DE1115725B - Verfahren zur Herstellung von Tonerde - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von TonerdeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von reiner Tonerde aus aluminium- bzw.
tonerdehaltigen Mineralien, die unter anderem reich an Kieselsäure sind. Insbesondere betrifft sie die Herstellung
einer aluminiumoxydreichen Schlacke von bestimmter Zusammensetzung durch Behandlung
derartiger Mineralien mit einer bestimmten Menge Kalk bei höherer Temperatur im reduzierenden
Medium und die Extraktion des reinen Aluminiumoxyds aus dieser Schlacke.
Die gewöhnlich als Bayerverfahren bezeichnete und allgemein zur Herstellung von Tonerde aus tonerdehaltigen
Mineralien angewandte Methode besteht bekanntlich darin, daß man die Bauxite bei höherer
Temperatur unter Druck mit Natronlauge behandelt. Hierbei wird jedoch die in den Erzen enthaltene Kieselsäure
in unlösliches Natriumsilicoaluminat übergeführt.
Es ist leicht ersichtlich, daß die Gegenwart von größeren Mengen Kieselsäure in den Ausgangsstoffen
praktisch zu einem wesentlichen Verlust an Natronlauge und Tonerde führt. Man war daher bisher der
Auffassung, daß ein derartiges Verfahren sich wirtschaftlich nur auf Mineralstoffe anwenden lasse,
deren Kieselsäuregehalt unter 7 Gewichtsprozent liegt. Andererseits läßt sich jedoch in gewissen Ländern
eine immer stärkere Verknappung an solchen Rohstoffen feststellen, und es besteht daher Interesse
daran, Mineralien auszunutzen, deren Kieselsäuregehalt mehr als 7 % beträgt und in der Größenordnung
von 10% un(ä mehr liegt.
Ferner ist es bekannt, kieselsäurereiche Tonerdemineralien mit Kalk aufzuschließen, was den Vorteil
hat, daß die Natronlauge durch eine einfacher erhältliche und verarbeitbare Base ersetzt ist. Bei diesem
Verfahrenstyp entstehen zunächst Calciumaluminate, die dann durch doppelte Umsetzung mit verdünnten
wäßrigen Natriumcarbonatlösungen in Natriumaluminate übergeführt werden; zum Schluß wird dann
die Tonerde durch Einwirkung von gasförmiger Kohlensäure ausgefällt. Die Calciumaluminate erhält
man unter Anwendung der bekannten Klinkerungsund Sinterungstechniken, z. B. durch Brennen von
kieselsäurereichen Tonerdemineralien in Gegenwart von Kalkstein oder gebranntem Kalk. Man kann derartige
Gemische auch im reduzierenden Medium, beispielsweise im Lichtbogenofen (Pedersen-Verfahren)
oder im Hochofen behandeln und erhält dann, abgesehen von den Calciumaluminaten, eine kieselsäurehaltige
Schmelze als Schlacke.
Diese bekannten Verfahren weisen jedoch beträchtliche wirtschaftliche Nachteile auf. Bei An-Verfahren
zur Herstellung von Tonerde
Anmelder:
PE~CHINEY, Compagnie de Produits Chimiques et Electrometallurgiques, Paris
Vertreter: Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls
und DipL-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann, Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Beanspruchte Priorität: Frankreich vom 6. August 1958 und 10. Februar 1959
Paul Soudan, Aix-en-Provence, Bouches-du-Rhöne
(Frankreich), ist als Erfinder genannt worden
kCwiiUwii fi[
Wendung des Sinterpfezesses ist es zunächst einmal
notwendig, bei sehr geringen Tonerdeausbeuten große Materialmengen zu bewältigen, was beträchtliche
Energieverluste mit sich bringt. Außerdem erhält man bei diesen Verfahren verhältnismäßig calciumreiche
Calciumaluminate, hauptsächlich Gemische aus Monocalciumaluminat und Pentacalciumtrialuminat,
was im Mittel einem: Gewichtsverhältnis Al2O3: CaO unter 1,5:1 entspricht. Neben diesen
Aluminaten findet sich gewöhnlich Kieselsäure in Form von Dicalciumsüicat, das teilweise mit den
verdünnten Sodalösungen reagiert, die, wie oben erwähnt, bei der Überführung in Natriumaluminat
zur Anwendung kommen. DiesefUmstand nötigt zur Einschaltung einer sich an die doppelte Umsetzung
von Calciumaluminat zu Natriumaluminat durch Naßbehandlung anschließenden Phase, in der dem
Reaktionsgemisch die Silicate entzogen werden. Außerdem bringt es die Anwendung von verdünnten
Sodalösungen mit sich, so daß beträchtliche Flüssigkeitsmengen bewegt werden müssen und zusätzliche
Energieverluste auftreten.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung, bei welchem kieselsäurereiche Tonerdemineralien zur Herstellung
von reiner Tonerde verwendet werden, sind die oben beschriebenen Nachteile völlig ausgeschaltet.
