DE2850853A1 - Einkomponenten-haargarn - Google Patents
Einkomponenten-haargarnInfo
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- DE2850853A1 DE2850853A1 DE19782850853 DE2850853A DE2850853A1 DE 2850853 A1 DE2850853 A1 DE 2850853A1 DE 19782850853 DE19782850853 DE 19782850853 DE 2850853 A DE2850853 A DE 2850853A DE 2850853 A1 DE2850853 A1 DE 2850853A1
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- D02G1/02—Producing crimped or curled fibres, filaments, yarns, or threads, giving them latent characteristics by twisting, fixing the twist and backtwisting, i.e. by imparting false twist
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Description
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT HOE 78/F 261 Dr.FK/cr Einkomponenten-Haargarn
Die vorliegende Erfindung betrifft ein voluminöses, falschdrahttexturiertes Filamentgarn aus gleichartigen
Filamenten mit einer Vielzahl von einzeln abstehenden Filamentenden.
In der DE-OS 27 56 641 wird die Herstellung eines Filamentgarns mit abstehenden Filamentenden beschrieben, bei dem
alle Filamente aus einem einheitlichen Rohstoff bestehen sollen, sich aber in der Dehnung, im Profil und im Titer
unterscheiden müssen. Bei diesem Verfahren können Filamentenden nur durch Reißen der Komponente mit der geringeren
Dehnung entstehen. Die erhaltenen Garne weisen daher die bekannten Nachteile auf, die auf überdehnte bzw. gerissene
Einzelfilamente zurückzuführen sind. Die so hergestellten Garne führen auch nicht zu pillarmen Flächengebilden.
Diese Nachteile könnten durch das Verfahren gemäß der DE-AS 23 08 031, bei dem die Einzelfilamente in der Texturierzone
brechen und nicht zerrissen werden, vermieden werden,
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-t-
jedoch ist die Lehre der DE-AS 23 0 8 031 nicht auf die Herstellung von Filamentgarnen mit einer Vielzahl abstehender
Filamentenden aus einem einheitlichen Rohstoff anwendbar.
In der DE-AS 23 08 031 werden Garne aus einem einheitlichen Rohstoff zwar im Text erwähnt, sämtliche Ausführungsbeispiele
zeigen jedoch nur den Einsatz von Mischgarnen, bei denen ein Teil der Filamente bei den Texturierverfahren
endlos erhalten bleibt und nur ein zweiter Teil der Filamente durch Brechen zu abstehenden Filamentenden führt.
Bei diesen aus 2 Komponenten bestehenden Garnen werden die unterschiedlichen Eigenschaften der beiden Filamentgruppen
oft auch zu weiteren Effekten, wie z.B. Hochbauscheffekten
genutzt.
Zweikomponentengarne dieser Art ergeben eine gute Garnfestigkeit, da für einen Teil der Filamente die Festigkeit
auch nach der Texturierung unvermindert erhalten bleibt. Diese Garne können jedoch stets nur nach aufwendigen
Verfahren hergestellt werden. Entweder ist dabei eine Zweistoffspinnanlage zu benutzen, wie sie beispielsweise
in der üS-PS 23 98 729 beschrieben wird, oder aber die Filamentgruppen werden an verschiedenen Spinnmaschinen
ausgesponnen und nach dem getrennten Spinnen oder unmittelbar vor der Strecktexturierung miteinander gemischt. Diese
Fachung ist immer mit der Gefahr unterschiedlicher bzw. mangelhafter Durchmischung und den entsprechenden negativen
Auswirkungen auf das Aussehen daraus hergestellter Flächenartikel verbunden.
Die Lehre der DE-AS 23 08 031 ist, wie bereits oben ausgeführt, nicht auf die Herstellung von Filamentgarnen mit
einer Vielzahl abstehender Filamentenden aus einem einheitliehen
Rohstoff anwendbar, da durch die Auswahl einer bestimmten Knickscheuerbeständigkeit sowohl die Zahl der
abstehenden Filamentenden wie auch die Festigkeitseigen-
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schäften und die Pillneigung zwangsläufig festgelegt
werden. Wurde versucht, ein Haargarn mit großer Haarigkeit aus einem einheitlichen Fädenrohstoff gemäß der
Lehre der DE-AS 23 08 031 herzustellen, so war es erforderlich,
die Knickscheuerbeständigkeit der Einzelfilamente so weit abzusenken, daß die erzeugten voluminösen
Bauschgarne nicht mehr die für eine Weiterverarbeitung erforderliche Mindestgarnfestigkeit aufwiesen. Auf der
anderen Seite ist jedoch eine Vielzahl von abstehenden Filamentenden erforderlich, um bei einem falschdrahttexturierten
Filamentgarn die guten Gebrauchseigenschaften sekundär gesponnener Stapelfasergarne ebenfalls zu erhalten.
