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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Drucken einer länglichen Ablage von Druckmedium auf ein längliches Ablageziel eines Werkstücks und Druckmaschinen.
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Hintergrund und Stand der Technik
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Industrielle Siebdruckmaschinen tragen in der Regel ein Druckmedium, bei dem es sich um ein leitfähiges Druckmedium wie zum Beispiel Lötpaste, Silberpaste oder leitfähige Tinte handeln kann, auf ein ebenes Werkstück, zum Beispiel eine Leiterplatte, auf, indem sie das leitfähige Druckmedium durch ein Muster von Aperturen in einer dünnen ebenen Schicht oder Maske auftragen, zum Beispiel eine Schablone (die ein gemustertes festes Material wie zum Beispiel Edelstahl ist) oder ein Sieb, bei dem es sich um ein mit Emulsion beschichtetes Netzmaterial handelt. Die vorliegende Erfindung ist sowohl auf den Sieb- als auch auf den Schablonendruck anwendbar, und der Einfachheit halber wird im weiteren Verlauf dieses Dokuments der Begriff „Schablone“ für alle derartigen gemusterten Masken verwendet. Das Druckmedium wird mit Hilfe eines Druckwagens aufgetragen, der mit einer Rakel ausgestattet ist. Mit denselben Maschinen können auch bestimmte nicht leitfähige Medien, wie zum Beispiel Leim oder andere Klebstoffe, auf Werkstücke gedruckt werden. Die vorliegende Erfindung ist sowohl für leitfähige als auch für nicht leitfähige Druckmedien gleichermaßen anwendbar.
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Um eine hohe Druckqualität zu gewährleisten, ist es notwendig, dass das Werkstück so getragen wird, dass die zu bedruckende Oberfläche parallel zur Schablone verläuft, im Allgemeinen horizontal, wobei der Werkstückträger in der Lage sein muss, dem Druck standzuhalten, der während des Druckvorgangs auf in ausgeübt wird, insbesondere dem Druck, der von der Rakel ausgeübt wird, wenn der Druckwagen über die Schablone fährt, wobei die korrekte Ausrichtung des Werkstücks beibehalten wird. Die einfachste Art an Träger ist die Verwendung einer flachen Oberfläche oder einer Platte, auf der ein Werkstück platziert werden kann. Es gibt jedoch viele Fälle, in denen dies nicht möglich ist, insbesondere dann, wenn die Unterseite eines Werkstücks zuvor bedruckt und mit Komponenten ausgestattet wurde (zum Beispiel bei einem so genannten „Bestückungsvorgang“) und diese Unterseite während eines Druckvorgangs auf der Oberseite des Werkstücks getragen werden muss. Das Vorhandensein von Komponenten auf der Unterseite des Werkstücks bedeutet, dass das Werkstück nicht eben ist und dass die Komponenten beschädigt werden können, wenn sie während eines Druckvorgangs „gequetscht“ werden. Es versteht sich, dass die Werkstücke auch bei anderen Prozessen getragen werden müssen, zum Beispiel bei einem Bestückungsvorgang. Zu diesem Zweck werden spezielle Tragelösungen, so genannte Fertigungsmittel, verwendet.
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Derzeit gibt es zwei gängige Fertigungsmittel zum Tragen einer Leiterplatte (PCB) während des Druck- und Bestückungsvorgangs:
- 1) Spezielle Fertigungsmittelblöcke - das sind Blöcke, deren obere Oberfläche zum Beispiel durch Bearbeitung ein dreidimensionales Profil erhält, das so gestaltet ist, dass es eine bestimmte darauf platzierte Leiterplatte aufnehmen kann. Sie sind relativ teuer, produktspezifisch und können leicht veraltet werden, wenn sich das Design einer Leiterplatte ändert.
- 2) Fertigungsmittel-Pins - das sind dünne Säulen, die so positioniert werden, dass sie die Leiterplatte im Gebrauch berühren, wobei ein Kontakt mit Komponenten (oder anderen empfindlichen oder kritischen Bereichen) auf der Unterseite vermieden wird. Die Pins sind in der Regel magnetisch, d.h. sie enthalten entweder einen Permanentmagneten oder einen Elektropermanentmagneten, um die Pins nicht permanent an einer flachen, darunter liegenden Trägerplatte oder einem „Fertigungstisch“ zu befestigen, der zweckmäßigerweise aus einem magnetisch durchlässigen Material wie Stahl hergestellt sein kann. Beispielsweise verwendet ASM derzeit einfache, kostengünstige, geformte Kunststoff-Fertigungsmittel-Pins mit einem einzigen Neodym-Permanentmagneten in der Basis jedes Pins.
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In diesem Dokument wird der Begriff „Fertigungsmittel“ verwendet, um alle diese Träger zu umfassen, einschließlich einfacher flacher Platten, Fertigungsmittelblöcke und Pin-Halterungen.
