-
Autokran mit in vertikalen Ebenen schwenkbarer Kransäule Die Erfindung
betrifft einen Autokran, welcher auf Lastwagen montiert wird und dazu bestimmt ist,
den Lastwagen oder dessen Anhänger zu beladen.
-
Autokräne sind im Gegensatz zu den sogenannten Mobilkränen, welche
einen wesentlichen Teil der Ladebrücke eines Lastwagens einnehmen, nur Zubehör des
Fahrzeuges und sollen daher das Fahrzeug weder zusätzlich belasten noch einen großen
Raum in Anspruch nehmen.
-
Autokräne bestehen gewöhnlich aus einem auf dem Chassis befestigten
Fuß, einer von diesem Fuß ausgehenden und vorzugsweise in ihm drehbaren Säule sowie
einem an dieser Säule angelenkten Kranarin. Meist sind derartige Autokräne unmittelbar
hinter dem Führerhaus angeordnet und in ihrer Ruhelage mit dem Kranarm senkrecht
zur Längsachse des Fahrzeuges gestellt.
-
Für Autokräne besteht einmal die Forderung, daß sie in einem möglichst
großen Winkelbereich drehbar sind. Andererseits sollen aber die verschiedenen Teile
des Kranes nicht über den Umriß des Führerhauses vorstehen, um das Gesamtprofil
des Fahrzeuges möglichst gering zu halten.
-
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Autokran zu schaffen,
dessen Drehbereich mindestens 2000, vorzugsweise aber 3601 beträgt und durch
das Führerhaus nicht eingeschränkt ist, dessen Teile aber dennoch geringsten Raum
beanspruchen.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Autokran mit einem
auf dem Chassis befestigten Fuß, einer von diesem Fuß ausgehenden und in ihm um
eine vertikale Achse drehbaren und in vertikalen Ebenen durch ein Kraftgerät schwenkbaren
Kransäule sowie einem an der Kransäule angelenkten Kranarm in der Weise ausgebildet,
daß die Kransäule mittels eines hydraulischen Kraftgerätes aus einer geneigten Ruhelage,
in welcher Kransäule und Kranarm -bei ParaHelstellung zur Führerhausrückwand sich
in optimaler Deckung mit deren Umriß befinden, in eine vertikale Arbeitslage aufrichtbar
ist.
-
Es ist zwar bei Fahrzeugkränen mit um eine vertikale Drehachse drehbarer
Kransäule und von der Säule ausgehendem Ausleger bekannt, die Säule in einem verhältnismäßig
kleinen WinkeIbereich in vertikalen Ebenen zu schwenken, um damit zu erreichen,
daß bei beliebiger Stellung des Fahrzeuges in unebenem Gelände die Kransäule eine
vertikale Lage einnimmt. Zu diesem Zweck wird die Kransäule in ihrem Fuß durch ein
Kugelgelenk gelagert und eine Spindel vorgesehen, welche, an einem über das Kugelgelenk
nach unten vorstehenden Teil der Kransäule angreifend, eine Verschwenkung der Kransäule
und eine Arretierung derselben in der jeweils der Schrägstellung des Fahrzeuges
entsprechenden Lage gestattet.
-
Die Möglichkeit, durch eine hydraulische Anlage den Kran schnell aus
seiner Ruhelage in die Betriebslage aufzurichten und durch Verschwenken. der Kransäule
den Kran in Deckung mit der Rückwand des Führerhauses zu bringen und dadurch einen
Kran von verhältnismäßig großen Abmessungen in seiner Ruhestellung in einer nicht
störenden Weise unterzubringen, ist bei diesen bekannten Konstruktionen
je-
doch nicht angedeutet.
-
Als besonders zweckmäßig und raumsparend hat sich eine Kranausbildung
bewährt, bei der der Kranarm in Ruhestellung horizontal liegt, sofern auch die Kransäule
sich in Ruhestellung befindet und bei der der Kranarm, ausgehend von seinem Anlenkpunkt,
an der Kransäule nach unten geneigt ist, wenn die Kransäule ihre vertikale Arbeitslage
einnimmt. Zweckmäßig ist dabei in der Ruhestellung der zur Rückwand des Fahrerhauses
parallel gestellte Kranarm symmetrisch zur Längsachse des Fahrzeuges gelegen.
