-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Sportschuh, und besonders auf einen Sportschuh zum Gebrauch in Verbindung mit Aktivitäten, die Rennen und Springen beinhalten.
-
Beim Rennen und Springen erfährt der menschliche Körper einen plötzlichen Anstieg in zum Boden senkrechten Reaktionskräften, allgemein als Schock oder Aufschlagbelastung bezeichnet, wenn der Fuss mit dem Boden in Berührung kommt. Die immer wiederkehrende Anwendung solcher Belastungen auf den menschlichen Körper beim Rennen oder Springen ist ein wesentlicher Beitrag zu Muskel- und Gelenk/Knochenverletzungen. Die wiederholten Belastungen können eine Beschädigung von Teilen des Muskel- und Knochenbaus, wie z.B. Gelenken, Sehnen, Muskeln und Knochen, verursachen.
-
Um eine Überbelastung beim Rennen und Springen zu vermeiden und somit Verletzungen zu verhindern, fungieren die Beinmuskeln des menschlichen Körpers als Stabilisation der Hüften, Knie, Knöchel und Fussgelenke. Die Effektivität der Beinmuskeln in Bezug auf ihre Kontrolle, Geschwindigkeit und Stärke hängt sehr von den Informationen ab, die die Muskeln vom Gehirn über die spinalen Nerven bekommen. Die Informationen werden von sensorischen Organen bei Bodenberührung generiert, die in den Muskeln, Sehnen und der Haut der Beine liegen. Durch gleichzeitigen Informationsfluss („feedback und feed forward systems“), der in dem Körper vorhanden ist, werden die entsprechenden Muskeln in den Beinen zur richtigen Zeit angespannt, um übermässige laterale Verdrehungen und übermäßige Körperbelastungen zu verhindern.
-
Beim Rennen und Springen wird die Körperbelastung in dem Maße reduziert, in dem die Zeit zwischen einer Berührung der Aussensohle des Schuhs mit dem Boden und dem Stillstand des Fersenknochens (Calcaneus) verlängert wird. In herkömmlichen für Rennen und Springen verwendeten Sportschuhen ist dieser Zeitraum sehr kurz, da das Material der Schuhsohle, die zwischen zwischen der Aussensohle und dem Fuss des Trägers ist und nachfolgend als Mittelsohle bezeichnet wird, typisch eine mittlere Dichte und begrenzte Stärke hat. Die Verwendung eines Materials niedrigerer Dichte für die Mittelsohle würde die kritische Zeit nicht verlängern, da die Aufschlagkräfte beim Rennen und Springen das Mittelsohlenmaterial völlig eindrücken würden und der Schuh „auslaufen“ würde. Beim Einsatz von konventionellem Material mittlerer Dichte in der Mittelsohle ist die Stärke der Sohle durch das Gesamtgewicht der Sohle begrenzt. Je dicker die Sohle, desto schwerer der Schuh und somit entsteht ein Handikap für den Trägers.
-
Es ist beobachtet worden, dass konventionelle Laufschuhe einen negativen Einfluss auf die natürlichen Reaktionen der Beinmuskeln des Benutzers zur Schockabsorption und Stabilisation haben. Typisch ist die Obersohle des Schuhs, die den Teil der Sohle darstellt, der dem Fuss des Trägers am nächsten ist, nicht sehr hart und somit kann der Träger die vertikalen und transversen Kräfte, die der Körper erfährt, nicht gut spüren. Bei dieser Verringerung des Spürens (Propriocepsis) kann der motorisch/nervliche Informationsfluss des Körpers nicht mehr gleichgut funktionieren.
-
US 5 694 706 A offenbart einen Sportschuh mit einer fersenlosen Sohlenanordnung, deren Höhe in einem vorderen Bereich geringer als in einem mittleren Bereich ist. Die Außensohle ist komprimierbar. Ferner weist der Schuh eine relativ harte Mittelsohle auf, die sich von den Zehenknochen eines Trägers des Sportschuhs bis zu dessen Fersenknochen erstreckt.
-
EP 1 254 610 A2 offenbart einen Schuh mit einer fersenlosen Sohlenanordnung, deren Höhe in einem vorderen Bereich geringer als in einem mittleren Bereich ist. Die Sohlenanordnung weist ein rigides oberes Element auf, das an der gesamten oberen Fläche einer komprimierbaren mittleren Platte angebracht ist.