Die Erfindung sieht ein Verfahren zur Herstellung von reiner Tonerde aus kieselsäurereichen Tonerdemineralien
durch Brennen der Mineralien zusammen
109 710/453
3 4
mit Calciumoxyd m Gegenwart reduzierender Stoffe lieh, niedriger gewählt werden als 2,45. Im umgekehrten
und darauffolgendes alkalisches Aufschließen der er- Fall (Al2 O3-Verluste größer als Ca O-Verluste) werden
haltenen Tonerde-Kalk-Schlacke vor, wobei man im zweckmäßigerweise wesentlich höhere Al2O3: CaO-AusgangsgemischeinTonerde-Calciumoxyd-Verhältnis
Gewichtsverhältnisse verwendet als 3,65. Es sei von 2,45 bis 3,65: 1, insbesondere 2,85 bis 3,65: 1, 5 betont, daß auch diese anomalen Fälle mit abverwendet
und dieses Gemisch auf 1600 bis 21000C, weichenden Al2O3: CaO-Verhältnissen unter die Erinsbesondere
1750 bis 19000C, erhitzt. findung fallen.
Es wird also auf eine tonerdereiche Aluminium- Die erwähnten Schlacken können erfindungsgemäß
oxyd-Calciumoxyd-Schlacke von vorbestimmter Zu- entweder einzeln oder in Kombination erhalten
sammensetzung hingearbeitet, was durch die Be- io werden. Gemäß einer bevorzugten Durchführungshandlung der kieselsäurereichen Tonerdemineralien form des Verfahrens nach der Erfindung arbeitet
in Anwesenheit der obigen dosierten Menge Calcium- man auf eine Tonerde-Kalk-Schlacke, die hauptoxyd
im reduzierenden Medium bei den erwähnten sächlich oder ganz aus Monocalciumbialuminat
Temperaturen erreicht wird. Durch Behandeln dieser besteht. Das anfallende Ferrosilicium enthält dann,
Schlacke mit wäßrigem Alkali kommt man dann zu 15 je nach den Ausgangsprodukten, 15 bis 45 Gewichtsder
reinen Tonerde. prozent Silicium.
Es wurde nämlich festgestellt, daß sich durch Auf- Die Aufarbeitung dieser Schlacken erfolgt durch
schließen von Aluminiumerzen mit einem Kiesel- Einwirkung von konzentrierten wäßrigen Alkalisäuregehalt
von mehr als 7 Gewichtsprozent in laugen, beispielsweise von Natriumhydroxyd, in der
Gegenwart von Kalkstein oder gebranntem Kalk in 20 Wärme gemäß folgenden Formeln:
der von der Beschaffenheit der Ausgangsstoffe abhängigen Menge bei hoher Temperatur in reduzierender 5Al2O3 ■ 3CaO + (8 + «)NaOH + 6H2O
Atmosphäre einerseits eine tonerdereiche Tonerde- -*- Al2O3 · 3CaO · 6H2O + 4(Al2O3 · Na2O) Kalk-Schlacke von bestimmter Zusammensetzung, + N ΟΗ4-4ΗΠ (U
andererseits ein siliciumreiches Ferrosilicium erhalten 25 -r » a -t- a (, j
läßt, wenn die Behandlungstemperatur oberhalb
der von der Beschaffenheit der Ausgangsstoffe abhängigen Menge bei hoher Temperatur in reduzierender 5Al2O3 ■ 3CaO + (8 + «)NaOH + 6H2O
Atmosphäre einerseits eine tonerdereiche Tonerde- -*- Al2O3 · 3CaO · 6H2O + 4(Al2O3 · Na2O) Kalk-Schlacke von bestimmter Zusammensetzung, + N ΟΗ4-4ΗΠ (U
andererseits ein siliciumreiches Ferrosilicium erhalten 25 -r » a -t- a (, j
läßt, wenn die Behandlungstemperatur oberhalb
16000C liegt. Die erhaltene Schlacke weist eine 3(2Al2O3 · CaO) + 10NaOH + H2O
Zusammensetzung auf, bei der das Gewichtsverhältnis ->. Al2O3 · 3CaO ■ 6H2O + 5(Al2O3 · Na2O)
von Al2O3: CaO mehr als 2,9 : 1 beträgt.
