DE136940C - - Google Patents
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-
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- F02B2720/30—Engines with air compression and ignition device
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Verbrennungskraftmaschine mit getrennter Verdichtung
der Arbeitsluft und des Brennstoffes in zwei mit eTnaTTder' verbundenen Räumen,
bei welcher die Mischung der Luft mit dem Brennstoff vor, in oder_nach_dem Verdichtungshubende
durch" die Explosion eines Hülfsgemisches bewirkt wird. " ~ '
In Fig. ι ist eine solche Maschine veranschaulicht.
Am Arbeitscylinder \, in welchem der Kolben k sich bewegt, sind Auspuffventil α und
Lufteinlaßventil Zangebracht. Außerderrnmrndet
in den Arbeitscylinder \ eine Kammer r mit Gasventil g und eigenem Lufteinlaßventil n.
Der Arbeitsvorgang dieser Maschine" ist folgender:
Während des Saughubes strömt durch Lufteinlaßventil Z frische Luft in den Arbeitscylinder
^ und durch Gasventil g Gas in die Kammer r, gegen Ende des Saughubes wird
Lufteinlaßventil η geöffnet und Luft in die Kammer r eingelassen, welche sich mit den
letzten Gasmengen mischt. Beim Verdichtungshube findet eine Mischung von Luft und Gas
im Cylinderraum \ und in der Kammer r nicht
statt, zumal sich auch unter Umständen Reste der Abgase wie-eine Scheidewand dazwischen
lagern. Vor, in oder nach dem Hubwechsel wird das am hinteren (oberen) Ende von der
Kammer r befindliche Hülfsgasgemisch zur Entflammung und Explosion gebracht, wodurch
die in Kammer r verdichtete Gasmenge in die Arbeitsluft geschleudert und;mjt derselben gemischt
wird; dabei entzündef*"|ich das Hauptgemisch
, sei es durch die eben genannte Explosion oder durch Selbstzündung oder durch
andere beliebige Zündvorrichtungen; das aus Kammer r nach Cylinderraum ^ geschleuderte
Gas kann selbstverständlich auch während des Einströmens nach Cylinderraum \ langsam in
der Luft verbrennen. Nach dem Expansionshube folgt der Auspuffhub, wobei die Abgase
durch Auspuffventil α entweichen.
Diese Maschine kann in verschiedener Weise ausgeführt werden.
Das Auspuffventil α kann auch in Kammer r einmünden. Ebenso das Lufteinlaßventil Z; in
letzterem Falle wird man für den größten Theil des Saughubes Gasventil g geschlossen,
Lufteinlaßventil Z geöffnet halten, für den Rest des Hubes Lufteinlaßventil Z schließen, Gasventil
g und zuletzt Lufteinlaßventil η öffnen.
Infolge dieser und anderer verschieden möglicher Anordnungen der Ventile kann auch
eine andere Reihenfolge der Gasschichten eintreten, so können sich unbrennbare Schichten
von Luft, Verbrennungsresten zwischen Hülfsg'emisch
und Gas, zwischen letzterem und Luft im Cylinderraum \ u. s. w. einlagern. Ebenso
könnte umgekehrt in der Kammer r außer dem Hülfsgemische Luft, im Cylinderraum \ Gas
verdichtet werden. Diese Umkehrbarkeit der Ladungsweise gilt für alle Ausführungsformen
der Maschine.
Die Kammer r kann in den verschiedensten Formen ausgeführt werden , z. B. als Röhre
mit ungleichen Querschnitten, mit mehreren Abtheilungen , als Bündel von Röhren mit ge-
(2. Auflage, ausgegeben am iS. Mär\
meinschaftlichem Raum für das Hülfsgemisch, mit Rippen und dergl. innen oder außen, isle
kann in anderen Lagen, als gezeichnet, zum Cylinder sich befinden, selbst in dem Verbrennungsräume,
sie kann in beliebiger Richtung in den Verbrennungsraum münden, z. B. tangential; sie kann durch besondere Flammen
oder durch die Abgase oder die Verbrennung im Cylinder beheizt sein, ganz oder theilweise,
desgleichen wärmeisolirt oder gekühlt sein. Es ist wichtig, den oberen Theil der Kammer zu
kühlen, der das Hülfsgemisch enthält, um dessen vorzeitige Entzündung zu verhindern.
