-
GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Elektrodensäulen zur Verwendung bei elektrischen Öfen und
insbesondere Elektrodengleitsysteme für solche Elektrodensäulen.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Elektrische Öfen werden üblicherweise
zum Schmelzen von Metallen und zum Verhütten und Reduzieren von Erzen
verwendet. In solchen Öfen
wird typischerweise Wärme
zur Ofenladung durch eine oder mehrere zylindrische Elektroden geliefert,
von denen jede vertikal durch das Ofendach durch eine Elektrodensäule aufgehängt ist.
-
Die
Elektrodensäule
stützt
nicht nur die Elektrode ab, sondern ist auch zur Übertragung
von elektrischer Leistung zu den Elektroden, für die Positionierung der Elektroden
auf der Basis von Ofenleistungsanforderungen, für das schrittweise Zuführen oder "Verschieben" der Elektroden nach
unten in den Ofen, wenn sie verbraucht werden, und, wenn die Elektroden
vom Soderberg-Typ sind, für
das Unterstützen
des Brennens der Elektroden verantwortlich. Es ist auch erwünscht, die
Elektrode schrittweise nach oben bewegen zu können, beispielsweise um ein Übergleiten
zu korrigieren oder einen schnellen Badanstieg im Ofen zu kompensieren.
-
Um
diese Funktionen durchzuführen,
umfasst eine typische Elektrodensäule eine Winde, um die Position
der Elektrode zu steuern, ein Elektrodengleitsystem, um die Elektrode
schrittweise durch die Elektrodensäule und in den Ofen zuzuführen, eine
Pastenheizvorrichtung, um ungebrannte Pastenblöcke zu erweichen und ein korrektes
Brennen der Elektrode sicherzustellen, eine Leistungsklemme, um
elektrische Leistung zur Elektrode zu liefern, und eine Elektrodendichtung,
um eine übermäßige Freisetzung
von schädlichen
Gasen aus der Öffnung im
Ofendach, durch die sich die Elektrode erstreckt, zu verhindern.
-
Die
Leistungsklemme umfasst typischerweise eine Anzahl von Kupferkontaktstellen,
die gegen die Oberfläche
der Elektrode vorgespannt werden, um einen elektrischen Kontakt
mit der Elektrode aufrechtzuerhalten. Diese Klemmkraft der Elektrodenklemme
an der Elektrode durch die Kontaktstellen wird kontinuierlich aufgebracht,
wobei sie typischerweise nur für
die Wartung gelöst
wird.
-
Das
Elektrodengleitsystem umfasst typischerweise eine Gleitklemmenanordnung
mit einer oder zwei Gleithülsen,
die eine radiale Klemmkraft aufbringen, um die Elektrode abzustützen. Bei
Gleitklemmanordnungen des Standes der Technik ist mindestens eine
der Gleithülsen
mit einem Mittel zum Lösen
der Klemmkraft versehen, wodurch ermöglicht wird, dass die Elektrode
relativ zur Elektrodensäule nach
unten "gleitet".
-
Eine
Beschreibung eines typischen Systems des Standes der Technik zum
schrittweisen Anheben und Absenken einer Elektrode ist das "Zwei-Ring"-System, das in Spalte
1, Zeilen 20 bis 34, des US-Patents Nr. 4 481 637 (Evensen), herausgegeben
am 6. November 1984, beschrieben ist. Gemäß diesem System sind zwei Halterringe
vorgesehen, die radiale Kräfte
auf die Elektrode ausüben. Wenn
die Elektrode nach unten in den Ofen zugeführt wird, wird der Druck des
ersten der Halterringe gelöst
und der erste Ring wird relativ zum zweiten Halterring und zur Elektrode
vertikal bewegt, wonach der Druck am ersten Halterring reaktiviert
wird. Der Druck am Halterring wird dann gelöst und die Elektrode wird durch
Absenken des ersten Halterrings nach unten zugeführt. Wenn die Zufuhrbewegung beendet ist,
wird der Druck am zweiten Halterring reaktiviert. Daher beinhaltet
dieses Zwei-Ring-System das Lösen
des Drucks an mindestens einem der Halterringe während der Zuführung der
Elektrode.
-
Ein
weiterer Elektrodengleitmechanismus des Standes der Technik ist
im US-Patent Nr. 4 243 832 (Parsons et al.), herausgegeben am 6.
Januar 1981, beschrieben. Das Patent von Parsons et al. beschreibt
ein Elektrodengleitsystem und stellt dieses dar, in dem zwei Sätze von
Gurtklemmen 5, 6 innerhalb eines Trägerrahmens 3 angeordnet
sind, wobei der Rahmen 3 mit einem Hebelarm 10 mit
einer doppelt wirkenden Ramme 11 versehen ist. Um die Elektrode
abzusenken, wird die Ramme 11 ausgefahren, wobei die Klemmen 6 um
die Elektrode festgezogen sind. Das Ausfahren der Ramme 11 bewirkt
das Absenken des Endes 13 des Hebelarms 10, was
dazu führt,
dass die Elektrode gegen die Reibung der Klemmen 5 nach
unten geschoben wird. Nachdem die Elektrode abgesenkt ist, werden
die Klemmen 6 gelockert und in ihre Anfangspositionen nach
oben bewegt. Um die Elektrode anzuheben, werden die Klemmkräfte der
unteren Klemmen 6 gelöst
und die Ramme 11 wird dann ausgefahren, um die Klemmen 6 abzusenken,
wonach die Klemmkraft der Klemmen 6 reaktiviert wird. Die
Klemmen 6 werden dann in Bezug auf die Klemmen 5 angehoben,
wobei die Elektrode gegen die Reibungskraft der Klemmen 5 angehoben
wird. Obwohl die auf die Elektrode durch den oberen Satz von Klemmen 5 aufgebrachten
Klemmkräfte
ausreichen, um die Elektrode abzustützen, beinhaltet das System
von Parsons et al. trotzdem das Lösen der unteren Klemmen 6 während des
Anhebens und Absenkens der Elektrode.
