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Mit einer Zieheinrichtung zusammenwirkende Speicher- und Kreisfördervorrichtung
mit übereinanderliegenden Förderbahnen Beim Ziehen insbesondere von Metallrohren
wird der auf einer Langziehbank begonnene Ziehvorgang von einem bestimmten Durchmesser
des Gutes ab auf einer Ziehtrommel fortgesetzt und nach mehrmaligem Durchgang durch
diese Ziehtrommel nach jeweiligem Wechsel des Ziehkalibers beendet. Dadurch wird
die Ziehleistung erheblich gesteigert. Die Zeitdauer eines Durchgangs bestimmt den
Arbeitstakt des Ziehvorgangs. Nach jedem Durchgang muß das Ziehwerkzeug gewechselt
und auf das nächstkleinere Durchgangsmaß gebracht werden. Dieser Wechsel des Ziehwerkzeugs
kann je nach den Ausgangs- und nach den Endmassen des Ziehgutes bzw. der Rohre bis
zu achtmal nctwendig werden. Da es nicht möglich ist, die Anzahl der zur Durchführung
eines bestimmten Ziehvorganges erforderlichen Wechsel der Ziehwerkzeuge zu verringern,
kann eine Verkürzung der durch das Auswechseln der Ziehwerkzeuge bedingten Verlustzeiten
nur dadurch erreicht werden, daß eine möglichst große Anzahl von Ziehgutbunden durch
ein einmal an der Ziehtrommel angesetztes Werkzeug gezogen wird.
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Zu diesem Zweck ist es bekannt, der Zieheinrichtung einen Speicher
aus zwei übereinanderliegenden Förderbändern zuzuordnen, die an ihren Enden über
eine Hubbühne in Verbindung stehen. Die aus der Zieheinrichtung kommenden Rohrbunde
werden auf dem unteren Förderband angelegt und kontinuierlich ender absatzweise
bis an dessen Ende auf eine Hubeinrichtung gebracht, welche die einzelnen Rohrbunde
nacheinander auf das obere Förderband hebt, von wo die Bunde zur Zieheinrichtung
zurückgefördert werden. Nach dem Durchgang durch diese gelangen die Rohrbunde wieder
auf die untere Förderbahn und machen den geschilderten Kreislauf für einen weiteren
Durchlauf durch die Zieheinrichtung nochmals mit oder werden abtransportiert, wenn
das gewünschte Rohrmaß erreicht ist. Diese Transport- und Speichereinrichtung ist
aufwendig und bedarf einer Hub- und Senkeinrichtung, die sowohl beim beladenen Hubvorgang
als auch beim leeren Senken von der Ruhe in die Bewegung beschleunigt und wieder
auf Null abgebremst werden muß, was eine unerwünschte, laufende Verlustquelle darstellt.
Auch sind hin- und hergehende Zug- und Greifereinrichtungen erforderlich, die jedes
von der Zieh einrichtung kommende Rohrbund zunächst auf das untere Förderband, dann
von diesem auf die Hubeinrichtung, von dieser weg auf das obere Förderband und von
diesem wieder zur Zieheinrichtung bewegen müssen, was ebenfalls einen unliebsamen
Verlustfaktor darstellt, ganz abgesehen von dem hohen wirtschaftlichen Aufwand der
Apparatur als solcher. Nachteilig ist weiter der große Platz-
bedarf, denn es sind
auf ein und derselben Grundfläche nur zwei Förderbahnen übereinanderliegend angeordnet,
so daß zum Stapeln der Rohrbunde zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zügen erhiebliche
Längen für die Förderbänder erforderlich sind.
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Die Erfindung löst die gleiche Aufgabe mit wesentlich geringerem
wirtschaftlichem Aufwand, geringerem Platz- und Kraftbedarf sowie ohne zusätzliche
Hub-und Greifereinrichtungen, so daß die Nachteile der geschilderten Speichereinrichtung
vermieden sind.
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Erfindungsgemäß besteht die Speicher- und Fördereinrichtung für die
Rohrbunde aus mehreren übereinanderliegenden sowie wendelförmig ineinander übergehenden,
ovalartigen Transportbahnen, wobei das untere Bahnende unterhalb der Ziehtrommel
liegt, das obere Bahnende unmittelbar bis an die Ziehtrommel heranläuft und die
Aufgabe- und Abgabestation nebeneinander an dem der Ziehtrommel entgegengesetzt
liegenden Längsende der Vorrichtung angeordnet sind. Damit ist ein stetiges Fördern
der Rohrbunde auf einem mit geringem wirtschaftlichem Aufwand erstellbaren Speicher
mit wahlweise bei gleichbleibendem Platzbedarf steigerungsfähiger Aufnahmekapazität
erreicht, wobei von besonderer Bedeutung der Umstand ist, daß die gegenseitige Entfernung
übereinanderliegender Wendelbahnen klein gehalten werden kann, weil sie praktisch
die Stärke der Rohrbunde nur wenig zu übersteigen braucht.
