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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Reifenlochabdichtungsmittel.
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Stand der Technik
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In den letzten Jahren hat sich die Zahl der Fälle erhöht, in denen ein Reparaturset für Reifenlöcher als Standardausstattung oder optionale Ausstattung in einem Automobil eingeführt wird. Reparatursets für Reifenlöcher mit einer Kombination aus einem Reifenlochabdichtungsmittel (Reifenlochabdichtungsmaterial) und einem optionalen Kompressor und dergleichen sind bekannt. Als tatsächliche Produkte sind kompakte Pakete, die das Reifenlochabdichtungsmittel, bekannt als ein „Notfall-Reifenlochreparaturmittel“ oder dergleichen und einen Kompressor niedriger Kapazität, der Strom über einen Zigarettenanzünder-Anschluss bezieht, und dergleichen kombinieren, im Allgemeinen bekannt.
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Die Reifenlochabdichtungsmittel dürfen selbst bei niedrigen Temperaturen nur schwer einfrieren (müssen Frostbeständigkeit besitzen), so dass die Reifenlochabdichtungsmittel in einem kalten Gebiet verwendet werden können.
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Unter derartigen Umständen offenbart beispielsweise Patentdokument 1 „ein Reparaturset für Reifenlöcher, das ein Naturkautschuklatex und/oder eine synthetische Harzemulsion und Propylenglycol enthält, wobei das Verhältnis von Propylenglycol zu Wasser von 0,5 bis 1,1 beträgt und die Viskosität bei -20°C, wenn ein BL-artiges Viskosimeter verwendet wird, bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 60 U/min 100 bis 1.200 mPa.s beträgt“ (Anspruch 1). Außerdem offenbart Patentdokument 2 „ein Dichtmittel für Reifenlöcher, das ein Naturkautschuklatex, ein haftungsverleihendes Mittel, 1,3-Propandiol und ein nichtionisches Tensid enthält“ (Anspruch 1). Patentdokumente 1 und 2 beschreiben, dass eine hervorragende Einspritzbarkeit bei niedrigen Temperaturen durch die vorstehend genannten Zusammensetzungen erreicht werden kann.
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Patentdokument 3 betrifft ein Abdichtungsmittel für Gummiartikel, umfassend 30 bis 90 Gew.-% einer Naturkautschuklatexdispersion, von 0,1 bis 10 Gew.% zumindest eines ionischen und/oder nicht-ionischen Emulgier- und/oder Dispergiermittels, und von 1 bis 50 Gew.-% zumindest eines Gefrierschutzmittels.
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Patentdokument 4 betrifft ein Mittel zum provisorischen Abdichten von aufblasbaren oder aufpumpbaren Gegenständen, insbesondere von Fahrzeugluftreifen, enthaltend zumindest einen Kautschuklatex und zumindest ein erstes Gefrierschutzmittel.
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Liste der Entgegenhaltungen
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Patentliteratur
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- Patentdokument 1: Ungeprüfte japanische Patentanmeldung, JP 2013-40297A
- Patentdokument 2: Ungeprüfte japanische Patentanmeldung JP 2011-12158A
- Patentdokument 3: DE 10 2008 007 992 A1
- Patentdokument 4: DE 10 2006 045 344 A1
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Zusammenfassung der Erfindung
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Technisches Problem
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Unterdessen müssen, zusammen mit Forderungen, Reparatursets für Reifenlöcher kleiner zu machen oder dergleichen, die Flüssigkeitsmengen von Reifenlochabdichtungsmitteln verringert werden (z.B. eine Verringerung auf ungefähr 2/3 der Menge gemäß dem Stand der Technik). Als der Erfinder der vorliegenden Erfindung die in den Patentdokumenten 1 und 2 offenbarten Reifenlochabdichtungsmittel untersuchte, waren, obwohl bestätigt wurde, dass die Reifenlochabdichtungsmittel hervorragende Frostbeständigkeit besitzen, die Abdichtungseigenschaften nicht immer zufriedenstellend, wenn das Reifenlochabdichtungsmittel mit einer Flüssigkeitsmenge verwendet wird, von weniger als der Menge gemäß dem Stand der Technik (Flüssigkeitsmenge von ungefähr 2/3 der Menge gemäß dem Stand der Technik).
