DE111896C

DE111896C -

Info

Publication number: DE111896C
Application number: DE1899111896D
Authority: DE
Filing date: 1899-03-29
Anticipated expiration: 1919-03-30

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 46 a.

Bei Verbrenniingskraftmaschinen nach Art des Patentes 101453 und Abänderungen dieser Maschine, in welchen ein mit dem Kolben verbundener Verdränger vor dem Verdichtungshubende den Cylinderraum in zwei Räume mit verschiedenem Verdichtungsgrade abtheilt und eine Strömung der Luft von dem Verdrängerraum zum Verbrennungsraum bewirkt, kann eine verlangsamte Verbrennung dadurch erzielt werden, dafs die Entflammung nicht im Verbrennungsräume, sondern in oder . nach dem Hubwechsel beim Rückströmen im Verdrängerraume geschieht.

Die Fig. 1 erläutert beispielsweise den Vorgang bei einer Maschine des Patentes 101453.

Tritt gegen Ende des Verdichtungshubes der Verdränger ν in den engeren Raum b ein, so treibt er die Zerstäubungsluft durch den Ueber-.strömkanal m nach dem Räume d, wobei der durch Ventil ρ eingeführte Brennstoff mitgerissen und zerstäubt wird. Die Zündung desselben wird nunmehr in d verhindert durch verschiedene Mittel, z. B. durch geringeren Verdichtungsgrad, Abkühlung, Einspritzen von Wasser oder Dampf. Erst wenn der Kolben beginnt, zurückzugehen und ein Rückströmen vom Raum d nach dem Verdrängerraum b eintritt, wird die Entflammung im Verdrängerraum b etwa durch einen elektrischen Zünder e bewirkt. Beim Austritt des Verdrängers ν verbrennt dann der in d verbliebene Theil des Gemisches.

Gleicherweise läfst sich diese Arbeitsweise bei den verschiedenen Ausführungsformen der Maschine mit Verdränger anwenden, so z. B.

bei Maschinen des Patentes 109280 (Fig. 2), bei welchen der Verdränger ν gleichen Durchmesser mit dem Kolben K hat und der Raum d seitlich herausgerückt ist.

Es liegt nahe, nunmehr die Mischung der Zersläiibungsluft mit dem Brennstoffe theilweise oder ganz erst auf dem Wege des Rückstromes nach dem Räume b eintreten zu lassen. Findet im Räume b eine unvollständige Verbrennung statt, so wird eine vollständige Ver-, brennung erfolgen, wenn der Verdränger ν den Raum d oder dessen Oeffnungen nach dem Cylinder Z freigiebt und die heftig aus dem Raum d strömende Luft sich mit den Producten der unvollkommenen Verbrennung mischt.

Durch Einschaltung von Vergasern können auf dem Wege vom Raum b nach dem Raum d oder umgekehrt die flüssigen Brennstoffe verdampft werden.

Die Ueberströmkanäle können auch hier durch Bohrungen im Kolben, durch Nuthen in der Cylinder-, Kolben- oder Verdrängerwand, selbst durch den Spielraum zwischen Verdränger und Cylinder gebildet werden. Man kann zweierlei Ueberströmkanäle anwenden; die einen dienen für Ueberströmung oder Einspritzung von Brennstoff, die anderen zum Ueberströmen von Luft (π, Fig. 1) oder die einen haben Einspritzdüsen an der Mündung nach dem Raum d, die anderen Brennerdüsen an der Mündung nach dem Raum b\ zweckmäfsig ordnet man hierbei Rückschlagventile an.

An Stelle des flüssigen Brennstoffes kann auch hier gasförmiger Brennstoff benutzt werden,

indem man vor, in oder nach Hubwechsel denselben aus einer Pumpe oder einem unter Druck stehenden Behälter in den Ueberströmkanal in einführt. Da das Gas leichter als die Luft ist, kann man schon beim Saughube des Viertaktes oder Sechstaktes oder wahrend der Frischluftfüllung des Zweitaktes bei Maschinen mit oberständigem Cylinder ζ. B. in den Raum b oder d oder bei Maschinen mit unterständigem Cylinder durch Oetfnungen an der Aushubseite des Cylinders oder durch ein Ventil im Kolben etwa Gas einbringen, wenn nur thunlichst eine Mischung verhindert wird.

Claims

.Patent-Anspruch:

Verbrennungskraftmaschine mit Verdriingcrwirkung nach Art des Patentes 101453, dadurch gekennzeichnet, dafs erst beim Verdien'-, tungshubwechsel das nach dem VercJrUngerraume rückströmende oder daselbst sich bildende Gemisch im Verdrängerraum entzündet wird. !

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.