Dies würde auch erreicht werden durch Einführen von Wasserstaub oder Dampf in das
Hülfsgemisch (isothermische Verdichtung) oder durch größeren Luftüberschuß desselben.
Frühzündungen lassen sich auch vermeiden, wenn das Hülfsgemisch erst kurz vor dessen
Entflammung hergestallt wird, beispielsweise dadurch, daß wie bei der Maschine der Fig. 2
verdichtete Luft durch Ventil i in die nur von Gas erfüllte Kammer r gelassen wird, wobei
zwecks Herstellung des Hülfsgemisches geeignete Düsen, Injectoren, Prallstifte, Prallwä.nde
u. s. w. angeordnet sein können. Diese verdichtete Luft kann beschafft werden durch
einen damit gefüllten Behälter, durch eine Pumpe, die entweder von Atmosphärenspannung
herauf verdichtet oder die Luft aus dem Arbeitscylinder gegen Ende der Verdichtung
entnimmt, nur noch überverdichtet und nach Kammer r einbläst.
Hierzu eignet sich besonders der Verdränger der Maschine des Patentes 101453. ^e' 5er
in Fig 2 dargestellten Maschine wird in die Kammer r nur Gas gesaugt, gegen Verdichtungshubende
tritt der mit dem Arbeitskolben k verbundene Verdränger ν in die
centrale engere Bohrung b ein, verdichtet dort die Luft weiter und treibt sie durch einen
Kanal, Rohr q, nach Kammer r, wobei das Hülfsgemisch entsteht.
Bei der in Fig. 3 veranschaulichten Maschine ist der Verbrennungsraum central angeordnet.
Der in die engere Bohrung eintretende Verdränger ν treibt aus dem Ringraumej die überverdichtete
Luft nach Kammer r zwecks Mischung mit dem dort befindlichen Gase.
Fig. 4 zeigt eine Maschine, bei welcher in eine Aussparung j des Arbeitskolbens gegen
Hubende die Fortsetzung der Kammer r eintritt. Da hierbei die Aussparung/ gegen die
Kammer r abgeschlossen wird, so strömt die in der Aussparung j eingeschlossene Luft
schließlich durch Rohr q in das obere (hintere) Ende der Gaskammer r, dort die Hülfsmischung
erzeugend. Die Mündung des Rohres q kann mit geeigneten Mischvorrichtungen (Sieben,
Düsen, Injectortrichtern, Prallstiften, Ablenkplatten u. s. w.) versehen werden.
Um eine feine Vertheilung des aus der Kammer mach dem mitLuft erfüllten Verbrennungsräume
geschleuderten Gases zu erzielen, versieht man die Mündung der Kammer r nach dem Cylinder mit geeigneten Streu- oder Einspritzvorrichtungen,
wie z.B. mit Düsen; injectorartig wirkenden Trichtern (vergl. Fig. 3),
mit siebartig durchlochtem Boden oder Wänden (vergl. Fig. 4), mit Ablenkplatten oder
Ringen ρ (vergl. Fig. 2), mit Prallstiften, mit Schaufeln beliebiger Form, etwa wie das Leit- ,-■■
rad einer Turbine u. s. w.
Um den Widerstand solcher Organe be- /''
sonders beim Auspuffhube zu vermeiden, kann man zweckmäßig dieselben am Kolben so anordnen
, daß sie gegen Ende des Verdichtungshubes, Beginn der Expansion, die Mündung der Kammer r nach dem Cylinder entsprechend
bedecken (vergl. Fig. 1), einerlei, ob die Kammer r central, excentrisch, radial, tangential
oder sonstwie in den Cylinder mündet. Der- { artige Organe können zugleich, wenn sie genügend
heiß werden, als Zündmittel für die Hauptexplosion dienen; sie können auswechselbar
gemacht werden, damit man sie vor dem Anlassen der Maschine erhitzen kann.
