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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Keramikbauglied und eine Elektronikvorrichtung.
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HINTERGRUNDTECHNIK
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In den vergangenen Jahren wurden in Elektrofahrzeugen, Hybridfahrzeugen und dergleichen, die populär geworden sind, viele Module und Motoren verwendet, die es mit einem großen Strom zu tun haben. Bei diesen Modulen und dergleichen können, wenn beim Einschalten (oder Starten des Motors) ein Einschaltstrom erzeugt wird und ein übermäßiger Einschaltstrom in das Modul oder dergleichen strömt, elektronische Komponenten oder integrierte Schaltungen im Inneren des Moduls oder dergleichen zerstört werden, und dieses Problem muss bewältigt werden. Als Vorrichtung zum Unterdrücken eines derartigen Einschaltstroms (Widerstandselement) wird der Einsatz einer Thermistorvorrichtung in Erwägung gezogen.
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Bei der Verwendung einer Thermistorvorrichtung muss die Thermistorvorrichtung eine ausgezeichnete Haltbarkeit gegenüber Einschaltströmen aufweisen, da ein Einschaltstrom, der beim Starten eines Motors eines Elektrofahrzeugs erzeugt wird, mehrere hundert Ampere erreicht, und die Thermistorvorrichtung muss außerdem eine hohe Zuverlässigkeit aufweisen, da die Vorrichtung bei einer relativ hohen Temperatur, beispielsweise 120 bis 250 °C, betrieben werden muss. Ferner ist es erforderlich, dass die Vorrichtung selbst einen niedrigen Widerstand aufweist, da, wenn die Vorrichtung einen hohen Widerstand aufweist, nicht genügend elektrische Leistung an den Motor übertragen werden kann, wodurch ein Verbrauchen der Batterie bewirkt wird. Deshalb ist das Verwenden eines Materials, das einen niedrigen Widerstand aufweist und bei dem der Widerstand bei ungefähr 100 bis 150 °C stark abnimmt (d. h. ein Material mit einer großen B-Konstante), als Thermistormaterial vorzuziehen.
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Herkömmlicherweise ist ein Thermistor mit negativem Temperaturkoeffizienten (Negative Temperature Coefficient, NTC) als Thermistorvorrichtung zum Reduzieren des Einschaltstroms bekannt. Der NTC-Thermistor weist Negativwiderstandstemperatur-Charakteristika auf. Beispielsweise ist ein NTC-Thermistor mit einem Keramikbauglied, das durch die allgemeine Formel (La, AE)MnO3±δ dargestellt ist (wobei AE ein Erdalkalimetall wie Ba, Sr oder Ca ist), als ein derartiger NTC-Thermistor bekannt (zum Beispiel Patentdokumente 1 und 2). Diese NTC-Thermistoren durchlaufen einen Metall-Isolator-Übergang und erreichen bei einer Temperatur, die gleich oder höher als der Übergangspunkt (Curie-Temperatur Tc) ist, einen niedrigeren Widerstand als im Falle eines Spinell-Mangan-Oxids.
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Unterdessen kann, wie für die NTC-Thermistoren, die Brenntemperatur abhängig von den Brennbehandlungsbedingungen (genauer gesagt, von dem Typ des Ofens, der für das Brennen verwendet wird, der Menge des zu brennendem Materials, das in den Ofen eingeführt wird, der Anordnung des Materials in dem Ofen und dergleichen) variieren und im Ergebnis können Variationen der NTC-Thermistor-Charakteristika (elektrischer Widerstandswert) auftreten. Unter dem Gesichtspunkt der Stabilisierung der Qualität des NTC-Thermistors und der Verbesserung der Ausbeute ist es erforderlich, die Stabilität des elektrischen Widerstandswerts gegenüber der Brenntemperatur zu verbessern (um die Brenntemperaturabhängigkeit des elektrischen Widerstandswerts zu reduzieren).
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DOKUMENTE IM STAND DER TECHNIK
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PATENTDOKUMENTE
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- Patentdokument 1: Offengelegte japanische Patentanmeldung Nr. 2000-138103
- Patentdokument 2: Offengelegte japanische Patentanmeldung Nr. H10-214674
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Durch die Erfindung zu lösendes Problem
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Gemäß der Studie, die durch den gegenwärtigen Erfinder durchgeführt wurde, wurde jedoch festgestellt, dass selbst dann, wenn das z. B. im Patentdokument 1 oder 2 beschriebene Keramikbauglied auf einen NTC-Thermistor aufgebracht wird, es schwierig ist, eine Vorrichtung mit reduzierter Brenntemperaturabhängigkeit und ausgezeichneten Negativwiderstandstemperatur-Charakteristika zu erhalten. Deshalb ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Keramikbauglied bereitzustellen, das in einer Elektronikvorrichtung verwendet wird, wobei das Keramikbauglied eine reduzierte Brenntemperaturabhängigkeit und ausgezeichnete Negativwiderstandstemperatur-Charakteristika aufweist. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Elektronikvorrichtung bereitzustellen, die eine reduzierte Brenntemperaturabhängigkeit und ausgezeichnete Negativwiderstandstemperatur-Charakteristika aufweist.
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Mittel zum Lösen des Problems
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Als Ergebnis intensiver Studien zum Lösen des oben beschriebenen Problems fand der gegenwärtige Erfinder heraus, dass bei einem Keramikbauglied, das eine La, Ca und Mn enthaltende Verbindung vom Perowskit-Typ enthält, Ca die Brenntemperaturabhängigkeit reduziert und die B-Konstante reduziert. Der gegenwärtige Erfinder fand heraus, dass ein Zugeben von Ti zu dem Keramikbauglied und ein Festlegen der Zusammensetzung des Keramikbauglieds, das heißt der Ti-Menge, der Ca-Menge und der Gesamtmenge von La und Ca jeweils innerhalb eines vorbestimmten Bereichs, bezogen auf die Gesamtmenge von Mn und Ti von 100 Molteilen, sowohl die Reduzierung der Brenntemperaturabhängigkeit und die Beibehaltung herausragender Negativwiderstandstemperatur-Charakteristika (Vermeidung einer Reduktion der B-Konstante) erzielen kann, die in einer Kompromissbeziehung stehen, und vollendete die vorliegende Erfindung. Genauer gesagt umfasst die vorliegende Erfindung die folgenden Ausführungsbeispiele.
