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Universal Minenzünder Die Erfindung betrifft einen Universal-Minenzünder
mit einem durch einen Sperrkeil unter der Wirkung von Druck- und Verdrehkräften
auslösbaren entgegen der Wirkung einer Schraubenfeder in seiner Ruhestellung durch
Eingriff in eine Quernut festgehaltenen, im rohrförmigen Zündergehäuse axial geführten
Schlagbolzen und bezweckt, die bisher bekannten Zünder dieser Art, deren Schlagbolzen
durch auf den Sperrkeil einwirkende Druck- und Verdrehkräfte ausgelöst wird, gleichzeitig
auch für mittelbar auf den Schlagbolzen ausgeübte Zugkräfte wirksam zu machen und
den Anwendungsbereich der Minenzünder bei wesentlich einfacherer Bauart zu erweitern.
Im wesentlichen. besteht die Erfindung darin, daß der Schlagbolzen in einem im Zündergehäuse
axial verschiebbar geführten Röhrchen angeordnet ist, das im Bereich der im Schlagbolzen
angebrachten Quernut für den Sperrkeil eine Keilnut mit beiderseitigen Auflaufflächen,
deren. Nutgrund etwa in Fortsetzung der Bodenfläche der Quernut des Schlagbolzens
liegt, und nahe seinem freien Ende eine Querbohrung für die Anbringung von um seinen
Umfang gewickelten bzw. in seiner Achsrichtung angreifenden Zugorganen aufweist.
Der Sperrkeil ist in Ausgestaltung der Erfindung als halbkreisförmige Scheibe ausgebildet,
welche von den Enden einer mit ihrem anderen Teil in einer Ringnut des Zündergehäuses
liegenden Ringfeder umfaßt ist. Durch entsprechende Bemessung der Stärke der Ringfeder
kann ihre Federwirkung abgestimmt werden, so daß auf einfache Weise die Ansprechkraft
des Zünders nach Belieben regelbar ist. überdies kann durch entsprechende Bemessung
der Tiefe der Nuten im Schlagbolzen und im Röhrchen die Empfindlichkeit der Auslösung
des Zünders geregelt werden. Die knapp über dem Boden verspannten und radial vom
Röhrchen zu den Befestigungsstellen ihrer Enden verlaufenden Zugorgane bewirken
bei auf sie einwirkenden Seitenkräften, z. B. beim Darüberstolpem eines Fußes, eine
Drehung des Röhrchens, wodurch der Sperrkeil aus der Quernut des Schlagbolzens verdrängt
wird und dieser nach seiner dadurch hervorgerufenen Freigabe unter der Wirkung der
Schraubenfeder die Zündung bewirkt. Mit Minen, die mit dem erfindungsgemäßen Zünder
versehen sind, können größere Flächen im Vorfeld von Schützengräben u. dgl. auf
einfache Art mannigfach abgesichert werden. Bei in der Achsrichtung des Röhrchens
an der Querbohrung angreifenden Zugorganen, die z. B. an Baumästen od. dgl. verspannt
sind, wird der Sperrkeil durch die nach entgegengesetzten Richtungen ansteigenden
Auflaufflächen der Keilnut nach außen verdrängt und dadurch der Schlagbolzen zur
Zündung freigegeben. Bauliche Ausgestaltungen des Minenzünders machen ihn sowohl
durch Fühlerstifte oder Tellerplatten als auch durch Stolperdrähte aaslösbar und
sichern ihn, gegen ein unbeabsichtigtes Auslösen; z. B. während des Transportes.
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Inder Zeichnung ist der erfindungsgemäße Zünder in einer beispielsweisen
Ausführungsform in Fig.1 im Längsschnitt dargestellt, während Fig. 2 und 3 Schnitte
nach der Linie U-II bzw. IH-111 der Fig.1 zeigen.
