DE1119243B - Verfahren zur katalytischen Dehydrierung von Methylalkohol zu Formaldehyd - Google Patents

Verfahren zur katalytischen Dehydrierung von Methylalkohol zu Formaldehyd

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DE1119243B
DE1119243B DEP20130A DEP0020130A DE1119243B DE 1119243 B DE1119243 B DE 1119243B DE P20130 A DEP20130 A DE P20130A DE P0020130 A DEP0020130 A DE P0020130A DE 1119243 B DE1119243 B DE 1119243B
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formaldehyde
copper
dehydrogenation
methanol
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John Oliver Punderson
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EI Du Pont de Nemours and Co
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    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J23/00Catalysts comprising metals or metal oxides or hydroxides, not provided for in group B01J21/00
    • B01J23/70Catalysts comprising metals or metal oxides or hydroxides, not provided for in group B01J21/00 of the iron group metals or copper
    • B01J23/89Catalysts comprising metals or metal oxides or hydroxides, not provided for in group B01J21/00 of the iron group metals or copper combined with noble metals
    • B01J23/8926Copper and noble metals
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C45/00Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
    • C07C45/002Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by dehydrogenation

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Description

  • Verfahren zur katalytischen Dehydrierung von Methylalkohol zu Formaldehyd Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur katalytischen Dehydrierung von Methanol zu Formaldehyd, unter Verwendung einer Silber-Kupfer-Legierung als Katalysator.
  • Die katalytische Dehydrierung von Alkoholen zu Aldehyden ist seit vielen Jahren bekannt. In einigen Fällen sind Verfahren zur technischen Dehydrierung von Alkoholen entwickelt worden, die 2 oder mehr Kohlenstoffatome enthalten. Es ist auch seit vielen Jahren bekannt, daß Methanol durch Dehydrierung in Formaldehyd übergeführt werden kann, aber für diese Reaktion ist kein in technischem Maßstab durchführbares Verfahren vorgeschlagen worden.
  • Außerdem ist der gesamten Literatur kein Hinweis zu entnehmen, in welcher Weise Methanol durch katalytische Dehydrierung mit den hohen Umwandlungsgraden und Ausbeuten in Formaldehyd übergeführt werden kann, die für technisch brauchbare Verfahren notwendig sind.
  • Man hat früh erkannt, daß erhöhte Temperaturen die Umwandlung von Methanol in Formaldehyd an Katalysatoren, z. B. Kupferkontakten, fördern, aber es hat sich auch gezeigt, daß hohe Ausbeuten nicht leicht erzielt werden konnten, weil der Formaldehyd bei diesen Temperaturen dazu neigt, sich weiter zu zersetzen. So beschreiben Sabatier und Reid in Catalysis in Organic Chemistry, D. van Nostrand, 1923, auf S. 235, daß der Abbau von Formaldehyd bereits bei 240 bis 2600 C unter Bildung von Wasserstoff und Kohlenmonoxyd und geringen Mengen Ameisensäuremethylester auftritt und dieser Abbau mit der Temperatur rasch zunimmt, bis bei 4000 C zumindest 750in zersetzt sind.
