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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Titanlegierung, reines Titan
und eine oberflächenbehandelte Titanlegierung, die bezüglich
der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit hervorragend
sind, und reines Titan und ein Abgasrohr, die eine Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
aufweisen müssen, für einen Motor. Die Begriffe
Titanlegierung und reines Titan, die in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, bezeichnen Titanlegierungsmaterialien mit verschiedenen
Formen, wie z. B. Platten, Stäbe, Drähte und Rohre,
die durch plastisches Umformen, wie z. B. durch ein Walzverfahren
und ein Formverfahren, erzeugt worden sind, und reines Titan. Titanlegierungsmaterialien
und reines Titan werden zusammen als Titanmaterialien bezeichnet. Der
Ausdruck „oberflächenbehandeltes Titanmaterial",
der in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, bezeichnet Titanmaterialien,
die durch ein Strahlverfahren unter Verwendung von Aluminiumoxidteilchen
verarbeitet worden sind.
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Stand der Technik
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Titanlegierungen
und reines Titan weisen verglichen mit Stählen eine vergleichsweise
hohe Festigkeit auf und werden mehr und mehr in dem Gebiet der Transportmaschinen,
einschließlich Kraftfahrzeuge bzw. Automobile, angewandt,
für die als Maschinen, die eine große Bedeutung
haben, eine Verringerung des Gewichts sehr stark erwünscht
ist. Rostfreie Stähle sind Hauptmaterialien zur Bildung
eines Abgasrohrs, das in einem Motorabgassystem enthalten ist. Es
wurden Untersuchungen bezüglich der Verwendung von Titanabgasrohren
zur Verringerung des Gewichts durchgeführt. Da einige Teile
eines Abgasrohrs bei einer hohen Temperatur von 500°C oder
darüber erhitzt werden, wird das Abgasrohr rasch oxidiert
und somit ist eine Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
erforderlich, um die Dauerbeständigkeit zu verbessern.
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Abgasrohre,
die in ein Motorabgassystem einbezogen werden, sind Auspufftopfkomponenten,
einschließlich ein Abgaskrümmer, ein Abgasrohr,
ein katalytischer Auspufftopf, ein Vorauspufftopf, ein Schalldämpfer
(Hauptauspufftopf) für ein Automobil oder ein Motorrad.
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Zusätzlich
zu verschiedenen Oberflächenbehandlungsverfahren wurden
Verbesserungen bei Titanlegierungen vorgeschlagen, um die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
(nachstehend einfach als „Oxidationsbeständigkeit")
von Titanmaterialien zu verbessern. Beispielsweise weist eine Titanlegierung,
die in dem Patentdokument 1 vorgeschlagen worden ist, einen Al-Gehalt
zwischen 0,5 und 2,3 Massen-% und eine α-Phase als Hauptstruktur
auf. Eine Titanlegierung, die in dem Patentdokument 2 vorgeschlagen
worden ist, enthält Al und Si bei einem Al-Gehalt zwischen
0,3 und 1,5 Massen-% und einem Si-Gehalt zwischen 0,1 und 1,0 Massen-%.
In dem Patentdokument 1 ist erwähnt, dass Si das Wachstum
von Kristallkörnern unterdrückt, so dass die Dauerfestigkeits-
bzw. Ermüdungseigenschaften verbessert werden, die Verminderung
der Korrosionsbeständigkeit aufgrund der Zugabe von Al
auf das geringstmögliche Ausmaß beschränkt
und die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit, die Verzunderungsverlustbeständigkeit
und Sauerstoffdiffusionsphasenbildungsbeständigkeit verbessert.
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Es
wurden verschiedene Oberflächenbehandlungsverfahren zur
Verbesserung der Oxidationsbeständigkeit von Titanmaterialien
vorgeschlagen. Beispielsweise wird ein Material, das im Patentdokument
3 vorgeschlagen wird, durch Plattieren einer Titanlegierung mit
einer Al-Platte gebildet. Bei einem Plattierungsverfahren, das in
dem Patentdokument 4 vorgeschlagen wird, wird die Oberfläche
einer Titanlegierung mit einem Al-Ti-Material durch Verdampfen beschichtet.
Bei einem Verfahren, das in dem Patentdokument 5 vorgeschlagen wird,
wird die Oberfläche einer Titanlegierung durch ein PVD-Verfahren
mit einem TiCrAlN-Film beschichtet.
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Das
Plattierungsverfahren ist teuer. Ein Verdampfungsverfahren und ein
PVD-Verfahren führen zu hohen Verarbeitungskosten und weisen
Schwierigkeiten bezüglich der Bildung eines oxidationsbeständigen Films
auf der Innenoberfläche eines rohrförmigen Titanwerkstücks,
wie z. B. eines Abgasrohrs, auf.
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Das
Patentdokument 6 schlägt ein Verfahren des Bildens eines
Sauerstoffbarrierefilms, der die Diffusion von Sauerstoff in ein
Material verhindern kann, nämlich eines oxidationsbeständigen
Films, durch Abscheiden eines anorganischen Bindemittels und eines
Al-Pulvers auf der Innenoberfläche eines Materials vor und
das Material wird einem Brenn- oder Verarbeitungsverfahren unterzogen,
bei dem Poren, die in dem Al-Pulver ausgebildet sind, mit einem
Versiegelungsmaterial, das Chromsäure als ein Basismaterial
enthält, nach dem Brennen versiegelt werden. Ein früher
vorgeschlagenes, oberflächenbehandeltes Titanmaterial wird durch
ein billiges, sicheres Oberflächenbehandlungsverfahren
gebildet, das durch Einbeziehen von Verbesserungen in das vorstehend
genannte Verfahren entwickelt worden ist. Beispielsweise schlägt
das Patentdokument 7 ein oberflächenbehandeltes Titanmaterial
vor, das durch Beschichten eines Basismaterials aus reinem Titan
oder einer Legierung auf Titanbasis mit einer gebrannten oxidationsbeständigen
Schicht mit einer Dicke von 5 um oder mehr und Füllen von
Lücken zwischen Teilchen aus einer Al-Legierung mit einem
Si-Atomprozentgehalt von 10 Atom-% oder weniger oder aus reinem
Al mit einer Verbindung, die ein oder mehrere Metallelement(e) M,
einschließlich Ti, Zr, Cr, Si und Al, C und/oder O enthält,
gebildet wird.
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Das
Patentdokument 8 schlägt ein Verfahren zur Verbesserung
der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit vor. Bei diesem
Verfahren wird die Oberfläche einer Titanlegierung mit
einer Al-enthaltenden Schicht durch Heißtauchen beschichtet
und Lücken in der Al-enthaltenden Schicht und in nicht-plattierten
Teilen werden durch ein Strahlverfahren unter Verwendung eines Hochdruckstrahls
von Luft, die harte Teilchen aus Aluminiumoxid, Glas oder eines
Metalls enthält, versiegelt. Das Patentdokument 9 schlägt
die Bildung eines Schutzfilms durch Verarbeiten der Oberfläche
eines Al-enthaltenden Titanlegierungsmaterials durch ein Strahlverfahren
unter Verwendung feiner Teilchen von Molybdän, Niob, Silizium,
Tantal, Wolfram und Chrom zur Bildung eines Schutzfilms vor, in
dem die Teilchen dispergiert sind.
- Patentdokument
1: JP 2001-234266
A (Ansprüche)
- Patentdokument 2: JP
2005-290548 A (Ansprüche)
- Patentdokument 3: JP
H10-99976 A (Ansprüche)
- Patentdokument 4: JP
H6-88208 A (Ansprüche)
- Patentdokument 5: JP
H9-256138 A (Ansprüche)
- Patentdokument 6: JP
Nr. 3151713 B (Ansprüche)
- Patentdokument 7: JP
2006-9115 A (Ansprüche)
- Patentdokument 8: JP
2005-36311 A (Beschreibung)
- Patentdokument 9: JP
2005-34581 A (Beschreibung)
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Offenbarung der Erfindung
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Durch die Erfindung zu lösendes
Problem
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Es
ist möglich, dass ein Material, das ein Abgasrohr bildet,
das in ein Abgassystem für einen Motor einbezogen ist,
einer Hochtemperatur-Oxidation bei einer hohen Temperatur von z.
B. 800°C unterliegt. Daher muss ein Titanmaterial als Material
zur Bildung eines Abgasrohrs eines Abgassystems für einen
Motor eine Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit bei hohen
Temperaturen aufweisen. Einige Arten von Kraftfahrzeugen erfordern
ein Titanmaterial, das eine hervorragende Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
sogar bei einer hohen Temperatur von über 800°C
aufweist, wie z. B. bei einer Temperatur im Bereich von 850°C
bis 870°C. Wenn die Betriebstemperatur auf einen Temperaturbereich
von über 800°C ansteigt, verschlechtert sich die
Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit nach und nach. Daher
ist selbst dann, wenn das Titanmaterial eine hervorragende Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei 800°C aufweist, das Titanmaterial nicht notwendigerweise
bezüglich der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei 850°C hervorragend. Mit anderen Worten: Eine Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei einer hohen Temperatur in der Größenordnung von
850°C kann durch die Bewertung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei 800°C nicht garantiert werden.
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Wie
es vorstehend erwähnt worden ist, ist bekannt, dass der
Zusatz von Al zu einem Titanmaterial zur Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidations beständigkeit
des Titanmaterials effektiv ist. Wie es im Patentdokument 2 erwähnt
ist, geht die Zugabe von Al unvermeidlich mit der Verschlechterung
der Korrosionsbeständigkeit einher. Gemäß dem
Patent-dokument 2 wird Si zusätzlich zu Al zugesetzt, um
die Verschlechterung der Korrosionsbeständigkeit aufgrund
der Al-Zugabe zu unterdrücken. Wie es jedoch im Patentdokument
2 erwähnt ist, ist die Garantie auf die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei hohen Temperaturen in der Größenordnung von
800°C beschränkt und kann nicht eine Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei hohen Temperaturen in der Größenordnung von
850°C abdecken.
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Die
Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
(nachstehend auch einfach als „Oxidationsbeständigkeit"
bezeichnet) durch die in den Patentdokumenten 1 und 2 genannte Zusammensetzung der
Titanlegierung kann nicht auf reines Titan angewandt werden, da
eine solche Verbesserung die Formbarkeit von reinem Titan verschlechtert.
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Demgemäß wurden
irgendwelche konkreten Maßnahmen zur Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
eines Abgasrohrs aus reinem Titan nicht vorgeschlagen.
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Temperaturen,
bei denen die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit der
in den Patentdokumenten 7 und 8 genannten oberflächenbehandelten
Titanmaterialien effektiv ist, liegen in der Größenordnung
von 800°C. Die hervorragende Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
des oberflächenbehandelten Titanmaterials des Patentdokuments
9, das durch Verarbeiten der Oberfläche des Al-enthaltenden
Titanlegierungsmaterials durch Strahlen unter Verwendung feiner
Teilchen erhalten worden ist, zeigt sich durch einen Oxidationstest
bei einer hohen Temperatur von 950°C.
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Die
Metallteilchen von Molybdän, Niob, Silizium, Tantal, Wolfram
und Chrom, Legierungsteilchen und Oxidteilchen sind teuer, wobei
die meisten dieser Teilchen für ein Strahlen nicht hart
genug sind. Daher ist es schwierig, den Schutzfilm bei niedrigen
Kosten, stabil und effizient zu bilden. Da diese Teilchen spezielle
Teilchen sind, sind sie nur schwer zu erhalten. Diese Probleme machen
das Strahlen uneffizient und teuer. Daher werden solche Teilchen
im industriellen Bereich nicht für das Strahlen verwendet.
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Die
vorliegende Erfindung wurde unter solchen Umständen gemacht
und es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Titanlegierungsmaterial,
ein reines Titanmaterial und ein oberflächenbehandeltes
Titanmaterial mit einer verbesserten Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei hohen Temperaturen über 800°C bereitzustellen
und effiziente Abgasrohre für Motoren bereitzustellen,
die durch Verarbeiten des Titanlegierungsmaterials, des reinen Titanmaterials
und des oberflächenbehandelten Titanmaterials bei niedrigen
Kosten hergestellt werden.
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Mittel zur Lösung
des Problems
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Ein
erster Aspekt der vorliegenden Erfindung zur Lösung des
Problems ist eine Titanlegierung und ein Abgasrohr für
einen Motor.
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Eine
Titanlegierung mit einer hervorragenden Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
gemäß der vorliegenden Erfindung enthält
0,15 bis 2 Massen-% Si und weist einen Al-Gehalt unter 0,30 Massen-%
auf, wobei die äquiaxiale Struktur der Titanlegierung eine
mittlere Korngröße von 15 μm oder mehr
aufweist.
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Eine
Titanlegierung mit einer hervorragenden Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
gemäß der vorliegenden Erfindung weist einen Si-Gehalt
zwischen 0,15 und 2 Massen-% und einen Al-Gehalt unter 0,30 Massen-%
auf, wodurch die Titanlegierung eine nadelförmige Struktur
aufweist.
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Wenn
der Al-Gehalt nicht auf einen Wert unter 0,30 Massen-% beschränkt
ist, enthält eine Titanlegierung mit äquiaxialer
Struktur mit einer mittleren Korngröße von 15 μm
oder mehr und einer hervorragenden Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
gemäß der vorliegenden Erfindung 0,15 bis 2 Massen-%
Si, wobei die Summe des Al-Gehalts und des Si-Gehalts 2 Massen-%
oder weniger beträgt.
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Wenn
der Al-Gehalt nicht auf einen Wert unter 0,30 Massen-% beschränkt
ist, enthält eine Titanlegierung mit nadelförmiger
Struktur und einer hervorragenden Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
gemäß der vorliegenden Erfindung 0,15 bis 2 Massen-%
Si, wobei die Summe des Al-Gehalts und des Si-Gehalts 2 Massen-%
oder weniger beträgt.
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Zur
weiteren Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
ist es bevorzugt, dass die Titanlegierung ferner mindestens ein
Element von Nb, Mo und Cr als ein Additiv enthält und dass
die Summe des Si-Gehalts und des Additivgehalts oder die Summe des
Si- und Al-Gehalts und des Additivgehalts 2 Massen-% oder weniger
beträgt.
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Zur
weiteren Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
ist es bevorzugt, dass die Oberfläche der Titanlegierung
einen mittleren Si-Gehalt von 0,5 Atom-% oder mehr aufweist.
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Zur
weiteren Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
ist es bevorzugt, dass die Titanlegierung eine Oberfläche
aufweist, die mit einem Organometallverbindungsfilm mit einer mittleren
Dicke zwischen 10 und 100 μm im trockenen Zustand und einem
Al-Gehalt zwischen 30 und 90 Massen-% im trockenen Zustand beschichtet
ist.
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Vorzugsweise
wird eine Titanlegierung, die den vorstehend genannten Hauptpunkten
entspricht, oder eine Titanlegierung einer bevorzugten Ausführungsform,
die später beschrieben wird, zur Bildung eines Abgasrohrs
für einen Motor (angewandt auf die Bildung eines Motorabgasrohrs)
verwendet.
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Ein
erfindungsgemäßes Abgasrohr mit einer hervorragenden
Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit für einen
Motor ist aus einer Titanlegierung, die den vorstehend genannten
Hauptpunkten entspricht, oder einer Titanlegierung einer bevorzugten
Ausführungsform, die später beschrieben wird,
hergestellt.
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Ein
zweiter Aspekt der vorliegenden Erfindung zur Lösung der
vorstehend genannten Aufgabe ist reines Titan und ein Motorabgasrohr.
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Reines
Titan mit einer hervorragenden Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
gemäß der vorliegenden Erfindung weist eine nadelförmige
Struktur auf, die durch Erwärmen des reinen Titans bei
dem β-Umwandlungspunkt oder darüber und Abkühlen
des erwärmten reinen Titans erhalten wird.
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Vorzugsweise
ist das reine Titan mit einem Organometallverbindungsfilm mit einer
mittleren Dicke zwischen 10 und 100 μm im trockenen Zustand
und mit einem Al-Gehalt zwischen 30 und 90 Massen-% im trockenen
Zustand beschichtet.
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Reines
Titan, das den vorstehend genannten Hauptpunkten entspricht, oder
reines Titan einer bevorzugten Ausführungsform, die später
beschrieben wird, wird zur Bildung eines Abgasrohrs für
einen Motor (angewandt auf die Bildung eines Motorabgasrohrs) verwendet.
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Ein
Abgasrohr mit einer hervorragenden Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
für einen Motor gemäß der vorliegenden
Erfindung wird aus reinem Titan, das den vorstehend genannten Hauptpunkten
entspricht, hergestellt.
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Ein
dritter Aspekt der vorliegenden Erfindung zur Lösung der
Aufgabe ist reines Titan und ein Abgasrohr für einen Motor.
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Ein
oberflächenbehandeltes Titanmaterial mit einer hervorragenden
Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit zur Lösung
der vorstehend genannten Aufgabe ist reines Titan oder eine Titanlegierung
mit einer gestrahlten Oberflächenschicht, die durch Strahlen
unter Verwendung von Aluminiumoxidteilchen verarbeitet worden ist,
wobei die gestrahlte Oberflächenschicht einen mittleren
Aluminiumgehalt von 4 Atom-% oder mehr aufweist.
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Vorzugsweise
weist die Titanlegierung einen Si-Gehalt zwischen 0,15 und 2 Massen-%
auf. Daher ist es bevorzugt, dass die Titanlegierung eine äquiaxiale
Struktur mit einer mittleren Korngröße von 15 μm
oder mehr aufweist.
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Vorzugsweise
weist eine Titanlegierung in einer anderen Ausführungsform
eine nadelförmige Struktur auf, so dass die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit der
Titanlegierung als Basismaterial verstärkt wird.
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Vorzugsweise
weist reines Titan eine nadelförmige Struktur auf, so dass
die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit einer Titanlegierung
als Basismaterial erhöht wird.
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Ein
Abgasrohr mit einer hervorragenden Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
für einen Motor wird erfindungsgemäß aus
dem durch ein Oberflächenbehandlungsverfahren verarbeiteten
Titanmaterial hergestellt.
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Ein
vierter Aspekt der vorliegenden Erfindung zur Lösung der
vorstehend genannten Aufgabe ist ein Verfahren zur Herstellung eines
oberflächenbehandelten Titanmaterials.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung eines
oberflächenbehandelten Titanmaterials umfasst den Schritt
des Verarbeitens der Oberfläche von reinem Titan oder einer
Titanlegierung durch Strahlen unter Verwendung von Aluminiumoxidteilchen,
wobei ein Aggregat der Aluminiumoxidteilchen 80 Massen-% Aluminiumoxid
enthält.
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Ein
weiteres erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung
eines oberflächenbehandelten Titanmaterials umfasst den
Schritt des Verarbeitens der Oberfläche von reinem Titan
oder einer Titanlegierung durch Strahlen unter Verwendung von Aluminiumoxidteilchen,
wobei jedes der Aluminiumoxidteilchen, das für das Strahlen
verwendet wird, 80 Massen-% oder mehr Aluminiumoxid enthält.
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Effekt der Erfindung
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Effekt des ersten Aspekts der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf einem Konzept, das von einem herkömmlichen
Konzept verschieden ist. Die vorliegende Erfindung beruht auf der
Erkenntnis, dass die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
eines Titanmaterials bei hohen Temperaturen von mehr als 800°C,
wie z. B. solchen in der Größenordnung von 850°C,
verbessert wird, wenn Al, bei dem davon ausgegangen wird, dass es
die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit eines Titanmaterials
verbessert, dem Titanmaterial nicht zugesetzt wird und dem Titanmaterial
nur Si zugesetzt wird.
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Wie
es vorstehend erwähnt worden ist, kann die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
der Titanlegierung der vorliegenden Erfindung bei hohen Temperaturen über
800°C, wie z. B. solchen in der Größenordnung
von 850°C, durch Zugeben von Si in einem spezifischen Si-Gehalt
und durch positives Einstellen von Al verbessert werden kann.
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Effekt des zweiten Aspekts
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung verbessert die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
von reinem Titan durch Bilden von reinem Titan mit einer nadelförmigen
Struktur anstatt einer äquiaxialen Struktur.