-
EP 0 838 169 A2 offenbart einen fersenlosen Schuh mit einer dämpfenden Mittelsohle.
-
Erfindungsgemäß wird ein Sportschuh mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bereitgestellt. Die abhängigen Ansprüche definieren bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung.
-
Ein Schuh in der obigen Konstruktion bietet eine bessere Schockabsorption, da die nach unten gerichteten Kräfte, die durch den Träger beim Rennen und Springen ausgeübt werden, über den komprimierbaren Teil verteilt werden. Da der rigidere Teil der Sohlenanordnung sich nicht unter den gesamten Fuss des Trägers erstreckt, behindert die Sohlenanordnung nicht die natürlichen Bewegungen der Pronation während des mittleren Teils des Vorwärtsbewegungsphase beim Laufen, Rennen und Springen. Die Sohlenkonstruktion behindert auch nicht das Biegen der Metatarsal- und Zehenknochengelenke, das für eine effiziente Vorwärtsbewegungsphase beim Laufen, Rennen oder anderen Aktivitäten notwendig ist.
-
In einer Ausführungsform kann sich der rigide Teil ferner zumindest teilweise unter dem 4. Metatarsalknochen und dem 4. Metatarsalgelenk des Fusses des Trägers erstrecken. In solch einer Ausführungsform kann sich der rigide Teil vollständig unter dem 4. Metatarsalknochen und dem 4. Metatarsalgelenk des Fusses des Trägers erstrecken. In beiden Ausführungsformen erstreckt sich der rigide Teil nicht unter den Navikularknochen, den ersten Cuniformknochen, den 1., 2. und 3. Metatarsalknochen, das 1., 2. und 3. Metatarsalgelenk, und den 1. / 2. und 3. Zehenknochen des Fusses des Trägers.
-
In einer bevorzugten Ausgestaltung weist der rigide Teil einen breiteren hinteren Teil und einen schmäleren vorderen Teil auf. Der vordere Teil erstreckt sich vorzugsweise von einer Seite des hinteren Teils, derart, dass der rigide Teil, in Planansicht, eine Gestalt aufweist, die einem „d“ oder umgekehrten „p“ ähnlich ist. Der rigide Teil der Sohlenanordnung kann durch ein rigides Element, das sich auf dem komprimierbaren Teil befindet, definiert sein. In einer solchen Ausführungsform kann das rigide Element in einer komplementär ausgestalteten Ausnehmung des komprimierbaren Teils aufgenommen sein. Wenn sich das rigide Element in einer solchen Ausnehmung befindet, kann die Tiefe der Ausnehmung so sein, dass die Oberseite des rigiden Elements mit der Oberseite des komprimierbaren Teils ausgerichtet ist, der die Ausnehmung umgibt.
-
In einer alternativen Ausführungsform ist der rigide Teil in einem Element eingeschlossen, das über dem komprimierbaren Teil der Sohlenanordnung liegt. Der rigide Teil kann somit in einer Einlegesohle eingeschlossen sein, die entweder ganz oder teilweise mit der inneren Form des Oberteils des Schuhs übereinstimmt. Der darüberliegende Teil kann den rigiden Teil und den weniger rigiden Teil aufweisen. Der weniger rigide Teil kann sehr viel weniger rigide sein als der rigide Teil, z.B. kann er eine kissenartige, komprimierbare Einlegesohle aufweisen. Alternativ kann der weniger rigide Teil nur etwas weniger steif sein als der rigide Teil. Der darüberliegende Teil kann aus einem faserverstärkten Verbundmaterial ausgebildet sein und die Orientierung der Fasern innerhalb des Verbundmaterials bestimmt den rigiden und weniger rigiden Teil. Der weniger rigide Teil ist unterhalb der mittlereren Teile des Fusses des Trägers als der rigide Teil vorgesehen.
-
Der rigide Teil kann einen nach unten gerichteten Vorsprung beinhalten, der so angeordnet ist, dass er als Folge einer Überkompression des komprimierbaren Teils der Sohlenanordnung den Boden berührt. Im Falle einer Bodenberührung kann der Vorsprung dem Träger des Schuhs ein Zeichen geben, dass eine Berührung hergestellt wurde. Dieses Zeichen kann physischer Art sein, z.B. eine Kraft oder ein Gefühl, das auf den Fuss des Trägers über den rigiden Teil übertragen wird. Alternativ, oder zusätzlich zum physischen Zeichen, kann ein hörbares Signal vorgesehen sein, das durch die Berührung des Vorsprungs mit dem Boden entsteht. Der mit dem Boden in Eingriff bringbare Vorsprung kann sich im hinteren Drittel der Sohlenanordnung befinden.