-
Ein
weiteres Elektrodengleitsystem des Standes der Technik ist im US-Patent
Nr. 3 898 364 (Hardin), herausgegeben am 5. August 1975,
beschrieben. Das Harden-Patent offenbart ein System mit einer Kontaktklemme 14,
einer Gleitklemme 16 und einer Drehmomentklemme 18,
von denen jede festgezogen und gelöst werden kann. Während des Betriebs
wird die Elektrode durch die Kontaktklemme 14 abgestützt und
wird durch Lösen
des Klemmdrucks an den Klemmen 16 und 18 und Bewegen
der Klemme 14 relativ zu 16 nach unten abgesenkt.
Folglich offenbart das Hardin-Patent auch ein System, in dem der
Klemmdruck an der Elektrode gelöst
wird.
-
Da
das Gewicht einer typischen Elektrode beträchtlich ist, wobei es in der
Größenordnung
von etwa 40 Tonnen liegt, ist das Lösen des Klemmdrucks an der
Elektrode während
des Zuführens
oder Verschiebens unerwünscht,
da der Sicherheitsfaktor gegen das Fallen der Elektrode verringert
wird, wenn eine oder mehrere Klemmen gelöst werden. Folglich besteht
ein Bedarf für
verbesserte Elektrodengleitsysteme, bei denen das Lösen von
Klemmkräften
an den Elektroden vermieden wird.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung beseitigt die vorstehend beschriebenen Probleme
des Standes der Technik durch Bereitstellung eines Elektrodengleitsystems,
bei dem die Elektrode ohne Lösung
der Klemmkräfte
an der Elektrode relativ zur Elektrodensäule angehoben oder abgesenkt
werden kann.
-
In
dem Elektrodengleitsystem gemäß der Erfindung
ist die Elektrodensäule
mit einer Gleitklemmenanordnung mit mindestens einer beweglichen Gleithülse versehen,
die eine radiale Klemmkraft auf die Elektrode aufbringt. Die kombinierten
Klemmkräfte
der Gleitklemmenanordnung und der Leistungsklemme reichen aus, um
die Elektrode abzustützen. Die
Beträge
der Klemmkräfte,
die durch die Gleithülse
und durch die Leistungsklemme aufgebracht werden, sind derart ausgewählt, dass
das Aufbringen einer nach unten gerichteten axialen Kraft auf die
Gleithülse
in Kombination mit dem Gewicht der Elektrode ausreicht, um die Widerstandsreibungskraft
der Leistungsklemme zu überwinden,
wodurch sich ein Gleiten der Elektrode relativ zur Leistungsklemme
ohne Lösen
der Klemmkräfte
ergibt. Die Gleithülse
kann dann ohne Lösen
der Klemmkräfte
durch Aufbringen einer nach oben gerichteten axialen Kraft, die
unzureichend ist, um das kombinierte Gewicht der Elektrode und der
Widerstandsreibungskraft der Leistungsklemme zu überwinden, in ihre Anfangsposition
angehoben werden, so dass die Gleithülse entlang der Elektrode nach
oben, zurück
in ihre Anfangsposition gleitet.
-
In
besonders bevorzugten Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung umfasst die Gleitklemmenanordnung eine
zweite Gleithülse,
die relativ zur Elektrodensäule
entweder stationär
oder beweglich sein kann. Wenn die zweite Gleithülse beweglich ist, kann die
Elektrode relativ zur Elektrodensäule angehoben oder "zurückgeschoben" werden, indem gleichzeitig
aufwärts
gerichtete axiale Kräfte auf
beide Gleithülsen
aufgebracht werden, wieder ohne Lösen des Drucks der Gleithülsen oder
der Leistungsklemme. Die Gleithülsen
werden dann nacheinander relativ zur Elektrodensäule nach unten bewegt, so dass
die Gleithülsen
entlang der Elektrode wieder in ihre Anfangspositionen nach unten
gleiten, ohne die Klemmkraft zu lösen. Das Abwärtsschieben
wird durch Aufbringen einer nach unten gerichteten axialen Kraft
auf eine oder beide Hülsen
bewerkstelligt, wie im vorangehenden Absatz beschrieben.
-
In
einem Aspekt stellt die vorliegende Erfindung in Kombination eine
verbrauchbare Elektrode und eine Elektrodensäule für einen elektrischen Lichtbogenofen
bereit. Die Elektrode ist entlang einer Längsachse, die durch die Elektrode
definiert ist, nach unten beweglich. Die Elektrodensäule umfasst: (a)
eine Leistungsklemme, durch die elektrische Leistung zur Elektrode
geliefert wird, wobei die Leistungsklemme ein ringförmiges Kontaktelement
umfasst, durch das sich die Elektrode erstreckt und das mit der Elektrode
in Kontakt steht, wobei die Leistungsklemme eine erste Klemmkraft
auf die Elektrode durch das ringförmige Kontaktelement ausübt; und
(b) eine Gleitklemmenanordnung mit mindestens einer ersten Gleithülse, wobei
die erste Gleithülse
ein hohles zylindrisches Inneres aufweist, durch das sich die Elektrode
erstreckt, wobei die erste Gleithülse eine zweite Klemmkraft
auf die Elektrode ausübt
und relativ zur Elektrode und zur Leistungsklemme axial beweglich ist.
Die Leistungsklemme und die Gleitklemmenanordnung stützen zusammen
die Elektrode ab und die erste und die zweite Klemmkraft sind derart
ausgewählt,
dass die axiale Abwärtsbewegung
der ersten Gleithülse,
während
die erste und die zweite Klemmkraft aufrechterhalten werden, zu
einer axialen Abwärtsbewegung
der Elektrode relativ zur Leistungsklemme führt, und derart, dass eine
axiale Aufwärtsbewegung
von nur der ersten Gleithülse,
während
die erste und die zweite Klemmkraft aufrechterhalten werden, zu
einer axialen Bewegung der ersten Gleithülse relativ zur Elektrode führt.