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Typischerweise wird ein Werkstück, das von den Fertigungsmitteln getragen wird, in eine Druckposition angehoben, in der es nach oben in die darüber liegende Schablone gedrückt wird und in der ein Druckvorgang durchgeführt werden kann. Dieses Anheben wird dadurch erreicht, dass das Fertigungsmittel auf einem Hebetisch (auch als „Fertigungsmitteltisch“ bezeichnet) angeordnet ist, der sich direkt unterhalb der Druckposition befindet und entlang einer vertikalen Achse verfahrbar ist. Am oberen Ende des vertikalen Bewegungsbereichs des Hebetischs wird ein auf dem zugehörigen Fertigungsmittel gelegenes Werkstück in der Druckposition platziert, während das Werkstück am unteren Ende seines vertikalen Bewegungsbereichs in Eingriff mit Transportmitteln, wie zum Beispiel Schienen oder Fördermitteln, ist, die dazu dienen, zu bedruckende Werkstücke von einem Eingangsbereich der Druckmaschine zu einer Position oberhalb des Hebetischs zu transportieren und bedruckte Werkstücke vom Hebetisch weg zu einem Ausgangsbereich der Druckmaschine zu transportieren, an dem die bedruckten Werkstücke ausgegeben werden können, beispielsweise an eine andere Maschine in der Produktionslinie übergeben werden können.
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1 zeigt schematisch von oben einen Teil einer beispielhaften Druckmaschine 1 zur Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens. Im gesamten vorliegenden Dokument wird davon ausgegangen, dass die X-Achse und die orthogonale Y-Achse in der horizontalen Ebene liegen, wobei sich eine zueinander orthogonale Z-Achse vertikal nach oben erstreckt. Die Begriffe „X-Richtung“, „Y-Richtung“ und „Z-Richtung“ bezeichnen jeweils Richtungen, die parallel zu den jeweiligen Achsen verlaufen und entlang dieser Achsen ansteigen, d. h. von links nach rechts, von oben nach unten und aus der Ebene des Papiers heraus, wie in 1 dargestellt. Die Druckmaschine 1 umfasst zwei Fördermittel, ein vorderes Fördermittel 2 und ein hinteres Fördermittel 3, die sich horizontal, parallel zur X-Achse, durch die Druckmaschine 1 von einem Eingangsbereich, der auf der linken Seite der Druckmaschine 1 dargestellt ist, zu einem Ausgangsbereich, der auf der rechten Seite der Druckmaschine 1 dargestellt ist, erstrecken. Die vorderen und hinteren Fördermittel 2, 3 transportieren eine Folge von flächigen Werkstücken W vom Eingangsbereich über eine Druckposition zum Ausgangsbereich entlang einer zur X-Richtung parallelen Transportrichtung T. Ein Werkstück W1 ist im Eingangsbereich und ein Werkstück W3 ist im Ausgangsbereich dargestellt. Ein Werkstück W2 ist in einer Druckposition dargestellt, nachdem es von einem Fertigungsmittel (siehe 2A, 2B) in eine entsprechend große Öffnung (10, siehe 2A) einer Umfassungsplatte 4 gehoben wurde, so dass die obere Oberfläche der Umfassungsplatte im Wesentlichen koplanar mit der oberen Oberfläche des Werkstücks W2 ist. In dieser Druckposition kann ein Druckwagen, der eine Kopfeinheit 5 mit einer daran angebrachten Rakelklinge 6 umfasst, in einem Druckvorgang über die Oberfläche einer Schablone (d. h. ein Drucksieb oder eine Netzschablone, die aus Gründen der Klarheit in 1 nicht dargestellt ist) bewegt werden, die über dem Werkstück W2 und der Umfassungsplatte 4 liegt, um ein leitfähiges Medium, wie zum Beispiel Lötpaste, durch Aperturen in der Schablone und auf Ablageziele 7 der Werkstücke zu treiben, um darauf Ablagen 8 zu bilden. Der Druckwagen ist an einer Brücke 9 befestigt, die parallel zur Y-Achse verfahrbar ist, um den Druckvorgang durchzuführen, indem die Rakelklinge 6 in einem Druckhub über die Schablone in einer Druckrichtung P parallel zur Y-Richtung bewegt wird. Der Fachmann wird verstehen, dass der Druckwagen in beiden Richtungen parallel zur Y-Achse angetrieben werden kann, so dass Druckhübe sowohl in positiver als auch in negativer Y-Richtung ausgeführt werden, und dass zu diesem Zweck ein Paar gegenüberliegender Rakelklingen an der Kopfeinheit bereitgestellt sein kann. Der Einfachheit halber wird in diesem Dokument jedoch hauptsächlich auf eine einzelne Rakelklinge Bezug genommen, die einen Druckhub in einer Druckrichtung P, wie dargestellt, ausführt. Der Fachmann wird auch verstehen, dass der Druckwagen zur Durchführung von Druckvorgängen auf die obere Oberfläche einer Schablone abgesenkt und anschließend bei Bedarf wieder von der Schablone angehoben werden kann, beispielsweise um leitfähiges Medium von der Schablone zu entfernen oder die Schablone auszutauschen. Nach dem Druckvorgang kann das Werkstück W2 wieder auf die Fördermittel abgesenkt und in den Ausgangsbereich transportiert werden.