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Daher ist, angesichts der vorstehend beschriebenen Umstände, eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Reifenlochabdichtungsmittel bereitzustellen, das hervorragende Frostbeständigkeit besitzt und das auch selbst bei einer geringen Flüssigkeitsmenge hervorragende Abdichtungseigenschaften aufweist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Als Folge sorgfältiger Forschung zu dem vorstehenden Problem hat der Erfinder der vorliegenden Erfindung festgestellt, dass das Beimischen eines bestimmten Glycolethers selbst bei einer geringen Flüssigkeitsmenge zu hervorragender Frostbeständigkeit und hervorragenden Abdichtungseigenschaften führt und hat somit die vorliegende Erfindung fertiggestellt.
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Die vorliegende Erfindung stellt ein Reifenlochabdichtungsmittel zur Verfügung, umfassend:
- mindestens eines ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem Kautschuklatex und einer Harzemulsion; einem Glycolether und einem Tensid, wobei der Glycolether ausgewählt aus ist der Gruppe bestehend aus Diethylenglycolmonomethylether, Triethylenglycolmonomethylether Triethylenglycolmonobutylether, und Diethylenglycoldibutylether;
- wobei das Tensid ein durch nachstehende Formeln (2) oder (3) dargestelltes Sulfatestersalz ist:
- wobei R2 und R3 jeweils unabhängig voneinander eine Alkylgruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffen darstellt, n eine ganze Zahl mit einem Wert von 1 bis 15 darstellt, und M+ ein durch nachstehende Formel (4) dargestelltes Kation darstellt:
- wobei R41 bis R44 jeweils unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffen, oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffen und mit einer Hydroxygruppe darstellt, und wobei mindestens eines von R41 bis R44 eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffen und mit einer Hydroxygruppe ist; und
- wobei der Gehalt des Glycolethers von 70 bis 300 Massenteile pro 100 Gesamtmassenteile eines Feststoffgehalts des Kautschuklatex und eines Feststoffgehalts der Harzemulsion beträgt.
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Vorteilhafte Wirkungen der Erfindung
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Wie nachfolgend beschrieben, kann die vorliegende Erfindung ein Reifenlochabdichtungsmittel bereitstellen, das hervorragende Frostbeständigkeit besitzt und das auch selbst bei einer geringen Flüssigkeitsmenge hervorragende Abdichtungseigenschaften aufweist.
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Beschreibung der Ausführungsform
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Das Reifenlochabdichtungsmittel der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend beschrieben. In dieser Beschreibung bezieht sich ein Zahlenbereich, der durch Verwendung von „(von)...bis...“ dargestellt wird, auf einen Bereich, der die Zahlenwerte, die vor und nach dem „...bis...“ angegeben sind, als einen unteren Grenzwert und einen oberen Grenzwert einschließt.
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Das Reifenlochabdichtungsmittel der vorliegenden Erfindung enthält: einen Kautschuklatex und/oder eine Harzemulsion; einen Glycolether, wobei der Glycolether ausgewählt aus ist der Gruppe bestehend aus Diethylenglycolmonomethylether, Triethylenglycolmonomethylether
Triethylenglycolmonobutylether, und Diethylenglycoldibutylether; und ein Tensid, wobei das Tensid ein durch nachstehende Formeln (2) oder (3) dargestelltes Sulfatestersalz ist.
Es wird davon ausgegangen, dass das Reifenlochabdichtungsmittel der vorliegenden Erfindung hervorragende Frostbeständigkeit besitzt und selbst bei einer geringen Flüssigkeitsmenge hervorragende Abdichtungseigenschaften aufweist, da das Reifenlochabdichtungsmittel eine derartige Zusammensetzung hat. Obwohl der Grund nicht klar ist, wird er wie folgt angenommen.
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Bei der Reparatur von Reifenlöchern, die ein Reifenlochabdichtungsmittel verwendet, wird das Reifenlochabdichtungsmittel in einen durchstoßenen Reifen eingespritzt und wird der Luftreifen in diesem Zustand zum Fahren verwendet. Zu diesem Zeitpunkt wird das Reifenlochabdichtungsmittel in dem Reifen geschüttelt und als Folge lagert sich der Feststoffgehalt des Reifenlochabdichtungsmittels zum Abdecken des Durchstichloches ab. Der Erfinder der vorliegenden Erfindung hat festgestellt, dass, wenn die Viskosität des Reifenlochabdichtungsmittels gering ist, das Reifenlochabdichtungsmittel das Durchstichloch schnell füllt und es möglich ist, die Abdichtungseigenschaften selbst dann aufrecht zu erhalten, wenn die Flüssigkeitsmenge verringert wird. Außerdem ist auch festzustellen, dass die Viskosität eines Reifenlochabdichtungsmittels durch Beimischen eines Glycolethers (bestimmter Glycolether) verringert wird.