-
In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Gleitklemmenanordnung
zum Halten einer sich axial erstreckenden Elektrode und zum axialen
Anheben und Absenken der Elektrode bereit. Die Gleitklemmenanordnung
umfasst: (a) eine erste Gleithülse
zum Ausüben
einer ersten Klemmkraft auf die Elektrode, wobei die erste Gleithülse ein
hohles zylindrisches Inneres aufweist, um die Elektrode aufzunehmen;
(b) eine zweite Gleithülse
zum Ausüben einer
zweiten Klemmkraft auf die Elektrode, wobei die zweite Gleithülse ein
hohles zylindrisches Inneres aufweist, um die Elektrode aufzunehmen,
wobei die erste und die zweite Gleithülse axial beabstandet sind;
und (c) einen Gleitklemmenrahmen, mit dem beide Gleithülsen verbunden
sind, wobei sowohl die erste als auch die zweite Gleithülse relativ
zum Rahmen und unabhängig
voneinander axial beweglich sind.
-
In
noch einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zum axialen Bewegen einer Elektrode relativ zu einem elektrischen Lichtbogenofen
bereit, wobei die Elektrode durch eine Leistungsklemme und durch
eine Gleitklemmenanordnung abgestützt ist. Die Gleitklemmenanordnung
umfasst eine erste Gleithülse
mit einem hohlen Inneren, durch das sich die Elektrode erstreckt.
Das Verfahren umfasst: (a) Aufbringen einer ersten Klemmkraft auf
die Elektrode, wobei die erste Klemmkraft durch die Leistungsklemme
aufgebracht wird; (b) Aufbringen einer zweiten Klemmkraft auf die Elektrode,
wobei die zweite Klemmkraft durch die erste Gleithülse aufgebracht
wird; und (c) Aufbringen einer axial nach unten gerichteten Kraft
auf die erste Gleithülse,
während
die erste und die zweite Klemmkraft an der Elektrode aufrechterhalten
werden, wobei eine Kombination der nach unten gerichteten Kraft
an der Gleithülse
und einer Abwärtskraft
der Elektrode größer ist
als eine Widerstandsreibungskraft der Leistungsklemme, was zu einer
axialen Abwärtsverschiebung
der ersten Gleithülse
und der Elektrode relativ zur Leistungsklemme und zum Ofen führt.
-
In
noch einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zum axialen Bewegen einer Elektrode relativ zu einem elektrischen Lichtbogenofen
bereit, wobei die Elektrode durch eine Leistungsklemme und durch
eine Gleitklemmenanordnung abgestützt ist. Die Gleitklemmenanordnung
umfasst eine erste Gleithülse
mit einem hohlen Inneren, durch das sich die Elektrode erstreckt,
und eine zweite Gleithülse
mit einem hohlen Inneren, durch das sich die Elektrode erstreckt.
Das Verfahren umfasst: (a) Aufbringen einer ersten Klemmkraft auf die
Elektrode, wobei die erste Klemmkraft durch die Leistungsklemme
aufgebracht wird; (b) Aufbringen einer zweiten Klemmkraft auf die
Elektrode, wobei die zweite Klemmkraft durch die erste Gleithülse aufgebracht
wird; (c) Aufbringen einer dritten Klemmkraft auf die Elektrode,
wobei die dritte Klemmkraft durch die zweite Gleithülse aufgebracht
wird; und (d) Aufbringen einer axial nach oben gerichteten Kraft auf
jede der ersten Gleithülse
und der zweiten Gleithülse,
während
die erste, die zweite und die dritte Klemmkraft an der Elektrode
aufrechterhalten werden, wobei eine Kombination der aufwärts gerichteten
Kräfte
an der Gleithülse
größer ist
als eine Abwärtskraft
der Elektrode und eine Widerstandsreibungskraft der Leistungsklemme,
was zu einer axialen Aufwärtsverschiebung
der Gleithülsen
und der Elektrode relativ zur Leistungsklemme und zum Ofen führt.
-
KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Die
Erfindung wird nun nur beispielhaft mit Bezug auf die zugehörigen Zeichnungen
beschrieben, in denen gilt:
-
1a bis 1c stellen
ein bevorzugtes Elektrodengleitsystem gemäß der vorliegenden Erfindung
mit einer Gleithülse
und das Verfahren, durch das die Elektrode unter Verwendung dieses
Systems nach unten zugeführt
wird, dar;
-
2a bis 2d stellen
ein Elektrodengleitsystem gemäß einem
Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung mit zwei Gleithülsen, wobei beide Gleithülsen beweglich
sind, und ein bevorzugtes Verfahren, durch das eine Elektrode unter Verwendung
dieses Systems nach unten zugeführt wird,
dar;
-
3a bis 3d stellen
ein Verfahren dar, durch das das Elektrodengleitsystem von 2 für eine
Aufwärts-Zurückverschiebung
der Elektrode verwendet wird;
-
4 ist
eine Seitenaufrissansicht eines bevorzugten Gleitsystems gemäß der vorliegenden
Erfindung mit zwei beweglichen Gleithülsen;
-
5 ist
ein Vorderaufriss eines bevorzugten Elektrodengleitsystems gemäß der Erfindung
mit zwei beweglichen Gleithülsen;
und
-
6 ist
eine Draufsicht auf das Elektrodengleitsystem von 4 teilweise
im Querschnitt.
-
AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
-
1 bis 3 sind
schematische Darstellungen, die die Funktionsweise von bevorzugten
Elektrodengleitsystemen gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigen.
-
Die 1a bis 1c stellen
schematisch eine verbrauchbare Elektrode 10 für einen
elektrischen Lichtbogenofen (nicht dargestellt) dar, die durch eine
Elektrodensäule 12 abgestützt ist,
von der nur die Leistungsklemme 14 und die Gleithülse 16 gezeigt
sind. Die restlichen Komponenten der Elektrodensäule 12 sind nicht
gezeigt, da sie für
ein Verständnis
der Erfindung, wie mit Bezug auf die 1a bis 1c beschrieben,
nicht notwendig sind. Es ist zu erkennen, dass die Elektrodensäule auch
mit den vorstehend erwähnten
anderen Komponenten versehen sein kann und dass die Gleithülse einen
Teil einer Gleitklemmenanordnung bildet, die auch andere Komponenten
umfasst, wie nachstehend genauer beschrieben.