-
Der rigide Teil kann eine oder mehrere Oberflächenform haben, die geeignet sind, dessen Steife zu erhöhen. Die oder jede Oberflächenform kann eine Rippe, eine Rille oder dergleichen aufweisen. Vorzugsweise sind die Oberflächenformen auf der Unterseite des rigiden Teils, d.h. der Seite des rigiden Teils, die dem komprimierbaren Teil der Sohlenanordnung gegenüber liegt, vorgesehen. Die oder jede Oberflächenform kann in einer hauptsächlich längsgerichteten Richtung des Schuhs liegen, d.h. in einer Richtung, die hauptsächlich mit der vorderen und hinteren Achse des Schuhs ausgerichtet ist. Zumindest ein Teil der Oberfläche des rigiden Teils kann so geformt sein, dass er sich der die Form der Ferse des Trägers anpasst. Zum Beispiel kann die Oberseite tassenförmig sein, um sich der Form der Ferse des Trägers anzupassen. Der rigide Teil kann desweiteren so geformt sein, dass er der Form anderer Merkmale des Fusses des Trägers angepasst ist. Zum Beispiel kann ein Bereich des rigiden Teils bezüglich des Fusses des Trägers konvex sein, um so der Form des Bogens des Fusses des Trägers zwischen Ferse des Fusses und Fussballen angepasst zu sein.
-
Die Sohlenanordnung des Schuhs ist fersenlos. Der rigide Teil hat einen Shore-A-Härtenwert von mehr als 75, während der komprimierbare Teil einen Shore-A-Härtenwert von weniger als 40 hat.
-
Der komprimierbare Teil der Sohlenanordnung ist mit einer Ausnehmung versehen, die im Ruhezustand nicht mit dem Boden in Eingriff ist. Der Ausdruck „im Ruhezustand“ kann die Situation umfassen, bei der der Schuh getragen wird, der Benutzer aber still steht. Der Ausdruck „im Ruhezustand“ kann die Situation umfassen, dass der Schuh nicht getragen wird und mit der Sohle nach unten auf einer Oberfläche ruht. Die Ausnehmung kann so gestaltet sein, dass sie als Folge einer Kompression der Sohlenanordnung beim Auftreten verschwindet. Die Ausnehmung kann im Mittelteil der dem Boden zugewandten Seite der Sohlenanordnung vorgesehen sein.
-
Die Neigung der Sohlenanordnung kann so sein, dass die Sohlenanordnung auf einer flachen Oberfläche ohne ausgeübten Druck einen Gradienten zwischen dem Bereich des Fersenknochens und dem Bereich des Fussballens hat, der 1:8 oder weniger ist, der aber durch Kompression der Sohlenanordnung abnimmt, wenn ein Träger eine nach unten gerichtete Kraft auf die Sohlenanordnung beim Rennen oder Springen ausübt. Die Neigung der Sohlenanordnung ist grösser als bei einem konventionellen Laufschuh. Der Gradient der Sohlenanordnung ohne Kompression kann in der Grössenordnung zwischen 1:7 und 1:6 sein. Alternativ kann der Gradient der Sohlenanordnung ohne Kompression zwischen 1:6 und 1:5 liegen. In einer noch weiteren Ausführungsform kann der Gradient der Sohlenanordnung ohne Kompression zwischen 1:5 und 1:4 liegen. Alternativ kann der Gradient der Sohlenanordnung ohne Kompression zwischen 1:4 und 1:3 liegen. Alternativ liegt der Gradient der Sohlenanordnung ohne Kompression zwischen 1:3 und 1:2. Die Sohlenanordnung kann auf zwischen 10% und 50% ihrer ursprünglichen Stärke komprimiert werden, wenn sie einer schnellen unterbrochenen Druckkraft zwischen 600 und 6000 Newtons ausgesetzt ist.