Unter Umständen genügt auch schon eine konische, convexe, concave Gestaltung des
Kolbenbodens zur Erzielung einer mischenden Wirbelbildung des ausgeschleuderten Gases.
Das Ventil η der Maschine der Fig. 1 kann
als Mischventil ausgebildet sein, ähnlich wie bei manchen Gasmaschinen, und Luft und Gas
in der für das Hülfsgemisch nöthigen Menge und Zusammensetzung nach der Gaskammer r
während des ganzen Saughubes oder eines Theiles desselben eintreten lassen.
Das Lufteinlaßventil η könnte auch in der Gaszuleitung vor dem Gasventilg liegen (vergl.
Fig- 5)> es wäre dann erst gegen Ende des
Sauglaubes zu öffnen, wobei statt reinen Gases Gasluftgemisch zuletzt in die Kammer r eintritt. A
Beide Ventile können schließlich von einer Ventilspindel bewegt werden, wenn diese zwei
Hubgrößen hat, wie dies bei Gasmaschinen bekannt ist.
An Stelleeines Mischventils könnte ein zweites kleines Gasventil am hinteren Ende der Kammer
r angebracht sein, welches das für "das
Hülfsgemisch nöthige Gas., einläßt. Diese Gasmenge für Bereitung desyHülfsgemisches kann
auch während des Verdichtungshubes oder kurz vor der Exßloiii&il·'"'mittels Pumpe eingedrücktwerden.
Die^e besondere Hülfsgaspumpe kann schließlich durch verschiedene Verdrängeranordiiüngenersetzt
werden. Beispielsweise körinte' man bei der Bauart der Fig. 2 nach
Kammer r durch ein Hauptgasventil Gas nach
Kammer r eintreten lassen, die Luft für das Hülfsgemisch durch ein kleines Luftventil η
am hinteren (oberen) Ende von Kammer r
ohne Mischung mit dem in Kammer r befindlichen Gase, das Gas für das Hülfsgemisch
durch ein kleines Gasventil g' nach Bohrung b oder Ueberströmkanalij einströmen lassen; tritt
gegen Ende des Verdichtungshubes der Verdränger in Bohrung b ein, so treibt er das
Hülfsgas in die Luft am Ende von Kammer r, wodurch die Herstellung des Hülfsgemisches
entsteht und unter geeigneten Bedingungen gleich dessen Explosion.
In diesen Fällen, wo durch ein besonderes Gasventil, Pumpe, Verdränger Gas der im
hinteren Ende der Kammer r befindlichen Luft beigemischt wird, kann natürlich das Gas auch
anderer Art wie das eigentliche Arbeitsgas in Kammer r sein, so z.B. auch Benzindampf,
Erdöldampf, oder -Gas; derlei verbrennbare Dämpfe oder Gase können von vornherein mit
Luft gemischt dem hinteren Ende von Kammer r zugeführt werden, ebenso könnten
flüssige, verdarnpfbare Brennstoffe direct nach dem hinteren Ende der Kammer r allein oder
mit Luft gemischt eingesaugt oder durch Druck, Pumpen, Verdränger eingespritzt werden, um
explosible Hülfsgemische zu bilden.
Bei allen diesen Maschinen muß die Kammer r so angeordnet sein, daß sich Luft und
Gas nicht vorzeitig mischen.
Zu diesem Zwecke genügt die Ausführung der ganzen Kammer oder wenigstens des dem Arbeitscylinder
zugewendeten Theiles aus Röhren, welche hinreichend etwaige Wirbelbildungen unterdrücken. Auch dadurch, daß man die
Luft oder das Gas oder beide tangential in ihre diesbezüglichen Räume eintreten läßt, so
daß die Gasmassen in sich geschlossen rotiren, wird das Gleiche erreicht. Durch die Anordnung
der Ventile nach Fig. ι wird übrigens eine Schicht indifferenter Verbrennungsgase
zwischen Gas und Luft gelagert, wodurch gleichfalls eine schädliche Vermengung hintangehalten
wird.