  • Die Hauptreaktionen, die bei der Dehydrierung von Methanol ablaufen, sind: Bei brauchbaren Dehydrierungen muß man unter solchen Temperatur- und Druckbedingungen arbeiten, daß der Gleichgewichtszustand der Reaktion (1) die Umwandlung des größten Teils des Methanols in Formaldehyd und Wasserstoff erlaubt. Man muß ferner einen Katalysator zur Verfügung haben, der in sehr selektiver Weise die Dehydrierung des Methanols zum Formaldehyd gemäß Reaktion (1) mit maximaler Geschwindigkeit fördert, gleichzeitig aber zu keiner Dehydrierung des Formaldehyds zu Kohlenmonoxyd gemäß Reaktion (2) führt. Eine kürzliche Untersuchung, zu der Werte und Rechenmethoden der modernen Thermodynamik verwendet wurden, hat frühere Beobachtungen bestätigt, daß zur Erzielung eines angemessen günstigen Gleichgewichts bei der Umwandlung in Formaldehyd nach Reaktion (1) sehr hohe Temperaturen erforderlich sind. So wurde z. B. gezeigt, daß eine Temperatur von 8000 K (5270 C) erforderlich ist, um bei einem Druck von 1 Atmosphäre eine 910/oige Gleichgewichtsumwandlung in Formaldehyd zu erhalten (E. Jones und G. G. Fowlie, Journal of Applied Chemistry, Bd. 3 [1953], S. 208 bis 209). Unter Berücksichtigung dieser bisherigen Erkenntnis und des bekannten Umstandes, daß sich Formaldehyddampf bei 3000 C zu zersetzen beginnt, sollte man erwarten, daß bei den zur Dehydrierung von Methanol erforderlichen hohen Temperaturen der Formaldehyd fast gleich schnell zerstört wie gebildet würde. Jenes und Fowlie fassen das Ergebnis ihrer Untersuchungen dieses Systems folgendermaßen zusammen: »Es scheint somit, daß die direkte Dehydrierung für die technisch wirklich brauchbare Herstellung von Formaldehyd keine Anziehungskraft besitzt, und das Scheitern aller Versuche, auf diesem Wege eine praktisch brauchbare Methode zu entwickeln, bestätigt diesen Schluß«.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren darf nicht mit der Luftoxydation von Methanol zu Formaldehyd verwechselt werden, bei welcher Luft oder angereicherter Sauerstoff mit Methanol umgesetzt wird, ebensowenig mit den Verbundverfahren, bei welchen gleichzeitig mit einer gewissen Dehydrierung eine wesentliche Luftoxydation erfolgt. Die Theorie sagt, daß die Luftoxydation möglicherweise in zwei Stufen erfolgt, nämlich einer Oxydations- und einer Dehydrierungsstufe, die aufeinanderfolgen. Ganz im Gegensatz dazu erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nur eine einzige Reaktion, nämlich die Dehydrierung.
  • Die Erfindung schafft ein verbessertes Verfahren zur katalytischen Dehydrierung von Methanol zu Formaldehyd unter Verwendung von hochselektiven Dehydrierungskatalysatoren. Die Erfindung bezweckt weiter die Entwicklung eines Verfahrens zur Regenerierung der erfindungsgemäßen Dehydrierungskatalysatoren. Ein anderes Erfindungsziel ist die Schaffung eines Kreislaufverfahrens. Weitere Vorteile und Zweckangaben der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung.
  • Die Dehydrierung von Methanol zu Formaldehyd erfolgt gemäß der Erfindung, indem man das Methanol in einer oder mehreren Stufen auf Reaktionstemperatur erhitzt und den heißen Alkohol in der Dampfphase über einen bestimmten Dehydrierungskatalysator leitet. Das Reaktionsgemisch wird nach der Dehydrierung abgekühlt; es kann direkt kondensiert oder durch irgendeinen geeigneten Wäscher geleitet werden, in welchem der Formaldehyd durch Absorption in Wasser oder einer anderen geeigneten absorbierend wirkenden Flüssigkeit vom Wasserstoff getrennt wird; man kann von den Reaktionsgasen schließlich auch in anderer Weise nach bekannten Methoden den Formaldehyd abtrennen und den Wasserstoff und nicht umgesetztes Methanol zur erneuten Verwendung wiedergewinnen.
  • Eine technisch brauchbare Methanoldehydriernng ist nur möglich, wenn (1) ein aktiver Katalysator zur Dehydrierung verwendet wird, (2) der Katalysator in selektiver Weise die zu Formaldehyd führende Reaktion fördert und nur eine minimale Bildung von Kohlenmonoxyd, Ameisensäuremethylester oder anderen unerwünschten Produkten ergibt, (3) der Katalysator seine Aktivität und Selektivität eine angemessene Zeitspanne hindurch beibehält und (4) der verbrauchte Katalysator wiederholt regeneriert und eingesetzt werden kann. Nach Sabatier und anderen kann man Kupfer als Dehydrierungskatalysator für Methanol wie für höhere Alkohole verwenden.
  • Sabatier und andere geben zwar an, daß Kupfer die Dehydrierungsreaktion unbegrenzte Zeit fortzusetzen vermag, aber die allgemeine Erfahrung anderer hat gezeigt, daß Kupferkatalysatoren eine mangelhafte Stabilität besitzen und ihre Aktivität rasch verlieren. Ein gewisser Erfolg soll bei Regenerierung der Kupferkatalysatoren bei der Dehydrierung von Äthanol und höheren Alkoholen erzielt worden sein (vgl. beispielsweise J. M. Church und H. K. Jo shi, Industrial and Engineering Chemistry, Bd. 43 [1951], S. 1804 bis 1811), aber bei zahlreichen Versuchen, Kupfer bei der Dehydrierung von Methanol in dem erfindungsgemäßen Temperaturbereich zu regenerieren, ist nur eine vorübergehende Aktivität und eine sehr schlechte Selektivität erhalten worden.