-
In einer noch weiteren Ausführungform der vorliegenden Erfindung kann der Schuh mit einem Obersohlenelement versehen sein, das sich über den komprimierbaren Teil der Sohlenanordnung und unter den Fersenknochen, den Würfelknochen, die Metatarsalknochen und die Metatarsalgelenke erstreckt. In solch einer Ausführungsform ist das Obersohlenelement mit einem rigiden Bereich versehen, der unter dem Fersenknochen, dem Würfelknochen und 5. Metatarsalknochen des Trägers liegt. Der rigide Bereich ist solchermassen gestaltet, dass er in der Längsrichtung des Schuhs im Wesentlichen nicht biegsam ist, aber rotationelle und transversale Flexibilität des Obersohlenelements ermöglicht, um somit die Pronation des Trägers zu erlauben. Das Obersohlenelement kann sich als Option auch unter dem Navikularknochen und/oder Cuniformknochen und/oder Zehenknochen erstrecken.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Einlage für einen Sportschuh bereitgestellt, wobei die Einlage geeignet ist, dass sie zwischen einem komprimierbaren Teil der Sohlenanordnung eines Sportschuhs und dem Fuss des Schuhträgers liegt, wobei die Einlage einen rigiden Teil aufweist, der dünner als der komprimierbare Teil ist und bei Gebrauch eine Form aufweist, dass sie unter der Ferse, dem seitlichen Teil des Mittelfusses, dem 5. Metatarsalknochen und dem 5. Metatarsalgelenk des Fusses des Sportschuhträgers liegt. Der rigide Teil kann auch vollständig die Einlage aufweisen. Alternativ kann der rigide Teil auch in die Einlage eingeschlossen sein, so dass sich Teile der Einlage über die Grenzen des rigiden Teils hinaus erstrecken.
-
Weitere Merkmale der Erfindung werden in Bezug auf Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben, in denen:
- 1 eine Seitensicht eines Sportschuhs gemäß eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung zeigt;
- 2 eine teilweise geschnittene Ansicht des Schuhs in 1, einschliesslich der Umrisse eines Fusses eines Trägers und ausgewählten Knochen des Fusses des Trägers, zeigt;
- 3 eine ähnliche Ansicht des Schuhs und des Fusses des Trägers wie in 2 zeigt, wobei die Mittelsohle komprimiert ist;
- 4 eine Rückansicht eines Querschnitts des Schuhs in 1 bis 3 zeigt;
- 5 eine Rückansicht eines Querschnitts des Schuhs in 1 bis 3 zeigt, wobei die Mittelsohle komprimiert ist;
- 6 eine Seitensicht einer Sohlenanordnung zeigt, die in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung zusammen mit einer Skelettstruktur des Fusses des Trägers ausgebildet ist;
- 7 eine Draufsicht von unten auf die obere Sohle der Schuhsohle und des Skeletts des Fusses des Trägers zeigt;
- 8 eine Seitensicht eines Sportschuhs gemäß eines alternativen Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung zeigt; und
- 9 eine Seitenansicht des Sportschuhs in 8 zeigt, wobei die Mittelsohle komprimiert ist.
-
In den 1 bis 7 ist ein Sportschuh gezeigt, der allgemein mit 10 bezeichnet ist. Der Schuh hat ein Oberteil 12, das den Fuss 14 des Trägers aufnimmt, und eine allgemein als 16 bezeichnete Sohle. Die Sohle befindet sich üblicherweise auf der Unterseite des Oberteils 12 und ist derart beschaffen, dass sie bei Gebrauch zwischen dem Fuss 14 des Trägers und dem Boden 18 orientiert ist. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Schuh 10 „fersenlos“ dargestellt, d.h. eine Ausnehmung 20 ist in der Sohle im Bereich unter dem hinteren Teil des Calcaneus- oder Fersenknochens 22 des Fusses 14 des Trägers vorgesehen. In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann die Schuhsohle 16 mit einer Ferse versehen werden, wie mittels einer unterbrochenen Linie 24 in 1 dargestellt ist.
-
Die Sohle 16 weist eine Aussen- oder Untersohle 26, eine Mittelsohle 28 und eine Obersohle 30 auf. Wie leicht aus den Zeichnungen ersehen werden kann, hat die Obersohle 30 generell eine gleichbleibende Stärke und ist dünner als die Mittelsohle 28.