Für textile Flächengebilde mit einer großen Zahl abstehender Filamentenden wurden aus diesen Gründen bisher
überwiegend sekundär gesponnene Stapelfasergarne eingesetzt, die vorzugsweise aus Fasern mit verminderter Knickscheuerbeständigkeit,
meist unter 10 00 Touren bestanden.
Es bestand also die Aufgabe, ein voluminöses falschdrahttexturiertes
Filamentgarn mit einer Vielzahl einzeln abstehender Filamentenden zu entwickeln, das aus FiIamenten
des gleichen Polymerrohstoffes besteht und das weiterhin zu Flächengebilden verarbeitet werden kann, die
in ihren textlien Eigenschaften, im Griff, Fall und ihrer Optik und Pillneigung Flachengebilden entsprechen, die aus
sekundär gesponnenen Stapelfasergarnen hergestellt wurden.
überraschend wurde nun gefunden, daß ein Garn nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1 die gewünschten Gebrauchseigenschaften dann aufweist, wenn seine Festigkeit bei
5 cm Einspannlänge kleiner als etwa 1,7 cN/dtex aber größer als 1,3 cN/dtex ist und die Festigkeit bei 200 cm Einspannlänge
weniger als 75 % des Festigkeitswertes bei
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5 cm, mindestens jedoch 0,8 cN/dtex beträgt und die Ungleichmäßigkeit
des Garnes geringer als 3 üster-% ist.
Die abstehenden Filamentenden weisen dabei bevorzugt eine
Knickscheuerbeständigkeit von 50 bis 400 Touren auf. Besonders bevorzugt ist das erfindungsgemäße Garn aus
einheitlichen Filamenten aufgebaut, die sich im Titer und Profil also nicht unterscheiden.
Als bevorzugter Rohstoff für die Herstellung derartiger Garne hat sich Polyäthylenterephthalat mit einer relativen
Viskosität von 1,5 bis 1,65,speziell zwischen 1,55 und 1,60
erwiesen, das mit einem Zusatz von 0,3 bis 0,8 Gew.-%
Trimethylolpropan, besonders bevorzugt mit 075 bis 0,7
Gew.-% modifiziert wurde. Werden andere Verzweigungs- oder Vernetzungsmittel eingesetzt, so werden die Zusätze entsprechend
ihrem Einfluß auf die Knickscheuerbeständigkeit ausgewählt.
Es wurde gefunden, daß der Verlauf der Festigkeit mit der Einspannlänge bei entsprechenden Reißversuchen der erfindungsgemäßen
Garne weitgehend dem Verlauf für sekundär gesponnene Stapelfasergarne aus pillarmen Rohstoffen entspricht.
Diese Gleichartigkeit ist vermutlich die Hauptursache für die guten Gebrauchseigenschaften des erfindungsgemäßen
Filamentgarns mit einer Vielzahl von einzeln abstehenden Filamentenden. Die aufgeführten Grenzwerte der
Garnfestigkeiten sind kritisch, da bei Unterschreiten der Minimalwerte das Garn auf üblichen Weiterverarbeitungsmaschinen nicht mehr einwandfrei verarbeitet werden kann.
So geht man beispielsweise davon aus, daß ein 5 cm langes Fadenstück beim Stricken um ca. 10 % verdehnt wird und
dabei wenigstens noch eine Festigkeit von 1,30 cN/dtex aufweisen muß, während beim Zulauf zu einer Strickmaschine
bis zu 2 m lange Fadenteile durch Bremsung und Umlenkungen mindestens eine Beanspruchung von 0,8 cN/dtex aufzunehmen
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haben. Unter diesen Bedingungen muß auch die gute Garngleichmäßigkeit
des Filamentgarnes erhalten bleiben, es dürfen also keine Noppen oder Aufschieber auftreten bzw.
bereits in dem Garn vorhanden sein.
