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Anordnung für ein an Fernsprechstellen vorgesehenes Magnettongerät
zur selbsttätigen Meldungsabgabe und -aufzeichnung Die Erfindung betrifft eine Anordnung
für ein an Fernsprechstellen vorgesehenes Magnettongerät zur selbsttätigen Meldungsabgabe
und zur selbsttätigen Aufzeichnung ankommender Meldungen unter Verwendung von durch
einen gemeinsamen Motor antreibbaren Aufzeichnungsträgern in Form einer endlosen
Bandschleife für die Meldungsabgabe sowie eines Tonbandes für die Meldungsaufzeichnung.
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Es ist bereits eine Anordnung für ein an Fernsprechstellen vorgesehenes
Magnettongerät der eingangs näher bezeichneten Gattung bekannt, bei dem ein gemeinsamer
Motor zwei Tonwellen antreibt, nämlich je eine zum Antrieb der endlosen Meldungsabgabe-Bandschleife
und des Tonbandes für die Meldungsaufzeichnung. Von dem an sich nicht erforderlichen
Aufwand zweier Tonwellen abgesehen, hat diese bekannte Anordnung den Nachteil, daß
mit dem Beginn des Antriebes der der Meldungsabgabe dienenden Bandschleife gleichzeitig
auch das der Meldungsaufzeichnung dienende Tonband anläuft. Durch das Mitlaufen
des der Meldungsaufzeichnung dienenden Tonbandes bereits von Beginn der Meldungsabgabe
an wird die Speicherkapazität des der Meldungsaufnahme dienenden Tonbandes nur schlecht
ausgenutzt und beträgt z. B. nur höchstens 50 °/o, wenn die für die Meldungsabgabe
und Meldungsaufzeichnung vorgesehenen Zeiten einander entsprechen. Dadurch wird
auch das Abhören der durch längere Pausen voneinander getrennten aufgezeichneten
Meldungen verzögert. Einen weiteren Mangel der bekannten Anordnung stellt die Verwendung
von bei jedem Betriebsbeginn aufzuheizenden Verstärkerröhren dar, durch die der
Beginn der Meldungsabgabe entsprechend verzögert und die gesamte Arbeitszeit einschließlich
der Aufnahme der Meldungen beträchtlich erhöht wird.
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Es ist ferner eine Anordnung für ein an Fernsprechstellen vorgesehenes
Magnettongerät zur-selbsttätigen Meldungsabgabe und zur selbsttätigen Aufzeichnung
ankommender Meldungen unter Verwendung eines für die Meldungsabgabe und -aufzeichnung
gemeinsamen Mehrspurtonbandes bekannt, auf dessen einer Tonspur eine sich über die
ganze Bandlänge wiederholende und für die Meldungsabgabe bestimmte Meldung aufzusprechen
ist. Eine derartige Benutzung eines Aufzeichnungsträgers ist jedoch unwirtschaftlich,
da, abgesehen von der Verschwendung von Speicherkapazität des Tonbandes während
der Meldungsabgabezeiten, mit der Abnahme voll besprochener Tonbänder auch die mitaufgezeichneten
abzugebenden Meldungen entfernt werden und diese Aufzeichnungen ersetzt werden müssen.
Da die abzugebenden Meldungen in verhältnismäßig kurzen festen Abständen aufgesprochen
werden, verbleiben für die Meldungsaufzeichnungen nur verhältnismäßig kurze, nicht
verlängerbare Zeiten. Zur Aufnahme längerer Meldungen ist deshalb eine wiederholte
Inbetriebsetzung der bekannten Anordnung erforderlich.