-
Wie
vorstehend erwähnt,
ist die Elektrode 10 vertikal aufgehängt und definiert eine Längsachse
L, die in 1a gezeigt ist.
-
Die 1a bis 1c stellen
die Schritte dar, die am schrittweisen Zuführen der Elektrode 10 nach
unten entlang der Längsachse
in den Ofen beteiligt sind. Die Leistungsklemme 14 umfasst
ein ringförmiges
Kontaktelement, durch das sich die Elektrode erstreckt und das mit
der Elektrode 10 in Kontakt steht. Die Leistungsklemme 14 übt eine
erste radiale Klemmkraft auf die Elektrode 10 durch das
ringförmige
Kontaktelement aus.
-
Die
Gleithülse 16 besitzt
ein hohles zylindrisches Inneres, durch das sich die Elektrode 10 erstreckt.
Die erste Gleithülse 16 übt eine
zweite radiale Klemmkraft auf die Elektrode 10 aus und
ist in der axialen Richtung relativ zur Elektrode 10 und
zur Leistungsklemme 14 beweglich.
-
Um
die Elektrode 10 nach unten entlang der Längsachse
L zu verschieben, wird eine axial gerichtete Abwärtskraft auf die Gleithülse 16 in
der Richtung des Pfeils A aufgebracht, während die Klemmkräfte der
Leistungsklemme 14 und der Gleithülse 16 aufrechterhalten
werden.
-
Es
ist zu erkennen, dass das Gewicht der Elektrode 10 eine
Abwärtskraft
bildet, die parallel zur Längsachse
L gerichtet ist und in 1a durch den Pfeil W dargestellt
ist. Den in 1a gezeigten Kräften A und
W wird durch eine Widerstandsreibungskraft der Leistungsklemme 14 entgegengewirkt,
die durch den Pfeil R in 1a dargestellt
ist. Die Beträge
der Klemmkräfte,
die durch die Leistungsklemme 14 und die Hülse 16 erzeugt
werden, sind derart ausgewählt,
dass eine axiale Abwärtsbewegung
der Gleithülse 16 ohne
Lösen der
Klemmkräfte
zu einer axialen Abwärtsbewegung
der Elektrode 10 relativ zur Leistungsklemme 14 führt. Mit
anderen Worten, der kombinierte Betrag der durch die Pfeile A und
W dargestellten Kräfte
ist größer als
die iderstandskraft R und daher wird bewirkt, dass die Elektrode 10 durch
die Leistungsklemme 14 in die in 1b gezeigte
Position nach unten gleitet, wobei somit die Elektrode 10 um
ein Ausmaß X
in den Ofen zugeführt wird.
-
Um
den Prozess des Absenkens der Elektrode 10 zu vollenden,
muss die Gleithülse 16 in
ihre Anfangsposition zurückgeführt werden.
Folglich wird eine nach oben gerichtete axiale Kraft, die durch
den Pfeil B in 1b dargestellt ist, auf die
Gleithülse 16 aufgebracht.
Dieser Kraft B wird durch das Gewicht W der Elektrode 10 entgegengewirkt
und wird auch durch die Reibungskraft der Leistungsklemme 14 an der
Elektrode 10, die durch den Pfeil R' in 1b dargestellt
ist, Widerstand geleistet. Die Beträge der Klemmkräfte sind
derart ausgewählt,
dass die axiale Aufwärtsbewegung
von nur der Gleithülse 16,
während
die Klemmkräfte
der Leistungsklemme 14 und der Gleithülse 16 aufrechterhalten
werden, zu einer axialen Aufwärtsbewegung
der Gleithülse 16 relativ zur
Elektrode 10 führt.
Mit anderen Worten, der Betrag der Kraft B ist unzureichend, um
die kombinierte Wirkung der Kräfte
W und R' zu überwinden,
und daher gleitet die Gleithülse 16 an
der Elektrode 10 nach oben. Es wird betont, dass die Aufwärtsverschiebung der
Gleithülse 16 ohne
Lösen der
Klemmkräfte
der Leistungsklemme 14 oder der Gleithülse 16 durchgeführt wird
und dass im Wesentlichen kein Gleiten der Elektrode relativ zur
Leistungsklemme 14 stattfindet. Die Endposition der Gleithülse 16 ist
in 1c dargestellt. Die Elektrode 10 kann
weiter in den Ofen zugeführt
werden, indem die in den 1a bis 1c gezeigten
Schritte wiederholt werden. Es ist zu erkennen, dass die Folge von
Schritten, die am Absenken der Elektrode 10 beteiligt sind,
von der vorstehend mit Bezug auf die 1a bis 1c beschriebenen Folge
verändert
werden kann. Die Gleithülse 16 kann beispielsweise
von ihrer Anfangsposition nach oben weg bewegt werden, bevor sie
abgesenkt wird. Mit anderen Worten, die Reihenfolge der in den 1a und 1b gezeigten
Schritte kann umgekehrt werden.
-
Die 2a bis 2d und 3a bis 3d stellen
schematisch ein zweites bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung mit einer Elektrodensäule 28 in
Kombination mit einer Elektrode 10 für einen elektrischen Lichtbogenofen (nicht
dargestellt) dar. Die Elektrodensäule 28 im zweiten
bevorzugten Ausführungsbeispiel
umfasst eine Leistungsklemme 30, die eine erste Klemmkraft auf
die Elektrode 10 ausübt,
eine erste Gleithülse 32, die
eine zweite Klemmkraft auf die Elektrode 10 ausübt, und
eine zweite Gleithülse 34,
die eine dritte Klemmkraft auf die Elektrode 10 ausübt. Die
Gleithülsen 32 und 34 besitzen
ein hohles zylindrisches Inneres, durch das sich die Elektrode 10 erstreckt.
