DE1117918B - Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung der Spinnwertigkeit von Fasern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung der Spinnwertigkeit von FasernInfo
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Description
- Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung der Spinnwertigkeit von Fasern Garne werden in der Regel nach ihrer Reißfestigkeit beurteilt und verkauft. Von zwei Garnen mit gleicher Reißfestigkeit ist aber dasjenige das bessere, dessen Faser die bessere ist, d. h. dessen Faser die höhere Spinnwertigkeit besitzt. Um gleiche Reißfestigkeit zu erhalten, muß das Garn mit niederwertiger Faser höher gedreht werden als das mit höherwertiger Faser. Garneigenschaft und die Spinnwertigkeit der verwendeten Faser hängen aufs engste zusammen.
- Die gute oder weniger gute Verspinnbarkeit von Fasern, insbesondere auch von Baumwollfasern hängt von folgenden Eigenschaften ab: mittlere Festigkeit der Einzelfasern (Substanzfestigkeit), Faserfeinheit (damit Faserzahl im Querschnitt des Garns), mittlere Faserlänge, Stapeldiagramm (Längenhäufigkeit) und Übertlächenbeschaffenheit.
- Die Feststellung dieser Fasereigenschaften (Faserkomponenten) erfordert mehrere Prüfverfahren bzw.
- Prüfgeräte und damit getrennte Arbeitsgänge, urlF zwar für die Faserfestigkeit ein Faserreißgerät, fürdie Faserfeinheit ein Micronairegerät und für das Stapeldiagramm ein Stapelziehgerät.
- Nach diesen Werten werden bisher die Baumwollkontrakte abgeschlossen. Es ist Sache des erfahrenen Fachmannes in der Einkaufsabteilung und nachher des Spinners, diese Werte gegeneinander abzuwägen, um zu einem Urteil über die Spinnwertigkeit dieser Faser zu kommen.
- Will man aber feststellen, was für eine Faserqualität in einem bereits gesponnenen Garn verwendet wurde, ist man gezwungen, das Garn in seine Fasern aufzulösen und in den verschiedenen obengenannten Arbeitsgängen die Faserfestigkeit, die Faserfeinheit und das Stapeldiagramm zu ermitteln. Dies ist eine sehr zeitraubende Angelegenheit.
- Bei den Garnen und Zwirnen kennt man bisher nur zwei Festigkeitsmeßgrößen: die mittlere Reißkraft (aus zahlreichen Einzelreißungen gewonnen) und die Strangreißkraft (mit der Gebindeprüfung ermittelt). Die Strangreißkraft liegt etwa 20 bis 30 0/o unter der mittleren Reißkraft, die mittlere Reißkraft ihrerseits wieder bis zu 40e/o unter der mittleren Reißkraft der in diesem Garn verwendeten Faser.
- Durch das vorliegende neue Faserprüfverfahren für bereits gesponnene Garne und die zugehörige Vorrichtung kommt man zu einer neuen, genau definierten Festigkeitsmeßgröße, die praktisch unabhängig von der Garnnummer und der Garndrehung ist und zwischen der mittleren Reißkraft des Garnes und der mittleren Reißkraft seiner Faser liegt und lediglich von den Fasereigenschaften abhängig ist.
- Das Faserprüfverfahren ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß vom Garn 50 Windungen in an sich bekannter Weise in schmalem Bande aufgehaspelt und mit einer Drehung von am 80 gedrillt werden und daß die zum Reißen dieses so entstandenen Seiles notwendige Reißkraft als Maß für die Spinnwertigkeit der im Garn verwendeten Faser bestimmt wird.
- Die Reißkraft dieses so gedrillten Seiles ist Maß für die Güte der im Garn verwendeten Faser. Es kann auch mit anderen Windungszahlen und Drehungen vorgegangen werden.
- Durch die Verdrillung dieser vielen einzelnen Fäden zu einem Seil erhalten die Fasern im Seilquerschnitt einen so engen Kraftschluß, daß die Substanzfestigkeit der Einzelfasern für die Reißfestigkeit des Seiles, allerdings im Zusammenwirken mit der Faserzahl (bedingt durch die Faserfeinheit) der Stapellänge, der Stapelstreuung und der Oberfläche der ausschlaggebende Faktor wird.
- Dieser komplexe Fasergütewert ist ein eindeutiges, komplexes Gütekriterlum für die in einem Garn verwendete Faser. Während die Faserfestigkeitswerte (Preßleywerte) bei Baumwolle je nach Güte zwischen 70000 und 110000 Preßley liegen, also ein Differenzierungsverhältnis von 70: 110 = 1,58 aufweisen, ist das Diflerenziernngsverhältnis nach dem vorliegenden Verfahren 12 Seilkilometer zu 28Seilkilometer also 12: 28 = 1 : 2,35, also wesentlich aufschlußreicher.
