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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Zusammensetzungen, Systeme
und auf Verfahren zur Behandlung verschiedener Arten an Substraten,
einschließlich
anorganischer Substrate und bestimmter organischer Substrate. Ein
Beispiel schließt
die Behandlung eines Metall- oder Halbmetalloxidfeststoffträgermaterials
mit einem Polycarbosilanbeschichtungsmaterial ein, welches gegenüber Hydrolyse
und thermischer Degradation beständig
ist und stellt darüber
hinaus einen Schutz für
die darunter liegende Metall- oder
Halbmetalloxidoberfläche
gegenüber ähnlichen
Abbauverfahren bereit. Im weiteren Detail stellt die vorliegende
Erfindung Verfahren zur Herstellung von Polycarbosilanvorläufern und
Verfahren zur Bindung der Polycarbosilanvorläufer an ein anorganisches Substrat
bereit, um polycarbosilanmodifizierte Substrate zu erzeugen.
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Hintergrund
der Erfindung
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In
der Flüssigchromatographie
wird gewöhnlich
eine mobile Phase verwendet, um Analyten durch eine Trennsäule durchzuleiten.
Die Analyten können
beim Durchleiten durch die Trennsäule mit einer stationären Phase
des reagenzmodifizierten Feststoffträgermaterials wechselwirken.
Bezüglich
der Stabilität
dieser Säulen
würde eine
ideale stationäre
Phase gegenüber
irreversiblen chemischen Reaktionen mit der mobilen Phase und den
Analyten, wie auch gegenüber
einer thermischen Degradation unter Analysebedingungen, inert sein.
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Seit
vielen Jahren wurden Silane verwendet, um Siliziumdioxidoberflächen zu
modifizieren. Diese Verbindungen basierten gewöhnlich auf Silane, die mit
verschiedenen Arten einer breiten Klasse organischer Gruppen substituiert
sind, die für
das Bereitstellen einer Funktionalität für das Silan typisch sind, wie
auch mit verschiedenen hydrolysierbaren Gruppen, die für das Anbringen
des Silans an eine Feststoffträgeroberfläche typisch
sind. Beispielhafte hydrolysierbare Gruppen umfassen Halogene, Triflate,
Alkoxy, Acyl, Oxime, Amine und Aminsalze.
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Ein
Beispiel einer Silanbefestigung an ein Feststoffträgermaterial
ist die Befestigung eines organofunktionellen Silanreagenz an Siliziumdioxid.
Die meisten solcher Bindungsschemata involvieren die Befestigung
des Silanreagenz an die Siliziumdioxidoberfläche über entsprechende reaktive
Gruppen. Beispielsweise können
eine hydrolysierbare Gruppe und ein Silanol wechselwirken, um eine
Siloxanbindung und die korrespondierende Säure zu bilden. Typischerweise
umfasst derartig modifiziertes Siliziumdioxid die Organosilane, die
derart mit einer Dichte angebracht wurden, dass einige der Silanolgruppen
der Siliziumdioxidoberfläche von
einer weiteren Reaktion aufgrund der sterischen Hinderung von anderen
Organosilanen, die bereits daran angebunden sind, abgehalten. Oft
wird ein kleineres Organosilan als ein „Endcapper" verwendet, zur Bindung mit Silanolen,
die durch Reaktion mit den größer funktionalisierten
Organosilanen abgeschirmt sind, die aber ansonsten noch exponiert
sein würden.
Allerdings verbleiben sogar mit der Verwendung von Endcappern in der
Organosilanbeschichtung noch Lücken,
welche zu einer Hinterschneidung durch aktive Gruppen unter Anwendungsbedingungen
führen.
Letztendlich kann dies zu starken Adsorptionswechselwirkungen mit
den gelösten
Stoffen unter chromatographischen Bedingungen führen oder sogar zu einem Ausfall
der Säule.
Es wurden viele Feststoffträgermodifikationstechniken
mit unterschiedlichem Erfolgsgrad erprobt, um diese Probleme zu
vermindern.
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Die
Probleme, die im Hinblick auf die Stabilität unter Verwendungsbedingungen
dargelegt werden, werden ferner verschlimmert, wenn die Säule für die Verwendung
mit aggressiveren Zusatzstoffen für die mobile Phase und für höhere Temperaturen
konfiguriert wird. Insbesondere können mobile Phasen, die Wasser, Alkohol(e),
Salz(e) und/oder Zusatzstoff(e) zum Einstellen des pH-Wertes, insbesondere
in großen
Mengen, enthalten, bezüglich
der typischen stationären
Phasen, die vom Stand der Technik her bekannt sind, sehr aggressiv
sein. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die chromatographische
Abtrennung bei erhöhten
Temperaturen stattfindet. Mit anderen Worten sind viele der reagenz-gebundenen
Feststoffträger,
die derzeit in der Chromatographie vom Stand der Technik verwendet
werden, Wasser, Alkohol(e), Salz(e), Zusatzstoff(e) zum Einstellen
des pH-Wertes und bei erhöhter
Temperatur, neben anderen Zusatzstoffen und Bedingungen dafür bekannt,
das reagenz-gebundene stationäre
Phasenmaterial abzubauen, wobei dabei oft das kovalent gebundene
Reagenz von der Säule
ausgespült
wird. Zusätzlich
können
diese gleichen Zusatzstoffe und die Bedingungen das darunter liegende Trägermaterial
angreifen und ihre Fragmente auflösen, was oft zu hohen Rückstaus,
einem Bettenkollaps und einem Säulenausfall
führt.
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Demgemäß würde es wünschenswert
sein, Materialien zur Modifikation von anorganischen Substraten
bereitzustellen, welche eine längere
Lebensdauer aufweisen als viele der derzeit erhältlichen Materialien zur Modifizierung
der Oberfläche.
Insbesondere würde
es auf dem Gebiet der Oberflächenmodifikation
für chromatographische
Träger
wünschenswert
sein, ein Material bereitzustellen, welches verwendet werden kann,
um die stationäre
Phase einer chromatographischen Säule zu modifizieren, welche
das Substrat von einem Angriff durch die aggressiveren mobilen Phasen
schützt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
wurde festgestellt, dass es wünschenswert
wäre, langlebigere
Feststoffträgeroberflächen für chromatographische
Abtrennungsverwendungen wie auch dauerhafte Beschichtungen und Composites
bezüglich anderen
Anwendungen bereitzustellen. Es wurde auch festgestellt, dass es
nützlich
wäre, eine
stationäre
Phase bereitzustellen, die beschichtete Feststoffträger einschließt, die
elastisch sind und gegenüber
einem Angriff durch aggressive mobile Phasen beständig sind.
Dies kann erreicht werden, indem Polycarbosilanmaterialien an Substrate
gebunden werden, die Oberflächenanlagerungseinheiten
mit einer Vielzahl von Anlagerungsanteilen einschließen.
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Gemäß diesen
Feststellungen kann ein Substrat, das mit einem Polycarbosilan funktionalisiert
ist, ein Substrat umfassen, das eine Oberfläche mit Oberflächenoxid-
oder Hydroxylgruppen an der Oberfläche und eine Polycarbosilanschicht
einschließt,
die kovalent an die Oberfläche
gebunden ist. Die Polycarbosilanschicht kann ein Netz von miteinander
verbundenen Polycarbosilangruppen einschließen, wobei die Kohlenstoffverbindungsanteile
der Polycarbosilangruppen Alkylenanteile sind. Vorzugsweise schließen die
Polycarbosilangruppen eine oder beide von Tri- oder Tetracarbosilangruppen
ein, obwohl Tetra-, Hexa-, Heptacarbosilane, etc., auch oder alternativ
verwendet werden können.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann ein polycarbosilanfunktionalisiertes Substrat ein Substrat
umfassen, das eine Oberfläche
mit Oberflächenoxid-
oder Oberflächenhydroxylgruppen,
eine erste Polycarbosilanschicht, die kovalent an die Oberfläche gebunden ist,
und eine zweite Polycarbosilanschicht, die kovalent an die erste
Polycarbosilanschicht gebunden ist, einschließen. Die erste Polycarbosilanschicht
kann ein erstes Netz aus untereinander verbundenen Polycarbosilangruppen
einschließen
und die zweite Polycarbosilanschicht kann ein zweites Netz aus untereinander
verbundenen Polycarbosilangruppen einschließen. Die Kohlenstoffverknüpfungsanteile
der Polycarbosilangruppen der ersten und zweiten Netze sind typischerweise
Alkylenanteile. Vorzugsweise können
wiederum die Polycarbosilangruppen ein oder beide von Tri- oder
Tetracarbosilangruppen einschließen, obwohl Tetra-, Hexa-,
Heptacarbosilane, etc., als Alternative auch verwendet werden können.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann ein Tricarbosilanvorläufer
die Struktur umfassen:
worin jedes d unabhängig voneinander
von 1 bis 4 beträgt,
jedes X unabhängig
voneinander Halogen; Triflat; niederes Alkoxy; Acyl wie Acetyl,
Trifluoracetyl oder Propionyl; Oxime wie diese, die über Sauerstoff
an Silizium gebunden sind, wobei der Sauerstoff auch an ein disubstituiertes
Amin gebunden ist, z. B. Dimethylamino oder Pyrrolidin; Amin wie
sekundäre
Amine, z. B. Dimethylamino oder Pyrrolidin; oder Aminsalz einschließlich entsprechender
Aminosilane mit zugegebener Säure,
z. B. HCl oder Trifluormethansulfonsäure, ähnliche Strukturen, die unter
Verwendung von halogensubstituierten Silanen mit zugegebenen Pyridin
gebildet worden ist, oder zusätzliche
Carbosilangruppen sind, einschließen; und R ist Methyl, Ethyl,
lineares oder verzweigtes C
3- bis C
30-Alkyl, hydroxylsubstituiertes Alkyl, Cyanalkyl,
Fluoralkyl, Mercaptoalkyl, estersubstituiertes Alkyl, carbonsäuresubstituiertes
Alkyl, Aminoalkyl, ethersubstituiertes Alkyl, epoxidsubstituiertes
Alkyl, silylsubstituiertes Alkyl, Phosphinoalkyl, Phenyl und substituiertes
Phenyl einschließlich
cyan-, fluor- oder nitrosubstituiertes Phenyl und Kombinationen
davon.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann ein Verfahren zur Herstellung eines polycarbosilanfunktionalisierten
Substrates mehrere Schritte umfassen. Solche Schritte können die
Bildung einer ersten Gruppe aus Polycarbosilanvorläufermonomere,
Anbringen der ersten Gruppe der Polycarbosilanvorläufermonomere
an ein Substrat, das eine Oberfläche mit
Oberflächenoxid-
oder Oberflächenhydroxylgruppen
einschließt,
und Bilden eines ersten Netzes aus untereinander verbundenen Polycarbosilangruppen
von der ersten Gruppe der Polycarbosilanvorläufermonomere einschließen. Die
erste Gruppe der Polycarbosilanvorläufermonomere kann an die Oberfläche durch
Binden über
Siliziumsauerstoffbindungen angebracht werden, und kann auch verknüpfende Siloxanbindungen,
die benachbarte Polycarbosilangruppen miteinander verbinden, einschließen.
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Zusätzliche
Eigenschaften und Vorteile der Erfindung werden aus der detaillierten
nachfolgenden Beschreibung ersichtlich, welche beispielhaft die
Merkmale der Erfindung veranschaulicht.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
die Säulenstabilität bei hoher
Temperatur und hohem Wassergehalt unter Verwendung von Siliziumdioxidträgern, die
durch ein Netz von untereinander verbundenen Polycarbosilangruppen
modifiziert wurden, gemäß den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung;
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2 zeigt
die Säulenstabilität bei hoher
Temperatur und 100 % Wassergehalt unter Verwendung von Siliziumdioxidträgern, die
durch ein Netz von untereinander verbundenen Polycarbosilangruppen
modifiziert wurden, gemäß der Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung;
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3 zeigt
die Säulenselektivität unter
Verwendung von Siliziumdioxidträgern,
die durch ein Netz von untereinander verbundenen Polycarbosilangruppen
modifiziert wurden, gemäß den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung;
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4 zeigt
die Abtrennung von Analgetika bei einem niedrigen pH-Wert und erhöhter Temperatur
unter Verwendung von Siliziumdioxidträgern, die durch ein Netz von
untereinander verbundenen Polycarbosilangruppen modifiziert wurden,
gemäß den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung; und
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5 zeigt
die Säulenstabilität bei einem
hohen pH-Wert unter Verwendung von Siliziumdioxidträgern, die über ein
Netz von untereinander verbundenen Polycarbosilangruppen modifiziert
wurden, gemäß den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsform(en)
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Es
wird anschließend
Bezug genommen auf die beispielhaften Ausführungsformen und es wird eine bestimmte
Sprache verwendet, um diese zu beschreiben. Dennoch ist es klar,
dass damit keine Einschränkung des
Umfangs der Erfindung beabsichtigt wird. Änderungen und weitere Modifikationen
der hier veranschaulichten Merkmale der Erfindung und zusätzliche
Anwendungen der Prinzipien der hier dargestellten Erfindungen, welche
dem Fachmann klar werden würden,
der im Besitz dieser Offenbarung ist, werden dahingehend betrachtet,
dass sie innerhalb des Umfangs der Erfindung liegen. Es sollte auch
klar sein, dass die hier verwendete Terminologie nur zum Zweck der
Beschreibung besonderer Ausführungsformen
verwendet wird. Es ist nicht beabsichtigt, dass die Begriffe beschränkend sind,
es sei denn, sie werden als solche bezeichnet.