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Ein Keramikbauglied gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung enthält eine Verbindung vom Perowskit-Typ, die La, Ca, Mn und Ti als Hauptkomponenten enthält, und wobei die Ti-Menge 5 Molteile oder mehr und 20 Molteile oder weniger beträgt, die Ca-Menge 10 Molteile oder mehr und 27 Molteile oder weniger beträgt, und die Gesamtmenge von La und Ca 85 Molteile oder mehr und 97 Molteile oder weniger beträgt, bezogen auf die Gesamtmenge von Mn und Ti von 100 Molteilen.
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Eine Elektronikvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung umfasst einen Elementkörper, der das oben beschriebene Keramikbauglied umfasst und zwei Hauptoberflächen aufweist, und Elektroden, die jeweils auf einer der Hauptoberflächen des Elementkörpers angeordnet sind.
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Ferner umfasst eine Elektronikvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung einen Elementkörper, der das oben beschriebene Keramikbauglied umfasst, eine äußere Elektrode, die auf einer Außenoberfläche des Elementkörpers angeordnet ist, und eine innere Elektrode, die im Inneren des Elementkörpers angeordnet ist und mit der äußeren Elektrode elektrisch verbunden ist.
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Ferner ist die Elektronikvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung beispielsweise eine Thermistorvorrichtung.
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Vorteilhafte Auswirkung der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist es möglich, ein Keramikbauglied, das in einer Elektronikvorrichtung verwendet wird, sowie eine Elektronikvorrichtung bereitzustellen, die eine reduzierte Brenntemperaturabhängigkeit und ausgezeichnete Negativwiderstandstemperatur-Charakteristika aufweisen.
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Figurenliste
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- 1(a) ist eine Querschnittsansicht, die ein Beispiel eines Einschicht-NTC-Thermistors zeigt. 1(b) ist eine Vorderansicht, die ein Beispiel des Einschicht-NTC-Thermistors zeigt.
- 2 ist eine Querschnittsansicht, die ein Beispiel eines laminierten NTC-Thermistors zeigt.
- 3 ist eine perspektivische Ansicht, die eine Mehrzahl von Keramikschichten zum Herstellen eines Laminats zeigt.
- 4 ist eine Querschnittsansicht eines Laminats.
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ARTEN DER AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele des Keramikbauglieds und der Elektronikvorrichtung, die dasselbe umfasst, der vorliegenden Erfindung beschrieben. Der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung ist nicht auf die hierin beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, und verschiedene Modifikationen können erfolgen, ohne von dem Wesen der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Ferner kann, wenn eine Mehrzahl von Obergrenzen und/oder eine Mehrzahl von Untergrenzen für einen spezifischen Parameter beschrieben wird, eine Kombination beliebiger Obergrenzen mit beliebigen Untergrenzen unter den Obergrenzen und Untergrenzen kombiniert werden, um einen geeigneten numerischen Bereich bereitzustellen.
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<Keramikbauglied>
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Das Keramikbauglied gemäß diesem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung enthält eine Verbindung vom Perowskit-Typ, die La, Ca, Mn und Ti als Hauptkomponenten enthält, und die Ti-Menge beträgt 5 Molteile oder mehr und 20 Molteile oder weniger, die Ca-Menge beträgt 10 Molteile oder mehr und 27 Molteile oder weniger, und die Gesamtmenge von La und Ca beträgt 85 Molteile oder mehr und 97 Molteile oder weniger, bezogen auf die Gesamtmenge von Mn und Ti von 100 Molteilen.
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Wie hierin verwendet, bedeutet der Begriff „Hauptkomponente“, dass die relevanten Atome, bezogen auf die Mol-Zahl aller analysierbaren Atome in einer Menge von 80 Mol% oder mehr, bevorzugt 90 Mol% oder mehr, noch bevorzugter 95 Mol% oder mehr und noch stärker bevorzugt 99 Mol% oder mehr vorhanden sind. Die Zusammensetzung des Keramikbauglieds kann durch ein Verfahren identifiziert werden, das in dem technischen Gebiet komplexer Oxide bekannt ist. Der Inhalt der relevanten Atome wird durch eine Atomemissionsspektroskopie mit induktiv gekoppeltem Plasma (inductively coupled plasma atomic emission spectroscopy, ICP-AES) gemessen.
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Das Keramikbauglied enthält eine Verbindung vom Perowskit-Typ. Die Verbindung vom Perowskit-Typ ist ein Aggregat aus einer Mehrzahl von Kristallkörnern eines komplexen Oxids mit einer Perowskit-Struktur. Die Verbindung vom Perowskit-Typ enthält La, Ca, Mn und Ti und kann ferner O (Sauerstoffatome) enthalten. Die Verbindung vom Perowskit-Typ ist beispielsweise durch die allgemeine Formel (1) dargestellt.
[In der allgemeinen Formel (1) stellt AE Ca dar.]