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Demgegenüber betrifft die Erfindung eine Anordnung der eingangs näher
bezeichneten Gattung, die die vorerwähnten Mängel bekannter Anordnungen vermeidet
und einen wirtschaftlichen Betrieb gemäß der Erfindung dadurch sicherstellt, daß
auf dem vorzugsweise gegen die vom Meldungsaufzeichnungsband freie Seite einer gemeinsamen
Tonwelle andrückbaren Tonband der endlosen Schleife eine Pilotsignalfrequenz aufgezeichnet
ist, welche der bedarfsweisen -Auslösung des Andruckes des Tonbandes für die Meldungsaufzeichnung
an die gemeinsame Tonwelle und der gleichzeitigen Herstellung des Betriebszustandes
»Aufnahme« des mit Transistoren bestückten Magnettongerätes dient. Durch diese Ausbildung
wird maximal eine nahezu 100%ige Ausnutzung der Speicherkapazität der der Meldungsaufzeichnung
dienenden Tonbandes ermöglicht, wobei im Falle der Tonbandauswechslung allein das
Tonband mit den aufgezeichneten Meldungen auszuwechseln ist. Durch die Bestückung
des Magnettongerätes mit sofort betriebsbereiten Transistoren werden Wartezeiten
eingespart und eine Beschleunigung der Abwicklung des Meldungsabgabe- und Meldungsaufnahmebetriebes
erreicht. Mit der Verringerung der
Inbetriebnahmezeiten wird ferner
die Betriebssicherheit der erfindungsgemäßen Anordnung erhöht.
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Im folgenden wird an Hand der Fig. 1, 2 und 3 ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben. Von diesen Figuren zeigt Fig. 1 eine Draufsicht auf die
wesentlichen Teile der erfindungsgemäßen Anordnung, Fig. 2 die Bandbelegung der
endlosen Bandschleife und Fig.3 die wesentlichsten Teile des Schaltungsschemas.
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Die Fig. 1 zeigt die im Zusammenhang mit der Erfindung interessierenden
wesentlichen Teile eines normal betreibbaren Tonbandgeräts mit den beiden Bandspulen
1 und 2, den Bandumlenkrollen 4 und 14, der Gummiandruckrolle 9, der Tonwelle 10,
dem Löschkopf 5 und dem Aufnahme-Wiedergabe-Kopf 6. Mit diesen Teilen arbeitet das
Tonbandgerät auch in der erfindungsgemäßen Sonderausführung als normal betreibbares
Tonbandgerät, solange der Betriebsartenschalter nicht auf »Anrufbeantworter.<
umgeschaltet wird. Zum Zwecke der Anrufbeantwortung wird diese Anordnung zusätzlich
mit einer endlosen Bandschleife 17 versehen. Der Antrieb dieser Bandschleife erfolgt
durch die Tonwelle 10 des normal betreibbaren Tonbandgerätes, sobald die Andruckrolle
8 nach Umschalten des Betriebsartenschalters auf »Anrufbeantworter« das Band andrückt.
Die endlose Bandschleife 17 läuft in der umgekehrten Laufrichtung über die Umlenkrolle
7 außen auf den in der Speicherkassette 3 untergebrachten Bandwickel 18. Das Band
17 wird von der innersten Windung des Bandwickels 18 über Führungsmittel 19 der
Kassette 3 nach außen zur Umlenkrolle 13 gezogen, von wo aus es über den Löschkopf
12, den Aufnahme-Wiedergabe-Kopf 11, die Gummiandruckrolle 8 und die Umlenkrolle
7 wieder in die Kassette 3 zurückläuft. Der Aufnahme-Wiedergabe-Kopf 11 ist zumindest
ein Vierspurkopf, bei dem auf der einen Spur vorzugsweise verschiedene Pilotfrequenzen
(z. B. jeweils einer tiefen, mittleren und hohen Frequenz) aufgezeichnet werden,
die über einen zusätzlich eingebauten Verstärker die Funktionen der erfindungsgemäßen
Anordnung steuern. Auf einer weiteren Spur bzw. weiteren Spuren der endlosen Bandschleife
17 werden ein bzw. mehrere wahlweise einschaltbare Anrufbeantwortungstexte (Meldungen)
aufgesprochen. Die endlose Bandschleife 17 ist in der Länge so ausgelegt, daß mittels
einer aufgezeichneten Pilotfrequenz von z. B. 10 000 Hz dem Anrufenden für die zu
hinterlassende Nachricht eine Festzeit von z. B. 30 Sekunden bereitgestellt wird.