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Es
sollte vermerkt werden, dass die Singularformen „ein, eine, eines", und „der, die,
das" wie es in dieser
Beschreibung und den beigefügten
Ansprüchen
verwendet wird, auch die Bezugnahme auf den Plural einschließt, es sein
denn, dass der Kontext deutlich auf etwas anderes hinweist.
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Die
Begriffe „Polycarbosilangruppe(n)" oder „Polycarbosilane" schließen Strukturen
mit drei oder mehr Carbosilananteilen mit einer gemeinsamen Molekülstruktur,
d. h. mindestens Tricarbosilane ein. Beispielsweise bezieht sich
der Begriff „Tricarbosilan" auf eine Gruppe
mit einem Siliziumzentralatom, das drei Carbosilangruppen oder eine
organische Kohlenstoffverbindung und daran angehängte siliziumhaltige Gruppen
aufweist. Der Begriff „Tetracarbosilan" bezieht sich auf
eine Gruppe mit einem Siliziumzentralatom, das vier Carbosilangruppen
oder eine organische Kohlenstoff- und siliziumhaltige Gruppen, die
daran angehängt
sind, aufweist. Darüber
hinaus können
Tricarbosilane und Tetracarbosilane anhängende Carbosilane aufweisen,
die daran angebracht sind, um Pentacarbosilane, Hexacarbosilane,
etc., zu bilden, wie es hier detaillierter erklärt werden wird. Die Silangruppen
können
mit den Oberflächenoxid-
oder den Oberflächenhydroxylgruppen
eines Substrats reagieren, um eine bindende Siloxanbindung oder
bindende Siliziumsauerstoffbindungen zu bilden. Darüber hinaus
können
diese Materialien mit Silanen unter Bildung von verbindenden Siloxanbindungen
reagieren, können
hydroxyliert (hydrolysiert) werden oder können reaktive Gruppen wie z.
B. Halogen, Triflat, Alkoxy, Acyl, Oxim, Amin oder Aminsalze einschließen.
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Der
Begriff „Organosilan" bezieht sich auf
Silangruppen, die typischerweise direkt an Kohlenstoff gebunden
sind, die ein Teil einer größeren Struktur
sein können,
die zusätzliche
Silangruppen enthält.
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Der
Ausdruck „bindende
Siloxanbindung" oder „bindende
Siliziumsauerstoffbindung" bezieht
sich auf Siliziumsauerstoffbindungen, die ein Substrat, das Oberflächenoxid
oder Oberflächenhydroxyl
einschließt,
z. B. Metall- oder Halbmetalloxidoberflächen, an Polycarbosilangruppen
anhängen.
Wenn die Oberfläche
Siliziumdioxid ist, wird anschließend eine Siloxanbindung gebildet,
welche eine Siliziumsauerstoffbindung einschließt. Allerdings wird, wenn die
Oberfläche
manchmal eine andere als Siliziumdioxid ist, wie Aluminiumoxid, eine
Siloxanbindung aufgrund der Abwesenheit des Silizumatoms an der
Oberfläche
des Substrats nicht vorhanden sein. Somit kann der Ausdruck „bindende
Siliziumsauerstoffbindung" alternativ
verwendet werden.
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Der
Begriff „verbindende
Siloxanbindungen" bezieht
sich auf Siloxanbindungen, die benachbarte Polycarbosilangruppen
miteinander verbinden.
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Der
Begriff „Metall-
oder Halbmetalloxid" bezieht
sich auf Metalloxide und Halbmetalloxide, wie Siliziumdioxid (einschließlich Kugeln
und Gel), Silikate, Zirkoniumoxid, Titanoxid, Aluminiumoxid, Nickeloxid,
Chromoxid, Zinnoxid, Bleioxid, Germaniumoxid, Keramiken, Glasträger, etc..
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Der
Ausdruck „Netz
aus miteinander verbundenen Polycarbosilangruppen" bezieht sich auf
Zusammensetzungen, bei denen sowohl verbindende Siloxanbindungen
und bindende Siloxanbindungen (direkt oder über ein intermediäres Netz)
vorhanden sind.
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Der
Ausdruck „Polycarbosilantrennschicht" bezieht sich auf
Polycarbosilanschichten, welche aus Polycarbosilan mit wenigstens
Organosilangruppen gebildet werden können. Eine Polycarbosilansperrschicht kann
gegebenenfalls eine sperrige, d. h. eine größere Gruppe mit geringer oder
keiner Reaktivität
wie hydrophobes Alkyl, etc., oder funktionelle Gruppen, die an das
Siliziumzentralatom eines Tricarbosilans angebunden sind, einschließen.
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Der
Begriff „funktionelle
Polycarbosilanschicht" bezieht
sich auf Polycarbosilanschichten, welche aus Polycarbosilanen mit
wenigstens drei Organosilanschichten gebildet werden können, umfassen
aber auch wenigstens eine sperrige oder funktionelle Gruppe auf
wenigstens einem Abschnitt der Siliziumatome.
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Die
Begriffe „Oberflächenoxid-
oder Oberflächenhydroxylgruppen" und „Oberflächenoxid- und/oder Oberflächenhydroxylgruppen" können austauschbar
verwendet werden. Diese Begriffe lassen keinen Rückschluss zu, dass nur das
eine oder das andere auf einer Substratoberfläche vorhanden ist. Beispielsweise
würde eine
Oberfläche
mit Oberflächenoxidgruppen,
Oberflächenhydroxylgruppen
oder sowohl Oberflächenoxidgruppen
und Oberflächenhydroxylgruppen
unter diese Begriffe eingeschlossen werden.
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Konzentrationen,
Dimensionen, Mengen und andere numerische Daten können hier
in einem Bereichsformat angegeben werden. Es sollte klar sein, dass
solch ein Bereichsformat nur aus Gründen der Annehmlichkeit und
Kürze verwendet
wird und sollte flexibel interpretiert werden, um nicht nur die
numerischen Werte, die explizit als Trennbereich angegeben werden,
einzuschließen,
sondern auch, um alle individuellen numerischen Werte oder Unterbereiche,
die davon umfasst sind, innerhalb des Bereichs, da jeder numerische Wert
und Unterbereich explizit erwähnt
wird, einschließen.
Beispielsweise sollte ein Gewichtsverhältnisbereich von etwa 1 Gew.-%
bis etwa 20 Gew.-% interpretiert werden, dass er nicht nur die explizit
angegebenen Grenzen von 1 Gew.-% und etwa 20 Gew.-% einschließt, sondern
auch individuelle Gewichte wie 2 Gew.-%, 11 Gew.-%, 14 Gew.-% und
Unterbereiche wie 10 Gew.-% bis 20 Gew.-%, 5 Gew.-% bis 15 Gew.-,
etc..
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein polycarbosilanfunktionalisiertes
Substrat, das ein Substrat umfassen kann, das eine Oberfläche mit
Oberflächenoxid-
und/oder Oberflächenhydroxylgruppen
und eine Polycarbosilanschicht, die kovalent an die Oberfläche gebunden
ist, einschließt.
Die Polycarbosilanschicht kann ein Netz aus miteinander verbundenen
Polycarbosilangruppen einschließen,
wobei die Kohlenstoffverknüpfungsanteile
der Polycarbosilangruppen Alkylenanteile sind. Vorzugsweise schließen die
Polycarbosilangruppen eine oder beide von Tri- oder Tetracarbosilangruppen
ein, obwohl Tetra-, Hexa-, Heptacarbosilane, etc., auch oder alternativ
verwendet werden können.
Das Netz aus verknüpfenden
Polycarbosilangruppen kann als eine einzelne Netzschicht verwendet
werden. Die Polycarbosilanschicht kann eine Polycarbosilantrennschicht
oder eine funktionelle Polycarbosilanschicht sein.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann ein polycarbosilanfunktionalisiertes Substrat ein Substrat
umfassen, das eine Oberfläche
mit Oberflächenoxid-
und/oder Oberflächenhydroxylgruppen,
eine erste Polycarbosilanschicht, die kovalent an die Oberfläche gebunden
ist und eine zweite Polycarbosilanschicht, die kovalent an die erste
Polycarbosilanschicht gebunden ist, einschließt. Die erste Polycarbosilanschicht
kann ein erstes Netz von untereinander verbundenen Polycarbosilangruppen
einschließen
und die zweite Polycarbosilanschicht kann ein zweites Netz aus untereinander
verbundenen Polycarbosilangruppen einschließen. Die Kohlenstoffverknüpfungsanteile
der Polycarbosilangruppen des ersten und zweiten Netzes sind typischerweise
Alkylenanteile. Auch schließen
die Polycarbosilangruppen vorzugsweise ein oder beide von Tri- oder
Tetracarbosilangruppen ein, obwohl Tetra-, Hexa-, Heptacarbosilane,
etc., auch oder alternativ verwendet werden können. In einer Ausführungsform
ist die erste Polycarbosilanschicht eine Polycarbosilantrennschicht
und die zweite Polycarbosilanschicht ist eine funktionelle Polycarbosilanschicht.
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Die
hier beschriebenen Ausführungsformen
stellen für
die hier angegebenen Materialien sehr langlebige Oberflächen für die Verwendung
bei chromatographischen Abtrennungen über einen relativ breiten Bereich
an pH-Bedingungen und Temperaturen im Vergleich zu derivatisierten
Silangruppen vom Stand der Technik bereit. Diese Materialien können verwendet
werden, um gewissermaßen
irgendein Substrat mit Oberflächenoxid- und/oder Hydroxylgruppen,
z. B. Metall- oder Halbmetalloxide, von denen bekannt ist, dass
sie in Abtrennsäulen
verwendet werden, zu versehen. Unter der speziellen Bezugnahme auf
Siliziumdioxid kann eigentlich irgendein Siliziumdioxidbasismaterial
als ein Vorläuferfeststoffträgermaterial
verwendet werden, das sowohl teilchenförmiges als auch monolithisches
Material einschließt,
wie auch geschmolzenes Siliziumdioxid oder Quarzrohr.
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Obwohl
eine hauptsächliche
Verwendung der erfindungsgemäßen Materialien
die Chromatographie unter aggressiveren Fluidbedingungen, d. h.
hohe Temperatur, geringer oder hoher pH-Wert, hohe Konzentration
an Wasser oder Alkoholen etc., ist, können die Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung auch für die Behandlung von geschmolzenen
Siliziumdioxidrohren für
die Kapillarelektrophorese oder für Gas- und Flüssigchromatographieanwendungen
oder für
irgendeine andere Verwendung einschließlich korrosiver Fluide verwendet
werden. Somit sind die Zusammensetzungen und die Ver fahren der vorliegenden
Erfindung nicht auf Chromatographie beschränkt, da auch irgendeine Anwendung,
die das Eintauchen eines Metall- oder Halbmetalloxidmaterials in
eine korrosive Flüssigkeit,
ein superkritisches Fluid oder eine gasförmige Umgebung, bei der das
Substrat vor der chemischen Korrosion oder einer Zersetzung geschützt ist,
davon profitieren wird. Darüber
hinaus werden auch die anderen Beschichtungsanwendungen von den
Trenn- und/oder funktionellen Polycarbosilanschichten der vorliegenden
Erfindung, wie anschließend
beschrieben werden wird, profitieren.
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Zusätzlich zu
den hier beschriebenen polycarbosilanfunktionalisierten Substraten
ist ein Verfahren zur Herstellung eines polycarbosilanfunktionalisierten
Substrats offenbart und kann die Schritte der Bildung einer ersten
Gruppe aus Polycarbosilanvorläufermonomere,
Anhängen
der ersten Gruppe der Polycarbosilanvorläufermonomere an ein Substrat,
das eine Oberfläche
mit Oberflächenoxid-
oder Oberflächenhydroxylgruppen einschließt, und
Bilden eines ersten Netzes aus untereinander verbundenen Polycarbosilangruppen
von der ersten Gruppe der Polycarbosilanvorläufermonomere einschließen. Die
erste Gruppe der Polycarbosilanvorläufermonomere kann an die Oberfläche durch
bindende Siliziumsauerstoffbindungen angehängt werden und kann auch das
Verknüpfen
von Siloxanbindungen, die benachbarte Polycarbosilangruppen verbinden,
einschließen.