Es zeigte sich, daß beim Arbeiten nach dem er- 3°
(2)
findungsgemäßen Verfahren entweder eine Schlacke wobei sich einerseits lösliches Mononatriumaluminat
erhältlich ist, die in der Hauptsache dem Tricalcium- und andererseits Tricalciumaluminat-Hexahydrat
pentaaluminat von der Formel 5 Al2O3-3 CaO ent- bildet. Hieraus läßt sich das Aluminiumoxyd auf
spricht (Gewichtsverhältnis Al2O3: CaO = 3:1), oder bekannte Weise, unter anderem durch Naßbehandlung
eine solche, die noch reicher an Tonerde ist und deren 35 mit verdünnten Sodalösungen, in Ausbeuten von
mittlere Zusammensetzung einem Gewichtsverhältnis 80 bis 90% isolieren. So wurden bei der Extraktion
Al2O3: CaO von etwa 3,5 bis 3,6: 1 entspricht, des Al2O3 aus der wie oben erhaltenen Schlacke im
was im wesentlichen einer definierten Zusammen- Falle von Tricalciumpentaaluminat Ausbeuten um
setzung des Monocalciumbialuminats von der Formel 80% (Mol aufgeschlossenes Al2O3, bezogen auf den
2Al2O3 · CaO entspricht. Wenn man den normalen 40 Gesamtgehalt an Al2O3 in Mol), im Falle des MonoFall
zugrunde legt, daß die Tonerdemineralien und das calciumbialuminats Ausbeuten von etwa 83,5%
Calciumoxyd in ungefähr gleicher Teilchengröße erzielt. Vorzugsweise extrahiert man jedoch bereits
eingesetzt werden, so daß die Verluste an Al2O3 und im Verlauf der Behandlung der Schlacke das AIu-CaO
durch Wegfliegen der Teilchen ungefähr gleich miniumoxyd teilweise mit Hilfe von Natronlauge, die
sind, dann muß zur Herstellung der in der Hauptsache 45 im teilweise carbonatisierten Zustand verwendet
aus Tricalciumpentaaluminat bestehenden Schlacke wird; man erhält so unmittelbar eine Ausbeute von
ein Gewichtsverhältnis Al2O3: CaO von 2,45 bis 3 über 90 bis zu etwa 95%·
verwendet werden, während das Gewichtsverhältnis Gemäß einer weiteren, ebenfalls bevorzugten Durch-
Al2O3: CaO in der Ausgangsmischung 2,85 bis 3,65 führungsform des Verfahrens nach der Erfindung
betragen soll, wenn eine in der Hauptsache aus Mono- 50 schließt man die erhaltenen Schlacken mit Hilfe einer
calciumaluminat bestehende Schlacke erwünscht ist. wäßrigen Natriumaluminatlauge des sogenannten
Der letztgenannte Bereich wird bevorzugt. Zusammen- Bayertyps auf, wozu man im allgemeinen Lösungen
fassend betrachtet soll also in diesem normalen Fall benutzt, deren Konzentration, ausgedrückt in Na2O,
das Al2O3: CaO-Gewichtsverhältnis der Ausgangs- bei etwa 100 g/l oder darüber, insbesondere zwischen
mischung erfindungsgemäß 2,45 bis 3,65 betragen. 55 100 und 250 g/l, liegt. Der Alkaliaufschluß wird
Das Auftreten von gleich großen Verlusten an Al2O3 bei einer Temperatur von 100 bis 200° C unter Normal-
undCaO wird durch Agglomerieren oder Verwendung oder Überdruck durchgeführt. Beim Arbeiten nach
von stückigen und staubfreien Ausgangsmaterialien dieser bevorzugten Durchführungsform läßt sich die
erreicht. Tonerde mit Ausbeuten von etwa 90% und mehr aus
Wie bereits erwähnt, findet während der Durch- 60 der Schlacke ausziehen.