Aehnliche Mittel können auch benutzt werden, um das Hülfsgemisch möglichst zu isoliren.
Die Kammer r, die Ventile, die Pumpen, Verdränger, die E-inspritzorgane für das Hülfsgemisch
oder die Arbeitsladung können mehrfach angeordnet sein, ebenso die Steuerungsorgane, das die Arbeit vom Kolben übertragende
Getriebe, die Zündvorrichtungen und dergl. mehr.
Eine einzige Kammer r kann auch für eine Mehrcylindermaschine dienen, etwa nach der
Art, daß zwei Cylinder mit entsprechenden Arbeitskolben einen gemeinschaftlichen Verbrennungsraum
haben oder zwei, die durch einen Kanal verbunden sind; in den Verbrennungsraum
oder den Verbindungskanal mündet dann die Kammer r.
Eine solche Maschine ist in Fig. 6 veranschaulicht.
Zwei neben einander liegende Cylinder ^1 \.2
sind durch einen Kanal m unter einander verbunden. Die beiden Kolben U1 k.2, die auf
eine Kurbel y wirken, sind ungleich lang, so daß der eine Kolben U1 den Kanal m im
Hubende nicht zudeckt, der andere Kolben U2
dagegen die Kanalmündung m überschreitet. Hierdurch entsteht eine Art Vendrängerwirkung,
da Kolben Ar2 die Luft im Cylinder ^2
auf einen höheren Druck infolge des kleineren Raumes wie Kolben k1 im Cylinder ^1 verdichtet.
Diese Verdrängerwirkung wird nun zur Erzeugung des Hülfsgemisches in ähnlichen
Arten, wie schon beschrieben, benutzt. Z. B. beim Saughube wird durch Ventil / Luft in
die Cylinder ^2 und ^1 gesaugt, gas- oder
dampfförmiger Brennstoff durch Ventil g nach der Kammer r. Gegen Ende des Verdichtungshubes
treibt der als Verdränger wirkende Kolben U2 Luft in die Kammer r
durch den Kanal q und bildet dadurch das Hülfsgemisch in der Kammer r.
Oder man läßt beim Saughube in den Kanal q oder gegen Saughubende in den Cylinder
^2 etwas Gas und in die Kammer r am hinteren (oberen) Ende Luft eintreten, dann
treibt Kolben k.2 im Verdichtungshubende Gas in die Kammer r zur Bereitung des Hülfsgemisches.
Bei dieser Anordnung können die Cylinder auch geneigt gegen einander liegen (vergl.
Fig. 7).
Bei letzterer Maschine mündet die Kammer r in den Verbindungskanal m, ferner sind die
Cylinder anstatt der Kolben ungleich lang ausgeführt.
Unwesentlich ist es bei diesen Bauarten, ob die Pleuelstangen an derselben oder verschiedenen
Kurbeln angreifen oder gar an verschiedenen Triebwellen, wenn letztere nur durch mechanische Mittel oder elektrische,
z. B. synchron laufende Stromerzeuger, zwangläufig gekuppelt sind.
Die bisherigen Ausführungen sind Viertaktmaschinen; es sind aber auch die Arbeitsweisen
nach dem Sechstakte, nach dem Zweitakte ausführbar.
Eine solche Zweitaktgasmaschine zeigt die Fig. 8.
Der untere Theil des Cylinders ^ nebst dem
Differentialkolben k dient als Luftpumpe /' und Gaspumpe g' zur Vorverdichtung, in
der Cylinderwandung sind ferner die Auspufföffnungen α angebracht.