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Demgemäß kann das
Verfahren ferner den Schritt der Hydrolyse des ersten Netzes aus
untereinander verbundenen Polycarbosilangruppen nach dem Anhängungsschritt
umfassen, um ein hydroxyliertes erstes Netz zu bilden. Nach der
Hydrolyse können
nachfolgende Schritte der Bildung eines zweiten Netzes aus untereinander
verbundenen Polycarbosilangruppen aus einer zweiten Gruppe von Polycarbosilanvorläufermonomeren
durchgeführt
werden. Beispielsweise können
die Schritte das Anhängen
einer zweiten Gruppe aus Polycarbosilanvorläufermonomere an das hydroxylierte
erste Netz durch die Verbindung von Siloxanbindungen einschließen, und
das Bilden eines zweiten Netzes aus untereinander verbundenen Polycarbosilangruppen von
der zweiten Gruppe der Polycarbosilanvorläufermonomere. Das zweite Netz
kann auch verknüpfende Siloxanbindungen
einschließen,
die benachbarte Polycarbosilangruppen miteinander verbinden (sowohl
innerhalb des zweiten Netzes als auch von dem zweiten Netz zu dem
ersten Netz). Mit dem zweiten gegenwärtigen Netz kann auch ein Schritt
des Hydroxylierens des zweiten Netzes der miteinander verbundenen
Polycarbosilangruppen nach dem Anhängen des zweiten Netzes an
das hydroxylierte erste Netz durchgeführt werden. Dieses allgemeine
Verfahren kann, falls erwünscht,
wiederholt werden, wobei Schicht an Schicht addiert wird.
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Polycarbosilane
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Verschiedene
Arten an Polycarbosilanen, wie Tri- und/oder Tetracarbosilane können hergestellt
werden, um die polycarbosilanbeschichteten Substrate der vorliegenden
Erfindung zu bilden. Die unten angegebene Formel 1 stellt eine allgemeine
Anordnung von Tricarbosilanvorläufermonomeren,
welche verwendet werden können,
um die Polycarbosilantrennschicht und/oder die funktionelle Polycarbosilanschicht
gemäß den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung herzustellen, dar:
Formel
1
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In
der oben angegebenen Formel 1 ist b 3, wenn a 1 ist; oder b 4, wenn
a 0 ist. Somit kann die Formel 1 ein Tricarbosilan mit drei Organosilananteilen
und einer funktionellen oder sperrigen Gruppe(R) darstellen, oder
alternativ kann Formel 1 ein Tetracarbosilan mit vier Organosilananteilen
darstellen. Auch kann in Formel 1 jedes d unabhängig 1 bis 4 für jedes
der drei oder vier individuellen Organosilananteile betragen und
jedes X kann individuell Vorläuferanteile
wie z. B. Halogene, Triflate, Alkoxy, Acyl, Oxime, Amine, Aminsalze
und sogar andere Carbosilane darstellen. Somit können, wenn eine oder mehrere
der X-Gruppen Carbosilangruppe(n) sind, die Tricarbosilane der Formel
1 tatsächlich
als Tetracarbosilane, Pentacarbosilane, Hexacarbosilane etc. bezeichnet
werden. Desgleichen können,
wenn eine oder mehrere der X-Gruppen Carbosilangruppe(n) sind, die
Tetracarbosilane der Formel 1 gleichermaßen als Pentacarbosilane, Hexacarbosilane,
Heptacarbosilane etc. bezeichnet werden. Die Nomenklatur kann in
anderen Worten davon abhängen,
wie viele Carbosilangruppen in einer gemeinsamen Molekülstruktur
vor der Bildung von Netzen aus untereinander verbundenen Polycarbosilanen
gemäß den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung abhängen.
Allerdings schließen Polycarbosilane
gemäß den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung vorzugsweise min destens drei Carbosilangruppen
ein, die an ein gemeinsames Siliziumzentralatom angehängt sind.
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Eine
beispielhafte Zusammensetzung gemäß der Formel 1, bei der a 1
und b 3 ist, wird in Formel 2 unten angegeben:
Formel
2
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In
Formel 2 ist ein Polycarbosilan mit drei Organosilananteilen und
einer funktionellen oder sperrigen Gruppe gezeigt. Insbesondere
kann d unabhängig
für jede
der drei individuellen Organosilananteile von 1 bis 4 betragen und
jedes X kann individuell Vorläuferanteile
darstellen, die ausgewählt
sind aus der Gruppe, bestehend aus Halogenen, Triflaten, Alkoxy,
Acyl, Oxime, Amine, Aminsalze und sogar andere Carbosilane. Gemäß einer
speziellen Ausführungsform
kann X z. B. Chlor sein und R kann eine C8-
oder C18-Alkylgruppe
sein. In einer anderen Ausführungsform
kann ein oder mehrere X Methyl, Alkyl, oder eine andere Alkylsilylgruppe sein.
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Die
unten angegebene Formel 3 stellt ein exemplarisches Herstellungschema
eines Tetracarbosilanvorläufermonomers
gemäß Formel
1 wie nachfolgend dar:
Formel
3
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In
der oben angegebenen Formel 3 kann n von 1 bis 3 betragen. Die Zusammensetzung
A der Formel 1 ist das Vorläufermolekül, das verwendet
werden kann, um die Tetracarbosilanvorläufermonomere der Zusammensetzung
B zu bilden. Obwohl drei der vier Kohlenstoff- oder Kohlenstoffverbindungsanteile
der Tetracarbosilanvorläufermonomere,
die gezeigt sind, Propylen sind, ist es klar, dass diese Ketten
unabhängig
voneinander beispielsweise C2- bis C6-Alkylen sein können. Zusätzlich sind die vier Organosilangruppen,
die die Verzweigung von dem Siliziumzentralatom zeigen, wie es in
der Zusammensetzung B gezeigt ist, in diesem Schritt stark chloriert.
Wie hier beschrieben wird, können
auch andere reaktive Gruppen verwendet werden. Unter spezieller
Bezugnahme auf Zusammensetzung B, wie sie sich auf Formel 1 bezieht,
ist a 0, b ist 4, d ist 2 für
drei der Organosilangruppen und 3, 4 oder 5 für die verbleibende Organosilangruppe
und X ist Chlor.
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Die
unten angegebenen Formeln 4 und 5 stellen beispielhafte Herstellungsschemata
von alternativen Tricarbosilanvorläufermonomeren gemäß Formel
1 dar. Insbesondere kann die Herstellung von zwei beispielhaften
Zusammensetzungen Propylencarbo- oder Kohlenstoffverknüpfungsgruppen
(Formel 4) und Ethylenkohlenstoff-verbundene Gruppen (Formel 5)
einschließen,
wie es hier nachfolgend gezeigt ist:
Formel
5
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In
den oben angegebenen Formeln 4 und 5 kann R einen breiten Bereich
aus funktionellen oder sperrigen Gruppen wie geradlinigen oder verzweigten
C1- bis C30-Alkyl
wie Octyl oder Octadecyl, Cyanalkyl, wie Cyanpropyl, Fluoralkyl,
Phenyl oder irgendeine andere funktionelle oder sperrige Gruppe
darstellen, die mit den Reaktanten, die verwendet werden, um die
Tricarbosilane herzustellen, kompatibel ist, einschließlich weniger
stabilen Gruppen, die mit geeigneten Schutzgruppen blockiert sind,
und können
andere R-Gruppen, die hier beschrieben werden, einschließen. Obwohl
drei der vier kohlenstoffgebundenen Anteile der Tricarbosilanvorläufermonomere,
die gezeigt sind, wenigstens Ethylen sind, ist es klar, dass diese
Ketten unabhängig
voneinander beispielsweise C2-bis C6-Alkylen
sein können.
Zusätzlich
sind die drei Organosilangruppen, die die Verzweigung von den Siliziumzentralatom
der Polycarbosilanvorläufermonomere
zeigen, in diesem Schritt stark chloriert, obwohl auch andere reaktive
Gruppen verwendet werden können.
Unter spezieller Bezugnahme auf die Zusammensetzung mit der Formel
4, die sich auf Formel 1 bezieht, ist a 1, b 3, d 2 und X Chlor. Unter
Bezugnahme auf die Zu sammensetzung der Formel 5, wie sie auf Formel
1 bezogen ist, ist a 1, b 3, d 1 und X Chlor.
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Substrate, funktionalisiert
mit Polycarbosilanschicht(en) von untereinander verbundenen Polycarbosilangruppen
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Gemäß den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können
Polycarbosilangruppen, die gemäß Formel
1 hergestellt wurden, polymerisiert werden, um eine Netzschicht
aus miteinander verknüpften
Polycarbosilangruppen zu bilden. In einer Ausführungsform kann das Netz gebildet
werden und an eine Substratoberfläche angehängt werden. Allerdings können vorzugsweise
individuelle Polycarbosilangruppen an das Substrat angehängt werden,
gefolgt von einem Hydrolyse- und/oder Kondensierungsschritt, um
das Netz zu bilden. Diese Zusammensetzungen können an das Substrat über bindende
Siloxanbindungen kovalent gebunden werden, wenn das Substrat beispielsweise
eine Siliziumdioxidoberfläche
einschließt.
In einer Ausführungsform
kann wenigstens eine der Polycarbosilangruppen an die Oberfläche des
Substrats über
zwei oder drei alkylensubstituierte Anteile gebunden werden, wobei
wenigstens eine bindende Siloxanbindung durch jede der zwei oder
drei alkylensubstituierten Anteile gebildet wird. Unter einem detaillierteren
Gesichtspunkt bilden wenigstens eine der zwei oder drei kohlenstoffgebundenen
Gruppen individuell zwei oder drei bindende Siloxanbindungen.
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Um
ein spezielles Beispiel anzugeben, kann durch Reaktion von mehreren
aktiven Monomeren gemäß Formel
3 mit getrockneten Siliziumdioxid eine Zusammensetzung, die durch
die unten angegebene Formel 6 angenähert ist, gebildet werden:
Formel
6
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In
Formel 6 kann n 1 bis 3 sein und ein (*)-Symbol wird verwendet,
um eine zusätzliche
Bindung vorzuschlagen, die sich außerhalb des zweidimensionalen
Abschnitts befindet, der durch die Formel angegeben wird. Es sollte
angemerkt werden, dass die Anordnung der Matrix der Formel 6 beispielhaft
ist. Beispielsweise sind an bestimmten Orten der Siliziumdioxidoberfläche bestimmte
Silanolgruppen gezeigt, welche nicht reagiert haben. Die Anordnung
der nicht reagierten Silanolgruppen kann bis zu einem gewissen Grad
statistisch sein, da es schwierig ist, jede vorhandene Silanolgruppe
einzeln auf einer Siliziumdioxidoberfläche aus sterischen Gründen zur
Reaktion zu bringen. Zusätzlich
bietet die Zusammensetzung der Formel 6 nur einen Ausschnitt aus
der Oberfläche
des Siliziumdioxids und somit wird nur eine zweidimensionale Querschnittsansicht der
Polycarbosilantrennschicht in diesem Vorläuferzustand beispielhaft gezeigt.
Die Polycarbosilantrennschicht wird dreidimensional an die Oberfläche binden.
Zusätzlich
wird, obwohl sich die Erfindung auf die Modifikation der Substrate
mit Oberflächenoxid-
und/oder Oberflächenhydroxylgruppen
bezieht, eine lediglich Siliziumdioxidoberfläche gezeigt, um vorzugsweise
beispielhaft die Anwendung der vorliegenden Erfindung zu zeigen.
-
Da
dies festgelegt ist, kann die Zusammensetzung der Formel 6 ferner
durch Entfernen von überschüssigen Reagenzien
durch Waschen mit trockenem Toluol weiterverarbeitet werden, und
dann kann die stark chlorierte Oberfläche durch extensives Waschen
mit Wasser hydrolysiert und neutralisiert werden. Dies kann zu einer
Zusammensetzung führen,
die durch die unten angegebene Formel 7 angenähert ist, wobei die chlorierte
Oberfläche
modifiziert wird, um eine stärker
hydroxylierte Struktur zu ergeben:
Formel
7
-
Auch
kann in der oben angegebenen Formel 7 n 1 bis 3 betragen und ein
(*)-Symbol wird verwendet, um die zusätzliche Bindung vorzuschlagen,
die sich außerhalb
der zweidimensionalen Ansicht, die durch die Formel wiedergegeben
wird, befindet.
-
Zusätzlich zu
der Bindung der Polycarbosilangruppen an die Oberflächenoxid-
oder an die Hydroxylgruppen können
die Polycarbosilangruppen untereinander verbunden werden. Beispielsweise
kann das Netz der untereinander verbundenen Polycarbosilangruppen
eine erste Polycarbosilangruppe einschließen, welche mit einer zweiten
Polycarbosilangruppe über
eine erste verbindende Siloxanbindung verbunden ist. Im weiteren
Detail kann das Netz der untereinander verbundenen Polycarbosilangruppen
ferner eine dritte Polycarbosilangruppe und eine vierte Polycarbosilangruppe
einschließen,
wobei die dritte Polycarbosilangruppe an die erste Polycarbosilangruppe über eine
zweite verknüpfende
Siloxanverbindung verbunden wird und wobei die vierte Polycarbosilangruppe
an die zweite Polycarbosilangruppe über eine dritte verbindende
Siloxanbindung verbunden wird. Diese Ausführungsform legt ein Muster
der Verknüpfung
von Polycarbosilangruppen aneinander dar, um eine polymere dreidimensionale
Beschichtungszusammensetzung zu erzeugen, welche sowohl an die Oberfläche des
Substrats gebunden ist, aber auch untereinander verbunden ist. Um
darüber
hinaus die Verbindung, die auftreten kann, zu veranschaulichen,
können
zwischen einigen Tetracarbosilangruppen zwei oder sogar drei Verknüpfungssiloxanbindungen
zwei benachbarte Tetracarbosilangruppen miteinander verbinden.
