-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Glasrolle eines Glasfilmlaminats, bei dem ein Glassubstrat für eine Vorrichtung, wie etwa ein in einem Flachbildschirm, beispielsweise einem Flüssigkristallbildschirm oder einem OLED-Bildschirm, verwendetes Glassubstrat oder ein Glassubstrat für eine Solarzelle, und ein Glasfilm, der beispielsweise als Abdeckglas für eine OLED-Beleuchtung verwendet wird, von einer Trägerfolie gehalten werden, und ein Verfahren zur Herstellung einer Glasrolle.
-
Wegen der Raumersparnis fanden in letzter Zeit anstelle der bisher üblichen Röhrenbildschirme vermehrt Flachbildschirme Verbreitung, wie etwa Flüssigkristallbildschirme, Plasmabildschirme und Feldemissionsbildschirme. Es besteht ein Bedarf, diese Flachbildschirme noch weitaus dünner zu machen. Insbesondere OLED-Bildschirme sollen nicht nur dadurch, dass man sie faltet oder zusammenrollt, leicht transportierbar sein, sondern sie sollen sowohl in gekrümmten sowie in ebenen Flächen verwendbar sein. Die Forderung, sowohl in gekrümmten sowie in ebenen Flächen verwendbar zu sein, ist zudem nicht auf Bildschirme beschränkt. Wenn Solarzellen oder OLED-Beleuchtungen auf Oberflächen von Materialien mit gekrümmten Oberflächen ausgebildet werden können, wie etwa den Oberflächen von Autokarosserien und den Dächern, Säulen und Außenwänden von Bauwerken, eröffnet sich den Solarzellen oder OLED-Beleuchtungen eine breite Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten. Daher ist es jeweils nötig, die in diesen Vorrichtungen verwendeten Substrate und Deckgläser dünner und flexibler zu machen.
-
Bei Kontakt mit einem Gas wie Sauerstoff zersetzen sich die in OLED-Bildschirmen eingesetzten lumineszierenden Materialien. Deshalb muss ein in OLED-Bildschirmen verwendetes Substrat eine hohe Gasundurchlässigkeit aufweisen und daher bietet sich die Verwendung eines Glassubstrats an. Allerdings ist das im Substrat verwendete Glas anders als ein Kunststofffilm bei Zugbelastung zerbrechlich und daher wenig flexibel. Die Konzentration der Zugspannung an der Oberfläche des Glassubstrats beim Biegen des Glassubstrats führt zum Bruch des Glassubstrats. Um das Glassubstrat flexibel zu machen, muss es ultradünn gemacht werden, und aus
JP 2008 133 174 A ist solch ein Glasfilm mit einer Dicke von 200 µm oder weniger bekannt.
-
Ein in einem elektronischen Gerät wie einem Flachbildschirm oder einer Solarzelle verwendetes Glassubstrat wird verschiedenen Behandlungen unterworfen, die mit der Herstellung des elektronischen Geräts zusammenhängen, wie etwa das Beschichten mit einem transparenten leitfähigen Film oder dergleichen. Wenn allerdings das in diesen elektronischen Geräten verwendete Glassubstrat ein Film ist, führt eine Änderung der Belastung zum Brechen des Films, da Glas ein sprödes Material ist. Dementsprechend besteht das Problem, dass es außerordentlich schwierig ist, den Film bei der Ausführung der obigen verschiedenen, mit der Herstellung des elektronischen Geräts zusammenhängenden Behandlungen zu handhaben.
-
Als Glasfilm mit verbesserter Handhabbarkeit ist aus
JP 2001 97 733 A ein Laminat aus einer Glasfolie mit einer Kunststoffschicht bekannt, das durch Versehen der Kunststoffschicht mit einer aus einem Klebstoff oder dergleichen bestehenden Klebeschicht und dann Laminieren eines Glasfilms erhalten wird. Bei solch einem Laminat wird der Glasfilm von einem Kunststofffilm als robustem Material gehalten und daher wird die Ausführung der oben beschriebenen verschiedenen, mit der Herstellung des elektronischen Geräts zusammenhängenden Behandlungen im Vergleich zu einem Glasfilm alleine erleichtert.