Sowohl die erste als auch die zweite Gleithülse 32, 34 sind
relativ zu den stationären
Komponenten der Elektrodensäule 28,
einschließlich
der Leistungsklemme 30, beweglich. Vorzugsweise sind die
erste und die zweite Gleithülse 32, 34 relativ
zueinander unabhängig
beweglich.
-
Die
Abwärtszuführung der
Elektrode 10 wird durch gleichzeitiges Ausüben von
axial gerichteten Abwärtskräften A1 und A2 auf die
Gleithülsen 32 und 34,
während
die erste, die zweite und die dritte Klemmkraft an der Elektrode 10 aufrechterhalten werden,
durchgeführt.
Die Beträge
der ersten, der zweiten und der dritten Klemmkraft sind derart ausgewählt, dass
der kombinierte Betrag der Kräfte
A1, A2 und das Gewicht
W der Elektrode 10 größer sind als
die Reibungswiderstandskraft R1, die auf
die Elektrode 10 durch die Leistungsklemme 30 ausgeübt wird.
Folglich führt
das Aufbringen der Abwärtskräfte A1 und A2 zu einer
axialen Abwärtsbewegung
der Elektrode 10 relativ zu den stationären Komponenten der Elektrodensäule 28,
einschließlich
der Leistungsklemme 30. Daher wird bewirkt, dass die Elektrode 10 durch
die Leistungsklemme 30 in die in
-
2b gezeigte
Position nach unten gleitet, wobei somit die Elektrode 10 um
ein Ausmaß "x" in den Ofen zugeführt wird. 2b stellt
die Position der Elektrode 10 und die Konfiguration der
Elektrodensäule 28 nach
diesem Vorgang dar.
-
Vorzugsweise
werden die Gleithülsen 32 und 34 einzeln
in ihre Anfangspositionen zurückgebracht, wie
in den 2b bis 2d dargestellt.
Wie in 2b gezeigt, wird die erste Gleithülse 32 durch Aufbringen
einer nach oben gerichteten Kraft B1 in ihre
Anfangsposition nach oben bewegt. Der Betrag der Kraft B1 ist geringer als die kombinierten Beträge der Widerstandsreibungskraft
R1' der
Leistungsklemme 30, R2' der zweiten Gleithülse 34 und
des Gewichts W der Elektrode 10. Folglich führt die
Bewegung nur der ersten Gleithülse 32 nach
oben, während
die erste, die zweite und die dritte Klemmkraft aufrechterhalten
werden, zu einer axialen Aufwärtsbewegung
der ersten Gleithülse 32 relativ
zur Elektrode 10 und zum Rest der Elektrodensäule 28.
-
Ebenso
stellt 2c die Rückkehr der zweiten Gleithülse 34 in
ihre Anfangsposition durch Aufbringen einer axial nach oben gerichteten
Kraft B2 auf nur die zweite Gleithülse dar.
Wie in 2c gezeigt, ist der Betrag der
Aufwärtskraft
B2 geringer als der kombinierte Betrag der
Widerstandsreibungskräfte R1' und
R2' der
Leistungsklemme 30 und der ersten Gleithülse 32 und
des Gewichts W der Elektrode 10. Folglich führt die
Aufwärtsbewegung
nur der zweiten Gleithülse 34,
während
die erste, die zweite und die dritte Klemmkraft aufrechterhalten
werden, zu einer axialen Bewegung der zweiten Gleithülse 34 relativ zur
Elektrode 10. Nach der Rückkehr der Gleithülsen 32, 34 in
ihre Anfangspositionen weisen die Elektrode 10 und die
Elektrodensäule 28 die
in 2d gezeigte Konfiguration auf.
-
Es
ist zu erkennen, dass die Folge von Schritten, die am Verschieben
der Elektrode 10 nach unten beteiligt sind, von der vorstehend
mit Bezug auf die 2a bis 2d beschriebenen
Folge verändert
werden kann. Die Gleithülsen 32, 34 können beispielsweise
von ihren Anfangspositionen weg nach oben bewegt werden, bevor sie
zusammen abgesenkt werden. Mit anderen Worten, die in den 2b und 2c gezeigten
Schritte können
vor dem in 2a gezeigten Schritt durchgeführt werden.
Ferner kann die Reihenfolge der in den 2b und 2c gezeigten
Schritte umgekehrt werden.
-
Ein
Vorteil der Verwendung der Elektrodensäule 28 des zweiten
bevorzugten Ausführungsbeispiels
besteht darin, dass sie auch ein "Zurückschieben" oder eine Aufwärtszuführung der
Elektrode 10 durchführen
kann. Dies kann erforderlich sein, um ein versehentliches übermäßiges Abwärtsschieben
zu korrigieren oder einen schnell ansteigenden Pegel von geschmolzenem
Material im Ofen zu kompensieren. Das Zurückschieben wird nun mit Bezug
auf die 3a bis 3d erläutert.
-
Die
Elektrode 10 wird durch gleichzeitiges Aufbringen von axial
gerichteten Aufwärtskräften B1 und B2 auf die
erste und die zweite Gleithülse 32, 34 nach
oben zugeführt.
Die Beträge
der Klemmkräfte sind
derart ausgewählt,
dass der kombinierte Betrag der Aufwärtskräfte B1 und
B2 größer ist
als das Gewicht der Elektrode 10 in Kombination mit der
Widerstandsreibungskraft R1 der Leistungsklemme 30. Folglich
führt das
Aufbringen der Aufwärtskräfte B1 und B2 zu einer
axialen Aufwärtsbewegung
der Elektrode 10 relativ zu den stationären Komponenten der Elektrodensäule 28,
einschließlich
der Leistungsklemme 30. Daher wird bewirkt, dass die Elektrode 10 durch
die Leistungsklemme 30 in die in 3b gezeigte
Position nach oben gleitet, wobei folglich die Elektrode 10 um
ein Ausmaß "X" aus dem Ofen zurückgezogen wird.