  • Die bei Entwicklung der Erfindung durchgeführten ausgedehnten Untersuchungen haben gezeigt, daß Kupfer-Silber-Legierungen mit geringem Silbergehalt, von etwa 0,2 bis 10°/o, recht gute Katalysatoren für die Dehydrierung von Methanol darstellen, aber ähnlich wie das reine Kupfer verhältnismäßig kurzlebig sind. Diese Katalysatoren besitzen jedoch nach Regenerierung eine etwas größere Selektivität für die Formaldehydreaktion (1) als Kupfer allein. Wie oben beschrieben, ist die Regenerierung von Kupferkatalysatoren als solchen in einen selektiven Zustand nach der anfänglichen kurzen Einsatzzeit im allgemeinen schwierig, wenn nicht unmöglich.
  • Anschließend an die Prüfung der Silber-Kupfer-Katalysatoren mit geringem Silber- und hohem Kupfergehalt wurde ein eutektisches Kupfer-Silber-Gemisch (71,9°/o Ag, 28,1°/o Cu, Schmelzpunkt 7780 C) geprüft. Dieses System ergab während des ersten Arbeitskreislaufs eine ähnliche Aktivität wie Kupfer allein, verhielt sich aber nach dem Versuch einer Regenerierung anders; während sich Kupfer allein nach der Anlaufzeit im allgemeinen nicht in einen die Reaktion (1) fördernden Selektivitätszustand regenerieren ließ, konnte der eutektische Katalysator leicht in diesem Zustand regeneriert werden. Zur Regenerierung der eutektischen und anderer Katalysatoren wurde die Methanolzufuhr zur Reaktionszone unterbrochen und durch einen Strom eines Luft oder Sauerstoff enthaltenden Regenerationsgases ersetzt.
  • Das Regenerationsgas wurde 2 Minuten bis 1 Stunde, in den meisten Fällen 7 Minuten, bei den gleichen Temperatur- und Druckbedingungen über den Katalysator geleitet, bei denen die Dehydrierung erfolgte.
  • Die Umsetzung des Methanols zu Formaldehyd wurde dann wieder aufgenommen, indem man an Stelle des Regenerationsgases Methanol einleitete.
  • Die eutektische Silber-Kupfer-Legierung war zwar dem Kupfer überlegen, ließ sich aber nicht unbegrenzt wieder zu einem selektiven Katalysator regenerieren. Bei aufeinanderfolgenden Regenerierungen wurden Selektivität wie Lebensdauer des Katalysators geringer, und nach einer Anzahl von Regenerierungsversuchen verhielt sich der Katalysator weitgehend wie reines Kupfer. Es wurde dann im wesentlichen reines Silber geprüft; es erwies sich im Hinblick auf Aktivität und Einsatzzeit als sehr schlecht, und die Aktivität erhöhte sich bei wiederholten Regenerierungen nur leicht. Dieses schlechte Verhalten von reinem Silber bei der Dehydrierungsreaktion steht im Gegensatz zu der ausgezeichneten Aktivität und Selektivität, welche dieser Katalysator bei der Alkoholoxydation mit Luft zeigt. Reines Silber wird bei den üblichen Oxydationsverfahren in sehr großem Umfang verwendet; es ist jedoch für die Dehydrierungsaktion allein von geringem Wert, und zwar in der Hauptsache wegen seiner mangelnden Aktivität bei Bedingungen, bei welchen die dem Katalysatorbett zugeführte Beschickung wenig oder keinen Sauerstoff enthält.