-
Allerdings tritt bei dem Laminat gemäß
JP 2001 97 733 A das Problem auf, dass sich von einer Kante des Glasfilms aus Sprünge bilden und daher leicht bricht, splittert oder dergleichen. Ein während der Formung des Glasfilms sich bildender entbehrlicher Teilbereich wird abgeschnitten und entfernt und daher bleiben beim Abschneiden und Entfernen des entbehrlichen Teilbereichs an der Kante feine Sprünge zurück. Die feinen Sprünge sind die Ausgangspunkte für das Brechen, Zersplittern oder dergleichen, wenn sich bei der Handhabung des Glasfilms eine Spannung an der Kante des Glasfilms konzentriert. Dieses Brechen, Zersplittern oder dergleichen kann nicht dadurch verhindert werden, dass wie in
JP 2001 97 733 A beschrieben lediglich die Kunststoffschicht auf eine Fläche des Glasfilms laminiert wird.
-
Angesichts der oben beschriebenen Probleme des Standes der Technik ist es zu deren Lösung eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Glasrolle, hergestellt durch Aufrollen eines Glasfilmlaminats bereitzustellen, wobei das Glasfilmlaminat dazu geeignet ist, das von einer Kante eines Glasfilms ausgehende Brechen, Zersplittern oder dergleichen wirksam zu verhindern und zudem die Handhabbarkeit zu verbessern, wenn ein Glasfilm herstellungsbedingten Behandlungen unterworfen wird, ferner ein Verfahren zur Herstellung einer Glasrolle.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Glasrolle, hergestellt durch Aufrollen eines Glasfilmlaminats, dadurch gekennzeichnet, dass das Glasfilmlaminat umfasst: lediglich einen Glasfilm mit einer Dicke von 300 µm oder weniger, eine Trägerfolie, die auf eine Oberfläche des Glasfilms laminiert ist, so dass sie sich über den Glasfilm hinaus erstreckt, wobei die Trägerfolie eine Haftkraft von 0,002 bis 2,00 N/25 mm aufweist, und eine Schutzfolie, die ablösbar auf die andere Oberfläche des Glasfilms laminiert ist, so dass sie die Kanten des Glasfilms und einen Haftbereich der Trägerfolie abdeckt und durch die Einlagerung zwischen der Trägerfolie und der Schutzfolie geschützt sind.
-
Bei der erfindungsgemäßen Glasrolle wird es bevorzugt, dass die Trägerfolie eine Dicke von 3 bis 250 µm aufweist.
-
Bei der erfindungsgemäßen Glasrolle wird es ferner bevorzugt, dass die Schutzfolie eine Dicke von 3 bis 250 µm aufweist.
-
Bei der erfindungsgemäßen Glasrolle wird es zudem bevorzugt, dass die Schutzfolie eine im Wesentlichen identische Größe wie die Trägerfolie aufweist.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Herstellen einer Glasrolle, wobei das Verfahren die folgenden Schritte enthält: Laminieren einer haftfähigen Trägerfolie auf einer Oberfläche lediglich eines Glasfilms, so dass sich die Trägerfolie über den Glasfilm hinaus erstreckt, wobei der Glasfilm eine Dicke von 300 µm oder weniger aufweist und die Trägerfolie eine Haftkraft von 0,002 bis 2,00 N/25 mm aufweist, und ablösbares Laminieren einer Schutzfolie auf der anderen Oberfläche des Glasfilms, so dass die Schutzfolie die Kanten des Glasfilms und einen Haftbereich der Trägerfolie abdeckt, sodass die Kanten durch die Einlagerung zwischen der Trägerfolie und der Schutzfolie 4) geschützt sind und Aufrollen des Glasfilmlaminats umfassend den Glasfilm, die haftfähige Trägerfolie und die Schutzfolie, um die Glasrolle zu bilden.