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Effekt des dritten und des
vierten Aspekts der Erfindung
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Verschiedene
Oberflächenbehandlungsverfahren unter Verwendung von Materialien
einer Al-Gruppe zur Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
von Titanmaterialien sind bekannte Maßnahmen, die in den
Patentdokumenten 1 bis 5 vorgeschlagen worden sind. Verschiedene
Oberflächenbehandlungsverfahren unter Verwendung von Materialien
einer Al-Gruppe sind zum Sicherstellen einer Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei Temperaturen in der Größenordnung von 800°C
effektiv, können jedoch eine Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei mehr als 800°C, die in der Praxis bei 850°C
effektiv ist, nicht sicherstellen.
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Es
wird davon ausgegangen, dass die verschiedenen herkömmlichen
Oberflächenbehandlungsverfahren unter Verwendung von Materialien
einer Al-Gruppe, verglichen mit dem erfindungsgemäßen
Oberflächenbehandlungsverfahren, das Vereinigen einer behandelten
Schicht und der Basis und ein effektives Verbessern der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei hohen Temperaturen von mehr als 800°C in der Größenordnung
von 850°C nicht zufrieden stellend bewirken können.
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Erfindungsgemäß dringen
Aluminiumoxidteilchen, die zum Strahlen verwendet werden, in ein
Titanmaterial ein, so dass eine oberflächenbehandelte Schicht
aus einer Titanmatrix und Aluminiumoxidteilchen gebildet wird. Diese
oberflächenbehandelte Schicht gewährleistet eine
verbesserte Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit bei
hohen Temperaturen von mehr als 800°C in der Größenordnung
von 850°C.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine Photographie der feinen äquiaxialen Struktur einer
Titanlegierung gemäß der vorliegenden Erfindung.
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2 ist
eine Photographie der groben äquiaxialen Struktur einer
Titanlegierung gemäß der vorliegenden Erfindung.
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3 ist
eine Photographie einer nadelförmigen Struktur einer Titanlegierung
gemäß der vorliegenden Erfindung.
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4 ist
eine Photographie einer nadelförmigen Struktur von reinem
Titan gemäß der vorliegenden Erfindung.
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5 ist
eine Photographie einer äquiaxialen Struktur von herkömmlichem
reinen Titan.
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Beste Art und Weise der Ausführung
der Erfindung
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Erste Ausführungsform
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Eine
erste Ausführungsform und Gründe für
die beschränkenden Bedingungen werden konkret beschrieben.
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Eine
Titanlegierung in einer ersten Ausführungsform gemäß der
vorliegenden Erfindung enthält 0,15 bis 2 Massen-% Si und
unter 0,30 Massen-% Al. Die mittlere Korngröße
der äquiaxialen Struktur der Titanlegierung beträgt
15 μm oder mehr.
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Zusammensetzung einer Titanlegierung
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Um
die Titanlegierung der vorliegenden Erfindung mit einer hervorragenden
Oxidationsbeständigkeit bei hohen Temperaturen von mehr
als 800°C (nachstehend einfach als „Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit"
bezeichnet) auszustatten, enthält die Titanlegierung 0,15
bis 2 Massen-% Si, unter 0,30 Massen-% Al und Titan und unvermeidbare
Verunreinigungen als andere Elemente.
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Si
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Silizium
(Si) ist ein essentielles Element zur Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit.
Silizium (Si) erhöht die Festigkeit bei hohen Temperaturen.
Daher ist es erforderlich, dass die Titanlegierung 0,15 Massen-%
Si oder mehr enthält. Wenn der Si-Gehalt über
2 Massen-% liegt, wird die Formbarkeit beträchtlich verschlechtert
und die Formgebungsbearbeitung zum Formen bzw. Bilden eines Abgasrohrs
aus der Titanlegierung ist schwierig.
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Al
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Aluminium
(Al) ist wie Si, Nb, Mo und Cr ein Element, das die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit verbessert.
Wenn die Betriebstemperatur, bei der die Titanlegierung verwendet
wird, 800°C übersteigt, ist es wahrscheinlich,
dass sich Oxidverzunderungen ablösen, die Diffusion von
Sauerstoff in die Basis nicht unterdrückt werden kann,
wenn sich die Oxidverzunderungen ablösen, und folglich
die Oxidationsbeständigkeit verschlechtert wird. Daher
ist in der vorliegenden Erfindung der Al-Gehalt positiv auf einen
Wert von unter 0,30 Massen-%, welcher die vorstehend genannten Probleme
nicht verursacht, beschränkt. Wenn der Al-Gehalt nicht
unter 0,3 Massen-% liegt, lösen sich die Oxidverzunderungen
ab, was zwangsläufig die Verschlechterung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
verursacht, und eine Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit bei
hohen Temperaturen von mehr als 800°C in der Größenordnung
von 850°C kann nicht erreicht werden.
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Zur
Verhinderung der beträchtlichen Verschlechterung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit der
Titanlegierung, die durch Al verursacht wird, muss der Al-Gehalt
positiv auf einen Wert von unter 0,30 Massen-% beschränkt
werden, da die Titanlegierung eine gewöhnliche, äquiaxiale
Struktur von feinen äquiaxialen Körnern mit einer
mittleren Korngröße unter 15 μm aufweist
(gemäß Anspruch 1).
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Wenn
die Titanlegierung eine äquiaxiale Struktur mit vergleichsweise
groben Kristallkörnern mit einer mittleren Korngröße
von 15 μm oder mehr oder eine nadelförmige Struktur
aufweist, muss der Al-Gehalt nicht unter 0,3 Massen-% liegen (gemäß den
Ansprüchen 4 und 5). Die Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
durch Bilden der Titanlegierung mit einer äquiaxialen Struktur
mit vergleichsweise groben äquiaxialen Körnern
oder mit einer nadelförmigen Struktur unterdrückt
die Verschlechterung der durch Al verursachten Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit.
Wenn die Titanlegierung eine äquiaxiale Struktur mit vergleichsweise
groben Körnern oder eine nadelförmige Struktur
aufweist, kann die Summe des Al- und des Si-Gehalts 2 Massen-% oder
weniger betragen.
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Nb, Mo und Cr
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Niob
(Nb), Mo und Cr sind zur Sicherstellung einer Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
effektiv, die bei hohen Temperaturen von mehr als 800°C
in der Größenordnung von 850°C wirksam
ist. Ein synergistischer Effekt von Nb, Mo und Cr, die zusätzlich
zu Si enthalten sind (Nb, Mo und Cr liegen gemeinsam mit Si vor),
und Si kann erwartet werden. Die Titanlegierung der vorliegenden
Erfindung kann eines oder zwei oder mehr von Nb, Mo und Cr enthalten,
so dass die Summe des Si-Gehalts und die Summe des Nb-, des Mo-
und des Cr-Gehalts oder die Summe des Si-, des Al- und die Summe
des Nb des Mo- und des Cr-Gehalts 2 Massen-% oder weniger beträgt.
Wenn die Summe des Si-Gehalts und die Summe des Nb-, des Mo- und
des Cr-Gehalts oder die Summe des Si-, des Al- und die Summe des
Nb-, des Mo- und des Cr-Gehalts, wenn die Titanlegierung wesentlich
Al enthält (0,30 Massen-% Al oder mehr), über
2 Massen-% beträgt, verschlechtert sich die Formbarkeit
und die Formgebungsbearbeitung zum Formen bzw. Bilden eines Abgasrohrs
ist schwierig. Daher ist es bevorzugt, dass die Summe des Si-Gehalts
und die Summe des Nb-, des Mo- und des Cr-Gehalts oder die Summe
des Si-, des Al- und die Summe des Nb-, des Mo- und des Cr-Gehalts,
wenn die Titanlegierung wesentlich Al enthält, 2 Massen-%
oder weniger beträgt.
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Andere Verunreinigungen
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Die
Titanlegierung enthält allgemein in Materialien, die geschmolzen
werden sollen, und in einem Schmelzverfahren Sauerstoff und Eisen
als Hauptverunreinigungen. Sauerstoff und Eisen verschlechtern die Formbarkeit
der Titanlegierung beim Formen der Titanlegierung zu der Form eines
Abgasrohrs. Daher ist es bevorzugt, dass die Summe des Sauerstoff-
und Eisengehalts 0,20 Massen-% oder weniger beträgt, wenn
die Titanlegierung Sauerstoff und Eisen enthält.
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Kupfer
(Cu) verschlechtert die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit.
Cu ist jedoch bezüglich der Verbesserung der Hochtemperaturfestigkeit
eines Abgasrohrs effektiv. Die Titanlegierung kann Cu enthalten, so
dass die Summe des Cu- und des Si-Gehalts, die Summe des Cu-, des
Si- und des Al-Gehalts oder die Summe des Cu-, des Si-, des Al-,
des Nb-, des Mo- und des Co-Gehalts der Titanlegierung 2 Massen-%
oder weniger beträgt. Wenn die Verschlechterung der Formbarkeit
berücksichtigt wird, ist es bevorzugt, dass der Cu-Gehalt
0,5 Massen-% oder weniger, mehr bevorzugt 0,3 Massen-% oder weniger
beträgt.
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Struktur der Titanlegierung
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Die
Titanlegierung der vorliegenden Erfindung ist in einer Struktur
ausgebildet, die den folgenden bevorzugten Bedingungen zusätzlich
zur Bildung der Titanlegierung in der vorstehend genannten Zusammensetzung
entspricht, um die Titanlegierung mit einer hervorragenden Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei hohen Temperaturen von mehr als 800°C in der Größenordnung
von 850°C auszustatten. Die Titanlegierung ist in einer
Struktur ausgebildet, die einer oder zwei oder mehr Bedingungen
entspricht, welche die Erhöhung des mittleren Si-Gehalts
einer Oberflächenschicht der Titanlegierung, die Erhöhung
der mittleren Korngröße der Titanlegierungsstruktur
und die Bildung der Titanlegierung mit einer nadelförmigen
Struktur erfordert bzw. erfordern. Ein synergistischer Effekt solcher
Bedingungen (kann durch die Verwendung solcher Strukturen in einer
Kombination mit der vorstehend genannten Zusammensetzung erwartet
werden.
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Erhöhung des Si-Gehalts
der Oberflächenschicht
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Wenn
Si in einer Oberflächenschicht der Titanlegierung konzentriert
wird, ist die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit der
Titanlegierung umso besser, je höher der mittlere Si-Gehalt
der Oberflächenschicht der Titanlegierung ist. Um die Titanlegierung
bezüglich der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
noch besser zu machen, ist es bevorzugt, dass die Titanlegierung
der vorliegenden Erfindung in einer Struktur ausgebildet ist, die
derart ist, dass der mittlere Si-Gehalt der Oberflächenschicht
der Titanlegierung 0,5 Atom-% oder mehr beträgt. Silizium
(Si), das in dem Titan gelöst ist, kann in der Oberflächenschicht
konzentriert sein oder Si, das in der Oberflächenschicht
enthalten ist, kann eine intermetallische Verbindung aus Ti und
Si, wie z. B. Ti5Si3,
oder eine Siliziumverbindung, wie z. B. Siliziumoxid oder Siliziumcarbid,
sein.
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Grundsätzlich
steigt der Si-Gehalt der Oberflächenschicht an, wenn der
Si-Gehalt der Titanlegierung (der Basis) zunimmt. Wenn eine Titanlegierung
mit einem Si-Gehalt im festgelegten Bereich durch ein gewöhnliches
Verfahren hergestellt wird, ist es möglich, dass das Si
in der Oberflächenschicht mit einem mittleren Si-Gehalt
von 0,5 Atom-% oder mehr konzentriert wird. Wenn andererseits die
Titanlegierung durch ein bestimmtes Herstellungsverfahren hergestellt
wird, ist es möglich, dass in manchen Fällen eine
Oberflächenschicht mit einer Dicke von mehreren Mikrometern
gebildet wird, die mit Sauerstoff und Kohlenstoff verunreinigt ist.
In einem solchen Fall liegt der mittlere Si-Gehalt der Oberflächenschicht
unter 0,5 Atom-% und ein hervorragender Effekt zur Verbesserung
der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit kann nicht erwartet
werden. Folglich ist der Si-Gehalt der Oberflächenschicht
der Titanlegierung nicht einfach von dem Si-Gehalt der Titanlegierung
abhängig. Daher ist es bevorzugt, die Herstellungsbedingungen
selektiv festzulegen, so dass die Bildung einer kontaminierten bzw.
verunreinigten Oberflächenschicht, die mit Sauerstoff und
Kohlenstoff verunreinigt ist, vermieden werden kann, so dass eine
Oberflächenschicht mit einem mittleren Si-Gehalt von 0,5
Atom-% oder mehr gebildet wird.
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Der
Si-Gehalt der Oberflächenschicht der Titanlegierung kann
durch eine quantitative Analyse der Oberfläche mittels
wellendispersiver Spektroskopie (WDS), die in eine Röntgenelektronensondenmikroanalyse
(EPMA) einbezogen ist, gemessen werden. Insbesondere wird ein Testteil
der Oberflächenschicht, der analysiert werden soll, bei
einer Vergrößerung im Bereich einer 500-fachen
bis 1000-fachen Vergrößerung vergrößert,
Elemente, die in dem Testteil enthalten sind, werden durch eine
qualitative Analyse bestimmt, die jeweiligen Mengen der Elemente
werden durch eine halbquantitative Analyse unter Verwendung eines
ZAF-Verfahrens gemessen und die Elementgehalte werden bestimmt.
Obwohl die Elementgehalte der Oberflächenschicht von der
Eindringtiefe des für die Analyse verwendeten Elektronenstrahls
abhängig sind, liegt die Eindringtiefe des Elektronenstrahls
im Bereich von etwa 1 bis etwa 2,5 μm, wenn die Beschleunigungsspannung
für die Analyse auf 15 kV festgelegt ist. Der Si-Gehalt
der Oberflächenschicht, die im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung genannt worden ist, ist der mittlere Si-Gehalt einer Oberflächenschicht
mit einer Dicke im Bereich von etwa 1 bis etwa 2,5 μm.
In der folgenden Beschreibung basiert der Si-Gehalt der Oberflächenschicht auf
dieser Definition.
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Äquiaxiale Körner
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Eine
Titanlegierung, die mit einem herkömmlichen Verfahren hergestellt
wird, weist eine gewöhnliche äquiaxiale Struktur
auf. Die äquiaxiale Struktur stellt Eigenschaften sicher,
welche die Formbarkeit und die mechanischen Eigenschaften, wie z.
B. die Festigkeit, der Titanlegierung umfassen.
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Mittlere Korngröße
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Die
mittlere Korngröße der Titanlegierung dominiert
die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit der Titanlegierung,
die eine äquiaxiale Struktur aufweist. Eine vergleichsweise
große mittlere Korngröße verbessert die
Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit. Insbesondere macht
sich ein Effekt der Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bemerkbar, wenn die mittlere Korngröße 15 μm
oder mehr beträgt, und wird beträchtlich, wenn
die mittlere Korngröße vorzugsweise 20 μm
oder mehr, mehr bevorzugt 30 μm oder mehr beträgt.
Wenn die mittlere Korngröße übermäßig
groß ist, findet während des Formens ein Aufrauhen der
Oberfläche statt und die Dauerfestigkeit vermindert sich.
Wenn die Titanlegierung für Anwendungen eingesetzt werden
soll, in denen solche Bedingungen wichtig sind, liegt die Obergrenze
der mittleren Korngröße in der Größenordnung
von 100 μm.
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Obwohl
der Einfluss der Korngröße auf die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei hohen Temperaturen von mehr als 800°C in der Größenordnung
von 850°C bisher nicht aufgeklärt wurde, wird
vermutet, dass die Korngröße mit einem Mechanismus
des Fortschreitens der Hochtemperatur-Oxidation zusammenhängt.
Es ist wahrscheinlich, dass die Diffusion von Sauerstoff durch die
Oberfläche in ein Material, wenn das Material hohen Temperaturen
ausgesetzt ist, in Korngrenzen stattfindet. Folglich wird vermutet,
dass ein Material mit einer größeren mittleren
Korngröße und weniger Korngrenzen die Hochtemperatur-Oxidation
effektiver unterdrücken kann.
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Wenn
eine Ti-Si-Titanlegierung der vorliegenden Erfindung mit einem herkömmlichen
Verfahren hergestellt wird, sind eine intermetallische Verbindung
von Ti und Si, wie z. B. Ti5Si3,
und eine β-Phase in einer Titanmatrix dispergiert und unterdrücken
das Wachstum von Kristallkörnern. Der Effekt der Unterdrückung
des Kristallkornwachstums von Si ist im Patentdokument 2 erwähnt.
Folglich ist es bei einem herkömmlichen Verfahren schwierig,
Kristallkörner mit einer mittleren Korngröße
von 15 μm oder mehr, die zur Unterdrückung der Hochtemperatur-Oxidation
effektiv sind, wachsen zu lassen.
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Insbesondere
liegt eine gewöhnliche prozentuale Walzreduktion im Bereich
von etwa 20% bis etwa 70%, obwohl ein Kaltwalzverfahren, nämlich
ein herkömmliches Verfahren zur Herstellung einer Titanlegierung,
verschiedene prozentuale Walzreduktionen zum Walzen von Materialien
mit verschiedenen Qualitäten nutzt. Die Anlasstemperatur
eines Anlassverfahrens, das nach dem Kaltwalzverfahren durchgeführt
wird, liegt im Bereich von 600°C bis 800°C. Ein
Anlassverfahren, bei dem eine lange Anlasszeit im Bereich von mehreren Stunden
bis zehn und mehr Stunden eingesetzt wird, wie z. B. ein Vakuumanlassverfahren,
nutzt eine niedrige Anlasstemperatur im Bereich von etwa 600°C
und etwa 700°C. Ein Anlassverfahren, bei dem eine kurze
Anlasszeit genutzt wird, wie z. B. ein kontinuierliches Anlass-
und Beizverfahren, nutzt eine hohe Anlasstemperatur im Bereich von
etwa 700°C und etwa 800°C. Es ist schwierig, Kristallkörner
mit einer mittleren Korngröße von 15 μm
oder mehr selbst dann wachsen zu lassen, wenn die Ti-Si-Titanlegierung
kaltgewalzt und bei Temperaturen in dem vorstehend genannten gewöhnlichen
Temperaturbereich angelassen wird. Mit anderen Worten: Eine Ti-Si-Titanlegierung
mit einer mittleren Korngröße von 15 μm
oder weniger wird unter Bedingungen im Bereich von Bedingungen für
das herkömmliche Verfahren hergestellt.
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Zur
Herstellung einer Ti-Si-Titanlegierung der vorliegenden Erfindung,
die Kristallkörner mit einer mittleren Korngröße
von 15 μm oder mehr aufweist, wird in einem Kaltwalzverfahren
eine niedrige prozentuale Walzreduktion von 20% oder weniger und
eine hohe Anlasstemperatur im Bereich von 825°C bis zu
dem β-Umwandlungspunkt eingesetzt. Vorzugsweise beträgt
die prozentuale Walzreduktion 15% oder weniger, mehr bevorzugt 10%
oder weniger. Eine bevorzugte Anlasstemperatur liegt im Bereich
von 850°C bis zu dem β-Umwandlungspunkt. Wenn
die Anlasstemperatur über dem β-Umwandlungspunkt
liegt, wird eine nadelförmige Struktur gebildet. Wenn es
wichtig ist, dass ein Element äquiaxiale Körner
aufweist und industriell stabil und bezüglich der Formbarkeit
und der mechanischen Eigenschaften zufrieden stellend ist, ist die
Obergrenze für die Anlasstemperatur der β-Umwandlungspunkt
oder niedriger.
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Effekt des Al-Gehalts
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Der
Al-Gehalt muss nicht unter 0,30 Massen-% liegen, wie es vorstehend
erwähnt worden ist, wenn eine Titanlegierung eine äquiaxiale
Kornstruktur mit vergleichsweise groben Körnern mit einer
mittleren Korngröße von 15 μm oder mehr
aufweist. Die äquiaxiale Struktur von vergleichsweise groben
Kristallkörnern unterdrückt die Verschlechterung
der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit, die durch Al
erzeugt wird, so dass die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
ent sprechend verbessert wird. Dieser Effekt ist stärker, wenn
die mittlere Korngröße der Titanlegierung größer
ist.