-
Die
Rückkehr
der Gleithülsen 32, 34 in
ihre Anfangspositionen ist in den 3b und 3c dargestellt.
In 3b wird eine axiale nach unten gerichtete Kraft
A1 nur auf die zweite Gleithülse 34 aufgebracht.
Die Beträge
der Kräfte
sind derart ausgewählt,
dass die Kombination der Abwärtskraft
A1 und des Elektrodengewichts W geringer
ist als die kombinierten Widerstandskräfte R1' und R2' der Leistungsklemme 30 und
der ersten Gleithülse 32.
Folglich bewegt sich die zweite Gleithülse 34 relativ zur
Elektrode 10 und zu den stationären Komponenten der Elektrodensäule 28 nach
unten in die in 3c gezeigte Position. Ebenso
wird die erste Gleithülse 32 durch Aufbringen
einer axialen Abwärtskraft
A2, die in Kombination mit dem Elektrodengewicht
W unzureichend ist, um die Widerstandskräfte R1' und R3' der Leistungsklemme 30 bzw.
der zweiten Gleithülse 34 zu überwinden,
nach unten bewegt, wie in 3c gezeigt.
Folglich bewegt sich die erste Gleithülse 32 relativ zur
Elektrode 10 und relativ zu den stationären Komponenten der Elektrodensäule 28 in
die in 3d gezeigte Position nach unten.
-
Es
ist zu erkennen, dass die Folge von Schritten, die am Zurückschieben
der Elektrode 10 beteiligt sind, von der vorstehend mit
Bezug auf die 3a bis 3d beschriebenen
Folge verändert werden
kann. Die Gleithülsen 32, 34 können beispielsweise
von ihren Anfangspositionen nach unten wegbewegt werden, bevor sie
zusammen angehoben werden. Mit anderen Worten, die in den 3b und 3c gezeigten
Schritte können
vor dem in 3a gezeigten Schritt durchgeführt werden.
Ferner kann die Reihenfolge der in den 3b und 3c gezeigten
Schritte umgekehrt werden.
-
Aus
der obigen Erörterung
der 2a bis 2d und 3a bis 3d ist
auch ersichtlich, dass das Grundprinzip, das am Verschieben und
Zurückschieben
der Elektrode 10 beteiligt ist, darin besteht, dass das
Bewegen von einer der Gleithülsen 32, 34 allein
bewirkt, dass sie über
die Elektrode 10 gleitet, ohne zu verursachen, dass sich
die Elektrode 10 bewegt. Das Bewegen beider Hülsen 32, 34 gleichzeitig
in derselben Richtung bewirkt jedoch eine Bewegung der Elektrode 10 in
derselben Richtung.
-
Die 4 bis 6 stellen
ein bevorzugtes Elektrodengleitsystem gemäß der vorliegenden Erfindung
mit einer Gleitklemmenanordnung 40 zum Halten einer Elektrode 10 und
zum Anheben und Absenken der Elektrode entlang einer Längsachse
L (4), die durch die Elektrode 10 definiert
ist, dar.
-
Die
Gleitklemmenanordnung 40 umfasst eine erste oder untere
Gleithülse 42 zum
Ausüben
einer ersten radialen Klemmkraft auf die Elektrode 10. Die
erste Gleithülse 42 ist
zylindrisch und weist ein hohles zylindrisches Inneres 44 auf,
durch das sich die Elektrode 10 erstreckt. Die Gleitklemmenanordnung 40 umfasst
auch eine zweite oder obere Gleithülse 46 zum Ausüben einer
zweiten radialen Klemmkraft auf die Elektrode 10. Die zweite
Gleithülse 46 ist
auch zylindrisch und weist ein hohles zylindrisches Inneres 48 auf,
durch das sich die Elektrode 10 erstreckt. Die Gleithülsen 42, 46 besitzen
vorzugsweise ein Höhen-Breiten-Verhältnis von
ungefähr 1:1.
Dies hilft, die Klemmkräfte
gegen die Elektrode an den Oberseiten und Unterseiten der Hülsen 42, 46 zu
begrenzen.
-
Die
Gleithülsenanordnung 40 umfasst
ferner einen Gleitklemmenrahmen 50 mit einer oberen Oberfläche 52,
mit der die zweite Gleithülse 46 verbunden
ist, und einer unteren Oberfläche 54,
mit der die erste Gleithülse 42 verbunden
ist. Wie in 4 gezeigt, sind die Gleithülsen 42 und 46 axial
relativ zueinander beabstandet und sind unter bzw. über dem
Gleitklemmenrahmen 50 angeordnet. Obwohl in den Zeichnungen
nicht gezeigt, sind der Gleitklemmenrahmen 50, die Gleitklemmenanordnung 40 und die
anderen Komponenten der Elektrodensäule vorzugsweise durch ein
oder mehrere Stützelemente abgestützt und
positioniert. Der Gleitklemmenrahmen 50 und andere Komponenten
der Elektrodensäule
können
beispielsweise durch hydraulische Zylinder oder Drahtseile (nicht
dargestellt) an einem oder mehreren Deckenträgern (nicht dargestellt) oder
dergleichen aufgehängt
sein.
-
Die
erste und die zweite Gleithülse 42, 46 der Anordnung 40 sind
unabhängig
relativ zueinander und zum Gleitklemmenrahmen 50 entlang
der Längsachse
L beweglich. Folglich ist die Gleitklemmenanordnung 40 zu
der vorstehend mit Bezug auf die 2a bis 2d und 3a bis 3d beschriebenen
Anordnung analog, die einzeln bewegliche Gleithülsen 32 und 34 enthält und die
Elektrode 10 entlang der Achse L nach oben und nach unten
zuführen
kann. Die Funktionsweise der Gleitklemmenanordnung 40 wird
nachstehend weiter beschrieben.