Die vorliegende Erfindung basiert auf diesen Feststellungen und es wird davon ausgegangen, dass die Viskosität eines
Reifenlochabdichtungsmittels durch Beimischen des bestimmten vorstehend beschriebenen Glycolethers verringert wird, wodurch selbst bei einer geringen Flüssigkeitsmenge hervorragende Abdichtungseigenschaften erreicht werden. Außerdem wird, da der bestimmte Glycolether einen niedrigen Gefrierpunkt hat, davon ausgegangen, dass das Reifenlochabdichtungsmittel der vorliegenden Erfindung auch eine hervorragende Frostbeständigkeit besitzt.
Es ist zu beachten, dass das Reifenlochabdichtungsmittel der vorliegenden Erfindung aufgrund der vorstehend beschriebenen geringen Viskosität eine hervorragende Einspritzbarkeit besitzt.
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Außerdem wird auch davon ausgegangen, dass hervorragende Abdichtungseigenschaften aus den folgenden Gründen erreicht werden können.
Diese sind, dass das in einen Reifen eingespritzte
Reifenlochabdichtungsmittel aufgrund des Schüttelns während des Fahrens schäumen kann. Der Erfinder der vorliegenden Erfindung hat festgestellt, dass, wenn das Reifenlochabdichtungsmittel auf eine solche Weise schäumt, das scheinbare Volumen des eingespritzten Reifenlochabdichtungsmittels zunimmt und die Abdichtungseigenschaften selbst dann aufrechterhalten werden, wenn die Flüssigkeitsmenge verringert wird. Außerdem ist auch festzustellen, dass das Reifenlochabdichtungsmittel, in das der nachfolgend beschriebene Glycolether (bestimmter Glycolether) gemischt ist, hohes anfängliches Schäumen aufweist und den Schaum selbst dann erhält, wenn einige Zeit vergangen ist.
Daher wird davon ausgegangen, dass das scheinbare Volumen des eingespritzten Reifenlochabdichtungsmittels zunimmt und somit selbst bei einer geringen Flüssigkeitsmenge durch Beimischen des bestimmten Glycolethers hervorragende Abdichtungseigenschaften erreicht werden können.
Jeder in dem Reifenlochabdichtungsmittel der vorliegenden Erfindung enthaltene Bestandteil wird nachfolgend beschrieben.
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Kautschuklatex und/oder Harzemulsion
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Das Reifenlochabdichtungsmittel der vorliegenden Erfindung enthält einen Kautschuklatex und/oder eine Harzemulsion. Insbesondere enthält das Reifenlochabdichtungsmittel vorzugsweise einen Kautschuklatex und eine Harzemulsion. Das heißt, eine kombinierte Verwendung eines Kautschuklatex und einer Harzemulsion ist bevorzugt. Das Kautschuklatex und die Harzemulsion werden nachfolgend beschrieben.
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Kautschuklatex
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Der vorstehend beschriebene Kautschuklatex ist nicht besonders beschränkt und ein gemäß dem Stand der Technik bekannter Kautschuklatex kann verwendet werden.
Spezielle Beispiele für den Kautschuklatex schließen Naturkautschuklatex, Chloroprenlatex, Styrol-Butadien-Kautschuklatex, Acrylnitril-Butadien-Kautschuklatex und Styrol-Butadien-Acrylkautschuklatex ein. Von diesen wird Naturkautschuklatex bevorzugt.
In dem Reifenlochabdichtungsmittel der vorliegenden Erfindung kann eine einzige Art von Kautschuklatex oder eine Kombination von zwei oder mehr Arten von Kautschuklatizes verwendet werden.
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Der vorstehend beschriebene Naturkautschuklatex ist nicht besonders beschränkt und ein gemäß dem Stand der Technik bekannter Naturkautschuklatex kann verwendet werden.
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Spezielle Beispiele des Naturkautschuklatex schließen von Hevea brasiliensis durch Zapfen gewonnenes Material, sogenannten „entproteinisierten Naturkautschuklatex“, der proteinfreier Naturkautschuklatex ist, ein.