  • Es wurde weiter ein Silber-Kupfer-Katalysator mit einem Kupfergehalt von etwa 1°/o hergestellt. Der erhaltene Katalysator von hohem Silber- und geringem Kupfergehalt erwies sich zwar beim ersten Einsatz nicht als außergewöhnlich aktiv, aber seine Aktivität nahm bei wiederholter Regenerierung in steigendem Maße zu. Nach drei Einsatz- und Regenerierungskreisläufen erhöhte sich die Umwandlung von Methanol in Formaldehyd bei der Dehydrierung (unter Verwendung von 7,5 cm3 Katalysator in Schrotform von einer Korngröße von etwa 2,25 bis 0,84 mm [8 bis 20 Maschen, US. Standard, je Zoll] bei 6500 C und einer Methanolzufuhr von 5,1 Millimol je Minute) auf 50 /o bei einer Formaldehydausbeute von 80 es0 Die Regenerierung erfolgte bei der gleichen Temperatur durch 3 bis 10 Minuten andauernde Behandlung mit Luft. Der Katalysator wurde fortlaufend längere Zeit in einem Kreislaufverfahren (d. h. einer Reihe von Einsatz- und Abschaltstadien während der Dehydrierung bzw. Regenerierung) eingesetzt, wobei er mehr als 20 Stunden auf Dehydrierung geschaltet und neunmal regeneriert wurde. Die zu verschiedenen Zeitpunkten erhaltenen Umwandlungsgrade und Ausbeuten sind in Tabelle 1 für einen unter den obigen Bedingungen durchgeführten Versuch angegeben. Die bemerkenswerte Kombination von Aktivität und Selektivität, die dieser Katalysator nach der Regenerierung besitzt, ist im Hinblick auf frühere Literaturstellen vollkommen überraschend und auf Grund des bekannten katalytischen Verhaltens von Silber wie Kupfer allein nicht zu erwarten.
  • Tabelle I 99 O/o-Silber-l O/o-Kupfer-Katalysator
    Umwandlung Umwandlung Ausbeute
    Zeit Zeitpunkt der Messung Umwandlung Umwandlung Ausbeute
    Arbeitskreislauf des CHSOH inCHzO anCHzO
    Minuten O/o O/o U/o
    154 Mitte des vierten 50,4 40,3 80,1
    290 Mitte des fünften 72,5 51,1 70,5
    437 Beginn des sechsten 96,3 51,7 53,7
    612 Beginn des siebenten 99,3 45,1 45,5
    708 Mitte des siebenten 58,4 37,8 64,8
    1114 Beginn des neunten 90,4 35,2 39,0
    1191 Ende des neunten 56,5 41,6 72,1
    1235 Beginn des zehnten 100,0 41,1 41,1
    1316 Mitte des zehnten 60,4 38,7 64,0
    1393 1 Ende des zehnten 57,7 32,7 60,9
    Der in Tabelle 1 beschriebene Katalysator besitzt eine zufriedenstellende und wirtschaftlich brauchbare Einsatzzeit. Er neigt beim Einsatz jedoch zum Sintern und Schmelzen. Es wurde weiter gefunden, daß diese Neigung des Katalysators aus einer Silber-Kupfer-Legierung, bei den Dehydrierungstemperaturen zwischen etwa 600 und 7000 C zu schmelzen und zu sintern, deutlich verringert werden kann, indem man ihm eine kleine Menge eines Antisintermittels, wie Molybdän, Mangan, Chrom oder Vanadin, insbesondere metallisches Silicium, einverleibt. So wurde eine tertiäre Legierung hergestellt, die 98,8 °/9 Silber, 1 0!o Kupfer und 0,2/o Silicium enthielt, bei 6500 C sinterbeständig war und nach dem siebenten Einsatzkreislauf hochaktiv und selektiv wurde. Im neunten Einsatzkreislauf wurde eine 70 0/obige Umwandlung des Methanols und 820/oige Ausbeute an Formaldehyd erhalten. Noch bessere Ergebnisse lieferte ein Katalysator, der 97,8wo Silber, 20/o Kupfer und 0,2°/o Silicium enthielt. Seine Aktivität und Selektivität waren nach dem dritten Kreislauf gut, und bei jedem Kreislauf wurde eine brauchbare Aktivität auf die Dauer von zumindest einer Stunde erhalten. Die auftretende Sinterung war verhältnismäßig gering. Die im siebenten Kreislauf bei einer Dehydrierungstemperatur von 6500 C mit dem Kreislauf bei einer Dehydrierungstemperatur von 6500 C mit dem letztgenannten Katalysator erhaltenen Analysenzahlen sind in Tabelle II angegeben.
