheiben axial derart magnetisiert sind, daß sich auf den Polflächen eine gerade Anzahl von Polen abwechselnder Polarität ergibt, die gleichmäßig über den Umfang verteilt sind und die Dauermagnetscheiben mit einer etwa gleich großen Rückschlußplatte aus Weicheisen derart axial übereinander angeordnet sind, daß die eine Dauermagnetscheibe durch eine nichtferromagnetische Halterung mit der Rückschlußplatte fest verbunden ist, während die zweite Dauermagnetscheibe drehbar im Zwischenraum zwischen Rückschlußplatte und feststehendem Magneten gelagert ist.
2. Haftsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die nichtferromagnetische Halterung für den feststehenden Magneten aus einem zentralen Zapfen besteht.
3. Haftsystem nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine hülsenförmige Verbindung zwischen Rückschlußplatte und feststehendem Magneten.
4. Haftmagnetsystem nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltmittel zur Drehung des beweglichen Magneten durch den zentralen Zapfen geführt sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentanmeldung D 2287 VIIl c / 21 g (bekanntgemacht am 20. 12. 1951); schweizerische Patentschrift Nr. 312 991; französische Patentschrift Nr. 1145 764; »Feinwerktechnik«, Januar 1958, S. 1 bis B.