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Der Gehalt des Feststoffgehalts in dem Kautschuklatex ist nicht besonders beschränkt; der Gehalt beträgt jedoch vorzugsweise 40 bis 80 Massenprozent relativ zu dem Gesamtgehalt des Kautschuklatex.
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Harzemulsion
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Die Harzemulsion ist nicht besonders beschränkt und eine gemäß dem Stand der Technik bekannte Harzemulsion kann verwendet werden. Von diesen wird eine synthetische Harzemulsion bevorzugt. Spezielle Beispiele der synthetischen Harzemulsion schließen Urethanemulsionen, Acrylemulsionen, Polyolefinemulsionen, Ethylen-Vinylacetat-Copolymeremulsionen, Polyvinylacetatemulsionen, Ethylen-Vinylacetat-Vinylversatat-Copolymeremulsionen und Polyvinylchloridemulsionen ein. Eine Art von diesen kann alleine verwendet werden, oder zwei oder mehr Arten von diesen können in Kombination verwendet werden.
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Als die Harzemulsion sind Ethylen-Vinylacetat-Copolymeremulsionen oder Ethylen-Vinylacetat-Vinylversatat-Copolymeremulsionen bevorzugt und Ethylen-Vinylacetat-Vinylversatat-Copolymeremulsionen sind mehr bevorzugt.
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Der Gehalt des Feststoffgehalts in der Harzemulsion ist nicht besonders beschränkt; der Gehalt beträgt jedoch vorzugsweise 30 bis 70 Massenprozent relativ zu dem Gesamtgehalt der Harzemulsion.
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In dem Reifenlochabdichtungsmittel der vorliegenden Erfindung ist der Gesamtgehalt des Kautschuklatex und der Harzemulsion nicht besonders beschränkt; der Gehalt beträgt jedoch vorzugsweise 30 bis 80 Massenprozent relativ zu dem Gesamtgehalt des
Reifenlochabdichtungsmittels.
Außerdem ist der Gesamtgehalt des Feststoffgehalts des Kautschuklatex und des Feststoffgehalts der Harzemulsion nicht besonders beschränkt; der Gehalt beträgt jedoch vorzugsweise 10 bis 50 Massenprozent relativ zu dem Gesamtgehalt des Reifenlochabdichtungsmittels.
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Glycolether
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Das Reifenlochabdichtungsmittel der vorliegenden Erfindung enthält einen Glycolether ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Diethylenglycolmonomethylether, Triethylenglycolmonobutylether, und Diethylenglycoldibutylether.
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Der Gehalt des Glycolethers ist in dem Reifenlochabdichtungsmittel der vorliegenden Erfindung beträgt 70 bis 300 Massenteile und bevorzugt 100 bis 300 Massenteile pro 100 Gesamtmassenteile des Feststoffgehalts des Kautschuklatex und des Feststoffgehalts der Harzemulsion.
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Tensid
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Das Tensid ist ein Sulfatestersalz.
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Das Sulfatestersalz ist eine durch nachstehende Formeln (2) oder (3) dargestellte Verbindung.
[Chemische Formel 2]
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In vorstehenden Formeln (2) und (3) stellen R2 und R3 jeweils unabhängig voneinander eine Alkylgruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffen dar, M+ stellt ein einwertiges Kation dar und n stellt eine ganze Zahl mit einem Wert von 1 bis 15 dar.
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In vorstehenden Formeln (2) und (3) schließen Beispiele einer durch R2 und R3 dargestellten Alkylgruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffen eine Methylgruppe, eine Ethylgruppe, eine Propylgruppe, eine Butylgruppe, eine Pentylgruppe, eine Hexylgruppe, eine Heptylgruppe, eine Octylgruppe, eine Ethylhexylgruppe, eine Nonylgruppe, eine Decylgruppe, eine Dodecylgruppe (Laurylgruppe), eine Undecylgruppe, eine Hexadecylgruppe, eine Octadecylgruppe, eine Cyclopropylmethylgruppe und eine Trifluorethylgruppe ein. Von diesen wird eine langkettige Alkylgruppe mit 10 bis 20 Kohlenstoffen bevorzugt. Obwohl die Alkylgruppe eine geradkettige, eine verzweigtkettige oder eine cyclische Alkylgruppe sein kann, ist die Alkylgruppe vorzugsweise eine geradkettige Alkylgruppe.
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M
+ ist ein durch nachstehende Formel (4) dargestelltes Kation.