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2A, 2B zeigen schematisch in der Seitenansicht eine Vorrichtung zum Heben eines Werkstücks W. 2A zeigt ein von den Fördermitteln getragenes Werkstück W (nur das vordere Fördermittel 2 ist sichtbar), das entlang der X-Achse so positioniert ist, dass es direkt unter der Druckposition und der Öffnung 10 der Umfassungsplatte 4 liegt. Hier liegt das Werkstück W direkt über einem Fertigungsmittel 11, das zum Beispiel einen Fertigungsmittelblock oder Fertigungsmittelpins usw. umfassen kann, das wiederum auf einem vertikal verfahrbaren Hebetisch 12 montiert ist. In 2B ist dargestellt, wie das Werkstück W in die Druckposition gehoben wird, indem der Hebetisch 12 und damit das Fertigungsmittel 11 vertikal nach oben in Heberichtung L angehoben wird, so dass das Fertigungsmittel 11 zunächst die Unterseite des Werkstücks W berührt und es von den Fördermitteln abhebt und dann das Werkstück W weiter in die Öffnung 10 der Umfassungsplatte 4 hebt, bis die oberen Oberflächen des Werkstücks W und der Umfassungsplatte 4 im Wesentlichen koplanar sind. Nach Beendigung des Druckvorgangs für das Werkstück W wird der Hebetisch 12 wieder in seine in 2A gezeigte Ausgangsposition abgesenkt, wodurch das bedruckte Werkstück W wieder auf den Fördermitteln zum Transport in den Ausgangsbereich platziert wird.
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Bei bestimmten Anwendungen muss eine längliche Ablage des Druckmediums auf ein Werkstück gedruckt werden, wobei eine entsprechende längliche Apertur in einer Schablone verwendet wird. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die Druckqualität leiden kann, wenn die Hauptachse der länglichen Apertur bzw. der länglichen Ablage orthogonal zur Druckrichtung liegt, d. h. in der Richtung, in der der Druckwagen über die Schablone fährt. Eine solche Anordnung ist in 1 schematisch dargestellt, wobei die Hauptachse jedes Ablageziels 7 eines jeden Werkstücks orthogonal zur Druckrichtung P und damit parallel zur Hauptachse der Rakelklinge 6 verläuft. Insbesondere wurde festgestellt, dass bei derartigen Konfigurationen die Rakelklinge 6 dazu neigt, in die Aperturen der Schablone „einzutauchen“. Dieses Problem wird noch dadurch verschärft, da es oft nicht möglich ist, die Ausrichtung der zur Druckmaschine transportierten Werkstücke frei einzustellen und dadurch eine Orthogonalität des länglichen Ablageziels (und damit der länglichen Apertur) und der Druckrichtung zu vermeiden.
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Die vorliegende Erfindung zielt darauf ab, dieses Problem zu lösen und das Drucken länglicher Ablagen mit gleichbleibend hoher Qualität zu ermöglichen.
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Erfindungsgemäß wird dieses Ziel erreicht, indem der Winkel, der zwischen der länglichen Apertur der Schablone und der Rakelklinge geschnitten wird, verändert wird. Es wurde experimentell festgestellt, dass die Einführung einer solchen relativen Drehung die Druckqualität bei derart langen Aperturen deutlich verbessert.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Drucken einer länglichen Ablage von Druckmedium auf ein längliches Ablageziel eines Werkstücks unter Verwendung einer Druckmaschine bereitgestellt, die einen Druckwagen umfasst, der sich während eines Druckvorgangs in einer Druckrichtung über eine in der Druckmaschine bereitgestellte Schablone bewegt, um Druckmedium auf der Schablone in mindestens eine in der Schablone bereitgestellte Apertur zu drücken, wobei der Druckwagen eine längliche Rakelklinge mit einer entlang der Länge der Rakelklinge angeordneten Hauptachse umfasst,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- i) Transportieren des Werkstücks in die Druckmaschine in einer Ausrichtung, in der das längliche Ablageziel des Werkstücks orthogonal zur Druckrichtung liegt,
- ii) Ausrichten des Werkstücks mit einer Schablone innerhalb der Druckmaschine, so dass eine längliche Apertur mit einer Hauptachse, die entlang der Länge der länglichen Apertur angeordnet ist, die in der Schablone bereitgestellt ist, über bzw. auf dem länglichen Ablageziel liegt, wobei die Schablone in der Druckmaschine mit der Hauptachse der länglichen Apertur schräg (geneigt) zur Druckrichtung angeordnet ist, durch Drehen des Werkstücks, so dass das längliche Ablageziel so gedreht wird, dass es unter der länglichen Apertur liegt, und Anheben des Werkstücks in eine Öffnung, die in einer Umfassungsplatte ausgebildet ist, so dass die oberen Oberflächen des Werkstücks und der Umfassungsplatte koplanar sind, wobei die Öffnung eine Hauptachse aufweist, die zur Druckrichtung geneigt ist, und
- iii) Durchführen eines Druckvorgangs durch Bewegen (Fahren) des Druckwagens über die Schablone in Druckrichtung, um das Druckmedium auf der Schablone in die längliche Apertur zu drücken,
wobei
in Schritt iii) die Hauptachse der Rakelklinge und die Hauptachse der länglichen Apertur der Schablone so geneigt sind, dass sie während des Druckvorgangs einen Winkel θ schneiden, wobei 0° < θ < 90°.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Drucken einer länglichen Ablage von Druckmedium auf ein längliches Ablageziel eines Werkstücks unter Verwendung einer Druckmaschine bereitgestellt, die einen Druckwagen umfasst, der sich während eines Druckvorgangs in einer Druckrichtung über eine in der Druckmaschine bereitgestellte Schablone bewegt, um Druckmedium auf der Schablone in mindestens eine in der Schablone bereitgestellte Apertur zu drücken, wobei der Druckwagen eine längliche Rakelklinge mit einer entlang der Länge der Rakelklinge angeordneten Hauptachse umfasst,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- i) Transportieren des Werkstücks in die Druckmaschine in einer Ausrichtung, in der das längliche Ablageziel des Werkstücks orthogonal zur Druckrichtung liegt,
- ii) Ausrichten des Werkstücks mit einer Schablone innerhalb der Druckmaschine, so dass eine längliche Apertur, die eine entlang der Länge der länglichen Apertur angeordnete Hauptachse aufweist und in der Schablone bereitgestellt ist, über dem länglichen Ablageziel liegt,
- iii) Durchführen eines Druckvorgangs durch Bewegen des Druckwagens über die Schablone in Druckrichtung, wobei die Hauptachse der Rakelklinge zur Druckrichtung geneigt ist, so dass sie während des Druckvorgangs einen Winkel α schneidet, wobei 0° < α < 90°, um das Druckmedium auf der Schablone in die längliche Apertur zu drücken, wobei die Hauptachse der Rakelklinge und die Hauptachse der länglichen Apertur der Schablone so geneigt sind, dass sie während des Druckvorgangs einen Winkel θ schneiden, wobei 0° < θ < 90°; und
- iv) Bewegen der Rakelklinge in einer horizontalen Richtung orthogonal zur Druckrichtung während des Druckvorgangs.
