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Schlitzbunkerräumwagen Die Erfindung bezieht sich auf einen Schlitzbunkerräumwagen.
Solche Schlitzbunkerräumwagen bekannter Ausführungsform weisen im wesentlichen eine
auf einer senkrechten Welle aufgekeilte Nabe auf, die eine Anzahl Arme trägt, die
in den Längsschlitz des Bunkers eingrteifen. Wird die senkrechte Welle in drehende
Bewegung versetzt und gleichzeitig die ganze Anordnung in Längsrichtung entlang
dem Schlitz des Bunkers vorwärts bewegt, wird durch die in den Bunker eingreifenden
Arme das Fördergut aus diesem ausgetragen und kann z. B. auf ein weiteres, unterhalb
des Schlitzes angeordnetes Fördermittel, z. B. ein Förderband od. dgl., verbracht
werden.
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Bei diesen bekannten Schlitzbunkerräumwagen sind die Räumarme meistens
gekrümmt, um einen günstigen Schnittwinkel zu erzielen. Diese Krümmung der Räumarme
setzt aber voraus, daß die Nabe, die die Räumarme trägt, unabhängig von der Fahrtrichtung
des Räumwagens sich immer in derselben Richtung dreht. Dadurch ergeben sich jedoch
erhebliche Unterschiede in der Förderleistung, abhängig davon, ob Drehrichtung der
Räumarme und Fahrtrichtung des Räumwagens gleich oder entgegengesetzt sind.
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Die Förderleistung ist gut, wenn beide Richtung gleich verlaufen.
Im entgegengesetzten Fall-v.erringert sie sich ganz außerordentlich. Das Leistungsverhältnis
beträgt etwa, wie sowohl Untersuchungen bei ausgeführten und in Betrieb befindlichen
Anlagen als auch Modellversuche erwiesen haben, 1:2. Um also eine bestimmte Durchschnittsleistung
zu erhalten, müßte bei diesen ungünstigen Verhältnissen die Spitzenleistung das
etwa 1,5fache dieser Durchschnittsleistung sein. Damit wird jedoch eine höhere Leistung
des Motors, der den Schlitzbunkerräumwagen und die Räumarme antreibt, sowie stärkere
Ausbildung der Antriebsteile notwendig. Außerdem müßten alle nachgeschalteten Fördermittel
für die Spitzenleistung ausgelegt sein. Schließlich ergeben sich hier auch noch
Nachteile durch den Leistungsunterschied, wenn der Schlitzbunkerräumwagen z. B.
zugleich als Grobdosiermittel wirken soll, z. B. bei der Beschickung von Hartzerkleinerungsanlagen,
Sieben, Mischanlagen u. dgl.
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Aus diesen Gründen wurden schon Schlitzbunkerräumwagen ausgeführt,
bei denen die Drehrichtung der Räumarme abhängig von der Fahrtrichtung des Wagens
umgeschaltet wird. Diese Ausführungsform bedingt jedoch Räumarme mit beidseitiger
Krümmung. Da die so entstehenden beiden Spitzen jedes Räumarmes gleichen Abstand
vom Nabenmittelpunkt haben müssen, geht der Vorteil des Hinterschnittes des einfach
gekrümmten Räumarmes, wie er bei den
oben bezeichneten Anlagen vorgesehen ist, wieder
verloren. Das nachströmende Fördergut bietet für die Außenflächen der Räumarme verhälnismäßig
große Reibungswiderstände und erhöht so den Kraftbedarf für den Schlitzbunkerräumwagen.
Dies trifft insbesonrere bei Fördergut zu, das sich in gewissem Umfang plastisch
oder quasiplastisch verhält, wie z. B.
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Schwefelsulfate, Kunstdünger u. ä.
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Andere bekannte Schlitzbunkerräumwagen sehen um einen senkrechten
Zapfen schwenkbare Räumarme vor, die in Art einer Pflugschar ausgebildet sind. Die
Räumarme können deshalb geschwenkt werden, um den Räumer in beiden Vorschubrichtungen
benutzen zu können und die auszutragende Fördermenge einstellen zu können. Eine
solche Vorrichtung räumt nur dann, wenn sie vor dem Bunker hin- und hergezogen bzw.
