DE111735C - - Google Patents
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Classifications
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- A—HUMAN NECESSITIES
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- A41C—CORSETS; BRASSIERES
- A41C1/00—Corsets or girdles
- A41C1/12—Component parts
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Orthopedics, Nursing, And Contraception (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 3 a.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine biegsame Korsettschutzplatte, wie sie an
der Innenfläche eines Korsetts über den Hüften angebracht wird, um ein Brechen der
Korsettstangen zu verhindern, das an diesen Stellen sehr oft eintritt, da sich daselbst das
Korsett der geschweiften Form der Taille anzuschmiegen hat.
Die neue Schutzplatte ist einerseits so biegsam und elastisch, dafs sie sich leicht und bequem
der Taillenform der Trägerin anschmiegt, andererseits aber hat sie auch genügende
Steifigkeit, um die Korsettstangen zu unterstützen, so dafs diese an der Stelle, wo die
Platte liegt, nicht infolge der Bewegungen des Körpers brechen können.
Die neue Platte kann an dem Korsett entweder gleich während dessen Herstellung oder
nach seiner Fertigstellung befestigt werden. Ebenso kann man die Platte an einem alten
Korsett anbringen, bei welchem die Stangen an den oben genannten Stellen bereits zerbrochen
sind; in diesem Falle verhindert die Platte, dafs die zerbrochenen Stabenden den
Körper oder die Kleidung der Trägerin beschädigen.
Die neue Schutzplatte besteht in der Hauptsache aus einem dünnen Kautschukblatt, das
zuvor derart zubereitet und vulcanisirt ist, dafs es die nöthige Steifigkeit einerseits, andererseits
aber auch die nöthige Biegsamkeit und Elasticität besitzt. Die Gröfse und Gestalt der Platte
ist beliebig, und richtet sich im Allgemeinen nach der Gröfse des Korsetts, an welchem sie
angebracht werden soll. Am besten hat aber, nach Ansicht . des Erfinders, die Platte elliptische
Gestalt.
" Die Platte wird in folgender Weise hergestellt :
Man fügt zunächst zu dem Kautschuk, aus dem die neuen Platten erzeugt werden sollen,
eine bestimmte Menge eines Faserstoffes, z. B. Jute oder Baumwolle, indem man diesen Faserstoff
erst fein zertheilt und ihn dann mittelst der in der Kautschukindustrie üblichen, ähnlichen
Zwecken dienenden Maschinen mit der Kautschukmasse innigst vermischt. Man nimmt am besten 24 Gewichtstheile Kautschuk auf
12 Gewichtstheile Faserstoff; dieses Mischungsverhältnifs kann aber auch geändert werden,
je nachdem das fertige Blatt mehr oder weniger Steifigkeit haben soll. Der so erhaltenen faserigen
Kautschukmasse setzt man die zum Vulcanisiren nöthigen Bestandteile zu — besonders
Bleiglätte und Schwefel —, und zwar soviel, dafs der Kautschuk nach erfolgtem Vulcanisiren
die genügende Steifigkeit und dennoch Biegsamkeit hat. 8 Gewichtstheile Bleiglätte, 1 Gewichtstheil
Schwefel und 24 Gewichtstheile Kautschuk geben eine Masse, die den gestellten Anforderungen entspricht. Diese Mischverhältnisse
können aber auch wieder etwas geändert werden, um für bestimmte Zwecke die Steifigkeit
des Kautschuks zu vermehren oder zu vermindern.
Die so erhaltene Kautschukmasse wird nun mit Hülfe des gewöhnlichen Walzprocesses in
Blätter von gewünschter Stärke geformt. Die
Dicke der Platten oder Blätter richtet sich nach dem gewünschten Grade von Steifigkeit, den
sie haben sollen, für gewöhnlich genügt aber eine Dicke von 1,5 bis 2 mm. Die Blätter
werden hierauf nach irgend einem bekannten Verfahren vulcanisirt, am besten, indem man
die Blätter einem Drucke zwischen zwei mittelst Dampf genügend hoch erhitzten Metallplatten aussetzt.
Die Schutzplatten können in ihrer richtigen Gestalt aus den Kautschukblättern entweder vor
oder nach dem Vulcanisiren ausgeschnitten werden.