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Verfahren zur Messung der
Kristallkorngröße
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Der
Begriff der Kristallkorngröße, der in der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, bezeichnet eine mittlere Korngröße
in einem Schnitt entlang einer Walzrichtung (L), in der die Titanlegierung
gewalzt wird. Eine Oberfläche eines Schnitts eines Prüfkörpers
(Teststück), der als Probe von einer Titanlegierungsplatte
genommen worden ist, wird mit einer Rauhigkeit zwischen 0,05 und
0,1 mm grob geschliffen, die geschliffene Oberfläche wird
auf Spiegelglanz gebracht und dann wird die Oberfläche
geätzt. Die geätzte Oberfläche wird unter einem
optischen Mikroskop bei 100-facher Vergrößerung
untersucht. Die Größen von Körnern in
der Oberfläche werden in der vorhergehenden Richtung durch
Linienschnittverfahren gemessen. Die Länge einer Messlinie
beträgt 0,95 mm. Fünf Felder mit jeweils drei
Linien werden untersucht. Folglich beträgt die Gesamtlänge einer
Messlinie 0,95 × 15 mm. Die mittlere Korngröße
von zehn mittleren Korngrößen von gemessenen Korngrößen
von zehn optionalen Teilen in einem Mittelteil der Titanlegierungsplatte,
ausschließlich eines vorderen Endteils und eines hinteren
Endteils der Platte, wird als die mittlere Korngröße
der Titanlegierung eingesetzt.
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Nadelförmige Struktur
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Wenn
Anwendungen eine gewisse Verschlechterung der Formbarkeit und der
mechanischen Eigenschaften einer Titanlegierung mit äquiaxialen
Körnern erlauben, kann die Titanlegierung zur weiteren
Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei hohen Temperaturen über 800°C eine nadelförmige Struktur
aufweisen.
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Wie
es vorstehend erwähnt worden ist, muss der Al-Gehalt nicht
unter 0,30 Massen-% liegen, wenn die Titanlegierung eine nadelförmige
Struktur aufweist. Die Verschlechterung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
durch Al kann durch die Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
durch die nadelförmige Struktur kompensiert werden. Die
Titanlegierung wird vollständig mit einer nadelförmigen
Struktur ausgebildet, wenn die Anlasstemperatur höher ist
als der β-Umwandlungspunkt.
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Im
Allgemeinen weisen Titanlegierungen eine äquiaxiale Struktur
auf, da die Titanlegierungen durch ein Endanlassverfahren bei Temperaturen
nicht über dem β-Umwandlungspunkt verarbeitet
werden. Erfindungsgemäß kann die Titanlegierung
mit einer nadelförmigen Struktur anstatt mit äquiaxialen
Körnern gebildet werden, um die Titanlegierung mit einer
hervorragenden Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit auszustatten.
Es gibt keinerlei spezielle Beschränkung bezüglich
des Verfahrens zur Bildung der Titanlegierung mit einer nadelförmigen
Struktur; die Titanlegierung wird z. B. durch Erwärmen
der Titanlegierung für ein Enderwärmen bei einer
Temperatur von nicht unter dem β-Umwandlungspunkt nach
dem Kaltwalzen und Abkühlen der erwärmten Titanlegierung
mit einer nadelförmigen Struktur ausgebildet. Die Titanlegierung
mit einer nadelförmigen Struktur kann erhalten werden,
wenn die Titanlegierung bei einer Temperatur nicht unter dem β-Umwandlungspunkt
durch ein Enderwärmungsverfahren erwärmt wird
(wenn die Enderwärmungstemperatur nicht unter dem β-Umwandlungspunkt
liegt), selbst wenn die Titanlegierung bei einer niedrigen Temperatur
erwärmt wird, bevor sie bei einer Temperatur nicht unter
dem β-Umwandlungspunkt erwärmt und nach dem Kaltwalzen abgekühlt
wird. Beispielsweise kann sogar die Struktur von Coils, Blechen
und verarbeiteten Elementen einer Titanlegierung mit einer äquiaxialen
Struktur, die durch Erwärmen der Titanlegierung bei einer
Temperatur nicht über dem β-Umwandlungspunkt nach
dem Kaltwalzen erhalten worden ist, durch erneutes Erwärmen
der Coils, der Bleche und der verarbeiteten Elemente bei Temperaturen
nicht unter dem β-Umwandlungspunkt in eine nadelförmige
Struktur umgewandelt werden.
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Eine
nadelförmige Struktur, die sich von der äquiaxialen
Struktur unterscheidet, welche die Steuerung der Korngröße
erfordert, kann zwangsläufig (einfach) durch Erwärmen
einer Titanlegierung bei einer Temperatur nicht unter dem β-Umwandlungspunkt
und Abkühlen der erwärmten Titanlegierung ungeachtet
der prozentualen Walzreduktion des Kaltwalzens (ohne Steuerung der
prozentualen Walzreduktion) erzeugt werden. In manchen Fällen
erlauben restriktive Bedingungen bezüglich der Dicke von
Produkten für praktische Anwendungen keine op tionale Auswahl
und Steuerung der prozentualen Walzreduktion des Kaltwalzens. In
einem solchen Fall ist die Auswahl einer nadelförmigen
Struktur, ohne dass an der äquiaxialen Struktur festgehalten wird,
zur Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
geeignet. Das Abkühlen nach dem Erwärmen kann
ein natürliches Abkühlen sein und es ist weder
ein schnelles Abkühlen noch ein erzwungenes Abkühlen
erforderlich.
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Mikrostruktur des Schnitts
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Die
in den 1 und 2 gezeigten Photographien zeigen
die Mikrostruktur von äquiaxial gemachten Körnern
in Schnitten. Die in der 3 gezeigte Photographie zeigt
die Mikrostruktur von nadelförmigen Körnern im
Schnitt. Die 1 und 2 zeigen
die Mikrostruktur von Schnitten einer Titanlegierung, die unter einem
optischen Mikroskop bei 100-facher Vergrößerung
untersucht worden ist. Die 3 zeigt
die Mikrostruktur eines Schnitts einer Titan Titanlegierung, die
unter einem optischen Mikroskop bei 200-facher Vergrößerung
untersucht worden ist.
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Der
Schnitt einer Titanlegierung, der in der 1 gezeigt
ist, weist eine äquiaxiale Struktur auf und die mittlere
Korngröße von Körnern in der äquiaxialen
Struktur beträgt 15 μm oder weniger. Der Schnitt
einer Titanlegierung, der in der 2 gezeigt
ist, weist wie der in der 1 gezeigte
Schnitt eine äquiaxiale Struktur auf. Die mittlere Korngröße
von Körnern in der äquiaxialen Struktur liegt
jedoch in der Größenordnung von 30 μm,
da die Titanlegierung mit einer niedrigen prozentualen Walzreduktion
gewalzt und durch ein Hochtemperatur-Anlassen erwärmt worden
ist. Eine Titanlegierung, die den in der 3 gezeigten
Schnitt aufweist, wurde bei einer Temperatur nicht unter dem β-Umwandlungspunkt
erwärmt und nach dem Erwärmen abgekühlt
und weist eine nadelförmige Struktur auf.
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Die
in der 1 gezeigte Titanlegierung wurde durch Verarbeiten
einer Titanlegierung mit einer Zusammensetzung, die durch Ti-0,5
Si-0,1 Al-0,2 Nb (die Zahlen gegeben den Gehalt in Massenprozent
an) ausgedrückt wird, durch ein Kaltwalzverfahren mit einer
prozentualen Walzreduktion von 40% und einem Anlassen an der Luft
bei 800°C für 6 min hergestellt. Die in der 2 gezeigte
Titanlegierung wurde durch Verarbeiten der gleichen Titanlegierung
durch ein Kaltwalzverfahren mit einer prozentualen Walzreduktion
von 10% und einem Anlassen an der Luft bei 850°C für
6 min hergestellt. Die in der 3 gezeigte
Titanlegierung wurde durch Verarbeiten der gleichen Titanlegierung
durch ein Kaltwalzverfahren mit einer prozentualen Walzreduktion
von 40%, Erwärmen durch ein Erwärmungsverfahren über
dem β-Umwandlungspunkt von etwa 900°C bei 950°C
für 6 min und Abkühlen der erwärmten
Titanlegierung durch ein Abkühlungsverfahren nach dem Erwärmungsverfahren
hergestellt.
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Obwohl
die mittlere Korngröße einer äquiaxialen
Struktur bestimmt werden kann, kann die mittlere Korngröße
einer nadelförmigen Struktur, die in der 3 gezeigt
ist, nicht bestimmt werden. In der vorliegenden Erfindung kann die
nadelförmige Struktur durch die gewöhnliche mittlere
Korngröße und das Seitenverhältnis nur
schwer spezifiziert werden. Die nadelförmige Struktur wird
durch das Herstellungsverfahren, nämlich durch die vorher
durchgeführten Schritte, genau spezifiziert. Diese nadelförmige
Struktur ist eine nadelförmige Struktur, die durch ein
Wärmebehandlungsverfahren erzeugt worden ist, bei dem eine
Titanlegierung bei einer Temperatur nicht unter der β-Umwandlungstemperatur
erwärmt wird. Wie es vorstehend erwähnt worden ist,
kann die Titanlegierung durch ein Niedertemperatur-Wärmebehandlungsverfahren
vor und nach dem Wärmebehandlungsverfahren, bei dem die
Titanlegierung bei einer Temperatur nicht unter dem β-Umwandlungspunkt
erwärmt und die erwärmte Titanlegierung abgekühlt
wird, verarbeitet werden.
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Herstellungsverfahren
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Obwohl
ein Verfahren zur Herstellung der Titanlegierung der vorliegenden
Erfindung das vorstehend genannte bevorzugte Herstellungsverfahren
ist und Bedingungen zum selektiven Erzeugen einer gewünschten
Struktur unterliegt, kann die Titanlegierung durch ein gewöhnliches
Herstellungsverfahren hergestellt werden, das ein Barrenformverfahren,
ein Warmschmiedeverfahren, ein Warmwalzverfahren, ein Anlassverfahren,
ein Kaltwalzverfahren und ein Anlassverfahren oder ein Wärmebehandlungsverfahren
umfasst. Eine bevorzugte Struktur zur Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
wird, wie es vorstehend erwähnt worden ist, durch Ändern
der Bedingungen für das Kaltwalzen und das Anlassen oder
die Wärmebehandlung selektiv erzeugt.
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Oberflächenbehandlung
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Da
die so hergestellte Titanlegierung eine hervorragende Oxidationsbeständigkeit
bei hohen Temperaturen in der Größenordnung von
etwa 850°C aufweist, kann sie ohne Verarbeitung durch ein
Oberflächenbehandlungsverfahren verwendet werden. Die Titanlegierung
kann Anstelle der Verwendung mit der freiliegenden blanken Oberfläche
mit verschiedenen Oberflächenbehandlungsverfahren verarbeitet
werden.
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Vorzugsweise
weist eine durch ein Oberflächenbehandlungsverfahren gebildete
Beschichtung eine hervorragende Oxidationsbeständigkeit
bei hohen Temperaturen in der Größenordnung von
etwa 850°C auf. Eine Beschichtung mit solchen Eigenschaften,
die durch ein Oberflächenbehandlungsverfahren gebildet
worden ist, ist ein Organometallverbindungsfilm mit einer mittleren
Dicke im Bereich von 10 bis 100 μm im trockenen Zustand
und einem Al-Gehalt im Bereich von 30 bis 90 Massen-% im trockenen
Zustand.
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Der
Organometallverbindungsfilm ist ein stabiler, einfach handhabbarer
Organometallverbindungsfilm mit niedriger Toxizität aus
Titanacetylacetonat, Zirkoniumacetylacetonat, Chromacetat, Silikon,
Silica-Sol, Aluminiumoxid-Sol und Aluminiumisopropoxid, der Al-Flocken
oder Al-Teilchen enthält.
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Die
Oberfläche der Titanlegierung der vorliegenden Erfindung
wird mit einem Film aus einer wässrigen Lösung
oder Lösungsmittellösung oder einer Dispersion
einer Organometallverbindung mit einem vorgegebenen Al-Gehalt mit
einem bekannten Verfahren beschichtet, wie z. B. einem Beschichtungsverfahren
oder einem Tauchverfahren, und der Film wird bei einer Temperatur
von nicht mehr als 200°C getrocknet. Wenn der Film bei
einer Temperatur von nicht mehr als 200°C getrocknet wird,
wird eine höhere Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
erwartet. Wenn der Film bei einer hohen Temperatur von nicht weniger
als 200°C getrocknet wird, härtet der Film schnell
und die Al-Flocken oder Al-Teilchen werden mit vielen Hohlräumen,
die in dem Film ausgebildet sind, fixiert. Die Hohlräume
er möglichen das Eindringen von Sauerstoff durch den Film
und es ist schwierig, die Titanlegierung mit einer hervorragenden
Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit auszustatten. Wenn
der Film bei einer Temperatur von nicht mehr als 200°C
getrocknet wird, härtet der Film nach und nach, wodurch
sich die Al-Flocken oder die Al-Teilchen in dem Film bewegen können,
so dass Hohlräume gefüllt werden. Folglich weist
der Film keine Hohlräume auf und es kann eine hervorragende
Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit bereitgestellt werden.
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Der
Organometallverbindungsfilm weist eine Dicke im Bereich von 10 bis
100 μm im trockenen Zustand und einen Al-Gehalt im Bereich
von 30 bis 90 Massen-% im trockenen Zustand auf. Wenn die mittlere Dicke
(Filmdicke) im trockenen Zustand unter 10 μm liegt, ist
die Titanbasis aufgrund von Defekten, wie z. B. kleinen Löchern,
einer korrosiven Atmosphäre ausgesetzt, die Abriebtoleranz
des Films ist sehr klein und der Film kann keine Schutzfunktion
ausüben und ist als Schutzfilm nutzlos.
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Wenn
die mittlere Dicke (Filmdicke) im trockenen Zustand über
100 μm liegt, neigt der Film aufgrund der darin induzierten
Belastung zum Ablösen. Folglich liegt die mittlere Dicke
im trockenen Zustand im Bereich von 10 bis 100 μm. Die
mittlere Dicke ist der Mittelwert von zehn gemessenen Dickedaten
von zehn Teilen eines Schnitts des Films, die durch Untersuchen
unter einem optischen Mikroskop bestimmt worden sind.
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Wenn
der mittlere Al-Gehalt des Films im trockenen Zustand unter 30 Massen-%
liegt, ist der Effekt auf die weitere Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
nicht zufrieden stellend. Wenn der mittlere Al-Gehalt des Films
in einem trockenen Zustand über 90 Massen-% beträgt,
ist die Festigkeit des Films unzureichend und somit reißt
der Film auf einer frühen Stufe der Anwendung aufgrund
von äußeren Kräften und der Kontraktion
der Basis. Folglich liegt der mittlere Al-Gehalt des Films im trockenen
Zustand im Bereich von 30 bis 90 Massen-%. Der mittlere Al-Gehalt
des Films ist der Mittelwert von zehn gemessenen Daten des Al-Gehalts
von zehn Teilen in der Oberfläche oder in einem Schnitt
des Films, die durch EPMA bestimmt worden sind.
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Die
höchste Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
kann erreicht werden, wenn der Film Al (zugesetzt) in Flocken enthält.
Eine Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit bei höheren
Temperaturen kann auch durch die Verwendung von Al-Teilchen oder
eines Gemischs von Al-Flocken und Al-Teilchen erreicht werden. Der
Film verbessert die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei hohen Temperaturen in der Größenordnung von
850°C, da der Al-enthaltende Film gegen eine Hochtemperaturoxidation
beständig ist, und es wird davon ausgegangen, dass das
in der Basis enthaltene Titan und das in dem Film enthaltende Al
eine Wechselwirkung eingehen und eine Schicht bilden, die gegen
eine Hochtemperaturoxidation beständig ist, wenn die Titanlegierung
hohen Temperaturen ausgesetzt wird.
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Die
vorliegende Erfindung wird mittels Beispielen konkret beschrieben.
Es sollte beachtet werden, dass die folgenden Beispiele nicht beschränkend
sind, geeignete Änderungen in den Beispielen innerhalb
des Schutzbereichs der vorstehend und nachstehend genannten Hauptpunkte
durchgeführt werden können und solche Änderungen
vom technischen Schutzbereich der vorliegenden Erfindung umfasst
sind.
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Beispiel 1
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Die
Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit von kaltgewalzten
Titanplatten, die jeweils die in den Tabellen 1 und 2 gezeigten
Zusammensetzungen aufweisen, bei einer hohen Temperatur von 850°C
wurde bewertet. Insbesondere wurden Barren mit den in den Tabellen
1 und 2 gezeigten Zusammensetzungen und einem Gewicht von etwa 120
g unter Verwendung eines KnopfLichtbogenofens hergestellt. Gereinigte
Abfälle von reinem Titan des Typs 1 gemäß JIS
wurden als Titanbeschickung verwendet. Jeder Barren wurde durch herkömmliche
Warmschmiede, Warmwalz- und Anlassverfahren verarbeitet und dann
wurde der Barren mit einem Kaltwalzverfahren bei einer vorgegebenen
prozentualen Walzreduktion verarbeitet, so dass eine kaltgewalzte
Platte erhalten wurde. Die kaltgewalzte Platte wurde entfettet und
bei einer vorgegebenen Temperatur unter vorgegebenen Bedingungen
angelassen, so dass ein kaltgewalztes Blech mit einer Dicke von
2 mm erhalten wurde. Prüfkörper mit einer Dicke
von 2 mm, einer Breite von 25 mm und einer Länge von 25
mm wurden als Proben von den kaltgewalzten Blechen entnommen.
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Steuerung der mittleren Korngröße
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Die
Titanlegierungen, deren Prüfkörper mittlere Korngrößen
von nicht mehr als 10 μm aufwiesen (in den Tabellen 1 und
2 durch „< 10"
angegeben), von den in den Tabellen 1 und 2 gezeigten Titanlegierungen wurden
bei einer prozentualen Walzreduktion von etwa 40%, die in einem
Bereich der prozentualen Walzreduktion für ein herkömmliches
Kaltwalzen liegt, kaltgewalzt und durch Vakuumanlassen bei 800°C
für 6 min verarbeitet.
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Die
Titanlegierungen, deren Prüfkörper mittlere Korngrößen
von mehr als 15 μm aufwiesen, von den in den Tabellen 1
und 2 gezeigten Titanlegierungen wurden bei niedrigen prozentualen
Walzreduktionen, die aus solchen in einem Bereich von nicht mehr
als 20% ausgewählt wurden und nicht in einem gewöhnlichen Bereich
gemäß der gewünschten mittleren Korngrößen
und -qualitäten lagen, kaltgewalzt und durch Vakuumanlassen
bei Temperaturen, die aus solchen in einem Bereich von 825°C
bis zu dem β-Umwandlungspunkt ausgewählt worden
sind, für 6 min verarbeitet.
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Nadelförmige Struktur
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Ein
Testmaterial wurde durch Unterziehen einer Platte, die durch Kaltwalzen
bei einer prozentualen Walzreduktion von etwa 40% in einem gewöhnlichen
Bereich erhalten worden ist, einem Vakuumerwärmen über
dem β-Umwandlungspunkt bei 950°C für
6 min erhalten. Die Struktur eines Prüfkörpers,
der von diesem Testmaterial als Probe entnommen worden ist, war
vollständig nadelförmig.
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Steuerung des mittleren Si-Gehalts
einer Oberflächenschicht
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Ein
Testmaterial mit einer Si-angereicherten Oberflächenschicht
mit einem mittleren Si-Gehalt von 0,5 Atom-% oder darüber
wurde hergestellt. Ein Material wurde einem Kaltwalzen bei einer
prozentualen Walzreduktion von etwa 40% unterzogen. Das kaltgewalzte
Material wurde einem Anlassen an der Luft bei 850°C für 6
min anstelle eines Vakuumanlassens unterzogen. Zur Entfernung einer
kontaminierten Oberflächenschicht mit einer Dicke von mehreren
Mikrometern, die mit Sauerstoff, Kohlenstoff und dergleichen von
der Titanlegierung kontaminiert war, wurde die Titanlegierung für
1 min in ein geschmolzenes Salz eingetaucht, das auf 600°C
erhitzt worden ist und 55 Massen-% NaNO3,
35 Massen-% NaOH und andere Substanzen, einschließlich
KCl und NaCl, enthielt, und die Titanlegierung wurde in eine wässrige
Lösung, die auf 60°C erwärmt worden ist
und 1 Massen-% Hf und 20 Massen-% HNO3 enthielt,
zum Beizen zur Entfernung einer Schicht mit einer Dicke von 50 μm
von jeder Seite der Platte eingetaucht. Die gebeizte Platte wurde
sofort nach dem Beizen zur Reinigung für 2 min in intensiv
bewegtes fließendes Wasser eingetaucht und dann wurde die
Platte 3 min in gerührtes heißes Wasser, das auf
80°C erwärmt worden ist, für ein Heißwasserreinigen
eingetaucht, so dass ein Testmaterial erhalten wurde.
