DE1116111B

DE1116111B - Abschussvorrichtung fuer Raketen

Info

Publication number: DE1116111B
Application number: DEB48377A
Authority: DE
Inventors: Heinrich Busch
Original assignee: Busch Jaeger Durener Metallwerke AG
Current assignee: Lebronze Alloys Germany GmbH
Priority date: 1958-03-29
Filing date: 1958-03-29
Publication date: 1961-10-26

Description

Abschußvorrichtung für Raketen Die Erfindung bezieht sich auf eine Abschußvorrichtung für Raketen mit einem aus einer größeren Anzahl zusammengesetzter Rohre bestehenden Lauf, der an seinem Anfang und in bestimmten Abständen seiner Länge Brennkammern besitzt.
Bei einer bekannten Abschußvorrichtung dieser Art dienen die Brennkammern zur Verbrennung von festen Treibstoffen. Da die Verbrennungsreaktion fester Treibstoffe nur in geringen Grenzen gesteuert werden kann, ist die Rakete zunächst sehr hohen Drücken und demzufolge einer sehr hohen Beschleunigung ausgesetzt, die nur von stoßunempfindlichen Ladungen ertragen wird. Aus diesem Grunde hat man bisher Raketen mit stoß- und beschleunigungsempfindlichen Ladungen, d. h. mit komplizierten Meßgeräten, Versuchstieren usw., nur durch Eigenantrieb gestartet. Das wiederum hat zur Folge, daß die Rakete den gesamten Flugweg mit eigenem Brennstoff bestreiten muß, der an Gewicht bis zu neun Zehntel des Gesamtgewichts der Rakete ausmachen kann.
Erfindungsgemäß sind diese Nachteile beseitigt. Die Erfindung besteht darin, daß die am Anfang des Laufs einer Abschußvorrichtung für Raketen angeordnete Brennkammer zur Verbrennung von Gasluftgemischen ausgebildet ist.
Durch die entsprechende Steuerung der Verbrennungsreaktion dieser Brennkammer kann die Beschleunigung der Rakete in solchen Grenzen gehalten werden, daß sie von den empfindlichsten Inneneinrichtungen und Ladungen ertragen wird.
Durch die beim Durchlauf der Rakete in jeweils geeigneten Zeitpunkten von dieser selbst, gegebenenfalls auch elektrisch gezündeten zusätzlichen Treibladungen kann der Druck im Laufinneren bis zum Austritt der Rakete nahezu konstant gehalten werden, was einer gleichmäßigen Raketenbeschleunigung entspricht. Zur Erzielung einer möglichst hohen Mündungsgeschwindigkeit, wodurch die in der Rakete unterzubringende Brennstoffmenge sehr reduziert werden kann, ist der Lauf vorzugsweise länger als 1 km auszubilden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung dargestellt.
Der verhältnismäßig sehr lange Lauf 1 ist beispielsweise an einer Bergwand angeordnet, um auf ein besonderes Traggerüst verzichten zu können. Am Anfang des Laufs 1, d. h. am unteren Ende desselben befindet sich die Brennkammer 2, in welcher der in Behältern 3 und 4 befindliche Brennstoff entzündet wird. Die Brennkammer 2 besitzt einen abnehmbaren Teil 5, damit die Rakete 6 in den Lauf 1 eingeschoben werden kann. Auf die Länge des Laufs 1 sind weitere Brennkammern 7, 8, 9, 10, 11 usw. angeordnet, welche durch die Rakete beim Durchgleiten des Laufs gezündet werden. Diese Zündung kann entweder mechanisch oder auch auf elektrischem Wege erfolgen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Abschußvorrichtung für Raketen mit einem aus einer größeren Anzahl zusammengesetzter Rohre bestehenden Lauf, der an seinem Anfang und in bestimmten Abständen seiner Länge Brennkammern besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß die am Anfang des Laufs angeordnete Brennkammer zur Verbrennung von Gasluftgemischen ausgebildet ist.
2. Abschüßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lauf mindestens 1 km lang ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 1056 968; französische Patentschrift Nr. 593 583; britische Patentschriften Nr. 164 697, 609 606; USA.-Patentschriften Nr. 1310 058, 1320110; Lusar, Rudolf: »Die deutschen Waffen und Geheimwaffen des 2. Weltkrieges und ihre Weiterentwicklung«, I. F. Lehmanns Verlag, München 1956, S. 147 bis 149.