-
Die Aussensohle 26 ist bei Gebrauch in Eingriff mit dem Boden und kann so gestaltet sein, dass sie den gewünschten Reibungswiderstand mit dem Boden 18 erzielt. Typischerweise kann die Aussensohle mit einer Oberflächenstruktur, Rillen oder Stollen versehen werden. Die Aussensohle 26 wird typisch aus einem Plastikmaterial wie Polyurethan hergestellt. Die Aussensohle 26 kann sich vollständig über die Unterseite der Sohle 16 (2 und 3) erstrecken. Alternativ kann die Aussensohle 26 derart gestaltet sein, dass sie einen vorderen und hinteren Teil 26a, 26b (1, 6 und 8) hat. In solch einem Ausführungsbeispiel ist der vordere Teil der Aussensohle 26a im Bereich der Zehenknochen 32 und der Metatarsalgelenke 34 des Fusses 14 des Trägers vorgesehen, während der hintere Teil der Aussensohle 26b im Bereich unter dem Fersenknochen 50 vorgesehen ist. Wie in 4 dargestellt, kann der hintere Teil 26b in seitlich gegenläufige Teile 26b1 und 26b2 gegabelt sein.
-
Im Querschnitt hat die Mittelsohle 28 eine Keilform, die in der Stärke in Richtung der Zehen des Trägers abnimmt, um so das Oberteil 12 des Schuhs 10 in eine Vorwärtsrichtung zu neigen, wenn kein Gewicht auf den Schuh 10 ausgeübt wird. Um den vorderen und hinteren Teil 26a , 26b der Aussensohlenkonfiguration so wie oben beschrieben zu gestalten, kann die Mittelsohle 28 mit einer Ausnehmung 36 in deren Mittelteil 36 versehen sein. Eine weitere Ausnehmung 38 kann im Rückteil der Mittelsohle 28 vorgesehen sein, um die oben beschriebene Gabelung des hinteren Teils 26b 1, 26b2 der Aussensohle aufzunehmen. Die Mittelsohle 28 kann über die gesamte Ausdehnung aus einem Material gleichmäßiger mechanischer Merkmale, wie z. B. der Dichte, sein. Alternativ kann die Mittelsohle 28 so gestaltet werden, dass die mechanischen Eigenschaften über die gesamte Ausdehnung verschieden sind. Zum Beispiel kann der vordere Teil 28a der Mittelsohle 28 aus einem Material höherer Dichte bestehen als der hintere Teil 28b der Mittelsohle 28, um die Fähigkeit des Fusses 14 mit dem Ballen abzudrücken zu verbessern.
-
Die Obersohle 30 weist einen im Wesentlichen rigiden Teil 40 auf. Die Obersohle 30 kann ausschließlich durch das rigide Element 40 definiert sein. In solch einem Ausführungsbeispiel kann der rigide Teil 40 in einer entsprechend geformten Ausnehmung oder Ausschnitt der Mittelsohle 28 aufgenommen sein. Das rigide Element 40 kann in dieser Ausnehmung mittels beispielsweise eines Klebestoffes festgemacht sein. In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann das rigide Element 40 in eine Einlegesohle eingebracht werden, welche in das Innere des Oberteils 12 des Schuhs einpassbar ist. In solch einem Ausführungsbeispiel kann das rigide Element 40 mit einem weniger rigiden, d.h. flexibleren, Element 42 verbunden sein, die zusammen der inneren Form des Schuhoberteils entsprechen. In einem noch weiteren Ausführungsbeispiel kann sich das rigide Element 40 vollständig unter den Fuss 14 des Trägers erstrecken und mit Flächen unterschiedlicher Steife versehen sein. Zum Beispiel kann in den Bereichen unter dem Fersenknochen 22, dem Würfelknochen 50 und dem 5. Metatarsalknochen 52 ein weitestgehend nicht biegsamer Teil an dem rigiden Element vorhanden sein. Der verbleibende Teil des rigiden Elements 40 kann weniger steif sein, um den gewünschten Grad an transversaler und rotationeller Flexibilität zu erreichen, um somit die Pronation von Knöchelgelenk und Fuss und die Biegung der Metatarsal- und Zehengelenke zu erlauben. Die Flächen mit unterschiedlicher Steife können durch die Gestaltung des rigiden Elements 40 erreicht werden. Zum Beispiel, wenn das rigide Element 40 aus faserverstärktem Verbundmaterial hergestellt ist, kann der weitestgehend nicht biegsame Teil durch die gerichtete Anordnung der Fasern realisiert sein.