-
Für die Festlegung der Kransäule in ihrer Ruhelage und ihrer Arbeitslage
sind vorzugsweise Anschläge vorgesehen. Diese Anschläge bringen den Vorteil, daß
das ausschließlich zur Aufrichtung dienende Kraftgerät weder in der Ruhelage noch
in der Arbeitslage ständig belastet ist, insbesondere muß das hydraulische Kraftgerät
die beim Arbeiten bei Belastung des Kranes erheblichen Stützkräfte nicht aufnehmen,
da diese durch die Anschläge aufgenommen werden können.
-
Vorzugsweise ist die horizontale Schwenkachse der Kransäule in einem
auf einem Fuß drehbaren, vorzugsweise als Kasten ausgebildeten Untergestell außerhalb
der Drehachse gelegen, so daß das hydraulische Kraftgerät in der Drehachse untergebracht
werden
kann, um zwischen dem Fuß und dem unteren Säulenende wirksam
zu sein.
-
Der Kolben des hydraulischen Kraftgerätes kann über eine Kolbenstange
und Verbindungslaschen an einem Angriffsgelenk am unteren Säulenende angreifen.
-
Wenn das hydraulische Kraftgerät nur ein einfach wirkendes ist, so
setzt man seinen Kolben der Wirkung von Druckfedern aus, welche ihn im Sinne einer
Schräglage der Kransäule zu verschieben suchen, während das hydraulische Kraftgefät
zur Aufrichtung dient und bei der Aufrichtung die Druckfedern zusammendrückt.
-
Nach einer Ausführungsforin der Erfindung dient die Zylinderbuchse
des hydraulischen Kraftgerätes, indem sie in einem Buchsenlager drehbar ist, gleichzeitig
als vertikale Drehachse des Kranes. Bei Verwendung eines weiteren hydraulischen
Kraftgerätes zum Verschwenken des Auslegers in vertikaler Ebene und bei einer gemeinsamen
Druckmittelversorgung für beide hydraulische Kraftgeräte sind die Kolbenflächen
unter Berücksichtigung der von den Kraftgeräten auszuübenden Kräfte derart bemessen,
daß bei Inbetriebnahme zunächst die Kransäule aufgerichtet wird und dann erst eine
Verschwenkung des Kranarmes gegenüber der Kransäule eingeleitet wird. Das zweite
hydraulische Kraftgerät kann sich gegen das Angriffsgelenk des ersten hydraulischen
Kraftgerätes am unteren Säulenende abstützen. Weiter kann dieses Angriffsgelenk
als Lager für eine Rollengruppe einer Seilflasche dienen, deren andere Rollengruppe
an dem am Kranarm angreifenden Ende des zweiten hydraulischen Kraftgeräts gelagert
ist, Die Figuren zeigen Ausführungsbeispiele der Erflndung. Es stellt dar Fig.
1 eine Rückansicht eines Lastkraftwagens mit dem Autokran in Ruhestellung,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht mit dem Autokran in einer ersten
Arbeitsstellung, Fig. 3 eine den Fig. 1 und 2 entsprechende Ansicht
mit dem Autokran in drei weiteren Arbeitsstellungen, Fig. 4 eine Draufsicht auf
einen Lastkraftwagen mit dem Autokran, Fig. 5 den mit einer Seilflasche ausgerüsteten
Autokran, Fig. 6 den mit einer motorisch angetriebenen Seilwinde ausgerüsteten
Autokran, Fig, 7 eine Ansicht des Säulenfußes mit der hydraulischen Presse
für die Aufrichtung der Säule geschnitten und Linie VII-VII der Fig. 1 in
Pfeilrichtung betrachtet.
-
In Fig. 1 erkennt man die Rückseite eines Lastkraftwagens,
auf dem ein erfindungsgemäßer Kran befestigt ist. Der Kran weist eine Grundplatte
10 auf. An dieser Grundplatte 10 sind zwei seitliche Ausleger 12 und
14 befestigt, welche ausziehbare Bodenstützen 16 bzw. 18 tragen. Den
Oberteil der Grundplatte 10 bildet ein Fuß 20. An diesem Fuß 20 ist ein Rohrzylinder
22 befestigt, dessen Längsachse senkrecht zur Längsachse des Fahrzeuges liegt. In
diesem Rohrzylinder ist eine Zahnstange verschiebbar, welche eine Drehung des Kranes
bewirkt.