führung des Verfahrens ein Verbrauch der Ausgangs- Es wurde weiterhin festgestellt, daß die Bildungsstoffe Al2O3 und CaO durch Davonfliegen der Teilchen temperatur der Schlacke wesentlich herabgesetzt
statt. Wenn die Teilchengrößen verschieden sind, werden kann, wenn man den Ausgangsstoffen nadann
sind auch die Verluste verschieden groß. Liegt triumhaltige Zusätze beifügt. Hierzu kann man mit
z. B. der Kalk in zu fein verteilter Form und der Bauxit 65 Vorteil den Rotschlamm benutzen, der beim Bayerin
Stücken vor, dann sind die Verluste an CaO sehr prozeß als Rückstand beim Aufschließen von kieselviel
höher als die Al2 O3-Verluste. In diesem Fall säurehaltigen Bauxiten erhalten wird. Dieser Rotmuß
also das Al2O3: CaO-Gewichtsverhältnis wesent- schlamm wird als solcher in bestimmter Menge der
Charge zugeführt, und man kann hierdurch die Behandlungstemperatur so weit herabsetzen (z. B. unter
16500C), daß keine wesentlichen Mengen an Natriumverbindungen,
wie Natriumcarbonat, durch Verflüchtigung verlorengehen, wobei trotzdem die Schlacke
so flüssig gehalten wird, daß sie sich leicht abstechen läßt. Man kann so beispielsweise eine zwischen 1500
und 16000C flüssige Schlacke erzeugen, indem man der Charge einen natriumhaltigen Zusatz in einer
Menge beifügt, daß der Na2O-Gehalt in der Größen-Ordnung
von einigen Prozent, z. B. etwa 5 bis 10% des Gewichtes des Calciumoxyds, liegt.
Erfindungsgemäß werden die erwähnten Schlacken von besonderer Zusammensetzung vorzugsweise in
einem Ofen mit nicht sehr hohem Schacht, einem sogenannten Niederschachtofen, erzeugt. Würde man
im Hochofen arbeiten, so wäre es einerseits schwierig, die erfindungsgemäß zur Erzeugung dieser Schlacken
notwendige Arbeitstemperatur einzuhalten, und außerdem müßte man die Erze in Stück- oder Agglomeratform
sowie metallurgischen Koks, der den Druck der Charge aushält, verwenden. Beim Arbeiten
im Elektroofen andererseits könnte zwar die verlangte Arbeitstemperatur eingehalten werden, jedoch würde
dies einen starken Stromverbrauch bedingen, so daß sich die Anwendung des Elektroofens nur dort lohnt,
wo billiger Strom zur Verfügung steht.
Die Überlegenheit des Niederschachtofens beruht darauf, daß man einerseits ohne weiteres bei einer
Arbeitstemperatur über 1600 bzw. von 175O0C und mehr arbeiten kann, da die Möglichkeit besteht, diese
Temperaturen durch Einblasen von Sauerstoff oder mit Sauerstoff angereicherter Luft zu erreichen, und
daß man andererseits die verschiedensten Brennstoffe sowie Agglomerate aus staubförmigen Mineralien von
schwachem mechanischem Widerstand anwenden kann. Im übrigen lassen sich derartige Öfen auch in Gegenden,
wo die elektrische Energie fehlt, mit verhältnismäßig geringen Kosten errichten und betreiben.
Als Reduktionsmittel wird Anthrazit, Holzkohle, eine beliebige Kokssorte oder sogar Lignit u. dgl.
benutzt. Man kann geringwertige, aschenreiche Brennstoffe benutzen, wobei man durch entsprechende
Auswahl oder durch ein geeignetes Mischungsverhältnis dafür sorgt, daß die Asche derart zusammengesetzt
ist, daß sie diejenigen Bestandteile, insbesondere den Kalk, enthält, die zur Bildung der gewünschten
Schlacke notwendig sind.
Das Erz kann gegebenenfalls mit Hilfe eines beliebigen Bindemittels, z. B. mit Hilfe von organischen
Stoffen, wie Teer, Pech usw., oder mit Mineralbindern, z. B. Calciumaluminaten, Zementen usw., zu Rundlingen
oder Briketts agglomeriert sein.