-
Um
mit dem speziellen Beispiel gemäß Formel
7 fortzufahren, welches einen Abschnitt einer hydroxylierten Polycarbosilantrennschicht
in einem zweiten Vorläuferzustand
zeigt, d. h. ohne Bildung von Siloxanbindungen, kann eine weitere
Modifizierung durchgeführt
werden. Insbesondere kann die Zusammensetzung, die durch die Formel
7 angenähert
wird, unter Vakuum bei etwa 200 °C
getrocknet werden, oder mit Säure,
Base oder Zinnkatalysatoren in Lösung
katalysiert werden, was zu einer Kondensation einiger Silanolgruppen
führt, welche
sich in unmittelbarer Nachbarschaft befinden, um Siloxanbindungen
zu bilden, wie es in Formel 8 unten angegeben ist:
Formel
8
-
In
der oben angegebenen Formel 8 kann n von 1 bis 3 betragen und ein
(*)-Symbol wird verwendet, um eine zusätzliche Bindung vorzuschlagen,
welche sich außerhalb
des Abschnitts befindet, der durch die Formel angegeben ist. Die
Zusammensetzung der Formel 8 zeigt einen exemplarischen Anteil einer
Polycarbosilantrennschicht, welche gemäß den Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung hergestellt werden kann. Auch befinden sich an bestimmten
Stellen der Siliziumoberfläche
und irgendwo in der Matrix bestimmte Silanolgruppen, welche nicht
reagiert haben. Die Anordnung der unreagierten Silanolgruppen kann
bis zu einem gewissen Grad statistisch sein, da es schwierig ist,
dass jeweils jede Silanolgruppe, die sich auf einer Siliziumdioxidoberfläche befindet,
aus sterischen Gründen
zur Reaktion gebracht wird. Silanolgruppen, benachbart zum Molekül, sind
dargestellt, zur Reaktion gebracht mit benachbarten Gruppen, welche
nicht dargestellt sind. Einige dieser Silanolgruppen können mit
anderen hydroxylierten Carbosilangruppen des miteinander verbindenden
Netzes aus Carbosilangruppen durch verknüpfende Siloxanbindungen zu
der Siliziumdioxidoberfläche durch
bindende Siloxanbindungen oder zu einer anschließend aufgebrachten funktionellen
Carbosilanschicht durch verknüpfende
Siloxanbindungen zur Reaktion gebracht werden. Zusätzlich können, obwohl
dies nicht gezeigt ist, die gebildeten Materialien mit kleinen Gruppen,
wie mit Trimethylsilylmitteln am Ende versehen werden, um den Rest
an Silanolgehalt, wie es vom Stand der Technik her bekannt ist,
zu vermindern.
-
Bezüglich der
individuellen Tetracarbosilangruppen schließt jede typischerweise vier
Alkylensilananteile wie C2- bis C6-Alkylensilananteile ein. Die Alkylensilananteile
können
die Tetracarbosilane mit anderen Polycarbosilanen oder mit den Oberflächenoxid- und/oder Oberflächenhydroxylgruppen über Siloxan-
oder Silizium-Sauerstoffbindungen verbinden. In einigen Ausführungsformen
können
wenigstens ein Teil der Polycarbosilangruppen eine Alkylengruppe
einschließen,
welche durch eine funktionelle oder sperrige Gruppe terminiert ist,
wobei dem Feststoffträgersubstrat
eine zusätzliche
Funktionalität
verliehen wird. Beispielhafte funktionelle oder sperrige Gruppen
umfassen geradliniges oder verzweigtes C1-
bis C30-Alkyl, diol-substituiertes Alkyl,
Cyanalkyl, Fluoralkyl, Phenyl, andere hier beschriebene Gruppen
oder Kombinationen davon.
-
Gemäß einer
alternativen beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann eine Polycarbosilantrennschicht,
die Polycarbosilangruppen mit sperrigen oder funktionellen Gruppen,
die daran angehängt
sind, einschließt,
an ein Substrat gebunden werden. Beispielsweise können die
chlorierten Polycarbosilanvorläufermonomere,
die gemäß Formel
4 hergestellt wurden, direkt mit Siliziumdioxid zur Reaktion gebracht
werden, um eine funktionelle Polycarbosilanschicht zu bilden, die
an die Oberfläche
gebunden ist, oder die mit der Polycarbosilantrennschicht, die wie
oben beschrieben hergestellt wurde, verbunden ist. Eine beispielhafte
Ausführungsform,
die die funktionelle Polycarbosilanschicht zeigt, die an eine Siliziumdioxidoberfläche gebunden
ist, wird in Formel 9 unten bereitgestellt (nach dem Hydroxylieren
des chlorierten Polymers und dem Herbeiführen der Verknüpfung von
Siloxanbindungen):
Formel
9
-
In
der oben angegebenen Formel 9 kann R wieder einen breiten Bereich
an funktionellen oder sperrigen Gruppen wie lineares oder verzweigtes
C1- bis C30-Alkyl,
diolsubstituiertes Alkyl, Cyanalkyl wie Cyanpropyl, Fluoralkyl,
Phenyl oder irgendwelche andere funktionellen oder sperrigen Gruppen
darstellen, die mit den Reaktanten, die für die Polycarbosilane verwendet
werden, kompatibel sind, die weniger stabile Gruppen aufweisen,
die mit geeigneten Schutzgruppen blockiert sind und andere, die
hierin anderswo beschrieben sind.
-
Substrate, funktionalisiert
mit mehreren Polycarbosilanschichten von untereinander verbundenen
Polycarbosilangruppen
-
Gemäß den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können
reaktive Carbosilangruppen, die gemäß Formel 1 hergestellt wurden,
polymerisiert werden, um mehrere Netzschichten von verknüpften Polycarbosilangruppen
zu bilden. In dieser Ausführungsform
wird eine Polycarbosilantrennschicht typischerweise an ein Substrat,
das Oberflächenoxid-
und/oder Oberflächenhydroxylgruppen
einschließt,
durch die Verbindung von Siloxanbindungen angehängt und eine nachfolgend aufgebrachte
funktionelle Carbosilanschicht wird typischerweise an die Polycarbosilantrennschicht über verbindende
Siloxanbindungen angehängt.
Da dies festgelegt ist, können
mehr als zwei Schichten aus Materialien aufgetragen werden. Zusätzlich kann
in einer Ausführungsform
eine der zwei Arten an Schichten in mehrere Schichten aufgetragen
werden.
-
Der
Einfachheit halber wird, wenn das Netz aus miteinander verbundenen
Polycarbosilangruppen besteht unter Bezugnahme auf ein erstes Netz
diskutiert, wobei eine Ausführungsform
die Polycarbosilantrenn- (oder -Primer) -Schicht einschließt und auf
ein zweites Netz, welches in dieser Ausführungsform die funktionelle
Polycarbosilanschicht einschließt.
Allerdings sollte es klar sein, dass das erste Netz und das zweite
Netz aus der gleichen Art eines Materials sein können und zusätzlich,
dass mehr als nur zwei Schichten aus Material aufgetragen werden
können
und an Substrate angehängt
werden können,
gemäß den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung.
-
Unter
Bezugnahme auf das erste Netz aus miteinander verbundenen Polycarbosilangruppen
ist die Beschreibung, die zuvor unter Bezugnahme auf Substrate,
die mit einer einzelnen Netzschicht aus untereinander verbundenen
Polycarbosilangruppen bereitgestellt wurde, auf diese Ausführungsform
anwendbar. Zusätzlich
zu den verknüpfenden
Siloxanbindungen, die die Polycarbosilangruppen zusammen in der
Polycarbosilantrennschicht verbinden, können die Siloxangruppen auch
verwendet werden, um die jeweiligen zwei Netze miteinander zu verbinden.
In einer Ausführungsform
können
das erste Netz und das zweite Netz der miteinander verbundenen Polycarbosilangruppen
Organosilangruppen mit Vorläuferanteilen
einschließen.
Solche Vorläuferanteile
schließen
die ein, die ausgewählt
sind aus der Gruppe, bestehend aus Halogenen, Triflaten, Alkoxy,
Acyl, Oxime, Amine und Aminsalzen. Nach der Bildung des Netzes können diese
Vorläuferanteile,
wie zuvor beschrieben, hydroxyliert werden.
-
Eine
beispielhafte Ausführungsform
welche die Mehrfachschichtzusammensetzung gemäß dieser Ausführungsform
zeigt, ist in Formel 10 dargestellt. Insbesondere kann eine Reaktion,
die ähnlich
ist zu der, die verwendet wurde, um die Polycarbosilantrennschicht
kovalent an die Oberfläche
zu binden, durchgeführt werden,
um eine funktionelle Polycarbosilanschicht an die Polycarbosilantrennschicht
zu binden. Eine entstandene beispielhafte Struktur ist in Formel
10 unten angegeben:
Formel
10
-
In
Formel 10 kann R eine sperrige oder funktionelle Gruppe, wie zuvor
beschrieben, sein, n kann 1 bis 3 betragen und ein (*)-Symbol wird
verwendet, um eine zusätzliche
Bindung vorzuschlagen, welche sich außerhalb des Abschnitts befindet,
der durch die Formel dargestellt ist. Es sollte angemerkt werden,
dass die Anordnung der Matrix von Formel 10 beispielhaft ist. Zusätzlich stellt
die Zusammensetzung der Formel 10 nur einen Ausschnitt aus der Oberfläche des
Silixiumoxids dar und somit wird nur eine zweidimensionale Querschnittsansicht
der Polycarbosilantrennschicht in diesen Vorläuferzustand vergleichsweise
gezeigt. Beispielsweise zeigt die Zusammensetzung keine Quervernetzung,
welche zwischen Polycarbosilangruppen auftreten würde, welche
in dieser Struktur benachbart sind und welche nicht gezeigt sind.
Zusätzlich
wird Formel 10 als vollständig
hydroxyliert gezeigt und somit sind mehrere Zwischenschritte nicht
gezeigt, die zuvor gezeigt und beschrieben wurden. Zusätzlich können die
gebildeten Materialien, obwohl dies nicht gezeigt ist, mit kleinen Gruppen,
wie Trimethylsilylmitteln terminiert werden, um den Silanolgehalt
zu vermindern, wie es im allgemeinen im Stand der Technik bekannt
ist.
-
Auch
sollte betont werden, dass die gezeigten Formeln beispielhaft sind,
da unterschiedliche Alkylengruppen, Silanolgruppen, Siloxangruppen,
etc., vorhanden sein können.
Darüber
hinaus wird die Bildung dieser Strukturen statistisch unter Bezugnahme,
wo Silanolgruppen gebildet werden und Siloxanbindungen auftreten,
gesteuert. Die Erfindung bezieht sich nicht auf die präzise Steuerung
der Lokalisierung dieser Bindungen innerhalb der Struktur, sondern
vielmehr auf die Bildung der hier beschriebenen Substrate, an die
Polycarbosilane angehängt
wurden. Zusätzlich
sind die Strukturen zweidimensional gezeigt und stellen nur einen Teil
des miteinander verbundenen Netzes aus Polycarbosilanen dar. Die
tatsächlichen
Strukturen sind dreidimensional und sind schwierig als zweidimensionale
Strukturen darzustellen. Andere Variationen können den Grad der Funktionalität, der Zusammensetzung
und der Art der Abgangsgruppen, etc., einschließen. Darüber hinaus können ähnliche
Materialien verwendet werden, welche während dem Hydrosilierungsverfahren
zusammengestellt werden oder können
des weiteren gereinigt oder durch Vakuumdestillation in Abhängigkeit von
ihrer Molekülgröße und von
ihren physikalischen Eigenschaften fraktioniert werden. Darüber hinaus
werden auch Variationen in den Grad und in der Natur der Verzweigung
als innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung liegend betrachtet.
Da die Polycarbosilan-angehängten
Substrate der vorliegenden Erfindung durch ihre Zusammensetzung über ein
schrittweises Syntheseverfahren beschrieben worden sind, kann allgemeiner
eine Variation in der Funktionalität durch Auswahl der Reaktanten
in jedem Schritt ausgeführt
werden, wie es dem Fachmann nach Betrachten der vorliegenden Offenbarung
ersichtlich wird.
-
Obwohl
in den beispielhaften Ausführungsformen
immer Siliziumdioxid beschrieben worden ist, richtet sich die Erfindung
auf die Modifizierung von Substraten mit Oberflächenoxid- und/oder Oberflächenhydroxylgruppen.
Somit können,
da die Erfindung zur Herstellung von Materialien führt, die
in der Lage sind, mehrfache Punktbindungen einzugehen, in Fällen, bei
denen die Bindungsenergie nicht so stark ist wie mit einer Siliziumdioxidoberfläche, stabile
Materialien erhalten werden. Beispielsweise zeigen auch Oberflächen aus
Aluminiumoxid, Titanoxid und Zirkoniumoxid, Chromoxid, Zinkoxid,
Bleioxid, Germaniumoxid, Keramiken, wie auch andere, die mit dem
Netz aus miteinander verbundenen Polycarbosilanen modifiziert wurden,
eine Stabilität gegenüber einem
Abbau unter rauen Bedingungen.