-
Auf dem Fuß 20 der Grundplatte 10 ist ein drehbarer Kasten
24 angebracht, dessen Bodenfläche 26
auf der Deckfläche des Gehäuses
10 aufliegt. Der Kasten 24 ist an seiner Oberseite offen und dient als Führung
für eine Kransäule 28. Die Kransäule ist um eine Gelenkachse 30 schwenkbar,
welche außerhalb der Mittelachse des Fußes den Kasten 24 durchsetzt. Die Seitenwand
32 des Kastens 24 bestimmt die Arbeitsstellung der Kransäule (s. Fig. 2),
die kürzere, schräggestellte Seitenfläche 33 bestimmt die Ruhestellung der
Kransäule, An dem oberen Ende der Kransäule 28 ist ein Kranarm 34 bei
36 angelenkt.
-
In ihrer Ruhelage (Fig. 1) ist die, Kransäule 28 derart
schräg gestellt, daß der Kranarm 34 eine horizontale Lage einnimmt und symmetrisch
zur I.;ängsachse des Fahrzeuges liegt.
-
Wenn die Kransäule 28 in ihre Arbeitsstellung gebracht wird
(Fig. 2), so nimm sie eine vertikale Lage ein; der Kranarm ist dann schräg
nach unten gerichtet.
-
Für die Verschwenkung des Kranarmes 34 um die Achse 36 ist
ein hydraulisches Kraftgerät 38 vorgesehen, welches einerseits an einer Achse
40 an der Säulenbasis und andererseits an einem Gelenk 42 des Kranannes 34 eingreift.
Durch das hydraulische Kraftgerät 38 kann der Kranarin 34 in die verschiedenen,
aus der Fig. 3 ersichtlichen Stellungen geschwenkt werden.
-
In den Kranarm 34 ist teleskopartig ein Verlängerungsstück 44 eingeschoben,
welches in der Fig. 1 gestrichelt eingezeichnet ist; in der Fig. 2 ist dieses
Verlängerungsstück ausgezogen. Am freien Ende des Verlängerungsstückes 44 ist der
Kranhaken 46 angebracht.
-
Wie man aus Fig. 3 erkennen kann, läßt sich der Kran um
3601 verdrehen, wenn der Kranarm horizontal liegt oder von seinem Anlenkpunkt
an der Kransäule ausgehend nach oben verläuft. Dennoch ist der Raumbedarf des Kranes,
wie man aus Fig. 1 erkennen kann, in der Ruhestellung minimal; die Säule
ist in ihrer Ruhestellung so stark geneigt, daß sie und der Kranarin in vertikaler
Richtung nicht über das Dach des Führerhauses hinausragen.
-
Der in Arbeitsstellung der Kransäule über den Umriß des Führerhauses
hinausragende Kranarm ist in der Ruhestellung so weit nach der Mittelebene des Fahrzeugs
hin verschoben, daß er auf beiden Seiten des Fahrergehäuses nur um ein kurzes Stück
über dieses hinaustagt. Der Kranarin läßt sich deshalb mit wesentlich größerer Länge
ausführen als bei bisher bekannten Konstruktionen.
-
Durch das teleskopartige Verlängerungsstück 44 erreicht man eine Reichweite
des Kranes, wie sie bisher nur durch Verwendung mehrerer Verlängerungsstücke erreicht
werden konnte.
-
Eine Verriegelung 48, welche die teleskopartige Verlängerung 44 innerhalb
des Kranarmes 34 festhält, ist am freien Ende des Armes 34 angebracht und daher
bei aufgerichteter Säule von der Fahrbahn aus erreichbar (s. Fig. 2).
-
Fig. 7 zeigt die Vorrichtung zur Verschwenkung der Kransäule
28 zwischen ihrer Arbeitsstellung und ihrer Ruhestellung. Man erkennt in
Fig. 7 wiederum die untere Grundplatte 26 des Kastens 24. An dieser
Platte 26 sind die Seitenwände 25 des Kastens befestigt. An der Unterseite
der Platte 26 ist eine Buchse 50 festgeschweißt; diese Buchse
50 ist in Lagerschalen 52, 54 drehbar gelagert. Die Lagerschalen
52, 54 sind in ein Lagergehäuse 56 des Fußes 10, 20 eingesetzt.
Der gesamte Kasten 26 ist daher in dem Fuß 10, 20 drehbar.
-
Innerhalb der Buchse 50 ist ein Kolben 58 verschiebbar.