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Nach
dem Anlassen wurde ein Beizverfahren unter den vorstehend genannten
Bedingungen durchgeführt, um eine Oberflächenschicht
mit einer Dicke von 100 μm (50 μm von jeder Seite)
zu entfernen, um kontaminierte Oberflächenschichten (angereicherte
Schichten), die mit Sauerstoff, Kohlenstoff und dergleichen aufgrund
der Wechselwirkung der Oberflächen mit Walzwerköl
während des Kaltwalzens verunreinigt waren, vollständig
zu entfernen. Das Testmaterial wurde durch ausreichendes Eintauchen
in fließendes Wasser und Heißwasserreinigen gereinigt,
um die Verminderung des Si-Gehalts der Oberfläche durch
die Abscheidung eines dicken Oxidfilms und eines Verunreinigungsfilms
aus Verunreinigungen, die in der Beizlösung enthalten sind,
aufgrund eines unzureichenden Reinigens nach dem Beizen zu verhindern.
Es wird davon ausgegangen, dass die vorstehend genannten Verfahren
den Si-Gehalt der Oberflächenschicht relativ erhöhen.
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Die
mittlere Korngröße von Prüfkörpern
von Testmaterialien, die unter den vorstehend genannten Herstellungsbedingungen
hergestellt worden sind, betrug 10 μm oder weniger. Ein
Prüfkörper mit einer mittleren Korngröße
von mehr als 15 μm wurde durch Kaltwalzen unter Verwendung
einer prozentualen Walzreduktion von 20% oder weniger hergestellt.
Eine noch niedrigere prozentuale Walzreduktion wurde eingesetzt,
um einen Prüfkörper mit einer noch größeren
mittleren Korngröße zu erhalten. Die Si-Anreicherung
einer Oberflächenschicht eines Prüfkörpers
mit einer nadelförmigen Struktur wurde durch Durchführen
des Anlassens an der Luft über dem β-Umwandlungspunkt
bei 950°C für 6 min und der vorstehend genannten
Verfahren für die Si-Anreicherung der Oberflächenschicht
unter den vorstehend genannten Bedingungen erreicht.
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Jeder
Prüfkörper wurde mit dem folgenden Verfahren analysiert,
um den Si-Gehalt der Oberflächenschicht zu bestimmen. Der
Prüfkörper wurde mehrere Minuten einer Ultraschallreinigung
in Aceton unterzogen, um Verunreinigungen, einschließlich Öl,
die an der Oberfläche anhafteten, vor der Analyse zu entfernen. Der
Prüfkörper wurde mit einem EPMA-Analysegerät
(JXA-8900RL, Nippon Denshi-sha) analysiert. Zur Analyse wurden eine
500-fache Vergrößerung und eine Beschleunigungsspannung
von 15 kV verwendet. Elemente, die in der Oberfläche vorlagen,
wunden mittels qualitativer Analyse identifiziert und die jeweiligen
Mengen der Elemente, die in der Oberfläche vorlagen, wurden
durch eine halbquantitative Analyse unter Verwendung eines ZAF-Verfahrens
bestimmt.
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Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
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Die
Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit wurde durch einen
Hochtemperatur-Oxidationstest bewertet. Das Gewicht jedes der Prüfkörper
wurde vor und nach dem Aussetzen des Prüfkörpers
einer Hochtemperaturatmosphäre mit mehr als 800°C
bei 850°C für 100 Stunden gemessen. Die Gewichtszunahme
des Prüfkörpers, die durch den Hochtemperatur-Oxidationstest
verursacht wurde, nämlich eine Oxidationsgewichtszunahme
(mg/cm2), wurde bestimmt. Es wurde festgelegt,
dass die Prüfkörper mit einer niedrigeren Oxidationsgewichtszunahme
eine bessere Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit aufwiesen.
Das Gewicht von Oxidverzunderungen, die sich von dem Prüfkörper
ablösten, wurde zu dem gemessenen Gewicht addiert. Die Messdaten
sind in den Tabellen 1 und 2 gezeigt.
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Wie
es aus den Tabellen 1 und 2 ersichtlich ist, wiesen die Prüfkörper
1 bis 11 der Beispiele der vorliegenden Erfindung, welche die geforderten
Bedingungen für die Zusammensetzung, die gemäß der
vorliegenden Erfindung erforderlich sind, erfüllten, und
die Prüfkörper 12 bis 26 und 27 bis 35, welche
die geforderten Bedin gungen für die Struktur oder die geforderten
Bedingungen für die Si-Oberflächenanreicherung,
die gemäß der vorliegenden Erfindung erforderlich
sind, erfüllten, eine hervorragende Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei 850°C auf.
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Effekt der Zusammensetzung
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Die
Prüfkörper 1 bis 11 der vorliegenden Erfindung
wiesen eine äquiaxiale Struktur von feinen Körnern mit
einer mittleren Korngröße von weniger als 10 μm
und Zusammensetzungen auf, die den geforderten Bedingungen genügten.
Der Prüfkörper 3 der vorliegenden Erfindung, der
nur Si enthielt und einen Si-Gehalt nahe an der Untergrenze des
Si-Gehalts von 0,15 Massen-% aufwies, war bezüglich der
Prüfkörper 4 und 5, die einen höheren
Si-Gehalt aufwiesen, bezüglich der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei 850°C schlechter, was den Effekt von Si, die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
zu verbessern, bewies. Der Prüfkörper 5 wies einen
Si-Gehalt nahe an der Obergrenze des Si-Gehalts von 2 Massen-% und
eine Vickers-Härte von Hv 230 auf, was um Hv 50 bis Hv
80 über der Vickers-Härte anderer Prüfkörper
lag. Es wurde erwartet, dass die Titanlegierung des Prüfkörpers
5 nur schwer zu einem Abgasrohr geformt werden kann.
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Der
Prüfkörper 2, der einen vergleichsweise hohen
Al-Gehalt aufweist, wies eine schlechtere Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei 850°C als der Prüfkörper 1 auf, der
den gleichen Si-Gehalt und einen vergleichsweise niedrigen Al-Gehalt
aufwies, da eine Tendenz zum Ablösen der Oxidverzunderungen
des Prüfkörpers 2 vorlag. Die Signifikanz der
Beschränkung des Al-Gehalts auf einen Wert von unter 0,30
Massen-% zur Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
wurde durch die vorstehend genannten Daten und durch Daten bezüglich
Prüfkörpern von Vergleichsbeispielen mit einem übermäßig
hohen Al-Gehalt, die später beschrieben werden, verifiziert.
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Die
Prüfkörper 6 bis 11 enthalten Nb, Mo und Cr in
einer Kombination mit Si und weisen verglichen mit dem Prüfkörper
1, der nur Si enthält und den gleichen Si-Gehalt aufweist,
eine relativ hervorragende Hochtemperatur- Oxidationsbeständigkeit
bei 850°C auf, was den Effekt von Nb, Mo und Cr auf die
Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
der Titanlegierung verifiziert.
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Effekt der Korngröße
und des Si-Gehalts der Oberflächenschicht
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Die
Prüfkörper 12 bis 26 der Beispiele der vorliegenden
Erfindung wiesen eine äquiaxiale Struktur und verschiedene
mittlere Korngrößen und Oberflächenschichten
auf, die sich bezüglich des Si-Gehalts voneinander unterschieden.
Durch die vergleichende Untersuchung der Prüfkörper
12 bis 14, der Prüfkörper 15 und 16, der Prüfkörper
17 und 18 und der Prüfkörper 22 und 24 wurde gefunden,
dass die Prüfkörper, die größere
mittlere Korngrößen von 15 μm oder darüber
aufweisen, eine höhere Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei 850°C aufwiesen, was den Effekt von groben Kristallkörnern
zur Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bewies.
-
Obwohl
die Prüfkörper 15 bis 18 der Beispiele, die grobe
Kristallkörner aufwiesen, einen hohen Al-Gehalt von 0,30
Massen-% oder mehr aufwiesen, wiesen die Prüfkörper
15 bis 18 eine hervorragende Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei 850°C auf, die jedoch etwas schlechter war als diejenige
der Prüfkörper 12 bis 14 der Beispiele, die grobe
Kristallkörner und einen Al-Gehalt von 0,30 Massen-% oder
weniger aufwiesen, was den Effekt von groben Kristallkörnern
auf die Unterdrückung des nachteiligen Effekts des Al-Gehalts zur
Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bewies.
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Obwohl
die Prüfkörper 25 und 26 der Beispiele, die einen
Al-Gehalt von mehr als 0,30 Massen-% aufwiesen, eine hervorragende
Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit bei 850°C
aufwiesen, war diese etwas schlechter als diejenige der Prüfkörper
23 und 24 der Beispiele, die einen Al-Gehalt von 0,30 Massen-% und eine
Si-angereicherte Oberflächenschicht aufwiesen, was den
Effekt des Unterdrückens des nachteiligen Effekts des Al-Gehalts,
der durch die Si-Anreicherung der Oberflächenschicht verursacht
worden ist, auf die Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei höheren Temperaturen bewies.
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Effekt der nadelförmigen
Struktur
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Die
Prüfkörper 27 bis 35 der Beispiele der vorliegenden
Erfindung, die in der Tabelle 2 gezeigt sind, weisen eine nadelförmige
Struktur auf und unterscheiden sich voneinander bezüglich
der Zusammensetzung und des mittleren Si-Gehalts der Oberflächenschicht.
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Obwohl
die Prüfkörper 28, 30 und 31 einen Al-Gehalt von
mehr als 0,30 Massen-% aufwiesen, wiesen die Prüfkörper
28, 30 und 31 eine hervorragende Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei 850°C auf, die jedoch etwas schlechter war als diejenige
der Prüfkörper 27 und 29, die einen Al-Gehalt
von 0,30 Massen-% oder weniger aufwiesen, was den Effekt der nadelförmigen
Struktur auf die Unterdrückung des nachteiligen Effekts
eines Al-Gehalts zur Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei höheren Temperaturen bewies.
-
Der
Prüfkörper 35 des Beispiels mit einer Oberflächenschicht
mit einem erhöhten Si-Gehalt ist verglichen mit dem Prüfkörper
27 des Beispiels, das keinen erhöhten Si-Gehalt aufweist,
bezüglich der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei 850°C hervorragend, was den kombinierten Effekt der
nadelförmigen Struktur und der Si-Anreicherung der Oberflächenschicht
auf die Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei höheren Temperaturen bewies.
-
Die
Prüfkörper 32 und 33 der Beispiele der vorliegenden
Erfindung, die Nb, Mo und Cr in einer Kombination mit Si enthielten,
waren bezüglich der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei 850°C verglichen mit dem Prüfkörper
29 des Beispiels, der nur Si enthielt und den gleichen Si-Gehalt
aufwies, relativ hervorragend, was den kombinierten Effekt der nadelförmigen
Struktur und des Einbeziehens von Nb, Mo und Cr auf die Verbesserung
der Titanlegierung bei höheren Temperaturen zeigt.
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Vergleichsbeispiele
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Die
Prüfkörper 36 bis 40, die in der Tabelle 2 gezeigt
sind, waren diejenigen der Vergleichsbeispiele. Die Prüfkörper
36 bis 40 waren bezüglich der Hochtempera tur-Oxidationsbeständigkeit
bei 850°C viel schlechter als die Prüfkörper
der Beispiele der vorliegenden Erfindung.
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Obwohl
die Prüfkörper 36 bis 40 der Vergleichsbeispiele
einen Al-Gehalt von 0,30 Massen-% oder weniger aufwiesen, hatten
diese einen übermäßig niedrigen Si-Gehalt.
Insbesondere wiesen die Prüfkörper 37 bis 40 eine
viel schlechtere Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei 850°C auf, obwohl zur Bildung der Prüfkörper
36 bis 40 Maßnahmen zum Zusetzen von Nb, Mo und Cr und
zur Bildung einer nadelförmigen Struktur von groben Kristallkörnern
ergriffen wurden. Folglich wurde verglichen mit den vorstehend genannten Mitteln
der starke Effekt von Si auf die Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei 850°C bewiesen.
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Die
Prüfkörper 41 und 42 der Vergleichsbeispiele wiesen
einen übermäßig hohen Si-Gehalt und eine Vickers-Härte
im Bereich von Hv 280 bis Hv 300 auf, die um Hv 50 bis Hv 70 höher
war als die Vickers-Härte des Prüfkörpers
5 des Beispiels mit einem Si-Gehalt an der Obergrenze. Daher wurde
erwartet, dass es unmöglich ist, durch Formen der Prüfkörper
41 und 42 Abgasrohre zu bilden. Folglich wurde die Signifikanz der Obergrenze
des Si-Gehalts verifiziert.
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Die
Prüfkörper 43 und 44 der Vergleichsbeispiele wiesen
eine äquiaxiale Struktur feiner Kristallkörner mit
einer mittleren Korngröße von unter 10 μm,
Oberflächenschichten, die nicht mit Si angereichert waren,
und einen übermäßig hohen Al-Gehalt auf,
der höher war als die Obergrenze des Al-Gehalts. Folglich
wiesen die Prüfkörper 43 und 44 eine sehr schlechte
Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit bei 850°C
auf. Folglich wurde die Signifikanz der Beschränkung des
Al-Gehalts auf Werte unter 0,30 Massen-% bezüglich der
Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei 850°C durch die Eigenschaften der Prüfkörper
43 und 44 und der Prüfkörper der Beispiele der
vorliegenden Erfindung, die einen hohen Al-Gehalt aufweisen, bewiesen.
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Die
Prüfkörper 45 und 46 der Vergleichsbeispiele enthielten übermäßig
viel Sauerstoff und Eisen mit einem Sauerstoffgehalt und einem Eisengehalt,
welche die vorgegebenen Obergrenzen für Verunreinigungen überstiegen.
Daher wiesen die Prüfkörper 45 und 46 eine sehr
schlechte Formbarkeit auf. Es wurde erwartet, dass die Bildung von
Abgasrohren durch Formen der Prüfkörper 45 und
46 unmöglich ist.
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Die
Prüfkörper 36 bis 46 der Vergleichsbeispiele wurden
mit einem Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeitstest bei
einer vergleichsweise niedrigen Temperatur von 800°C getestet,
wobei es sich um das herkömmliche Kriterium zur Bewertung
der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit handelte. Die
Oxidationsgewichtszunahme jedes der Prüfkörper,
die durch den Hochtemperatur-Oxidationstest verursacht wurde, war
um einen Wert im Bereich von etwa 2 bis etwa 15 mg/cm2 vermindert.
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Oberflächenbehandelte
Titanlegierung
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Einige
Titanlegierungen der vorliegenden Erfindung, die aus den in den
Tabellen 1 und 2 gezeigten Titanlegierungen ausgewählt
sind, wurden jeweils mit Al-enthaltenden Organometallverbindungsfilmen
beschichtet und die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
dieser Filme wurde getestet. Die Testergebnisse sind in der Tabelle
3 gezeigt.
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Insbesondere
wurden Prüfkörper der Titanlegierungen der vorliegenden
Erfindung, die jeweils mit dem Film beschichtet waren, einem Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeitstest
unter den gleichen Bedingungen, wie sie vorstehend erwähnt
worden sind, unterzogen und eine Oxidationsgewichtszunahme A von
jedem der Prüfkörper wurde gemessen. Das Verhältnis
der Oxidationsgewichtszunahme A zu der Oxidationsgewichtszunahme
B des Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeitstests der
in der Tabelle 1 oder 2 gezeigten Titanlegierung, die der Titanlegierung
der vorliegenden Erfindung entspricht (ohne Filmbeschichtung), nämlich das
Oxidationsgewichtszunahmeverhältnis A/B, wurde berechnet,
um die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit des Films
zu bewerten. Es wurde davon ausgegangen, dass der Effekt des Films
auf die Verstärkung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
stark war und dass der Film eine hohe Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
aufwies, wenn das Oxidationsgewichtszunahmeverhältnis A/B
niedrig ist. in der Tabelle 3 steht ein Kreis für einen
Prüfkörper mit einem Oxidationsgewichtszunahmeverhältnis
A/B von 0,4 oder weniger, ein Dreieck steht für einen Prüfkörper
mit einem Oxidationsgewichtszunahmeverhältnis A/B im Bereich
von über 0,45 bis 0,65 und ein Kreuz steht für
einen Prüfkörper mit einem Oxidationsgewichtszunahmeverhältnis A/B
im Bereich über 0,65.
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Der
Prüfkörper des vorstehend genannten Beispiels
wurde mit einem Film mit einer Dicke im trockenen Zustand und einem
Al-Gehalt im trockenen Zustand gemäß der Tabelle
3 beschichtet. Der Prüfkörper wurde durch Eintauchen
des Prüfkörpers in eine Lösung, die durch
Mischen eines nicht-modifizierten Silikonharzes, das Aluminiumflocken
enthielt, und eines organischen Lösungsmittes hergestellt
worden ist, mit dem Film beschichtet. Der beschichtete Prüfkörper wurde
entweder mit (1) einem Trocknungsverfahren, das ein Vortrocknungsverfahren,
mit dem der Prüfkörper 15 min bei 120°C
erwärmt wurde, und ein Fertigtrocknungsverfahren, mit dem
der Prüfkörper 30 min bei 190°C erwärmt
wurde, umfasste (Trocknungstemperatur: 190°C in der Tabelle
3), oder mit (2) einem Trocknungsverfahren, das ein Vortrocknungsverfahren,
mit dem der Prüfkörper 15 min bei 120°C
erwärmt wurde, und ein Fertigtrocknungsverfahren, mit dem
der Prüfkörper 30 min bei 210°C erwärmt
wurde, umfasste (Trocknungstemperatur: 210°C in der Tabelle
3), getrocknet.
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Wie
es aus der Tabelle 3 ersichtlich ist, wiesen die Organometallverbindungsfilme
der Prüfkörper 48 und 55 bis 57, die jeweils eine
mittlere Dicke im trockenen Zustand in dem vorstehend genannten
bevorzugten Bereich von 10 bis 100 μm und einen Al-Gehalt
im trockenen Zustand im Bereich von 30 bis 90 Massen-% aufwiesen,
eine hervorragende Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
auf. Die Oxidationsgewichtszunahmen der Prüfkörper,
die jeweils mit den zufrieden stellenden Filmen beschichtet waren,
welche durch den Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeitstest
bestimmt worden sind, waren geringer als diejenigen von entsprechenden
Titanlegierungen, die in den Tabellen 1 bzw. 2 gezeigt sind, und
die Differenz zwischen jeder der erstgenannten Oxidationsgewichtszunahmen
und jeder der letztgenannten Oxidationsgewichtszunahmen waren relativ
groß, was die hervorragende Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
der Filme bewies.
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Die
Prüfkörper 47 und 49, die jeweils mit einem Film
mit einer mittleren Dicke beschichtet sind, die gleich der Ober-
oder Untergrenze des bevorzugten Bereichs ist, die Prüfkörper
50 und 51, die jeweils mit einem Film mit einem Al-Gehalt im trockenen
Zustand beschichtet sind, der gleich der Ober- oder Untergrenze des
bevorzugten Bereichs ist, und der Prüfkörper 52,
der bei einer übermäßig hohen Trocknungstemperatur außerhalb
des bevorzugten Bereichs getrocknet worden ist, waren bezüglich
der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit verglichen mit
den Prüfkörpern 53 und 54, die jeweils mit einem
Film außerhalb dieser bevorzugten Bereiche beschichtet
waren, zufrieden stellend, und bezüglich der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
den Prüfkörpern 48 und 55 bis 57, die mit den
Filmen mit Filmbedingungen innerhalb der vorstehend genannten bevor zugten
Bereiche beschichtet waren, unterlegen.
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Daraus
ergibt sich die Signifikanz der vorstehend genannten bevorzugten
Filmbildungsbereiche und der vorstehend genannten bevorzugten Trocknungsbedingungsbereiche
für die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
der Filme.