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Bei diesem Ausführungsbeispiel beträgt die Ca-Menge 10 Molteile oder mehr und 27 Molteile oder weniger, bezogen auf die Gesamtmenge von Mn und Ti von 100 Molteilen. Es wird angenommen, dass, wenn die Ca-Menge 10 Molteile oder mehr und 27 Molteile oder weniger beträgt, die Elektronikvorrichtungscharakteristika der Trägerkonzentration (Löcherkonzentration) des Keramikbauglieds, erzeugt durch Ca als Akzeptorelement in dem Keramikbauglied, dominanter sein können als die Elektronikvorrichtungscharakteristika, die aus O (Sauerstoff) abgeleitet sind. Deshalb wird davon ausgegangen, dass der spezifische Widerstand des Keramikbauglieds bei Raumtemperatur reduziert ist und die Brenntemperaturabhängigkeit des Keramikbauglieds ebenfalls reduziert ist.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel beträgt die Ti-Menge 5 Molteile oder mehr und 20 Molteile oder weniger, bezogen auf die Gesamtmenge von Mn und Ti von 100 Molteilen. Es wird davon ausgegangen, dass, wenn die Ti-Menge 5 Molteile oder mehr und 20 Molteile oder weniger beträgt, eine Reduzierung der B-Konstante verhindert werden kann, da das Kristallgitter des Keramikbauglieds vergrößert ist und die Energie der Hopping-Leitung (Hopping-Energie) erhöht ist. Unter dem Gesichtspunkt einer weiteren Reduzierung der Brenntemperaturabhängigkeit des Keramikbauglieds beträgt die Ti-Menge bevorzugt 18 Molteile oder weniger. Unter dem Gesichtspunkt eines weiteren Verhinderns der Reduzierung der B-Konstante des Keramikbauglieds beträgt die Ti-Menge bevorzugt 7 Molteile oder mehr.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel beträgt die Gesamtmenge von La und Ca 85 Molteile oder mehr und 97 Molteile oder weniger, bezogen auf die Gesamtmenge von Mn und Ti von 100 Molteilen. Wenn die Gesamtmenge von La und Ca 85 Molteile oder mehr und 97 Molteile oder weniger beträgt, ist die Brenntemperaturabhängigkeit reduziert und es wird verhindert, dass die B-Konstante reduziert wird.
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Die Zusammensetzung des Keramikbauglieds gemäß diesem Ausführungsbeispiel kann durch ein Mischen vorbestimmter Mengen von Rohmaterialien, die La, Ca, Mn und Ti enthalten, angepasst werden.
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[Verfahren zum Herstellen eines Keramikbauglieds]
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Das Keramikbauglied kann beispielsweise wie folgt hergestellt werden.
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Ein Beispiel des Verfahrens zum Herstellen eines Keramikbauglieds gemäß diesem Ausführungsbeispiel umfasst: einen Rohmaterialherstellungsschritt des Mischens und Kalzinierens von Rohmaterialien, um ein keramisches Rohmaterial herzustellen, einen Formteilherstellungsschritt eines Formens des keramischen Rohmaterials, um ein Formteil zu produzieren; und einen Brennschritt eines Brennens des Formteils auf Basis eines Brenntemperaturprofils, um ein Keramikbauglied zu bilden.
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Bei dem Rohmaterialherstellungsschritt wird zunächst eine Mehrzahl von Rohmaterialien gewogen, so dass die Ca-, La-, Mn- und Ti-Mengen in dem herzustellenden Keramikbauglied ein gewünschtes Verhältnis aufweisen können, und die Rohmaterialien werden zum Erhalten einer Mischung zusammen mit Wasser und einem Dispergiermittel gemischt und getrocknet. Beispiele für die Rohmaterialien des Keramikbauglieds umfassen Materialien, die Calcium und Sauerstoff als Ca-Quelle enthalten (genauer gesagt Oxide, Carbonate wie beispielsweise Calciumcarbonat CaCO3 und Hydroxide), Materialien, die Lanthan und Sauerstoff als La-Quelle enthalten (genauer gesagt Oxide wie beispielsweise Lanthanoxid La2O3, Carbonate und Hydroxide), Materialien, die Mangan und Sauerstoff als Mn-Quelle enthalten (genauer gesagt Oxide wie beispielsweise Manganoxid Mn3O4, Carbonate und Hydroxide) und Materialien, die Mangan und Sauerstoff als Ti-Quelle enthalten (genauer gesagt Oxide wie beispielsweise Titanoxid TiO2, Carbonate und Hydroxide). Beispiele für die Misch- und Pulverisierungsvorrichtung umfassen eine Kugelmühle und einen Attritor. Die Rohmaterialien als Ausgangsmaterialien können in Form eines Pulvers oder einer Lösung vorliegen.
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Anschließend wird die Mischung kalziniert, pulverisiert und zusammen mit Wasser, einem Dispergiermittel, einem organischen Bindemittel und einem Weichmacher gemischt und unter Verwendung eines Sprühtrockners getrocknet, um ein keramisches Rohmaterial herzustellen. Die Kalzinierungstemperatur beträgt vorzugsweise 750 °C oder mehr und 1100 °C oder weniger. Die Mischung kann beispielsweise in Luftatmosphäre oder in einer Sauerstoffatmosphäre kalziniert werden. Die Kalzinierungszeit beträgt zum Beispiel 1 Stunde oder mehr und 10 Stunden oder weniger und beträgt vorzugsweise 2 Stunden oder mehr und 5 Stunden oder weniger.
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Bei dem Formteilherstellungsschritt wird das keramische Rohmaterial (Rohmaterialpulver) in eine Form gefüllt und mittels eines Pressformverfahrens pressgeformt, um ein Formteil zu bilden. Alternativ kann bei dem Formteilherstellungsschritt mittels eines Grünschichtbildungverfahrens wie beispielsweise einem Rakelverfahren eine Grünschicht (Keramikschicht) aus einer Aufschlämmung hergestellt werden.
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Der Brennschritt kann eine Entfettungsbehandlung (genauer gesagt eine Behandlung zum Entfernen von Bindemittel oder dergleichen) umfassen. Die Entfettungstemperatur beträgt vorzugsweise 200 °C oder mehr und 400 °C oder weniger und beträgt bevorzugter 250°C oder mehr und 350 °C oder weniger. Die Brenntemperatur (maximale Brenntemperatur (Tmax) beträgt bevorzugt 1000 °C oder mehr und 1500 °C oder weniger und noch bevorzugter 1200 °C oder mehr und 1350 °C. Die Entfettungsbehandlung und die Brennbehandlung können zum Beispiel in Luftatmosphäre oder in einer Sauerstoffatmosphäre durchgeführt werden.