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In der Fig. 2 ist die Bandbelegung der endlosen Bandschleife 17 dargestellt.
Auf dieser Bandschleife sind nebeneinander vier Spuren I bis IV vorgesehen. Während
auf den Spuren 1 bis III jeweils im Bereich 48 wahlweise einschaltbare Beantwortungs-
und Ansagetexte, im Bereich 49 nichts sowie im Bereich 50 Absagetexte aufgezeichnet
sind, dient die Spur IV der Aufzeichnung der verschiedenen Pilotfrequenzen. Während
der Zeit 51 kommt das erste Rufsignal und während der Zeit 52 das zweite Rufsignal
an. In die letztgenannte Zeit 52 fällt der Beginn der Aufzeichnung der tiefen Pilotfrequenz
53, die bis zum Bandende aufgezeichnet ist. Anfangs ist der tiefen Pilotfrequenz
53 die mittlere Pilotfrequenz im Bereich 28 überlagert. In den Bereich 28 der mittleren
Pilotfrequenz fällt die iür den offiziellen Ansagetext bereitgestellte Zeit 54,
an die sich die für die beliebige Ansage und Sprechaufforderung bereitgestellte
Zeit 47 anschließt. Anschließend wird in der Zeit 55 die hohe Pilotfrequenz 32 wirksam
und in dem letzten, für die Absagetexte bereitgestellten Zeitabschnitt
50 lediglich die tiefe Pilotfrequenz 53. Die Bedeutung der verschiedenen
Pilotfrequenzen wird bei der folgenden Beschreibung der Arbeitsweise der erfindungsgemäßen
Anordnung erläutert.
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Der Betrieb wird bei der erfindungsgemäßen Anordnung beispielsweise
in der folgenden Weise unter Bezugnahme auf Fig. 3 abgewickelt: Durch die Verwendung
in der erfindungsgemäßen Anordnung wird der Betrieb des den Hauptteil dieser Anordnung
bildenden normal betreibbaren Tonbandgerätes in seiner Funktionsweise nicht beeinflußt.
Steht der Betriebsartenschalter auf »Tonbandgerät«, dann kann dieser Geräteteil
auch z. B. zum Aufzeichnen von Ferngesprächen oder für andere beliebige Zwecke benutzt
werden.
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Ist dagegen die erfindungsgemäße Anordnung auf »Anrufbeantworter«
umgeschaltet, dann liegt sie an einer Fernsprechleitung 20 und zunächst nur
die Gummiandruckrolle 8 an der Tonwelle 10 (Fig. 1). Bei einem Anruf wird mittels
des gleichgerichteten Rufstroms bereits beim ersten Ruf ein Vorlaufrelais 21 erregt,
das über seinen Kontakt 22 den Stromkreis für den Antriebsmotor 23 schließt, so
daß die endlose Bandschleife 17 gefördert wird. Diese Förderung wird sofort (s.
Fig. 2) unterbrochen, wenn nur ein Ruf ankommt; sie wird aber aufrechterhalten,
wenn weitere Rufe ankommen, weil dann die endlose Bandschleife 17 weiter angetrieben
wird und die auf der Bandschleife 17 aufgezeichnete tiefe Pilotfrequenz 53, die
vom Aufnahmekopf 11 abgetastet wird, die Erregung des Motorrelais 25 bewirkt und
über dessen Kontakt 26 die Einschaltung des Motors 23 aufrechterhält. Außerdem bewirkt
das Relais 25 mit seinem Kontakt 27 die Schließung der Amtsschleife 20, was dem
Abnehmen des Fernsprechhörers beim gerufenen Teilnehmer entspricht. Nunmehr kann
der Anrufbeantworter über den Abtastkopf 41 oder 42 und einen Verstärker 24 an den
rufenden Teilnehmer eine der üblichen, im wesentlichen vorgeschriebenen Meldungen
abgeben.