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Das Gehäuse des Zünders besteht aus einer Hülse 1 mit einer
stufenförmig abgesetzten Bohrung 2, 3. Die Mündung der größeren Bohrurig 2 ist mit
Innengewinde4 versehen, in das der Gewindeansatz 5 eines Zündröhrchens 6 mit der
Zündpille 7 und der Übertragungsseele 8 einschraubbar ist, wobei das Röhrchen 6
an einem zylindrischen Ansatz 9 die Sprengkapse110 trägt und am Umfang Grobgewinde
11 für den Anschluß an die Sprengladung aufweist. In der engen Bohrung 3 des Gehäuses
1 ist ein Röhrchen 12 verschiebbar geführt, in dem ein Schlagbolzen 13 gleitend
angeordnet ist, der am freien Ende mit einer Scheibe 14 versehen ist, gegen die
sich eine Schraubenfeder 15 abstützt, deren anderes Ende an der Stufe der beiden
Bohrungen 2, 3 anliegt. In der dargestellten Ruhestellung des Schlagbolzens 13 bei
gespannter Schraubenfeder 15 greift ein senkrecht zur Achse des Gehäuses 1 in einer
Radialnut 16 desselben geführter Sperrkeil 17 in eine Quernut 18 des Schlagbolzens
13 ein. Auf der vorderen Stirnfläche der Scheibe 14 befindet sich die Schlagspitze
13'. Der
Sperrkeil 17 ist als halbkreisförmige Scheibe ausgebildet
(Fig. 2) und wird durch eine Ringfeder 19 in die Nut 18 des Schlagbolzens
13 gedrückt. Das Röhrchen 12 hat im Bereich der für die Sperre des Schlagbolzens
13 in diesen vorgesehenen Nut 18 eine Keilnut, deren Grund etwa in Fortsetzung der
Bodenfläche der Quernut 18 des Schlagbolzens liegt und die nach zwei Richtungen
gegen den Umfang des Röhrchens auslaufenden Auflaufflächen 20 aufweist. Die Ringfeder
19 liegt in einer Ringnut 21 des Gehäuses 1 und umschließt mit seinen Enden einen
seitlichen ösenförmigen Ansatz 22 des Sperrkeiles 17, an dessen Bohrung 23 ein Schnur-
oder Drahtzug für die Auslösung des Sperrkeiles 17 angreift. Durch entsprechende
Wahl der Stärke der Ringfeder 19 kann die Kraft zur Auslösung des Sperrkeiles den
in Betracht kommenden Bedingungen angepaßt werden. Durch das Röhrchen 12 und den
Schlagbolzen 13 sind zwei zueinander senkrecht angeordnete jeweils fluchtende Bohrungen
vorgesehen, durch die Splinte 24 und 25 hindurchgeführt sind. Der Splint 24 liegt
in der Ruhestellung des Schlagstiftes in einer in der Stirnfläche des Zündergehäuses
1 an der Austrittsstelle des Röhrchens 12 angeordneten Quernut
26, so daß eine Verdrehung des Röhrchens 12 verhindert ist, wodurch eine
Sicherung gegen unbeabsichtigtes Auslösen des Schlagbolzens, z. B. während des Transportes,
erreicht wird. Der durch das Ende des Schlagbolzens 13 und die Querbohrung des Röhrchens
hindurchgeführte Splint 25 hat von der oberen Stirnfläche des Zündergehäuses 1 einen
Abstand, der kleiner ist als der Abstand der Schlagspitze 13' von der Zündpille
7, so daß eine zusätzliche Auslösesicherung gegeben ist. Oberhalb der Querbohrung
für den Splint 25 ist eine weitere Querbohrung 27 angeordnet, durch die unter wenigstens
einmaliger Umschlingung des Röhrchens 12 ein oder mehrere Stolperdrähte hindurchgeführt
und mit ihren freien Enden unter Verspannung in dem zu sichernden Gelände radial
auslaufend befestigt sind, während der Zünder selbst im Erdreich senkrecht stehend
versenkt angeordnet ist. An Stelle der Stolperdrähte kann auch ein nach oben gerichtetes
Zugorgan in der Querbohrung 27 befestigt sein. Außerdem weist das obere Ende des
Röhrchens 12 einen Gewindeansatz 28 auf, der eine drei im gleichen Abstand angesetzte
Fühler 29 tragende Mutter 30 aufnimmt. Die oberen Enden der Fühler können durch
Verdrehen der Mutter in ihrer Höhenlage eingestellt werden. Gegebenenfalls kann
das Röhrchen 12 an Stelle der Fühler 29 aber auch eine bekannte tellerförmige Platte
tragen.
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Der beschriebene Zünder kann aus seiner wirksamen Vorbereitungsstellung
nach Entfernen der Splinte 24 und 25 sowohl durch Druckwirkung über die Fühlerstifte
29 (oder die Tellerplatte) als auch durch Zugwirkung über das an der Bohrung 27
nach oben wirkende oder ein seitlich am Sperrkeil angreifendes Zugorgan ausgelöst
werden, überdies aber auch durch Drehung des Röhrchens durch die seinen Umfang umschlingende
Stolperdrähte in Wirkung gesetzt werden. Beim Drücken oder Ziehen des Röhrchens
schieben die Auflaufflächen 20 den Sperrkeil 17 entgegen der Kraft der Ringfeder
19 radial nach außen, bis er aus der Quernut 18 des Schlagbolzens 13 austritt
und dieser unter der Wirkung der Schraubenfeder 15 mit seiner Schlagspitze 13' gegen
die Zündpille vorschnellt und die Zündung in üblicher Weise bewirkt. Beim Drehen
des Röhrchens 12 in der einen oder anderen Richtung wird der Sperrkeil
17 durch die Sattelfläche der die Auflaufflächen 20 bildenden Keilnut
radial nach außen gedrängt und der Zünder daher in gleicher Weise ausgelöst.
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Das Zündergehäuse 1, das Röhrchen 12 sowie die Fühleranordnung an
dessen Ende können aus Kunststoff hergestellt werden, wobei gegebenenfalls das Röhrchen
12 mit den Fühlern. 29 auch aus einem Stück im Spritzgußverfahren hergestellt werden
kann. Der beschriebene Zünder ist sehr einfach in seiner Herstellung und im Zusammenbau
und eignet sich auch für übungszwecke durch wiederholte Verwendung, da die Justierung
mittels der Ringfeder auf einfache Weise vorgenommen werden kann.