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Es wird ein Beispiel des Brenntemperaturprofils beschrieben. Das Brenntemperaturprofil umfasst einen Brennvorgang, einen Hochtemperaturhaltevorgang und einen Kühlschritt. Bei dem Erwärmungsvorgang wird die Brenntemperatur von Raumtemperatur (25 °C) auf eine Temperatur T1 (beispielsweise 200 °C oder mehr und 400 °C oder weniger) bei einer konstanten Erwärmungsgeschwindigkeit (beispielsweise 1 °C/min oder mehr und 5 °C/min oder weniger, genauer gesagt 3 °C/min) erhöht. Anschließend wird, nachdem die Brenntemperatur T1 erreicht, die Brenntemperatur für eine vorbestimmte Dauer bei T1 gehalten (zum Beispiel 1 Stunde oder mehr und 12 Stunden oder weniger), um das Formteil zu entfetten. Die Brenntemperatur wird bei einer konstanten Erwärmungsgeschwindigkeit (zum Beispiel 3 °C/min oder mehr und 7 °C/min oder weniger, genauer gesagt 5 °C/min) von T1 auf die maximale Brenntemperatur Tmax (zum Beispiel 1000 °C oder mehr und 1500 °C oder weniger) erhöht. Bei dem Hochtemperaturhaltevorgang wird die Brenntemperatur nach Erreichen von Tmax für eine vorbestimmte Dauer (zum Beispiel 1 Stunde oder mehr und 5 Stunden oder weniger) auf Tmax gehalten. Anschließend wird bei dem Kühlvorgang die Brenntemperatur bei einer konstanten Abkühlgeschwindigkeit (zum Beispiel mehrere Grad pro Minute, genauer gesagt 1 bis 3 °C/min) verringert.
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Das Keramikbauglied gemäß einem Ausführungsbeispiel kann als ein Bauglied einer Elektronikvorrichtung verwendet werden. Insbesondere ist das Keramikbauglied gemäß einem Ausführungsbeispiel für eine Verwendung als Bauglied einer Thermistorvorrichtung (NTC-Thermistor) geeignet, beispielsweise als Elementkörper für eine Thermistorvorrichtung, da das Keramikbauglied NTC-Charakteristika aufzeigt.
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<Elektronikvorrichtung>
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Die Elektronikvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung kann bei Verwendung als Thermistorvorrichtung in besonders geeigneter Weise als ein NTC-Thermistor verwendet werden, um den Einschaltstrom zu reduzieren, da die Elektronikvorrichtung eine ausgezeichnete Biegefestigkeit aufweist und ferner grundlegende Eigenschaften einer Elektronikvorrichtung (niedriger Widerstand und ausgezeichnete elektrische Charakteristika) aufweist. Beispiele für den NTC-Thermistor umfassen einen Einschicht-NTC-Thermistor (Einplatten-NTC-Thermistor) und einen laminierten NTC-Thermistor.
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[Einschicht-NTC- Thermistor]
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Ein Einschicht-NTC-Thermistor umfasst einen Elementkörper, der das Keramikbauglied umfasst und zwei Hauptoberflächen aufweist, und Elektroden, die jeweils auf einer der Hauptoberflächen des Elementkörpers angeordnet sind. Die Elektroden sind zumindest zwei Elektroden, zwischen denen zumindest ein Teil des Elementkörpers angeordnet ist. Ein Einschicht-NTC-Thermistor ist mit Bezug auf 1(a) und 1(b) beschrieben. 1(a) ist eine Querschnittsansicht, die ein Beispiel eines Einschicht-NTC-Thermistors zeigt. 1(b) ist eine Vorderansicht, die ein Beispiel des NTC-Thermistors zeigt. Eine Einschicht-NTC-Thermistorvorrichtung 1 umfasst einen Elementkörper 3, der ein Keramikbauglied gemäß einem Ausführungsbeispiel umfasst, und eine erste Elektrode 5 und eine zweite Elektrode 7, die so angeordnet sind, dass dieselben einander mit dem dazwischen angeordneten Elementkörper 3 zugewandt sind. Der Elementkörper 3 weist zwei Hauptoberflächen auf (eine erste Hauptoberfläche 4 und eine zweite Hauptoberfläche 6). Der Elementkörper 3 hat eine im Wesentlichen zylindrische Form, wie in 1(a) und 1(b) gezeigt ist, jedoch ist die Form nicht darauf beschränkt. Beispiele für andere Formen des Elementkörpers 3 umfassen eine im Wesentlichen rechteckige Plattenform. Die erste Elektrode 5 ist auf der ersten Hauptoberfläche 4 angeordnet. Die zweite Elektrode 7 ist auf der zweiten Hauptoberfläche 6 angeordnet.
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Das Material, das die Elektroden bildet, ist nicht in besonderer Weise beschränkt, und die Elektroden sind aus einem leitfähigen Material gebildet, vorzugsweise aus zumindest einem Metallmaterial, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Au, Ag, Pd, Ni, Cu, Sn und Legierungen dieser Metalle besteht. Bei einem bevorzugten Aspekt ist das Material Ag.
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[Laminierte NTC-Thermistorvorrichtung]
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Ein laminierter NTC-Thermistor umfasst einen Elementkörper, der ein Keramikbauglied gemäß einem Ausführungsbeispiel umfasst, eine äußere Elektrode, die auf einer Außenoberfläche des Elementkörpers angeordnet ist, und eine innere Elektrode, die im Inneren des Elementkörpers angeordnet ist und mit der äußeren Elektrode elektrisch verbunden ist. Ein laminierter NTC-Thermistor wird unter Bezugnahme auf 2 beschrieben. 2 ist eine Querschnittsansicht, die ein Beispiel eines laminierten NTC-Thermistors zeigt. Eine laminierte NTC-Thermistorvorrichtung 11 umfasst einen Elementkörper 13, eine erste äußere Elektrode 15 und eine zweite äußere Elektrode 17, die auf der Außenoberfläche des Elementkörpers 13 angeordnet sind, und erste innere Elektroden 19 und zweite innere Elektroden 21, die im Inneren des Elementkörpers 13 angeordnet sind und mit der ersten äußeren Elektrode 15 bzw. der zweiten äußeren Elektrode 17 elektrisch verbunden sind.
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Der Elementkörper 13 umfasst das Keramikbauglied gemäß einem Ausführungsbeispiel. Der Elementkörper 13 hat eine im Wesentlichen rechtwinklige parallelepipedförmige Form, jedoch ist die Form nicht darauf beschränkt.