-
Wie
vorstehend erwähnt,
sind die Gleithülsen 42 und 46 beweglich
mit dem Gleitklemmenrahmen 50 verbunden. Jede Gleithülse 42, 46 ist
vorzugsweise mit dem Rahmen 50 durch mindestens eine Krafterzeugungsvorrichtung
verbunden, durch die die Hülsen 42, 46 entlang
der Längsachse
bewegt werden können.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel
umfasst jede Krafterzeugungsvorrichtung einen Fluiddruckmechanismus 56,
durch den jede Gleithülse 42, 46 mit
dem Rahmen 50 verbunden ist. Der Fluiddruckmechanismus 56 kann
vorzugsweise durch Hydraulik oder Pneumatik betätigt werden. Im nachstehend
beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird der Fluiddruckmechanismus 56 hydraulisch betätigt und
umfasst einen Hydraulikzylinder 58.
-
Der
Hydraulik- oder Pneumatikzylinder 58 kann entlang der Längsachse
ausgefahren und zurückgezogen
werden und ist drehbar mit einem Zylindergabelkopf an jedem seiner
entgegengesetzten Enden verbunden. Wie in 4 gezeigt,
ist ein Ende von jedem Zylinder 58 am Rahmen 50 durch
einen ersten Zylindergabelkopf 60 befestigt. Das andere Ende
von jedem Hydraulikzylinder 58 ist durch einen zweiten
Zylindergabelkopf 62 an einem Hebelarm 64 befestigt.
-
Jeder
Hebelarm 64 liegt im Allgemeinen quer zur Längsachse,
wobei er ein erstes Ende 66 aufweist, durch das er am Hydraulikzylinder 58 durch den
Zylindergabelkopf 62 befestigt ist, und ein zweites Ende 68 aufweist,
durch das er drehbar an der oberen oder unteren Oberfläche 52, 54 des
Rahmens 50 durch einen Armgabelkopf 70 befestigt
ist. Wie in 6 gezeigt, sind die Hebelarme 64 im
Wesentlichen tangential zu den zylindrischen Gleithülsen 42, 46,
wobei ein mittlerer Teil 72 von jedem Hebelarm 64 drehbar
mit einer Gleithülse 42 oder 46 durch
eine drehbare Verbindung 74 verbunden ist. Wie in 4 gezeigt,
kann die drehbare Verbindung 74 einen Stift 75 umfassen,
der von jeder Seite der Gleithülse 42 oder 46 vorsteht,
wobei der Stift 75 mit einem überdimensionierten Loch 77 in
einem mittleren Teil 72 von einem der Hebelarme 64 in
Eingriff steht, um eine begrenzte horizontale Bewegung der Hülsen 42, 46 zu ermöglichen.
Folglich sind die Enden 66 und 68 jedes Hebelarms 64 drehbar
mit dem Zylindergabelkopf 62 und dem Armgabelkopf 70 verbunden
und der mittlere Teil 72 von jedem Hebelarm 64 ist
drehbar mit einer Gleithülse 42 oder 46 verbunden.
Es ist zu erkennen, dass andere Arten von kombinierten Verbindungen,
die drehbar und horizontal parallel verschiebbar sind, Fachleuten
bekannt sind und anstelle der Anordnung des Stifts 75 und
des überdimensionierten Lochs 77,
die in 4 gezeigt ist, verwendet werden können.
-
Aus
der Vorderansicht von 5 und der Draufsicht von 6 ist
zu sehen, dass jede Gleithülse 42, 46 mit
einem Paar von Hebelarmen 64 versehen ist. Die gepaarten
Hebelarme 64 jeder Gleithülse 42, 46 sind
im Wesentlichen parallel zueinander, wobei sie sich entlang entgegengesetzter
Seiten der Gleithülse 42, 46 erstrecken.
Wie in der Draufsicht von 6 gezeigt,
sind die ersten Enden 66 von jedem Paar von Hebelarmen
an entgegengesetzten Enden eines Hebelquerelements 76 befestigt,
wobei jedes Querelement einen mittleren Teil 78 zwischen seinen
Enden aufweist, durch den es mit dem Rahmen 50 durch einen
Fluiddruckmechanismus 56 verbunden ist.
-
Nachdem
nun die Komponenten der Gleitklemmenanordnung 40 beschrieben
wurden, ist das Folgende eine Beschreibung dessen, wie die Betätigung der
Fluiddruckmechanismen 56 zu einer axialen Bewegung der
Gleithülsen 42, 46 führt. Das Längsausfahren
des Hydraulikzylinders 58, der zur unteren Gleithülse 42 gehört, führt beispielsweise
zu einer Abwärtsverschiebung
der ersten Enden 66 der Hebelarme 64 zusammen
mit dem Querelement 76 und der Gleithülse 42. Die zweiten
Enden 66 der Hebelarme 64 werden um die Armgabelköpfe 70 geschwenkt,
wobei die mittleren Teile 72 der Hebelarme 64 mit
einer gewissen Drehung um die Verbindungen 70 und 74 nach
unten verschoben werden. Aufgrund der Drehung des mittleren Teils 72 des
Hebelarms um den Drehpunkt 70 bewegt sich die Verbindung 74 relativ
zum überdimensionierten
Loch 77. Das Zurückziehen
des Hydraulikzylinders 58 führt ebenso zu einer Aufwärtsverschiebung
der Gleithülse 42 zurück in ihre
Anfangsposition, die in den 4 und 5 gezeigt
ist.
-
Die
obere Gleithülse 46 wird
aus ihrer Anfangsposition durch Ausfahren des Hydraulikzylinders 58,
mit dem sie verbunden ist, nach oben verschoben. Das Ausfahren des
Zylinders 58 führt
zu einer Aufwärtsverschiebung
der ersten Enden 66 der Hebelarme 64 zusammen
mit dem Querelement 76 und der befestigten Gleithülse 46.