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Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Druckmaschine bereitgestellt, mit der ein Druckmedium in einem Druckvorgang auf ein Werkstück gedruckt werden kann, indem ein Druckwagen in einer Druckrichtung über eine in der Druckmaschine bereitgestellte Schablone bewegt (gefahren) wird, um das Druckmedium auf der Schablone in mindestens eine in der Schablone bereitgestellte Apertur zu drücken, wobei die Druckmaschine Folgendes umfasst:
- eine bewegliche Brücke,
- einen Antrieb, der so konfiguriert ist, dass er die Brücke in der Druckrichtung bewegt, und
- einen Druckwagen, umfassend:
- eine Kopfeinheit, die an der Brücke befestigt ist und sich mit ihr bewegen kann, und
- eine längliche Rakelklinge, wobei die Rakelklinge eine Hauptachse hat, die entlang der Länge der Rakelklinge angeordnet ist, wobei die Rakelklinge an der Kopfeinheit befestigt ist,
- wobei die Rakelklinge in einer geneigten (schrägen) Konfiguration angeordnet sein kann, in der die Hauptachse der Rakelklinge zur Druckrichtung geneigt ist, so dass sie während des Druckvorgangs einen Winkel α schneidet, wobei 0° < α < 90°, und
- wobei die Rakel relativ zur Brücke horizontal beweglich ist, wobei mindestens eine Komponente der horizontalen Bewegung in einer Richtung orthogonal zur Druckrichtung erfolgt.
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Gemäß einem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Druckmaschine bereitgestellt, mit der ein Druckmedium auf ein Werkstück, das sich in einer Druckposition der Druckmaschine befindet, gedruckt werden kann, indem ein Druckwagen in einer Druckrichtung über eine in der Druckmaschine bereitgestellte Schablone gefahren wird, um das Druckmedium auf der Schablone in mindestens eine in der Schablone bereitgestellte Apertur zu drücken, wobei die Druckmaschine Folgendes umfasst:
- einen Eingangsbereich für die Aufnahme von zu bedruckenden Werkstücken,
- einen Ausgangsbereich für die Ausgabe von bedruckten Werkstücken,
- einen Hebetisch, der entlang einer vertikalen Achse beweglich ist, wobei der Hebetisch direkt unterhalb der Druckposition angeordnet ist,
- einen Druckwagen, der in Druckrichtung über die Druckposition verfahrbare ist,
- Transportmittel zum sukzessiven Transport einer Mehrzahl von Werkstücken aus dem Eingangsbereich in eine Position direkt über dem Hebetisch und anschließendem Transport der Mehrzahl von Werkstücken vom Hebetisch weg zu einem Ausgangsbereich der Druckmaschine,
- Fertigungsmittel, die auf dem Hebetisch montiert sind, wobei die Fertigungsmittel eine Fertigungsmittelträgeroberfläche zum Tragen eines Werkstücks darauf umfassen, die so konfiguriert ist, dass eine vertikale Aufwärtsbewegung des Hebetischs bewirkt, dass ein auf der Fertigungsmittelträgeroberfläche getragenes Werkstück in die Druckposition bewegt wird, und
- eine Umfassungsplatte mit einer Öffnung zur Aufnahme eines Werkstücks in der Druckposition, wobei die Öffnung eine zur Druckrichtung geneigte Hauptachse aufweist,
- wobei die Fertigungsmittelträgeroberfläche in Bezug auf den Tisch um die vertikale Achse drehbar ist und dazu dient, jedes der Mehrzahl der darauf gelagerten Werkstücke nacheinander um einen vorbestimmten Drehwinkel um die vertikale Achse zu drehen, so dass ein Werkstück, das sich in der Druckposition befindet, um die vertikale Achse relativ zu einem Werkstück gedreht wird, das sich im Eingangsbereich der Druckmaschine befindet.
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Weitere spezifische Aspekte und Merkmale der vorliegenden Erfindung sind in den beigefügten Ansprüchen dargelegt.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen (nicht maßstabsgetreu) beschrieben, in denen:
- 1 zeigt schematisch einen Teil einer bekannten Druckmaschine von oben;
- 2A und 2B zeigen schematisch die Hebevorrichtung einer bekannten Druckmaschine von der Seite in abgesenkter bzw. angehobener Konfiguration;
- 3 zeigt schematisch von oben einen Teil einer Druckmaschine gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 4A, 4B zeigen schematisch von der Seite die Hebevorrichtung der Druckmaschine von 3 in abgesenkter bzw. angehobener Konfiguration; und
- 5A, 5B zeigen schematisch von oben einen Teil einer Druckmaschine gemäß einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in zeitlich beabstandeten Phasen eines Druckvorgangs.