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Die erste äußere Elektrode 15 ist auf der Außenoberfläche des Elementkörpers 13 angeordnet. Insbesondere ist die erste äußere Elektrode 15 auf einer ersten Endoberfläche 23 des Elementkörpers 13 angeordnet und ist ferner auf einem Teil einer ersten Seitenoberfläche 27 und einem Teil einer zweiten Seitenoberfläche 29 des Elementkörpers 13 angeordnet. Die zweite äußere Elektrode 17 ist auf der Außenoberfläche des Elementkörpers 13 angeordnet. Genauer gesagt ist die zweite äußere Elektrode 17 auf einer zweiten Endoberfläche 25 des Elementkörpers 13 angeordnet und ist ferner auf einem Teil der ersten Seitenoberfläche 27 und einem Teil der zweiten Seitenoberfläche 29 des Elementkörpers 13 angeordnet. Die erste äußere Elektrode 15 und die zweite äußere Elektrode 17 sind so angeordnet, dass dieselben einander zugewandt sind. Die erste äußere Elektrode 15 und die zweite äußere Elektrode 21 sind beispielsweise aus Ag gebildet.
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Die ersten inneren Elektroden 19 und die zweiten inneren Elektroden sind im Inneren des Elementkörpers 13 angeordnet. Insbesondere sind die ersten inneren Elektroden 19 und die zweiten inneren Elektroden 21 im Wesentlichen parallel zueinander in einem vorbestimmten Abstand im Inneren des Elementkörpers 13 angeordnet. Die Mehrzahl von ersten inneren Elektroden 19 und die Mehrzahl von zweiten inneren Elektroden 21 sind abwechselnd in der Stapelrichtung (Richtung des Pfeils A in 2) im Inneren des Elementkörpers 13 angeordnet. Alle ersten inneren Elektroden 19 und alle zweiten inneren Elektroden 21 sind einander zugewandt, wobei ein Teil des Elementkörpers 13 zwischen denselben angeordnet ist. Die ersten inneren Elektroden 19 sind mit der ersten äußeren Elektrode 15 elektrisch verbunden. Die zweiten inneren Elektroden 21 sind mit der ersten äußeren Elektrode 17 elektrisch verbunden. Insbesondere berühren Enden 19a der ersten inneren Elektroden die erste äußere Elektrode 15 so, dass die ersten inneren Elektroden 19 und die erste äußere Elektrode 15 elektrisch miteinander verbunden sind. Enden 21a der zweiten inneren Elektroden berühren die zweite äußere Elektrode 17 so, dass die zweiten inneren Elektroden 21 und die zweite äußere Elektrode 17 elektrisch miteinander verbunden sind.
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[Verfahren zum Herstellen einer Elektronikvorrichtung]
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Nachfolgend wird ein Verfahren zum Herstellen der Elektronikvorrichtung gemäß diesem Ausführungsbeispiel beschrieben.
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Die Elektronikvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel umfasst: einen Elementkörperherstellungsschritt eines Herstellens eines Elementkörpers, der das Keramikbauglied ist; und einen Elektrodenbildungsschritt eines Bildens von Elektroden auf der Oberfläche des Elementkörpers. Als Beispiele des Verfahrens zum Herstellen einer Elektronikvorrichtung werden Verfahren zum Herstellen eines NTC-Thermistors weiter unten separat für einen Einschicht-NTC-Thermistor und einen laminierten NTC-Thermistor beschrieben.
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(Verfahren zum Herstellen eines Einschicht-NTC-Thermistors)
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Der Elementkörperherstellungsschritt ist derselbe wie bei dem oben beschriebenen Verfahren zum Herstellen eines Keramikbauglieds. Als ein Elektrodenbildungsverfahren kann z. B. ein CVD-Verfahren, elektrolytisches Plattieren, stromloses Plattieren, Dampfabscheidung, Sputtern, Einbrennen einer leitfähigen Paste oder dergleichen eingesetzt werden, und das Einbrennen einer leitfähigen Paste wird vorzugsweise eingesetzt. Bei dem Einbrennen einer leitfähigen Paste wird eine leitfähige Paste auf die Oberflächen des Elementkörpers aufgebracht, um leitfähige Filme zu bilden, und die leitfähigen Filme werden eingebrannt, um ein Elektrodenpaar (äußere Elektroden) zu bilden. Das Verfahren eines Aufbringens der leitfähigen Paste kann ein bekanntes Verfahren sein (genauer gesagt, Siebdruck oder dergleichen). Die leitfähige Paste enthält ein leitfähiges Material (genauer gesagt Ag, Pd, Ag-Pd oder dergleichen). Die Einbrenntemperatur beträgt vorzugsweise 500 °C oder mehr und 900 °C oder weniger. Die leitfähige Paste kann zum Beispiel in Luftatmosphäre oder in einer Sauerstoffatmosphäre eingebrannt werden.
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(Verfahren zum Herstellen eines laminierten NTC-Thermistors)
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Der Elementkörperherstellungsschritt umfasst ferner einen Laminatbildungsschritt eines Herstellens von Grünschichten in dem Formteilproduktionsschritt des oben beschriebenen Verfahrens zum Herstellen eines Keramikbauglieds, ein Aufbringen einer leitfähigen Paste auf die Grünschichten durch Siebdruck und ein Stapeln der Grünschichten mit der leitfähigen Paste, um ein Laminat zu bilden.
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Der Laminatbildungsschritt bei dem Elementkörperherstellungsschritts wird unter Bezugnahme auf 3 und 4 beschrieben. 3 ist eine perspektivische Ansicht, die eine Mehrzahl von Grünschichten zum Herstellen eines Laminats zeigt. 4 ist eine Querschnittsansicht eines Laminats. Bei dem Laminatbildungsschritt werden schichtenförmige Formteile (Keramikschichten 31), Keramikschichten 31, die jeweils eine erste innere Elektrode 19 aufweisen, und Keramikschichten 31, die jeweils eine zweite innere Elektrode 21 aufweisen, hergestellt. Wie in 3 gezeigt ist, sind die Keramikschichten 31 so gestapelt, dass die ersten inneren Elektroden 19 und die zweiten inneren Elektroden 21 abwechselnd gestapelt sind. Ferner sind die Keramikschichten 31 so gestapelt, dass eine Mehrzahl von Enden 19a der ersten inneren Elektroden mit einem konstanten Abstand auf einer ersten Endoberfläche 23 eines in 4 gezeigten Laminats 33 angeordnet sein können und eine Mehrzahl von Enden 21a der zweiten inneren Elektroden mit einem konstanten Abstand auf einer zweiten Endoberfläche 25 des in 4 gezeigten Laminats 33 angeordnet sein können.