Die zweiten Enden 68 der Hebelarme 64 werden um
die Armgabelköpfe 70 geschwenkt
und der mittlere Teil 72 wird um die Verbindung 74 und 70 gedreht,
wie vorstehend beschrieben. Das Zurückziehen des Hydraulikzylinders 58 führt zu einer
Abwärtsverschiebung
der Gleithülse 46 zurück in ihre
Anfangsposition, die in den 4 und 5 gezeigt
ist.
-
Die
Gleithülsen 42, 46 besitzen
eine relativ einfache Konstruktion, wobei sie jeweils eine im Wesentlichen
zylindrische Hülle 79 umfassen.
Jede der Hüllen 79 weist
zwei Befestigungsflansche 80, 82 auf, die im Wesentlichen
parallel zueinander sind und die durch Gleitklemmenfedern 88,
die auf Abstandsstangen 90 wirken, zueinander hin vorgespannt
sind, so dass die Gleithülsen 42, 46 eine
radial nach innen gerichtete Klemmkraft auf die Elektrode 10 ausüben. Wie
in 5 gezeigt, sind die Flansche 80, 82 durch eine
einzelne Feder 88 oder eine Vielzahl von axial beabstandeten
Federn 88, die sich an einem Ende einer Abstandsstange 90 befinden,
vorgespannt. Es ist zu erkennen, dass die Flansche 80, 82 statt
dessen durch Gleitklemmenfedern vorgespannt werden können, die
in Paaren angeordnet sind, wobei die Federn 88 von jedem
Paar an den Enden von Federstangen 90 auf jeder Seite der
Flansche 80 und 82 angeordnet sind. Es ist zu
beachten, dass die Gleithülsen 42, 46 vorzugsweise
kein Mittel zum Lösen
des Klemmdrucks an der Elektrode 10 besitzen, da das Lösen des
Klemmdrucks in der vorliegenden Erfindung weder erforderlich noch
erwünscht
ist. Es ist zu erkennen, dass das Vorspannen der Flansche 80, 82 miteinander
nicht notwendigerweise durch einen Federdruck durchgeführt wird
und andere Mittel zum Vorspannen der Flansche 80, 82 statt
dessen verwendet werden können.
Die Vorspannungskraft kann beispielsweise durch hydraulische oder
pneumatische Vorrichtungen, die an der Hülle 79 vorgesehen
sind, erzeugt werden.
-
Neue
Gehäuseabschnitte
werden kontinuierlich zu Soderberg-Elektroden hinzugefügt und daher müssen normale
Herstellungstoleranzen erwartet werden. Probleme mit einem zuverlässigen Elektrodenbetrieb
können
auftreten, da Schwankungen in der Form der Elektrode sich darauf
auswirken, wie gut sie gehalten werden kann. Schwankungen, wie z.B.
Durchmesser, Rundheit, Geradheit und Qualität, müssen alle passiv angepasst
werden. Die Anpassung dieser Toleranzen wird in der vorliegenden
Erfindung durch sorgfältige
Auswahl der Spannung der Federn 88, durch Bereitstellung
von Gleithülsen 42, 46 mit
horizontaler Bewegungsfreiheit, durch Aufrechterhalten eines Höhen-Breiten-Verhältnisses
von etwa 1:1 und durch Versehen der Hülsen 42, 46 mit Formnachgiebigkeit
um ihren Umfang und Formsteifigkeit vertikal bereitgestellt.
-
Die
Umfangsformnachgiebigkeit ist ein wichtiges Merkmal, da es sich
auf Schwankungen im Elektrodengehäusedurchmesser, in der Rundheit und
Gesamtqualität
der Herstellung einstellt. Es ermöglicht, dass die Gleithülsen 42, 46 ihre
Form an die der Elektrode 10 anpassen. Ferner ermöglicht dieses
Merkmal eine gleichmäßig verteilte
radiale Kompression der Elektrode 10. In Kombination mit der
Umfangsformnachgiebigkeit müssen
jedoch die Hülsen 42, 46 auch
in der vertikalen Richtung steif sein, da dies die Hauptrichtung
von Reibungslasten ist.
-
Zusätzlich zu
den vorstehend erwähnten Vorteilen
kann das Elektrodengleitsystem gemäß der Erfindung helfen, die
Wartungskosten zu verringern, indem die Ofenausfallzeit während der
Wartung oder des Austauschs der einzelnen Gleithülsen minimiert wird. Insbesondere
kann in dem System mit zwei Gleithülsen 42, 46 und
der Leistungsklemme 30 irgendeine von diesen drei Klemmen
gelöst
werden, ohne weitere Elektrodenbefestigungsmaßnahmen zu erfordern. Dies
verringert die Menge an Arbeit, die für die Wartung erforderlich
ist, und ermöglicht
eine schnelle Rückkehr
in den Betrieb.
-
Obwohl
die Erfindung in Verbindung mit bestimmten bevorzugten Ausführungsbeispielen
beschrieben wurde, soll sie nicht auf diese begrenzt sein. Vielmehr
soll die Erfindung alle Ausführungsbeispiele
umfassen, die in den Schutzbereich der folgenden Ansprüche fallen
können.
-
Zusammenfassung
-
Es
wird ein System zum Absenken („Gleiten") und/oder Anheben
(„Zurückgleiten") von Elektroden
relativ zu einer Elektrodensäule.
Das System besitzt eine Elektrodensäule mit mindestens einer Gleithülse und
einer Leistungsklemme, die jeweils eine radiale Klemmkraft auf die
Elektrode ausüben. Die
Größen der
Klemmkräfte
werden so gewählt, dass
das Aufbringen einer nach unten gerichteten Axialkraft auf die eine
oder andere Gleithülse,
in Kombination mit dem Gewicht der Elektrode, ausreicht, um die
Widerstandskraft der Leistungsklemme zu überwinden, was zu einer Abwärtsbewegung
der Elektrode ohne Lösen
der Klemmkräfte
führt.
Elektrodensäulen
mit zwei beweglichen Gleithülsen
sind auch in der Lage, die Elektrode relativ zum Ofen anzuheben,
ohne die Klemmkräfte
zu lösen.