-
Erfindungsgemäß enthält das Glasfilmlaminat den Glasfilm, die Trägerfolie, die auf eine Oberfläche des Glasfilms laminiert ist, so dass sie sich über den Glasfilm hinaus erstreckt, und die Schutzfolie, die ablösbar auf die andere Oberfläche des Glasfilms laminiert ist, so dass sie die Kanten des Glasfilms abdeckt. Durch die Einlagerung zwischen der Trägerfolie und der Schutzfolie sind die Kanten des Glasfilms geschützt. Eine Konzentration von Belastungen an den Kanten des Glasfilms wird folglich unterbunden und daher kann das Auftreten von Brechen, Zersplittern oder dergleichen bei einem Glasfilm mit geringen, auf einer Endfläche des Glasfilms zurückbleibenden Defekten oder dergleichen als Ausgangspunkt wirksam verhindert werden. Demgemäß verbessert sich die Handhabbarkeit des Glasfilms.
-
Erfindungsgemäß weist der Glasfilm eine Dicke von 300 µm oder weniger auf und daher können auch bei einem ultradünnen Glasfilm, der dazu neigt, leicht zu brechen oder zu zersplittern, herstellungsbezogene Behandlungen leicht ausgeführt werden.
-
Erfindungsgemäß weist die Trägerfolie eine Haftkraft von 0,002 bis 2,00 N/25 mm auf. Da die Trägerfolie schwach haftend ist, kann die Trägerfolie nach Ablösen der Schutzfolie leicht vom Glasfilm abgelöst werden. Im Ergebnis kann die Trägerfolie nach den herstellungsbedingten Behandlungen leicht vom Glasfilmlaminat abgelöst werden und daher kann der Glasfilm alleine leicht in verschiedene Geräte und dergleichen eingebaut werden.
-
Erfindungsgemäß weist die Trägerfolie eine Dicke von 3 bis 250 µm auf und daher kann der Glasfilm sicher gehalten werden.
-
Erfindungsgemäß weist die Schutzfolie eine Dicke von 3 bis 250 µm auf und daher kann der Glasfilm und die Trägerfolie adäquat geschützt werden.
-
Erfindungsgemäß deckt die Schutzfolie einen Haftbereich der Trägerfolie ab und daher kann die Anhaftung von Schmutz oder dergleichen am Haftbereich der Trägerfolie und ein Haften der Trägerfolie während der Handhabung des Glasfilms verhindert werden.
-
Erfindungsgemäß weist die Schutzfolie eine im Wesentlichen identische Größe wie die Trägerfolie auf und daher werden die Oberflächen des Glasfilms und der Trägerfolie vollständig mit der Schutzfolie abgedeckt. Das bei Freiliegen des Haftbereichs der Trägerfolie auftretende Anhaften von Schmutz oder dergleichen am Haftbereich der Trägerfolie und die Haftung der Trägerfolie an irgendeinem anderen Element während der Handhabung des Glasfilms kann unterbunden und daher kann die Handhabung des Glasfilms zusätzlich erleichtert werden. Zudem kann der Glasfilm geschützt werden.
-
Wird die Glasrolle durch Aufrollen des Glasfilmlaminats gemäß den letzten beiden Absätzen hergestellt, kann das Aufrollen ausgeführt werden, während das Auftreten von Brechen, Zersplittern oder dergleichen beim Glasfilm verhindert wird, auch wenn sich bei der Herstellung der Glasrolle besonders an den jeweiligen Kanten des Glasfilms die Belastungen konzentrieren. Die Haftfläche der Trägerfolie wird von der Schutzfolie abgedeckt. Demgemäß kann selbst bei Herstellung der Glasrolle durch Aufrollen des Glasfilmlaminats ein Haften der Innenschicht und der Außenschicht der Trägerfolie als Ergebnis ihrer Überlappung unterbunden werden und daher wird die Ursache für eine Abweichung beim Aufrollen beseitigt. Beim Aufrollen des Glasfilmlaminats kann folglich eine Abweichung abgefangen und daher das Aufrollen erleichtert werden. Selbst wenn ein Versatz auftritt, kann eine Anpassung leicht durchgeführt werden.