Der Verlauf der Festigkeit mit der Einspannlänge beim Reißversuch wird bei Sekundärspinngarnen als Maß für die
Garngleichmäßigkeit benutzt {Herzog, Melliand Textilberichte 1969, S- 268). Der Verlauf der Festigkeit in Abhängigkeit
von der Einspannlänge ist aber auch ein Maß für die Stapellänge eines Fasergarns oder bei Filamentgarnen
mit abstehenden Filamentenden ein zuverlässiges Maß für die Zahl der Filamentenden (US-PS 4 088 016).
Anders als bei optischen Methoden wirken sich bei diesem Meßverfahren auch Filamentenden aus, die permanent oder
temporär in den Garnverband eingebunden sind, d.h. also beispielsweise durch eine aufgebrachte Präparation oder
ein Spulöl nicht abstehen.
Der Maximalwert der Garnfestigkeit bei 5 cm Einspannlänge
von etwa 1,7 cN/dtex grenzt das Gebiet nach oben ab, in dem die gewünschte Haarigkeit, die mit Stapelfasergarnen
vergleichbaren textlien Eigenschaften und die geforderte Pillarmut erreicht werden. Der angegebene maximale Grenzwert
ist in geringem Maße auch noch beispielsweise vom Einzeltiter der Filamente abhängig, bei geringem Einzeltitel
von z.B. unter 2 dtex kann dieser maximale Grenzwert um bis zu 10 S angehoben sein.
Die Garnfestigkeit ergibt sich in üblicher Weise als Quotient aus der Reißkraft des Garnes und dem Äusgangstiter.
Die Messungen erfolgten mit einem Instron-Festigkeitsprüfer, wobei der Abstand der beiden Klemmbacken
die Einspannlänge ergab. Unter Usterprozenten oder dem Usterwert ist die übliche Angabe des Variationskoeffizienten
der Masse eines Garns zu verstehen, wie er mit
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Hilfe von Zellweger-üster-Gleichmäßigkeitsprüf em bestimmt
werden kann.
Um die gewünschten Gebrauchseigenschaften des Filamentgarns sicherzustellen, ist neben einer bestimmten Festigkeit
bei 5 cm Einspannlänge auch der Festigkeitsabfall von
besonderer Bedeutung, der bei einer Ausweitung der Einspannlänge von 5 cm auf 200 cm zu" beobachten ist.Es wurde
gefunden, daß die bei einer Einspannlänge von 200 cm zu
beobachtende Festigkeit höchstens 75 % der Garnfestigkeit bei einer Einspannlänge von 5 cm betragen darf.
Zur Veränschaulichung der Verhältnisse soll das Diagramm der figur 1 dienen, in dem die Garnfestigkeit in Abhängigkeit
von der Einspannlänge von verschiedenen Filamentgarnen
und einem Stapelfasergarn wiedergegeben ist.
Die Kurve a gibt das Festigkeitsverhalten von konventionellem falschdrahttexturiertem Polyestergarn wieder, das
keine abstehenden Filamentenden aufweist.
Die Kurve b zeigt den Verlauf der Festigkeit in Abhängigkeit von der Einspannlänge für ein Zweikomponenten-Filamentgarn
mit abstehenden Filamentenden, wie es nach Beispiel 1 der DE-AS 23 08 031 erhalten werden kann.
Die Kurve c gibt das Verhalten von in gleicher Weise
texturierten! Garn aus einem pillarmen Rohstoff wieder, das nach dem Stand der Technik hergestellt wurde. Die genauen
Daten sind in Beispiel 2 dieser Anmeldung wiedergegeben.
Die Kurve d charakterisiert das Verhalten von sekundär
gesponnenem Stapelfasergarn Nm 80/1 aus einem modifizierten pillarmen polyester. Der Titer der Einzelfasern betrug
1,7 dtex und die Schnittlänge 38 mm.
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89 | 1,0 |
80 | 2,0 |
85 | 1,3 |
71 | 14,8 |
56 | 2,2 |
Die Kurve e zeigt den Verlauf der Festigkeit eines erfindungsgemäßen
Garns (vgl. Beispiel 1).