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Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
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Eine Druckmaschine 20 gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in 3 schematisch von oben dargestellt. 3 ist ähnlich wie 1, und, wo möglich, wurden die Bezugsziffern für ähnliche Elemente beibehalten.
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Die Druckmaschine 20 umfasst zwei Fördermittel, ein vorderes Fördermittel 22 und ein hinteres Fördermittel 23, die sich horizontal, parallel zur X-Achse, durch die Druckmaschine 20 von einem Eingangsbereich auf der linken Seite der Druckmaschine 20 zu einem Ausgangsbereich auf der rechten Seite der Druckmaschine 20 erstrecken. Die vorderen und hinteren Fördermittel 22, 23 transportieren eine Folge von flächigen Werkstücken W vom Eingangsbereich über eine Druckposition zum Ausgangsbereich entlang einer zur X-Richtung parallelen Transportrichtung T. Ein Werkstück W1 ist im Eingangsbereich und ein Werkstück W3 ist im Ausgangsbereich dargestellt. Ein Werkstück W2 ist in einer Druckposition dargestellt, nachdem es von einem Fertigungsmitteltisch (siehe 4A, 4B) in eine entsprechend große Öffnung (30, siehe 4A) einer Umfassungsplatte 24 gehoben wurde, so dass die obere Oberfläche der Umfassungsplatte im Wesentlichen koplanar mit der oberen Oberfläche des Werkstücks W2 ist. In dieser Druckposition kann ein Druckwagen, der eine Kopfeinheit 5 mit einer daran angebrachten Rakelklinge 6 umfasst, in einem Druckvorgang über die Oberfläche einer Schablone (zur Verdeutlichung in 3 nicht dargestellt) bewegt werden, die über dem Werkstück W2 und der Umfassungsplatte 24 liegt, um Druckmedium wie Lötpaste (nicht dargestellt) durch längliche Öffnungen in der Schablone und auf entsprechend längliche Ablageziele 7 der Werkstücke zu treiben, um darauf längliche Ablagen 8 zu bilden.
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Die Verwendung einer erfindungsgemäßen Umfassungsplatte 24 ist insofern vorteilhaft, als die Umfassungsplatte 24 verhindert, dass Abschnitte der Rakelklinge 6 während eines Druckvorgangs eine Biege- oder Beschädigungskraft auf freitragende Bereiche der Schablone ausüben, und darüber hinaus für einen sanften Übergang der Rakelklinge 6 sorgt, wenn sie sich von ihrer „Anlauf“-Position in einer Vorstufe des Druckvorgangs, typischerweise einige Millimeter vom Werkstück W2 entfernt, direkt über das Werkstück W2 bewegt.
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Der Druckwagen ist an einer Brücke 9 befestigt, die parallel zur Y-Achse verfahrbar ist, um den Druckvorgang durch den Antrieb der Rakelklinge 6 in einem Druckhub über die Schablone in einer Druckrichtung P parallel zur Y-Richtung durchzuführen. Der Druckwagen kann in beiden Richtungen parallel zur Y-Achse angetrieben werden, so dass Druckhübe sowohl in positiver als auch in negativer Y-Richtung ausgeführt werden, und zu diesem Zweck kann ein Paar gegenüberliegender Rakelklingen an der Kopfeinheit bereitgestellt sein. Der Druckwagen kann zur Durchführung von Druckvorgängen auf die obere Oberfläche einer Schablone abgesenkt und anschließend bei Bedarf wieder von der Schablone abgehoben werden, um beispielsweise Druckmedium von der Schablone zu entfernen oder die Schablone auszutauschen, wie es im Stand der Technik an sich bekannt ist. Im Anschluss an den Druckvorgang kann das Werkstück W2 wieder auf die Fördermittel abgesenkt und in den Bereich des Ausgangs transportiert werden.
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Wie in 3 dargestellt, ist die Rakelklinge 6 länglich, mit einer Hauptachse 25, die entlang ihrer Länge angeordnet ist. Außerdem sind die Aperturen der Schablone länglich, wobei die jeweiligen Hauptachsen 26 entlang der Länge der jeweiligen länglichen Aperturen angeordnet sind. Da die Aperturen eng mit den Ablagezielen des Werkstücks W2 übereinstimmen, wenn es sich in der Druckposition befindet, ist aus 3 ersichtlich, dass jede Apertur-Hauptachse 26 auch mit den Hauptachsen der Ablageziele 7 ausgerichtet ist, während sich das Werkstück W2 in der Druckposition befindet. Weiterhin sind erfindungsgemäß die Hauptachse 25 der Rakelklinge und die Hauptachse 26 jeder länglichen Apertur der Schablone so geneigt, dass sie während des Druckvorgangs einen Winkel θ schneiden, wobei 0° < θ < 90°. Als besondere Beispiele kann θ in den Bereichen 1° < θ < 30°, 5° < θ < 20°, oder 5° < θ < 15° liegen. Im Vergleich dazu beträgt der äquivalente Winkel, den diese Achsen in der bekannten Anordnung von 1 schneiden, 0°. Das Werkstück W2 wird also um eine vertikale Achse (in 3 als „+“ dargestellt) parallel zur Z-Achse gedreht, und zwar relativ zu seiner Ausrichtung im Bereich des Eingangs. Diese Winkeländerung wird in dieser Ausführungsform durch die Drehung des Werkstücks W erreicht, während es von Fertigungsmitteln getragen wird, d. h., die Fertigungsmittel dienen zur Drehung des getragenen Werkstücks W. Zur Aufnahme des gedrehten Werkstücks W ist die Umfassungsplatte 24 mit einer Öffnung (30, siehe 4A) versehen, die in ähnlicher Weise geneigt ist, wie aus dem Vergleich der 3 und 1 zu sehen ist. Zur Vermeidung jedweder Zweifel: Die für diesen Druckvorgang verwendete Schablone unterscheidet sich von der in 1 verwendeten Schablone, indem die darin ausgebildeten länglichen Aperturen nun so abgewinkelt sind, dass ihre Hauptachsen um einen Winkel von 90° - θ zur Druckrichtung P (d. h. zur Y-Achse) geneigt sind.
