-
Basische Flickmasse für Drehtrommelöfen Für die feuerfeste Auskleidung
von Industrieöfen, Schmelzöfen u. dgl., insbesondere zur Herstellung von Konverterböden,
werden basische Mischungen verwendet, die im wesentlichen aus gekörntem Sinterdolomit
und Stahlwerksteer als Bindemittel bestehen. Diese Mischungen werden zu Ziegeln
gepreßt oder in Formen eingestampft und anschließend gebrannt, oder sie werden in
den kalten Ofen eingestampft, der anschließend aufgeheizt wird. Beim Brennen der
Mischung hinterläßt der Teer ein Kohlenstoffskelett, das die Dolomitkörner miteinander
verbindet und die Zwischenräume zwischen den Körnern ausfüllt.
-
Der aus der Steinkohle gewonnene Rohteer besteht aus einem Gemisch
kolloidaler Lösungen von Harzen in ölen verschieden hoher Siedepunkte und enthält
im Mittel 60% Pech, der als Rückstand bei der üblichen fraktionierten Destillation
des Rohteeres anfällt. Durch teilweise Austreibung niedrigsiedender öle aus dem
Rohteer kann ein Teer mit einem höheren Pechgehalt erzeugt werden, der auch eine
höhere Viskosität aufweist. Für die Herstellung haltbarer Konverterböden hat sich
ein Stahlwerksteer als besonders geeignet erwiesen, der etwa 60 bis 65% Pech enthält.
Es hat sich in der Praxis gezeigt, daß die Verwendung von Teeren mit sehr hohem
Pechgehalt oder von Pech für die Herstellung von Konverterböden mit Schwierigkeiten
verbunden ist und zu schlechten Ergebnissen führt. Bereits Teere mit einem Pechgehalt
von mehr als 68% sind zu zäh für die Verarbeitung und erbringen keine Verbesserung
der Futterhaltbarkeit mehr.
-
Die für Konverterauskleidungen oder Konverterböden verwendeten, bekannten
Futterniässen besitzen einen Teergehalt, der etwa 7 bis 9% des Gewichtes der Teer-Dolomit-Mischung
beträgt. Futtermassen mit einem niedrigeren Teergehalt führen zu einer bedeutenden
Verschlechterung der Verarbeitbarkeit der Futtermassen und der Haltbarkeit der feuerfesten
Auskleidung. Futtermassen mit einem Teergehalt, der den Betrag von etwa 101Y9 überschreitet,
sind nicht brauchbar, da sie zu teigig sind und beim Brennen leicht durch ölabscheidungen
eine verstärkte Porenbildung verursachen.
-
Es ist bekannt, Futtermassen mit einem Teergehalt von etwa 7 bis 90/a
und einem Pechgehalt im Teer von etwa 60 bis 65'% zum Ausflicken des Mauerwerks
von Industrieöfen zu verwenden. Hierbei wird die Flickmasse auf die schadhafte Stelle
aufgestampft und bei einer Temperatur bis zu 500° C gebrannt. Wird diese Temperatur
überschritten, ist nicht mehr gewährleistet, daß sich die Flickmasse ausreichend
mit dem Grundmaterial verbindet oder daß ein hoher Anteil des Teers der Flickmasse
nicht bereits beim Einbringen der Flickmasse in den Ofen verbrennt. Man hat auch
schadhafte Stellen in der Auskleidung von Herdöfen in der Weise ausgebessert, daß
die Flickmasse in den mehr als 500° C heißen Ofen von Hand oder mit Schleudermaschinen
eingeworfen wird. Durch Eindringen von Schlacke in die Flickmasse erfolgt gegebenenfalls
im Laufe der Zeit eine hinreichende Verfestigung der Flickmasse und Verbindung mit
dem Grundmaterial.