Die bei den untersuchten Garnen beobachteten Restfestigkeiten
bei 200 cm Einspannlänge, angegeben als Prozentwert der Festigkeitswerte bei 5 cm Einspannlänge sowie
die mit einem Uster-Gleichmäßigkeitsprüfer gemessene Ungleichmäßigkeit der untersuchten Garne sind in der
folgenden Tabelle zusammengestellt worden.
Garnbezeichnung Restfestigkeit Uster-%
Die erfindungsgemäß erforderlichen Garnfestigkeiten werden
erzielt bei relativ niedrigen Knickscheuerbeständigkeiten der abstehenden Filamentenden. Sie liegen vorzugsweise
bei Werten zwischen 50 und 400 Touren. Diese geringen Knickscheuerbeständigkeitswerte der erfindungsgemäßen Garne
sind sicherlich der Grund für das sehr gute Pillverhalten daraus hergestellter Flächengebilde , obwohl die erfindungsgemäßen
Garne keine Drehung oder nur einen geringen Schutzdrall aufweisen.
Garne mit den gewünschten niedrigen Werten der Knickscheuerbeständigkeit
können durch Verspinnen von fadenbildenden Polyesterrohstoffen mit geringer Viskosität,
bevorzugt unter Einsatz eines mehrwertigen Vernetzungs- oder Verzweigungsmittels hergestellt werden.
Bei Einsatz von Trimethylolpropan als Modifizierungsmittel
haben sich Zusätze zwischen 0,3 und 0,8 Gew.-%, speziell
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zwischen 0,5 und 0,7 Gew.-% bewährt. Geringere Zusätze
von z.B. 0,2 Gewichtsprozent reichen noch aus, um die Knickscheuerbeständigkeit des daraus erzeugten Garnes
so abzusenken, daß freie Filamentenden gemäß der Offenbarung
der DE-AS 23 08 031 entstehen. So geringe Zusätze von Trimet'hylolpropan sind aber nicht ausreichend, um die
Knickscheuerbeständigkeit der abstehenden Filamentenden
soweit abzusenken, daß hinreichend pillarme Flächengebilde aus derartigen Garnen entstehen. Diese Garne weisen
auch nicht die Eigenschaften auf, die bei sekundär gesponnenen Stapelfasergarnen beobachtet werden können.
Erhöht man den Zusatz an dem Modifizierungsmittel über den angegebenen Bereich hinaus auf z.B. 1 Gew.-% Trimethylolpropan,
so werden Filamente mit außerordentlicher Sprödigkeit erhalten, das Garn ist nicht mehr verarbeitbar.
Ähnliche Grenzen bestehen auch für die anderen bekannten Modifizierungsmittel wie z.B. Trishydroxymethyläthan,
Glyzerin, Pentaerythrit, 3-Hydroxy-2,2-bishydroxy-methylpropionsäure,
Trimellitsauremethylester, Trimellitsäureanhydrid und ähnliche Verbindungen. Die notwendigen Zusatzmengen
können in erster Näherung stöchiometrisch aus den obigen Angaben für den Trimethylolpropanzusatz errechnet
werden, optimale Mengen können durch einfache Experimente ermittelt werden.
Überraschend hat sich ergeben, daß die erfindungsgemäßen
Garne auch als echte Einkomponentengarne hergestellt werden
können, d.h. als Garne, bei denen die Filamente untereinander im Titer, Profil und auch in den Orientierungsdaten gleich sind. Diese Garne lassen sich besonders einfach
herstellen und erfordern keine speziellen Vorrichtungen.
Für manche Einsatzgebiete eignen sich aber auch Garne aus Filamenten aus einheitlichem Rohstoff jedoch unterschiedlichem
Querschnitt und/oder Titer, um z.B. spezielle Griff-
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eigenschaften zu erzielen. Diese Garne werden dann meist aus einer Spinndüse mit unterschiedlichen Düsenlöchern
ersponnen.