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Anschließend werden die gestapelten Keramikschichten 31 mittels einer Presse druckverbunden, um das in 4 gezeigte Laminat 33 zu ergeben. Die Enden 19a der ersten inneren Elektroden liegen von der ersten Endoberfläche 23 frei, und die Enden 21a der zweiten inneren Elektroden liegen von der zweiten Endoberfläche 25 frei. Der in 2 gezeigte Elementkörper 13 wird durch den Brennschritt eines Brennens des Laminats 33 erhalten.
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Der Elektrodenbildungsschritt wird unter Bezugnahme auf 2 beschrieben. Bei dem Elektrodenbildungsschritt wird die erste äußere Elektrode 15 so gebildet, dass dieselbe die gesamte erste Endoberfläche 23, einen Teil der ersten Seitenoberfläche 27 und einen Teil der zweiten Seitenoberfläche 29 des Elementkörpers 13 bedeckt. Ferner ist die zweite äußere Elektrode 17 derart gebildet, dass dieselbe die gesamte zweite Endoberfläche 25, einen Teil der ersten Seitenoberfläche 27 und einen Teil der zweiten Seitenoberfläche 29 des Elementkörpers 13 bedeckt. Das Elektrodenbildungsverfahren ist dasselbe wie das Elektrodenbildungsverfahren bei dem oben beschriebenen Verfahren zum Herstellen eines Einschicht-NTC-Thermistors.
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BEISPIELE
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Nachfolgend werden das Keramikbauglied und die Elektronikvorrichtung der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf Beispiele ausführlicher beschrieben. Jedoch ist die vorliegende Erfindung nicht auf den Umfang der Beispiele beschränkt.
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<Herstellung von Proben>
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[Beispiel 1: Herstellung von Keramikbauglied und Thermistorvorrichtung von Probe Nr. 2]
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Ein Keramikbauglied und eine Vorrichtung zum Unterdrücken eines Einschaltstroms wurden mit dem folgenden Verfahren hergestellt.
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Pulver aus Manganoxid (Mn3O4), Calciumcarbonat (CaCo3), Lanthanoxid (La2O3) und Titanoxid (TiO2) mit einer Reinheit von jeweils 99,9 % oder mehr wurden als Rohmaterialien für den Elementkörper verwendet. Diese Rohmaterialien wurden gewogen, so dass die Zusammensetzung der Rohmaterialien in dem Keramikbauglied nach dem Brennen eine Ca-Menge von 10 Molteilen, eine Gesamtmenge von La und Ca von 89 Molteilen und eine Ti-Menge von 5 Molteilen bezogen auf die Gesamtmenge von Mn und Ti von 100 Molteilen betragen könnte.
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Diese gewogenen Rohmaterialien wurden zusammen mit teilweise stabilisierten Zirkonoxidkugeln (PSZ-Kugeln), reinem Wasser und einem Dispergiermittel in eine Kugelmühle gegeben, mit einem Nassverfahren ausreichend gemischt und pulverisiert und getrocknet, um ein gemischtes Pulver zu erhalten. Das erhaltene gemischte Pulver wurde bei einer Temperatur von 850 °C kalziniert, um ein kalziniertes Pulver zu erhalten. Zu dem erhaltenen kalzinierten Pulver wurden PSZ-Kugeln, Wasser, ein Dispergiermittel, ein organisches Bindemittel und ein Weichmacher hinzugegeben, und die resultierende Mischung wurde pulverisiert und gemischt, um eine Aufschlämmung zu erhalten. Die erhaltene Aufschlämmung wurde sprühgetrocknet, um ein Rohmaterialpulver zu erzeugen. Das erhaltene Rohmaterialpulver wurde in eine Form gefüllt und pressgeformt, um ein Formteil zu ergeben. Das Formteil wies eine im Wesentliche zylindrische Form auf. Die Größe des Formteils wurde dahingehend angepasst, dass dasselbe einen Durchmesser von ungefähr 22 mm und eine Dicke von ungefähr 1,0 mm aufwies. Das erhaltene Formteil wurde bei 300 °C in Luftatmosphäre entfettet. Dann wurde das Formteil nachfolgend bei einer maximalen Brenntemperatur von 1250 °C in Luftatmosphäre gebrannt, um einen Keramikelementkörper (Keramikbauglied) zu bilden. Als Ergebnis wurde ein bei zwei unterschiedlichen Brenntemperaturen erzeugter Keramikelementkörper (Probe Nr. 2, Beispiel 1) erhalten.
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Anschließend wurde eine Ag-Paste per Siebdruck auf beide Oberflächen (im Wesentlichen kreisförmige Oberflächen) des Keramikelementkörpers aufgebracht und mittels einer Wärmebehandlung bei 700 °C eingebrannt, um Elektroden zu bilden, und dadurch wurde eine Thermistorvorrichtung zum Evaluieren des Einschaltstroms erhalten. Als Ergebnis wurde eine bei zwei unterschiedlichen Brenntemperaturen erzeugte Thermistorvorrichtung (Probe Nr. 2, Beispiel 1) erhalten. Das Brenntemperaturprofil war wie folgt: eine Erwärmungsgeschwindigkeit von 3 °C/min, eine Haltezeit von 3 Stunden bei einer Entfettungsbehandlungstemperatur von 300 °C, eine Erwärmungsgeschwindigkeit von 5 °C/min, eine Haltezeit von 4 Stunden bei einer Brenntemperatur von 1250 °C und eine Abkühlgeschwindigkeit von 5 °C/min. Ferner wurden ein Keramikelementkörper und eine Thermistorvorrichtung auf dieselbe Weise hergestellt, mit der Ausnahme, dass die maximale Brenntemperatur von 1250 °C zu 1300 °C geändert wurde.