-
Ein Verfahren zum Schützen einer Endfläche eines Glasfilms ist dadurch gekennzeichnet, dass es enthält: Laminieren der haftfähigen Trägerfolie auf einer Oberfläche des Glasfilms, so dass sich die Trägerfolie über den Glasfilm hinaus erstreckt, und ablösbares Laminieren der Schutzfolie auf der anderen Oberfläche des Glasfilms, so dass die Schutzfolie die Kanten des Glasfilms abdeckt. Die Endfläche des Glasfilms, die besonders dazu neigt, dass Brechen, Bersten oder dergleichen auftritt, kann folglich adäquat geschützt werden.
-
Das Verfahren zum Herstellen einer Glasrolle ist dadurch gekennzeichnet, dass es das Aufrollen des Glasfilmlaminats enthält, das hergestellt wird durch: Laminieren der haftfähigen Trägerfolie auf einer Oberfläche des Glasfilms, so dass sich die Trägerfolie über den Glasfilm hinaus erstreckt, und ablösbares Laminieren der Schutzfolie auf der anderen Oberfläche des Glasfilms, so dass die Schutzfolie die Kanten des Glasfilms und einen Haftbereich der Trägerfolie abdeckt. Folglich kann eine ordentlich aufgerollte Glasrolle hergestellt werden, bei welcher der Glasfilm frei von Brechen und Zersplittern ist und bei der beim Aufrollen kein Versatz auftritt.
-
Im Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung genauer beschrieben. In der Zeichnung zeigt:
- 1(a) eine Draufsicht auf ein Glasfilmlaminat gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
- 1(b) einen Schnitt entlang der Linie A-A von 1(a),
- 2 eine Vorrichtung zur Herstellung eines Glasfilms,
- 3 eine Trägerfolie und eine Schutzfolie, die jeweils mit einer Abziehhilfe versehen sind,
- 4(a) eine Draufsicht auf ein Glasfilmlaminat gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
- 4(b) einen Schnitt entlang der Linie B-B von 4(a), und
- 5 eine erfindungsgemäße Glasrolle.
-
Im Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnung bevorzugte Ausführungsbeispiele eines Glasfilmlaminats und einer erfindungsgemäßen Glasrolle des Glasfilmlaminats beschrieben.
-
Gemäß 1 weist ein Glasfilmlaminat (1) einen Glasfilm (2), ein Trägerglas (3) und einen Schutzfilm (4) auf.
-
Als Glasfilm (2) wird ein Silikatglas, vorzugsweise ein Kieselglas oder ein Borosilikatglas, oder besonders bevorzugt ein alkalifreies Borosilikatglas verwendet. Wenn der Glasfilm (2) eine Alkalikomponente enthält, kann an seiner Oberfläche zu einem Austausch von Kationen kommen. Das führt zu dem so genannten Sodastrahl-Effekt und der Film wird strukturell rau. Bei Verwendung des Glasfilms (2) unter Biegen kann der Film dann von einem Bereich aus brechen, der infolge der Alterung rau geworden ist. Der hierin verwendete Begriff „alkalifreies Borosilikatglas“ bezeichnet ein Glas, das im Wesentlichen frei von irgendeiner Alkalikomponente ist, oder genauer ein Glas, bei dem eine Alkalikomponente mit 1000 ppm oder weniger enthalten ist. Der Gehalt der Alkalikomponente beträgt bei der vorliegenden Erfindung vorzugsweise 500 ppm oder weniger und noch bevorzugter 300 ppm oder weniger.