-
Chromatographie
-
Da
anorganische Träger
oft in der Chromatographie und in anderen Bindungs-Loslösungs-Abtrenntechnologien
verwendet werden, ist oft eine Schnittstelle zwischen organischen
Materialien und anorganischen Materialien erforderlich. In herkömmlicher
Weise wurden Silane verwendet, um organische und anorganische Anteile
zu verbrücken,
beispielsweise typische einzelne Silane mit drei oder weniger anorganischen
Bindungsanteilen und wenigstens einem organischen Anteil, der an
das Siliziumzentralatom angebunden ist. Diese Schnittstelle kann
zu der Dauerhaftigkeit des Systems in einen hohen Ausmaß beitragen.
Die Trockenfestigkeit dieser Schnittstellenbindungen ist ein Faktor,
der zu berücksichtigen
ist, wenn bestimmt wird, ob ein Material für die Verwendung effektiv ist,
ist aber nicht so wichtig wie die Stärke dieser Art an Bindungen
bei einem Wasserangriff. Beispielsweise weisen Oberflächen wie
Siliziumdioxid eine natürliche
Affinität
zu Wasser auf und somit wird Wasser normalerweise zu dieser polaren
Oberfläche
migrieren, wodurch eine Schwächung
dieser Grenzflächenbindungen
verursacht wird. Gemäß den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden unter Verwendung von Polycarbosilanen
zur Bildung eines Netzes aus untereinander verbundenen Tri- und/oder
Tetracarbosilangruppen mehrere untereinander verbundene Bindungsstellen
realisiert und somit ist eine Schwächung dieser Grenzflächenbindungen
schwieriger, sogar bei extremeren Umweltbedingungen.
-
Somit
können
die Zusammensetzungen und Verfahren der vorliegenden Erfindung vorzugsweise
bezüglich
ihrer Verwendung in Abtrennsäulen
insbesondere bei Anwendungen, bei denen extremere Bedingungen für die Verwendung
erwünscht
sind, z. B. höhere
Temperaturen, extremere pH-Werte, etc. beispielhaft veranschaulicht
werden. Mit anderen Worten können
aufgrund der hohen Stabilität
der Materialien der vorliegenden Erfindung verschiedene Vorteile
erreicht werden. Beispiele schließen die hohe termische Stabilität, das effektivere
selektive Tunen, die schnellere Analyse, das geringere Erfordernis
an organischen Modifikatorstoffen (obwohl nicht ausgeschlossen),
breitere isothermische Bereiche und Temperaturprogrammierbereiche, etc.,
ein. Zusätzlich
kann auch insbesondere unter moderateren Abtrennbedingungen eine
verlängerte
Lebenszeit der Säule
oder Lebenszeit des Reagenz-modifizierten Feststoffträgers auch
realisiert werden. Darüber
hinaus kann ein breiter pH-Bereich für Abtrennungen gemäß den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Beispielhafte Ausführungsformen,
bei denen diese Eigenschaft nützlich
ist, schließen
eine Ionunterdrückung für Säuren, eine
Ionunterdrückung
für Amine
und eine Säulenregenerierung
durch Eluierung von Kontaminationen bei extremen pH-Werten, z. B.
Abtrennen von basischen Analyten bei hohen pH-Werten kann eine erhöhte Beladung,
eine erhöhte
Retention und/oder eine erhöhte
Auflösung
bereitstellen, ein.
-
Polycarbosilan-funktionalisierte
Feststoffträger
gemäß den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind bezüglich vielen kommerziell erhältlichen
Produkten bevorzugt. Beispielsweise kann ein Polydentat- modifiziertes
Siliziumdioxid mit einer allgemeinen Formel, wie es unter Bezugnahme
auf Formel 10 beschrieben worden ist, worin R C18 ist
und n 1 ist, bei 200 °C
und/oder bei einem pH-Wert von 1 bis 12 stabil sein. Dieses System
stellt eine einfache Oberflächenbeschichtung
bereit, welche gewissermaßen
auf irgendein Siliziumdioxid wie auch auf anderen Feststoffträgermaterialien
mit verbesserten Ergebnissen funktioniert. Die zugrunde liegende
Partikelstruktur kann unzerstört
bleiben und eine Stabilität
bei geringen und hohen pH-Werten wie auch bei einer hohen Temperatur
kann realisiert werden. Im Gegensatz dazu können andere Materialien, die
sich günstig
in Bezug auf das oben genannte polydentatmodifizierte Siliziumdioxid
erweisen, bestimmte Nachteile aufweisen. Beispielsweise ist polymeres
DVB (Divinylbenzol) mit einer kompatiblen Säulen-Hardware für die Verwendung
bei einem pH-Wert von 0 bis 14 wirksam, ist aber nur bis 150 °C stabil.
Als Alternative ist Hypercarb® von Thermo Electron Corporation
bis 200 °C
mit kompatibler Hardware stabil, zeigt aber eine Selektivität, die sich
gegenüber
herkömmlichen
Siliziumdioxidsäulen
erheblich unterscheidet. Siliziumdioxid, welches durch sterisch
abgeschirmtes Silan modifiziert ist, wie Agilent's Stable Bond® ist
bei einem niedrigen pH-Wert und bei mäßig hohen Temperaturen besonders
geeignet, zeigt allerdings bei hohen pH-Bedingungen eine geringe
Stabilität.
Organisch-modifiziertes Hybridsiliziumdioxid, wie Waters' Xterra®, ist
nur bis etwa 85 °C
stabil und zeigt einen Phasenverlust und einen Abbau des Siliziumdioxidrückgrats
unter Reverse-Phase-Bedingungen bei höheren Temperaturen. Mit der
Waters' Xterra®-Technologie muss
jede Teilchenart optimiert werden und die Einarbeitung von organischer
Funktionalität
innerhalb der Feststoffmatrix führt
zu Defekten, was dazu führt,
dass die Teilchen teilweise stark beeinträchtigt werden.
-
Zirkoniumoxidfeststoffträger werden,
obwohl sie chemisch stabil sind, nicht für temperaturgesteuerte Bedingungen
empfohlen, da sie ein exzessives Ausbluten zeigen. Die bisher eingeführten Produkte,
die auf Zirkoniumoxidteilchen basieren, wurden mit quervernetzten
organischen Polymeren beschichtet, denen die Stabilisierung von
kovalenten Bindungen an den darunter liegenden Träger fehlt.
Auf der anderen Seite ist Siliziumdioxid ein Feststoffträgermaterial,
welches in der Industrie im breiten Bereich akzeptiert ist und welches ziemlich
berechenbar ist, z. B. hohe Effektivität, in einem großen Bereich
an Dimensionen (Teilchengröße, Porengröße, Oberfläche, etc.)
erhältlich
ist und zeigt eine hohe Partikelstärke. Chromatographische Tests
haben gezeigt, dass Siliziumdioxid, das mit Polycarbosilanen der
vorliegenden Erfindung behandelt wurde, eine Selektivität aufweist,
die anderen herkömmlichen
Säulen-Verpackungsmaterialien
auf Siliziumdioxidbasis ähnelt, aber
die Stabilität
gegenüber
dem hydrolytischen oder thermischen Abbau wird zu einem großen Ausmaß verstärkt.
-
Inländisches
Siliziumdioxid ist dafür
bekannt, dass es eine Löslichkeit
in Wasser, in Bezug auf den pH-Wert, wie nachfolgend aufweist: pH
6 bedeutet etwa 120 mg/L, pH 7 bedeutet etwa 120 mg/L, pH 8 bedeutet
etwa 125 mg/L, pH 9 bedeutet etwa 150 mg/L, pH 9,5 bedeutet etwa
180 mg/L, pH 10 bedeutet etwa 460 mg/L und pH 10,5 bedeutet etwa
875 mg/L. Somit beginnt, wenn der pH-Wert über etwa 9,5 liegt, die Löslichkeit
von Siliziumdioxid in Wasser stark anzusteigen. Zusätzlich ist
Siliziumdioxid dafür
bekannt, dass es eine Löslichkeit
in Wasser bezüglich
der Temperatur wie nachfolgend aufweist: 0 °C bedeutet etwa 30 mg/L, 25 °C bedeutet
etwa 120 mg/L, 50 °C
bedeutet etwa 225 mg/L und 75 °C
bedeutet etwa 340 mg/L. Die Auflösungsgeschwindigkeit
von Siliziumdioxid bezieht sich auf mehr als nur auf die Bulklöslichkeit
in dem Fluid. Beispielsweise können
die Oberfläche
(typischerweise 150 bis 300 m2/gm für chromatographisches
Siliziumdioxid), Fluidfluss entlang der Oberfläche, Wasserkonzentration, pH-Wert,
etc., jeweils eine Rolle in der Auflösungsgeschwindigkeit von Siliziumdioxid
spielen. Somit können
die umweltbedingten Beanspruchungen, denen Siliziumdioxidträgermaterialien
während
der Verwendung ausgeliefert sind, unter Verwendung von Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung derart gelindert werden, dass ihre inhärenten chromatographisch
wünschenswerten
Eigenschaften mehr genutzt werden können. Beispielsweise können Polydentat-gebundene
Siliziumdioxidteilchen hergestellt werden, die eine verbesserte
hydrolytische Stabilität
und thermische Stabilität
zeigen. Darüber
hinaus kann der Reverse-Phase-Vorgang mit der Siliziumsäulenselektivität bei Temperaturen
zu wenigstens 200 °C
und/oder einen pH-Bereich von wenigstens pH 1 bis 12 durchgeführt werden.
Obwohl sich die oben genannte beispielhafte Ausführungsform hauptsächlich auf
Siliziumdioxid bezieht, kann auch eine andere Feststoffträgerstabilität und Dauerhaftigkeit
gemäß den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung verbessert werden.
-
Andere Anwendungen
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Obwohl
die Trennschicht und/oder die funktionelle Beschichtungszusammensetzung
der vorliegenden Erfindung insbesondere für chromatographische Anwendungen
geeignet sind, gibt es andere wertvolle Verwendungen für diese
Materialien in Form der Substratbeschichtungen, Trennschichten, über die
zusätzliche Beschichtungen
aufgetragen werden können,
Rissfüller,
Korrosionsschutztrennschichten, Behandlungen für Oberflächen, welche andere Materialien
(einschließlich
Füllstoffen
und/oder Pigmenten) einschließen
und Zusatzstoffe für
die Verwendung mit Primer, Farben, Tinten, Farbstoffen, Klebstoffen,
organischen Monomeren (wie Acrylmonomere) vor der Bildung der jeweiligen
Polymere, Polymere vor der Verarbeitung in ein Endprodukt und Komposite
oder Materialien, die verwendet werden, um Komposite mit den Polycarbosilanen
der vorliegenden Erfindung zu bilden. Diese Materialien können auch
in Polymere oder in Substratrückgrate
wie Polyester oder Beton eingearbeitet werden oder können als
reaktive Intermediate für
Silikonharzsynthesen verwendet werden. Andere mögliche Verwendungen dieser
Materialien sind dem Fachmann nach dem Betrachen der vorliegenden
Offenbarung ersichtlich.
-
Insbesondere
kann die Anwendung der Materialien der vorliegenden Erfindung auf
Substrate wie z. B. Textilien, Teppiche, Teppichzusätze, Polstermöbel, Bekleidung,
Schwämme,
Kunststoffe, Metalle, chirurgische Verbände, Mauerwerk, Siliziumdioxid,
Sand, Aluminiumoxid, Titandioxid, Kalziumcarbonat, Holz, Glaskügelchen,
Fliesen, Böden,
Vorhänge,
Marineprodukte, Zelte, Rucksäcke,
Bedachungen, Hausverkleidungen, Einzäunungen, Schnitte, Isolierungen,
Wandbord, Müllaufnahmevorrichtungen,
Außengetriebe,
Wasserreinigungssysteme und Böden
einschließen.
Zusätzlich
können
Gegenstände,
die mit den Verbindungen behandelbar sind, Luftfilter und Materialien,
die für
die Herstellung davon verwendet werden, Aquariumfilter, Faserglasleitungsbord,
Polyurethan und Polyethylenschaum, Sandbeutel, Planen, Segel, Seil,
Holzschutzmittel, Kunststoffe, Klebstoffe, Lacke, Zellstoff, Papier
und im allgemeinen kontaktierende Oberflächen, die keine Lebensmittel
betreffen, oder die Lebensmittel betreffen, einschließen.
-
Im
folgenden wird eine noch speziellere Liste der beispielhaften Anwendungen
für die
Polycarbosilantrennschichten und/oder funktionellen Polycarbosilanschichten
der vorliegenden Erfindung bereitgestellt. Solche Substrate umfassen
Beton, wie Betonwasserführungen
und Betonsturmleitungen und Betonabwasserleitungen; Dentalgegenstände wie Zahnersatz,
Zahnspange und Instrumente; marmorierte Scheiben, wie Bauamaturen,
Gräber
und Böden;
Statuen und ausgestellte Kunstwerke; Gebäudeabschlussprodukte einschließlich Ziegel,
Stein, Dryvit-Systeme und Stuck wie auch Dachpapier, Fliesen, Metalle
und Dachschindeln; wasserfestes Material; Textilrohmaterialien,
wie ein Baumwollgemisch vor oder nach der Aufnahme von Maschinen, die
die Baumwolle in Rollen oder Bahnen verarbeiten; Nahrungsmittelverpackungen
und Nahrungsmittelbehälter;
und Biofilme und Klebstoffe (Bänder
und Silikon-Wafer). Diese Beispiele werden bereitgestellt, um die
Vielseitigkeit der Beschichtungen der vorliegenden Erfindung zu
veranschaulichen. Allerdings liegt ein besonderer Vorteil der Anwendung
dieser Beschichtungen bei Substraten, wenn ein Bedarf besteht, für eine dauerhaftere und
gegenüber
einer hydrolytischen Degradation beständigeren Bindung zu einer Oberfläche, die
mit den zuvor erhältlichen
Materialien, z. B. mono-, di- oder trifunktionellen Silankupplungsmitteln
erhältlich
ist.