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[Herstellung von Keramikbaugliedern und Thermistorvorrichtungen von Beispiel 2 bis 20 und Vergleichsbeispiel 1 bis 9]
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Die Keramikbauglieder und die Thermistorvorrichtungen von Beispiel 2 bis 20 und Vergleichsbeispiel 1 bis 9 wurden mit einem ähnlichen Verfahren wie dem für das Keramikbauglied und die Thermistorvorrichtung von Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, dass die Zusammensetzung des Keramikbauglieds nach dem Brennen von der Ca-Menge von 10 Molteilen, der Gesamtmenge von La und Ca von 89 Molteilen und der Ti-Menge von 5 Molteilen, bezogen auf die Gesamtmenge von Mn und Ti von 100 Molteilen, zu der Ca-Menge, der Gesamtmenge von La und Ca und der Ti-Menge, die in Tabelle 1 gezeigt sind, geändert wurde.
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<Messverfahren>
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(Zusammensetzung und Inhalt von elementaren Komponenten von Keramikbaugliedern)
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Eine Elementaranalyse mittels Atomemissionsspektroskopie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-AES) wurde durchgeführt, um die Zusammensetzung der Keramikbauglieder zu identifizieren, und es wurde festgestellt, dass die Keramikbauglieder den in Tabelle 1 gezeigten Inhalt an elementaren Komponenten aufwiesen. Der in Tabelle 1 gezeigte Inhalt an elementaren Komponenten entspricht Werten, die aus den Ausgangsmaterialien berechnet werden, und es wurde durch die Elementaranalyse bestätigt, dass dieser Inhalt an elementaren Komponenten mit dem Inhalt an elementaren Komponenten in den Keramikbaugliedern übereinstimmt.
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<Auswertungsverfahren>
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(Auswertung der Brenntemperaturabhängigkeit: Verfahren zum Messen der Änderungsrate des elektrischen Widerstandswerts)
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Die erhaltene Keramikvorrichtung wurde dem Messen des elektrischen Widerstandswerts bei Raumtemperatur (25 °C) unter Verwendung eines Nanovoltmeters (Agilent 34420A) unterzogen.
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Aus dem erhaltenen elektrischen Widerstandswert wurde die Änderungsrate ΔR
T (Einheit: %) des elektrischen Widerstandswerts unter Verwendung der folgenden Formel (1) berechnet.
[Math. 1]
[In der Formel (1) stellt R
T1 den elektrischen Widerstandswert (Einheit: Ω) der Thermistorvorrichtung dar, die bei der maximalen Brenntemperatur von 1250 °C hergestellt wird, und R
T2 stellt den elektrischen Widerstandswert (Einheit: Ω) der Thermistorvorrichtung dar, die bei der maximalen Brenntemperatur von 1300 °C hergestellt wird.]
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Die erhaltene Änderungsrate ist in Tabelle 1 gezeigt. Je kleiner der absolute Wert der Änderungsrate ist, desto niedriger ist die Brenntemperaturabhängigkeit der Thermistorvorrichtung. Insbesondere wurde festgestellt, dass die Thermistorvorrichtung eine niedrige Brenntemperaturabhängigkeit aufweist, wenn die Änderungsrate -18 % oder mehr und 18 % oder weniger betrug.
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(Auswertung von Negativwiderstandstemperatur-Charakteristika: Verfahren zum Berechnen der B-Konstante)
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Die Keramikvorrichtung, die bei der maximalen Brenntemperatur von 1250 °C hergestellt wurde, wurde der Messung des elektrischen Widerstandswerts bei 100 °C auf dieselbe Weise wie in Abschnitt 3-1 unterzogen.
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Aus dem erhaltenen elektrischen Widerstandswert wurde die B-Konstante unter Verwendung der folgenden Formel (2) berechnet.
[Math. 2]
[Bei der Formel (2) stellt R100 den bei einer Temperatur T1 (100 °C) gemessenen elektrischen Widerstandswert (Einheit: Ω) dar, und R25 stellt den bei einer Temperatur T2 (25 °C) gemessenen elektrischen Widerstandswert (Einheit: Ω) dar. T1 stellt eine Messtemperatur (Einheit: K) dar, und T2 stellt eine Messtemperatur (Einheit: K) dar.]
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Die erhaltene B-Konstante ist in Tabelle 1 gezeigt. Es zeigt sich, dass je größer die B-Konstante ist, desto ausgezeichneter die Negativwiderstandstemperatur-Charakteristika der Vorrichtung sind. Insbesondere wurde für eine Vorrichtung mit einer B-Konstante von 2000 K oder mehr festgestellt, dass dieselbe ausgezeichnete Negativwiderstandstemperatur-Charakteristika aufweist.