-
Bei Gebrauch kann der rigide Teil 40 in direkter Berührung mit dem Fuss 14 des Trägers sein. Alternativ kann der rigide Teil 40 auch mit einer Hülle, z.B. der Ausstattung des Schuhoberteiles 12, versehen sein.
-
Gemäß 7 weist der rigide Teil 40 einen hinteren Teil 44 und einen vorderen Teil 46 auf. In einem Ausführungsbeispiel liegt der hintere Teil 44 unter dem Fersenknochen 22, während der vordere Teil 46 unter dem seitlichen Teil des Mittelfusses, also dem Würfelknochen 50, dem 5. Metatarsalknochen 52, dem 5. Metatarsalgelenk 34 und dem Zehenknochen 32 der 5. Zehe, liegt. Es liegt auf der Hand, dass das rigide Element am hinteren Ende 44 breiter und am vorderen Ende 46 schmäler ist. In dem vorgehend beschriebenen Ausführungsbeispiel ist das rigide Element so geformt, dass es nicht unter dem Navicularknochen 54, dem 1. Cuniformknochen 56, dem 1., 2. und 3. Metatarsalknochen 52, dem 1., 2. und 3. Metatarsalgelenk 34, und den Zehenknochen 32 der 1., 2. und 3. Zehen liegt. Es sei angemerkt, dass das sich das rigide Element 40 teilweise unter den 4. Metatarsalknochen 52 und den 4. Metatarsalgelenk 34 erstreckt. In einem alternativem Ausführungsbeispiel kann sich das rigide Element 40 vollkommen unter den 4. Metatarsalknochen 52 und das 4. Metatarsalgelenk 34 erstrecken, wie durch die unterbrochene Linie 58 angedeutet, sollte jedoch den Navicularknochen 54, den 1. Cuniformknochen 56, den 1., 2. und 3. Matatarsalknochen 52, das 1., 2. und 3. Metatarsalgelenk 34 und die Zehenknochen 32 der 1., 2. und 3. Zehe nicht bedecken. Es versteht sich, dass die Knochen, die nicht durch das rigide Element 40 getragen sind, ihre Unterstützung durch die Mittelsohle 28 oder das flexible Element 42 der Obersohle 30 erfahren.
-
Das rigide Element 40 kann vollkommen flach sein oder auch Kontouren haben, um so dem Fuss 14 des Trägers besser angepasst zu sein, unter dem er sich befindet. Wie aus 5 und 6 erkennbar ist, kann die Oberfläche 60 des rigiden Elements 40 konkav sein, um so der Fersenform des Trägers besser angepasst zu sein. Die untere Fläche 62 des rigiden Elements, d.h. die Fläche 62, welche der Mittelsohle 28 zugewandt ist, kann Rippen, Wellen oder Rillen haben oder sonst strukturiert sein, um die Steife des rigiden Elements 40 zu verbessern. Das rigide Element 40 5 und 6 ist mit einer im Wesentlichen mittig positionierten Rippe 64 versehen, welche nach vom und nach hinten verlaufen.
-
Die Mittelsohle 28 ist aus einem widerstandsfähigen, komprimierbaren Material hergestellt. Das für die Mittelsohle 28 ausgewählte Material muss von einer Dichte sein, die geringer als die des rigiden Elements 40 der oberen Sohle 30 ist. Vorzugsweise kann das Material der Mittelsohle einen Shore-A-Härtenwert von weniger als 40 haben. Das Material der Mittelsohle kann Vinylazetat sein.
-
Das rigide Element 40 der Obersohle 30 ist aus einem im Wesentlichen nicht komprimierbaren Material hergestellt. Das Material, das für das rigide Element gewählt ist, ist von einer grösseren Dichte als das der Mittelsohle 28. Das Material des rigiden Elements hat vorzugsweise einen Shore-A-Härtenwert von grösser als 75. Das Material des rigiden Elements kann aus einem Kompositmaterial sein, z.B. einem organischen, faserverstärkten Verbundmaterial, einem bio-Verbundmaterial mit Hanf- oder Flachsfasern oder ein faserverstärkter Thermoplastikstoff.
-
Die Materialien der Sohle 16 stellen vorzugsweise eine Sohle bereit, die auf zwischen 10% bis 50% ihrer ursprünglichen Stärke bei Ausübung einer Druckkraft im Bereich von 600 bis 6000 Newton komprimiert werden kann.