[Chemische Formel 4]
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In vorstehender Formel (4) stellen R41 bis R44 jeweils unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffen, oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffen und mit einer Hydroxygruppe (z.B. -R-OH; es ist zu beachten, dass R eine Alkylengruppe darstellt (vorzugsweise eine Alkylengruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffen)) dar. Mindestens eines von R41 bis R44 ist vorzugsweise eine Alkylgruppe mit einer Hydroxygruppe. Beispiele des durch Formel (4) dargestellten Kations schließen Triethanolammonium ein.
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Der Gehalt des Tensids ist in dem Reifenlochabdichtungsmittel der vorliegenden Erfindung nicht besonders beschränkt; der Gehalt beträgt jedoch vorzugsweise 0,1 bis 30 Massenteile, mehr bevorzugt 1 bis 20 Massenteile und noch mehr bevorzugt 3 bis 20 Massenteile pro 100 Gesamtmassenteile des Feststoffgehalts des Kautschuklatex und des Feststoffgehalts der Harzemulsion.
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Optionaler Bestandteil
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Das Reifenlochabdichtungsmittel der vorliegenden Erfindung kann, nach Bedarf, einen weiteren Bestandteil (optionalen Bestandteil) enthalten, der keiner der vorstehend beschriebenen Bestandteile ist. Beispiele des optionalen Bestandteils schließen Gefrierschutzmittel, Füllstoffe, Alterungsverzögerer, Antioxidationsmittel, Pigmente (Farbstoffe), Weichmacher, Thixotropiermittel, UV-Absorptionsmittel, Flammschutzmittel, Dispergiermittel, Entwässerungsmittel und antistatische Mittel ein.
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Verfahren zum Herstellen des Reifenlochabdichtungsmittels
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Das Verfahren zum Herstellen des Reifenlochabdichtungsmittels der vorliegenden Erfindung ist nicht besonders beschränkt und Beispiele dafür schließen ein Verfahren ein, das die vorstehend beschriebenen Bestandteile unter Verwendung eines Rührers vermischt. Es ist zu beachten, dass, wenn das Reifenlochabdichtungsmittel der vorliegenden Erfindung mittels dem vorstehend beschriebenen Verfahren hergestellt wird, das vorstehend beschriebene Herstellungsverfahren hocheffizient ist, da der durch Mischen erzeugte Schaum in einem kurzen Zeitraum verschwindet.
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Beispiele
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Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung unter Verwendung von Beispielen weitergehend im Detail beschrieben; die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht darauf beschränkt.
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Herstellung von Reifenlochabdichtungsmittel
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Reifenlochabdichtungsmittel (Reifenlochabdichtungsmittel der Ausführungsbeispiele und der Vergleichsbeispiele) wurden durch Mischen der in nachstehender Tabelle 1 gezeigten Bestandteile in den in der selben Tabelle aufgeführten Anteilen (Massenteilen) unter Verwendung eines Rührers hergestellt. Es ist zu beachten, dass in Tabelle 1 in Klammern geschriebene Zahlenwerte für den Kautschuklatex und die Harzemulsion Zahlen von Massenteilen der Feststoffgehalte angeben.
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Ross-Miles-Test
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Der Ross-Miles-Test wurde an den erhaltenen
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Reifenlochabdichtungsmitteln durchgeführt (nur für Ausführungsbeispiele 1-1 bis 1-8 und Vergleichsbeispiele 1-1 bis 1-5). Insbesondere wurde für das erhaltene Reifenlochabdichtungsmittel „Höhe des Schaums unmittelbar nachdem die gesamte Lösung eingebracht wurde“ (anfängliche Schaumhöhe) und „Höhe des Schaums 5 Minuten nachdem die gesamte Lösung eingebracht wurde“ (Schaumhöhe nach 5 Minuten) gemäß JIS K3362:2008 gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Abdichtungseigenschaften
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Für das erhaltene Reifenlochabdichtungsmittel wurden die Abdichtungseigenschaften wie nachstehend beschrieben beurteilt.
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Im Schulterrillenbereich des Reifenprofils wurde ein Durchstichloch (Durchmesser: 4 mm) gemacht.
Als Nächstes wurde der durchstochene Reifen auf einem Trommelprüfgerät montiert, 300 ml des erhaltenen
Reifenlochabdichtungsmittels wurden über das Reifenventil eingespritzt und der Reifen anschließend mit Luft befüllt, bis der Reifeninnendruck 150 kPa erreichte. Es ist zu beachten, dass die Menge von 300 ml ungefähr 2/3 der Flüssigkeitsmenge ist, die gemäß dem Stand der Technik verwendet wird.