  • Tabelle II
    Zu Beginn Zu Ende
    Ergebnisse des siebenten des siebenten
    Kreislaufes Kreislaufes
    Umwandlung
    des CH3OH, O/o ...... 91,1 71,5
    Umwandlung in CH, O, O/u 58,8 53,0
    Ausbeute an C H2 O, o/o . 64,5 74,2
    Gehalt des kondensier-
    baren Produktes an
    Cm2 0, O/o . ... 86,8 65,1
    Die Katalysatorherstellung erfolgt nach irgendeinem geeigneten Verfahren, wobei die Metalle legiert und anschließend in die für den Katalysator gewünschte Form gebracht werden. Zum Beispiel werden Kupfer und Silber zusammen mit oder ohne Zusatz eines Antisintermittels im gewünschten Mengenverhältnis vermischt, in einen mit Graphit ausgekleideten Induktionselektroofen eingegeben, der am Boden mit Austrageöffnung(en) versehen ist, und in diesem erhitzt und legiert. Die geschmolzene Legierung wird dann in Form eines oder mehrerer Strahle abgelassen, die man während der Verfestigung mittels eines Schrotturmes oder einer anderen geeigneten Vorrichtung zu Einzelteilchen zerkleinern kann. Die Größe der gebildeten Legierungsteilchen kann mittels eines auf die frei abwärts strömende und sich verfestigende Legierung geleiteten Abschreckmediums erfolgen. Die zerkleinerte Legierung wird gesammelt, bei Verwendung von Wasser als Abschreckmedium getrocknet, und kann nach Klassierung auf eine Korngröße von etwa 2,25 bis 0,84 mm als Katalysator verwendet werden. Dieser Pelletkatalysator stellt zwar die bevorzugte Anwendungsform dar, man kann den Katalysator aber auch in anderer geeigneter Form, z. B. als Trägerkatalysator, Skelettkatalysator (wozu man der Schmelze ein Metall wie Aluminium einverleibt, das nach der Schrotbildung mittels kaustischer Lösungen entfernt wird) oder in jeder sonstigen geeigneten Form verwenden. Für die Herstellung der Katalysatoren wird Schutz nicht begehrt.
  • Versuche mit verschiedenen Zusammensetzungen des Systems Ag-Cu-Si haben gezeigt, daß bezüglich der Katalysatorwirkung eine starke gegenseitige Beeinflussung des Kupfers und Siliciums vorliegt. Das Kupfer hat sich als ausgesprochener Promotor für die Dehydrierung erwiesen, aber eine zu große Kupfermenge neigte dazu, den Katalysator bei der Regenerierung unselektiv und kurzlebig zu machen. Silicium ergab eine gute Verhinderung der Sinterung, aber bei steigendem Siliciumgehalt wurde eine Verringerung der katalytischen Aktivität erhalten. Mit 1 °/ Silicium konnte bei einem Kupfergehalt von 2 bis 7 0/o keine brauchbare Aktivität erhalten werden, während bei 0,5 /o Silicium der Katalysator bei einem Kupfergehalt von 20/0 inaktiv und bei einem Kupfergehalt von 4 bis 7°/ jeweils nur kurzzeitig aktiv ist.
  • Auf Grund dieser und sonstiger Erkenntnisse wurde ermittelt, daß die Katalysatoren für die Dehydrierung von Methanol zu Formaldehyd vorzugsweise einen hohen Silbergehalt und einen geringen Kupfergehalt von etwa 0,2 bis 10, insbesondere 0,3 bis 5 Gewichtsprozent besitzen. Diese Katalysatoren werden bei Temperaturen zwischen etwa 550 und 7500 C, vorzugsweise 625 und 6750 C, und bei Durchsätzen zwischen etwa 100 bis 5000, vorzugsweise 500 bis 2000 Raumteilen Methanoldampf je Minute (berechnet bei Normaldruck und -temperatur) je Raumteil Katalysatorbett eingesetzt. Diese Katalysatoren können als solche verwendet oder mit 0 bis etwa 0,4 Gewichtsprozent eines Antisintermittels legiert werden.
  • Die Dehydrierung an solchen Katalysatoren kann, wenn gewünscht, bei Unter-, normalem oder Überdruck erfolgen. Als dampfförmige Beschickung kann der Katalysatorschüttung reines Methanol oder ein Gemisch aus Methanol und einem inerten Gas, wie Stickstoff, zugeführt werden.