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Der tiefen Pilotfrequenz 53 von z. B. 1000 Hz kann eine weitere Pilotfrequenz
von z. B. 5000 Hz im Bereich 28 (Fig. 2) überlagert werden, die dafür sorgt, daß
beim Aufsprechen des Anrufbeantwortungstextes der erste Teil mit dem offiziellen
Ansagetext 54 stehenbleibt und die Aufnahme erst im zweiten Teil 47 des Ansagetextes
wirksam wird. Durch die mittlere Pilotfrequenz 28 wird der Betriebszustand »Aufnahme«
für die Aufzeichnung des Anrufbeantwortungstextes auf die Schleife 17 durch den
Kontakt 29 des Relais 30' unterdrückt, welcher Zustand erst nach der Beendigung
der mittleren Pilotfrequenz aufgehoben wird. Dadurch ist der Beginn des zusätzlichen
Anrufbeantwortungstextes (beliebige Ansage und Sprechaufforderung) am »Magischen
Auge« oder an entsprechenden optischen Anzeigevorrichtungen einwandfrei erkennbar.
Zur Änderung des offiziellen Teils 54 des Anrufbeantwortungstextes muß ein im Gerät
eingebauter Schalter 31 zusätzlich geschaltet werden.
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Erreicht die endlose Bandschleife 17 die Stellung, in der die Aufzeichnung
der z. B. höchsten Pilotfrequenz 32 von z. B. 10 000 Hz beginnt, dann wird
(Kontakte
35, 36, 37) der Verstärker 24 von »Wiedergabe« auf »Aufnahme« umgeschaltet und das
normale Tonband 30 mittels der Gummiandruckrolle 9 gegen die Tonwelle
10 gedrückt. Durch die während z. B. 30 Sekunden Laufdauer auf der endlosen
Bandschleife 17 aufgezeichnete höchste Pilotfrequenz 32 wird dem Anrufenden für
die zu hinterlassende Nachricht eine Festzeit 55 von 30 Sekunden für die Aufzeichnung
bereitgestellt. Auf dem normalen Tonband 30 wird nun die ankommende Nachricht aufgezeichnet,
bis die hohe Pilotfrequenz 32 nach 30 Sekunden ausbleibt. Das Hochpaßrelais 33 fällt
dann ab und schaltet den Verstärker 24 auf »Wiedergabe« zur Durchgabe des Absagetextes
von der Bandschleife 17.
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Neben den sonstigen Einrichtungen, die z. B. bei Stromausfall das
Tonbandgerät von der Fernsprechleitung 20 trennen, ist für die endlose Bandschleife
17 ein Bandrißkontakt 15 vorgesehen, der beim etwaigen Reißen der Bandschleife 17
das gleiche bewirkt.
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Sobald eine Schaltfolie (Bandkontakt) am Ende des Tonbandes 30 die
Umlenkrolle 14 berührt, wird die Anordnung auf reine Anrufbeantwortung umgeschaltet.
In diesem Falle wird durch den Kontakt 39 der Kopf 34 eingeschaltet, der nur einen
Beantwortungstext durchgibt. Das gleiche geschieht, wenn der Bandrißkontakt 16 anspricht.
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Der gemeinsam für »Aufnahme« und »Wiedergabe« verwendete Verstärker
24, der mittels der Schalter 35 bis 38 wahlweise auf das Tonband 30 oder
die endlose Bandschleife 17 umgeschaltet wird, arbeitet nicht mit Elektronenröhren,
sondern nur mit Transistoren, wodurch die Stillstandsheizung entfällt, die Anordnung
also bei Stillstand stromlos ist und keinerlei Leistung aufnimmt sowie andererseits
sofort betriebsbereit ist. Die Steuerung der Relais 25, 30' und 33 erfolgt über
den Resonanzverstärker 40, der die vom Kopf 1.1 gelieferten Pilotfrequenzen
verstärkt. Die Köpfe 41, 42 und 34 können durch die 44 und 39 wahlweise zur Durchgabe
verschiedener, auf den Spuren 1 bis 111 aufgezeichneter Ansagetexte eingeschaltet
werden.