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Zweite Ausführungsform
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Eine
zweite Ausführungsform und Gründe für
Beschränkungsbedingungen werden konkret beschrieben. Reines
Titan in einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform
weist eine nadelförmige Struktur auf, die durch Erwärmen
von reinem Titan bei einer Temperatur nicht unter dem β-Umwandlungspunkt
erzeugt wird.
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Reines Titan
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Bei
dem reinen Titan kann es sich um gewöhnliche Arten von
reinem Titan vom Typ 4 bis zum Typ 1 gemäß JIS
mit einer Titanreinheit von 99,5 Massen-% oder mehr handeln. Dabei
weist das reine Titan vom Typ 1 gemäß JIS eine
Reinheit von 99,8 Massen-% oder mehr auf und das reine Titan vom
Typ 2 gemäß JIS weist eine Reinheit von 99,7 Massen-%
oder mehr auf.
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Struktur von reinem Titan
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Technisch
reines Titan, das durch ein herkömmliches Verfahren hergestellt
wird, wird durch ein Endanlassverfahren bei einer Temperatur des β-Umwandlungspunkts
oder darunter nach dem Kaltwalzen verarbeitet und weist eine äquiaxiale
Struktur auf. Das reine Titan der vorliegenden Erfindung ist anstelle
einer äquiaxialen Struktur mit einer nadelförmigen
Struktur ausgebildet, so dass das reine Titan mit einer hervorragenden Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
ausge-stattet wird. Bezüglich des Verfahrens zur Erzeugung
einer nadelförmigen Struktur gibt es keine speziellen Beschränkungen.
Beispielsweise kann eine nadelförmige Struktur durch Erwärmen
von kaltgewalztem reinen Titan bei einer Temperatur des β-Umwandlungspunkts oder
darüber und Abkühlen des erwärmten reinen
Titans erzeugt werden. Eine nadelförmige Struktur kann durch
erneutes Erwärmen eines Werkstücks, wie z. B.
eines Coils, eines Blechs oder eines Elements, aus reinem Titan
mit einer äquiaxialen Struktur, das bei einer Temperatur
am β-Umwandlungspunkt oder darunter nach dem Kaltwalzen
angelassen worden ist, bei einer Temperatur am β-Umwandlungspunkt
oder darüber und Abkühlen des erwärmten
Werkstücks erzeugt werden. Die nadelförmige Struktur
kann erzeugt werden, wenn die Enderwärmungstemperatur am β-Umwandlungspunkt
oder darüber Liegt. Das erwärmte reine Titan kann durch
jedwedes von Luftkühlen, Wasserkühlen und Ofenkühlen
abgekühlt werden.
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Mikrostruktur eines Schnitts
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Die 4 ist
eine Photographie, welche die Mikrostruktur eines Schnitts von reinem
Titan vom Typ 2 mit einer nadelförmigen Struktur zeigt.
Die 5 ist eine Photographie, welche die Mikrostruktur
eines Schnitts von reinem Titan vom Typ 2 mit einer äquiaxialen
Struktur als Vergleichsbeispiel zeigt.
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Das
in der 4 gezeigte reine Titan ist das Beispiel 2 der
vorliegenden Erfindung, das in der Tabelle 4 gezeigt ist, und ist
durch Kaltwalzen von reinem Titan vom Typ 2 bei einer prozentualen
Walzreduktion von 40%, Erwärmen des kaltgewalzten reinen
Titans über dem β-Umwandlungspunkt bei 950°C
für 6 min. an der Luft und Abkühlen des erwärmten
reinen Titans durch natürliches Abkühlen hergestellt
worden.
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Das
in der 4 gezeigte reine Titan ist das Vergleichsbeispiel
5, das in der Tabelle 4 gezeigt ist, und ist durch Kaltwalzen von
reinem Titan vom Typ 2 bei einer prozentualen Walzreduktion von
40% und Erwärmen des kaltgewalzten reinen Titans bei 800°C
für 6 min für ein Anlassen an der Luft hergestellt
worden.
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Die
mittlere Korngröße der in der 4 gezeigten
nadelförmigen Struktur kann nicht so bestimmt werden, wie
dies bei einer äquiaxialen Struktur durchgeführt
wird. Daher ist es schwierig, eine nadelförmige Struktur
mit herkömmlichen Mitteln, wie z. B. der mittleren Korngröße
und dem Seitenverhältnis, zu definieren. Die nadelförmige
Struktur der vorliegenden Erfindung kann durch das Herstellungsverfahren,
nämlich die durchgeführten Schritte zur Herstellung
der nadelförmigen Struktur, genau definiert werden. Die
nadelförmige Struktur wird durch ein Erwärmungsverfahren
erzeugt, bei dem reines Titan bei einer Temperatur am β-Umwandlungspunkt
oder darüber erwärmt wird.
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Selektive Erzeugung einer
Struktur
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Wie
es vorstehend erwähnt worden ist, hängt die selektive
Erzeugung einer nadelförmigen Struktur oder einer äquiaxialen
Struktur von der Erwärmungstemperatur des Endanlassverfahrens
ab. Eine nadelförmige Struktur kann zwangsläufig
in der gesamten Oberfläche eines Titanmaterials erzeugt
werden, wenn kaltgewalztes reines Titan bei einer Temperatur am β-Umwandlungspunkt
oder darüber erwärmt wird und das erwärmte
reine Titan ungeachtet der prozentualen Walzreduktion des Kaltwalzens
abgekühlt wird. Eine äquiaxiale Struktur kann
zwangsläufig erzeugt werden, wenn eine kaltgewalzte reine
Titanlegierung bei einer Temperatur am β-Umwandlungspunkt
oder darunter erwärmt wird. Eine nadelförmige
Struktur kann selbst dann erzeugt werden, wenn das reine Titan nicht
bei einer Temperatur des β-Umwandlungspunkts oder darüber
erwärmt wird und bei einer niedrigen Temperatur in einem
Zeitraum zwischen dem Kaltwalzen und dem Abkühlen erwärmt
wird, mit der Maßgabe, dass das reine Titan in einer letzten
Stufe bei der Temperatur am β-Umwandlungspunkt oder darüber
erwärmt wird, d. h. wenn die Enderwärmungstemperatur
am β-Umwandlungspunkt oder darüber liegt. Gewöhnliches
technisch reines Titan mit einer äquiaxialen Struktur kann
verarbeitet werden, so dass reines Titan mit einer nadelförmigen
Struktur (das für die vorliegende Erfindung verwendet wird) erhalten
wird.
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Herstellungsverfahren
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Reines
Titan wird durch ein herkömmliches Verfahren hergestellt
(Verfahren zur Herstellung von technisch reinem Titan, einschließlich
Barrengießen, Warmschmieden, Warmwalzen, Anlassen, Kaltwalzen
und gegebenenfalls Anlassen oder Wärmebehandeln, wobei
das Erwärmen des reinen Titans bei der Temperatur am β-Umwandlungspunkt
oder darüber nach dem Kaltwalzen ausgeschlossen ist, und
Abkühlen des erwärmten reinen Titans.
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Oberflächenbehandlung
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Das
so hergestellte reine Titan der vorliegenden Erfindung weist eine
hervorragende Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit in
der Größenordnung von etwa 800°C auf
und kann somit ohne Verarbeiten durch eine Oberflächenbehandlung
verwendet werden. Reines Titan, das mit verschiedenen Oberflächenbehandlungen
verarbeitet worden ist, kann anstelle der Verwendung mit dessen
freiliegender blanker Oberfläche verwendet werden.
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Es
ist bevorzugt, dass ein Film, der durch eine Oberflächenbehandlung
gebildet worden ist, eine hervorragende Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
in der Größenordnung von etwa 800°C aufweist.
Vorzugsweise handelt es sich bei einem Film, der durch eine Oberflächenbehandlung
gebildet worden ist und eine solche Eigenschaft aufweist, um einen
Organometallverbindungsfilm mit einer mittleren Dicke im Bereich
von 10 bis 100 μm im trockenen Zustand und einem Al-Gehalt
im Bereich von 30 bis 90 Massen-% im trockenen Zustand.
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Der
Organometallverbindungsfilm ist ein stabiler, einfach handhabbarer
Organometallverbindungsfilm mit niedriger Toxizität aus
Titanacetylacetonat, Zirkoniumacetylacetonat, Chromacetat, Silikon,
Silica-Sol, Aluminiumoxid-Sol und Aluminiumisopropoxid, der Al-Flocken
oder Al-Teilchen enthält.
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Vorzugsweise
wird das reine Titan der vorliegenden Erfindung mit einer Beschichtungslösung,
d. h. einer wässrigen Lösung oder Lösungsmittellösung
oder einer Dispersion der Organometallverbindung mit einem vorgegebenen
Al-Gehalt, mit einem bekannten Verfahren beschichtet, wie z. B.
einem Beschichtungsverfahren oder einem Tauchverfahren, und der
Film, der das reine Titan beschichtet, wird bei 200°C oder
weniger getrocknet. Es wird erwartet, dass das Erwärmen
des Films bei 200°C oder weniger einen Film bereitstellt,
der eine noch höhere Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bereitstellt.
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Obwohl
dies von der Art des Films abhängt, härtet der
Film schnell und die Al-Flocken oder Al-Teilchen werden mit vielen
Hohlräumen, die in dem Film ausgebildet sind, fixiert,
wenn der Film, der auf dem reinen Titan gebildet ist, bei einer
Temperatur über 200°C getrocknet wird. Die Hohlräume
ermöglichen das Eindringen von Sauerstoff durch den Film
und es ist schwierig, das reine Titan mit einer hervorragenden Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
auszustatten. Wenn der Film bei 200°C oder weniger getrocknet
wird, erfordert das Trocknungsverfahren eine lange Zeit, Al-Flocken
oder Al-Teilchen bewegen sich, füllen Hohlräume
und es findet eine Härtung statt. Folglich werden die Hohlräume
in dem Film vermindert und der Film weist eine hervorragende Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
auf.
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Der
so getrocknete Organometallverbindungsfilm weist eine mittlere Dicke
im Bereich von 10 bis 100 μm im trockenen Zustand und einen
mittleren Al-Gehalt im Bereich von 30 bis 90 Massen-% auf. Wenn
die mittlere Dicke (Filmdicke) im trockenen Zustand unter 10 μm
liegt, ist die Titanbasis aufgrund von Defekten, wie z. B. kleinen
Löchern, einer korrosiven Atmosphäre ausgesetzt,
die Abriebtoleranz des Films ist sehr klein und der Film kann keine
Schutzfunktion ausüben und ist als Schutzfilm nutzlos.
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Wenn
die mittlere Dicke (Filmdicke) im trockenen Zustand über
100 μm liegt, neigt der Film aufgrund der darin induzierten
Belastung zum Ablösen. Folglich liegt die mittlere Dicke
im trockenen Zustand im Bereich von 10 bis 100 μm. Die
mittlere Dicke ist der Mittelwert von zehn gemessenen Dickedaten
von zehn Teilen eines Schnitts des Films, die durch Untersuchen
unter einem optischen Mikroskop bestimmt worden sind.
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Wenn
der mittlere Al-Gehalt des Films im trockenen Zustand unter 30 Massen-%
liegt, ist der Effekt auf eine weitere Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
nicht zufrieden stellend. Wenn der mittlere Al-Gehalt des Films
in einem trockenen Zustand über 90 Massen-% beträgt,
ist die Festigkeit des Films unzureichend und somit reißt
der Film auf einer frühen Stufe der Anwendung aufgrund
von äußeren Kräften und der Kontraktion
der Basis. Folglich liegt der mittlere Al-Gehalt des Films im trockenen
Zustand im Bereich von 30 bis 90 Massen-%. Der mittlere Al-Gehalt
des Films ist der Mittelwert von zehn gemessenen Daten des Al-Gehalts
von zehn Teilen in der Oberfläche oder in einem Schnitt
des Films, die durch EPMA bestimmt worden sind.
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Die
höchste Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
kann erreicht werden, wenn der Film Al (zugesetzt) in Flocken enthält.
Eine Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit bei höheren
Temperaturen kann auch durch die Verwendung von Al-Teilchen oder
eines Gemischs von Al-Flocken und Al-Teilchen erreicht werden. Der
Film (die Beschichtung) verbessert die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei hohen Temperaturen, da der Al-enthaltende Film gegen eine Hochtemperaturoxidation
beständig ist, und es wird davon ausgegangen, dass Al,
das in dem Film enthalten ist, und das in der Basis enthaltene Titan
eine Wechselwirkung eingehen und eine Schicht bilden, die gegen
eine Hochtemperaturoxidation beständig ist, wenn das reine
Titan hohen Temperaturen ausgesetzt wird.
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Die
vorliegende Erfindung wird mittels Beispielen konkreter beschrieben.
Es sollte beachtet werden, dass die folgenden Beispiele nicht beschränkend
sind, geeignete Änderungen in den Beispielen innerhalb
des Bereichs der vorstehend und nachstehend genannten Hauptpunkte
durchgeführt werden können und solche Änderungen
vom technischen Schutzbereich der vorliegenden Erfindung umfasst
sind.
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Beispiel 2
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Die
Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit von kaltgewalzten
Platten aus reinem Titan, die jeweils die in JIS angegebenen Zusammensetzungen,
die in der Tabelle 4 gezeigt sind, aufwiesen, wurde bewertet. Prüfkörper
mit einer Dicke von 2 mm, einer Breite von 25 mm und einer Länge
von 25 mm wurden als Proben von Platten aus reinem Titan der Typen
1, 2, 3 und 4 gemäß JIS entnommen. Die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
der Prüfkörper wurde nach dem Verändern
der Struktur der Prüfkörper bewertet.
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Jede
der kaltgewalzten Platten aus reinem Titan wurde über dem β-Umwandlungspunkt
bei 950°C 6 min durch Erwärmen an der Luft erwärmt,
die erwärmte Platte aus reinem Titan wurde durch natürliches
Kühlen abgekühlt und die abgekühlte Platte
aus reinem Titan wurde mit einem gewöhnlichen Verfahren
unter Verwendung von geschmolzenem Salz und Salpetersäure-Fluorwasserstoffsäure
von Verzunderungen befreit. Proben, die von den so verarbeiteten
kaltgewalzten Platten entnommen worden sind, wiesen eine nadelförmige Struktur
auf.
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Prüfkörper
von Vergleichsbeispielen wurden von den vorstehend beschriebenen
Platten aus technisch reinem Titan entnommen.
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Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
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Die
Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit wurde durch einen
Hochtemperatur-Oxidationstest bewertet. Eine Oxidationsgewichtszunahme
(mg/cm2) jedes Prüfkörpers,
die durch den Hochtemperatur-Oxidationstest verursacht worden ist,
wurde aus dem Gewicht des Prüfkörpers, das vor
und nach dem Aussetzen des Prüfkörpers der Hochtemperaturatmosphäre
mit 800°C für 100 Stunden gemessen worden ist,
bestimmt. Es wurde festgelegt, dass die Prüfkörper
mit einer niedrigeren Oxidationsgewichtszunahme eine bessere Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
aufwiesen. Die Messergebnisse sind in der Tabelle 4 gezeigt.
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Wie
es aus der Tabelle 4 ersichtlich ist, wiesen die Prüfkörper
1 bis 4 der Beispiele der vorliegenden Erfindung, die durch Verarbeiten
des reinen Titans der Typen 1 bis 4 hergestellt worden sind, eine
nadelförmige Struktur und eine sehr gute und eine hervorragende
Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit auf.
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Die
Prüfkörper 5 bis 8 der Vergleichsbeispiele, die
von dem reinen Titan der Typen 1 bis 4 als Proben entnommen worden
sind, wiesen eine äquiaxiale Struktur auf und waren bezüglich
der Prüfkörper 1 bis 4 im Hinblick auf die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
viel schlechter.
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Das
reine Titan der Typen 1 bis 4 mit einer nadelförmigen Struktur
und das reine Titan der Typen 1 bis 4 mit einer äquiaxialen
Struktur unterscheiden sich bezüglich der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit stark
voneinander. Es wurde bewiesen, dass die nadelförmige Struktur
einen starken Effekt auf die Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
hat. Tabelle 4
Prüfkörper Nr. | Kategorie | Reines Titan |
| | In
JIS festgelegte Zusammensetzung | Erwärmungstemperatur
nach dem Kaltwalzen | Struktur | Mittlere Korngröße (μm) | Oxidationszunahme
B (mg/cm2) |
1 | Beispiele | Klasse
1 | β-Umwandlungspunkt oder
darüber | nadelförmig | - | 9,9 |
2 | Klasse
2 | β-Umwandlungspunkt oder
darüber | nadelförmig | - | 10,2 |
3 | Klasse
3 | β-Umwandlungspunkt oder
darüber | nadelförmig | - | 12,7 |
4 | Klasse
4 | β-Umwandlungspunkt oder
darüber | nadelförmig | - | 13,9 |
5 | Vergleichsbeispiele | Klasse
1 | Unterhalb des β-Umwandlungspunkts | äquiaxial | 30 | 22,7 |
6 | Klasse
2 | Unterhalb des β-Umwandlungspunkts | äquiaxial | 22 | 24,5 |
7 | Klasse
3 | Unterhalb des β-Umwandlungspunkts | äquiaxial | 16 | 26,2 |
8 | Klasse
4 | Unterhalb des β-Umwandlungspunkts | äquiaxial | 11 | 26,9 |
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Oberflächenbehandeltes
reines Titan
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Ein
Teil des reinen Titans der vorliegenden Erfindung, der aus dem in
der Tabelle 4 gezeigten reinen Titan ausgewählt worden
ist, wurde jeweils mit Al-enthaltenden Organometallverbindungsfilmen
beschichtet und die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
dieser Filme wurde getestet. Die Testergebnisse sind in der Tabelle
5 gezeigt.
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Insbesondere
wurden Prüfkörper des reinen Titans der vorliegenden
Erfindung, die jeweils mit dem Film beschichtet waren, einem Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeitstest
unter den gleichen Bedingungen, wie sie vorstehend erwähnt
worden sind, unterzogen und eine Oxidationsgewichtszunahme A von
jedem der Prüfkörper wurde gemessen. Das Verhältnis
der Oxidationsgewichtszunahme A zu der Oxidationsgewichtszunahme
B des Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeitstests des
in der Tabelle 4 gezeigten reinen Titans, das dem reinen Titan der
vorliegenden Erfindung entspricht (ohne Filmbeschichtung), nämlich
das Oxidationsgewichtszunahmeverhältnis A/B, wurde berechnet,
um die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit des Films
zu bewerten. Es wurde davon ausgegangen, dass der Effekt des Films
auf die Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
stark war und dass der Film eine hohe Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
aufwies, wenn das Oxidationsgewichtszunahmeverhältnis A/B
niedrig ist. In der Tabelle 5 steht ein Kreis für einen
Prüfkörper mit einem Oxidationsgewichtszunahmeverhältnis
A/B von 0,5 oder weniger, ein Dreieck steht für einen Prüfkörper
mit einem Oxidationsgewichtszunahmeverhältnis A/B im Bereich
von über 0,5 bis 0,7 und ein Kreuz steht für einen
Prüfkörper mit einem Oxidationsgewichtszunahmeverhältnis
A/B im Bereich über 0,7.
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Der
Prüfkörper des vorstehend genannten Beispiels
wurde mit einem Film mit einer Dicke im trockenen Zustand und einem
Al-Gehalt im trockenen Zustand gemäß der Tabelle
5 beschichtet. Der Prüfkörper wurde durch Eintauchen
des Prüfkörpers in eine Lösung, die durch
Mischen eines nicht-modifizierten Silikonharzes, das Aluminiumflocken
enthielt, und eines organischen Lösungsmittel hergestellt
worden ist, mit dem Film beschichtet. Der beschichtete Prüfkörper
wurde entweder mit (1) einem Trocknungsverfahren, das ein Vortrocknungsverfahren,
mit dem der Prüfkörper 15 min bei 120°C
erwärmt wurde, und ein Fertigtrocknungsverfahren, mit dem
der Prüfkörper 30 min bei 190°C erwärmt
wurde, umfasste (Trocknungstemperatur: 120°C in der Tabelle
5), oder mit (2) einem Trocknungsverfahren, das ein Vortrocknungsverfahren,
mit dem der Prüfkörper 15 min bei 120°C
erwärmt wurde, und ein Fertigtrocknungsverfahren, mit dem
der Prüfkörper 30 min bei 210°C erwärmt
wurde, umfasste (Trocknungstemperatur: 210°C in der Tabelle
5), getrocknet.