-
Der Glasfilm (2) weist eine Dicke von 300 µm oder weniger, bevorzugt 5 bis 200 µm oder besonders bevorzugt 5 µm bis 100 µm auf. Durch zusätzliches Reduzieren der Dicke des Films kann dem Glasfilm (2) eine geeignete Flexibilität verliehen werden. Zudem können auch bei einem ultradünnen Glasfilm, der dazu neigt, leicht zu brechen oder zu zersplittern, herstellungsbezogene Behandlungen leicht ausgeführt werden. Wenn die Dicke weniger als 5 µm beträgt, ist die Festigkeit des Glasfilms (2) nicht ausreichend und er neigt dazu, zu brechen, wenn der Glasfilm (2) vom Glasfilmlaminat (1) abgelöst wird, so dass er in ein Gerät eingebaut werden kann.
-
Wie in 2 gezeigt, wird der bei der Erfindung verwendete Glasfilm vorzugsweise durch ein Overflow-Down-Draw-Verfahren gebildet. Der Grund dafür ist, dass das Down-Draw-Verfahren ein Formungsverfahren ist, bei dem keine der beiden Oberflächen einer Glasplatte während der Formung mit einem Formungselement in Kontakt kommt und daher an den beiden Oberflächen (durchlässige Flächen) der sich ergebenden Glasplatte kaum Defekte erzeugt werden und ohne Polieren eine hohe Oberflächenqualität erhalten werden kann.
-
Unmittelbar nachdem ein Glasband (G) aus einem unteren Endteilbereich (61) einer Formungsrinne (6) mit keilförmigen Querschnitt ablöst wird es nach unten gezogen, bis es eine vorgegebene Dicke erreicht, wobei die Kontraktion in der Richtung seiner Breite durch Kühlrollen (7) reguliert wird. Nach Erreichen der vorgegebene Dicke wird das Glasband (G) in einem Temperofen allmählich so abgekühlt, dass die thermische Spannung des Glasbandes (G) beseitigt werden kann. Dann wird das Glasband (G) in vorgegebene Maße geschnitten, so dass der Glasfilm (2) gebildet wird.
-
Wie in 1 jeweils dargestellt, wird die Trägerfolie (3) so laminiert, dass sie sich über den Glasfilm (2) hinaus erstreckt. Der Betrag, mit dem die Folie überragt, ist vorzugsweise 0,1 cm bis 50 cm oder besonders bevorzugt 0,5 bis 10 cm von jeder der Kanten (21) des Glasfilms (2). Wenn der Betrag kleiner als 0,1 cm ist, besteht die Möglichkeit, dass der Schutz der Kanten (21) nicht ausreichend ist. Andererseits kann das Laminat schwierig zu handhaben sein, wenn der Betrag 50 cm übersteigt.
-
Als Trägerfolie (3) wird für die Verbesserung der Handhabbarkeit vorzugsweise ein flexibler Kunststoff verwendet, wobei beispielsweise Polyethylen, Polyvinylchlorid, Polyethylenterephthalat, Polyvinylidenchlorid, Polypropylen, Polyvinylalkohol, Polyester, Polykarbonat, Polystyrol, Polyacrylnitril, ein Ethylen-Vinylacetat-Copolymer, ein Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer, ein Ethylen-Methacrylat-Copolymer, Nylon, Cellophan, Silikonharz und dergleichen verwendet werden können. Polyethylenterephthalat und Polyethylen werden davon bevorzugt verwendet. Ein geschlossenporiger Schaumstoff kann ebenfalls verwendet werden, wobei die Verwendung eines Schaumstoffs als Trägerfolie (3) eine hohe Flexibilität der Trägerfolie (3) gewährt. Die Verwendung des geschlossenporigen Schaumstoffs kann zudem verhindern, dass Staub durch die die Trägerfolie (3) gelangt, so dass er am Glasfilm (2) anhaftet. Wenn der durch Ablösen der Trägerfolie (3) vom Glasfilmlaminat (1) erhaltene Glasfilm (2) in einem elektronischen Gerät oder dergleichen verwendet wird, ist die Farbe der Trägerfolie (3) nicht besonders eingeschränkt. Die Trägerfolie (3) kann frei von Farbe sein, so dass sie farblos ist. Alternativ kann die Trägerfolie (3) weiß, schwarz, blau, grün, gelb, oder dergleichen eingefärbt sein, so dass beurteilt werden kann, ob die Trägerfolie (3) vom Glasfilm (2) abgelöst ist. In diesem Fall ist die Transluzenz der Trägerfolie (3) auch nicht besonders beschränkt und die Folie kann beispielsweise transparent, semitransparent oder opak sein.