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Um das Be- und Entladen des Speichers ungehindert durchzuführen,
können diese Stellen den Speicher in Längsrichtung überragen.
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Als Fördermittel für die Bunde innerhalb der Transportbahnen des
Speichers sind vorzugsweise eine
oder mehrere Förderketten vorgesehen,
die in Abständen mit in Förderrichtung wirksamen und beim Rücklauf unwirksamen Mitnehmern
ausgerüstet sind.
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Diese Förderketten können von einem gemeinsamen Antrieb oder synchron
laufenden Einzel- oder Gruppenantrieben absatzweise oder stetig angetrieben sein.
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Das gekrümmte Bahnstück zwischen der Abgabe- und Aufgabestation weist
vorzugsweise Gefälle auf.
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Zum Erleichtern des Be- und Entladens können an der Abgabe- und Aufgabestation
Auslegerarme vorgesehen sein, welche die einzelnen Bunde aus der etwa Vertikal-
in die etwa Horizontallage oder umgekehrt um einen Winkel von etwa 1000 verschwenken.
Diesen Auslegerarm können Hub-, Senk- und Schwenksäulen zugeordnet sein, deren Bewegungen
durch ein-und verstellbare Kurvenbahnen od. dgl. an der Führung der Hub- und Senksäule
gesteuert und durch hydraulische, pneumatische oder mechanische Mittel angetrieben
sind. Zum Heranbringen und Fortschaffen der Ziehgutbunde kann mindestens ein verfahrbares
Beladegestell vorgesehen sein, auf welchem die Bunde aufgehängt sind.
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Auf dem Beladegestell sind pneumatisch, hydraulisch oder mechanisch
angetriebene Bewegungselemente vorgesehen, welche die Bunde im Takt des Be- oder
Entladens um eine Bundbreite zweckmäßig selbsttätig vor- oder zurückbewegen. In
der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel die erfindungsgemäße Hilfseinrichtung
zum Ziehen von Rohrbunden auf einer Ziehtrommel schematisch dargestellt, und zwar
im oberen Teil der Zeichnung in Ansicht und im unteren Teil in Draufsicht.
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Der wesentliche Teil der erfindungsgemäßen Hilfseinrichtung besteht
aus dem Speicher 5, der aus einer Anzahl übereinanderliegender Transportbahnserpentinen
besteht. Das Beladen erfolgt bei 6 und das Entleeren bei 10. Die dem Speicher 5
zugeordnete Ziehtrommel ist mit 9 bezeichnet. Als weitere Mittel zum Erleichtern
des Speichervorganges sind Hub-, Senk-und Schwenksäulen 7 und 11 sowie verfahrbare
Beladegestellte 1 vorgesehen.
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Die Aufgabe und Wirkungsweise dieser Teile wird an Hand des Arbeitsablaufs
erläutert.
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Sobald die Rohre im ersten Arbeitsgang die Langziehbank verlassen
haben, werden sie zweckmäßig auf einer Haspel zu einem kreisrunden Rohrbund vorgewickelt.
In diesem Zustand werden sie auf dem verfahrbaren Beladegestell 1 hängend gestapelt.
Das Beladegestell 1 hat als wesentlichen Bestandteil eine endlose Kette 2, die mit
Mitnehmern 3 für die Rohrbunde versehen ist. Sobald ein Mitnehmer 3 mit einem Rohrbund
4 versehen ist, rückt die Kette 2 um eine Mitrehmerteilung weiter, und zwar so lange,
bis das Beladegestell 1 voll beladen ist. Das Beladegestell 1 wird sodann an den
Speicher 5 herangefahren, so daß er im Bereich eines Auslegerarmes 6 steht. Dieser
ist für eine Auf- und Abbewegung um etwa 1000 eingerichtet. Als verbindendes Arbeitsglied
zwischen dem Beladegestell 1 und dem Auslegerarm 6 wirkt die Hub-, Senk- und Schwenksäule
7. Diese ist so ausgebildet, daß sie imstande ist, die auf dem Beladegestell 1 befindlichen
Rohrbunde 4 abzuheben und dem Auslegerarm 6 zuzuführen. Dieser legt die Rohrbunde
4 auf die unterste Transportbahn des Speichers 5, wonach die Förderkette 8 das Rohrbund
4 erfaßt und es auf der Transportbahn weiterbefördert.