Gemäß einer besonderen Durchführungsform des Verfahrens kann man der Charge, wie erwähnt, eine
gewisse Menge an Rotschlamm aus dem Bayerprozeß zufügen. Dieser Rotschlamm enthält beträchtliche
Mengen Natriumoxyd in gebundener, unlöslicher Form; der Zusatz erhöht die Flüssigkeit der Schlacke
in vorteilhafter Weise und erleichtert das Abstechen.
In den Niederschachtofen wird reiner Sauerstoff oder Luft mit 30 bis 70 Volumprozent Sauerstoff
eingeblasen. Die Gase können vor dem Einblasen vorgewärmt werden, beispielsweise durch Wärmeaustausch
mit den warmen Abgasen vom Kopf des Ofens, können jedoch auch kalt eingeblasen werden.
Die Beispiele erläutern das Verfahren nach der Erfindung näher.
1. Ein kieselsäurereicher Bauxit von der Zusammensetzung:
Gewichtsprozent
Al2O3 49,7
SiO2 16,3
Fe2O3 20,2
TiO2 2,1
Glühverlust 11,7
wird in einem Niederschachtofen, der mit einem Luft-SauerstofF-Gemisch beblasen ist, mit einem
Gemisch aus Kalk und Kohle aufgeschlossen. Die Kalkmenge in der Charge wird so berechnet, daß man
eine Monocalciumbialumhiatschlacke erhält; dies ist der Fall bei folgender Zusammensetzung der Charge:
Gewichtsprozent
Bauxit 72,5
Kalk 11,8
Koks 15,7
Die Temperatur in der Heizzone des Niederschachtofens steigt bis auf 2000 bis 20600C an.
Aus dem Ofen läßt sich einerseits eine Eisenlegierung von der Zusammensetzung
Gewichtsprozent
Si 23,5
Fe 68,1
Ti 0,01
Al 2,3
andererseits eine Schlacke abziehen, deren mittlere Zusammensetzung wie folgt ist:
Gewichtsprozent
Al2O3 74,25 bis 73,01
CaO 22,80 bis 23,56
FeO 1,3 bis 2,06
TiO2 2,2
SiO2 1,1 bis 2,17
Die Schlacke wird, um sie in feinkörniger Form zu erhalten, in Wasser abgestochen.
Die Röntgenuntersuchung der Schlacke zeigt, daß es sich tatsächlich um ein Calciumaluminat des Typs
2Al2O3 · CaO handelt. Nach Zerkleinern wird die
Schlacke mit wäßriger Natronlauge (Konzentration etwa 150 bis 200 g/l Na2 O) in der Siedehitze behandelt,
und es ergibt sich eine Ausbeute an löslichem Aluminiumoxyd in Form von Mononatriumaluminat von
78 bis 79 Molprozent. Die Ausbeute durch Extraktion läßt sich auf 90 % steigern, wenn der Aufschluß
durchgeführt wird mit einer Natriumaluminatlösung, die einen Anteil von 20% Na2CO3 aufweist.
Es sei noch bemerkt, daß die Anwesenheit von Kieselsäure in der Schlacke in Form von Gehlenit
(SiO2-Al2O3-2CaO), der durch wäßriges Alkali
kaum angegriffen wird, praktisch einem Verhältnis von 1,4 Teilen unlöslichem Al2O3 auf 1 Teil SiO3
entspricht.
2. Analog Beispiel 1 wird ein Tonerdemineral der Zusammensetzung
Gewichtsprozent
Glühverlust 12
Al2O3 50 bis 55
TiO2 2 bis 3
SiO2 13 bis 18
Fe2O3 16 bis 20
mit Kalk und Kohle aufgeschlossen. Die Kalkmenge in der Charge wird diesmal so berechnet, daß eine
Tricalciumpentaaluminat-Schlacke entsteht.
Die durchschnittliche Zusammensetzung der Beschickungen ist daher wie folgt:
Bauxit mit 16% SiO2
+ 50% Al2O3 71,6 Teile
Kalk mit 94% CaO 12,8 Teile
Koks 15,7 Teile
Die so erhaltene Schlacke zeigt folgende mittlere Zusammensetzung:
Gewichtsprozent
Al2O3 68 bis 72
CaO 22 bis 25
SiO2 2 bis 3
TiO2 1 bis 2
FeO 1 bis 2
4. Beschickung:
Bauxit mit 16% SiO2
+ 50% Al2O3 74,2TeUe
Kalk mit 94% CaO 10,8 Teile
Koks 15 Teile
Erhaltene Schlacke:
SiO2
SiO2
Al2O3
CaO
CaO
0,2%
78,3 %
21,5%
78,3 %
21,5%
Das Extrahieren bei 10O0C mit einer 180 g/l Na2O
und 90 g/l Aluminiumoxyd enthaltenden Natriumaluminatlösung gestattet, aus dieser Schlacke 98 % des
Aluminiumoxydgehaltes auszuziehen.