-
Bei Gebrauch und während Auftreten des Fusses wird die entstehende Kraft über den rigiden Teil 40 verteilt, was in einer niedrigeren Anfangskraft unter dem Fuss resultiert als die bei konventionellen Laufschuhen. Die Kraft wird über einen relativ grossen Teil des Fusses 14 verteilt und vermindert somit das Auftreten von Verletzungen, die gewöhnlich durch lokalisiert starke Kräfte und/oder plötzlich Kraftzunahmen auftreten. Da der Fuss 14 des Trägers in enger Berührung mit dem rigiden Teil 40 ist, kann der Körper und der Geist des Trägers seine Position/Haltung und Stressempfindung besser einschätzen als mit konventionellen Laufschuhen. Eine plötzliche Veränderung in der Körperhaltung des Trägers kann schnell gespürt werden und ruft daher eine entsprechende Reaktion der Beinmuskulatur hervor, welche den Körper des Benutzers stabilisiert und daher übermässige Verdrehungen verhindert. Das Gefühl des Körpers für Stress wird auf der Fussunterseite 14 verbessert. Der Körper reagiert besser auf die Ausübung von Kräften mit Verletzungspotential mittels besserer Reaktion der Beinmuskeln.
-
Die Keilform der Mittelsohle 28, welche den Fuss 14 des Benutzers in die Vorwärtsrichtung neigt, ist auch sehr vorteilhaft. Die Mittelsohle 28 kann so gestaltet sein, dass sie sich in eine fast völlig flache Konfiguration komprimieren lässt, wie in 3 gezeigt.
-
Die Keilform der Mittelsohle 20 gewährleistet, dass, sofern keine nach unten gerichteten Kräfte auf den Schuh 10 wirken, der Fersenknochen 22 höher über dem Boden 18 liegt als bei konventionellen Lauschuhen. Entsprechend ist der Fersenknochen 22 weiter vom Boden entfernt, wenn der Fuss auftritt. Während des Auftritts verzögern die Wadenmuskeln des Trägers dessen Fersenknochen 22 über einen längeren Zeitraum, während die Mittelsohle 28 komprimiert wird. Das Ergebnis ist ein langsamerer Anstieg der zum Boden senkrechten Reaktionskräfte, die von dem Fuss 14 des Trägers erfahren werden. Die Reduzierung dieser Auftrittkräfte reduziert auch die Wahrscheinlichkeit von Verletzungen. Über einen Zeitraum verleitet die geneigte Mittelsohle 28 den Träger dazu, auf dem Boden mit dem Fuss 14 in dem Bereich unterhalb des Fersenknochens 50 oder dem 5. Metatarsalknochen 52 aufzutreten.
-
Mit Bezug auf die 8 und 9 wird nun ein weiteres Ausführungsbeispiel des Schuhs gezeigt, der allgemein als 10 bezeichnet ist. Merkmale, die mit Bezug auf 1 bis 7 beschrieben worden sind, sind mit gleichen Bezugsziffern versehen. Der Schuh 10 unterscheidet sich insofern, als dass das rigide Element 40 mit einem nach unten gerichteten Vorsprung 66 versehen ist. Der Vorsprung ist im Bereich des letzten Drittels der Sohle 16 vorgesehen und ist eingerichtet, dass er den Boden berühren kann, wie in 9 gezeigt, wenn der Träger hohe, rasch zunehmende Kräfte auf den Boden 18 im hinteren Drittel der Sohle 16 ausübt. Solche Kräfte treten typisch dann auf, wenn der Träger unkorrekt läuft und den Boden mit der Ferse zuerst berührt. Sollte der Träger in dieser Weise auftreten und der Vorsprung 66 mit dem Boden 18 in Berührung kommen, wird eine Gegenkraft auf das rigide Element 40 im Bereich des Fersenknochens 22 wirken. Dies wird vom Benutzer gespürt und, obwohl es nicht schmerzhaft ist, ist es eine fühlbare Ermutigung, die Gangart zu ändern, um nicht mit der Ferse aufzutreten. Der Vorsprung 66 kann auch ausgestaltet sein, um dem Träger ein hörbares Signal bereitzustellen, z.B. ein Klicken, wenn er mit dem Boden 18 in Berührung kommt.