Der Arbeitsvorgang dieser Maschine ist folgender:
Kurz vor Beendigung des Expansionshubes legt der Kolben k die Auspufföffnungen α frei,
Luftventil /, Gasventil g werden durch Steuerung: oder den Ueberdruck der vorverdichteten
Luft und des Gases in der Luftpumpe V und Gaspumpe g' geöffnet, die Luft strömt in den
Cylinder \ über den Kolben, vertreibt die Verbrennungsreste durch Auspuff öffnung^, Gas
erfüllt die (hier beispielsweise tangential und seitlich nach Cylinder \ mündende) Kammer r,
später wird auch Nebenluftventil η geöffnet, um im hinteren Ende von Kammer r das Hülfsgemisch
zu bilden. Es folgt der Verdichtungshub , gegen Ende desselben die Zündung des Hülfsgemisches in Kammer r, wodurch das
Gas aus Kammer r nach dem Verbrennungsräume geschleudert und die eigentliche Verbrennung
im Cylinder \ eingeleitet wird.
Die vorverdichtete Luft kann auch durch Auspufföffnungen α eintreten und die Auspuffgase
durch Luftventil / oder ein in Kammer r mündendes Auspuffventil enUveichen, ferner
können besondere Luft- oder Gaspumpen angeordnet werden, so daß der Kolben auf
seiner Unterseite hur Luft oder nur Gas vorverdichtet, und daß die Gaszuführung unter
Druck oder die Hülfsgemischbildung erst gegen Verdichtungshubende stattfindet.
Eine andere Ausführungsform einer Zweitaktmaschine ist in Fig. 6 angedeutet.
Bringt man an dieser Zweicylindermaschine im Cylinder ^1 Auspufföffnungen a', im Cylinder
%., Lufteinlaßöffnungen /' an, so kann,
wenn die beiden Kolben diese Oeffnungen freigelegt haben, vorverdichtete Luft durch die
Lufteinlaßöffnungen /' in die Cylinder strömen und die Verbrennungsgase durch Auspufföffnungen
a' austreiben, zugleich wird Gasventil g geöffnet und vorverdichtetes Gas in
die Kammer r gelassen.
Eine ähnliche Anordnung' läßt sich sinngemäß auch z. B. für die Maschine nach Fig 7
treffen. Natürlich kann man auch die Ventile α und / benutzen an Stelle der Steuerung
durch den Kolben für Ein- oder Zweicylindermaschinen, zweckmäßig wird dann ein Umspülkanal
in' bei der Maschine nach Fig. 7 angeordnet, der beiderseitig im Expansionshubende
von den Kolben freigelegt wird.
In ähnlicher Weise läßt sich dieses Arbeitsverfahren auch auf doppeltwirkende Maschinen
und Maschinen mit gegenläufigen Kolben und andere'übliche Anordnungen anwenden, gleichgültig,
ob diese im Sechstakte, \'"iertakte oder Zweitakte arbeiten.
Wie bei anderen Verbrennungskraftmaschinen sind natürlich auch bei diesen Maschinen dem
Gas indifferente Dämpfe oder Gase beizumischen, z. B. zum Zwecke der Regelung; ferner kann man der Arbeitsluft etwas verbrennbare
Gase oder Dämpfe beifügen, wenn nur das so gebildete Gemisch nicht selbstzündfähig
bleibt und erst durch das aus der Kammer r geschleuderte Gas angereichert und
explosionsfähig gemacht wird.
Die Regelung erfolgt unter Anderem durch Aendern der Brennstoffmengen, wobei die Luftmenge
gleich bleiben oder ebenfalls geändert werden kann, ferner durch Aussetzer u. s. w.
Das Anlassen kann auf irgend eine der üblichen Arten erfolgen; man kann Verbrennungsraum
und Kammer r mit Gemisch laden und zünden, oder nur einen dieser Räume, oder Luft, Gas und Hülfsgemisch wie im normalen
Gange einführen u. s. w.
Da man durch geeignete Bauart der Kam-, mer r, Wahl des Ortes und der Art der Einspritzung
des Gases, Verlauf der Hülf sexplosion die Geschwindigkeit der Ausströmung, der Vertheilung
des Gases in dem Verbrennungsräume völlig in der Hand hat, kann man nach Wunsch
die eigentliche Verbrennung unter constantem Volumen, constantem Drucke oder isothermisch
erfolgen lassen.