-
Die Trägerfolie (3) weist eine Dicke von vorzugsweise 3 bis 250 µm oder besonders bevorzugt von 10 bis 100 µm auf. Im Ergebnis kann der Glasfilm (2) sicher gehalten werden. Wenn die Dicke der Trägerfolie (3) kleiner als 3 µm ist, kann es infolge der außerordentlich geringen Dicke der Trägerfolie (3) schwierig werden, das Glasfilmlaminat (1) handzuhaben. Wenn die Dicke der Trägerfolie (3) 250 µm übersteigt, kann es zudem infolge der außerordentlich hohen Dicke des Glasfilmlaminats (1) in Gänze ebenfalls schwierig werden, das Glasfilmlaminat (1) handzuhaben.
-
Beim Einbau in ein Gerät wird schließlich die Trägerfolie (3) abgelöst, daher wird es zudem bevorzugt, dass die Trägerfolie (3) durch Einbetten einer leitfähigen Substanz in die Folie oder durch Ausbilden eines leitfähigen Films auf der Oberfläche der Folie leitfähig gemacht ist. Dadurch kann eine beim Ablösen der Trägerfolie (3) vom Glasfilmlaminat (1) zwischen dem Glasfilm (2) und der Trägerfolie (3) auftretende Aufladung und daher nach dem Ablösen eine Anhaftung von atmosphärischem Staub oder dergleichen am Glasfilm (2) infolge einer Coulomb-Aufladung oder dergleichen verhindert werden.
-
Der Trägerfolie (3) verfügt über eine Haftfähigkeit, wobei die Trägerfolie (3) dann eine Haftkraft von 0,001 bis 2,00 N/25 mm, vorzugsweise 0,002 bis 1,00 N/25 mm oder besonders bevorzugt 0,005 bis 0,9 N/25 mm aufweist. Der Grund dafür lautet wie folgt. Da die Trägerfolie (3) schwach haftend ist, kann die Trägerfolie (3) nach Ablösen der Schutzfolie (4) leicht vom Glasfilm (2) abgelöst werden. Im Ergebnis kann die Trägerfolie (3) nach den herstellungsbedingten Behandlungen leicht vom Glasfilmlaminat (1) abgelöst werden und daher kann der Glasfilm (2) alleine leicht in verschiedene Geräte und dergleichen eingebaut werden. Wenn die Haftkraft geringer ist als 0,002 N/25 mm, besteht die Möglichkeit, dass die Haftkraft der Trägerfolie (3) unzureichend ist. Bei einer Haftkraft von mehr als 2,00 N/25 mm kann es schwierig werden, die Schutzfolie (4) abzulösen. Typischerweise verfügt die gesamte Oberfläche der Trägerfolie (3) Haftfähigkeit, im vorliegenden Fall muss aber nicht notwendigerweise die ganze Fläche der Trägerfolie (3) Haftfähigkeit besitzen, sondern nur diejenige Fläche, die auf dem Glasfilm (2) haften soll. Um das aufkleben der Schutzfolie (4) zu erleichtern, kann eine größere als die auf den Glasfilm (2) aufzuklebende Fläche mit Haftfähigkeit versehen werden.