Der Reifen wurde anschließend mit Unterbrechungen gefahren, wobei der vorstehend beschriebene Reifen eine Minute lang bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h unter einer Last von 350 kg gefahren und anschließend angehalten wurde. Das Fahren mit Unterbrechungen wurde wiederholt durchgeführt, bis kein Luftaustritt mehr beobachtet wurde (bis die Abdichtung abgeschlossen war). Das Vorhandensein oder die Abwesenheit des Luftaustritts wurde durch visuelle Kontrolle oder durch Sprühen von Seifenwasser in die Nähe des Durchstichlochs bestimmt.
Die Abdichtungseigenschaften wurden basierend auf den nachstehend beschriebenen Kriterien beurteilt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt. Unter dem Aspekt der Abdichtbarkeit werden A oder B bevorzugt und wird A mehr bevorzugt.
- • A: Abdichtung war in 5 oder weniger Zyklen des Fahrens mit Unterbrechungen abgeschlossen
- • B: Abdichtung war nach 6 bis 10 Zyklen des Fahrens mit Unterbrechungen abgeschlossen
- • C: Abdichtung war nach 11 oder mehr Zyklen des Fahrens mit Unterbrechungen abgeschlossen
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Frostbeständigkeit
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Für das erhaltene Reifenlochabdichtungsmittel wurde Frostbeständigkeit basierend auf den nachstehend beschriebenen Kriterien beurteilt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt. Unter dem Aspekt der Frostbeständigkeit wird A bevorzugt.
- • A: ist bei -40 °C nicht eingefroren
- • B: eingefroren bei -40 °C
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Herstellungseffizienz
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Bei der Herstellung des vorstehend beschriebenen
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Reifenlochabdichtungsmittels wurde (nur für Ausführungsbeispiele 2-1 bis 2-8 und Vergleichsbeispiele 2-1 bis 2-5) die benötigte Zeit bis zum Verschwinden des durch Mischen entstandenen Schaums gemessen. Anschließend wurde die Herstellungseffizienz basierend auf den nachstehend beschriebenen Kriterien beurteilt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt. Unter dem Aspekt der Herstellungseffizienz werden A oder B bevorzugt und wird A mehr bevorzugt.
- ▪ A: Weniger als 5 Minuten
- ▪ B: 5 Minuten oder länger, aber weniger als 15 Minuten
- ▪ C: 15 Minuten oder länger, aber weniger als 30 Minuten
- ▪ D: Länger als 30 Minuten
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[Tabelle 1]
Tabelle 1-1 | Vergleichsbeispiel 1-1 | Vergleichsbeispiel 1-2 | Vergleichsbeispiel 1-3 | Vergleichsbeispiel 1-4 | Vergleichsbeispiel 1-5 |
Kautschuklatex | 83 (50) | 83 (50) | 83 (50) | 83 (50) | 83 (50) |
Harzemulsion | 100 (50) | 100 (50) | 100 (50) | 100 (50) | 100 (50) |
Propylenglycol | | 100 | 100 | | |
Ethylenglycol | | | | 100 | |
1,3-Propandiol | | | | | 100 |
Methyltriglycol | | | | | |
Methyldiglycol | | | | | |
Tensid 1 | | | 5 | 5 | 5 |
Tensid 2 | | | | | |
Anfängliche Schaumhöhe [mm] | 165 | 170 | 195 | 190 | 180 |
Schaumhöhe nach 5 Minuten [mm] | 135 | 145 | 175 | 170 | 160 |
Abdichtungseigenschaften | C | C | C | C | C |
Frostbeständigkeit | B | A | A | A | A |
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[Tabelle 2]