Flüssiger Brennstoff kann auf drei Arten bei diesem System verwendet werden, entweder man
vergast oder verdampft denselben außerhalb der Maschine oder innerhalb derselben oder
man läßt ihn in flüssiger Form durch die Explosion des Hülfsgemisches nach dem Verbrennungsräume
des Arbeitscylinders spritzen.
Jede Gasmaschine dieses Systems kann nach dieser Art mit flüssigem Brennstoffe betrieben
werden, wenn an Stelle des Gases der flüssige Brennstoff nach der Kammer r eingespritzt
wird; je nach der Art des Brennstoffes ist die Kammer r hierbei zu beheizen oder zu kühlen;
man wird im Uebrigen die Kammer und die Brennstoffzuführung mit Rücksicht auf möglichste
Zertheilung des Brennstoffes, auf die Verhinderung von Abscheidungen anordnen und ausbilden. Selbstverständlich kann der
verdampfte oder vergaste Brennstoff Luft mitenthalten, abgesehen vom Hülfsgemische, wenn
nur die Zusammensetzung eine solche ist, daß eine vorzeitige Selbstzündung ausgeschlossen
ist, oder wenn die Temperatur in der Kammer r genügend niedrig gehalten wird durch
äußere oder innere Kühlung.
Die dritte Art macht dagegen einige unwesentliche Abänderungen nöthig, hauptsächlich zu
dem Zwecke, den größten Theil des Brennstoffes flüssig zu erhalten, den kleineren Theil
dagegen für das Hülfsgemisch entweder für sich zu verdampfen, vergasen und mit der
Luft in der Kammer zu mischen oder ebenfalls in flüssiger Form in die Kammer einzuspritzen zur Erzeugung der HülfsexplosiorL
Eine Ausführungsform der Maschine ist mit einer Kammer r und außerdem mit einer
Kammer r-', welche das Hülfsgemisch enthält, ausgestattet (vergl. Fig. 9).
Man kann nun Raum r und Raum r' durch besondere Brennstoffventile, durch Ventil g'
und Ventil g, beschicken. Der aus Ventil g' kommende Brennstoff verdampft in der Kam-
mer r' und bildet mit der in Raum r' durch Luftventil η angesaugten oder unter Druck zugeführten
Luft das Hülfsgemisch; explodirt dieses, so wird der in Raum r lagernde Brennstoff
.etwa durch Düse d oder andere Zertheilungsvorrichtungen, auch einfache Mündung
nach dem Verbrennungsräume geschleudert und in der verdichteten Luft verbrannt.
Zur Zerstäubung des Brennstoffes können auch Nebenkanäle, wie Rohr s, dienen, welche die
Explosionsgase aus Raum r" zum Theil vor, in oder hinter der Düse, in oder auf den
Brennstoffstrahl leiten.
Brennstoffventil g' und Luftventil η können
in bekannter Weise vereinigt sein.
Es genügt jedoch auch ein Brennstoffventil allein, wenn man (vergl. Fig. io) dafür sorgt,
daß durch eine Lenkplatte ρ ζ. Β. der einfließende Brennstoff theils nach Raum r',
theils nach Raum r gelangt. Zwecks Regelung kann Lenkplatte ρ verstellbar sein.
Bei der Maschine der Fig. 11 läßt man den
gesammten Brennstoff ohne Weiteres nach Raum r' fließen, der größere, in Raum r' nicht
verdampfende Theil sammelt sich flüssig in Raum r. Auch hier können Lenk- oder Zertheilungsvorrichtungen
ρ angeordnet sein.
Bei der Maschine der Fig. io und Ii sind
Prallwände w angedeutet, welche der Einspritzöffnung von Raum r gegenüber im Cylinder
oder am Kolben angebracht sind; auf diese trifft der Brennstoffstrahl, zerstäubt
weiter und entzündet sich.