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Der vorbeschriebene Beladevorgang wird durch Heranbringen weiterer
Beladegestelle 1 so lange fortge-
setzt, bis der Speicher 5 bei II an der Ziehtrommel
9 gefüllt ist. Das Beladen wird beendet, wenn das erste Rohrbund 4 die Ziehtrommel
9 nach durchgeführtem erstem Ziehvorgang verlassen hat und vor dem Auslegerarm 6
angelangt ist. Nunmehr wird dieser stillgesetzt, und es beginnt das zweite Einstapeln
der Rohrbunde im Speicher 5, bis das erste Bund wieder bis II oberhalb der Ziehtrommel
9 vorgerückt ist. Nun wird das Ziehwerkzeug gewechselt. Dieser Wechsel der Ziehwerkzeuge
braucht nur dann zu erfolgen, wenn alle umlaufenden Rohrbunde den jeweils fälligen
Ziehvorgang durchlaufen haben. Ist der erwünschte Enddurchmesser der Rohre erreicht,
so wird der Speicher 5 entleert. Dieser Vorgang erfolgt in umgekehrter Reihenfolge
wie beim Beladen. Der ebenfalls um etwa 1000 aus der Horizontalen in die Vertikale
schwenkbare Auslegerarm 10 hebt die fertigen Rohrbunde 4 auf die Hub-, Senk- und
Schwenksäule t1, welche das leere Beladegestell 12 mit den fertigen Bunden beschickt.
Sobald der Entleerungsvorgang beginnt, kann bereits eine neue Beschickung mit zu
ziehenden Rohrbunden einsetzen, so daß die Ziehtrommel 9 stets in Tätigkeit bleiben
kann, ohne daß eine Unterbrechung durch zeitraubendes Heranbringen neuer Rohrbunde
erfolgt. Der Bewegungstrieb im Speicher 5 steigt - wie die Zeichnung erkennen läßt
- in gleichmäßigen Serpentinen von der Ausgangslage I zur Endhöhe II. Er erfolgt
taktmäßig entsprechend dem Arbeitsvorgang an der Ziehtrommel 9. Als Bewegungsmittel
dient die Kette 8, die in Abständen, die sich nach dem Durchmesser der Rohrbunde
richten, Mitnehmer trägt. die jedoch nur im Vorlauf wirksam sind und im Rücklauf
niedergedrückt und dadurch wirkungslos werden. Zu diesem Zweck werden die Mitnehmer
beim Vorlauf durch eine Feder aufwärts gehalten. Beim Rücklauf hingegen wird die
Kette 8 in eine tunnelartige Führung 13 gezogen, so daß die Mitnehmer niedergedrückt
werden. Die Kette 8 ist in Einzelstränge a, b, c usw. unterteilt, die in ihrer Bewegung
zwangläufig miteinander gekuppelt sind. Diese Einzelstränge stellen beispielsweise
in sich endlose Ketten stränge dar. deren Wirkungsbereich jeweils eine halbe Serpentine
einschließlich der beiden anschließenden Viertelbogen von 90G umfaßt. An den Endpunkten
jedes Kettenstranges sind die Kettenumlenkräder 14 beispielsweise durch jeweils
zwei kraftschlüssige Bewegungselemente - Stirnräder oder Kettentriebe - direkt miteinander
verbunden. Hierdurch erhalten die Rohrbunde die gleiche Bewegungsrichtung. Eine
Durchbrechung dieses Prinzips ist lediglich im untersten Strang des Speichers 5
vorgesehen. Hier mündet der von der Ziehtrommel 9 kommende Strang a in eine Gefällerollenbahn
15. Der nächste Kettenstrang b beginnt an der zweiten Hälfte der untersten Serpentine.
Sämtliche Stränge der Förderkette haben eine gemeinsame Antriebsstation 16, die
an einem beliebigen Punkt der Anlage angebracht werden kann.
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Alle Bewegungsvorgänge am Speicher mit Be- und Entladen sind entsprechend
dem Arbeitstakt der Ziehtrommel einstellbar und durch an sich bekannte Mittel steuerbar,
so daß der gesamte Arbeitsablauf selbsttätig ablaufen kann.