Tabelle 1-2 | Ausführungsbeispiel 1-1 | Ausführungsbeispiel 1-2 | Ausführungsbeispiel 1-3 | Ausführungsbeispiel 1-4 | Ausführungsbeispiel 1-5 |
Kautschuklatex | 83 (50) | 83 (50) | 83 (50) | 83 (50) | 83 (50) |
Harzemulsion | 100 (50) | 100 (50) | 100 (50) | 100 (50) | 100 (50) |
Propylenglycol | | | | | |
Ethylenglycol | | | | | |
1,3-Propandiol | | | | | |
Methyltriglycol | 100 | 50 | 300 | | 100 |
Methyldiglycol | | | | 100 | |
Tensid 1 | 5 | 5 | 5 | 5 | 1 |
Tensid 2 | | | | | |
Anfängliche Schaumhöhe [mm] | 265 | 230 | 255 | 225 | 215 |
Schaumhöhe nach 5 Minuten [mm] | 245 | 215 | 235 | 205 | 200 |
Abdichtungseigenschaften | A | B | A | B | B |
Frostbeständigkeit | A | A | A | A | A |
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[Tabelle 3]
Tabelle 1-3 | Ausführungsbeispiel 1-6 | Ausführungsbeispiel 1-7 | Ausführungsbeispiel 1-8 |
Kautschuklatex | 83 (50) | 83 (50) | 83 (50) |
Harzemulsion | 100 (50) | 100 (50) | 100 (50) |
Propylenglycol | | | |
Ethylenglycol | | | |
1,3-Propandiol | | | |
Methyltriglycol | 100 | 100 | 100 |
Methyldiglycol | | | |
Tensid 1 | 10 | 20 | |
Tensid 2 | | | 5 |
Anfängliche Schaumhöhe [mm] | 295 | 310 | 205 |
Schaumhöhe nach 5 Minuten [mm] | 275 | 285 | 190 |
Abdichtungseigenschaften | A | A | B |
Frostbeständigkeit | A | A | A |
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[Tabelle 4]
Tabelle 1-4 | Vergleichsbeispiel 2-1 | Vergleichsbeispiel 2-2 | Vergleichsbeispiel 2-3 | Vergleichsbeispiel 2-4 | Vergleichsbeispiel 2-5 |
Kautschuklatex | 83 (50) | 83 (50) | 83 (50) | 83 (50) | 83 (50) |
Harzemulsion | 100 (50) | 100 (50) | 100 (50) | 100 (50) | 100 (50) |
Propylenglycol | | 100 | 100 | | |
Ethylenglycol | | | | 100 | |
1,3-Propandiol | | | | | 100 |
Butyltriglycol I | | | | | |
Dibutyldiglycol | | | | | |
Tensid 1 | | | 3 | 3 | 3 |
Tensid 2 | | | | | |
Abdichtungseigenschaften | C | C | C | C | C |
Frostbeständigkeit | B | A | A | A | A |
Herstellungseffizienz | C | C | D | D | D |
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[Tabelle 5]
Tabelle 1-5 | Ausführungsbeispiel 2-1 | Ausführungsbeispiel 2-2 | Ausführungsbeispiel 2-3 | Ausführungsbeispiel 2-4 |
Kautschuklatex | 83 (50) | 83 (50) | 83 (50) | 83 (50) |
Harzemulsion | 100 (50) | 100 (50) | 100 (50) | 100 (50) |
Propylenglycol | | | | |
Ethylenglycol | | | | |
1,3-Propandiol | | | | |
Butyltriglycol | 100 | 50 | 300 | |
Dibutyldiglycol | | | | 100 |
Tensid 1 | 3 | 3 | 3 | 3 |
Tensid 2 | | | | |
Abdichtungseigenschaften | A | B | A | B |
Frostbeständigkeit | A | A | A | A |
Herstellungseffizienz | A | A | B | B |
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[Tabelle 6]
Tabelle 1-6 | Ausführungsbeispiel 2-5 | Ausführungsbeispiel 2-6 | Ausführungsbeispiel 2-7 | Ausführungsbeispiel 2-8 |
Kautschuklatex | 83 (50) | 83 (50) | 83 (50) | 83 (50) |
Harzemulsion | 100 (50) | 100 (50) | 100 (50) | 100 (50) |
Propylenglycol | | | | |
Ethylenglycol | | | | |
1,3-Propandiol | | | | |
Butyltriglycol | 100 | 100 | 100 | 100 |
Dibutyldiglycol | | | | |
Tensid 1 | 1 | 10 | 20 | |
Tensid 2 | | | | 3 |
Abdichtungseigenschaften | B | A | A | B |
Frostbeständigkeit | A | A | A | A |
Herstellungseffizienz | A | B | B | B |
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Die Details zu jedem in Tabelle 1 aufgeführten Bestandteil sind wie folgt.