[[Tabelle 1]
Probe Nr. | | Zusammensetzung [mol] | Brenntemperaturabhängigkeit | Negativwiderstandstemperatur-Charakteristika |
La | Ca | Mn | Ti | La+Ca | Mn+Ti | ΔRT [%] | B-Konstante [K] |
1 | Vergleichsbeispiel 1 | 79 | 10 | 99 | 1 | 89 | 100 | 0,9 | 1792 |
2 | Beispiel 1 | 79 | 10 | 95 | 5 | 89 | 100 | 3,4 | 2018 |
3 | Beispiel 2 | 79 | 10 | 90 | 10 | 89 | 100 | 2,4 | 2433 |
4 | Beispiel 3 | 79 | 10 | 85 | 15 | 89 | 100 | 0,2 | 2378 |
5 | Beispiel 4 | 79 | 10 | 80 | 20 | 89 | 100 | -14,3 | 2404 |
6 | Vergleichsbeispiel 2 | 79 | 10 | 70 | 30 | 89 | 100 | -128,0 | 2104 |
7 | Beispiel 5 | 71 | 19 | 95 | 5 | 90 | 100 | -2,5 | 2020 |
8 | Beispiel 6 | 71 | 19 | 90 | 10 | 90 | 100 | -12,1 | 2202 |
9 | Beispiel 7 | 71 | 19 | 85 | 15 | 90 | 100 | -14,1 | 2290 |
10 | Beispiel 8 | 71 | 19 | 80 | 20 | 90 | 100 | -16,2 | 2356 |
11 | Beispiel 9 | 63 | 27 | 95 | 5 | 90 | 100 | -7,1 | 2005 |
12 | Beispiel 10 | 63 | 27 | 90 | 10 | 90 | 100 | -12,4 | 2033 |
13 | Beispiel 11 | 63 | 27 | 85 | 15 | 90 | 100 | -12,9 | 2109 |
14 | Beispiel 12 | 63 | 27 | 80 | 20 | 90 | 100 | -14,4 | 2366 |
15 | Vergleichsbeispiel 3 | 60 | 30 | 95 | 5 | 90 | 100 | -1,7 | 1793 |
16 | Vergleichsbeispiel 4 | 60 | 30 | 90 | 10 | 90 | 100 | -9,8 | 1821 |
17 | Vergleichsbeispiel 5 | 60 | 30 | 85 | 15 | 90 | 100 | -18,9 | 2080 |
18 | Vergleichsbeispiel 6 | 60 | 30 | 80 | 20 | 90 | 100 | -21,2 | 2303 |
19 | Beispiel 13 | 58 | 27 | 95 | 5 | 85 | 100 | -2,1 | 2006 |
20 | Beispiel 14 | 58 | 27 | 90 | 10 | 85 | 100 | -9,9 | 2033 |
21 | Beispiel 15 | 58 | 27 | 85 | 15 | 85 | 100 | -11,2 | 2255 |
22 | Beispiel 16 | 58 | 27 | 80 | 20 | 85 | 100 | -13,6 | 2329 |
23 | Beispiel 17 | 70 | 27 | 95 | 5 | 97 | 100 | -3,9 | 2040 |
24 | Beispiel 18 | 70 | 27 | 90 | 10 | 97 | 100 | -11,1 | 2102 |
25 | Beispiel 19 | 70 | 27 | 85 | 15 | 97 | 100 | -12,1 | 2149 |
26 | Beispiel 20 | 70 | 27 | 80 | 20 | 97 | 100 | -14,8 | 2290 |
27 | Vergleichsbeispiel 7 | 87 | 3 | 100 | 0 | 90 | 100 | 29,4 | 2535 |
28 | Vergleichsbeispiel 8 | 79 | 10 | 100 | 0 | 89 | 100 | -0,1 | 1825 |
29 | Vergleichsbeispiel 9 | 63 | 27 | 100 | 0 | 90 | 100 | -3,1 | 1573 |
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Die Keramikbauglieder und die Elektronikvorrichtungen der Proben Nr. 2 bis 5, 7 bis 14 und 19 bis 26 (Beispiele 1 bis 20) enthielten eine La, Ca, Mn und Ti als Hauptkomponenten enthaltende Verbindung vom Perowskit-Typ, und die Ti-Menge betrug 5 Molteile oder mehr und 20 Molteile oder weniger, die Ca-Menge betrug 10 Molteile oder mehr und 27 Molteile oder weniger, und die Gesamtmenge von La und Ca betrug 85 Molteile oder mehr und 97 Molteile oder weniger, bezogen auf die Gesamtmenge von Mn und Ti von 100 Molteilen.
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Ferner betrug bei den Elektronikvorrichtungen der Beispiele 1 bis 20 die Änderungsrate ΔRT -18 % oder mehr und 18 % oder weniger, und die B-Konstante betrug 2000 K oder mehr.
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Wie für die Keramikbauglieder und die Elektronikvorrichtungen der Proben Nr. 1, 6, 15 bis 18 und 27 bis 29 (Vergleichsbeispiele 1 bis 9) betrug bei den Keramikbaugliedern und den Elektronikvorrichtungen der Vergleichsbeispiele 3 bis 7 die Ca-Menge weniger als 10 Molteile oder mehr als 27 Molteile, bezogen auf die Gesamtmenge von Mn und Ti von 100 Molteilen. Bei den Keramikbaugliedern und den Elektronikvorrichtungen der Vergleichsbeispiele 1 bis 2 und 7 bis 9 betrug die Ti-Menge weniger als 5 Molteile oder mehr als 20 Molteile, bezogen auf die Gesamtmenge von Mn und Ti von 100 Molteilen.
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Ferner betrug bei den Elektronikvorrichtungen der Vergleichsbeispiele 2 und 5 bis 7 die Änderungsrate ΔRT weniger als -18 % oder mehr als 18 %. Bei den Vergleichsbeispielen 1, 3 bis 4 und 8 bis 9 betrug die B-Konstante weniger als 2000 K. Deshalb betrug bei den Elektronikvorrichtungen der Vergleichsbeispiele 1 bis 9 die Änderungsrate ΔRT weniger als -18 % oder mehr als 18 %, und/oder die B-Konstante betrug weniger als 2000 K.
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Es versteht sich, dass die Elektronikvorrichtungen, die die Keramikbauglieder der Beispiele 1 bis 20 umfassen, eine geringere Brenntemperaturabhängigkeit aufweisen als die Elektronikvorrichtungen, die die Keramikbauglieder der Vergleichsbeispiele 1 bis 9 umfassen, und ausgezeichnete Negativwiderstandstemperatur-Charakteristika aufweisen.
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INDUSTRIELLE ANWENDBARKEIT
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Das Keramikmaterial der vorliegenden Erfindung kann als Material verwendet werden, das eine Thermistorvorrichtung zum Reduzieren des Einschaltstroms bildet, jedoch ist die Anmeldung nicht darauf beschränkt.
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Bezugszeichenliste
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- 1:
- Einschicht-NTC-Thermistorvorrichtung
- 3:
- Elementkörper
- 4:
- erste Hauptoberfläche
- 5:
- erste Elektrode
- 6:
- zweite Hauptoberfläche
- 7:
- zweite Elektrode
- 11:
- laminierte NTC-Thermistorvorrichtung
- 13:
- Elementkörper
- 15:
- erste äußere Elektrode
- 17:
- zweite äußere Elektrode
- 19:
- erste innere Elektrode
- 19a:
- Ende der ersten inneren Elektrode
- 21:
- zweite innere Elektrode
- 21a:
- Ende der zweiten inneren Elektrode
- 23:
- erste Endoberfläche
- 25:
- zweite Endoberfläche
- 27:
- erste Seitenoberfläche
- 29:
- zweite Seitenoberfläche
- 31:
- Keramikschicht
- 33:
- Laminat
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- JP 2000138103 [0005]
- JP H10214674 [0005]