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4A, 4B zeigen schematisch in der Seitenansicht eine Vorrichtung zum Heben eines Werkstücks W. 4A zeigt ein von den Fördermitteln getragenes Werkstück W (wobei nur das vordere Fördermittel 22 sichtbar ist), das entlang der X-Achse so positioniert ist, dass es direkt unter der Druckposition und der Öffnung 30 der Umfassungsplatte 24 liegt. Hier liegt das Werkstück W direkt auf Fertigungsmitteln. Die Fertigungsmittel umfassen eine Fertigungsmittelbasis 31, die auf einem vertikal verfahrbaren Hebetisch 12 montiert ist. Ein Fertigungsmittelrotor 32, der ein drehbarer Teil des Fertigungsmittels ist, ist drehbar an der Fertigungsmittelbasis 31 angebracht, so dass er sich relativ zur Fertigungsmittelbasis 31 um eine vertikale Achse (parallel zur Z-Achse) drehen kann. In 4A ist der Fertigungsmittelrotor 32 als ein Fertigungsmittelblock dargestellt, dessen obere Oberfläche eine Auflagefläche für das darauf befindliche Werkstück W bildet; es könnten jedoch auch andere Arten von Fertigungsmitteln, wie zum Beispiel Fertigungsmittelpins usw., auf dem Fertigungsmittelrotor bereitgestellt sein. Im Falle von Fertigungsmittelpins beispielsweise bilden die oberen Enden der Pins zusammen eine zusammengesetzte Fertigungsmittelträgeroberfläche für das Werkstück W, und alle Pins und damit die zusammengesetzte Trägeroberfläche würden sich mit dem Fertigungsmittelrotor drehen. Das Fertigungsmittel und die Druckmaschine umfassen entsprechende Elemente, die ineinander eingreifen, um die vertikale Bewegung des Fertigungsmittels in eine Drehung des Fertigungsmittelrotors 32 umzuwandeln, so dass das Anheben des Fertigungsmittels eine vorbestimmte Drehung des Fertigungsmittelrotors um die vertikale Achse bewirkt. Hier ist am vorderen Fördermittel 22 der Druckmaschine ein vorstehender Pin oder Schlüssel 34 bereitgestellt, der als erstes Element einwirkt, während am Fertigungsmittelrotor 32 ein entsprechender Schlitz oder eine Schlüsselnut 33 bereitgestellt ist. In der in 4A gezeigten abgesenkten Position des Fertigungsmittels ist zu erkennen, dass die obere Öffnung der Schlüsselnut 33 direkt unter dem Schlüssel 34 liegt.
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In 4B wird das Werkstück W in die Druckposition gehoben, indem der Hebetisch 12 und damit das Fertigungsmittel und das Werkstück W vertikal nach oben in Heberichtung L angehoben werden, so dass das Fertigungsmittel zunächst die Unterseite des Werkstücks W berührt und es von den Fördermitteln abhebt und dann das Werkstück W weiter in die Öffnung 30 der Umfassungsplatte 24 hebt, bis die oberen Oberflächen des Werkstücks W und der Umfassungsplatte 24 im Wesentlichen koplanar sind. Während dieses Anhebens dringt der Schlüssel 34 in die Schlüsselnut 33 ein und versetzt den Fertigungsmittelrotor 32 und das darauf gelagerte Werkstück W in eine Drehbewegung um die vertikale Achse +. Da die Drehung mechanisch erfolgt, ist der Drehbetrag für jedes Werkstück W vorgegeben, präzise und wiederholbar.
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Nach Abschluss des Druckvorgangs für das Werkstück W wird der Hebetisch 12 wieder in seine in 4A gezeigte Ausgangsposition abgesenkt, wodurch das bedruckte Werkstück W wieder auf den Fördermitteln zum Transport in den Ausgangsbereich platziert wird. Während des Absenkens werden der Fertigungsmittelrotor 32 und das darauf gelagerte Werkstück W in die in 4A gezeigte Ausgangsposition zurückgedreht.