Die erfindungsgemäßen Filamentgarne mit abstehenden Filamentenden, die aus gleichartigen Filamenten aus einem
modifizierten Polyester bestehen, können nach dem nachfolgend beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
Ein durch Zusatz von z.B. Trimethoxysilanäthan-phosphonsäurediäthylester,
Trimethylolpropan, Pentaerythrit oder Trimellitsäure modifizierter Fadenrohstoff aus Polyester
wird in üblicher Weise zu Fäden versponnen, wobei vorzugsweise Aufwickelgeschwindigkeiten zwischen 1400 und
3000 m/min angewandt werden. Bei der Auswahl der üblichen Spinnpräparation, die vor dem Aufspulen auf die Spinnfäden
aufgebracht wird, ist darauf zu achten, daß die Spinnfäden nach ihrer Präparierung einen Rißindex von
mehr als 5 aufweisen. Es wurde nämlich gefunden, daß es möglich ist, Filamentgarne mit einer Vielzahl abstehender
Filamentenden aus gleichartigen Einzelfilamenten durch eine Streck-Falschdrahttexturierung herzustellen, sofern
durch geeignete Auswahl der Präparation für einen ausreichend hohen Wert des Rißindex gesorgt wird und das
Zuliefergarn vor Einlauf in die eigentliche Texturierzone, d.h. in die Falschdrallspindel oder den Friktionsdrallgeber
eine Knickscheuerbeständigkeit von weniger als 1500 Touren aufweist.
Während nämlich nach dem Verfahren der DE-AS 23 08 031
die Zahl der gebrochenen Filamente und das Pillverhalten der aus dem Garn hergestellten Flächengebilde zwangsläufig
durch das Ausmaß der Modifizierung gegeben war, gestattet jetzt die Variation der angewandten Präparationen
eine unabhängige Festlegung der Zahl der gebrochenen Filamentenden.
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- \Sr-
Eine genaue Zuordnung der zu erwartenden Haarigkeit bei Verwendung von Präparationen bekannter Zusammensetzung
kann bisher nicht gegeben werden, wohl aber ein einfaches
Meßverfahren, das eine Vorhersage der zu erwartenden
Haarigkeit gestattet. Es wurde gefunden, daß Filamente, die eine Knickscheuerbeständigkeit von weniger als 1500
Touren aufweisen und außerdem einen Rißindex von mehr als 5 besitzen, unter den Bedingungen der Falschdralltexturierung
in der Texturierzone in unregelmäßigen Abständen
brechen. Wird dieser Rißindex von 5 unterschritten, so erhält man beim Falschdrahttexturieren ein gekräuseltes
Filamentgarn, das keine abstehenden Filamentenden aufweist,
während bei einem Wert des Rißindex von beispielsweise ein sehr haariges Filamentgarn erzeugt wird. Bevorzugt
liegt der Rißindex im Bereich zwischen 10 und 100.
Die gefundene Korrolation zwischen dem Wert des Rißindex
und der Haarigkeit des erzeugten voluminösen Filamentgarns gilt nur für Filamente, die eine verminderte Knickscheuerbeständigkeit
von weniger als etwa 1500 Touren aufweisen; ■Derartige Filamente können durch die oben geschilderte
Modifizierung des Polyester-Fadenrohstoffes erhalten werden.
Filamente mit normaler Knickscheuerbeständigkeit (ca. 3000 bis 4000 Touren) ergeben dagegen keine derartige
Haarigkeit bei einer Falschdrahtstrecktexturierung, auch wenn sie Rißindices größer 5 aufweisen.
Der Zusammenhang zwischen Knickscheuerbeständigkeit und Pillneigung ist bereits in der DE-AS 23 08 031 ausführlich
dargestellt worden. Bei der nach der vorliegenden Erfindung bevorzugten Verwendung unverstreckter, aber vororientierter
Filamentgarne, speziell aus Polyestern wie Polyäthylenterephthalat ist es nicht erforderlich, daß die
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vorgelegten Spinngarne bereits vor der kombinierten Verstreckung
und Texturierung die erforderliche geringe Knickscheuerbeständigkext von weniger als 1500 Touren
aufweisen. Die erforderliche geringe Knickscheuerbeständigkeit muß jedoch gegeben sein, wenn das Zuliefergarn
den Drallgeber der eingesetzten Falschdrall ttexturiervorrichtung erreicht. Die Bestimmung der Knickscheuerbeständigkext
erfolgt in diesem Fall an einer Probe eines optimal verstreckten Zuliefergarns.