-
Bezüglich der
oben genannten Ausführungsformen
und anderen Ausführungsformen
kann die Behandlung von vielen dieser Substrate im Allgemeinen das
Kontaktieren oder das Mischen der Gegenstände, welche behandelt werden,
mit einer Lösung
eines Polycarbosilans in Anwesenheit von freiwerdenden Wasser oder
zugefügten
Wasser für
eine Zeitdauer, die ausreichend ist, um permanent den aktiven Polycarbosilanbestandteil
(oder einen Teil davon) an den Gegenstand zu binden. Im Allgemeinen
kann mit der Behandlung unmittelbar beim Kontaktieren begonnen werden.
Vorzugsweise kann die Reaktionszeit von etwa 15 Sekunden bis etwa
48 Stunden betragen. In einer Ausführungsform kann ein großer Glassubstratgegenstand
in solche eine Polycarbosilanlösung
für einen
Zeitraum von 1 bis 2 Minuten eingetaucht werden und dann getrocknet werden.
Andere Substratarten können
für kürzere oder
längere
Zeitperioden eingetaucht werden. Beispielsweise kann ein Stoff durch
ein Lösemittelbad
einer Polycarbosilanzusammensetzung mit einer Geschwindigkeit von
40 Yards pro Minute oder mehr durchgeleitet werden und nach dem
Eintauchen kann der Überschuss der
Lösung
leicht abgewischt werden oder abgespült werden. Als Alternative
kann eine Polycarbosilanlösung auf
ein Substrat gesprüht
werden, auf ein Substrat verwischt werden oder auf eine andere Weise
unter Verwendung eines Schwamms oder eines Stoffes etc. aufgetragen
werden. Beispielsweise können
diese Lösungen,
wenn sie auf Fasern aufgesprüht
werden, zusätzlich
mit oder als ein Spraykühler
für extrudierte
Fasern verwendet werden. Darüber
hinaus können
diese polycarbosilanhaltigen Lösungen
zu Pigmenten und/oder Füllstoffen
zugegeben werden und damit für
einige, z. B. 2 bis 3 Minuten gerührt werden, oder als Alternative können diese
Lösungen
zu einer Emulsion oder zu anderen vorliegenden Formulierungen vor
der Verwendung oder Auftragung zugegeben werden.
-
Unabhängig von
den Auftragungsverfahren können
nachfolgende Verarbeitungsschritte durchgeführt werden, um die Bindung
zu verbessern. Beispielhaft kann nach der Behandlung einer Oberfläche eines
Substrats, wie ein Stoffsubstrat, mit einer Polycarbosilanlösung gemäß den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung die Oberfläche erwärmt werden, um ferner die Bindung
der Verbindung, des Produkts oder der Zusammensetzung auf die Oberfläche des
Substrats zu vervollständigen.
Als Alternative wird das Aussetzen an Säuren, Basen oder Zinkkatalysatoren
das Kondensationsverfahren beschleunigen.
-
Andere
Materialien können
auch mit den Materialien der vorliegenden Erfindung gleichzeitig
aufgetragen werden. Beispielsweise können stabilisierende Verbindungen
und Verfahren zusätzlich
oder in Verbindung mit verschiedenen Stabilisierungsverfahren für Organosilane
vom Stand der Technik, wie die Verwendung von ionischen oder nichtionischen
Tensiden und Detergenzien verwendet werden. Darüber hinaus weisen, wie es vom
Stand der Technik bekannt ist, bestimmte Organosilanklassen Eigenschaften
auf, die Wasser und andere Flüssigkeiten
abstoßen
können.
Demgemäß kann eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung das Auftragen der Beschichtung(en) der
vorliegenden Erfindung für
die Behandlung eines Substrats, um das Substrat gegenüber einer
Verfärbung
beständig
zu machen, umfassen.
-
Das
Behandeln von Polymeren und anderen Substraten wie Beton durch Einarbeiten
der erfindungsgemäßen Materialien
in die Bulkmaterialien des Substrats vor der Bildung oder des Absetzens
kann die Produkte vor einer daraus resultierenden Verschlechterung
vor einer Geruchsentwicklung und einer möglichen schädlichen Kontaminierung der
Oberfläche
schützen.
Beispielsweise kann die Einarbeitung eines polycarbosilangebundenen
UV-Stabilisators in Polymere und/oder Beton einen Sonnenschutz bereitstellen
und/oder die Lebenszeit des entstandenen Produkts verlängern.
-
Geeignete
Polycarbosilanvorläufer,
welche verwendet werden können,
um eine Trennschicht und/oder eine funktionelle Schicht gemäß Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung zu bilden, umfassen Tetrakis-(trichlorsilylethyl)silan,
Trichlorsilylethyl-tris-(trichlorsilylpropyl)silan
und Tetrakis-(triethoxysilylethyl)silan, einschließlich deren
teil weise hydrolysierten Formen. Andere umfassen Tetra(trichlorsilylpropyl)silan,
Octadecyl-tris-(trichlorsilylethyl)silan,
Ocadecyl-tris-(trichlorsilylpropyl)silan, Tridecafluoroctyl-tris-(trichlorsilylethyl)silan,
Tridecafluoroctyl-tris-(triethoxysilylethyl)silan und teilweise
hydrolysierte Formen davon. Diese Materialien weisen zwei (2) bis
drei (3) Kohlenstoffalkylenspacergruppen auf, obwohl im allgemeinen
kürzere
Alkylengruppen, z. B. zwei (2) manchmal stabiler sein können. Obwohl
spezielle Beispiele für
verschiedene Beschichtungssubstrate bereitgestellt wurden, können diese
Materialien und ihre Analoga, Ausweitungen, alternative Abgangsgruppen
etc., auch als Ersatz für
Silikatprimer verwendet werden, die eine Beschichtungsbasis für die Anhängung von
anderen Materialien daran bereitstellen.
-
Da
die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindungen mehr als die typischen
drei möglichen
Anhängungspunkte
aufweisen, verleihen die Beschichtungen der vorliegenden Erfindung
eine viel stärkere
Anhaftungsstärke
und Dauerhaftigkeit als die Silane, die zuvor als Beschichtungsmaterialien
verwendet wurden. Beispielsweise kann jede Polycarbosilangruppe
der vorliegenden Erfindung (aneinander und/oder auf eine Substratoberfläche) anstelle
von drei Stellen über
neun oder mehr Stellen angehängt
werden. Um andere Vorteile zu veranschaulichen, kann das Ausmaß der Vernetzung
oder der Dichte des Beschichtungsfilms und dessen Permeabilität eine direkte
Funktion des verwendeten Silantyps sein, wie auch des Verfahrens,
mit dem es aufgetragen wird. Da neun oder mehr Bindungspunkte mit
den erfindungsgemäßen Materialien
der Erfindung erhältlich
sind, hängen
die Bindungspunkte nicht nur an der Oberfläche, sondern können auch
aneinander hängen,
wodurch ein dauerhafterer Film erzeugt wird.
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Beispiele
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Die
folgenden Beispiele illustrieren die erfindungsgemäßen Ausführungsformen,
die momentan als am besten bekannt sind. Es soll jedoch verstanden
werden, dass das Folgende lediglich beispielhaft oder illustrativ für die erfindungsgemäßen Prinzipien
ist. Zahlreiche Modifikationen und alternative Zusammensetzungen, Verfahren
und Systeme können
vom Fachmann angedacht werden, ohne den Geist und den Umfang der
vorliegenden Erfindung zu verlassen. Die angehängten Ansprüche sind dazu gedacht, solche
Modifikationen und Vorkehrungen abzudecken. Während die vorliegende Erfindung
weiter oben mit Bezug auf die Besonderheiten beschrieben wurde,
liefern die folgenden Beispiele weitere Details mit Bezug auf das,
was momentan als am praktischsten und als die bevorzugtesten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung erachtet wird.
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Beispiel 1 – Partikelstabilität bei hoher
Temperatur
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Ein
Material, hergestellt wie durch die sektionale Darstellung gemäß Formel
4 angenähert,
wurde als unter aggressiven Laugenbedingungen sehr stabil gefunden.
Genauer gesagt wurde das Material von Formel 4 wärmebehandelt und in rostfreie
Stahlröhren
gepackt, und einem Fluss von überhitztem
Wasser bei 200°C ausgesetzt.
Der flüssige
Zustand des Wassers wurde durch Verwendung eines Gegendruckregulators
bei 250 psi aufrecht erhalten. Es war keine sichtbare Veränderung
oder Verdichtung des Bettes feststellbar, nach dem 10.000 Säuleneinheiten
des überhitzten
Wassers durch das Material geleitet waren.
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Beispiel 2 – Herstellung
von Vinyltriallylsilan
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Ungefähr 181 ml
2 M Allylmagnesiumchlorid in Tetrahydrofuran (Aldrich) wurden unter
Stickstoff in einen 250 ml Kolben überführt und mit Trockeneis auf –78°C gekühlt. Langsam
wurden 16,5 g Vinyltrichlorsilan unter kontinuierlichem Schütteln in
den Kolben transferiert. Es bildeten sich Feststoffe und es wurde
Wärme generiert.
Die Lösung/Aufschlämmung wurde
auf Raumtemperatur erwärmt
und anschließend
langsam 500 ml Wasser zugegeben. Erneut wurde Wärme generiert. Ungefähr 20 ml
Essigsäure
wurden zugegeben, um die niedergeschlagenen Magnesiumsalze aufzulösen. Die
organische Fraktion wurde anschließend abgetrennt, und der wässrige Teil
wurde dreimal mit 20 ml Portionen Methylenchlorid gewaschen, und
die organischen Fraktionen wurden vereint. Die Zusammensetzungen
wurden mit zwei getrennten Teilen Wasser gewaschen, jeweils 20 ml,
und die organische Fraktion wurde bis zu einem gewissen Grad durch
Filtration durch 5 ml Kieselgel getrocknet. Das Produkt wurde destilliert,
und die Hauptfraktion, welche bei 188°C siedete, wurde aufgefangen.
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Beispiel 3 – Herstellung
des hydrosilierten Produktes mit Trichlorsilan
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Ungefähr 15 g
Vinyltriallylsilan, wie in Beispiel 2 hergestellt, wurden in eine
Ampulle mit einem Magnetrührer überführt. Die
Inhalte wurde mit Stickstoff für
45 Minuten bei 50°C
gespült.
Die Inhalte wurden dann mit Trockeneis gekühlt, und 10 g Trichlorsilan
wurden in die Ampulle unter Stickstoffdruck transferiert. Eine Spritze,
geladen mit 20 µl
Chlorplatinsäure-Lösung (1
Gew.-% in 1 Gew.-% Ethanol/99 Gew.-% Tetrahydrofuran, ergebend ungefähr 0,5 Gew.-%
Platin) wurde verwendet, um den Katalysator einzuführen. Die
Mischung wurde unter Druck auf 80°C
bis 90°C
erwärmt
und in regelmäßigen Abständen wurden
Proben für
die Kapillar-SFC-Analyse genommen. Zusätzliches Trichlorsilan wurde
zugegeben, bis zusammen ungefähr
45 g zugegeben wurden. Der Reaktionsverlauf zeigte eine Abnahme
des anfänglichen
Olefinsilanes und zunehmende Konzentrationen von Trichlorsilan-Addukten.
Alle zwei Tage wurden zusätzliche
20 µl
Katalysator zugegeben und die Reaktion weitergeführt. Nach 7 Tagen wurde das überschüssige Trichlorsilan
abdestilliert, wobei ein strohfarbenes Öl zurückblieb. Das Produkt wurde
mit trockenem Stickstoff gespült,
um flüchtige
Bestandteile bis zu einer Gefäßtemperatur
von ungefähr
200°C zu
entfernen. Eine Produktverteilung mit mehreren enthaltenen Trichlorsilangruppen
wurde gebildet.
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Beispiel 4 – Herstellung
von Octadecyltriallylsilan
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Ungefähr 50 g
destilliertes Octadecyltrichlorsilan wurde langsam zu ungefähr 200 ml
2 M Allylmagnesiumchlorid in Tetrahydrofuran unter Trockeneiskühlung zugegeben.
Eine Stickstoffatmosphäre
wurde aufrecht erhalten. Nachdem die Zugabe abgeschlossen war, wurde
die Mischung auf Raumtemperatur erwärmt und über Nacht stehengelassen. Die
Aufschlämmung
aus Produkt und gelösten
Salzen wurde langsam zu Wasser zugegeben, welches durch Zugabe von
Essigsäure
angesäuert
war. Eine ölige
Schicht trennte sich oben ab, welche entfernt und zweimal mit je
100 ml Wasser gewaschen wurde. Das Produkt wurde durch Zugabe von
trockenem Natriumchlorid getrocknet und gefiltert, um ein strohfarbenes Öl zu ergeben.