Bei der Maschine der Fig. 12 läßt man den Brennstoff durch Ventil g nach Raum r ein-
; fließen; ein Theil läuft nach Raum r' ab, I verdampft und bildet Hülfsgemisch.
Dies Hinüberführen von Brennstoff, und zwar in dampf-, gasförmiger oder flüssiger,
fester Form von Raum r nach Raum r' kann auch mittels Pumpen, Druckluft, Verdränger
bewirkt werden. Eine solche Maschine ist in Fig. 13 veranschaulicht. Bei dieser Maschine
ist im Raum r ein Rohr q angebracht, durch welches die durch Verdränger ν verdrängte
Luft gegen Verdichtungshubende streicht und aus dem hinteren Theile vom Raum r Brennstoff
nach Raum r' bläst zwecks Herstellung des Hülfsgemisches. Brennstoff könnte bei dieser Maschine auch schon in Rohr q eingeführt
werden.
Wird die Kammer r durch besondere Brenner, durch die Abgase, durch die Verbrennung
selbst beheizt oder ist sie möglichst wärmeisolirt, dann wird die Maschine in derselben
Weise wie die Gasmaschinen mit verdampftem oder vergastem Brennstoff betrieben.
Festen, feingemahlenen Brennstoff könnte man z. B. bei der Maschine der Fig. 9 anwenden,
wenn derselbe durch Ventil g nach Raum r gelangt und das Hülfsgemisch im Raum r' durch Luft und gas-, dampfförmige
oder flüssige Brennstoffe gebildet wird.1
Claims (1)
- Patent-An Sprüche:i. 'Verbmmungskjraitaaschine. für gas- oder dampfförmigen, flüssigen oder festen Brennstoff mdung, dacTuTch gekennzeichnet, daß in'dem Arbeitszylinder nur Luft, in einer mit demsellben in Verbindung stehenden Kammer niir_.Gas oder anderer Brennstoff bezw, umgekehrt verdichtet wird und daß ein Hülfsgemisch in der Kammer derart eingelagert wird, daß. durch dessen Explosion und den dadurch entstehenden Üeberdruck aus der Kammer Gas (Brennstoff) bezw. Luft nach dem Arbeitscylinder, dem Verbrennungsräume zwecks Mischung bezw. \7erbrennung mit der dort befindlichen Luft bezw. Gas (Brennstoff) getrieben wird.
Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hülfsgemisch entweder fertig gebildet der Kammer (r) an passender Stelle zugeführt wird oder erst in derselben gebildet wird durch Einführen von Luft in einen Theil der brennstofferfüllten Kammer fr) oder umgekehrt von Brennstoff in einen Theil der lufterfüllten Kammer.
Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer ganz oder theilweise beheizt werden kann durch besondere Heizflammen, durch die Abgase oder die Verbrennung im Cylinder selbst zwecks Erwärmung, Verdampfung, Vergasung des gesammten Brennstoffes oder nur des für die eigentliche Arbeitsleistung oder nur des für das Hülfsgemisch bestimmten Theiles oder zwecks Vorwärmung der Luft oder des ganzen Hülfsgemisches oder zwecks Zündung.Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch ι, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kammer gemeinsam für mehrere Cylinder oder mehrere Arbeitskolben dient.
Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß zur Hülfsgemischbildung ein Verdränger benutzt wird.Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Hülfsgemischbildung einer der Arbeitskolben an Stelle eines Verdrängers mitverwendet wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT13828D AT13828B (de) | 1901-03-04 | 1902-12-09 |
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DE136940C true DE136940C (de) |
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DE (1) | DE136940C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2735017A1 (de) * | 1976-08-04 | 1978-02-16 | Citroen Sa | Verbrennungsmotor mit geschichteter ladung |
-
1901
- 1901-03-04 DE DE1901136940D patent/DE136940C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2735017A1 (de) * | 1976-08-04 | 1978-02-16 | Citroen Sa | Verbrennungsmotor mit geschichteter ladung |
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