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Wie
es aus der Tabelle 5 ersichtlich ist, wiesen die Organometallverbindungsfilme
der Prüfkörper 10 und 17 bis 19, die jeweils eine
mittlere Dicke im trockenen Zustand in dem vorstehend genannten
bevorzugten Bereich von 10 bis 100 μm und einen Al-Gehalt
im trockenen Zustand im Bereich von 30 bis 90 Massen-% aufwiesen,
eine hervorragende Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
auf. Die Oxidationsgewichtszunahmen der Prüfkörper,
die jeweils mit den zufrieden stellenden Filmen beschichtet waren,
welche durch den Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeitstest
bestimmt worden sind, waren geringer als diejenigen von entsprechendem
reinen Titan, das in der Tabelle 4 gezeigt ist, was die hervorragende
Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit der Filme bewies.
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Die
Prüfkörper 9 und 11, die jeweils mit einem Film
mit einer mittleren Dicke beschichtet sind, die gleich der Ober-
oder Untergrenze des bevorzugten Bereichs ist, die Prüfkörper
12 und 13, die jeweils mit einem Film mit einem Al-Gehalt im trockenen
Zustand beschichtet sind, der gleich der Ober- oder Untergrenze
des bevorzugten Bereichs ist, oder der Prüfkörper
14, der bei einer übermäßig hohen Trocknungstemperatur
außerhalb des bevorzugten Bereichs getrocknet worden ist,
waren bezüglich der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
verglichen mit den Prüfkörpern 15 und 16, die
jeweils mit einem Film außerhalb dieser bevorzugten Bereiche
beschichtet waren, zufrieden stellend, und bezüglich der
Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit den Prüfkörpern
10 und 17 bis 19, die mit den Filmen mit Filmbedingungen innerhalb
der vorstehend genannten bevorzugten Bereiche beschichtet waren,
unterlegen.
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Daraus
ergibt sich die kritische Signifikanz der vorstehend genannten bevorzugten
Filmbildungsbereiche und der vorstehend genannten bevorzugten Trocknungsbedingungsbereiche
für die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
der Filme.
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Dritte Ausführungsform
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Eine
dritte Ausführungsform und Gründe für
Beschränkungsbedingungen werden konkret beschrieben. Jedes
der oberflächenbehandelten Titanmaterialien aus reinem
Titan oder einer Titanlegierung in der dritten Ausführungsform
weist eine gestrahlte Oberflächenschicht auf, die durch
Strahlen unter Verwendung von Aluminiumoxidteilchen verarbeitet
worden ist. Die gestrahlte Oberflächenschicht weist einen
mittleren Aluminiumgehalt von 4 Atom-% oder mehr auf.
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Gestrahlte
Oberflächenschicht, die durch Strahlen unter Verwendung
von Aluminiumoxidteilchen gebildet worden ist
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Gemäß der
vorliegenden Erfindung wird das Titanmaterial durch ein Strahlverfahren
unter Verwendung von Aluminiumoxidteilchen verarbeitet, um die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
des Titanmaterials bei hohen Temperaturen von mehr als 800°C
(nachstehend einfach als Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bezeichnet) zu verbessern. Bei dem Strahlverfahren wird ein Hochgeschwindigkeitsstrom
von Aluminiumoxidteilchen auf die Oberfläche des Titanmaterials
gespritzt. Die Aluminiumoxidteilchen werden in die Oberfläche
des Titanmaterials aus reinem Titan oder einer Titanlegierung eingebracht,
so dass eine Oberflächenschicht gebildet wird, die Aluminiumoxid
als eine Hauptkomponente und die Titanbasis integriert enthält. Wie
es vorstehend erwähnt worden ist, verbessert die Oberflächenschicht,
die Aluminiumoxid als eine Hauptkomponente und die Titanbasis integriert
enthält, die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei hohen Temperaturen von mehr als 800°C, wie z. B. bei
850°C.
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Mittlerer Aluminiumgehalt
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Der
Aluminiumgehalt der Oberflächenschicht, die darin eingebettete
Aluminiumoxidteilchen enthält (gestrahlte Oberflächenschicht)
soll bei 4 Atom-% oder darüber liegen. Wenn der mittlere
Aluminiumgehalt unter 4 Atom-% liegt, ist der Aluminiumoxidgehalt
der gestrahlten Oberflächenschicht, die durch das Strahlverfahren
unter Verwendung von Aluminiumoxidteilchen gebildet worden ist, unzureichend
und das Titanmaterial aus reinem Titan oder einer Titanlegierung
weist eine unzureichende Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit auf.
Ferner vermindert sich die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit.
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Bezüglich
des mittleren Aluminiumgehalts gibt es keine Obergrenze. Je höher
der mittlere Aluminiumgehalt ist, desto höher wird der
erwartete Effekt zur Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
sein. Die Obergrenze des Aluminiumgehalts hängt von dem
Vermögen des Strahlverfahrens ab und ist durch die Verarbeitungsbedingungen
beschränkt. Das in dem Patentdokument 6 beschriebene Verfahren
verarbeitet die Oberfläche der Titanlegierung durch ein
Strahlverfahren unter Verwendung von harten Teilchen aus Aluminiumoxid
oder dergleichen. Dieses Strahlverfahren soll Hohlräume
in einer Al-enthaltenden Schicht füllen, wie z. B. einer
Schicht, die durch ein Heißtauch-Al-Plattieren gebildet
worden ist, und nicht-plattierte Teile durch die komprimierende
Wirkung der harten Strahlteilchen bedecken und ist zweifellos von
der vorliegenden Erfindung verschieden, bei der Aluminiumoxid in
die Oberfläche von Titan durch Strahlen eingebracht wird. Das
Aluminiumoxid, das in dem Strahlverfahren des Patentdokuments 8
verwendet wird, fällt nach dem Auftreffen auf die Al-enthaltende
Oberflächenschicht ab.
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Messung des mittleren Aluminiumgehalts
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Die
mittlere Aluminiumkonzentration (Gehalt in Atomprozent) der gestrahlten
Oberflächenschicht kann durch die quantitative Analyse
der gestrahlten Oberfläche durch eine wellendispersive
Spektroskopie (WDS), die in eine Röntgenelektronensondenmikroanalyse
(EPMA) einbezogen ist, gemessen werden. Insbesondere wird ein Testteil
der Oberflächenschicht, der analysiert werden soll, bei
einer Vergrößerung im Bereich einer 500-fachen
bis 1000-fachen Vergrößerung vergrößert,
Elemente, die in dem Testteil enthalten sind, werden durch eine
qualitative Analyse qualitativ bestimmt und die Elementgehalte können
durch Quantifizieren der Elemente durch eine halbquantitative Analyse
unter Verwendung eines ZAF-Verfahrens bestimmt werden. Obwohl die
Elementgehalte der Oberflächenschicht von der Eindringtiefe
des für die Analyse verwendeten Elektronenstrahls abhängig
sind, liegt die Eindringtiefe des Elektronenstrahls im Bereich von
etwa 1 bis etwa 2,5 μm, wenn die Beschleunigungsspannung
für die Analyse auf 15 kV festgelegt ist. Der mittlere
Aluminiumgehalt der Oberflächenschicht, das im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung genannt worden ist, ist der mittlere
Aluminiumgehalt einer Oberflächenschicht mit einer Dicke
im Bereich von etwa 1 bis etwa 2,5 μm. In der folgenden
Beschreibung basiert der mittlere Aluminiumgehalt der gestrahlten
Oberflächenschicht auf dieser Definition.
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Dicke der gestrahlten Oberflächenschicht
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Die
gestrahlte Oberflächenschicht ist kein Film oder keine
Schicht mit einer kontinuierlichen Dicke und es besteht eine Tendenz
dahingehend, dass es sich um diskontinuierliche Filme oder Schichten
mit stark unterschiedlichen Dicken handelt. Daher werden die tatsächlichen
Dicken der gestrahlten Oberflächenschicht gemessen, der
Mittelwert der gemessenen Dicken wird für eine Quantifizierung
berechnet, oder es ist es sehr schwierig, eine bevorzugte Dicke
numerisch zu bestimmen. Selbst wenn es sich bei der gestrahlten
Oberflächenschicht um Filme oder Schichten mit einer kontinuierlichen
Dicke handelt, ist eine Quantifizierung sehr schwierig, da die Dicken
sehr unterschiedlich sind. Es ist bevorzugt, dass die mittlere Dicke
der gestrahlten Oberflächenschicht, die durch Berechnen
des Mittelwerts der gemessenen Dicken von optionalen Teilen der Oberfläche
von Titan, die durch die Untersuchung eines Schnitts unter einem
optischen Mikroskop bei einer Vergrößerung in
der Größenordnung einer 100-fachen Vergrößerung
bestimmt worden sind, ungeachtet dessen, ob die gestrahlte Oberflächenschicht
ein Film oder eine Schicht mit entweder einer kontinuierlichen Dicke oder
einer diskontinuierlichen Dicke ist, 1 μm oder mehr beträgt.
Wenn die gestrahlte Oberflächenschicht übermäßig
dick ist, ist es möglich, dass das Titanmaterial durch übermäßig
intensives Strahlen verformt wird. Die mittlere Dicke der gestrahlten
Oberflächenschicht liegt nicht über 20 μm.
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Strahlverfahren
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Ein
Strahlverfahren wird ausgewählt, um eine Oberflächenschicht,
die Aluminiumoxid als Hauptkomponente und die Titanbasis integriert
umfasst, durch Einbringen von Aluminiumoxidteilchen in die Oberfläche eines
Titanmaterials aus reinem Ti tan oder einer Titanlegierung zu bilden.
Mit dem Strahlverfahren kann Aluminiumoxid durch Spritzen eines
Hochgeschwindigkeitsstroms aus Aluminiumoxidteilchen auf die Oberfläche des
Titanmaterials in die Basis eingebracht werden. Folglich kann eine
Oberflächenschicht gebildet werden, die Aluminiumoxid als
Hauptkomponente und die Titanbasis integriert enthält.
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Ein
herkömmliches Verdampfungsverfahren, ein herkömmliches
PVD-Verfahren und ein herkömmliches Brennverfahren können
keinen Hochgeschwindigkeitsstrom von Aluminiumoxidteilchen auf die
Oberfläche des Titanmaterials spritzen und somit die Aluminiumoxidteilchen
nicht in die Oberfläche des Titanmaterials einbringen.
Folglich enthält diese Oberflächenschicht kaum
Titan, obwohl eine Oberflächenschicht aus Aluminiumoxid
auf dem Titanmaterial gebildet wird. Daher wird die Oberflächenschicht
von der Titanbasis bezüglich der Zusammensetzung getrennt
oder abgelöst. Folglich kann eine Oberflächenschicht
wie die gestrahlte Oberflächenschicht, die Aluminiumoxid
als eine Hauptkomponente und das Titanmaterial der vorliegenden
Erfindung integriert umfasst, nicht gebildet werden.
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Zur
Bildung der Oberflächenschicht, die Aluminiumoxid als eine
Hauptkomponente und das Titanmaterial der vorliegenden Erfindung
integriert umfasst, liegt ein geeigneter Strahldruck für
das Strahlverfahren im Bereich von 3 bis 7 atm. Wenn der Strahldruck übermäßig
niedrig ist, kann das Aluminiumoxid nicht zufrieden stellend in
die Basis eingebracht werden. Folglich kann eine zufrieden stellende
Oberflächenschicht nicht gebildet werden und die Oberflächenschicht
kann keinen Aluminiumgehalt von 4 Atom-% oder mehr aufweisen. Wenn
der Strahldruck übermäßig hoch ist, wird
das Titanmaterial (die Basis) verformt und die Dicke der Oberflächenschicht
erreicht ein Maximum, selbst wenn der Strahldruck in unnötiger
Weise erhöht wird.
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Aluminiumoxidteilchen
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Die
in der vorliegenden Erfindung für das Strahlen verwendeten
Aluminiumoxidteilchen können ein Aggregat (Pulver) von
Teilchen sein, das ein wirksames Aluminiumoxid enthält.
Ein konkretes Beispiel für ein solches Aggregat muss nicht notwendigerweise
ein Aggregat aus 100% Aluminiumoxidteilchen sein, sondern das Aggregat
kann Oxidteilchen, die von Aluminiumoxidteilchen verschieden sind,
oder Teilchen einer Verbindung enthalten. Es muss nicht jedes Aluminiumoxidteilchen
100% Aluminiumoxid enthalten und es kann ein Oxid, das von Aluminiumoxid
verschieden ist, oder eine Verbindung enthalten.
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Es
ist bevorzugt, dass das Aggregat (Pulver) aus Aluminiumoxidteilchen
80 Massen-% oder mehr Aluminiumoxid (Al2O3) enthält, so dass eine gestrahlte
Oberflächenschicht mit einem mittleren Aluminiumgehalt von
4 Atom-% oder mehr gebildet wird. Wenn das Aggregat aus Aluminiumoxidteilchen
andere Oxidteilchen enthält, wird das Verhältnis
der Menge an Aluminiumoxidteilchen, die jeweils das Aluminiumoxid
in einem hohen Gehalt enthalten, zu dem Gewicht des Aggregats derart
erhöht, dass das Aggregat 80 Massen-% oder mehr Aluminiumoxid
enthält.
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Es
ist bevorzugt, dass jedes der Aluminiumoxidteilchen, die für
das Strahlverfahren verwendet werden, 80 Massen-% oder mehr Aluminiumoxid
(Al2O3) enthält;
d. h. es ist bevorzugt, dass jedes der Aluminiumoxidteilchen ein
anderes Oxid oder eine Verbindung in einem Gehalt von unter 20 Massen-%
enthält. Wenn jedes der Aluminiumoxidteilchen 80 Massen-%
oder mehr Aluminiumoxid (Al2O3)
enthält, kann das Aggregat von Teilchen Aluminiumoxid in
dem vorstehend angegebenen gewünschten Verhältnis
enthalten.
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Oxide
(Verunreinigungen), die von Aluminiumoxid verschieden sind, bei
denen eine Tendenz dahingehend besteht, dass sie in dem Aggregat
enthalten sind, sind Na2O, TiO2,
Fe2O3 und SiO2. Wenn das Aggregat diese Oxide entweder
in Oxidteilchen oder in Komponenten jedes Teilchens enthält,
sollte das Aggregat Aluminiumoxid in dem vorstehend genannten Aluminiumoxidgehalt
enthalten.
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Die
Verwendung eines Gemischs von Aluminiumoxidteilchen und anderen
Teilchen, die kein Aluminiumoxid enthalten, ist von der vorliegenden
Erfindung umfasst, wenn der Beitrag von Aluminiumoxid ein Hauptteil
eines Effekts der Unterdrückung einer Hochtemperatur-Salzschädigungskorrosion
ist.
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Bei
dem Strahlverfahren können käufliche Aluminiumoxidteilchen
verwendet wer den. Es ist jedoch bevorzugt, dass die Aluminiumoxidteilchen
90% oder mehr Aluminiumoxidteilchen mit Teilchengrößen
im Bereich von etwa 180 bis etwa 425 μm enthalten. Wenn
90% oder mehr der Aluminiumoxidteilchen Teilchengrößen
unterhalb der Untergrenze des Bereichs von Teilchengrößen
oder oberhalb derselben aufweisen, ist es schwierig, das Aluminiumoxid
durch Strahlen in die Titanoberfläche einzubringen.
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Im
Allgemeinen können die Aluminiumoxidteilchen durch jedwedes
von bekannten Verfahren hergestellt werden, einschließlich
Verfahren zur direkten Pulverisierung von geschmolzenem Metall,
wie z. B. ein Zerstäubungsverfahren, ein Verfahren des
Rührens von geschmolzenem Metall oder ein Schleuderpulverisierverfahren,
oder mechanische Pulverisierverfahren, wie z. B. ein Stampfmühlenverfahren,
ein Kugelmühlenverfahren, ein Schwingmühlenverfahren
und ein Attoritor Union-Verfahren.
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Einzusetzendes Titanmaterial
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Titanmaterialien
gemäß der vorliegenden Erfindung sind Materialien
aus reinem Titan oder eine Titanlegierung, die in verschiedenen
Formen ausgebildet ist, wie z. B. als Platte, Stab, Draht und Rohr.
Erfindungsgemäß unterliegt das Titanmaterial,
das durch eine Oberflächenbehandlung verarbeitet werden
soll, keinerlei Beschränkungen. Titanlegierungen, wie z.
B. α-Legierungen, α-β-Legierungen und β-Legierungen,
und reines Titan der Typen 1 bis 4 gemäß JIS können
entsprechend der erforderlichen Eigenschaften (mechanische Eigenschaften,
usw.) verwendet werden. Mögliche Titanlegierungen sind
allgemein verwendete Titanlegierungen, einschließlich Ti-1,5A1-,
Ti-0,5A1-0,45Si-0,2Nb-, Ti-6Al-4V-, Ti-3Al-2,5V, Ti-15V-3Al-3Sn-3Cr-
und Ti-1 Cu-Titanlegierungen und Legierungen, die durch Ändern
der jeweiligen Zusammensetzungen dieser Titanlegierungen erhalten
werden.
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Titanmaterial mit hervorragender
Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
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Wenn
ein Titanmaterial speziell zur Bildung von Abgasrohren vorgesehen
ist, ist es bevorzugt, dass das Titanmaterial als ein Basismaterial
(Grundmaterial) die vorstehend beschriebene Titanlegierung oder
das vorstehend beschriebene reine Titan ist, die bzw. das eine hervorragende
Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit aufweist. Bevorzugte
Titanmaterialien mit einer hervorragenden Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
werden nachstehend beschrieben.
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Si-Gehalt
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Der
Zusatz von Si zu einer Titanlegierung in einem Si-Gehalt im Bereich
von 0,15 bis 2 Massen-% verbessert die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei einer hohen Temperatur wie z. B. 850°C. Vorzugsweise
enthält eine Titanlegierung 0,15 bis 2 Massen-% Si und
Titan und unvermeidbare Verunreinigungen als andere Komponenten.
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Silizium
(Si) weist einen Effekt zur Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
auf und verbessert die Hochtemperaturfestigkeit. Daher enthält
die Titanlegierung 0,15 Massen-% oder mehr Si. Ein Si-Gehalt von
mehr als 2 Massen-% verschlechtert die Formbarkeit beträchtlich
und macht das Formen der Titanlegierung zu einem Abgasrohr schwierig.
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Nb, Mo und Cr
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Obwohl
Nb, Mo und Cr weniger wirksam sind als Si, sind Nb, Mo und Cr bezüglich
der Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
wirksam. Ein synergistischer Effekt von Nb, Mo und Cr, die zusätzlich
zu Si enthalten sind (Nb, Mo und Cr, die zusammen mit Si vorliegen),
und Si kann erwartet werden. Folglich kann die Gesamtheit des Si-Gehalts
und des Nb-, des Mo- und des Cr-Gehalts der Titanlegierung 2 Massen-%
betragen. Wenn die Gesamtheit des Si-Gehalts und des Gehalts dieser
Elemente über 2 Massen-% beträgt, verschlechtert
sich die Formbarkeit und das Formen der Titanlegierung zu einem
Abgasrohr ist schwierig.
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Struktur des Titanmaterials
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Das
Titanmaterial, das eine hervorragende Hochtemperatur- Oxidationsbeständigkeit
aufweist, weist zusätzlich zu der vorstehend beschriebenen
Zusammensetzung die folgende bevorzugte Struktur auf. Vorzugsweise
wird bzw. werden eine oder einige der folgenden Maßnahmen,
einschließlich der Bildung einer Oberflächenschicht
mit einem hohen mittleren Si-Gehalt in einer Si-enthaltenden Titanlegierung,
der Bildung eines Titanmaterials mit einer Struktur mit einer großen
mittleren Korngröße und der Bildung eines Titanmaterials
mit einer nadelförmigen Struktur, selektiv eingesetzt.