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Beispiel 5 – Herstellung
eines hydrosilierten Produktes mit Trichlorsilan
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Ungefähr 15 g
Octadecyltriallylsilan, hergestellt gemäß Beispiel 4, wurden in eine
Ampulle mit einem Magnetrührer überführt. Die
Inhalte wurden mit Stickstoff für
45 Minuten bei 50°C
gespült.
Die Inhalte wurden anschließend
mit Trockeneis gekühlt,
und 20 g Trichlorsilan (ungefähr
30% Überschuss)
wurden in die Ampulle unter Stickstoffdruck überführt. Eine Spritze, geladen
mit 20 µl
Chlorplatinsäurelösung (1
Gew.-% in 1 Gew-% Ethanol/99 Gew.-% Tetrahydrofuran, ergebend etwa
0,5 Gew.-% Platin) wurde zur Einführung des Katalysators benutzt.
Die Mischung wurde unter Druck auf 80°C bis 90°C erwärmt, und in regelmäßigen Abständen wurden Proben
für die
Kapillar-SFC-Analyse genommen. Der Reaktionsverlauf zeigte eine
Abnahme des anfänglichen Olefinsilanes
und eine Zunahme der Konzentrationen von Trichlorsilan-Addukten.
Alle zwei Tage wurden zusätzliche
20 µl
Katalysator zugegeben und die Reaktion weitergeführt. Nach 7 Tagen wurde das überschüssige Trichlorsilan
abdestilliert, wobei ein strohfarbenes Öl zurückblieb. Das Produkt wurde
mit trockenem Stickstoff gespült,
um flüchtige
Bestandteile bis zu einer Gefäßtemperatur
von 200°C
zu entfernen.
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Beispiel 6 – Herstellung
von polycarbosilanbehandelten Siliziumdioxidpartikeln
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Siliziumdioxidpartikel
(SMB, 3 µm
Sphären,
100 Angstrom Porengröße, von
Fuji Silica) wurden im Vakuum bei 200°C über Nacht getrocknet. Zu 3
g dieses Materials in einer Glasampulle wurden 5 g getrocknetes Toluol
und 2 g des in Beispiel 5 hergestellten Octadecyltriallylsilan/Trichlorsilan-Hydrolisierungsproduktes
zugegeben. Über
der Aufschlämmung
wurde eine Atmosphäre
aus trockenem Stickstoff aufrecht erhalten. Die Mischung wurde auf
110°C erwärmt und
mit einem magnetischen teflonbeschichteten Rührer gerührt. Nach 5 Stunden wurden
2 g trockenes Pyridin zugegeben, und das Erwärmen und Rühren über Nacht fortgesetzt.
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Die
Aufschlämmung
wurde gefiltert, und die Partikel mit trockenem Toluol gewaschen,
gefolgt von Methanol (jeweils 25 ml). Die Partikel wurden lose in
eine rostfreie Stahlröhre
gepackt, welche rostfreie Stahlfritten mit 0,5 µ an jedem Ende hatte. Die
Röhre wurde
in einen Selerity-Polaratherm-Ofen gesteckt, und 10.000 Wassereinheiten
wurden bei 200°C
durch die Partikel durchgeführt.
Der Apparat wurde abgekühlt,
aus dem Polaratherm entfernt, und die Partikel wurden über Nacht
im Vakuumofen bei 200°C
getrocknet. Der Behandlungsprozess wurde mit den gleichen Reagenzien
wie oben wiederholt, um eine zweite Beschichtung einzufügen. Die
Filtration, Extraktion mit überhitztem
Wasser und die Trocknungsschritte wurden wiederholt.
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Beispiel 7 – Säulenstabilität bei hoher
Temperatur und hohem Wassergehalt
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Die
Feststoffe, die in Beispiel 6 hergestellt wurden, wurden in Gehäuse von
rostfreien Stahlsäulen
bei 10.000 psi mit Aceton als Aufschlämmungslösungsmittel und Methanol als
Antriebslösungsmittel
(push solvent) gepackt. Die Gehäusedimensionen
waren 2,1 mm innerer Durchmesser und 5 cm Länge. Die Säule wurde in dem Polaratherm
instal liert und auf 200°C
erhitzt, mit einem Eluens von 5 Gew.-% ACN in Wasser bei 4 ml/min.
Das System zeichnete einen Druck von 3975 psi auf. Eine Testmischung
aus Uracil, Androstadienedion, Androstenedion und Epitestosteron
wurde mit UV-Detektion bei 254 nm analysiert, wie in 1 gezeigt. Die
Säule war
während
des Durchgangs von mindestens mehreren tausend Säulenvolumen der mobilen Phase
auf wässriger
Basis bei 200°C
stabil.
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Beispiel 8 – Herstellung
von Mehrschichtpolycarbosilan-behandelten Siliziumdioxidpartikeln
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Ungefähr 150 g
Kieselgelpartikel (Pinnacle II, 3 µm Sphären, 110 Angstrom Porengröße, von
Restek Corporation) wurde in einen 1 Liter 3-Halskolben mit runden
Boden überführt, welcher
mit einem mechanischen Teflon/Glas-Rührpaddel ausgerüstet war.
Das Siliziumdioxid wurde in ungefähr 600 ml Xylol suspendiert.
Wärme wurde
unter Rühren
zugeführt
und Wasser wurde unter Verwendung eines Dean-Stark-Kondensierers/Falle
entfernt. Nachdem kein weiteres Wasser mehr entwickelt wurde, wurde
die Dean/Stark-Falle durch
einen Soxhlet-Aufbau ersetzt, welcher trockenes 4A Molekularsieb
in der Extraktionshülse
beinhaltete. Siedenes Xylol wurde für 3 Stunden durch den Aufbau
geleitet, um die Suspension durch das Entfernen von Spuren von Feuchtigkeit
zu „polieren".
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Eine
Lösung
von 30,8 g destilliertem Tetrakis-(Trichlorsilylethyl)silan in ungefähr der gleichen
Menge trockenem Xylol wurde langsam durch einen Tropftrichter zu
der schnell gerührten
trockenen Aufschlämmung zugegeben.
Trockenes Pyridin wurde anschließend langsam durch einen Tropftrichter
zu der Suspension zugegeben für
eine Gesamtmenge von 35 g. Exothermie trat auf, als das Silan mit
den Siliziumdioxidpartikeln reagierte, und das gebildete HCl wurde
durch das Pyridin aufgefangen. Die Rückflussbedingungen wurden durch
den Soxhletaufbau aufrecht gehalten, der immer noch aus dem Trocknungsschritt
vorhanden war. Pyridinhydrochlorid wurde mit dem Xylol codestilliert
und kristallisierte im Soxhlet. Diese Kristallisation war wünschenswert,
da das Entfernen während
des Bindungsprozesses die Filtration und Reinigung der Partikel
sehr erleichterte. Die Suspension wurde gerührt und über Nacht unter Rückfluss
gehalten.
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Nach
16 Stunden war eine beträchtliche
Menge an Pyridinhydrochlorid in der Soxhletfalle vorhanden. Die
Wärme wurde
entfernt, und die Suspension wurde auf Raumtempera tur abgekühlt. Der
Soxhlet wurde entfernt und gereinigt, und die Siliziumdioxidsuspension
wurde durch einen Druckfilter filtriert, um überflüssiges Reagenz zu entfernen.
Der Filterkuchen wurde zweimal mit 300 ml Portionen trockenem Xylol
und dann zweimal mit 300 ml Portionen trockenem Tetrahydrofuran
gewaschen. Übrig
blieb eine stark chlorierte Siliziumdioxidoberfläche von gebundenem Tetrakis-(Trichlorsilylethyl)silan.
Salzsäure
(HCl) wurde freigesetzt durch Aussetzen an atmosphärische Feuchtigkeit.
Die Partikel wurden anschließend
zurück
in den 1 Liter Kolben mit rundem Boden überführt, welcher mit einem Kondensator
für kontrollierte
Hydrolyse ausgerüstet
war.
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Die
Partikel wurden in ungefähr
600 ml Xylol re-suspendiert, und anschließend wurde Rühren und
Refluxieren begonnen. Ungefähr
40 ml Wasser wurden langsam durch einen Tropftrichter zugegeben.
Chlorwasserstoffgas wurde gebildet, welches durch ein entsprechendes
Auffangsystem aufgefangen wurde. Nachdem die Freisetzung von Chlorwasserstoffgas
sich verlangsamte, wurde Pyridin im Überschuss langsam durch einen
Tropftrichter zugegeben, um die Hydrolysereaktion zu beenden. Die
Pyridinzugabe wurde sehr sorgfältig kontrolliert,
da die Hydrolyse exotherm verlief.
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Ein
Destillationsaufsatz wurde installiert und Wasser, THF (Reste des
Filtratwaschschrittes von vorher) sowie überschüssiges Pyridin wurden entfernt.
Die Destillation wurde fortgeführt,
bis der Kopf die Temperatur von rückflusskochendem Xylol erreicht
hatte. Ein sauberer, isolierter Soxhlet-Aufbau mit trockenem Molekularsieb
wurde erneut installiert, und Spuren von Wasser wurden durch Rückflusskochen
der Lösung
durch den Extraktor entfernt. Die Lösung wurde für 3 Stunden
im Kreislauf gehalten, während
dessen Kondensation von Oberflächensilanolgruppen
innerhalb der Barriereschicht auftraten, dadurch mehr Wasser generierend,
welches aus dem System entfernt und aufgefangen wurde, und wobei
mehr Pyridinydrochlorid im Extraktor kondensierte.
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Zu
dieser Zusammensetzung wurde durch einen Tropftrichter mehr Tetrakis-(Trichlorsilylethyl)silan (30,8
mg) in Xylol zugegeben, und das Verfahren wurde wiederholt (ab der
vorhergehenden Zugabe von 30,8 mg Tetrakis-(Trichlorsilylethyl)silan
von oben), um eine zweite Schicht zu bilden. Nachdem diese zweite
(Barriere)Schicht filtriert, gewaschen, hydrolysiert, kondensiert,
und nach dem die Aufschlämmung
erneut getrocknet wurde, war sie bereit für die Funktionalisierung mit
C18-Gruppen.
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Eine
Gesamtmenge von 52,2 g Octadecyl-tris-(2-trichlorsilylethyl)silan
wurde langsam zu der gerührten,
unter Rückfluss
kochenden, getrockneten Xyxlolpartikelaufschlämmung gegeben. Diese dritte
Addition war eine dritte Schicht, welche die funktionelle Polycarbosilanschicht
werden würde.
Trockenes Pyridin (39 g) wurde langsam zugegeben. Exothermie trat
auf, und die Aufschlämmung
wurde durch den Soxhlet refluxiert. Die Aufschlämmung wurde mechanisch gerührt und über Nacht
unter Rückfluss
gehalten. Der Soxhlet wurde durch einen Destillationskopf ersetzt
und soviel Xylol wie möglich
entfernt, ohne dass die Aufschlämmung
zu dick zum Rühren
wurde. Das Gefäß wurde
anschließend
gekühlt
und 400 ml getrocknetes THF zugegeben. Das Produkt wurde gefiltert
und die festen Bestandteile mit 2 Portionen von je 300 ml THF gewaschen.
Das Produkt entsprach einer dreischichtigen Zusammensetzung mit
2 Sperrschichten und einer dritten, funktionellen Schicht.
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Anschließend wurden
die Partikel konditioniert, in dem sie sofort in Vorverteiler-Säulengehäuse zum Laugen gegeben wurden.
Für die
hier beschriebenen Abmessungen wurden zwei 1 Inch Durchmesser und
24 Inch Länge
rostfreie Stahlsäulen
mit rostfreien Stahlfritten verwendet, um die Partikel darin zu
halten. Die Säulen
wurden in Serie geschaltet und ein Wasserstrom mit 10 ml/min wurde
gestartet. Nachdem die Säulen
vollständig
mit Wasser gefüllt
waren und die Chlorwasserstoffbildung (durch die Hydrolyse von noch
vorhandenem Siliziumchlorid) aufgehört hatte, wurde die Strömungsgeschwindigkeit
auf 3 ml/min verringert und die Gefäße in einem Ofen auf 200°C während des
kontinuierlichen Strömens
erhitzt. Das Aufwärmen
mit dem Wasserstrom wurde für
12 Stunden weitergeführt,
und das Wasser wurde anschließend
durch Acetonitril ausgetauscht, und der Strom bei 200°C für 8 weitere
Stunden fortgeführt.
Das Acetonitril wurde von den Partikeln durch Umschalten des Flusses
auf Kohlendioxid direkt aus einem Zylinder entfernt. Die Temperatur
wurde bei 200°C
gehalten, bis kein weiteres Acetonitril aus dem Auslauf kam. Der
Kohlendioxidstrom wurde abgebrochen, und die Säulengehäuse wurden auf Raumtemperatur
gekühlt.
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Beispiel 9 – Säulenstabilität bei hoher
Temperatur und hohem Wassergehalt
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Die
Feststoffe, hergestellt nach Beispiel 8, wurden in Gehäuse von
rostfreien Stahlsäulen
bei 10.000 psi gegeben, mit Aceton als Aufschlämmungslösungsmittel und Methanol als
Antriebslösungsmittel.