Die nach vorstehendem Verfahren hergestellten faserigen Kautschukblätter oder -Streifen
sind nur in einer Richtung dehnbar, nämlich in Richtung ihrer Breite oder rechtwinklig zu
der Richtung, in welcher sie das Walzwerk verlassen. Wenn man daher die Korsettplatte
aus dem Kautschukblatt ausschneidet, mufs man darauf achten, dafs ihre längere, beim
Gebrauche horizontal zu liegen kommende Achse mit der Richtung, in der das Kautschukblatt
dehnbar ist, zusammenfällt. Beachtet man dies, so hat die Schutzplatte, während sie dem
Körper der Trägerin anliegt, die Eigenschaft, sich an ihrem oberen und an ihrem unteren
Umfange auszudehnen und sich daher mit vollkommener Genauigkeit der Form der Taille
über den Hüften der Trägerin anzuschmiegen.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine fertige Korsettplatte in Fig. 1 in Oberansicht,
Fig. 2 im Längsschnitt und durch Fig. 3 in einem theilweisen Längsschnitt und im vergröfserten
Mafsstabe dargestellt. Fig. 4 veranschaulicht ein mit der Korsettplatte versehenes
Korsett in schäubildlicher Ansicht.
Um der Korsettplatte α ein vorteilhafteres
Aussehen zu geben und ihr gröfsere Stärke zu verleihen, wird sie auf beiden Seiten mit einem
Gewebe b aus Leinwand oder dergl. überzogen. Dieses Gewebe wird hierzu zunächst
auf einer Seite mit einer vulcanisirbaren klebrigen Kautschuklösung bestrichen und sodann
auf beide Seiten der Platte a aufgeprefst, bevor diese vulcanisirt ist. Oder hat man das
zubereitete Gewebe in richtiger Gröfse und Gestalt ausgeschnitten, so befestigt man es in
ähnlicher Weise auf den bereits vulcanisirten Platten. In letzterem Falle ist das Gewebe
am besten etwas gröfser ausgeschnitten als die Kautschukplatte, so dafs es dieselbe an den
Kanten bei c (Fig. 3) überragt und daselbst mit den vorstehenden Kanten des Gewebes
auf der anderen Seite der Platte α zusammengeklebt werden kann, so dafs die Platte a
rings von dem Gewebe umschlossen und umsäumt ist. In beiden Fällen aber wird die
Korsettplatte nach erfolgtem Aufkleben der Stofflagen b zum Schlüsse vulcanisirt.
Damit die Elasticität der Korsettplatten an den bestimmten Stellen nicht durch das Gewebe
b gestört wird, ist es nöthig, letzteres so anzufertigen oder zu schneiden, dafs es selbst
eine genügende Elasticität in der gewünschten1 Richtung hat. Ein Gewebe, das nicht infolge
seiner Herstellung schon elastisch ist, mufs diagonal geschnitten werden.
Damit man die Platten am Korsett annähen kann, versieht man sie in bestimmten Abständen
mit kleinen Löchern d; aufserdem kann man aber noch andere Löcher vorsehen,
die dann zu Ventilationszwecken dienen.
Es sind bereits Korsettplatten in ähnlicher Gestalt hergestellt worden, und zwar aus mehr
oder weniger biegsamen Materialien, z. B. Metall, Horn, Drahtgaze etc. Diese Platten
haben aber den gestellten Anforderungen nicht entsprochen.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Verfahren zur Herstellung von Korsettschutzplatten, dadurch gekennzeichnet, dafs man eine Mischung von Kautschuk mit einem Faserstoffe (Jute, Baumwolle etc.) zu einem Blatte auswalzt, und aus diesem die Platte (a) so ausschneidet, dafs ihre kürzere Abmessung in die Walzrichtung fällt, in welcher das Material steifer und weniger dehnbar ist als quer zur Walzrichtung, in die die längere Abmessung der Schutzplatte zu liegen kommt.
- 2. Korsettschutzplatte, hergestellt gemäfs dem Verfahren nach Anspruch 1, bei welcher die Platte (a) auf beiden Seiten mit einem elastischen Gewebe (b) überzogen ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE111735C true DE111735C (de) |
Family
ID=381452
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT111735D Active DE111735C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE111735C (de) |
-
0
- DE DENDAT111735D patent/DE111735C/de active Active
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