Ein synergistischer Effekt dieser Strukturarten und der vorstehend
beschriebenen Zusammensetzung kann erwartet werden, wenn diese Arten
der Struktur und die Zusammensetzung in einer Kombination verwendet
werden. Der Zusatz von Al induziert ein Ablösen von Oxidverzunderungen
in einer Atmosphäre mit einer Temperatur von nicht weniger
als 800°C. Daher sollte der Al-Gehalt z. B. unter 0,30
Masse-% liegen. Wenn die vorstehend genannten Maßnahmen,
einschließlich der Bildung einer Oberflächenschicht
mit einem hohen mittleren Si-Gehalt in einer Si-enthaltenden Titanlegierung, der
Bildung eines Titanmaterials mit einer Struktur mit einer großen
mittleren Korngröße und der Bildung eines Titanmaterials
mit einer nadelförmigen Struktur, in einer Kombination
eingesetzt werden, kann der Al-Gehalt zur Einstellung von mechanischen
Eigenschaften bei hohen Temperaturen positiv auf 0,30 Massen-% oder
höher erhöht werden.
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Si-Anreicherung der Oberflächenschicht
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Der
höhere mittlere Si-Gehalt einer Oberflächenschicht
der Si-enthaltenden Titanlegierung verbessert die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
der Titanlegierung effektiver. Es ist bevorzugt, dass die Oberflächenschicht
der Titanlegierung einen mittleren Si-Gehalt von 0,5 Atom-% oder
mehr aufweist. Silizium (Si), das in der Oberflächenschicht
konzentriert ist, kann von Si stammen, das in dem Titan gelöst
ist, oder es kann in einer intermetallischen Verbindung von Ti und
Si, wie z. B. Ti5Si3,
oder einer Verbindung, wie z. B. Si-Oxid oder Siliziumcarbid, vorliegen.
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Grundsätzlich
nimmt der Si-Gehalt der Oberflächenschicht mit zunehmendem
Si-Gehalt der Titanlegierung (der Basis) zu. Es ist möglich,
dass die Oberflächenschicht einer Titanlegierung, die mit
einem herkömmlichen Verfahren hergestellt worden ist, einen
mittleren Si-Gehalt von 0,5 Massen-% oder mehr aufweist. Wenn die
Titanlegierung andererseits mit bestimmten Herstellungsverfahren
hergestellt wird, ist es möglich, dass in manchen Fällen
eine Oberflächenschicht mit einer Dicke von mehreren Mikrometern,
die mit Sauerstoff und Kohlenstoff verunreinigt ist, gebildet wird.
In einem solchen Fall liegt der mittlere Si-Gehalt der Oberflächenschicht
unter 0,5 Atom-% und es ist sehr wahrscheinlich, dass ein hervorragender
Effekt zur Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
nicht erwartet werden kann. Folglich hängt der Si-Gehalt der
Oberflächenschicht der Titanlegierung nicht einfach von
dem Si-Gehalt der Titanlegierung ab. Daher ist es bevorzugt, die
Herstellungsbedingungen selektiv so festzulegen, dass die Bildung
einer kontaminierten Oberflächenschicht, die mit Sauerstoff
und Kohlenstoff kontaminiert ist, vermieden werden kann, so dass
eine Oberflächenschicht mit einem mittleren Si-Gehalt von
0,5 Atom-% oder mehr gebildet wird.
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Eine
mögliche Herstellungsbedingung, durch welche die Bildung
einer kontaminierten Oberflächenschicht vermieden werden
kann, kann ein am Ende eingesetztes Verfahren sein, das eine Oberflächenschicht entfernen
kann, wie z. B. ein Beizverfahren oder ein Fertigstellungsschleifverfahren.
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Der
Si-Gehalt der Oberflächenschicht der Titanlegierung kann
durch die quantitative Analyse der Oberfläche mittels wellendispersiver
Spektroskopie (WDS), die in eine Röntgenelektronensondenmikroanalyse
(EPMA) einbezogen ist, gemessen werden. Insbesondere wird ein Testteil
der Oberflächenschicht, der analysiert werden soll, bei
einer Vergrößerung im Bereich einer 500-fachen
bis 1000-fachen Vergrößerung vergrößert,
Elemente, die in dem Testteil enthalten sind, werden durch eine
qualitative Analyse bestimmt, die jeweiligen Mengen der Elemente
werden durch eine halbquantitative Analyse unter Verwendung eines
ZAF-Verfahrens gemessen und die Elementgehalte werden bestimmt.
Obwohl die Elementgehalte der Oberflächenschicht von der
Eindringtiefe des für die Analyse verwendeten Elektronenstrahls
abhängig ist, liegt die Eindringtiefe des Elektronenstrahls
im Bereich von etwa 1 bis etwa 2,5 μm, wenn die Beschleunigungsspannung
für die Analyse auf 15 kV festgelegt ist. Der Si-Gehalt
der Oberflächenschicht, der im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung genannt worden ist, ist der mittlere Si-Gehalt einer Oberflächenschicht
mit einer Dicke im Bereich von etwa 1 bis etwa 2,5 μm.
In der folgenden Beschreibung basiert der Si-Gehalt der Oberflächenschicht auf
dieser Definition.
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Äquiaxiale Körner
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Eine
Titanlegierung, die mit einem herkömmlichen Verfahren hergestellt
wird, weist eine gewöhnliche äquiaxiale Struktur
auf. Die äquiaxiale Struktur stellt Eigenschaften sicher,
welche die Formbarkeit und die mechanischen Eigenschaften, wie z.
B. die Festigkeit, der Titanlegierung umfassen.
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Mittlere Korngröße
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Die
mittlere Korngröße der Titanlegierung dominiert
die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit der Titanlegierung,
die eine äquiaxiale Struktur aufweist. Eine vergleichsweise
große mittlere Korngröße verbessert die
Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit. Insbesondere macht
sich ein Effekt der Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bemerkbar, wenn die mittlere Korngröße 15 μm
oder mehr beträgt, und wird beträchtlich, wenn
die mittlere Korngröße vorzugsweise 20 μm
oder mehr, mehr bevorzugt 30 μm oder mehr beträgt.
Wenn die mittlere Korngröße übermäßig
groß ist, findet während eines Formverfahrens
ein Aufrauhen der Oberfläche statt. Wenn die Titanlegierung
für Anwendungen eingesetzt werden soll, in denen solche
Bedingungen wichtig sind, liegt die Obergrenze der mittleren Korngröße
im Bereich von etwa 150 bis etwa 200 μm, vorzugsweise in
der Größenordnung von 100 μm.
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Obwohl
der Einfluss der Korngröße auf die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bisher nicht aufgeklärt wurde, wird vermutet, dass die
Korngröße mit einem Mechanismus des Fortschreitens
der Hochtemperatur-Oxidation zusammenhängt. Es ist wahrscheinlich,
dass die Diffusion von Sauerstoff durch die Oberfläche
in ein Material, wenn das Material hohen Temperaturen ausgesetzt
ist, in Korngrenzen stattfindet. Folglich wird vermutet, dass ein
Material mit einer größeren mittleren Korngröße
und weniger Korngrenzen die Hochtemperatur-Oxidation effektiver
unterdrücken kann.
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Obwohl
ein Kaltwalzverfahren, nämlich ein herkömmliches
Verfahren zur Herstellung eines Titanmaterials, verschiedene prozentuale
Walzreduktionen zum Walzen von Materialien mit verschiedenen Qualitäten nutzt,
liegt eine gewöhnliche prozentuale Walzreduktion im Bereich
von etwa 20% bis etwa 70%. Die Anlasstemperatur eines Anlassverfahrens,
das nach dem Kaltwalzverfahren durchgeführt wird, hegt
im Bereich von 600°C bis 800°C. Ein Vakuumanlassverfahren,
bei dem eine lange Anlasszeit im Bereich von mehreren Stunden bis
zehn und mehr Stunden eingesetzt wird, nutzt eine niedrige Anlasstemperatur
im Bereich von etwa 600°C und etwa 700°C. Ein
kontinuierliches Anlass- und Beizverfahren, bei dem eine kurze Verarbeitungszeit eingesetzt
wird, nutzt eine hohe Anlasstemperatur im Bereich von etwa 700°C
und etwa 800°C. Es ist schwierig, Kristallkörner
in einer mittleren Korngröße von 15 μm
oder mehr selbst dann wachsen zu lassen, wenn Titanlegierung kaltgewalzt
und angelassen wird, da die Legierungselemente häufig das
Wachstum von Kristallkörnern behindern.
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Zur
Herstellung einer Titanlegierung, die Kristallkörner mit
einer mittleren Korngröße von 15 μm oder mehr
aufweist, wird in einem Kaltwalzverfahren eine niedrige prozentuale
Walzreduktion von 20% oder weniger und eine hohe Anlasstemperatur
im Bereich von 825°C bis zu dem β-Umwandlungspunkt
eingesetzt. Vorzugsweise beträgt die prozentuale Walzreduktion
15% oder weniger, mehr bevorzugt 10% oder weniger. Eine bevorzugte
Anlasstemperatur liegt im Bereich von 850°C bis zu dem β-Umwandlungspunkt.
Wenn die Anlasstemperatur über dem β-Umwandlungspunkt
liegt, wird eine nadelförmige Struktur gebildet, die später
beschrieben wird. Wenn es wichtig ist, dass ein Element äquiaxiale
Körner aufweist und industriell stabil und bezüglich
der Formbarkeit und der mechanischen Eigenschaften zufrieden stellend
ist, ist die Obergrenze für die Anlasstemperatur der β-Umwandlungspunkt
oder weniger.
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Effekt des Al-Gehalts
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Der
Al-Gehalt muss nicht unter 0,30 Massen-% liegen, wie es vorstehend
erwähnt worden ist, wenn eine Titanlegierung eine äquiaxiale
Struktur mit vergleichsweise groben Körnern mit einer mittleren
Korngröße von 15 μm oder mehr aufweist.
Die äquiaxiale Struktur von vergleichsweise groben Kristallkörnern
unterdrückt die Verschlechterung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit,
die durch Al verursacht wird, so dass die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
entsprechend verbessert wird. Dieser Effekt ist stärker,
wenn die mittlere Korngröße der Titanlegierung
größer ist.
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Verfahren zur Messung der
Kristallkorngröße
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Der
Begriff „Kristallkorngröße", wie er in
der vorliegenden Erfindung verwendet wird, bezeichnet eine mittlere
Korngröße in einem Schnitt entlang einer Walzrichtung
L, in der ein Titanmaterial aus einer Titanlegierung oder aus reinem
Titan gewalzt wird. Eine Oberfläche eines Schnitts eines
Prüfkörpers (Teststück), der als Probe
von einem Titanmaterial genommen worden ist, wird in einer Rauhigkeit
zwischen 0,05 und 0,1 mm grob geschliffen, die geschliffene Oberfläche
wird auf Spiegelglanz gebracht und dann wird die Oberfläche
geätzt. Die geätzte Oberfläche wird unter
einem optischen Mikroskop bei 100-facher Vergrößerung
untersucht. Die Größen von Körnern in
der Oberfläche werden in der Walzrichtung L durch ein Linienschnittverfahren
gemessen. Die Länge einer Messlinie beträgt 0,95
mm. Fünf Felder mit jeweils drei Linien werden untersucht.
Folglich beträgt die Gesamtlänge einer Messlinie
9,95 × 15 mm. Die mittlere Korngröße
von zehn mittleren Korngrößen von gemessenen Korngrößen
von zehn optionalen Teilen in einem Mittelteil der Platte, ausschließlich
eines vorderen Endteils und eines hinteren Endteils der Platte,
wird als die mittlere Korngröße des Titanmaterials
eingesetzt.
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Nadelförmige Struktur
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Wenn
Anwendungen eine gewisse Verschlechterung der Formbarkeit und der
mechanischen Eigenschaften des Titanmaterials aus einer Titanlegierung
oder aus reinem Titan mit äquiaxialen Körnern
erlauben, kann das Titanmaterial zur weiteren Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
eine nadelförmige Struktur aufweisen, die durch Erwärmen
des Titanmaterials am β-Übergangspunkt oder darüber
erzeugt wird.
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Im
Allgemeinen weisen Titanlegierungen eine äquiaxiale Struktur
auf, da die Titanlegierungen durch ein Endanlassverfahren nach dem
Kaltwalzen bei Temperaturen nicht über dem β-Umwandlungspunkt
verarbeitet werden. Erfindungsgemäß kann die Titanlegierung
mit einer nadelförmigen Struktur anstatt von äquiaxialen
Körnern gebildet werden, um die Titanlegierung mit einer
hervorragenden Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit auszustatten.
Es gibt keinerlei spezielle Beschränkung bezüglich
des Verfahrens zur Bildung der Titanlegierung mit einer nadelförmigen
Struktur; die Titanlegierung wird durch Erwärmen der Titanlegierung
am β-Umwandlungspunkt oder darüber mit einer nadelförmigen
Struktur ausgebildet. Die nadelförmige Struktur kann durch
Erwärmen eines kaltgewalzten Titanmaterials am β-Umwandlungspunkt
oder darüber und Abkühlen des erwärmten
Titanmaterials erzeugt werden. Beispielsweise kann sogar die Struktur
von Coils, Blechen und verarbeiteten Elementen einer Titanlegierung
mit einer äquiaxialen Struktur, die durch Erwärmen
der Titanlegierung bei einer Temperatur nicht über dem β-Umwandlungspunkt
nach dem Kaltwalzen erhalten worden ist, durch erneutes Erwärmen
der Coils, der Bleche und der verarbeiteten Elemente bei Temperaturen
nicht unter dem β-Umwandlungspunkt in eine nadelförmige
Struktur umgewandelt werden.
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Wenn
ein Titanmaterial mit einer nadelförmigen Struktur anstatt
einer äquiaxialen Struktur ausgebildet ist, kann die mittlere
Korngröße des Titanmaterials nicht bestimmt werden,
während die mittlere Korngröße einer äquiaxialen
Struktur bestimmt werden kann. Folglich ist es schwierig, die nadelförmige
Struktur durch die mittlere Korngröße und das
Seitenverhältnis, die allgemein verwendet werden, zu spezifizieren.
Die nadelförmige Struktur wird durch das Herstellungsverfahren,
nämlich durch die vorher durchgeführten Schritte,
genau spezifiziert. Es wird definiert, dass diese nadelförmige
Struktur eine nadelförmige Struktur ist, die durch ein Wärmebehandlungsverfahren
erzeugt worden ist, bei dem reines Titan oder eine Titanlegierung
bei einer Temperatur nicht unter der β-Umwandlungstemperatur
erwärmt wird. Wie es vorstehend erwähnt worden
ist, muss der Al-Gehalt nicht unter 0,30 Massen-% liegen, wenn ein
Titanmaterial eine nadelförmige Struktur aufweist. Die
nadelförmige Struktur unterdrückt die Verschlechterung
der Hoch-temperatur-Oxidationsbeständigkeit, die durch
Al verursacht wird, so dass die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
entsprechend verbessert wird.
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Eine
nadelförmige Struktur, die sich von der äquiaxialen
Struktur unterscheidet, welche die Steuerung der Korngröße
erfordert, kann zwangsläufig (einfach) durch Erwärmen
eines Titanmaterials bei einer Temperatur nicht unter dem β-Umwandlungspunkt
und Abkühlen der erwärmten Titanlegierung ungeachtet
der prozentualen Walzreduktion des Kaltwalzens (ohne Steuerung der
prozentualen Walzreduktion) erzeugt werden. In manchen Fällen
erlauben restriktive Bedingungen bezüglich der Dicke von
Produkten für praktische Anwendungen keine optionale Auswahl
und Steuerung der prozentualen Walzreduktion des Kaltwalzens. In
einem solchen Fall ist die Auswahl einer nadelförmigen
Struktur, ohne dass an der äquiaxialen Struktur festgehalten wird,
zur Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
geeignet. Das Abkühlen nach dem Erwärmen kann
ein natürliches Abkühlen sein und es ist weder
ein schnelles Abkühlen noch ein erzwungenes Abkühlen
erforderlich.
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Wie
es vorstehend erwähnt worden ist, muss dann, wenn ein Titanmaterial
mit einer äquiaxialen Struktur mit vergleichsweise groben
Körnern mit einer mittleren Korngröße
von 15 μm oder mehr oder mit einer nadelförmigen
Struktur durch Kaltwalzen des Titanmaterials, Erwärmen
des kaltgewalzten Titanmaterials am β-Umwandlungspunkt
oder darüber und Abkühlen des erwärmten
Titanmaterials gebildet wird, der Al-Gehalt des Titanmaterials nicht
unter 0,30 Massen-% liegen, da die Verschlechterung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit,
die durch Al verursacht wird, bei einer entsprechenden Verbesserung
der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit durch die äquiaxiale
Struktur mit vergleichsweise groben Körnern oder die nadelförmige
Struktur unterdrückt werden kann. Folglich kann dann, wenn
das Titanmaterial eine äquiaxiale Struktur mit vergleichsweise
groben Körnern oder eine nadelförmige Struktur
aufweist, die Summe des Si- und des Al-Gehalts des Titanmaterials
2 Massen-% oder weniger betragen.
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Herstellungsverfahren
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Obwohl
ein Verfahren zur Herstellung des Titanmaterials der vorliegenden
Erfindung das vorstehend genannte bevorzugte Herstellungsverfahren
ist und Bedingungen zum selektiven Erzeugen einer gewünschten
Struktur unterliegt, kann das Titanmaterial durch ein gewöhnliches
Herstellungsverfahren hergestellt werden, das ein Barrenformverfahren,
ein Warmschmiedeverfahren, ein Warmwalzverfahren, ein Anlassverfahren,
ein Kaltwalzverfahren und ein Anlassverfahren oder ein Wärmebehandlungsverfahren
umfasst. Eine bevorzugte Struktur zur Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
wird, wie es vorstehend erwähnt worden ist, durch Ändern
der Bedingungen für das Kaltwalzen und das Anlassen oder
die Wärmebehandlung selektiv erzeugt.
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Die
vorliegende Erfindung wird mittels Beispielen konkreter beschrieben.
Es sollte beachtet werden, dass die folgenden Beispiele nicht beschränkend
sind, geeignete Änderungen in den Beispielen innerhalb
des Schutzbereichs der vorstehend und nachstehend genannten Hauptpunkte
durchgeführt werden können und solche Änderungen
vom technischen Schutzbereich der vorliegenden Erfindung umfasst
sind.
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Beispiel 3
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Eine
der Oberflächen von jedem der Prüfkörper
aus Titanmaterialien, die in den Tabellen 7 und 8 gezeigt sind,
wurde durch ein Strahlverfahren unter Verwendung von einem der drei
Arten von Aluminiumoxidpulvern a bis c, die in der Tabelle 6 gezeigt
sind, verarbeitet. Die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
der gestrahlten Oberflächen der Prüfkörper
bei hohen Temperaturen über 800°C wurde bewertet.
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Herstellung eines Titanmaterials
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Barren
mit den Zusammensetzungen und einem Gewicht von etwa 120 g wurden
unter Verwendung eines Knopf-Lichtbogenofens hergestellt. Jeder
Barren wurde durch herkömmliche Warmschmiede-, Warmwalz-,
Anlass- und Kaltwalzverfahren verarbeitet, so dass ein kaltgewalztes
Blech mit einer Dicke von 2 mm erhalten wurde. Das kaltgewalzte
Blech wurde entfettet und bei einer vorgegebenen Temperatur unter
vorgegebenen Bedingungen angelassen, um dessen Struktur einzustellen.
Prüfkörper mit einer Dicke von 2 mm, einer Breite
von 25 mm und einer Länge von 25 mm wurden als Probe von
den kaltgewalzten Blechen genommen. Gemäß der
Tabelle 8 ist das Material der Prüfkörper 21 bis
24 ein kommerzielles Mehrzweck-Titan und das Material der Prüfkörper
25 bis 29 ist eine kommerzielle Mehrzweck-Titanlegierung. Nur das
reine Titan der Prüfkörper 21 und 22 wurde in
der nachstehend beschriebenen Weise erwärmt, um eine nadelförmige
Struktur zu erzeugen.
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Strahlverfahren
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Bedingungen
für das Strahlverfahren sind in den Tabellen 9 bis 12 gezeigt.
Es wurden Strahldrücke eingesetzt, die in den Tabellen
11 und 12 gezeigt sind. Der Abstand zwischen einer Strahldüse
und der Oberfläche jedes Prüfkörpers
betrug für alle Prüfkörper etwa 5 cm.