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Die oben beschriebene Vorrichtung kann also wie folgt betrieben werden:
- i) ein zu bedruckendes Werkstück mit mindestens einer länglichen Ablage wird in die Druckmaschine im Bereich des Eingangs in einer Ausrichtung transportiert, in der das längliche Ablageziel des Werkstücks mit der Druckrichtung ausgerichtet ist,
- ii) das Werkstück wird durch die Fördermittel in eine Position unmittelbar oberhalb der Fertigungsmittel und unmittelbar unterhalb einer in der Druckmaschine bereitgestellten Schablone transportiert, wobei die Schablone mindestens eine längliche Apertur aufweist, die nicht parallel zur Druckrichtung verläuft,
- iii) das Werkstück wird auf das Fertigungsmittel angehoben und weiter bis zur Schablone hochgehoben. Während des Anhebens wird das Werkstück um einen vorgegebenen Drehwinkel θ gedreht, so dass das längliche Ablageziel mit der länglichen Apertur der Schablone ausgerichtet ist,
- iv) ein Druckvorgang wird durchgeführt, indem der Druckwagen in Druckrichtung über die Schablone gefahren wird, wobei das Druckmedium durch jede längliche Apertur und auf jedes Ablageziel gedrückt wird,
- v) Nach dem Druck wird das Werkstück wieder auf die Fördermittel abgesenkt. Während des Absenkens dreht sich das Werkstück zurück in seine Eingangsausrichtung und
- vi) Das bedruckte Werkstück wird anschließend auf den Fördermitteln zum Ausgangsbereich transportiert und verlässt somit die Druckmaschine. Gleichzeitig wird ein neues zu bedruckendes Werkstück aus dem Eingangsbereich zu den Fertigungsmitteln transportiert.
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5A und 5B zeigen schematisch von oben einen Teil einer Druckmaschine gemäß einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in zeitlich beabstandeten Phasen eines Druckvorgangs. 5A zeigt eine Schablone 40, die von einem Schablonenrahmen 41 gehalten und gespannt wird, wie es aus dem Stand der Technik an sich bekannt ist. Diese Komponenten können je nach Bedarf in eine Druckmaschine geladen werden. Die Schablone 40 enthält eine Mehrzahl länglicher Aperturen 42 zum Abscheiden von Druckmedium auf entsprechende längliche Ablageziele eines Werkstücks (nicht dargestellt), die unterhalb der Schablone 40 ausgerichtet sind. Die Hauptachse jeder länglichen Apertur 42 verläuft parallel zur Y-Achse, wobei eine solche Apertur-Hauptachse 26 dargestellt ist. Oberhalb der Schablone 40 ist eine bewegliche Brücke 43 bereitgestellt, die in einer Druckrichtung P parallel zur Y-Achse beweglich ist und einen Druckwagen trägt. Der Druckwagen umfasst eine Kopfeinheit 44, die an der Brücke 43 befestigt ist, und eine Rakelklinge 45, die an der Kopfeinheit 44 angebracht ist. Wie dargestellt, ist die Rakelklinge 45 länglich und hat eine Rakelklingen-Hauptachse 25, die entlang ihrer Länge angeordnet ist. In dieser Ausführungsform kann die Rakelklinge 45 in einer geneigten Konfiguration angeordnet sein, in der die Rakelklingen-Hauptachse 25 zur Druckrichtung P geneigt ist, so dass sie während des Druckvorgangs einen Winkel α schneidet, wobei 0° < α < 90°, und wobei die Rakelklingen-Hauptachse 25 zur Apertur-Hauptachse 26 geneigt ist, so dass sie während des Druckvorgangs einen Winkel θ schneidet, wobei 0° < θ < 90°. In dem gezeigten Beispiel, in dem die Apertur-Hauptachse 26 genau senkrecht zur Druckrichtung P verläuft, ist θ + α = 90°, es ist jedoch zu verstehen, dass die Druckmaschine in 5A und 5B mit jeder gemusterten Schablone verwendet werden kann. Darüber hinaus ist die Rakelklinge 45 relativ zur Brücke 43 horizontal beweglich, wobei mindestens eine Komponente der horizontalen Bewegung in einer seitlichen Rakelbewegungsrichtung (H, siehe 5B) orthogonal zur Druckrichtung P verläuft. Diese Bewegung kann durch einen linearen Aktuator (nicht dargestellt) erzeugt werden, der die Kopfeinheit 44 entlang der Brücke 43 antreibt (wie in 5A, 5B dargestellt), oder alternativ die Rakelklinge 45 relativ zur Kopfeinheit 44 antreibt. Diese horizontale Bewegung ist insofern vorteilhaft, als sie der Ansammlung von Druckmedium am hinteren Rand (d. h. am rechten Ende, wie dargestellt) der Rakelklinge 45 entgegenwirkt.
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5A zeigt den Druckwagen nahe dem Beginn seines Druckhubs, während 5B den Druckwagen nahe dem Ende des Druckhubs zeigt, nachdem sich die Brücke 43 weiter in Druckrichtung P bewegt hat. Es ist zu erkennen, dass sich die Rakelklinge 45 auch in Richtung H bewegt hat, denn die Rakel ist so konfiguriert, dass sie sich während des Druckvorgangs mit konstanter Geschwindigkeit in der seitlichen Rakelbewegungsrichtung H bewegt, während sich die Brücke 43 mit konstanter Geschwindigkeit in Druckrichtung P bewegt. Die resultierende Rakelbewegungsrichtung R der Rakel während des Druckvorgangs, die sich aus der Vektorsumme ihrer Bewegung in Druckrichtung P und der seitlichen Rakelbewegung H während des Druckvorgangs ergibt, ist daher zur Y-Achse und zur Apertur-Hauptachse 26 geneigt. Vorzugsweise sind die Geschwindigkeiten der Rakelbewegung in Druckrichtung P und derseitlichen Rakelbewegung H so festgelegt, dass die resultierende Rakelbewegungsrichtung R orthogonal zur Rakelklingen-Hauptachse 25 verläuft. Mit diesem Bewegungsprofil wird eine Parallelität zwischen der Rakelbewegung und den länglichen Aperturen 42 vermieden, was die Druckqualität für diese Aperturen 42 verbessert.