Hierbei werden jedoch meist höhere Werte der Knickscheuerbeständigkext
als bei der Strecktexturierung der Garne gefunden.
Der Rißindex gibt die Zahl der Spannungsrisse an, die bei einem Kaltverstrecken unverstreckter bzw. noch verstreckbarer
Filamente je 1 mm Filament eines Spinnfadens beobachtet werden. Hierzu wird ein noch verstreckbares Stück
Spinnfaden unter dem Mikroskop so angeordnet, daß die Einzelfilamente gut sichtbar sind. Das eine Ende dieses
Spinnfadens wird fest eingespannt, das freie andere Ende über eine Rolle geführt und mit einem Gewicht so belastet,
daß ein Verstreckvorgang langsam abzulaufen beginnt. Während des Verstreckvorganges lassen sich dann, falls
vorhanden, die Spaltrisse, welche über den Umfang der einzelnen Filamente verlaufen, beobachten. Der Rißindex
wird nun derart bestimmt, daß man die Verstreckung soweit ablaufen läßt, bis sich maximal viele Risse gebildet haben.
Hier beendet man die Verstreckung und bestimmt die Zahl der Risse pro Längeneinheit der Filamente in diesem Zustand.
Der Rißindex gibt dann die Zahl der Risse je 1 mm Filament eines Spinnfadens an, bei dem die maximale Zahl
an Rissen beobachtet wurde. Die Messung muß mehrfach durchgeführt werden, um einen gesicherten Mittelwert bestimmen
zu können. Zur Veranschaulichung der zu beobachtenden Spaltrisse wurde in der Figur 2 ein Einzelfilament (1)
wiedergegeben, bei dem eine Anzahl von Spannungsrissen (2) beobachtet werden kann.
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Wird die Verstreckung der Einzelfilamente weitergeführt,,
so verschwinden die Spannungsrisse wieder, der verstreckte Faden weist keine Spaltflächen oder ähnliches mehr auf und
unterscheidet sich praktisch nicht in seinem Aussehen von einem Faden, der mit einer anderen Spinnpräparation
präpariert wurde, die nicht zur Ausbildung von Spaltrissen führt-
Es wurde gefunden, daß eine weitgehende Proportionalität zwischen dem Rißindex und der Zahl der erzeugten abstehenden
Filamentenden pro Längeneinheit beim Streckfalschdrahttexturieren
besteht. Es ist daher ohne Schwierigkeiten möglich, durch entsprechende Auswahl einer Spinnpräparation
einen bestimmten Rißindex bei noch verstreckbaren Fäden zu erzielen und damit auch die gewünschte
Haarigkeit der voluminösen Filamentgarne vorherzubestimmen. Die an den Filamenten zu beobachtenden Knickscheuerwerte
v/erden durch die Art der Präparation und daher auch von der Größe der gemessenen Rißindices nicht beeinflußt,
d.h., daß bei diesem Verfahren die Größe der Knickscheuerbeständigkeit und damit das Pillverhalten daraus hergestellter
Flächengebilde unabhängig von der gewünschten Haarigkeit eingestellt werden kann. Nur so ist es möglich,
voluminöse, falschdrahttexturierte Filamentgarne mit einer Vielzahl einzeln abstehender Filamentenden aus gleichartigen
Filamenten herzustellen.
Die eigentliche Strecktexturierung kann mit üblichen Falschdraht-Streckvorrichtungen durchgeführt werden. Als
Drallgeber sind beispielsweise Spindeln mit Saphirsteg geeignet, bevorzugt läßt sich das Verfahren jedoch auch
mit Hilfe von Friktions-Drallgebern durchführen.
Die Zahl der abstehenden Filamentenden·wird dabei, wie
auch die Kräuseleigenschaften des texturierten Garnes, von den Strecktexturierbedingungen beeinflußt, die
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einfache Zuordnung zwischen Rißindex und Haarigkeit
gilt also nur bei sonst unveränderten Parametern.
Zur Veranschaulichung der Erfindung sollen die nachfolgenden Beispiele dienen. Die Bestimmung einer Reihe von
Meßgrößen, wie z.B. der Pillneigung und der Knickscheuerbeständigkeit, ist aus der Literatur bekannt und beispiels
weise in der DE-AS 23 08 031 ausreichend beschrieben.