-
Derartige Arbeitsweisen sind bei der Ausbesserung schadhafter Stellen
in der Auskleidung von zylindrischen Trommelöfen, die sich während des Betriebes
um ihre horizontale Achse drehen, nicht anwendbar. Aus betriebswirtschaftlichen
Gründen ist es nicht durchführbar, bei jeder erforderlichen Flickarbeit eine Abkühlung
des Trommelofens auf eine Temperatur unter 500° C abzuwarten, da sich dadurch lange
Ofenstillstandszeiten und untragbare Produktionsverluste ergeben. Die Ausbesserung
des Futters eines Trommelofens muß daher bei einer Temperatur durchgeführt werden,
die mehr als 600° C beträgt. Bei derart hohen Temperaturen sind die bekannten Teer-Dolomit-Futtermassen
nicht ausreichend sinterfähig, weil ein großer Teil des Teeres frühzeitig verbrennt.
Die Ausbesserungsarbeiten werden besonders dadurch erschwert, daß der Trommelofen
sich während der Ausbesserung der zylindrischen Ofenauskleidung um seine horizontale
Achse dreht und daß die auf die schadhaften Stellen aufgebrachte Flickmasse infolge
der Schwerkraft wieder abfallen kann, bevor eine Verfestigung und Verbindung mit
der Grundmasse eingetreten ist.
-
Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß
bei einer basischen Futtermasse zum Ausbessern der feuerfesten Auskleidung
von
Drehtrommelöfen, die Dolomit und Teer in einer Menge von nicht mehr als 1111/o des
Dolomitgewichtes enthält, die Futtermasse einen solchen Zusatz von Hartpech enthält,
daß der gesamte Pechgehalt der Futtermasse 7 bis etwa 25 %, vorzugsweise 10 bis
18% des Gewichtes der Futtermasse beträgt.
-
In den folgenden Zahlenbeispielen ist die Erfindung näher erläutert.
Das Beispiel 1 zeigt die Zusammensetzung der bekannten Teer-DOlOmit-Futtermassen,
das Beispie12 die Zusammensetzung einer Futtermasse gemäß der Erfindung. Für beide
Beispiele ist ein mittlerer Pechgehalt im Teer von 60% zugrunde gelegt.
Beispiel 1 |
Masse aus 9 % Teer (mit 60 % Pech) |
und 91% Dolomit |
In 100 kg Masse sind enthalten 91 kg Dolomit |
5,4 kg Pech aus |
Teer |
3,6 kg pechfreie |
Teersubstanz |
Die Flickmasse enthält 5,4% Pech. |
Beispiel 2 |
Masse aus 9% Teer (mit 600% Pech), 8 % Hartpech, |
83 % Dolomit |
In 100 kg Masse sind enthalten 83 kg Dolomit |
8 kg Hartpech |
5,4 kg Pech aus |
Teer |
3,6 kg pechfreie |
Teersubstanz |
Die Flickmasse enthält 8-1-5,4=13,4% Pech. |
Es hat sich gezeigt, daß die Ausbesserung der Auskleidung von Drehtrommelöfen mittels
einer Flickmasse, deren Pechgehalt gemäß der Erfindung durch Beimischen von Hartpech
zu einer Teer-Dolomit-Mischung auf 7 bis 25 %- gesteigert wird, wesentliche Vorteile
besitzt. Obgleich ein Teil des Teers während des Einbringens der Flickmasse in den
Ofen verbrennt, ist der Kohlenstoffgehalt der Flickmasse genügend hoch, so daß sich
beim Brennen der Flickmasse noch ein haltbares Kohlenstoffskelett zwischen den Dolomitkörnern
bilden kann. Die Flickarbeiten können bei Temperaturen in dem Drehtrommelofen über
600° C durchgeführt werden. Da die Flickmasse selbst bei sehr hohem Hartpechzusatz
körnig krümeligen Charakter besitzt, kann sie ohne Schwierigkeit von Hand oder maschinell
auf die schadhaften Stellen aufgebracht werden. Die Verbindung der Flickmasse mit
der Trommelauskleidung erfolgt derart rasch, daß die Flickmasse nicht mehr abfällt,
wenn sich der Trommelofen während der Ausbesserungsarbeit dreht.