Die Schlacke wird bei 1000C mit Natronlauge
(190 g/l NaOH) behandelt. Die Analyse der erhaltenen
Natriumaluminatlösung und des Rückstandes zeigt eine Ausbeute an löslichem Aluminiumoxyd von
77 %, bezogen auf den Gesamtgehalt an Aluminiumoxyd.
Der Rückstand wird mit Sodalösung aufgenommen. Hierbei lassen sich 78 Gewichtsprozent des darin
enthaltenen Aluminiumoxds ausziehen, wodurch sich die Gesamtausbeute auf 95% erhöht.
3. Die durchschnittliche Zusammensetzung der Beschickungen ist dieselbe wie im Beispiel 2, aber die
Verminderung des Siliciumdioxyds ist nicht so vollständig, und es bleiben in der Schlacke 4% SiO2 statt
2,5%. Die Schlacke wird unter Druck mit wäßriger, teilweise carbonatisierter Alkalilauge behandelt, die
je Liter 83 g NaOH und 50 g Na2CO3 enthält. Die
Analyse der Lösung und des erhaltenen Rückstandes ergibt eine Extraktionsausbeute an löslichem Aluminiumoxyd
von 88 0I0, bezogen auf das gesamte Al2O3.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von reiner Tonerde aus kieselsäurereichen Tonerdemineralien
durch Brennen der Mineralien zusammen mit Calciumoxyd in Gegenwart reduzierender Stoffe
und darauffolgendes alkalisches Aufschließen der erhaltenen Tonerde-Kalk-Schlacke, dadurch ge
kennzeichnet, daß man im Ausgangsgemisch ein Tonerde-Calciumoxyd-Verhältnis von 2,45 bis
3,65: 1, insbesondere 2,85 bis 3,65: 1, verwendet und dieses Gemisch auf 1600 bis 21000C, insbesondere
1750 bis 19000C, erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Ausgangsgemisch
Rotschlamm zusetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man für das Aufschließen eine
teilweise carbonatisierte Natronlauge verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 943 042.
Französische Patentschrift Nr. 943 042.
© 109 710/453 10.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR786244A FR74934E (fr) | 1959-02-10 | 1959-02-10 | Procédé de préparation d'alumine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1115725B true DE1115725B (de) | 1961-10-26 |
Family
ID=8711045
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP23319A Pending DE1115725B (de) | 1959-02-10 | 1959-08-05 | Verfahren zur Herstellung von Tonerde |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1115725B (de) |
ES (1) | ES251260A1 (de) |
FR (2) | FR1204811A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1168875B (de) * | 1963-02-08 | 1964-04-30 | Vaw Ver Aluminium Werke Ag | Verfahren zur Herstellung von Aluminiumoxyd |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR943042A (fr) * | 1946-03-21 | 1949-02-24 | Aluminium Lab Ltd | Perfectionnements à la séparation de l'alumine d'avec la bauxite contenant du phosphore |
-
1958
- 1958-08-06 FR FR1204811D patent/FR1204811A/fr not_active Expired
-
1959
- 1959-02-10 FR FR786244A patent/FR74934E/fr not_active Expired
- 1959-08-04 ES ES0251260A patent/ES251260A1/es not_active Expired
- 1959-08-05 DE DEP23319A patent/DE1115725B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR943042A (fr) * | 1946-03-21 | 1949-02-24 | Aluminium Lab Ltd | Perfectionnements à la séparation de l'alumine d'avec la bauxite contenant du phosphore |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1168875B (de) * | 1963-02-08 | 1964-04-30 | Vaw Ver Aluminium Werke Ag | Verfahren zur Herstellung von Aluminiumoxyd |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1204811A (fr) | 1960-01-28 |
FR74934E (fr) | 1961-03-03 |
ES251260A1 (es) | 1960-04-16 |
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