- Das Verfahren wird in der Weise durchgeführt, daß man vom zu prüfenden Garn 50 Windungen in schmalem Band auf einem Hohlrahmen aufhaspelt, den Hohlrahmen über die Klemmleiste der Reißmaschine legt, dann die Bandschlinge an einem Ende des Hohlrahmens aufschneidet und die Enden verknotet, anschließend im Hohlrahmen das Band mit am=80 drillt, das hierbei entstandene Seil genügend weit von den Drillpunkten entfernt mit Klemmleisten festklemmt, aus dem Hohlrahmen herausschneidet, in die Reißmaschine nimmt und hierauf reißt. Wichtig ist hierbei, daß das Seil genügend weit von seinen Drillpunkten entfernt festgeklemmt wird.
- Fig. 1 zeigt das Wickelgerät 1, den Hohlrahmen 2 und das zu einem schmalen Bande 3 gehaspelte Garn.
- Fig. 2 zeigt den über die Klemmen 4 der Reißmaschine gelegten Hohlrahmen 2 mit dem zu einem Band gehaspelten Garn.
- Fig. 3 zeigt die aufgeschnittene Bandschlinge 3 mit Knoten 6.
- Fig. 4 zeigt die über den Hohlrahmen 2 gelegte Seilungstraverse 7 mit Kurbel 8 und Mitnehmerstift 9.
- Fig. 5 zeigt die federnde Kurbel 8 mit Feder 12, den Mitnehmerstift 9, die in die Bandschlinge gesteckte Hülse 10, die zur Drillung auf den Mitnehmerstift 9 gehoben wird.
- Fig. 6 zeigt das in den Klemmleisten 4 der Reißmaschine festgeklemmte Seil 3.
- Fig. 7 zeigt die Reißmaschine mit Waagensystem 11, ferner das in den Halterungen 4 der Reißmaschine festgeklemmte Seil 3 sowie die Zugkraftrichtung 13.
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Faserprüfverfahren zur Feststellung der Spinnwertigkeit der in einem bereits gesponnenen Garn verwendeten Faser, dadurch gekennzeichnet, daß vom Garn 50 Windungen in an sich bekannter Weise in schmalem Band aufgehaspelt und mit einer Drehung von am 80 gedrillt werden und daß die zum Reißen dieses so entstandenen Seiles notwendige Reißkraft als Maß für die Spinnwertigkeit der im Garn verwendeten Faser bestimmt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hapselrahmen mit dem Band über die Klemmen der Reißmaschine gelegt, das Band an einem Ende aufgeschnitten, die entstehenden Enden verknotet und die Bandschleife im Haspelrahmen mittels einer geeigneten Vorrichtung gedrillt, dann in den Klemmen der Reißmaschine festgeklemmt und aus dem Haspelrahmen herausgeschnitten wird.
- 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Seilen eine quer zur Zugspindel (13) auf den Haspelrahmen(2) aufgesetzte Seilungstraverse (7) mit federnder Kurbel (8) dient.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Seilung eine Hülse (10) in die Bandschleife (3) geschoben und die Hülse (10) auf den Mitnehmerstift (9) der Kurbel (8) gesteckt wird.In Betracht gezogene Druckschriften: Österreichische Patentschrift Nr. 127 320; französische Patentschrift Nr. 469317; W. Oeser, »Prüfgeräte für die Textilindustrie«, 1952, S. 120 und 142.
Priority Applications (1)
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Family Applications (1)
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Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR469317A (fr) * | 1913-05-16 | 1914-07-29 | Denis Ernest Eugene Witt & Cie | Nouveau procédé de fabrication de cordes en boyau et nouvelle méthode de jonction des dites cordes |
AT127320B (de) * | 1928-10-20 | 1932-03-10 | Ignaz Ing Dr Marcher | Verfahren und Einrichtungen zur Bestimmung der mittleren Zugfestigkeit von Garnen. |
-
1958
- 1958-12-06 DE DESCH25139A patent/DE1117918B/de active Pending
Patent Citations (2)
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FR469317A (fr) * | 1913-05-16 | 1914-07-29 | Denis Ernest Eugene Witt & Cie | Nouveau procédé de fabrication de cordes en boyau et nouvelle méthode de jonction des dites cordes |
AT127320B (de) * | 1928-10-20 | 1932-03-10 | Ignaz Ing Dr Marcher | Verfahren und Einrichtungen zur Bestimmung der mittleren Zugfestigkeit von Garnen. |
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