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Diese Anordnung kann auf verschiedene Weise bereitgestellt werden. Zum Beispiel kann die Rakelklinge 45 relativ zur Kopfeinheit 44 um eine vertikale Achse in die geneigte Konfiguration drehbar sein. Alternativ kann die Kopfeinheit 44, die die Rakelklinge 45 trägt, relativ zur Brücke 43 um eine vertikale Achse in die geneigte Konfiguration drehbar sein. In beiden Fällen kann ein (nicht dargestellter) Aktuator bereitgestellt sein, der die Rakelklinge 45 um eine vertikale Achse in die geneigte Konfiguration und zurück in eine Standardkonfiguration dreht, in der sie orthogonal zur Druckrichtung P ist. Dies bedeutet, dass derselbe Druckwagen sowohl für Standarddruckvorgänge als auch für geneigte Vorgänge wie oben beschrieben verwendet werden kann. Alternativ kann die Rakelklinge 45 und/oder die Kopfeinheit 44 in der geneigten Konfiguration an der Brücke 43 montiert werden - entweder wird ein spezieller Druckwagen für geneigte Druckvorgänge verwendet, oder die Montagegrenzfläche zwischen der Rakelklinge 45 und/oder der Kopfeinheit 44 zu der Kopfeinheit 44 oder der Brücke 43 kann die Montage sowohl in der Standard- als auch in der geneigten Konfiguration ermöglichen. Darüber hinaus kann die Rakelklinge 45 in einigen Ausführungsformen in einer Mehrzahl von geneigten Konfigurationen angeordnet sein, so dass die Rakelklingen-Hauptachse 25 in jeder geneigten Konfiguration gegenüber der Druckrichtung P geneigt ist, um während des Druckvorgangs jeweils einen anderen Winkel α zu schneiden, was eine zusätzliche Betriebsflexibilität bietet.
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Die oben beschriebenen Ausführungsformen sind nur beispielhaft, und andere Möglichkeiten und Alternativen innerhalb des Anwendungsbereichs der Erfindung werden für den Fachmann offensichtlich sein. Zum Beispiel könnte bei der unter Bezugnahme auf 3 beschriebenen Ausführungsform das gesamte Fertigungsmittel relativ zum Hebetisch rotieren, so dass das gesamte Fertigungsmittel einen Fertigungsmittelrotor bilden würde. Die Drehung des Fertigungsmittelrotors kann auf verschiedene Weise erreicht werden, zum Beispiel durch die Verwendung von Standardformen von Nockenelementen oder durch die Bereitstellung von ineinander eingreifenden Indexierungskomponenten, die sich auf dem Fertigungsmittelrotor und der Umfassungsplatte befinden, durch den direkten Antrieb der Drehung unter Verwendung eines Drehaktuators, der auf dem Hebetisch bereitgestellt ist, oder durch die Verwendung eines linearen Aktuators, um ein Drehmoment auf den Fertigungsmittelrotor aufzubringen. Darüber hinaus kann die Drehung des Fertigungsmittelrotors sowohl positiv als auch negativ sein, d. h. der Fertigungsmittelrotor kann entweder im oder gegen den Uhrzeigersinn um seine Drehachse gedreht werden. In ähnlicher Weise kann die Hauptachse der Rakelklinge (unter Bezugnahme auf die in 5A, 5B beschriebene Ausführungsform) relativ zur Druckrichtung P in einem positiven oder negativen Winkel geneigt sein.
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Verwendete Bezugszeichen:
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Vorderes Fördermittel
- 3
- Hinteres Fördermittel
- 4
- Umfassungsplatte
- 5
- Kopfeinheit
- 6
- Rakelklinge
- 7
- Ablageziele
- 8
- Ablagen
- 9
- Brücke
- 10
- Öffnung
- 11
- Fertigungsmittel
- 12
- Hebetisch
- 20
- Druckmaschine
- 22
- Vorderes Fördermittel
- 23
- Hinteres Fördermittel
- 24
- Umfassungsplatte
- 25
- Rakelklingen-Hauptachse
- 26
- Apertur-Hauptachse
- 30
- Öffnung
- 31
- Fertigungsmittelbasis
- 32
- Fertigungsmittelrotor
- 33
- Schlüsselnut
- 34
- Schlüssel
- 40
- Druckschablone
- 41
- Druckschablonenrahmen
- 42
- Aperturen
- 43
- Brücke
- 44
- Kopfeinheit
- 45
- Rakelklinge
- W
- Werkstück
- W1 -
- Werkstück im Eingangsbereich
- W2 -
- Werkstück in Druckposition
- W3 -
- Werkstück im Ausgangsbereich
- T -
- Transportrichtung
- P -
- Druckrichtung
- L -
- Heberichtung
- H -
- Seitliche Bewegungsrichtung des Rakels
- R -
- Resultierende Bewegungsrichtung des Rakels
- θ -
- Winkel, der von der Hauptachse der Rakelklinge und der Hauptachse der Apertur geschnitten wird
- α -
- Winkel, der von der Hauptachse der Rakelklinge und der Druckrichtung geschnitten wird
- + -
- Drehachse