-gefahren wird, nicht jedoch im Stillstand.
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Darüber hinaus ist ihre Austragsleistung, die maximal etwa 200 m3
stündlich beträgt, recht begrenzt, da sie von der Fahrgeschwindigkeit des Räumwagens
unmittelbar bestimmt wird und diese nicht sehr hoch sein kann. Bei jedem Räumvorgang
muß an dessen Ende eine Bewegungsumkehr stattfinden. Jeder Bewegungsrichtung ist
einer der pflugscharartigen Räumarme zugeordnet. Diese müssen mit der Bewegungsumkehr
jeweils in die der neuen Richtung entsprechende Arbeitsstellung gebracht werden.
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Diesen Unzulänglichkeiten zu begegnen, hat sich die vorliegende Erfindung
als Aufgabe gestellt und geht dabei von den erstgenannten Räumern mit sich drehenden
Räumrädern aus. Deren Leistung ist zwar wesentlich höher, sie erzeugen auch bei
stillstehendem Fahrwerk, das Verfahren des Räumwagens erfolgt nur, um einen langen
Bunker vollständig räumen zu können. Solche Räumer mit Räumrädern
können
mit Austragsleistungen von 1000mg und mehr bequem abgebaut werden. Schwierigkeiten
treten jedoch insbesondere dann auf, wenn es sich darum handelt, Güter mit feinkristallinischer
Struktur zu räumen, die demgemäß schon Eigenschaften aufweisen, die denen plastischer
Materialien ähnlich sind. Der gerade für plastische Güter vorteilhafte, ja sogar
notwendige Hinterschnitt kann bei starr mit dem Räumrad verbundenen Räumarmen nicht
erzielt werden.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe demgemäß durch einen Schlitzbunkerräumwagen
mit einem sich um eine senkrechte Achse drehenden Räumrad, das aus einer Nabe und
einer Anzahl beidseitig gekrümmter, durch diese Nabe getragener Räumarme besteht,
wobei erfindungsgemäß diese Räumarme in der waagerechten Ebene um Bolzen schwenkbar
sind, mit denen sie an der Nabe angelenkt sind.
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Zur Begrenzung der Schwenkbewegung der Räumarme an der Nabe können
entsprechende Anschläge vorgesehen sein.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand schematisch in der
Draufsicht dargestellt.
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Auf einer senkrechten Welle 1 eines nicht näher dargestellten Schlitzbunkerräumwagens
ist eine Nabe2 aufgekeilt, die gleichmäßig um ihren Umfang verteilte Räumarme 4
trägt, die bei 3 schwenkbar an der Nahe 2 befestigt sind, derart, daß sie in der
waagerechten EbeneSchwenkbewegungen ausführen können.
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Die einzelnen Räumarme 4 weisen Spitzen 5 und 6 auf.
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Auf die Nabe 2 sind für jeden Räumarm 4 zwei Anschläge 7 und 8 vorgesehen,
die die Schwenkbewegung der Räumarme nach der einen und anderen Richtung begrenzen.
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Wird der Schlitzbunkerräumwagen mit den erfindungsgemäß ausgebildeten
Räumarmen in Bewegung
gesetzt, so schwingen bei Umkehr der Fahrtrichtung des Räumwagens
und damit der Drehrichtung der Räumarme dieselben unter dem Einfluß des Räumwiderstandes
um ihre Befestigungspunkte, bis sie an dem jeweiligen Begrenzungsanschlag anliegen.
Dadurch vergrößert sich der Abstand der gerade räumenden Spitze der Arme vom Nabenmittelpunkt,
während sich gleichzeitig der Abstand der nicht räumenden Spitze verkleinert, der
gewünschte Hinterschnitt entsteht dadurch von selbst. DieRäumwirkung wird begünstigt,
es treten keine Fördergutstauungen auf, die Reibungsmöglichkeiten werden verringert,
und der Kraftbedarf sinkt.
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Mit dem erfindungsgemäßen Schlitzbunkerräumwagen ist es also möglich,
unter geringstem Kraftbedarf eine gleichmäßige Förderleistung zu erzielen.
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Dabei ergeben sich ganz erhebliche Einsparungen an den Antrieben für
den Räumwagen einerseits und den nachgeschalteten Förderanlagen andererseits.