Das Aluminiumoxidpulver wurde mit einem Luft-Hochgeschwindigkeitsstrom
wiederholt gegen die Oberfläche des Prüfkörpers
geblasen, bis die Oberfläche des Titanmaterials einheitlich
gestrahlt war. Die Dauer des Strahlverfahrens lag im Bereich von
2 bis 5 s für jede Oberfläche.
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Steuerung der mittleren Korngröße
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Die
Titanmaterialien, deren Prüfkörper mittlere Korngrößen
von nicht mehr als 10 μm aufwiesen (in den Tabellen 6 und
7 als „< 10"
angegeben), von den in den Tabellen 7 und 8 gezeigten Titanmaterialien
wurden bei einer prozentualen Walzreduktion von etwa 40%, wobei
es sich um einen prozentualen Walzreduktionsbereich für
ein herkömmliches Kaltwalzen handelte, kaltgewalzt und
durch Vakuumanlassen bei 800°C für 6 min verarbeitet.
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Die
Titanmaterialien, deren Prüfkörper mittlere Korngrößen
von etwa 15 μm aufwiesen, wurden bei niedrigen prozentualen
Walzreduktionen, die aus solchen in einem Bereich von nicht mehr
als 20% ausgewählt wurden und nicht in einem gewöhnlichen
Bereich gemäß der gewünschten mittleren
Korngrößen lagen, kaltgewalzt und durch Vakuumanlassen
bei Temperaturen, die aus solchen in einem Bereich von 825°C
bis zu dem β-Umwandlungspunkt lagen, für 6 min
verarbeitet. Wenn eine niedrigere prozentuale Walzreduktion für das
Kaltwalzen in dem spezifizierten Bereich ausgewählt wird
und eine höhere Anlasstemperatur einge setzt wird, weisen
Kristallkörner eine größere mittlere
Korngröße auf.
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Nadelförmige Struktur
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Jeder
der Prüfkörper mit einer nadelförmigen
Struktur, die in den Tabellen 7 und 8 gezeigt sind, wurde durch
Unterziehen einer Platte, die durch Kaltwalzen bei einer prozentualen
Walzreduktion von etwa 40% in einem gewöhnlichen Bereich
erhalten worden ist, einem Vakuumerwärmen über
dem β-Umwandlungspunkt bei 950°C für
6 min erhalten. Nur die Struktur des kommerziellen Mehrzweck-Titans
der Prüfkörper 21 und 22 wurde durch dieses Erwärmen
auf eine nadelförmige Struktur eingestellt. Die Struktur
eines Prüfkörpers, der als Probe von diesem Material
entnommen wurde, war vollständig nadelförmig.
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Steuerung des mittleren Si-Gehalts
einer Oberflächenschicht
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Ein
Testmaterial mit einer Si-angereicherten Oberflächenschicht
mit einem mittleren Si-Gehalt von 0,5 Atom-% oder darüber,
das in der Tabelle 7 gezeigt ist, wurde hergestellt. Ein Material
wurde einem Kaltwalzen bei einer prozentualen Walzreduktion von
etwa 40% unterzogen. Das kaltgewalzte Material wurde einem Anlassen
an der Luft bei 850°C für 6 min anstelle des Vakuumanlassens
unterzogen. Zur Entfernung einer kontaminierten Oberflächenschicht
mit einer Dicke von mehreren Mikrometern, die mit Sauerstoff, Kohlenstoff
und dergleichen von der Titanlegierung kontaminiert war, wurde die
Titanlegierung für 1 min in ein geschmolzenes Salz eingetaucht,
das auf 600°C erhitzt worden ist und 55 Massen-% NaNO3, 35 Massen-% NaOH und andere Substanzen,
einschließlich KCl und NaCl, enthielt, und die Titanlegierung
wurde in eine wässrige Lösung, die auf 60°C
erwärmt worden ist und 1 Massen-% Hf und 20 Massen-% HNO3 enthielt, zum Beizen zur Entfernung einer
Schicht mit einer Dicke von 50 μm von jeder Seite der Platte
eingetaucht. Die gebeizte Platte wurde sofort nach dem Beizen zur
Reinigung in intensiv bewegtes fließendes Wasser für
2 min eingetaucht und dann wurde die Platte 3 min in gerührtes
heißes Wasser, das auf 80°C erwärmt worden
ist, für ein Heißwasserreinigen eingetaucht, so
dass ein Testmaterial erhalten wurde. Das Testmaterial wurde durch
Eintauchen in ausreichend fließendes Wasser und ein Heißwasserreinigen
gereinigt, um die Verminderung des Si-Gehalts der Oberfläche durch
die Abscheidung eines dicken Oxidfilms und eines Verunreinigungsfilms
von Verunreinigungen, die in der Beizlösung enthalten sind,
auf der Oberfläche aufgrund eines unzureichenden Reinigens
nach dem Beizen zu verhindern. Es wird davon ausgegangen, dass die
vorstehend beschriebenen Verfahren den Si-Gehalt der Oberflächenschicht
relativ erhöhen.
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Nach
dem Anlassen wurde ein Beizverfahren unter den vorstehend genannten
Bedingungen durchgeführt, um eine Oberflächenschicht
mit einer Dicke von 200 μm (100 μm von jeder Seite)
zu entfernen, um kontaminierte Oberflächenschichten (angereicherte
Schichten), die mit Sauerstoff, Kohlenstoff und dergleichen aufgrund
der Wechselwirkung der Oberflächen mit Walzwerköl
während des Kaltwalzens kontaminiert waren, vollständig
zu entfernen. Da das Testmaterial durch ausreichendes Eintauchen
in fließendes Wasser und Heißwasserreinigen gereinigt
worden ist, wird davon ausgegangen, dass die vorstehend genannten
Verfahren den Si-Gehalt der Oberflächenschicht relativ
erhöhen.
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Die
mittlere Korngröße von Prüfkörpern
von Testmaterialien, die unter den vorstehend genannten Herstellungsbedingungen
hergestellt worden sind, betrug 10 μm oder weniger. Ein
Prüfkörper mit einer mittleren Korngröße
von mehr als 15 μm wurde durch Kaltwalzen unter Verwendung
einer prozentualen Walzreduktion von 20% oder weniger hergestellt.
Eine noch niedrigere Walzreduktion wurde eingesetzt, um einen Prüfkörper mit
einer noch größeren mittleren Korngröße
zu erhalten. Die Si-Anreicherung einer Oberflächenschicht
eines Prüfkörpers mit einer nadelförmigen
Struktur wurde nur durch Ändern der Bedingungen für
das Anlassen und Durchführen des Anlassens an der Luft über
dem β-Umwandlungspunkt bei 950°C für
6 min und der vorstehend genannten Verfahren für die Si-Anreicherung
der Oberflächenschicht unter den vorstehend genannten Bedingungen
erreicht.
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Messung des mittleren Si-Gehaltes
einer Oberflächenschicht
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Jeder
Prüfkörper wurde mit dem folgenden Verfahren analysiert,
um den Si-Gehalt (Atom-%) der Oberflächenschicht zu bestimmen.
Der Prüfkörper wurde mehrere Minuten einer Ultraschallreinigung
in Aceton unterzogen, um Verun renigungen, einschließlich Öl,
die an der Oberfläche anhafteten, vor der Analyse zu entfernen.
Der Prüfkörper wurde mit einem EPMA-Analysegerät
(JXA-8900RL, Nippon Denshi-sha) analysiert. Zur Analyse wurden eine
500-fache Vergrößerung und eine Beschleunigungsspannung
von 15 kV verwendet. Elemente, die in der Oberfläche vorlagen,
wurden mittels qualitativer Analyse identifiziert und die jeweiligen Mengen
der Elemente, die in der Oberfläche vorlagen, wurden durch
eine halbquantitative Analyse unter Verwendung eines ZAF-Verfahrens
bestimmt.
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Messung des mittleren Aluminiumgehalts
einer gestrahlten Schicht
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Die
jeweiligen mittleren Aluminiumgehalte (mittlerer Al-Gehalt (Atom-%)
in den Tabellen) von gestrahlten Schichten, die in den Tabellen
9 bis 12 gezeigt sind, wurden mit dem vorstehend genannten Analyseverfahren
unter Verwendung des EPMA-Analysegeräts gemessen.
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Dicke der gestrahlten Schicht
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Die
jeweiligen Dicken der gestrahlten Schichten der in den Tabellen
9 bis 12 gezeigten Prüfkörper, die durch die Untersuchung
eines Schnitts in der vorstehend beschriebenen Weise bestimmt worden
sind, lagen in einem bevorzugten Dickenbereich von 1 bis 20 μm.
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Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
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Die
Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit der in den Tabellen
9 bis 12 gezeigten Prüfkörper wurde durch einen
Hochtemperatur-Oxidationstest bewertet. Das Gewicht jedes der Prüfkörper
wurde vor und nach dem Aussetzen des Prüfkörpers
gegenüber einer Hochtemperaturatmosphäre mit mehr
als 800°C bei 850°C für 100 Stunden gemessen.
Die Gewichtszunahme, die durch den Hochtemperatur-Oxidationstest
verursacht wurde, nämlich eine Oxidationsgewichtszunahme
(mg/cm2), des Prüfkörpers
wurde bestimmt. Es wurde festgelegt, dass die Prüfkörper
mit einer niedrigeren Oxidationsgewichtszunahme eine bessere Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei 850°C aufwiesen.
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Insbesondere
wurde festgelegt, dass die Prüfkörper mit einer
Gewichtszunahme von 5 mg/cm2 oder weniger
eine ganz hervorragende Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
aufweisen und als Material für einen Auspufftopf akzeptabel
sind, und diese wurden mit ⦿ bezeichnet, und es wurde festgelegt,
dass die Prüfkörper mit einer Gewichtszunahme
von mehr als 5 bis 20 mg/cm2 eine gute Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
aufweisen, jedoch nicht hervorragend sind und als Material für
einen Auspufftopf akzeptabel sind, und diese wurden mit o bezeichnet.
Es wurde festgelegt, dass die Prüfkörper mit einer
Gewichtszunahme von über 20 mg/cm2 bezüglich
der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit für
einen Auspufftopf unzureichend sind, und diese wurden mit × bezeichnet.
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Alle
Prüfkörper der Beispiele der vorliegenden Erfindung,
die in den Tabellen 9, 10 und 11 gezeigt sind, wiesen eine gestrahlte
Schicht auf, die durch das Strahlverfahren unter Verwendung von
Aluminiumoxidteilchen hergestellt worden ist, und die gestrahlten
Schichten wiesen einen mittleren Aluminiumgehalt von 4 Atom-% oder
mehr auf und erfüllten die erforderlichen Bedingungen der
vorliegenden Erfindung. Die Bedingungen für die Strahlverfahren,
die in den Tabellen 9 bis 12 gezeigt sind, lagen in bevorzugten
Bedingungsbereichen.
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Obwohl
die Titangrundmaterialien (Titanbasismaterialien) der Prüfkörper
dieser Beispiele der vorliegenden Erfindung mit denjenigen aller
Prüfkörper der Vergleichsbeispiele, die keine
gestrahlte Schicht aufwiesen, die in den Tabellen 9, 10 und 11 gezeigt
sind, identisch waren, waren die Prüfkörper der
Beispiele, verglichen mit den Prüfkörpern der
Vergleichsbeispiele bezüglich der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei 850°C hervorragend.
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Durch
die Untersuchung der Struktur der gestrahlten Schicht jedes der
Prüfkörper der Beispiele der vorliegenden Erfindung
unter einem optischen Mikroskop bei 100-facher Vergrößerung
wurde gefunden, dass Aluminiumoxidteilchen in der Titanmatrix eingebettet
waren.
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Effekt der Zusammensetzung
und der Struktur
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Die
Titanmaterialien 12, 13 und 19 aller Prüfkörper
der Beispiele der vorliegenden Erfindung (alle Prüfkörper
der Vergleichsbeispiele), die in der Tabelle 9 gezeigt sind, und
aller Prüfkörper der Beispiele der vorliegenden
Erfindung (alle Prüfkörper der Vergleichsbeispiele),
die in der Tabelle 10 gezeigt sind, waren Si-enthaltende Titanlegierungen,
die Si enthielten oder Si in einer Kombination mit Nb, Mo und Cr
enthielten, eine äquiaxiale Struktur mit einer mittleren
Korngröße von 15 μm oder mehr aufwiesen
und eine Si-angereicherte Oberflächenschicht oder eine
nadelförmige Struktur anstelle einer äquiaxialen
Struktur aufwiesen.
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Die
reinen Titanmaterialien 21 und 22 der Prüfkörper
der Beispiele der vorliegenden Erfindung (Prüfkörper
der Vergleichsbeispiele), die in der Tabelle 11 gezeigt sind, wiesen
eine nadelförmige Struktur auf, die durch Erwärmen
von äquiaxialen Körnern gemäß der
Tabelle 8 erzeugt worden sind.
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Obwohl
die Prüfkörper der Vergleichsbeispiele, die in
der Tabelle 9 gezeigt sind, und alle Prüfkörper der
Vergleichsbeispiele, die in der Tabelle 10 gezeigt sind, der Titanmaterialien
12, 13 und 19, und die Prüfkörper der Vergleichsbeispiele
der Titanmaterialien 21 und 22, die in der Tabelle 11 gezeigt sind,
die durch Maßnahmen, welche die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
verbessern, behandelt worden sind, keine Oberflächenschicht
aufwiesen, die durch Strahlen unter Verwendung von Aluminiumoxidteilchen
gebildet worden ist, wiesen diese Prüfkörper eine
hervorragende Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit bei
850°C auf.
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Die
Prüfkörper der Beispiele der vorliegenden Erfindung,
die durch Verarbeiten der Titangrundmaterialien durch Strahlen unter
Verwendung von Aluminiumoxidteilchen gebildet worden sind, waren
verglichen mit den entsprechenden Prüfkörpern
der Vergleichsbeispiele bezüglich der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei 850°C hervorragend.
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Die
Prüfkörper der Vergleichsbeispiele, die in der
Tabelle 12 gezeigt sind, wiesen eine gestrahlte Schicht auf, die
durch Strahlen unter Verwendung von Alumini umoxidteilchen gebildet
worden ist. Diese Prüfkörper wurden jedoch durch
ein Strahlverfahren unter Verwendung des Aluminiumoxidpulvers des
Typs c mit einem Aluminiumoxidgehalt unter 80 Massen-%, das in der
Tabelle 6 gezeigt ist, oder durch ein Strahlverfahren mit einem
Strahldruck unter 3 atm von 2 atm, wie es in der Tabelle 12 gezeigt
ist, verarbeitet. Die Bedingungen für diese Strahlverfahren
waren keine bevorzugten Bedingungen.
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Demgemäß war
der mittlere Aluminiumgehalt der gestrahlten Schichten der Prüfkörper
der Vergleichsbeispiele unter Verwendung der Titanmaterialien 21
und 22 unzureichend und lag unter 4 Atom-%. Obwohl diese Prüfkörper
der Vergleichsbeispiele der Grundmaterialien eine nadelförmige
Struktur aufwiesen und bezüglich der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei 850°C hervorragend waren, hatte die gestrahlte Schicht keinen
Effekt auf die Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei 850°C.
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Der
mittlere Aluminiumgehalt der gestrahlten Schichten der Prüfkörper
der Vergleichsbeispiele der Titanmaterialien 23 und 24, die in der
Tabelle 12 gezeigt sind, war unzureichend und lag unter 4 Atom-%.
Da die Grundmaterialien der Prüfkörper 23 und
24 der Vergleichsbeispiele keinen Effekt zur Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
aufwiesen, waren die Prüfkörper 23 und 24 bezüglich
der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit bei 850°C
nicht zufrieden stellend und die gestrahlte Schicht hatte keinen
Effekt auf die Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei 850°C. Tabelle 6
Nr. | Aluminiumoxidteilchen
zum Strahlen |
| Zusammensetzung (Massen-%)
(andere Elemente: unvermeidbare Verunreinigungen) | Al2O3-Gehalt eines
Teilchenaggregats (Massen-%) | Teilchengrößen
von 90 % oder mehr der Oxidteilchen (μm) |
a | Al2O3: 99,53%, SiO2: 0,03%
Fe2O3: 0,02%, Na2O: 0,3% | 99,5 | 180
bis 425 |
b | Al2O3: 85%, SiO2: 9%
Fe2O3: 4%, TiO2: 1% | 85,0 | 180
bis 425 |
c | Al2O3: 70%, SiO2: 24%
Fe2O3: 4%, TiO2: 1% | 70,0 | 180
bis 425 |
- * Die Teilchengrößen
anderer Aluminiumoxidteilchen (10%) liegen unter 180 μm.
Tabelle 8 Prüfkörper
Nr. | Art
des Titanmaterials | Gestrahltes
Titanmaterial Nr. 2 |
| | In
JIS spezifizierte Zusammensetzung | Erwärmungstemperatur nach
dem Kaltwalzen | Struktur | Mittlere
Korngröße (μm) |
21 | Reines
Titan | Klasse
1 | β-Umwandlungspunkt oder
darüber | nadelförmig | - |
22 | Klasse
2 | β-Umwandlungspunkt oder
darüber | nadelförmig | - |
23 | Klasse
1 | Unterhalb
des β-Umwandlungspunkts | äquiaxial | < 10 |
24 | Klasse
2 | Unterhalb
des β-Umwandlungspunkts | äquiaxial | < 10 |
25 | Titanlegierung | Ti-1,5Al | Unterhalb
des β-Umwandlungspunkts | äquiaxial | < 10 |
26 | Ti-0,5Al-0,45Si-0,2Nb | Unterhalb
des β-Umwandlungspunkts | äquiaxial | < 10 |
27 | Ti-6Al-4V | Unterhalb
des β-Umwandlungspunkts | äquiaxial | < 10 |
28 | Ti-3Al-2,5V | Unterhalb
des β-Umwandlungspunkts | äquiaxial | < 10 |
29 | Ti-15V-3Al-3Sn-3Cr | Unterhalb
des β-Umwandlungspunkts | äquiaxial | < 10 |
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Industrielle Anwendbarkeit
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Die
vorliegende Erfindung stellt Titanlegierungen und Abgasrohre mit
einer hervorragenden Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei hohen Temperaturen über 800°C, wie z. B. 850°C,
für Motoren bereit. Abgasrohre, die aus den Titanlegierungen
der vorliegenden Erfindung für Motoren hergestellt sind,
umfassen verschiedene Arten einer verbundenen Konstruktion, wie
z. B. einer geschweißten Konstruktion und einer mechanisch
verbundenen Konstruktion. Obwohl die Titanlegierungen der vorliegenden
Erfindung bezüglich der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bei hohen Temperaturen über 800°C besonders hervorragend
sind, ist es selbstverständlich, dass die Titanlegierungen
der vorliegenden Erfindung bezüglich der Oxidationsbeständigkeit
den herkömmlichen Materialien überlegen sind und
für eine Verwendung in einer Umgebung mit Temperaturen
von nicht höher als 800°C geeignet sind.
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Zusammenfassung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Titanmaterial mit einer Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit bei
hohen Temperaturen über 800°C und ein Abgasrohr,
das aus diesem Titanmaterial hergestellt ist, für einen Motor
bereit. Eine Titanlegierung enthält 0,15 bis 2 Massen-%
Si, weist einen Al-Gehalt unter 0,30 Massen-% und eine äquiaxiale
Struktur mit einer mittleren Korngröße von 15 μm
oder mehr auf. Die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
der Titanlegierung bei hohen Temperaturen über 800°C,
wie z. B. bei 850°C, wird durch Maßnahmen, einschließlich
des Zusetzens von Nb, Mo und Cr in einer Kombination mit Si zu der
Titanlegierung, des Bildens einer äquiaxialen Struktur
von groben Körnern, des Erzeugens einer nadelförmigen
Struktur, des Si-Anreicherns einer Oberflächenschicht der
Titanlegierung und des Verminderns von Verunreinigungen, einschließlich
Kupfer, Sauerstoff und Kohlenstoff, die in der Titanlegierung enthalten
sind, verbessert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
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- - JP 2001-234266
A [0008]
- - JP 2005-290548 A [0008]
- - JP 10-99976 A [0008]
- - JP 6-88208 A [0008]
- - JP 9-256138 A [0008]
- - JP 3151713 B [0008]
- - JP 2006-9115 A [0008]
- - JP 2005-36311 A [0008]
- - JP 2005-34581 A [0008]