Die Gehäusedimensionen
waren 2,1 mm innerer Durchmesser und 5 cm Länge. Die Säule wurde in dem Polaratherm installiert
und auf 200°C
erwärmt, mit
einem Eluent von 100% Wasser bei 4 ml/min. Dieser Test ist ähnlich zu dem
Test aus Beispiel 7, mit der Ausnahme, dass das Polycarbosilan-behandelten
Siliziumdioxid von Beispiel 8 statt des Polycarbosilan-behandelten
Siliziumdioxids von Beispiel 6 verwendet wurde. Als weiterer Unterschied
wurde 100% Wasser als Eluent benutzt anstatt einer 5%igen Lösung von
ACN. Eine Testmischung, enthalten Uracil, Androstadienedion, Androstenedion,
und Epitestosteron, wurde unter UV-Detektion bei 254 nm analysiert,
und die Ergebnisse sind in 2 gezeigt.
Die Säule
war während
eines Durchgangs von mindestens mehreren Tausend Säulenvolumen
der auf Wasser basierenden mobilen Phase bei 200°C stabil.
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Beispiel 10 – Selektivitätsbestimmung
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Die
Feststoffe, hergestellt gemäß Beispiel
8, wurden in Gehäuse
von rostfreien Stahlsäulen
bei 10.000 psi mit Aceton als Aufschlämmungslösungsmittel und Methanol als
Antriebslösungsmittel
gepackt. Die Gehäusedimensionen
waren 4,6 mm innerer Durchmesser und 10 cm Länge. Die Säule wurde im Polaratherm bei 25°C installiert,
mit einer mobilen Phase 80:20 Methanol zu 5 mM Kaliumphosphat pH7
bei 2 ml/min. Die NIST 870 Mischung wurde unter UV-Detektion bei
254 nm getrennt, und die Ergebnisse sind in 3 gezeigt.
Speziell der Nachlauf und die Asymmetrie für Amitryptylin zeigen einige
Silanolinteraktionen, und die Form der Peaks und die Elution von
Quinizarin zeigen eine niedrige Aktivität auf Metallchelat-Agenzien.
Die allgemeine Selektivität
war typisch für
mit Octadecylsilan (ODS) behandeltem Siliziumdioxid.
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Beispiel 11 -Trennung
von Analgetika bei pH1
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Die
Feststoffe, hergestellt in Beispiel 8, wurden in Gehäuse von
rostfreien Stahlsäulen
bei 10.000 psi mit Aceton als Aufschlämmlösungsmittel und Methanol als
Antriebslösungsmittel
gepackt. Die Gehäusedimensionen
waren 4,6 mm innerer Durchmesser und 10 cm Länge. Die Säule wurde im Polaratherm installiert
mit einem Eluent von 40 Gew.-%
Acetonitril in Wasser mit 1 Gew.-% TFA bei 2 ml/min, und die Temperatur
wurde bei 30°C
für eine
Minute gehalten und dann um 30°C/min
erhöht,
bis eine Temperatur von 110°C
erreicht war. Eine Testmischung, enthaltend Analgetika, wurde in
ihre Bestandteile getrennt, mit den Verbindungen in der folgenden
Reihenfolge eluiert: Acetaminophen, Aspirin, Salicylsäure, Naproxen,
und Ibuprofen. UV-Detektion wurde bei 235 nm durchgeführt, und
die Ergebnisse sind in 4 gezeigt. Die Säule war
während
des Durch gangs von mehreren tausend Säulenvolumen der auf Wasser
basierenden mobilen Phase bei 200°C
stabil.
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Beispiel 12 – Hohe pH-Stabilität
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Die
Feststoffe, hergestellt in Beispiel 8, wurden in Gehäuse von
rostfreien Stahlsäulen
bei 10.000 psi mit Aceton als Aufschlämmlösungsmittel und Methanol als
Antriebslösungsmittel
gegeben. Die Gehäusedimensionen
waren 2,1 mm innerer Durchmesser und 5 cm Länge. Die Säule wurde im Polaratherm bei
40°C installiert,
mit einer mobilen Phase 50:50 ACN:50 mM Pyrrolidin bei pH 12 und
0,8 ml/min. Die Säule
wurde analysiert mit einer UV-Detektion bei 254 nm, und die Ergebnisse
sind in 5 gezeigt. Genauer gesagt zeigen
die höheren
Peaks die anfänglichen
Ergebnisse, und die niedrigeren Peaks wurden nach 2.500 Säulenläufen aufgenommen.
Wie man sehen kann, eluierte der Polycarbosilan-modifizierte Feststoffträger nach 1.500
Säulen
Amitryptylin mit der gleichen Retention und Peakform.
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Beispiel 13 – Herstellung
einer Sperrbeschichtung
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Eine
kleine Menge (<0,3
gm) Tetrakis-(Trichlorsilylethyl)silan, welches ein Tetracarbosilanmaterial
ist, wurde auf die Innenseite von mehreren Pyrexlaborkolben gegeben.
Die Feststoffe wurden in Methylenchlorid gelöst und geschwenkt, um den Boden
der Kolben zu beschichten. Das Lösungsmittel
wurde verdunstet, und der Rest wurde über Nacht der Laborluft ausgesetzt.
Ein Film bedeckte den Boden der Kolben, welcher lichtdurchlässig und
leicht trüb
war. Die Kolben wurden mit Wasser gefüllt und für 2 Stunden stehengelassen,
und anschließend
wurde das Wasser dekantiert. Der Film erschien nach dieser Behandlung
unverändert.
Die Kolben wurden in einem Ofen platziert und in Luft bei 200°C erhitzt.
Der Film erschien unverändert.
Er war eine harte, harzartige Schicht, die nicht durch physikalisches
Kratzen mit einem Metallspatel oder durch Schrubben mit AjaxTM Reinigungsmittel (welches abschleifende
Partikel und chlorbleichende Mittel enthält) entfernt wurden. Die geformte
Schicht war also im wesentlichen unverändert durch Kontakt mit siedendem
alkoholischen Kaliumhydroxid (einem üblichen Reinigungsmittel, welches
für Siloxanentfernung
von Glas verwendet wird), warmer, rauchender Nitriersäure, warmer,
konzentrierter Schwefelsäure,
5%iger wässriger
Fluorwasserstoffsäure,
und „Pirhana" Lösung (welche
eine Wasserstoffperoxidlösung
in konzentrierter Schwefelsäure
ist). Die Überzüge in jedem
Kolben überlebten
außerdem
wiederholte Wärmebehand lungen
bei 400°C
in Luft. Die einzige Behandlung, mit der die Schicht entfernt werden
konnte, war Erwärmen
mit heißer
Pirhanalösung,
angereichert durch Zugabe von HF, was ein bekannter Prozess zur
oxidativen Entfernung von Silizium-Kohlenstoffbindungen ist.
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Beispiel 14 – Herstellung
von Barriereüberzügen
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Das
Verfahren von Beispiel 13 wurde mit ähnlichen Resultaten wiederholt,
außer
dass Tetrakis-(Triethoxysilylethyl)silan und Tetrakis-(Trichlorsilylpropyl)silan
verwendet wurden. Mit speziellem Bezug auf Tetratikis-(Triethoxysilylethyl)silan, ähnlich zur
Chlorsilanbindung, trat ebenfalls Hydrolyse der Ethoxysilanbindung durch
Zugabe von Wasser auf.
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Beispiel 15 – Oberflächenbehandlungsvergleich
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Tridecafluoroctyl-tris-(triethoxysilyletyl)silan
(Verbindung I) wurde in einem Dreischritt-Reaktionsverfahren aus Tridecafluoroctyltrichlorsilan
unter Verwendung von Vinyl-Grignard
hergestellt, gefolgt durch Hydrosilierung mit Trichlorsilan und
Alkoholyse mit Ethanol. Mit anderen Worten, Verbindung 1 wurde in Übereinstimmung
mit der Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hergestellt. Zu Vergleichszwecken wurde
das gleiche Tridecafluorooctyldichlorsilan zum Triethoxyanaloga
durch Alkoholyse mit Methanol umgewandelt (Verbindung II). Verbindung
II wurde zur Oberflächenbehandlung
verwendet, um niedrige Oberflächenenergie
und wasserabweisende Eigenschaften zu verleihen, da die perfluorierten
Kohlenwasserstofffunktionalitäten
aus dem Film herausragen. Es wird vorweggenommen, dass Verbindung
I die ähnliche
Oberflächenenergieerniedrigung
und wasserabweisende Eigenschaften verleiht, aber mit einer verbesserten
Haltbarkeit.
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Mit
diesen Vorbereitungen zum Vergleich wurde eine 5%ige Lösung von
jeder Verbindung I und II in Ethanol hergestellt und auf benachbarte
Bereiche eine Automobilwindschutzscheibe gegeben, welche frisch mit
einem kommerziellen Glasreiniger gereinigt war. Das Auftragen der
Verbindungen wurde durch Sättigen eines
Papierhandtuchs mit einer Lösung
und Wischen über
die Oberfläche
durchgeführt.
Die Umweltbedingungen waren: Temperatur 29°F, nahezu 100% relative Luftfeuchtigkeit,
und 10 mph Wind. Nach dem Auftragen verdunstete die Ethanollösung schnell
und ließ eine
durchscheinende Trübung
für jede
der Verbindungen I und II auf der Windschutzscheibe zurück. Nach
5 Minuten wurde die Oberfläche
poliert, zunächst
mit einem feuchten Papierhandtuch, dann mit einem trockenen. Der
Bereich, der mit Verbindung I behandelt war, war schwieriger zu
einer klaren, transparenten Oberfläche zu polieren als der Bereich,
der mit Verbindung II behandelt war, aber hielt großem Druck
stand, wenn mit dem trockenem Papierhandtuch darüber gewischt wurde, um eine
im Wesentlichen gleich aussehende polierte Oberfläche zu bilden.
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Die
Windschutzscheibe wurde Schnee, Regen, Eis, Salz und Straßendreck
ausgesetzt, während
unter Winterbedingungen gefahren wurde. Zusätzlich wurde die abreibende
Wirkung der Windschutzscheiben-Scheibenwischer in wiederholten Abständen angewandt.
Sofort, und eine Woche nach Aussetzen an verschiedenen Wetterbedingungen
erschienen beide Oberflächen
nahezu identisch mit bezug auf die Benetzbarkeit und den Wassertropfenkontaktwinkel.
Die Glasoberfläche
wurde mit nach und nach aggressiveren Mitteln gereinigt, um die
beiden Beschichtungen zu unterscheiden. Diese beinhalteten kommerziellen
Glasreiniger (WindexTM), laugenartige Ammoniumlösung, 5
mM Phosphatlösung
bei pH 12, und sogar 5%ige Kaliumhydroxidlösung in Methanol. In jedem
Fall wurde kräftiges
Wischen mit einem Papierhandtuch angewandt, und die Oberfläche wurde
mit bezug auf die Benetzbarkeit und den Wassertropfenkontaktwinkel
getestet. Bis zu diesem Punkt wurde kein Unterschied der beiden
behandelten Oberflächen
festgestellt, beide immer noch nahezu wie anfänglich wirkend.
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Jeder
Bereich wurde anschließend
der abnutzenden Wirkung von feuchtem AjaxTM Reinigungsmittel durch
Reiben in einer kreisartigen Bewegung mit kräftigem Druck mit einem Papierhandtuch
ausgesetzt. Die Oberfläche
wurde anschließend
gut mit HPLC-Grad
de-ionisiertem Wasser gespült.
Der Bereich, der mit Verbindung II behandelt war, konnte effektiv
an diesem Punkt mit Wasser benetzt werden, wobei es einen kontinuierlichen
Film bildete, der weich vom Glas herunterlief (die Oberfläche war
in einem 45 Grad schrägen
Winkel). Die Fläche,
die mit Verbindung I behandelt war, zeigte keinen Unterschied zu
ihrem ursprünglichen
Zustand, war nach wie vor nicht benetzbar und als ein kontinuierlicher
Barrierefilm in Takt.
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Während die
Erfindung mit Referenz zu bestimmten bevorzugten Ausgestaltungsformen
beschrieben wurde, ist es für
den Fachmann klar, dass verschiedene Modifikationen, Änderungen,
das Weglassen und Ersetzen durchgeführt werden kann, ohne den Geist der
Erfindung zu beeinträchtigen.
Es ist daher beabsichtigt, dass die Erfindung nur durch den Umfang
der folgenden Ansprüche
eingeschränkt
wird.
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Zusammenfassung
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Ein
Polycarbosilan-funktionalisiertes Substrat kann ein Substrat, enthaltend
eine Oberfläche,
welche Oberflächenoxid-
oder Oberflächenhydroxylgruppen
hat, umfassen; und eine Polycarbosilanschicht, welche kovalent an
die Oberfläche
gebunden ist. Die Polycarbosilanschicht kann ein Netz von untereinander
verbundenen Polycarbosilangruppen enthalten, worin die verbindenden
Kohlenstoffsilanteile der Polycarbosilangruppen Alkylenanteile sind.
Gegebenenfalls kann(können)
(eine) zusätzliche
Polycarbosilanschicht(en) auf die Polycarbosilanschicht aufgebracht
werden.