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Vorderradkotflügel für Motorräder Die Erfindung bezieht sich auf einen
Kotflügel für die Vorderräder von Motorrädern. Üblicherweise folgt die Form eines
solchen Kotflügels ungefähr kreisförmig mit entsprechendem Abstand der Kontur des
Vorderrades. Mitunter ist sein unteres Ende verbreitert und nach hinten geschwungen,
um den Schmutzwurf des Vorderrades in einem weniger steilen Winkelbereich auf das
Kurbelgehäuse des Motors bzw. auf den Rahmen treffen zu lassen.
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Es ist auch bekannt, elastische Laschen an dem unteren Ende des Kotflügels
zu befestigen, um die Wirkung des Schmutzwurfes zu verringern. Es ist weiterhin
ein Vorderradkotflügel für Motorräder bekannt, der oben eine runde, im wesentlichen
der Kontur des Rades folgende Form aufweist und eine schräg nach unten hinten verlaufende
Hinterkante hat. Das hat den Vorteil, daß der aufgewirbelte Straßenschmutz nach
unten abgelenkt wird. Es werden aber auch noch wesentliche Teile des aufgewirbelten
Straßenschmutzes von dem Reifen bzw. der mit dem Reifen sich bewegenden Luft mitgerissen.
Dieser Schmutz schlägt sich an den Innenwänden des Kotbleches nieder und tropft
an den unteren, im wesentlichen parallel zu der Fahrbahn verlaufenden Kanten ab.
Dort werden die Tropfen vom Fahrtwind erfaßt und auf die Außenfläche des Kotbleches,
die dahinterhegenden Teile des Motorrades und die Beine des Fahrers verteilt. Am
weitesten nach oben gelangt der Sprühschmutz, der von der Vorderkante des Kotbleches
abtropft oder in dieser Gegend vom Reifen abgeschleudert wird, da er zum Teil von
einem aufwärts gerichteten Luftstrom erfaßt wird. Weiterhin ist es bekannt, zwei
Preßschalen zu einem Vorderkotflügel zusammenzufügen. Dabei handelt es sich um einen
Vorderradkotflügel für Motorräder, der die sonst übliche Gabel ersetzt und das Vorderrad
mit zwei Verbindungsstreben aufnimmt, die sich beide von der Vorderkante zur Hinterkante
erstrecken. Zur Vergrößerung der Festigkeit sind an diesem Kotblech versteifende
Sicken angebracht. Dadurch, daß der Kotflügel das Vorderrad trägt und dieses dazu
noch mit seiner Achse die Mitten der beiden Streben gegeneinander abstützt, ist
ein solches Kotblech mit dem üblichen nur Schmutz abfangenden nicht vergleichbar.
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Es ist weiterhin bekannt, die Vorderräder von Motorrädern zu verkleiden
z. B. an einem Motorrad, dessen kurze Vorderradschwinge an den beiden Enden der
Gabel in der Nähe der Vorderradnabe gelagert ist. Die kurze Schwinge und die Stoßdämpfer=
einrichtung wird zum Teil von den Gabelholmen abgedeckt, zum anderen Teil liegt
sie von oben gesehen unterhalb der Verkleidung. Weiterhin ist es bekannt, am Hinter-
und am Vorderrad eines Fahrrades - also bei niedrigen Fahrgeschwindigkeiten - ein
durch Drahthalter befestigtes, aufgebogenes Abstreifblech anzubringen. Filzstreifen
liegen dabei so nahe an der Radperipherie, daß aller Schmutz und Wasser, welches
das rollende Rad mitreißt, von diesem aufgefangen werden soll. Diese Vorrichtung
ist auf starr am Rahmen befestigte Räder beschränkt und hat weiterhin den Nachteil,
daß die Filzstreifen, wenn sie wirklich eine ausreichende Wirkung haben sollen,
so nahe an der Radperipherie angebracht sein müssen, daß sie schleifen und damit
das Fahren auf dem Fahrrad erschweren.
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Die Teleskopfederungen bzw. die Schwingen und Federbeine des Vorderrades
liegen außerhalb des Kotflügels und bilden insgesamt eine verhältnismäßig große
Oberfläche, die bei der Säuberung des Fahrzeuges gereinigt werden muß. Es ist viel
Arbeit notwendig, um ein derartiges Fahrzeug auch nur äußerlich sauberzuhalten.
Ebenfalls läßt sich der Schmutzwurf mit den bekannten Maßnahmen nur in verhältnismäßig
geringem Maße vom Fahrer bzw. Beifahrer fernhalten.
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Die Erfindung bringt nun mit einfachen Mitteln eine wesentliche Verbesserung
zustande. Sie geht aus von einem Vorderradkotflügel für Motorräder, bei denen der
Tragarm für die Schwinge hinter dem Vorderrad liegt und der oben eine runde, im
wesentlichen der Kontur des Rades folgende Form aufweist und eine schräg nach unten
verlaufende Hinterkante hat. Das Neue besteht darin, daß die Unterkante des runden
Teiles eines in an sich bekannter Weise aus zwei Preßschalen zusammengefügten Kotbleches
mit je einem Sprung in die Unterkante des Teiles mit der
schräg
nach unten hinten verlaufenden Hinterkante übergeht und eine den vom Reifen abgeschleuderten
Schmutz auffangende Strebe mit nach unten offenem U-Profil die Vorderkante des Kotbleches
versteift.