- ▪ Kautschuklatex: Naturkautschuklatex (Hytex HA, hergestellt von Fulflex und erhältlich von Nomura Trading Co., Ltd.; Feststoffgehalt = 60 Massenprozent)
- ▪ Harzemulsion: Ethylen-Vinylacetat-Vinylversatat-Copolymeremulsion (Sumikaflex 950HQ, hergestellt von Sumika Chemtex Co., Ltd.; Feststoffgehalt = 50 Massenprozent)
- ▪ Propylenglycol: Propylenglycol
- ▪ Ethylenglycol: Ethylenglycol
- ▪ 1,3-Propandiol: 1,3-Propandiol
- ▪ Methyltriglycol: Methyltriglycol (= Triethylenglycolmonomethylether)
- ▪ Methyldiglycol: Methyldiglycol (= Diethylenglycolmonomethylether)
- ▪ Butyltriglycol: Butyltriglycol (= Triethylenglycolmonobutylether)
- ▪ Dibutyldiglycol: Dibutyldiglycol (= Diethylenglycoldibutylether)
- ▪ Tensid 1: Triethanolaminlaurylsulfat (Emal TD, hergestellt von Kao Corporation; Molekulargewicht: 405) (durch vorstehende Formel (2) dargestellte Verbindung; R2: Laurylgruppe (n-Dodecylgruppe); M+: durch vorstehende Formel (4) dargestelltes Kation (R41: Wasserstoffatom; R42 bis R44: -CH2CH2OH))
- ▪ Tensid 2: Ammoniumlaurylsulfat (Latemul AD-25, hergestellt von Kao Corporation)
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Wie aus Tabelle 1 ersichtlich, wiesen alle Ausführungsbeispiele der vorliegenden Anmeldung, in denen das Kautschuklatex und/oder die Harzemulsion, der durch vorstehende Formel (1) dargestellte Glycolether und das Tensid enthalten waren, hervorragende Frostbeständigkeit und selbst dann hervorragende Abdichtungseigenschaften auf, wenn das Reifenlochabdichtungsmittel bei einer geringen Flüssigkeitsmenge verwendet wurde.
Bei dem Vergleich von Ausführungsbeispielen 1-1 und 1-4 und dem Vergleich von Ausführungsbeispielen 2-1 und 2-4 wiesen die Ausführungsbeispiele 1-1 und 2-1, bei denen p in vorstehender Formel (1) eine ganze Zahl mit einem Wert von 3 oder höher war, noch bessere Abdichtungseigenschaften auf.
Außerdem wiesen bei dem Vergleich von Ausführungsbeispielen 1-1 bis 1-3 und dem Vergleich von Ausführungsbeispielen 2-1 bis 2-3 die Ausführungsbeispiele 1-1 und 1-3 ebenso wie 2-1 und 2-3, bei denen der Gehalt des Glycolethers 70 bis 300 Massenteile pro 100 Gesamtmassenanteile des Feststoffgehalts des Kautschuklatex und des Feststoffgehalts der Harzemulsion betrug, noch bessere Abdichtungseigenschaften auf.
Außerdem wiesen bei dem Vergleich von Ausführungsbeispielen 1-1 und 1-8 und dem Vergleich von Ausführungsbeispielen 2-1 und 2-8 die Ausführungsbeispiele 1-1 und 2-1, bei denen das Tensid die durch vorstehende Formel (2) dargestellte Verbindung war, M+ in Formel (2) das durch vorstehende Formel (4) dargestellte Kation war und mindestens eines von R41 bis R44 in vorstehender Formel (4) eine Alkylgruppe mit einer Hydroxygruppe war, noch bessere Abdichtungseigenschaften auf.
Außerdem wiesen bei dem Vergleich von Ausführungsbeispielen 1-1 und 1-5 bis 1-7 und dem Vergleich von Ausführungsbeispielen 2-1 und 2-5 bis 2-7 die Ausführungsbeispiele 1-1, 1-6 und 1-7 ebenso wie die Ausführungsbeispiele 2-1, 2-6 und 2-7, bei denen der Gehalt des Tensids 3 bis 20 Massenteile pro 100 Gesamtmassenanteile des Feststoffgehalts des Kautschuklatex und des Feststoffgehalts der Harzemulsion betrug, noch bessere Abdichtungseigenschaften auf.
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Andererseits wiesen Vergleichsbeispiele 1-1 bis 1-5 und 2-1 bis 2-5, bei denen kein durch vorstehende Formel (1) dargestellter Glycolether enthalten war, unzureichende Abdichtungseigenschaften auf, wenn das Reifenlochabdichtungsmittel bei einer geringen Flüssigkeitsmenge verwendet wurde.