-
Die Schutzfolie (4) ist lösbar auf der anderen Oberfläche des Glasfilms (2) laminiert (Fläche, die nicht in Kontakt mit der Trägerfolie (3) steht), so dass sie die Kanten (21) des Glasfilms (2) abdeckt. Durch die Einlagerung zwischen der Trägerfolie (3) und der Schutzfolie (4) sind die Kanten (21) des Glasfilms folglich geschützt. Eine Konzentration von Belastungen an den Kanten (21) des Glasfilms wird unterbunden und daher kann das Auftreten von Brechen, Zersplittern oder dergleichen bei einem Glasfilm (2) mit geringen, auf einer Endfläche des Glasfilms zurückbleibenden Defekten oder dergleichen als Ausgangspunkt wirksam verhindert werden. Demgemäß verbessert sich die Handhabbarkeit des Glasfilms (2).
-
Für die Verbesserung der Handhabbarkeit wird als Schutzfolie (4) vorzugsweise ein flexibler Kunststoff verwendet, wobei beispielsweise Polyethylen, Polyvinylchlorid, Polyethylenterephthalat, Polyvinylidenchlorid, Polypropylen, Polyvinylalkohol, Polyester, Polykarbonat, Polystyrol, Polyacrylnitril, ein Ethylen-Vinylacetat-Copolymer, ein Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer, ein Ethylen-Methacrylat-Copolymer, Nylon, Cellophan, Silikonharz und dergleichen verwendet werden können. Polyethylenterephthalat und Polyethylen werden davon bevorzugt verwendet. Alternativ kann ein geschlossenporiger Schaumstoff verwendet werden, wobei die Verwendung eines Schaumstoffs als Schutzfolie (4) eine hohe Flexibilität der Schutzfolie (4) gewährt. Die Verwendung des geschlossenporigen Schaumstoffs kann zudem verhindern, dass Staub durch die die Schutzfolie (4) gelangt, so dass er am Glasfilm (2) anhaftet. Da die Schutzfolie (4) schließlich abgelöst und beseitigt wird, ist die Farbe der Schutzfolie (4) nicht besonders eingeschränkt. Die Schutzfolie (4) kann frei von Farbe sein, so dass sie farblos ist. Alternativ kann die Schutzfolie (4) weiß, schwarz, blau, grün, gelb, oder dergleichen eingefärbt sein, so dass beurteilt werden kann, ob die Schutzfolie (4) vom Glasfilm (2) abgelöst ist. In diesem Fall ist die Transluzenz der Schutzfolie (4) auch nicht besonders beschränkt und die Folie kann beispielsweise transparent, semitransparent oder opak sein.
-
Die Schutzfolie (4) weist eine Dicke von vorzugsweise 3 bis 250 µm oder besonders bevorzugt von 10 bis 100 µm auf. Im Ergebnis kann der Glasfilm (2) und die Trägerfolie (3) adäquat geschützt werden. Wenn die Dicke der Schutzfolie (4) kleiner als 3 µm ist, kann es infolge der außerordentlich geringen Dicke der Schutzfolie (4) schwierig werden, das Glasfilmlaminat (1) adäquat zu schützen. Wenn die Dicke der Schutzfolie (4) 250 µm übersteigt, kann es zudem infolge der außerordentlich hohen Dicke des Glasfilmlaminats (1) in Gänze ebenfalls schwierig werden, das Glasfilmlaminat (1) zu schützen.
-
Die Schutzfolie (4) deckt vorzugsweise den Haftbereich der Trägerfolie (3) ab. Dadurch kann die Anhaftung von Schmutz oder dergleichen am Haftbereich der Trägerfolie (3) und ein Haften der Trägerfolie (3) während der Handhabung des Glasfilms (2) verhindert werden. Wenn die gesamte Fläche der Trägerfolie (3) Haftfähigkeit aufweist, deckt die Schutzfolie (4) vorzugsweise die gesamte Fläche der über den Glasfilm (2) hinausragenden Trägerfolie (3) ab. Wenn nur ein Teil der Trägerfolie (3) über Haftfähigkeit verfügt, deckt die Schutzfolie (4) vorzugsweise wenigstens den Teil ab, der die Haftfähigkeit aufweist.