Dieser Kolben ist durch eine Kolbendichtung
60 gegen die
Innenwand der Buchse abgedichtet. Gegen die Unterseite des Kolbens 58 stützen
sich eine innere Schraubenfeder 62 und eine äußere Schraubenfeder 64 ab,
welche andererseits an einem in das untere Ende der Zylinderbuchse eingeschraubten
Zylinderdeckel 66 anliegen.
-
Am oberen Ende der Zylinderbuchse ist ein Druckmitteleinlaß (nicht
eingezeichnet) vorgesehen. Das Druckmittel sucht den Kolben 58 innerhalb
der Zylinderbuchse 50 unter Zusammenpressung der Federn 62, 64 nach
unten zu verschieben.
-
In dem Kolben 58 ist eine Kolbenstange 68 befestigt.
Diese Kolbenstange ist in einem Führungsring 70 gelagert und durch eine Bohrung
72 in der Grundplatte 26 aus dem Zylinder herausgeführt. Der Führungsring
70 ist durch einen Federring 74 einerseits und die Grundplatte
26 andererseits in axialer Richtung festgelegL Gegen die Innenwände derBuchse
50 ist er durch einen Dichtungsring 76 abgedichtet, gegen die Kolbenstange
68 durch eine Dichtungspackung 78.
-
Am freien Ende der Kolbenstange 68 ist ein Joch 80 aufgeschraubt.
An diesem Joch sind mittels Zapfen 82 Laschen 84 angelenkt. Diese Laschen
84 sind andererseits mit der Gelenkachse 40 verbunden, welche in zwei die Säule
28 bildenden Platten 86 gelagert ist.
-
Die Schraubenfedern 62, 64 suchen den Kolben stets im Sinne
einer Schrägstellung der Säule 28 nach oben zu verschieben, während die Druckflüssigkeit
den Kolben im Sinne einer Aufrichtung zu verschieben sucht.
-
Die Gelenkachse 40 ist außerdem Ansatzpunkt für Lageraugen
88 des hydraulischen Kraftgerätes 38.
Schließlich sind auf der Achse
40 auch noch zwei Seilrollen 90 einer Seilflasche gelagert, deren andere
Seilrollen bei 42 (s. Fig. 1), d. h. an demjenigen Ende der hydraulischen
Presse 38 gelagert sind, welches an dem Kranarm 14 angreift.
-
In Fig. 5 ist eine Ausführungsform des Kranes mit einer Seilflasche
eingezeichnet. Das Seil 92 ist an der Schwenkachse 30 verankert und
läuft von seiner Verankerung aus über eine erste der Rollen 90, über eine
Rolle 94 der am Gelenk 42 befestigten Rollen, über die zweite Rolle 90 und
die zweite Rolle 94, eine Rolle 96 am freien Ende des Kranarmes 34, eine
Rolle 98 am inneren Ende des in den Kranarm 34 eingeschobenen Verlängerungsstückes
44 und schließlich über eine Rolle 100 am äußeren Ende dieses Verlängerungsstückes
44.
-
Wenn das Verlängerungsstück 44 aus dem Arm 34 ausgezogen wird, so
verlängert sich dabei das -über die Rolle 100 überhängende Seilende um den
Ab-
stand der Rolle 96 und der Rolle 98. Das Einziehen des Seiles
erfolgt durch Ausdehnung des hydraulischen Kraftgerätes 38. Die Verkürzung
des Seiles ist dabei viermal so groß wie die Verlängerung des Ab-
standes
zwischen den Rollen 90 und den Rollen 94.
-
Mit Hilfe der Seilflasche können Lasten von entfernten Punkten herangezogen
werden. Die vierfache Umlenkung des Seiles um die Rollen 90 und 94 ermöglicht
die Aufwicklung einer großen Seillänge.
-
Wenn das Seil unabhängig von der Bewegung des Kranarines eingezogen
werden soll, so wird die Ausführungsform der Fig. 6 bevorzugt. In dieser
Ausführungstorm verläuft das Seil von einer Seiltrommel 102 über eine Seilrolle
104 und eine weitere Seilrolle 106 am äußeren Ende des in den Kranarm
eingeschobenen Verlängerungsstückes 44.
Zweckmäßig sind das hydraulische Kraftgerät
50,
58 für die Aufrichtung der Kransäule und das hydraulische Kraftgerät
38 für die, Verschwenkung des Kranarmes derart miteinander gekuppelt, daß
bei Inbetriebnahme des Kranes sich zunächst die Kransäule aufrichtet und dann erst
der Ausleger hochgeschwenkt wird.