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Auf diese Weise tropfen die Schmutzteilchen von den unteren Rändern
des Kotbleches nicht ab; sondern werden an diesen nach unten hinten abgeleitet und
gelangen in eine für die Verschmutzung unschädliche Zone unterhalb des Fahrzeuges.
Neben diesem, die Schmutzableitung begünstigenden-Vorteil gibt die Strebe mit dem
nach unten offenen U-Profil der Vorderkante und damit dem. ganzen Kotblech eine
erhöhte Festigkeit. Diese ist deswegen-besonders notwendig, weil das Kotblech nicht
mehr wie sonst üblich ungefähr in einer Symmetrieebene an den Gabelholmen befestigt
ist, sondern in der Nähe des Steuerkopfes und in der Nähe des Schwingenlagers, so
daß sich Flattererscheinungen ergeben könnten, weil die versteifenden Streben nicht
da sind. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die oberen Widerlager der
Federbeine und das Lager der Schwinge im Tragarm innen im Kotflügel aufgenommen.
Das hat den Vorteil, daß das Äußere des Motorrades, insbesondere des Vorderteiles
wesentlich leichter sauberzuhalten ist. Ein weiteres, die Verschmutzung verhinderndes
Merkmal besteht darin, daß ein dicht an den um das Lager der Schwinge im Tragarm
schwingenden Reifen reichendes Gummiblatt am Versteifungsrohr der Schwinge schräg
zur Schmutzflugrichtung angeordnet ist. Da ein Luftspalt zwischen dem Reifen und
dem Gummiblatt vorhanden ist, kann ein bremsendes Schleifen nicht auftreten. Durch
die Bewegung des Gummiblattes gegenüber dem schwingenden Reifen beim Durchfedern
werden eventuell beim Durchfahren morastigen Geländes mitgerissene, größere Schmutzstücke
abgeschüttelt. Diese Wirkung und das Auffangen und Ableiten von aufgesprühtem Schmutz
wird noch durch die schräge Anordnung des Gummiblattes unterstützt.
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Schutz wird lediglich für die Kombination sämtlicher Merkmale des
Hauptanspruches begehrt.
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Die Abbildungen zeigen eine beispielsweise Ausführung.
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Abb. 1 zeigt eine Seitenansicht des Vorderradkotflügels mit Rad und
Steuerkopf des Motorrades, Abb. 2 einen Teilschnitt durch den Kotflügel und die
Radaufhängung, Abb. 3 einen Teilschnitt III-III einer Einzelheit aus Abb. 1.
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Die zwei Preßschalen 1, 2 sind spiegelsymmetrisch und mit einer in
Fahrtrichtung verlaufenden Naht zum Kotflügel 3 zusammengefügt. Der Kotflügel 3
hat oben eine runde Form und eine schräg nach unten hinten verlaufende Hinterkante
4. Die Federbeine 5 sind symmetrisch zu beiden Seiten des Rades angeordnet und wie
die Schwinge 6 im Innern- des Kotflügels 3 aufgenommen. An den Reifen 10 reicht
ein Gummiblatt 11 dicht heran. Es ist am Versteifungsrohr 12 der Schwinge 6 angeordnet,
schräg zur Richtung, in der der Schmutz vom Reifen 10 abgeschleudert wird. Der Kotflügel
ist, obwohl er einen großen Teil des Rades abdeckt, leicht, hat eine glatte Oberfläche
und ist daher einfach zu reinigen und hält den vom Rad mitgerissenen Schmutz infolge
seiner Formgebung besser als die üblichen Kotflügel vom übrigen Motorrad und den
Beinen des Fahrers ab.
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Um den Kotflügel 3 noch steifer zu machen, ist an der vorderen Kante
bündig mit der Unterkante die -Strebe 13 mit--nach unten offenem U-Profil angebracht.
Außerdem hat sie den Vorteil, daß sie aus dem vom Rad 10 nach vorn mitgerissenen
Luftwirbel den ausgeschleuderten Straßenschmutz auffängt und an der Innenwand der
Preßschalen 1, 2 nach hinten-unten ableitet. Die nach schräg-unten und hinten gerichteten
Unterkanten 14 leiten den Schmutz in einen Raum, in dem er am wenigsten stört, nämlich
unter das Fahrzeug. Durch die Form des leichten Kotflügels mit dem Sprung 16 in
der untersten Begrenzungslinie des Kotflügels 3 wird ein besonders sicheres Fangen
des abgeschleuderten Schmutzes gewährleistet. Die Teile 17 und 18 sind mit einem
einfachen, dem bekannten Fertigungsvorgang des Abkantens vergleichbaren Preßvorgang
herzustellen. Der sonst fast glattflächige Kotflügel wird bei leichtem Gewicht durch
Anbringen der Strebe 13 formsteif. Der sonst vom Boden aufgenommene, im Inneren
des Kotflügels mitgerissene und an der Vorderkante abgesprühte Straßenschmutz wird
an einer für die Verschmutzung unschädlichen Stelle wieder auf die Straße zurückgeleitet.