Die Haarigkeit der erhaltenen voluminösen Filamentgarne wurde mit Hilfe eines Shirley Yarn Hairiness Meter der
Firma Shirley Development Ltd., England bestimmt. Mit diesem Gerät werden beispielsweise mehr als 2 mm aus
dem Garnverband abstehende Filamentenden auf optischem Wege festgestellt und registriert.
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Ein erfindungsgemäßes Haargarn wurde aus einem Polyäthylenterephthalat-Rohstoff
hergestellt, der mit 0,5 % Trimethylolpropan modifiziert war- Das Polymerisat wies eine
relative Viskosität von 1,57 auf, gemessen an einer Lösung von 1 g in 100 ml einer Mischung Phenol-Tetrachloräthan
(Gewichtsverhältnis 3:2) bei 25°C. Dieses Material wurde mit einer Temperatur von 2850C durch Düsen gepreßt,
die 16 Bohrungen mit 0,30 mm Durchmesser und 32 Bohrungen mit 0,25 mm Durchmesser aufwiesen. Die Fördermenge betrug
30 g/min, die Aufspulgeschwindigkeit der Spinnfäden 1500 m/min.
Vor der Aufspulung wurde eine 12%ige wässrige Emulsion
einer Präparation auf die Spinnfäden aufgebracht. Die Präparation hatte die folgende Zusammensetzung:
47 Gewichtsteile Trimethylolpropantrilaurat
26 Gewichtsteile Polyoxyäthylensorbithexaoleat 20 Gewichtsteile Äthylenoxid-Propylenoxid-Copolymerisat
Molekulargewicht ca. 3000
20 Gewichtsteile n-Nonylphenol · 10 AeO (Äthylenoxid)
5 Gewichtsteile Ölsäure
2 Gewichtsteile Kaliumhydroxid
2 Gewichtsteile Kaliumhydroxid
Bei den einzelnen Präparationsbestandteilen wurden Handelsprodukte üblicher Reinheit eingesetzt. Der
Präparationsauftrag, gemessen als Methanolextrakt,betrugt
0,5 % bezogen auf das Gesamtgewicht der Fäden. Der Rißindex, gemessen unter dem Mikroskop betrug 27.
Die Knickscheuerbeständigkeit wurde an Einzelfilamenten
gemessen, die um den Faktor 1 : 2,3 verstreckt worden waren; sie betrug 420 Touren.
Der erhaltene Spinnfaden wurde als Zuliefergarn einer
Texturiermaschine vorgelegt, die mit einem 1,5 m langen Bügeleisen und einem dreiachsigen Friktionsdrallgeber,
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bestehend aus 12 Scheiben mit Keramikoberfläche der Feldmühle
AG, Rauhigkeit 50, ausgestattet war. Das Verstreckverhältnis beim Texturieren wurde auf den Faktor 1 : 2,3
eingestellt. Der Heizer wies eine Temperatur von 1900C
auf. Die Spannung vor und nach dem Drallgeber betrug 20 cN, die Spulgeschwindigkeit 320 m/min.
Das so hergestellte voluminöse Haargarn vom Titer dtex 87 f 32+16 zeichnete sich durch eine Vielzahl von
abstehenden Filamentenden aus. Seine Haarigkeit wurde mit Hilfe des Shirley Hairiness Testers zu 900/100 m bestimmt,
wobei hier abstehende Filamentenden ab 1 mm erfaßt wurden. Das Festigkeitsverhalten in Abhängigkeit
von der Einspannlänge ist als Kurve e in der Figur 1 wiedergegeben. Die Einkräuselung K 1 betrug 13,5 %,
die Dehnung 15%. Die Knickscheuerbeständigkeit der abstehenden Filamentenden lag bei 250 für die Filamente mit
einem Einzeltiter von 1,4 dtex und bei 135 für die Filamente mit einem Einzeltiter von 2,7 dtex.