  • Bei den der folgenden Tabelle zugrundeliegenden Versuchen wurden Methanoldampf mit einer Temperatur von 6500 C und mit 5,1 Millimol je Minute sowie eine äquimolare Menge Stickstoff durch ein 7,5-cm3-Bett eines geschroteten Katalysators der Korngröße 2,25 bis 0,84mm geleitet, der ebenfalls auf 6500 C erhitzt wurde. Der Katalysator wurde nach jedem Einsatzkreislauf wie oben beschrieben 7 Minuten bei Einsatztemperatur mit Luft behandelt.
  • Die Regenerierung erfolgte, sobald die Katalysatoraktivität unter eine etwa 700/obige Methanolumwandlung abfiel, die durch Analyse des Produktstromes auf nicht umgesetztes Methanol erfolgte.
  • Tabelle III
    Un-
    Katalysatorzusammensetzung gefähre Umwandlung Ausbeute
    Beispiel Kreislauf Kreislauf- von C H3 0 H an C H2 0
    Ag Cu Si dauer
    O/o olo olo Minuten O/o olo
    1a 71,9 | 28,1 - erster 100 81 62
    1b 71,9 28,1 - dritter 20 80 81
    ic 71,9 28,1 - vierter 10 -
    2 a 99,0 1,0 - erster bis dritter - verhältnismäßig verhältnismäßig
    inaktiv inaktiv
    2b 99,0 ; 1,0 - vierter bis zehnter 150 50 bis 100 40 bis 80
    3 a 99,5 0,5 - erster bis siebenter - verhältnismäßig verhältnismäßig
    inaktiv inaktiv
    3 b 99,5 0,5 - achter bis fünfzehnter 55 64 bis 100 52 bis 79
    4 98,8 1,0 0,2 neunter 10bis20 70 82
    5 97,8 2,0 0,2 siebenter 60 71,5 bis 91,1 64,5 bis 74,2
    6 97,9 2,0 0,1 vierter bis dreizehnter 60 70 bis 95 62 bis 74
    7 97,8 2,0 ~ 0,2 sechster bis elfter 60 70 bis 95 50 bis 82
    8 97,95 2,0 0,05 siebenter 90 73 bis 97 32,9 bis 60,0
    9 97,8 2,0 0,2 neunter 60 79 bis 99,6 66,5 bis 77,4
    10 92,5 7,0 0,5 : neunter - 70,8 68,5
    Beim Arbeiten mit Trägerkatalysatoren soll ein Träger verwendet werden, der gegen die Dehydrierungsreaktion inert ist. Körniger Quarz und mit Säure gewaschenes körniges Siliciumcarbid stellen zufriedenstellende Träger dar, insbesondere, weil sie bei den Dehydrierungstemperaturen gegen Methanol und Formaldehyd verhältnismäßig inert sind. Sehr poröse Träger sollen vorzugsweise nicht verwendet werden, denn derartige Träger, insbesondere diejenigen von hohem Porositätsgrad, neigen dazu, die Katalysatorselektivität herabzusetzen.

Claims (5)

  1. PATENTANS PRÜCHE: 1. Verfahren zur katalytischen Dehydrierung von Methylalkohol zu Formaldehyd in Abwesenheit von Sauerstoff an einem im wesentlichen aus einer Legierung von Silber und Kupfer bestehenden Katalysator, dadurch gekennzeichnet, daß man Methanol bei einer Temperatur zwischen etwa 550 und 7500 C über einen Katalysator leitet, der 0,2 bis 10 Gewichtsprozent Kupfer enthält und zum Rest im wesentlichen aus Silber besteht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung im Temperaturbereich von 625 bis 6750 C durchgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysatorlegierung 0 bis etwa 0,4t/e eines Antisintermittels enthält.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator Silicium als Antisintermittel enthält.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Kreislaufführung des Verfahrens nach Absinken der Aktivität des Katalysators auf einen nicht mehr zufriedenstellenden Wert den Katalysator reaktiviert, indem man bei Reaktionstemperaturen ein elementares sauerstoffenthaltendes Gas über den Katalysator leitet, und die Dehydrierung danach wieder aufnimmt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 402 849; deutsche Patentschrift der Zweigstelle Österreich Nr. 156096; österreichische Patentschrift Nr. 136669; schweizerische Patentschrift Nr. 74630; französische Patentschriften Nur.467076, 688 436; USA.-Patentschriften Nr. 2 406 908, 2 111 584; britische Patentschrift NL 577573.
DEP20130A 1957-02-25 1958-02-11 Verfahren zur katalytischen Dehydrierung von Methylalkohol zu Formaldehyd Pending DE1119243B (de)

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