-
Wie in 1 dargestellt, weist die Schutzfolie (4) vorzugsweise im Wesentlichen die gleiche Größe auf wie die Trägerfolie (3). In der Folge werden die Oberflächen des Glasfilms (2) und der Trägerfolie (3) vollständig mit der Schutzfolie (4) abgedeckt. Das bei Freiliegen des Haftbereichs der Trägerfolie (3) auftretende Anhaften von Schmutz oder dergleichen am Haftbereich der Trägerfolie (3) und die Haftung der Trägerfolie (3) an irgendeinem anderen Element während der Handhabung des Glasfilms (2) kann unterbunden und daher kann die Handhabung des Glasfilms (2) zusätzlich erleichtert werden. Zudem kann der Glasfilm (2) geschützt werden.
-
3 zeigt die Trägerfolie und die Schutzfolie, die jeweils mit einer Abziehhilfe versehen sind.
-
Die Abziehhilfen (31) und (41) sind jeweils unmittelbar an der Trägerfolie (3) und der Schutzfolie (4) so vorgesehen, dass sie das Glasfilmlaminat (1) maximal 1 cm überragen. Durch einzelnes Ergreifen der für die Trägerfolie (3) vorgesehenen Abziehhilfe (31) und der für die Schutzfolie (4) vorgesehene Abziehhilfe (41) und Trennen voneinander können die Trägerfolie (3) und die Schutzfolie (4) leicht voneinander abgelöst werden.
-
Die 4 zeigen jeweils das Glasfilmlaminat (1) gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel, bei dem die Schutzfolie (4) lediglich die Haftfläche der Trägerfolie (3) und die Umgebung der Kanten (21) des Glasfilms (2) abdeckt und bei dem daher die wirksame Fläche des Glasfilms (2) nicht von der Schutzfolie (4) abgedeckt wird. Die wirksame Fläche des Glasfilms (2) kann folglich herstellungsbedingten Behandlungen unterworfen werden, wie etwa einer Beschichtung oder Strukturierung, während die Kanten (21) des Glasfilms durch die Schutzfolie (4) geschützt sind, so dass das Auftreten von Brechen, Zersplittern oder dergleichen beim Glasfilm (2) wirksam verhindert wird und die Handhabung des Glasfilms (2) verbessert werden kann.
-
5 zeigt eine erfindungsgemäße Glasrolle.
-
Eine erfindungsgemäße Glasrolle wird durch Aufrollen des obigen Glasfilmlaminats (1) gebildet. Das Aufrollen kann folglich ausgeführt werden, während das Auftreten von Brechen, Zersplittern oder dergleichen beim Glasfilm (2) verhindert wird, auch wenn sich bei der Herstellung der Glasrolle (5) besonders an den jeweiligen Kanten (21) des Glasfilms die Belastungen konzentrieren.
-
Die Haftfläche der Trägerfolie (3) wird von der Schutzfolie (4) abgedeckt. Demgemäß kann auch bei Herstellung der Glasrolle (5) durch Aufrollen des Glasfilmlaminats (1) ein Haften von sich überlappenden Schichten der Trägerfolie (3), die sich durch das Aufrollen ergeben, unterbunden werden und daher wird die Ursache für eine Abweichung beim Aufrollen beseitigt. Beim Aufrollen des Glasfilmlaminats (1) kann folglich eine Abweichung abgefangen und daher das Aufrollen erleichtert werden. Selbst wenn ein Versatz auftritt, kann eine Anpassung leicht durchgeführt werden. Deshalb kann das Aufrollen unter Verhindern eines Versatzes durchgeführt werden. Da die Handhabung und das Aufrollen des Laminats erleichtert wird, kann das Laminat bei Ausführen von herstellungsbedingten Behandlungen leicht in einem Rolle-Zu-Rolle-Prozess eingebracht werden.
-
Die vorliegende Erfindung wird vorzugsweise für ein Glassubstrat, das in einem Gerät wie beispielsweise einem Flachbildschirm (wie etwa einem Flüssigkristallbildschirm oder einem OLED-Bildschirm) oder einer Solarzelle eingesetzt wird, und für ein Deckglas für eine OLED-Beleuchtung verwendet.