Der im ersten Teil des Beispiels 1 beschriebene Spinnversuch wurde unter genau gleichen Bedingungen wiederholt,
diesmal jedoch unter Verwendung einer 15%igen wässrigen Emulsion einer Präparation der folgenden Zusammensetzung:
95 Gewichtsteile Pentaerythritäthoxylat-propoxilat (4 : 1)
5 Gewichtsteile Kalium-dilaurylphosphat
5 Gewichtsteile Kalium-dilaurylphosphat
Der Präparationsauftrag , gemessen als Methanolextrakt, betrug ebenfalls 0,5 %, der Rißindex jedoch 0. Auch ein
so präparierter Spinnfaden wurde unter den in Beispiel 1 genannten Bedingungen strecktexturiert, wobei ein
voluminöses Filamentgarn erhalten wurde, das jedoch keinerlei gebrochene Filamentenden aufwies. Der Verlauf der
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Festigkeit dieses Garnes in Abhängigkeit von der Einspannlänge entspricht der Kurve c der Figur 1.
Ein erfindungsgemäßes Zuliefergarn vom Spinntiter
dtex 300 f 64 wurde durch Verspinnen eines mit 0,5 Gew.-% Trimethylolpropan modifizierten Polyäthylenterephthalat
der relativen Viskosität 1,57 hergestellt.
Die Spinnfäden waren mit einer wässrigen Emulsion der Präparation entsprechend Beispiel 1 vor dem Aufwickeln
in üblicher Weise präpariert worden, der Präparationsauftrag betrug 0,75 %, die Aufwickelgeschwindigkeit der
frisch gesponnenen Fäden 1500 m/min. An den erhaltenen Spinnfäden wurde ein Rißindex von 14 gemessen.
Spinnfäden, die 1 : 2,2 verstreckt waren, wiesen eine
Knickscheuerbeständigkeit von ca. 450 Touren auf.
Diese Garne wurden einer Strecktexturierung unterworfen, bei der ein 3-achsiger Friktionsdrallgeber, bestehend
aus 12 Scheiben mit Keramikoberfläche der Rauhigkeit
(Hersteller Feldmühle AG), den Falschdrall erzeugt. Die Zuliefergarne wurden hier 1 : 2,54 verstreckt, die
Texturiertemperatur lag bei 1950C, der Endtiter des
gekräuselten Haargarnes betrug dtex 123 f 64.
Die so hergestellten, erfindungsgemäßen Haargarne zeigten
eine Haarigkeit von 393/100 m Garn (Haare über 2 mm), einenK^-Wert von 14%sowie eine Knickscheuerbeständigkeit
von 258. Der Verlauf der Festigkeit mit der Einspanniänge des Garns war praktisch niclfc unterscheidbar von
der Kurve d in Figur 1 für das sekundär gesponnene Fasergarn.
Die Werte der Einkräuselung K1 wurden gemäß den Angaben
auf S 12 der DE-OS 22 11 843 gestimmt.
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Claims (5)
1. Voluminöses, falschdrahttexturiertes Filamentgarn mit einzelnen abstehenden Filamentenden, das aus
Filamenten eines einheitlichen Polyesterrohstoffes aufgebaut ist, dadurch gekennzeichnet, daß seine
Festigkeit bei 5 cm Einspannlänge kleiner als etwa 1,7 cN/dtex jedoch größer als 1,3 cN/dtex ist und
die Festigkeit bei 200 cm Einspannlänge weniger als 75 % der Festigkeitswerte bei 5 cm Einspannlänge,
mindestens jedoch 0,8 cN/dtex, beträgt und daß die Gleichmäßigkeit des Garnes besser als 3 Uster-% ist.
2. Garn nach Anspruch 1, dadurch" gekennzeichnet,daß die
abstehenden Filamentenden eine Knickscheuerbeständigkeit von etwa 50 bis 400 Touren aufweisen.
3. Garn nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Filamente des Garnes untereinander gleich sind.
4. Garn nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Filamente als fadenbildende Substanz ein modifiziertes Polyathylenterephthalat der relativen
Viskosität 1f5 bis 1,65, bevorzugt 1,55 bis 1,60
aufweisen.
5. Garn nach den Ansprüchen T bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die fadenbildende Substanz aus Polyathylenterephthalat
besteht, das durch Zusatz von 0,3 bis 0,8 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 0,7 Gewichtsprozent
Trimethylolpropan oder einem anderen Vernetzungsmittel in entsprechendem stöchiometrischen Verhältnis,
modifiziert ist.
0300 23/0203 original inspected
Priority Applications (4)
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---|---|---|---|
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